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Titel:<br />
<strong>Es</strong> <strong>ist</strong> <strong>nicht</strong> <strong>immer</strong><br />
<strong>leicht</strong><br />
Von<br />
Alex Wind
Impressum<br />
1. Aufage<br />
© 2016 Alex Wind<br />
Covergestaltung: Alex Wind<br />
ISBN xxx-x-xxx-xxxxx-<br />
Herstellung und Verlag:<br />
Alex.Wind@gmx.com
Regen hallt aufs Dach. Er sitzt wieder da, in seinem Lederstuhl. Vor<br />
dem Bildschirm auf seinem Schreibtisch. Die Nacht hat sich bereits<br />
über die kleine Gemeinde, in der er wohnt gelegt. Nichts <strong>ist</strong> zu hören,<br />
außer das klicken der Tasten auf seiner Tastatur.<br />
Sie liegt schon viele Stunden in tiefen Träumen in ihrem Ehebett.<br />
Dies versucht er sich einzureden. Doch er weiß, dass sie sich wohl<br />
eher in den Schlaf weint, wie in vielen bereits vergangenen Nächten.<br />
Er weiß es tief in seinem inneren, er verdrängt es die me<strong>ist</strong>e Zeit.<br />
Selten, lehnt er sich in seinem Stuhl zurück, entweicht aus seiner<br />
Welt und gleitet in die ihrige. In diesen Momenten, weiß er, wie es<br />
um sie beide steht.<br />
Viele Jahre gehen sie schon gemeinsam den Weg, für den sie sich<br />
entschieden haben. Voller Hoffnungen und Zuversicht, begannen die<br />
ersten Schritte. Mit den Jahren, wurden die Schritte langsamer und<br />
der Weg <strong>immer</strong> beschwerlicher.<br />
So oft hat sie bereits zu ihm gesagt: „Lass uns umkehren!“ sie hätten<br />
diese Möglichkeit wohl auch gehabt, aber heute, <strong>ist</strong> es zu spät. Zu<br />
weit sind sie von der Wirklichkeit schon abgewichen und viel zu<br />
viele Zweige gegangen.<br />
Sie waren, frei, so wie sie sich es sich erträumt hatten, niemals hätten<br />
sie erwarteten, dass die neue Freiheit ein Gefängnis werden könnten.<br />
Sie waren jung und wollten nur eins. Raus aus dem Alltag und leben!<br />
Frei von allen Regeln und Gesetzen dieser Erde. Sie traten eine lange<br />
Reise an. Hinaus aus dem Land, in dem ihre Mütter sie geboren<br />
hatten.<br />
Sie fanden einen Platz auf dieser Erde, an dem sie glaubten all ihre<br />
Träume gefunden zu haben und so war es für viele Jahre. Ein kleines<br />
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Haus, nachdem sie die Ruine umgebaut hatten, mehr konnten sie sich<br />
schon damals <strong>nicht</strong> le<strong>ist</strong>en. Sie schufen sich einen Garten, Tiere und<br />
lebten zu zweit, bescheiden, aber glücklich.<br />
Wie konnte die Zeit sie so weit auseinander treiben? Jedes mal, wenn<br />
dieser Satz in seinem Kopf erschien, schüttelt er sich, griff zur<br />
Flasche und nahm einen tiefen Schluck. Die warme Flüssigkeit,<br />
brannte erst in seinem Mund und dann die Speiseröhre herunter. In<br />
seinem Magen angekommen, breitet sich ein wohlig warmes Gefühl<br />
aus.<br />
Er sollte es sein lassen, doch was sollte er sonst hier draußen<br />
machen. Weit weg von leben, weit weg von der Liebe, die sie damals<br />
mitgebracht hatten. Er sehnte sich nach Dingen, die er nie erwartet<br />
hätte. Er brauchte Menschen, Sicherheit und ein Zuhause. Er saß in<br />
seinem Zuhause, aber das wirkliche Zuhause <strong>ist</strong> dort, wo das Herz <strong>ist</strong><br />
und <strong>nicht</strong> wo man sich schlafen legt.<br />
Er blickt nieder, auf die Akkuanzeige seines Laptops. Nicht lange,<br />
dann würde das Licht ausgehen. Das Notstromaggregat war schon<br />
lange leer. Er wird die nächste Zeit keine Möglichkeit haben, sein<br />
Laptop zu laden. Sie besaßen kein Strom, kein fließen Wasser.<br />
Lebensmittel waren knapp und ständig gab es nur das was der Garten<br />
noch hergab. Viel war das schon lange <strong>nicht</strong> mehr gewesen.<br />
Besonders seitdem seine Frau <strong>nicht</strong> mehr in der Lage war, sich<br />
täglich draußen zu bemühen.<br />
Er gab sich die Schuld, denn es waren seine Träume, die sie hierher<br />
brachten. Doch heute muss er jeden Tag in den Augen seiner Frau<br />
das Unglück sehen.<br />
Er hatte sich geschworen, bereits kurz nach ihrem kennenlernen, sie<br />
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jeden Tag und einfach <strong>immer</strong> glücklich zu machen. Nur dafür wollte<br />
er leben und er war sogar bereit gewesen dafür zu sterben.. Wo<br />
waren diese Gefühle hin, wo war dieser Wunsch hin. War er noch da,<br />
oder war er schon lange begraben?<br />
Er stand auf, trat ans Fenster, und hielt seine Hand raus in den<br />
Regen. Ein Grinsen zeigte sich in seinem Gesicht, denn dies war ein<br />
Vorteil, wenn man keine Glasscheibe zwischen dem Drinnen und<br />
dem Draußen hatte. Wie hatte er es genossen, heute wünscht er sich<br />
die Scheiben, heute wünscht er sich eine Tür, zum verschließen. Was<br />
damals sein Gefängnis schien, <strong>ist</strong> heute seine Freiheit. Er wünscht<br />
sich zurück, zurück in die Zeit, als er die schlechteste Entscheidung<br />
seines Lebens getroffen hat.<br />
Wenn er nur ein bisschen Geld hätte, dann würde er sie wecken und<br />
sie würden sich auf den Weg machen. Er würde sie tragen, den<br />
weiten Weg bis in die Stadt. Dann könnten sie ein Taxi nehmen, zum<br />
Flughafen fahren und wieder zurück, in das Leben, was sie verlassen<br />
hatten. Doch das waren Gedanken, es war kein Geld da. Genau dies<br />
war sein Wunsch, kein Geld, unabhängig von jedem Materialismus<br />
frei zu leben, doch dieser Mensch war Geschichte.<br />
Er fragt sich ob er es <strong>nicht</strong> auch ohne Geld schaffen könnte. Er würde<br />
viel<strong>leicht</strong> für die Hühner und Ziegen ein bisschen Geld bekommen<br />
und den Rest, würden sie auf ihrer Reise aufbringen. In diesem<br />
Moment schoss Leben durch seine Adern und zum ersten mal seid 40<br />
Jahren fühlt er sich so jung wie an dem Tag als er hierher kam. Er<br />
giff die Flasche auf seinen Tisch und schmiss sie in Ecke, dann<br />
rannte er hinaus zu seiner Frau. Weckt sie und sagt: „ Schatz, wir<br />
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gehen!“ sie war <strong>nicht</strong> in der Lage, zu verstehen, was er meint, sie<br />
braucht einige Minuten bis sie wach war.<br />
„Ich werde dich Glücklich machen, so wie an unserem ersten Tag!<br />
Wir gehen zurück, glaub mir, wir schaffen das!“ er nahm sie in den<br />
Arm, sie fing an zu verstehen, was er gesagt hatte.<br />
Sie schaltete das Licht auf ihrem Nachttisch ein, schaute in seine<br />
wirren Augen und streichelte ihn sanft über den Kopf „Schatz, du<br />
machst mich Glücklich an jedem einzelnen Tag unseres Lebens. Ich<br />
liebe dich, komm ins Bett und mach das Fenster zu, die Autobahn <strong>ist</strong><br />
heute wieder so laut.“ er blickt sich um, raufte sich die Haare. Dann<br />
sprang er auf, rannte in den Flur und erblickte sein Gesicht im<br />
Spiegel. Keine Falte, kein graues Haar, er erkannte einen jungen<br />
Mann vor sich. Erst dann fing er an zu verstehen und kehrt zurück ins<br />
Schlafz<strong>immer</strong> „<strong>Es</strong> tut mir leid mein Schatz!“ sie schaute ihn an,<br />
nahm ihn in den Arm und flüsterte „<strong>Es</strong> <strong>ist</strong> <strong>nicht</strong> <strong>leicht</strong> einen<br />
Schriftsteller als Mann zu haben, aber ich liebe alle deine<br />
Geschichten, so lange du <strong>immer</strong> wieder zu mir zurück kommst!“<br />
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ENDE!<br />
7