Flucht und Trauma im Kontext Schule
UNHCR-Traumahandbuch
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Was macht Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
stark? Resilienzförderung<br />
in der <strong>Schule</strong><br />
Resilienz ist die Widerstandskraft gegenüber Belastungen.<br />
Resiliente Kinder <strong>und</strong> Jugendliche haben<br />
etwa die Fähigkeit, eine neue Normalität zu schaffen,<br />
die das Leben trotz traumatischer Erlebnisse wieder<br />
lebenswert <strong>und</strong> sinnvoll macht. Studien zeigen,<br />
dass resiliente Kinder sich aktiv, selbstbewusst <strong>und</strong><br />
lösungsorientiert mit Problemen auseinandersetzen<br />
sowie über stabile emotionale Beziehungen in- <strong>und</strong><br />
außerhalb der Familie verfügen.<br />
Resilienz 18 ist eng mit den Schutzfaktoren verb<strong>und</strong>en<br />
(siehe S. 23 ) <strong>und</strong> erlernbar. Ist die <strong>Schule</strong> ein sicherer<br />
Ort mit klaren Regeln <strong>und</strong> Strukturen <strong>und</strong> entspricht<br />
der Schulalltag den alters- <strong>und</strong> entwicklungsgemäßen<br />
Bedürfnissen der SchülerInnen, kann ihre Resilienz<br />
ausgebaut werden. Durch die Förderung von<br />
Schutzfaktoren – z.B. sozialem Eingeb<strong>und</strong>ensein –<br />
wird also die Resilienz der Kinder gestärkt.<br />
Resiliente Kinder entwickeln ein starkes Selbstkonzept,<br />
sie nehmen sich (der jeweiligen Entwicklungsphase<br />
entsprechend) selbst gut wahr, kennen<br />
ihre Vorlieben <strong>und</strong> persönlichen Eigenschaften, sie<br />
stehen zu sich <strong>und</strong> ihren Fähigkeiten, schämen sich<br />
nicht für ihre Gefühle <strong>und</strong> sind bereit, ihr Verhalten<br />
zu reflektieren <strong>und</strong> gegebenenfalls zu verändern.<br />
Resiliente Kinder verfügen also über ein stetig zunehmendes<br />
Selbstvertrauen <strong>und</strong> Selbstbewusstsein.<br />
Interventionen, Übungen <strong>und</strong><br />
Unterrichtsideen für die Praxis<br />
Um Ihre SchülerInnen in diesem Entwicklungsprozess<br />
zu unterstützen, können Sie in Ihrer Unterrichtsplanung<br />
nachfolgende Aspekte des Selbstkonzeptes<br />
mitbedenken <strong>und</strong> Querverbindungen zu Ihren Unterrichtsgegenständen<br />
herstellen (vgl. Weiß et al. 2014).<br />
Resilienzförderung ist für alle Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
wichtig, daher eignen sich die hier vorgestellten<br />
Methoden <strong>und</strong> Unterrichtsvorschläge für alle<br />
SchülerInnen unabhängig von einer möglichen <strong>Trauma</strong>tisierung<br />
<strong>und</strong> können <strong>und</strong> sollen <strong>im</strong> Unterricht <strong>im</strong><br />
Klassenverband zur Anwendung kommen.<br />
Einige der hier angeführten Interventionen des Skillstrainings<br />
werden wiederholt erwähnt, da sie unterschiedliche<br />
Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten schulen<br />
<strong>und</strong> vielseitig einsetzbar sind. Manche der Übungen<br />
eignen sich zum Einsatz <strong>im</strong> Stationenlernen, der eine<br />
oder andere Vorschlag lässt sich als Projekt umsetzen.<br />
Die Arbeit am Selbstkonzept ist Teil der pädagogischen<br />
Arbeit mit Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, in<br />
den österreichischen Lehrplänen finden sich hierzu<br />
zahlreiche Bezüge.<br />
18 Weitere Literatur dazu finden Sie <strong>im</strong> Literaturverzeichnis unter „Resilienz“.