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Schutz für Stamser<br />
Eichenwald<br />
Nicht am Dach, sondern vorgelagert am Balkon, sammeln die Solarpaneele die<br />
Sonnenstrahlen ein und versorgen die BewohnerInnen mit Warmwasser<br />
v.l. Projektleiter Andreas Pohl von der Bezirksforstinspektion Imst, LHStvin<br />
Ingrid Felipe, Bürgermeister Franz Gallop bei der Besichtigung des Naturdenkmals<br />
Stamser Eichenwald.<br />
Auf Einladung des Stamser Bürgermeisters<br />
und der Projektgruppe<br />
des Naturschutzdenkmals<br />
Eichenwald hat LHStvin<br />
Ingrid Felipe vor kurzem frische<br />
Frühlingsluft im Stamser Wald<br />
geschnuppert. „Der Eichenwald<br />
ist Naherholungsparadies und<br />
Naturschutzdenkmal zugleich“,<br />
betont die Landeshauptmann-<br />
Stellvertreterin. Gerade der<br />
Stamser Eichenwald sei neben<br />
seiner ökologischen Einzigartigkeit<br />
im Tiroler Oberland auch<br />
Natur-Lehrpfad für drei Schulen<br />
der Anrainerge<strong>mein</strong>de.<br />
Beginnend mit Frühjahr 2003 erarbeitete<br />
in der Oberländer Ge<strong>mein</strong>de<br />
Stams eine Projektgruppe<br />
ein Maßnahmenpaket für 20 Jahre<br />
zur Erhaltung des Stamser Eichenwaldes.<br />
Bereits seit zehn Jahren<br />
werden im Naturdenkmal Maßnahmen<br />
zur Verjüngung und ökologischen<br />
Aufwertung des erhaltenswerten<br />
Edellaubmischwaldes<br />
durchgeführt. Der Stamser Eichenwald<br />
ist ein Restbestand der<br />
früher ausgedehnten Laubmischwälder<br />
im Inntal. Bereits im Jahre<br />
1929 wurde der Waldkomplex<br />
unter Schutz gestellt. Im Jahr 1990<br />
wurde das Waldgebiet zudem aufgrund<br />
seiner hohen Schutzwirkung<br />
für das Siedlungsgebiet von<br />
Stams per Bescheid als Bannwald<br />
erklärt. Die Eichenbestände am<br />
Hangfußbereich (Gesamtflächenausmaß<br />
ca. 22,5 ha) sind ein naturkundliches<br />
Juwel mit Schutzund<br />
Wohlfahrtswirkung als Klimaschutzwald.<br />
Beim Vergleich der<br />
Stammzahl des Eichenbestandes<br />
vom Jahre 1972/73 mit dem Ergebnis<br />
der Aufnahme, die im Juni<br />
2002 durchgeführt wurde, konnte<br />
festgestellt werden, dass innerhalb<br />
dieser 30 Jahre der Eichenbestand<br />
um ein Drittel abgenommen hat.<br />
Hauptgrund ist die Überalterung<br />
des Eichenwaldes. Umso wichtiger<br />
ist die Verjüngung der Bestände.<br />
Im Bereich von öffentlichen<br />
Wegen und Wandersteigen, aber<br />
auch in den Randbereichen zu<br />
Siedlungsgebieten war es zur Beseitigung<br />
des Gefahrenpotentials<br />
leider notwendig, auch während<br />
der letzten zehn Jahre weitere Alt -<br />
eichen nach eingehender Untersuchung<br />
mittels Schalltomographie<br />
zu fällen. Zur Verjüngung des<br />
Baumbestandes wurden in den<br />
letzten 10 Jahren Verjüngungsflächen<br />
geschaffen und Aufforstungen<br />
vorgenommen, Fichten und<br />
Pappeln wurden flächig entfernt.<br />
Maßnahmen des Naturschutzes<br />
waren u.a. die Wiedereinbürgerung<br />
des Hirschkäfers und die Erhaltung<br />
der Feuchtbiotope.<br />
Der Kostenaufwand für Projektmaßnahmen<br />
betrug für den Zeitraum<br />
2003 bis 2013 ca. 100.000<br />
Euro; davon ca. 70 Prozent für<br />
forstliche Maßnahmen und Naturschutz,<br />
20 Prozent für Sicherheitsmaßnahmen<br />
und 10 Prozent für<br />
sonstige Maßnahmen.<br />
Foto: Land Tirol/Aigner<br />
22. MAI <strong>2014</strong> 19