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<strong>BESTplus</strong> region 07<br />
„DER HÖRER SPÜRT DIE QUALITÄT“<br />
[Bp-sto]. Wenn Sven Schreivogel<br />
von Takes und Tonspuren<br />
spricht, dann ist der Neu-Eichenberger<br />
in seinem Element.<br />
Als Medienproduzent konzentriert<br />
sich der 43-Jährige vorrangig<br />
auf Hörspielproduktionen<br />
und kann hier auf zahlreiche<br />
Veröffentlichungen schauen.<br />
Der Ablauf einer Hörspielproduktion<br />
sieht eine gut organisierte<br />
Vorgehensweise vor.<br />
Am Beispiel zweier seiner letzten<br />
Veröffentlichungen – „Effi<br />
Briest“ nach Theodor Fontane<br />
und Edgar Wallace’ „Der schwarze<br />
Abt“ (beide 2015) – gibt er<br />
einen Einblick in die erforderlichen<br />
Arbeitsschritte.<br />
Um ein Hörspiel veröffentlichen<br />
zu können, bedarf es eines<br />
Drehbuchs. Beim Lesen des<br />
Drehbuchs, das bei „Effi Briest“<br />
und „Der schwarze Abt“ jeweils<br />
von einer Drehbuchautorin erarbeitet<br />
wurde, hat Sven Schreivogel<br />
schon für die im Hörspiel<br />
vorkommenden Personen Lieblingssprecher<br />
„im Ohr“. Im Laufe<br />
der Jahre hat der Hörspielproduzent<br />
mit vielen namhaften<br />
Sprechern zusammengearbeitet,<br />
nicht zuletzt stammen seine<br />
langjährigen Kontakte aus<br />
seiner Anfangszeit als Produktionsleiter<br />
im Hamburger Graceland<br />
Studio von Konrad Halver,<br />
dem bekannten Produzenten,<br />
Regisseur und Sprecher. Von<br />
Halver stammt beispielsweise<br />
das erste Hui-Bu-Hörspiel, außerdem<br />
sprach der Winnetou<br />
in zahlreichen Hörspielproduktionen.<br />
Aufnahmen zur Hörspielproduktion „Edgar Wallace – Der schwarze Abt“ Berlin (v. l.): Norbert Langer (Lord Dick<br />
Alford), Sven Schreivogel (Produktion, Regie). Foto: Lucia Knoblauch/nh<br />
einzusprechen oder aber sie<br />
agieren alleine vor dem Mikrofon.<br />
Bei letzterem werden dem<br />
Sprecher über Kopfhörer Dialogpassagen<br />
seiner Kollegen<br />
eingespielt, damit er reagieren<br />
kann. Um eine bestmögliche<br />
Tonqualität zu erreichen, wird<br />
ein Tonstudio angemietet. Hier<br />
arbeitet Schreivogel vor allem<br />
in Hamburg und Berlin, aber<br />
auch im Weender Tonstudio<br />
Sound-Design von Thomas<br />
Körber wurden schon viele<br />
Aufnahmen gemacht.<br />
„Ich bevorzuge, wenn die Sprecher<br />
im Ensemble einsprechen,<br />
da sie sich gegenseitig anspielen<br />
können“, erklärt Schreivogel.<br />
Zu seinen Lieblingssprechern<br />
zählen Norbert Langer,<br />
Stephan Schwartz und Wolf<br />
Frass, die alle mit markanten<br />
Stimmen für Atmosphäre sorgen.<br />
Aber auch Schauspiel-<br />
Größen wie Helmut Zierl, Ilja<br />
Richter, Horst Janson, Patrick<br />
Back und Ingrid Steeger standen<br />
schon für Schreivogels<br />
Hörspiel-Produktionen vor dem<br />
Mikrofon.<br />
Aus den einzelnen Sprachaufnahmen<br />
erstellt der Cutter im<br />
Tonstudio einen Sprachschnitt.<br />
Nach der Sprecher-Besetzung<br />
koordiniert die Aufnahmeleitung<br />
die Termine. „Es muss<br />
genau abgesprochen werden,<br />
wann welche Personen für das<br />
Einsprechen zur Verfügung<br />
stehen“, erklärt Sven Schreivogel.<br />
Hier muss wirtschaftlich<br />
gerechnet werden. Die Sprecher,<br />
die mitunter aus allen<br />
Teilen Deutschlands kommen,<br />
treffen sich entweder, um im<br />
Ensemble ihre Textpassagen