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183156-2016-01
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Hygiene auf höchstem Niveau<br />
Steinbeis-Experten entwickeln ein Messgerät<br />
für Schankanlagen<br />
Leichtperlig, feinblasig und rein - so sollte ein frisch Gezapftes sein.<br />
Ausgerechnet im 500. Jubiläumsjahr des deutschen Reinheitsgebotes<br />
gelingt dem Experten-Team des Steinbeis-Innovationszentrums Systemlösungen<br />
in Mess- und Automatisierungstechnik in Mannheim in<br />
Zusammenarbeit mit der Flexxibl GmbH aus Braunschweig sowie der<br />
Franz Mathes GmbH aus Manching und der THONHAUSER GmbH aus<br />
Österreich der Durchbruch in der sensiblen Reinigungsthematik zur<br />
Sicherheits- und Qualitätserhaltung von Schankanlagen. Eine automatisierte<br />
und zugleich verifizierte Reinigungsmöglichkeit sichert nun<br />
den Erhalt Jahrhundert bewährter Qualitätsmerkmale für reinen<br />
Trinkgenuss.<br />
Die Idee für die Entwicklung eines Messgerätes zur Bestimmung des<br />
Reinigungszustandes in Schankanlagen entstand 2013 bei einem Besuch<br />
in Wien. Damals arbeitete das Steinbeis-Innovationszentrum zusammen<br />
mit anderen Partnern an einem Forschungsprojekt zur Entwicklung<br />
eines Reinigungsmittels für die Lebensmittelindustrie. Nach der<br />
Rückkehr nach Deutschland wurde vom Steinbeis-Team ein Konzept für<br />
das Hygiene-Sensor-System erstellt. Hier wird neben der Farbmessung,<br />
um den Verschmutzungsgrad wie bei einer Ampel festzustellen, mit dem<br />
von Steinbeis-Experten entwickelten Leitfähigkeitssensors HSS16 geprüft,<br />
ob noch Reinigungsreste existieren. Erst wenn die Ampel quasi<br />
„grün“ leuchtet und sich keine Lauge mehr nachweisen lässt, wird die<br />
Schankanlage wieder frei gegeben. Anhand dieser doppelten Rückversicherung<br />
(Farbmessung und Leitfähigkeit) lassen sich neben dem Erhalt<br />
des Qualitätsprofils Laugenunfälle präventiv vorbeugen.<br />
Im ersten Reinigungsschritt wird die Schankanlage mit Wasser gespühlt<br />
und danach mit einem dreiprozentigen Reinigungsgemisch aus<br />
dem Desinfektionsreiniger Desana TM und Wasser befüllt, das über eine<br />
vorgegebene Zeit einwirkt. Während der anschließenden Reinigung<br />
wird die Farbe des Reinigungsgemisches überprüft: Bei Kontakt mit<br />
organischen Belägen verändert sich die Farbe und ermöglicht auf diese<br />
Weise eine Verifizierung des Reinigungserfolges. Ändert sich die<br />
Farbe, so gibt der Sensor den Befehl, die Reinigung ab Schritt eins zu<br />
wiederholen. Bleibt indes die Farbe konstant, so wird die Anlage in drei<br />
Schritten mit Wasser gespühlt. Wärend der dritten Spülung startet das<br />
HSS16 die Leitfähigkeitsmessung: Werden die Reste von Desana bzw.<br />
generell lebende wie auch tote Organik erkannt, wird die Anlage erneut<br />
mit Wasser gespühlt. Sobald das HSS16 keine nachweislichen<br />
Rückstände des Reinigungsgemisches aufweist, wird die Reinigung<br />
automatisch beendet und die Schankanlage „frei“ gegeben.<br />
Für den Ein- bzw. Ablauf der Flüssigkeit sind im HSS16 zwei Anschlüsse für<br />
Schläuche mit jeweils 9mm Innendurchmesser vorgesehen, die mit einem<br />
in zwei Messkammern aufgeteilten Messgehäuse verbunden sind. In der<br />
ersten Kammer sind zwei Schaugläser zur Messung der Farbänderung eingefasst,<br />
in der zweiten ist der Leitfähigkeitssensor eingebaut. Zur Kommunikation<br />
zwischen dem HSS und der Schankanlage sowie der Stromversorgung<br />
ist ein 8-poliger Stecker am Gehäuse angebracht. Des Weiteren ist<br />
Technologie.<strong>Transfer</strong>.Anwendung. TRANSFER 01|2016