12.05.2016 Aufrufe

Projekte

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

14 | <strong>Projekte</strong> // Frankreich<br />

Paris, Frankreich<br />

Kann man<br />

Klänge bauen?<br />

Die internationale Musikwelt erfreut sich an der neuen<br />

Pariser Philharmonie und ihrer auSSerordentlichen Akustik.<br />

Fermacell Gipsfaser-Platten spielen eine groSSe Rolle<br />

bei der Erschaffung des gigantischen „Klangkörpers“.<br />

Oft genug schließen wir beim Hören von Musik die Augen<br />

und erleben im Inneren das, was der französische<br />

Architekt Jean Nouvel gerade im Pariser Parc de la<br />

Villette baut: Klänge, die sich zu materialisieren scheinen.<br />

Klänge, die sich in Formen ergießen. Klänge wie in der neuen<br />

Pariser Philharmonie. Jean Nouvel sucht in seinem Entwurf<br />

die opti male Balance zwischen akustischen, visuellen, bühnentechnischen<br />

und räumlichen Bedingungen. 2015 soll das neue<br />

Konzerthaus fertig gestellt sein.<br />

37 Meter hoch und über neun Etagen ragt der Bau inmitten des<br />

Pariser Parks in die Höhe. Der große Konzertsaal mit 2.400 Sitzplätzen<br />

ist das Herzstück der neuen Philharmonie. Fließende,<br />

schwungvolle und doch sehr kraftvolle Linien leiten Blicke und<br />

Klänge durch das Innere des Saals. Die Etagen sind keine klassischen,<br />

sondern von den Wänden getrennte Raumebenen, die<br />

sich zu durchdringen scheinen, ineinander übergehen und wie<br />

Gondeln im Raum schweben. Durchlässe, Verengungen und<br />

Öffnungen sind keinesfalls zufällig, sondern folgen einem<br />

detaillierten Akustikkonzept, zu dem auch ein ausgeklügeltes<br />

System von festen und variablen Reflektoren gehört. So wird der<br />

Klang der Musik optimal im Raum verteilt. Für das Klang konzept<br />

sind Harold Marshall und der japanische Akustikmeister<br />

Yasuhisa Toyota verantwortlich. Sie verbinden Fachwissen mit<br />

der Fähigkeit, dieses auch optisch ansprechend umzusetzen.<br />

Denn Nouvels Entwurf will mehr als ein Konzertsaal sein: „Der<br />

Saal soll Bilder von Musik- und Lichtschwaden heraufbeschwören.<br />

Die Zuschauer schweben dabei auf langen Logen im Raum.<br />

Durch diese Schwerelosigkeit bekommen sie den Eindruck, von<br />

der Musik und dem Licht umhüllt zu werden, darin einzutauchen“,<br />

sagt Jean Nouvel. Um sein expressives Architekturkonzept<br />

und die anspruchsvolle Akustik realisieren zu können, wurde<br />

eine gigantische Raumzelle erschaffen, 30.500 Kubikmeter<br />

groß. Trotz der Größe wurde die Entfernung zwischen Dirigent<br />

und Publikum klein gehalten – nur 32 Meter sind die weitesten<br />

Zuschauerplätze vom Dirigenten entfernt. Um die anspruchs-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!