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Der besondere Ort

Diplomarbeit Eva Hatzinger und Heike Schwarzfischer | FH Rosenheim, FB Innenarchitektur, WS 2003/ 2004 | Betreuung: Prof. Paul Thiersch und Prof. Jürgen Krug

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Wo Geschichte verwandelt<br />

Bis heute ist Deutschland das Land mit der<br />

höchsten Braunkohlefördermenge weltweit.<br />

Wenngleich der Braunkohleabbau um Wackersdorf<br />

bezogen auf Förderleistung und Ausdehnung nicht<br />

an das rheinische und ostdeutsche Vorkommen<br />

heranreicht, so war dieser doch für lange Zeit von<br />

erheblicher Bedeutung für die Wirtschaft und ins<strong>besondere</strong><br />

die Energieversorgung Bayerns.<br />

Bis zur Schwelle des 19. Jahrhunderts blieb der<br />

Braunkohlebergbau in der Oberpfalz trotz einzelner<br />

bekannter Vorkommen völlig bedeutungslos. Zu<br />

dieser Zeit, nämlich im Jahre 1800, beginnt auch<br />

die Geschichte der Wackersdorfer Braunkohle,<br />

als der Schneidermeister Andreas Schuster beim<br />

Graben eines Brunnens auf Braunkohle stieß.<br />

Nachdem bei weiteren Untersuchungen durch das<br />

Königliche Berg- und Hüttenamt in Bodenwöhr<br />

„herrliche Kohlen“ gefunden wurden, begann<br />

im Jahre 1807 der Braunkohlebergbau im Gebiet<br />

um Wackersdorf, als das „Königliche Oberste<br />

Bergamt“ beschloss, das Braunkohlelager in Wackersdorf<br />

„als einen für das Vaterland wichtigen<br />

Schatz durch Aufdeckarbeiten zu bebauen.“<br />

In dieser frühen Phase des Wackersdorfer Braunkohleabbaus<br />

wurde die Gewinnung sowohl<br />

im Tage- als auch im Untertagebau betrieben.<br />

Neben der Probleme der Wasserhaltung und<br />

beim Transport der Kohle zu den Abnehmern<br />

wurde eine raschere wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Bergbaus auch durch die relativ schlechte<br />

Qualität der Kohle verhindert. Trotz einer<br />

Produktionssteigerung im Jahre 1832 wurde der<br />

Braunkohlebau um Wackersdorf im Jahre 1845<br />

aufgrund der weiterhin ungelösten Probleme<br />

und eines wachsenden Konkurrenzdrucks durch<br />

andere Bergbaubetriebe wegen „mangelnder<br />

Rentierlichkeit“ wieder eingestellt. Die Schächte<br />

wurden verfüllt und die Gebäude abgebrochen.<br />

Mehr als 50 Jahre vergingen, bevor die Braunkohlegewinnung<br />

im Bereich von Wackersdorf<br />

wieder belebt werden konnte. Zwischenzeitlich<br />

entwickelte sich der Kohleabbau in anderen<br />

Bereichen der Oberpfalz zu gewisser Blüte.

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