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PRISMA FJ_2016_1-24

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Die Pensionen<br />

sind sicher? Leider nein!<br />

W<br />

erfen Sie einen Blick<br />

auf die Entwicklung<br />

verschiedener volkswirtschaftlicher<br />

Daten<br />

auf der gegenüberliegenden<br />

Seite und entscheiden sie<br />

selbst. Es kann sich nicht ausgehen,<br />

wir leben auf Kosten der nächsten<br />

Generation.<br />

Aber drehen wir die Fragestellung<br />

um. Was müsste<br />

passieren, dass unser Pensionssystem<br />

in der heutigen<br />

Form überleben kann?<br />

1) Wir brauchen Wirtschaftswachstum<br />

jenseits der drei Prozent.<br />

Ein System, das aber heute schon<br />

hohe Steuern vereinnahmt, ein dicht<br />

geflochtenes Sozialnetz besitzt, prozentuell<br />

einen höheren verstaatlichten<br />

Anteil als die sich dynamisch entwickelnden<br />

Ländern aufweist, und<br />

schon heute mehr Geld für Schulen<br />

als andere Länder ausgibt, hat wenig<br />

Spielraum für Wirtschaftswachstum.<br />

Wir wachsen derzeit mit 1.5%.<br />

2) Wir bräuchten weniger Arbeitslosigkeit.<br />

Blöderweise schafft das nur<br />

der private Mittelstand, den wir erfolgreich<br />

knebeln.<br />

Das alte Rezept durch Stassenbau<br />

und Investition in den verstaatlichten<br />

Bereich der Schwerindustrie, Arbeitsplätze<br />

zu schaffen, geht infolge der<br />

Technologieentwicklung nicht mehr.<br />

Die Aktie ist in Österreich keine Beteiligung<br />

an der Wirtschaft sondern<br />

des Teufels. Dieser zahlt allerdings am<br />

Sparbuch in diesem Jahrzehnt auch<br />

nichts mehr.<br />

3) Wir müssten länger arbeiten. Geht<br />

leider nicht, weil wir den Menschen<br />

einreden, dass es auch so geht.<br />

4) Wir bräuchten mehr Kinder: Geht<br />

leider nicht, weil wir zuwenig Kinderkrippen<br />

haben, jedenfalls aber die<br />

Frauen nicht ausreichend unterstützen,<br />

damit Mehrkinderfamilien wieder<br />

möglich sind.<br />

5) Wir bräuchten besser ausgebildete,<br />

risikobereite und innovative junge<br />

Menschen. Geht leider nicht, weil wir<br />

leistungsfeindlich geworden sind.<br />

Wir glauben, dass trotz Technologie-<br />

Revolutionen am laufenden Band, uns<br />

der Staat durchs Leben retten kann.<br />

Wir haben zuviele Beamte mit zuwenig<br />

Gestaltungsanreizen.<br />

6) In Umfragen sagen bis zu 80% der<br />

Österreicherinnen und Österreicher,<br />

dass sie mit Wirtschaft nichts am Hut<br />

haben. Aha, wer schafft dann Arbeitsplätze?<br />

7) Wir brauchen wie die Schweiz, eine<br />

zweite und dritte Säule (Arbeitgeber/<br />

Arbeitnehmer finanzierte Pension und<br />

Privatpension.)<br />

Diese Nichtorientierung an der<br />

Schweiz, führt bereits heute und wird<br />

verstärkt in Zukunft, zu Altersarmut<br />

führen.<br />

8) Ach ja, es bliebe noch die Steuerquote<br />

zu erhöhen. Blöd gelaufen:<br />

Wir sind bereits im internationalem<br />

Spitzenfeld der Steuerzahler.<br />

Also neuer Verteilungskampf - da<br />

läufts auch nicht super, der erzeugt<br />

nämlich immer Wirtschaftsschrumpfung,<br />

also mehr Arbeitslose...<br />

Und nun frage ich sie, wer die Pensionen<br />

sichern soll, beziehungweise wird.<br />

Die Pensionen sind genauso lange<br />

sicher, als der Gesellschaftsvertrag<br />

hält, dass immer weniger Junge<br />

immer mehr Alte - in einem Wachtumsmarkt<br />

- durchfüttern können<br />

und wollen.<br />

Ich frage nochmals, warum sollten<br />

DIE das tun, und wo ist das Wachstum?<br />

Also: Pensionen sind natürlich nicht<br />

sicher. Die Lücke im Budget frisst<br />

bereits heute einen beträchtlichen<br />

Teil jenes Geldes auf, den wir in die<br />

Wirtschaft und Forschung stecken<br />

sollten.<br />

Wir beginnen Intelligenz, zum Beispiel<br />

junge Wissenschaftler und Manager,<br />

ans Ausland zu verlieren. Darunter<br />

auch viele Ärzte.<br />

Daher: Nicht alles, was oft wiederholt<br />

wird, stimmt! Die Pensionen<br />

können nur dann abgesichert werden,<br />

wenn wir erkennen, dass wir uns auf<br />

diese neue Welt einstellen müssen.<br />

Je später wir uns neuorientieren umso<br />

schmerzhafter. Denken Sie an den<br />

Zahnarzt!!<br />

Wir haben die Verantwortung,<br />

der Bevölkerung die<br />

Wahrheit zu sagen!<br />

Ihr GGR Dr. Gustav Dressler<br />

14 Prisma Frühjahr <strong>2016</strong>

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