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Produkt plus Verpackung- PDF in deutsch - amotIQ automotive GmbH

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Lieferant HU-Management nicht nur<br />

im E<strong>in</strong>kauf, sondern durchgängig bis<br />

zu Auslieferung e<strong>in</strong> – und hatte damit<br />

erstaunlichen Erfolg. Er entdeckte<br />

weiteren Schwund beim Schüttgut und<br />

bei den Fertigteilen. E<strong>in</strong>e Nachtschicht<br />

hatte gar e<strong>in</strong>e ganze Gitterbox mit Ausschußteilen<br />

versteckt, um ke<strong>in</strong>en Ärger<br />

zu bekommen. Im exakt geführten<br />

Bestand war über alle Rohmaterialien<br />

der tatsächliche Verbrauch plötzlich um<br />

zehn Prozent höher ausgefallen. Diese<br />

Transparenz brachte enorme E<strong>in</strong>sparung.<br />

Von sechs Millionen Euro konnte<br />

der Bestand auf 4,7 Millionen heruntergefahren<br />

werden. HUM ist immer<br />

dann von Vorteil, wenn es um teure<br />

Ware geht. Oder wenn wenig Platz<br />

vorhanden ist – wie oft zum Beispiel <strong>in</strong><br />

der Automobil<strong>in</strong>dustrie. Die Zulieferer<br />

haben an jeder Masch<strong>in</strong>e nur e<strong>in</strong>en genau<br />

vorgegebenen, streng begrenzten<br />

Stellplatz für e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Rohstoffbehälter,<br />

zum Beispiel e<strong>in</strong>e Gitterbox <strong>in</strong><br />

den Maßen 830x1230x970 Millimeter.<br />

Im Kanban-Pr<strong>in</strong>zip wird dieser Stellplatz<br />

immer wieder neu bestückt, also aufgefüllt,<br />

wenn der vorherige Behälter leer<br />

ist. Platz für weitere Vorräte ist an ke<strong>in</strong>er<br />

Stelle vorgesehen. HUM br<strong>in</strong>gt aber<br />

ebenso E<strong>in</strong>sparungen beim Warenausgang.<br />

Die Schrauben für den Baumarkt<br />

werden vom Hersteller nun nicht mehr<br />

kundenneutral <strong>in</strong> „Schäferboxen“ aufbewahrt<br />

und dann umgepackt, sondern<br />

gleich am Ende des <strong>Produkt</strong>ionsprozess<br />

kunden<strong>in</strong>dividuell nach den Bedürfnissen<br />

des e<strong>in</strong>zelnen Baumarkts <strong>in</strong> Schachteln<br />

unterschiedlicher Größe verpackt.<br />

Die im HUM h<strong>in</strong>terlegt Packvorschriften<br />

machen es möglich, diesen Arbeitsgang<br />

zu optimieren.<br />

Verbrauchsgesteuerte Packmitteldisposition<br />

Mit HUM verwaltet das System also<br />

nicht nur das Material, sondern auch<br />

die <strong>Verpackung</strong> des Materials – und<br />

disponiert die Packmittel auch. „Wenn<br />

ich zehn rechte und zehn l<strong>in</strong>ke Türverkleidungen<br />

bestelle, dann weiß<br />

ich mit HUM automatisch auch, dass<br />

ich zwei Spezialladungsträger und 20<br />

Türtaschen re<strong>in</strong> bekomme – und wieder<br />

zurückgeben muss“ erklärt Andreas<br />

Prescher. Das System unterscheidet<br />

zwischen E<strong>in</strong>weg- und Mehrwegverpackungen.<br />

SAP leistet im Standard die<br />

Bestandsführung des <strong>Verpackung</strong>smaterials,<br />

verwaltet die Packvorschriften,<br />

erzeugt Soll- und Habenlisten der<br />

verschiedenen Packmittel und e<strong>in</strong>e<br />

Vorausschau auf den <strong>Verpackung</strong>sbedarf.<br />

Diese Vorausschau ist verbrauchsgesteuert,<br />

dass heißt, wurden im<br />

vorangegangenen Monat 500 Paletten<br />

benötigt, werden auch diesen Monat<br />

500 bestellt. Handelt es sich um Mehrwegverpackungen,<br />

dann kann die SAP<br />

Industrie Solution Automotive diesen<br />

Packmittelkreislauf zwischen Zulieferer<br />

und Kunde mittels Leihgutkonten verwalten<br />

– e<strong>in</strong>e Funktion, die zunehmend<br />

auch bei Nicht-Automotive-Anwendern<br />

gefragt ist.<br />

Bedarfsgesteuerte Packmitteldisposition<br />

E<strong>in</strong>e noch genauere, nicht verbrauchs-<br />

sondern produktions- oder auftragsgesteuerte<br />

Verwaltung liefert e<strong>in</strong> SAP-<br />

AddOn, die Packmitteldisposition. Dar<strong>in</strong><br />

werden anhand der Kundenaufträge<br />

und Packvorschriften für den jeweiligen<br />

Kunden im Joblauf oder onl<strong>in</strong>e<br />

der aktuelle Packmittelbedarf kunden<strong>in</strong>dividuell<br />

ermittelt. Das Programm<br />

erstellt für die ausgewählten Packmittel<br />

e<strong>in</strong>en Planprimärbedarf. Dieser Planprimärbedarf<br />

repräsentiert die benötigte<br />

Packmittelmenge zum Materialbereitstellungsdatum<br />

und steht automatisch<br />

im SAP-System der Material-Disposition<br />

zur Verfügung. Über den MRP-Lauf<br />

(Material Requirement Plan<strong>in</strong>g) werden<br />

die Packmittelbedarfe mit Lagerbeständen<br />

verrechnet. Je nach vorhandener<br />

und benötigter Packmittelzahl generiert<br />

der MRP-Lauf rechtzeitig die Packmittelbestellung<br />

und löst sie je nach<br />

E<strong>in</strong>stellung per EDI, Fax oder Brief aus.<br />

Rückstände können auf das aktuelle<br />

Datum vorgezogen werden (Rückstandsauflösung)<br />

und Bedarfe können auf<br />

Wochen oder Monate kumuliert werden.<br />

Andreas Prescher: „Interessant ist<br />

das vor allem bei besonderen <strong>Produkt</strong>ionsspitzen<br />

oder vor der Urlaubszeit.“<br />

Die Packmitteldispo verwaltet sowohl<br />

E<strong>in</strong>wegverpackungen wie Kartonagen<br />

oder Folien als auch Mehrweg-Packmitteln<br />

wie Ladungsträger, Gitterboxen<br />

oder Europaletten. Bei E<strong>in</strong>satz des SAP-<br />

Leihgutmanagements verrechnet das<br />

Tool die Bestände automatisch mit den<br />

SAP-Leihgutkonten, wobei pro Kunde<br />

e<strong>in</strong> gesondertes Konto geführt wird.<br />

Zusätzlich wird der Bedarf an sekundären<br />

Packmitteln gleich mitberechnet. Die<br />

Packmitteldispo disponiert also nicht<br />

nur Paletten und Gitterboxen, sondern<br />

zugleich die zum Transport benötigten<br />

Conta<strong>in</strong>er, Lkws oder Schiffe - ganz<br />

nach Bedarf.<br />

E<strong>in</strong> riesiges E<strong>in</strong>sparungspotential<br />

„<strong>Verpackung</strong>smanagement wird immer<br />

wichtiger werden“, da ist sich der<br />

HUM-Experte sicher: „Der Packmittelbereich<br />

ist noch nicht völlig optimiert.<br />

Da liegt noch e<strong>in</strong> riesiges E<strong>in</strong>sparungspotential.<br />

Auch im Getränkehandel<br />

oder Retail-Bereich, zum Beispiel bei<br />

den Discountern, s<strong>in</strong>d die Packmittel<br />

e<strong>in</strong>e Kostenfalle, denn nicht selten s<strong>in</strong>d<br />

die Packmittel teurer als der Inhalt.“<br />

Die drei Säulen des HUM<br />

1. Bestandsführung nicht nach<br />

Mengen, sondern nach Handl<strong>in</strong>g<br />

Units; Packvorschriften teileund/oder<br />

kunden-<strong>in</strong>dividuell im<br />

System h<strong>in</strong>terlegt.<br />

2. Leihgutmanagement mit<br />

Kunden und Lieferanten, verbrauchsgesteuerte<br />

Disposition<br />

von Packmitteln<br />

3. Bedarfsgesteuerte Disposition<br />

der Packmittelbestände und Leihgutrückführung<br />

an Lieferanten

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