Christian Thomas Kohl.doc. pdf
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der wolkenartigen, regenbogenartigen, spiegelartigen und nebulösen<br />
Wirklichkeit die Voraussetzung besteht, sich von der Welt zu befreien<br />
und alle Bindungen an diese Welt aufzugeben. Befreiung ist erst dann<br />
möglich, so lehrte Buddha Sakyamuni, wenn wir die Bodenlosigkeit und<br />
Grundlosigkeit der Dinge sehen, ihre Bindungen untereinander. Auch wir<br />
Menschen hängen gierig an den Dingen, solange wir nicht sehen, dass wir<br />
einer Fata Morgana nachjagen. Das sind die philosophischen<br />
Kerngedanken Buddha Sakyamunis über die Wirklichkeit.<br />
Nagarjuna betont ebenso den flüchtigen, fragmentarischen,<br />
verschwommenen, sich in Luft auflösenden, zusammengesetzten<br />
Charakter der Dinge, wenn er von ihnen sagt, sie seien nicht zusammen<br />
aber fallen auch nicht auseinander. Weder sind die Dinge zusammen, noch<br />
sind sie nicht zusammen, [MMK 6.8], sagt Nagarjuna wörtlich in seinem<br />
Hauptwerk. Davon wird im 3. Teil dieses Textes die Rede sein.<br />
Vom Nichts zu sprechen, ist eine grobe Irreführung, der es an<br />
Feinfühligkeit und feiner Wahrnehmung von Zwischenzuständen,<br />
Zwischenstufen, Übergängen, Zwischenbereichen, Zwischendingen,<br />
Zwischenräumen, Zwischenergebnissen und Zwischenlösungen fehlt. Ich<br />
denke dabei auch an die unendliche Vielfalt von allem, was beinahe oder<br />
ganz ähnlich ist oder an etwas, das fast verschwunden ist oder noch nicht<br />
ganz in Erscheinung getreten ist. Auf solche Übergänge und<br />
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