Orgelnacht 2016 Programmheft druckfertig
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die flötte“ zu machen. Dieser durchaus lukrative Auftrag<br />
wurde vom Komponisten nur teilweise erfüllt: da sowohl<br />
Mozart als auch Dejean schon bald wieder aus Mannheim<br />
abreisen wollten, schrieb Mozart zunächst das Flötenkonzert<br />
Nr. 1 G-Dur KV 313 und arbeitete wohl aus Zeitnot<br />
sein bereits existierendes Oboenkonzert C-Dur für die<br />
Flöte um, indem er es um einen Ton höher nach D-Dur<br />
transponierte. Aus dem so entstandenen Flötenkonzert<br />
Nr. 2 D-Dur KV 314 steht heute der 2. Satz: Adagio<br />
ma non troppo auf dem Programm. Das im Auftrag enthaltene<br />
dritte Flötenkonzert und einige der gewünschten<br />
Flötenquartette wurden jedoch nicht mehr komponiert.<br />
Ebenso wie die beiden Sonatensätze von Telemann, entstand<br />
auch Max Regers bekannte Romanze G-Dur<br />
WoO II/10 als Beilage für eine Musik-Fachzeitschrift, in<br />
diesem Fall die „Neue Musik-Zeitung“, für die der Komponist<br />
in den Jahren 1900 und 1901 vor allem Lieder und<br />
Klavierstücke lieferte. Einige Jahre später, 1910, erschien<br />
seine Romanze G-Dur sowohl in der Originalbesetzung<br />
für Violine und Klavier, als auch in verschiedenen Bearbeitungen.<br />
Eine davon ist die Fassung für Flöte und Orgel,<br />
die heute zur Aufführung kommt.<br />
Cécile Louise Chaminade war<br />
eine bedeutende französische Komponistin<br />
und Pianistin, die zu Lebzeiten<br />
große musikalische Erfolge<br />
feiern konnte, deren Kompositionen<br />
aber nach ihrem Tod zum großen<br />
Teil in Vergessenheit gerieten.<br />
Unter anderem schrieb sie auch das<br />
Concertino pour Flûte op. 107, das heute zur Aufführung<br />
kommt. Das einsätzige Werk in Form eines Rondos<br />
entstand 1902 für die Abschlussprüfung der Flötenstudenten<br />
in der Klasse des berühmten Flötisten und Professors<br />
Paul Taffanel (dem das Concertino auch gewidmet<br />
ist) am Pariser Conservatoire. Es beginnt mit einer<br />
breit angelegten, reichlich ausgeschmückten Melodie der<br />
Flöte und gilt als Herausforderung für jede Flötistin /<br />
jeden Flötisten. Der bewegtere Mittelteil (Più animato<br />
agitato) mündet in eine Kadenz der Solistin, bevor die<br />
Reprise einsetzt und das Stück im Presto der Coda endet.<br />
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