15.06.2016 Aufrufe

Der besondere Ort

Diplomarbeit Eva Hatzinger und Heike Schwarzfischer | FH Rosenheim, FB Innenarchitektur, WS 2003/ 2004 | Betreuung: Prof. Paul Thiersch und Prof. Jürgen Krug

Diplomarbeit Eva Hatzinger und Heike Schwarzfischer | FH Rosenheim, FB Innenarchitektur, WS 2003/ 2004 | Betreuung: Prof. Paul Thiersch und Prof. Jürgen Krug

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Badehaus<br />

Das im Wasser stehende Badehaus symbolisiert<br />

die Gegenwart. Sein Standort nimmt Bezug zur<br />

heutige Seenlandschaft. Klare, reduzierte Formen<br />

strahlen die gewünschte Ruhe aus. Während die<br />

dunkel gehaltene Nordfassade an das übrige Hotelgebäude<br />

anknüpft, steht die offene Glasfassade<br />

der Südseite im direkten Kontrast zu den monolithisch<br />

wirkenden Landbauten.<br />

<strong>Der</strong> dunkle Schiefer erinnert an den Kohleabbau<br />

des <strong>Ort</strong>es, das viele Glas an die Offenheit und Weite<br />

der schönen Landschaft. Schiefe Stützen erinnern<br />

an Grashalme, welche sich im Winde wiegen.<br />

Das Badehaus kann man über einen Tunnel erreichen.<br />

Dieser bildet den Übergang von Vergangenheit<br />

zu Gegenwart, den Übergang von Stein zu<br />

Wasser. Die technische Bauart des Tunnels erinnert<br />

stark an die industrielle Zeit des <strong>Ort</strong>es. In seinem<br />

Inneren begegnet man einem interessantem Spiel<br />

von Hell und Dunkel, von Licht und Schatten. Die<br />

in unterschiedlicher Neigung angebrachte Lamellen<br />

lassen Blicke nach aussen mehr oder weniger zu.<br />

Anfangs weniger, je mehr man sich aber dem<br />

Badehaus nähert, desto großzügiger werden die<br />

Ausblicke. Die Lichtspiele des Tunnels verweisen<br />

auf den Wechsel von der Industrie zurück zur Natur,<br />

den Weg der Rekultivierung.<br />

<strong>Der</strong> Eingang zum Badehaus liegt auf der Nordseite<br />

des Gebäudes. Über drei Glasröhren, die an<br />

Tunnel und Bauwerk andocken, gelangt man in<br />

das Gebäudeinnere. Das Bad soll kein Jahrmarkt<br />

der neuesten, technischen Wasserspiele, der Düsen,<br />

der Brausen und der Rutschen sein. Es geht<br />

vielmehr um die ursprünglichen Erfahrungen mit<br />

Wasser, um die Reinigung und die Entspannung.<br />

<strong>Der</strong> Besucher soll durch das Gebäude die <strong>besondere</strong><br />

Geschichte des <strong>Ort</strong>es erfahren, soll durch Material<br />

und Form mit ihr in Kontakt treten.<br />

Charakteristisch sind fünf mit Schiefer belegte<br />

Kuben, in denen sich die Umkleiden, die Sanitärbereiche,<br />

die Themenbecken und der Sauna- und<br />

Massagebereich befinden. Über drei Stockwerke<br />

erstrecken sie sich in abgewandelter Form und<br />

Größe. In den verschiedenen Themenbecken im<br />

EG und in den sogenannten „Kohlefeldern“ im OG<br />

kann der Besucher die Geschichte am eigenen<br />

Leib erfahren. Unterschiedliche Wassertempera-<br />

turen und ständig abwechselnde Raumsituationen<br />

schaffen durch ihre Vielschichtigkeit einen<br />

Querschnitt durch die Vergangenheit des Steinberger<br />

Sees.<br />

Während die Nordfassade fest geschlossen ist,<br />

gestaltet sich die Südseite mit der grossen Glasfassade<br />

offen und weit. Das grosse Innenbecken<br />

lädt ein, die Natur zu genießen und sämtlichen<br />

Stress zu vergessen. <strong>Der</strong> See selbst ist über eine<br />

Plattform mit Aussenbecken zugänglich.<br />

Die verwendeten Materialien wie dunkler Schiefer<br />

aus dem bayerischen Raum, Juramarmor, Moos,<br />

Kohle, Stein, Metall und Glas unterstützen das<br />

Konzept des Wandels und der Veränderung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!