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INKONTINENZ<br />
Leidensdruck nahm signifikant stark ab.<br />
Mittlerweile werden an der Universitätsklinik Kiel<br />
jährlich rund 200 Patienten mit der Botoxtherapie<br />
behandelt, damit ist der Standort das viertgrößte<br />
Zentrum in Europa. Das Klientel erstreckt sich von<br />
Männern mit unterschiedlichen Prostataerkrankungen<br />
bis hin zu Frauen mit Blasensenkungen und<br />
Dranginkontinenz, erklärt Jünemann.<br />
San Francisco belegen, dass bei stark übergewichtigen<br />
Frauen eine Gewichtsreduktion von 16 Prozent<br />
zu 60 Prozent weniger Inkontinenzepisoden führten,<br />
eine Gewichtsreduktion von 8 Prozent noch<br />
sechs Monate später die Häufigkeit des unwillkürlichen<br />
Harnverlusts um fast 50 Prozent reduzierte.“<br />
In einer anderen Untersuchung an der Harvard<br />
Jünemann ermuntert alle Patienten, die Inkontinenz<br />
nicht schicksalsergeben hinzunehmen, sondern den<br />
Arzt bei unbefriedigenden Maßnahmen und Therapieansätzen<br />
erneut aufzusuchen, ggf. zu wechseln<br />
oder eine der von der Deutschen Kontinenz Gesellschaft<br />
zertifizierten ärztlichen Beratungsstelle oder<br />
Kontinenz- und Beckenboden-Zentren aufzusuchen.<br />
Die dort gemeinsam arbeitenden Fachärzte<br />
können die spezifische Ursachenforschung sehr<br />
detailliert vornehmen, was dementsprechend einen<br />
höheren Behandlungserfolg aufweisen kann.<br />
Mittlerweile gibt es im gesamten Bundesgebiet etwa<br />
1300 ärztliche Beratungsstellen und 73 Kontinenzund<br />
Beckenboden-Zentren, sodass man sich wohnortnah<br />
an diese Institutionen wenden kann.<br />
Medical School konnte sogar ein Zusammenhang<br />
zwischen der Art der Inkontinenz, dem Übergewicht<br />
sowie dem Hüftumfang hergestellt werden.<br />
Während Übergewicht allgemein mit Drang- oder<br />
Mischinkontinenz zusammenhängt, findet man bei<br />
erhöhtem Hüftumfang eher eine Belastungsinkontinenz.<br />
GEWICHTSREDUKTION ALS ERFOLGREI-<br />
CHE BEHANDLUNG VON INKONTINENZ<br />
Dass ein weiterer bisher unterschätzter Aspekt<br />
der Inkontinenz-Behandlung ohne Medikamente,<br />
Operation und Hilfsmittel in einer dauerhaften<br />
Gewichtsabnahme besteht, ist ebenso wissenschaftlich<br />
erwiesen. Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft<br />
macht darauf aufmerksam, dass eine Ernährungsumstellung<br />
und Gewichtsabnahme einen nicht zu<br />
unterschätzenden Minderdruck auf die Blase bewirken.<br />
Um einen Langzeiteffekt zu erzielen und keinen<br />
Jo-Jo-Effekt zu riskieren, sollte die Gewichtsabnahme<br />
nur mit einem Arzt vorgenommen werden.<br />
Nach Meinung von Professor Dr. Haferkamp sollte<br />
die Gewichtsreduktion fachmännisch begleitet werden,<br />
damit sie zu einem dauerhaften Erfolg führt.<br />
Nach Meinung von Ernährungswissenschaftlern<br />
wirken Johanniskraut, Hopfenzapfen und Baldrian<br />
oft unterstützend, da sie entspannend auf die Blase<br />
wirken. Goldrutenkraut und Kürbiskernsamen<br />
können eine entkrampfende und entzündungshemmende<br />
Wirkung haben und die Gewichtsreduktion<br />
positiv unterstützen.<br />
WEITERE INFOS ZUM THEMA INKONTI-<br />
NENZ UND KONTAKT:<br />
Fotos: pixabay.de<br />
Besonders bei älteren Frauen mit einem BMI über<br />
25 tritt eine Harninkontinenz häufiger auf als bei<br />
normalgewichtigen Frauen. Professor Dr. Axel Haferkamp,<br />
Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie<br />
am Universitätsklinikum Frankfurt, berichtet,<br />
dass „Studien der University of California in<br />
Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.<br />
Friedrichstrasse 15<br />
60323 Frankfurt<br />
Tel.: 069 - 795 88 393<br />
Fax: 069 - 795 88 383<br />
Mail: info(at)kontinenz-gesellschaft.de<br />
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