Berner Kulturagenda 2016 N° 21

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2 Anzeiger Region Bern 20 2. – 8. Juni 2016 waisenhausplatz HANJO Oper von Toshio Hosokawa | bis 05. Juni 2016 diff.ch POLYPHONIE DER KULTUREN Konzertreihe | Gastspiel 01., 05. & 06. Juni 2016 DIE GOTTHARDSCHWEIZ Ein inoffizieller Festakt | 04. Juni 2016 BERNER REDEN mit Tim Guldimann, Thomas Straubhaar & Max Moor | 06. Juni 2016 JAMES-BOND-NIGHT Dance, Songs & Band | 07. Juni 2016 Das komplette Programm unter: www.konzerttheaterbern.ch KUBUS Karten und weitere Informationen unter 031 329 52 52 www.konzerttheaterbern.ch WUNDERKINDER STRAWINSKY | MOZART | BEETHOVEN 5. Juni 2016 | Sonntag | 17 Uhr | Kulturcasino 16.15 Uhr Konzerteinführung Antje Weithaas Violine, Leitung | Martin Helmchen Klavier CAMERATA BERN | www.cameratabern.ch | 031 371 86 88 Vorverkauf www.kulturticket.ch, Tel. 0900 585 887 (CHF 1.20/min) Sa 11. Juni 2016, 20 Uhr Heiliggeistkirche Bern Collegium Vocale Bern Orchestre Le Moment Baroque Vital Julian Frey, Cembalo Anne Montandon, Sopran Bea van der Kamp, Sopran Javier Robledano-Cabrera, Altus Achim Glatz, Tenor Ismael Arroniz, Bass Michael Kreis, Leitung Heiliggeistkirche Bern Vorverkauf: www.barockzentrum.ch Filialen der Post mit Ticketvorverkauf Tel. 0900 441 441 (CHF 1.00/Min.) Dixit Dominus Werke von G.F. Händel und P. Vasks orchester divertimento bern Coillte Draíochta (Enchanted Forests) Uraufführung Ins_KulturAgenda_142x208_Wunderkinder_4f_Zeitung_Lay1.indd 1 13.05.16 09:18 A Leprechaun Suite von Clíodhna Ní Aodáin (IRL) mit dem Orchester Divertimento Bern und dem Kinderorchester „Die Tigerbande“ der Musikschule Konservatorium Bern Werke von W.A.Mozart, L.Mozart, Purcell, Ní Aodáin Clíodhna Ní Aodáin Leitung Kathrin Brülhart Corbat Erzählerin Bern, Freies Gymnasium Neufeld Beaulieustrasse 55 (Bitte ÖV benutzen, Bus Nr. 11 Haltestelle Brückfeld) Annemarie Dreyer Konzertmeisterin Miša Stefanović Co-Leitung „DieTigerbande“ Samstag, 11. Juni 2016, 17.00 Uhr Sonntag, 12. Juni 2016, 17.00 Uhr Vorverkauf: www.divertimento-bern.ch oder Tel. 031 832 61 22 (Frau R. Schranz) Plätze nicht nummeriert. Eintritt: Erwachsene Fr. 30.00 / Jugendliche bis 18 J. und in Ausbildung Fr. 15.00 / Kinder unter 8 J. gratis. Tages-Kasse: 1 Stunde vor Konzertbeginn www.divertimento-bern.ch Impressum Herausgeber: Verein Berner Kulturagenda Die Berner Kulturagenda ist ein unabhängiges Engagement des Vereins Berner Kulturagenda. Sie erscheint wöchentlich mit dem Anzeiger Region Bern in einer Gesamtauflage von 150 494 Ex. / verein@bka.ch Geschäftsführung: Beat Glur, beat.glur@bka.ch Redaktion: redaktion@bka.ch Leitung: Sarah Sartorius (sas), sarah.sartorius@bka.ch Céline Graf (lin), celine.graf@bka.ch Katja Zellweger (kaz), katja.zellweger@bka.ch Praktikum: Janina Neustupny (jan), praktikum@bka.ch Agendaeinträge: Nr. 23 bis am 8.6.2016 / Nr. 24 bis am 15.6.2016. Eingabe an die Datenbank der Berner Zeitung BZ: Auf www.bka.ch klicken Sie auf den Link «Veranstaltungen gratis hinzufügen». Bei technischen Problemen wenden Sie sich an Tel. 031 330 39 91 oder per E-Mail an veranstaltungen@hinweise.ch. Über die Aufnahme in die Berner Kulturagenda entscheidet die Redaktion der Berner Kulturagenda. Änderungen durch die Veranstalter vorbehalten. Verleger: Gemeindeverband Anzeiger Region Bern, Postfach 5113, 3001 Bern Mittwoch, 15. Juni 2016, 19.30 Uhr Yehudi Menuhin Forum Bern Helvetiaplatz 6 www.menuhinforum.ch Benefizkonzert für MUS-E ® Schweiz Im Gedenken an Yehudi Menuhin 1916-1999 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Madeleine Corbat, Matto Kämpf, Peter König, Milena Krstic Layout: Oliver Blank Druckvorstufe: prepress@anzeigerbern.ch Verlag/Inserate: Simon Grünig, simon.gruenig@bka.ch Adresse: Berner Kulturagenda, Grubenstrasse 1, Postfach 32, 3123 Belp, Telefon 031 310 15 00, Fax 031 310 15 05, Internet: www.bka.ch Nr. 23 erscheint am 15.6.16. Redaktionsschluss 1.6.16 Inserateschluss 8.6.2016. Nr. 24 erscheint am 22.6.16. Redaktionsschluss 8.6.16 Inserateschluss 15.6.2016. Abonnemente: Sie können die Mittwoch-Ausgabe des Anzeigers Region Bern inkl. BKA abonnieren: 3-Monate Schnupper-Abo: CHF 25 1-Jahres-Abo: CHF 110 1-Jahres-Gönner-Abo: CHF 222 Bestellungen an: verlag@bka.ch, 031 310 15 00 Rechtlicher Hinweis: Redaktionelle Beiträge und Inserate, welche in der Berner Kulturagenda abgedruckt sind, dürfen von nicht autorisierten Dritten weder ganz noch teilweise kopiert, bearbeitet oder sonstwie verwendet werden. Insbesondere ist es untersagt, redaktionelle Beiträge und Inserate – auch in bearbeiteter Form – in Online-Dienste einzuspeisen. Die Berner Kulturagenda dankt der Stadt Bern für die finanzielle Unterstützung. Wolfgang A. Mozart Konzert für Klavier und Orchester d-Moll KV 466 sowie Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Georges Enescu und Béla BartÓk Kammerorchester des KLANGFORUM SCHWEIZ Leitung: Jeremy Menuhin Tanz: Junges Ensemble hermesdance Tickets: shop.menuhinforum.ch, 079 558 85 78 und im Alpinen Museum (Helvetiaplatz 4) Mookie Lee-Menuhin Klavier
2. – 8. Juni 2016 Anzeiger Region Bern 21 3 Wiederbegegnungen und Neuentdeckungen Das Klavier ist an den diesjährigen Thuner Schlosskonzerten mit Teo Gheorghiu, Oliver Schnyder und Nik Bärtsch prominent verteten. ebenfalls Filmerfahrungen gemacht – aber da war er in der Musikszene längst arriviert. Zehn erstklassige Veranstaltungen wollen im Rahmen der diesjährigen Schlosskonzerte besucht sein – im Schloss und anderswo. Denn die Diversifikation auf verschiedene, atmosphärisch einzigartige Spielorte gehört zu dieser Reihe wie auch das gut austarierte Angebot. «Es ist die Mischung aus arrivierten Stars und musikalischen Trouvaillen und Geheimtipps», antwortet Co-Leiterin Gisela Trost auf die Frage nach dem Erfolgsrezept ihrer Programmierung. Diese habe verschiedensten Ansprüchen zu genügen: Die Besetzung für einen bestimmten Spielort, das dortige Platzangebot, die erwartete Nachfrage und die In frastruktur seien zu berücksichtigen. Mit Nik Bärtsch, Olivier Schnyder und Teo Gheorghiu sind drei namhafte Schweizer Pianisten zu erleben. Der hohe Stellenwert des Klaviers im diesjährigen Programm, sei eher Zufall als Absicht, wie Trost sagt. Mit Gheorghiu, dem «Vitus» aus dem gleichnamigen Film, wird sich Lorenz Hasler, der andere Co-Leiter der Schlosskonzerte, nach dem Auftritt unterhalten und unter anderem wissen wollen, ob die Filmberühmtheit für die Musik eher förderlich oder hinderlich ist. Hasler von den I Salonisti hat mit dem Blockbuster «Ti tanic» «Zugänglich und anspruchsvoll» Gisela Trost hat auch eine Empfehlung auf Lager für diejenigen, die nur ein Konzert besuchen wollen oder können: Ihnen legt sie die «Tonschöpferinnen der Romantik» mit dem Trio um Piotr Plawner nahe. «Ein zugängliches Programm und gleichwohl eines mit hohem künstlerischem Anspruch», wie sie meint. Auch einen Wunschkünstler wüsste sie, wenn er wieder zu gewinnen wäre – der ungarische Meisterpianist András Schiff. Diverse Orte, Thun Fr., 3. bis 25.6. www.schlosskonzerte-thun.ch Peter König Vom Kinderstar zum namhaften Pianisten: Teo Gheorghiu. Roshan Adihetty Äusserer und innerer Frieden Schöne neue Arbeitswelt Im Dokumentarfilm «Zen For Nothing» von Werner Penzel lässt sich die Berner Schauspielerin Sabine Timoteo in den Zen-Buddhismus einführen. Warum Sabine Timoteo weint, als sie das Gedicht «Das Porträt eines Vogels» von Jacques Prévert vorliest, bleibt ihr Geheimnis. Der Dokumentarfilm «Zen For Nothing» von Die gemeinsamen Tätigkeiten im Kloster folgen Regeln. Werner Penzel begleitet die Berner Schauspielerin («Driften») als stiller Beobachter bei ihrem mehrmonatigen Aufenthalt im japanischen Kloster Antaiji. LookNow! «Sabine-San» hat zunächst eher Stress, als inneren Frieden. Die gemeinsamen Tätigkeiten im Haus, von Essen bis Meditieren, folgen Regeln. Da dabei nur rituell gesprochen oder gesungen wird, muss sie über Beobachten lernen. Die Zenweisheit, dass es sinnlos ist, im Zug zu rennen, um schneller anzukommen, erprobt Timoteo sozusagen am eigenen Exempel. Sonne und Spaghetti Interessierte aus dem Ausland dürfen Antaiji besuchen und, was selten ist, sich auch unterrichten lassen. Da braucht es eine offene und tolerante Autorität wie den Zenmeister Muho Nölke. Der deutsche Auswanderer erlaubt durchaus Unterbrüche des arbeitsamen Klosteralltags, etwa mit einem Lagerfeuer oder einer Schneewanderung. Als die Gruppe nach einem Spaghetti-Essen den Sonnenuntergang betrachtet, erzählt jemand von einem Mönch, der sich nur von Sonnenlicht ernährt haben soll. Nölkes Antwort bringt die Lehrlinge zum Lachen: «Er hat beim Einbruch der Dunkelheit Hamburger gegessen.» Die selbstironischen Aussagen des Zenmeisters holen einen zurück aus dem fast meditativen Zustand, in den der Film die Betrachtenden durch lange verharrende Kameraeinstellungen und seinen eher flachen Spannungsbogen versetzt. Céline Graf CineMovie, Bern Täglich, 16.15 und 18.30 Uhr www.quinnie.ch Im Büro des Grauens: Das Stück «Nachwehen» von Mike Bartlett zeichnet ein düsteres Work-Life-Balance-Szenario. Zu sehen im Theater an der Effingerstrasse. «Graues, stumpfes Tageslicht vermischt mit Neonlicht. Alles ist modern, von erlesenem Design und stilvoll.» Diese Beschreibung trifft wohl auf die meisten heutigen Büros zu. Was sich aber in diesen vier Wänden Unmenschliches Arbeitsklima. Severin Nowacki abspielt, übertrifft jeden anstrengenden Büromontag. Im Zwei-Frauen-Stück «Nachwehen» des 36-jährigen britischen Dramatikers Mike Bartlett, das Stefan Meier im Effinger-Theater inszeniert, erhält das Wort Arbeitsbedingungen eine ganz neue Bedeutung. Über Leichen Die namenlose Managerin (Sinikka Schubert) bittet die neue Mitarbeiterin Emma (Julia Sewing) in ihr Büro. Am Anfang dreht sich das Gespräch noch um Verkaufszahlen, dann geht es um den Arbeitsvertrag. Genauer um «Paragraph 5, Seite 3». Dort wird jegliche Beziehung oder Tat sexueller oder romantischer Natur mit Mitarbeitenden untersagt, ohne die Firma darüber zu benachrichtigen. Für Emma ist es bereits zu spät. In «Nachwehen» wird ein unheimliches Work-Life-Balance Szenario entworfen und die Frage gestellt, wie weit wir für einen sicheren Arbeitsplatz zu gehen bereit sind – Emma macht auch vor Kinderleichen nicht Halt. Sarah Sartorius Das Theater an der Effingerstrasse, Bern. Premiere: Sa., 4.6., 20 Uhr Vorstellungen bis 30.6. www.dastheater-effingerstr.ch Pegelstand Kolumne von Madeleine Corbat Die Tage lassen sich an zwei Händen abzählen, dann beginnt die schönste Zeit des Jahres: die der Fussball- Europameisterschaft! Der Ausnahmezustand für Fans des runden Leders, ein Monat, der schon mal ausgebucht ist. Es herrscht die stets wieder aufkeimende Hoffnung, dass die Schweiz länger als drei Spiele mittun darf und nicht schon am 20. Juni wieder am Flughafen Zürich landet. Es wird schön oder es wird schon. Mit dem Fussball-Grossereignis schiessen auch die sogenannten Public Viewings aus dem Boden, auf grossen und kleinen Schanzen, in Gartenbeizen, Hinterhöfen oder auf Plätzen versammeln sich allabendlich – sofern das Wetter mitspielt – viele Menschen und schauen sich gemeinsam den Match an. Oder eben auch nicht: Hier beginnt das Problem. Im Rahmen der grassierenden Eventitis setzen sich Männer und Frauen in diese Zonen, die sich für «Nicht-Fussball-Fans in öffentlichen Zonen, besonders in kleineren, nerven.» Fussball in etwa so viel interessieren wie für Milchkühe in Aserbaidschan. Nicht, dass man sich unbedingt für das Ballspiel begeistern muss, keinesfalls, aber muss Mann und Frau dann unbedingt die Plätze mit bester Sicht auf die Leinwand okkupieren? Es gibt doch schöne Alternativen: Kino, Konzert, Kegelbahn, alles frei für Fussballmuffel. Es muss einmal deutlich gesagt sein: Nicht-Fussball-Fans in öffentlichen Zonen, besonders in kleineren, nerven. Da referiert etwa der Medizinstudent laut und deutlich über Doping im Fussball (bewiesen!) und die engagierte Lokalpolitikerin redet sich ebenso laut und deutlich den Mund fusselig über die Drecksgeschäfte der FIFA (ebenfalls bewiesen!). Ergänzt werden die Spassbremsen von zwei bis drei Rudeln YB-Ladies Night-Teilnehmerinnen, die, genau wie jeweils im Stadion, Prosecco trinken und über Krethi und Plethi sprechen, und überhaupt: Fussball? Ja, Fussball! Keiner muss ihn mögen, aber wer ihn liebt, der freut sich auf die nächsten Wochen. Und auf freie Sicht aufs Fussballfeld. Madeleine Corbat ist Produzentin bei Recycled Tv in Bern. Sie ist Präsidentin des Vereins Cinéville / Kino Kunstmuseum sowie Vorstandsmitglied von Bern für den Film. Illustration: Rodja Galli, a259
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