Forum Berlin - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

Ansatz der Evaluation
Entsprechend der Zielsetzung des Programms bietet sich eine qualitative
Herangehensweise an. Dies wird in der Evaluation umgesetzt, indem jedes
Projekt individuell betrachtet wird. Das geschieht im Rahmen von ein bis
zwei Vor-Ort-Besuchen und zwischenzeitlichen qualitativen telefonischen
Interviews. Außerdem setzt sich das Evaluationsteam mit den Rahmenbedingungen
in der Projektregion auseinander.
In regelmäßigen Abständen erhebt die Evaluation auch quantitative Parameter
wie die Zahl der in Arbeit integrierten Programmteilnehmenden. Eines
ist jedoch jetzt schon ersichtlich: Das breite Spektrum der Projektansätze
erlaubt es kaum, quantitative Indikatoren heranzuziehen, die sich für einen
Vergleich der Projekte oder eine Erfolgsbewertung eignen. Ein Teilnehmender
ist in diesem Programm nicht einfach ein Teilnehmender - es gibt erhebliche
Unterschiede im Grad der Zugehörigkeit zur rechtsextremen Szene und im
Ausmaß individueller Problemlagen. Hauptziel der Projekte ist die emotionale
und ideologische Lösung von der rechtsextremen Szene, die auch nach dem
Ende der Betreuung trägt. Das wiederum erfordert eine ganz unterschiedliche
Intensität der Betreuung. Die ganzheitliche Betrachtung der Lebenssituation
der Teilnehmenden bedeutet auch, dass die Integration in Ausbildung und Arbeit
unterschiedlich stark gewichtet wird. Teilweise sind die ausstiegswilligen
Personen bereits in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integriert. In anderen
Fällen müssen vor der Integration in den Arbeitsmarkt verschiedene Hürden
beseitigt werden, wie z.B. Suchtprobleme, Schulden oder Strafverfahren.
Erste Ergebnisse
Noch ist die Evaluation nicht abgeschlossen und es wäre zu früh, eine Bewertung
der Projektstrategien vorzunehmen. Einige erste Ergebnisse liegen
aber bereits vor:
Breites Spektrum an Strategien
Der Modellcharakter des Programms bedingt, dass das Spektrum der Strategien
sehr breit ist. Es reicht von intensiver Einzelfallarbeit mit ausstiegswilligen
Personen bis zu präventionsorientierten Ansätzen in der berufs- und
arbeitsmarktorientierten Arbeit mit jungen Erwachsenen.
100 Bericht der Evaluation