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Barriere

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KULTUR BARRIEREFREI<br />

Auch Tanja Harder ist von dem Angebot begeistert.<br />

„Ich habe über den Kulturschlüssel eine Tanzpartnerin<br />

für den Rollstuhltanz gefunden“, sagt sie.<br />

„Als Rollstuhlfahrerin ist es nicht immer einfach,<br />

alleine auszugehen“, erklären die beiden Frauen.<br />

Denn hat man sich erst mal motiviert, ohne Begleitung<br />

etwas zu unternehmen, müssen bis zum Veranstaltungsort<br />

oft noch etliche Hürden überwunden<br />

werden: Der Ein- und Ausstieg aus dem Bus ist<br />

nicht immer einfach, viele Säle und Räume sind nur<br />

über Stufen erreichbar, Ticketschalter und Tresen<br />

sind oft viel zu hoch und das Kartenlesegerät, um<br />

den Eintritt zu zahlen, steht ebenfalls in unerreichbarer<br />

Höhe, erklären die Frauen. All diese Hürden<br />

zu überwinden, helfen ehrenamtliche Kulturbegleiter<br />

wie Sven Zipperling. „Als ich in der Zeitung<br />

von diesem Projekt gelesen habe, wusste ich gleich,<br />

das ist was für mich“, sagt der 47-jährige ehemalige<br />

Vollstreckungsbeamte. „Ich habe selbst einen behinderten<br />

Sohn. Ich weiß, wie schwer manche Aktionen<br />

oder Ausflüge sein können“, erklärt der achtfache<br />

Familienvater, der die Kulturbegegnungen auf<br />

Augenhöhe genießt, „weil auch ich dann mal rauskomme,<br />

neue Leute kennenlerne und nette Gespräche<br />

habe“. Er freut sich immer auf Begleitung zum<br />

Fußball. „Die Spiele von Holstein Kiel sind mein<br />

Ding“, schwärmt er. Aber auch im Mediendom und<br />

im Kino war Sven Zipperling bereits mit vielen verschiedenen<br />

Kulturgenießern. Der Vorteil für ihn:<br />

Als Kulturbegleiter hat er freien Eintritt zu den Veranstaltungen<br />

des Kulturschlüssels.<br />

zusammenbringt. Und das inzwischen zum 100.<br />

Mal. „Dass das Projekt so gut angenommen wird,<br />

ist eine tolle Sache“, freut sich Miriam Hornung<br />

über zahlreiche weitere Kulturbegegnungen. Damit<br />

das gelingt, stellt sie das Projekt in Einrichtungen,<br />

Wohngruppen und Stadtteiltreffs vor. „Auch wir<br />

machen ordentlich Werbung“, versprechen Sabine<br />

Dittmann, Tanja Harder und Sven Zipperling.<br />

„Denn es wäre echt schade, wenn der Kulturschlüssel<br />

ein Geheimtipp bliebe.“<br />

Weitere Infos & Kontakt:<br />

Landesverband für körper- und mehrfachbehinderte<br />

Menschen Schleswig-Holstein e.V<br />

Miriam Hornung<br />

Diplom-Sozialpädagogin<br />

Tel. 0431-90 88 99 17<br />

E-Mail m.schneider@lvkm-sh.de<br />

www.kulturschluessel-kiel.de<br />

Fotos: Ruske/lvkm-sh, BettinaF/pixelio.de<br />

Wie Sven Zipperling engagieren sich insgesamt 30<br />

ehrenamtliche Kulturbegleiter beim Kulturschlüssel<br />

Kiel des lvkm-sh. Ihnen gegenüber stehen ebenso<br />

viele Kulturgenießer mit Unterstützungsbedarf.<br />

„Von der Altersstruktur sind beide Gruppen bunt<br />

gemischt, das reicht von 19 bis 85 Jahre“, erklärt<br />

Projektkoordinatorin Miriam Hornung. Was dem<br />

Projekt guttut, denn jeder soll aus dem großen Angebot<br />

an Kultur- und Sportveranstaltungen (im Internet<br />

unter www.kulturschluessel-kiel.de) das auswählen,<br />

was seinen Interessen entspricht. Und die<br />

reichen vom Rockkonzert bis zur klassischen Oper,<br />

vom Poetry-Slam bis zur Poesie-Lesung, weiß die<br />

Projektkoordinatorin, die die Kulturinteressierten<br />

Haben sich über den Kulturschlüssel des<br />

lvkm-sh für einen Kinobesuch verabredet<br />

(von links): Sabine Dittmann (50), Sven Zipperling<br />

(47) und Tanja Harder (34). Miriam<br />

Hornung koordiniert das Projekt Kulturschlüssel<br />

im lvkm-sh.<br />

BARRIEREFREI - das Magazin 71

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