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Aus der Kreisgruppe - Bund Naturschutz in Bayern eV

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<strong>Aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Kreisgruppe</strong><br />

AK Fle<strong>der</strong>maus<br />

Ramstertaler Keller: Licht und Schatten<br />

Am ersten Samstag im Januar durfte <strong>der</strong> AK wie<strong>der</strong> Matthias Hammer von <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ationsstelle für Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

<strong>in</strong> Nordbayern bei <strong>der</strong> Zählung <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse <strong>in</strong> den Ramstertaler Kellern bei Ebermannstadt begleiten.<br />

Neben Edi Zöbele<strong>in</strong>, Helmut<br />

Schwengber und Helga Schramm<br />

machten sich diesmal auch Hans<br />

Thiem (<strong>Naturschutz</strong>wächter) und<br />

Dirk Doppelste<strong>in</strong> (OG-Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Ebermannstadt) e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck von<br />

diesem bedeutenden W<strong>in</strong>terquartier.<br />

Die gute Nachricht zuerst: Die Gesamtzahl<br />

<strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse hat sich<br />

von 177 im Vorjahr auf 188 erhöht.<br />

Beson<strong>der</strong>s erfreulich ist, dass von<br />

<strong>der</strong> seltene Nordfle<strong>der</strong>maus vier Exemplare<br />

gesichtet wurden. Bisher<br />

war kont<strong>in</strong>uierlich immer nur e<strong>in</strong><br />

Exemplar zu f<strong>in</strong>den. Auch wurde e<strong>in</strong><br />

ber<strong>in</strong>gtes männliches Jungtier des<br />

Großen Mausohrs erkannt.<br />

Die elf Ramstertaler Keller s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

Anzahl überw<strong>in</strong>tern<strong>der</strong> Tiere<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Dauerbeobachtungsquartier. Bereits<br />

seit 1980 werden jährlich W<strong>in</strong>terzählungen<br />

durchgeführt. Man kann<br />

natürlich nicht alle Fle<strong>der</strong>mäuse erfassen,<br />

denn viele s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>ter Spalten<br />

gut versteckt. Aber es lassen sich<br />

durch diese Kontrollterm<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ungen<br />

feststellen. Diese s<strong>in</strong>d<br />

meist erfreulich.<br />

Und nun zur Schattenseite:<br />

Zitat aus dem Protokoll <strong>der</strong> heurigen<br />

W<strong>in</strong>terquartierkontrollen <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ationsstelle<br />

für Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

<strong>in</strong> Nordbayern:<br />

In e<strong>in</strong>zelnen Kellern massive E<strong>in</strong>sturzschäden,<br />

auch <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>gangsbereichen.<br />

Die Stabilisierung<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> E<strong>in</strong>gänge sollte<br />

baldmöglichst unter strenger Berücksichtigung<br />

des Fle<strong>der</strong>mausschutzes<br />

durchgeführt werden. E<strong>in</strong>e vollständige<br />

Sicherung <strong>der</strong> Gangsysteme ersche<strong>in</strong>t<br />

dagegen zu aufwändig und<br />

auch nicht zw<strong>in</strong>gend erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Im Laufe des Jahres 2007 wurde <strong>der</strong><br />

Landschaftspflegeverband Forchheim<br />

mehrmals auf die dr<strong>in</strong>gende<br />

Sicherung des E<strong>in</strong>ganges <strong>der</strong> beiden<br />

obersten Keller (Keller Nr. 1 und 2)<br />

h<strong>in</strong>gewiesen. Die bereits mehrfach<br />

Bestandsentwicklung überw<strong>in</strong>tern<strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse <strong>in</strong> den<br />

Kellern im Ramstertal bei Ebermannstadt (Lkr. FO)<br />

1980/1981<br />

1982/1983<br />

1984/1985<br />

1986/1987<br />

1988/1989<br />

1990/1991<br />

1992/1993<br />

Koord<strong>in</strong>ationsstelle für Fle<strong>der</strong>mausschutz <strong>in</strong> Nordbayern, Januar 2008<br />

(In den Jahren ohne Angabe fanden ke<strong>in</strong>e Kontrollen statt.)<br />

1994/1995<br />

1996/1997<br />

Kontrollterm<strong>in</strong><br />

1998/1999<br />

2000/2001<br />

2002/2003<br />

2004/2005<br />

2006/2007<br />

- 14 -<br />

Mops-, Nord-, FM unbestimmt<br />

Bechste<strong>in</strong>fle<strong>der</strong>maus<br />

Braunes Langohr<br />

Bartfle<strong>der</strong>maus, unbestimmt<br />

Wasserfle<strong>der</strong>maus<br />

Fransenfle<strong>der</strong>maus<br />

Großes Mausohr<br />

vorgeschlagenen Maßnahmen wurden<br />

bisher noch nicht umgesetzt und<br />

sollten unbed<strong>in</strong>gt im Sommerhalbjahr<br />

2008 realisiert werden.<br />

Wie bereits im Vorjahr wurde vor<br />

dem E<strong>in</strong>gang zu Keller Nr. 3 abgelagerter<br />

Müll und Bauschutt angetroffen.<br />

Dieser sollte umgehend entfernt<br />

werden. Vor allem Kellere<strong>in</strong>gängen<br />

hat sich zudem Laub und Erdreich<br />

angehäuft, so dass die Gittertore<br />

nur schwierig zu öffnen s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

bei Bodenfrost o<strong>der</strong> hoher<br />

Schneelage.<br />

In e<strong>in</strong>em Keller wurde sehr viel Mar<strong>der</strong>kot<br />

und e<strong>in</strong> Mar<strong>der</strong>nest gefunden<br />

(Foto). Und dort wurden nur 5 Fle<strong>der</strong>mäuse<br />

entdeckt. Hat <strong>der</strong> Mar<strong>der</strong><br />

zugeschlagen? Darüber kann man<br />

nur spekulieren. Dass <strong>der</strong> vorhandene<br />

Müll Ma<strong>der</strong> anlockt, ist anzunehmen.<br />

Der BN wird <strong>in</strong> diesem Sommer<br />

alle Keller vom Müll befreien.<br />

Für die Sicherung <strong>der</strong> Keller s<strong>in</strong>d<br />

Mittel notwendig. Die Maßnahmen<br />

werden von <strong>der</strong> Regierung befürwortet.<br />

Es müsste doch denkbar<br />

se<strong>in</strong>, dass jetzt endlich die Mittel<br />

vom Landschaftspflegeverband freigegeben<br />

werden.<br />

Der Antrag zieht sich bereits über<br />

Jahre h<strong>in</strong>. Heuer sollte die Sanierung<br />

endlich erfolgen. <strong>Aus</strong>sitzen ist ke<strong>in</strong>e<br />

Lösung.<br />

Helga Schramm

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