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pictorial4-16

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iSSN 2366-2735<br />

piCtoRiAL<br />

ART BUYER’S DIGEST<br />

4/20<strong>16</strong><br />

Juli/August 20<strong>16</strong><br />

Deutschland EUR 6,00<br />

Österreich: EUR 7,00<br />

Schweiz: SFR 10,50<br />

newcomer:<br />

Oneworld<br />

picture<br />

bildbände:<br />

Stefan Boness<br />

Bettina Rheims<br />

interview:<br />

Ulf Schmidt-<br />

Funke<br />

SelFieS – leBST DU?


editorial<br />

touch art culture and history<br />

Selfies –<br />

warum nur?<br />

Wie kommt es<br />

zu dieser aufbrandenden<br />

Bilderflut ungefragter<br />

Selbstportraits?<br />

Was<br />

ist da los?<br />

Ganz ohne Mitleid analysiert,<br />

gibt es doch wenig<br />

Grund anzunehmen,<br />

irgendjemand wollte das Bild eines<br />

Menschen sehen, der noch nicht<br />

einmal jemanden finden konnte, der<br />

bereit war, ihn zu knipsen.<br />

Ist das Selfie-Schießen selbstbelohnendes<br />

Verhalten? Gibt es einen<br />

endorphinschauernden Lustgewinn<br />

dabei, auch ohne Beifall und Zuspruch von anderen?<br />

Der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz sieht Narzissmus<br />

als aktuelles gesellschaftliches Problem. Alles beginnt<br />

mit Fehlern bei der Kindererziehung: Wahrscheinlich verursacht<br />

jede das Ego des Kindes verantwortungslos aufblähende<br />

Prinzessinnen-Geburtstagsfeier wenige Jahre später<br />

hunderte unerwünschter Selbstportraits im Internet!<br />

Vielleicht hätten die Menschen früher allerdings auch genauso<br />

gerne Selbstbilder geknipst wie wir heute – es fehlte<br />

ihnen nur schlicht und einfach das Smartphone.<br />

Wer die Ausstellung „Ich bin hier! Von Rembrandt zum<br />

Selfie“ , die bis Ende Januar in Karlsruhe zu sehen war, besucht<br />

hat, konnte auf diese Idee kommen.<br />

Im vorigen Sommer planschte ein junges Mädchen neben<br />

uns mit einem Selfiestick durch das Freibad und schmachtete<br />

ihr Smartphone mit Entenmund und tellergroßen Augen<br />

an. Ein peinlicher Blick hinter die Kulissen ihres Auftritts<br />

im sozialen Netzwerk.<br />

Ob sie Angst hatte, sich in ein Sommerwölkchen aufzulösen,<br />

wenn sie mit dem Fotografieren aufhörte, habe ich<br />

sie nicht gefragt.<br />

Unser Autor Lars Bauernschmitt durchmisst dieses Motiv:<br />

Wenn nicht unablässig Fotos im Internet erscheinen, dann<br />

droht man zu verschwinden, dann gibt es keinen Beweis<br />

für die eigene Existenz.<br />

Alle, die auch keine Selfies mehr sehen können – erst<br />

Recht keine mit der eigenen Visage – aber neugierig sind,<br />

was die Süchtigen so antreiben mag, der möge direkt<br />

weiterblättern zu seinem Artikel „Lebst du nur, oder bist du<br />

auch?“<br />

Auf Rettung vor der Gesichtsflut ist nicht zu hoffen. Selbst<br />

Studien, die nahelegen, dass die Beliebtheit mit der Zahl<br />

der geposteten Eigenportraits schrumpft, können sie nicht<br />

stoppen. Dieses Editorial sicher auch nicht.<br />

Viel Glück,<br />

Barbara Hartmann<br />

w w w . a k g - i m a g e s . c o m


inhalt PICTORIAL 4/20<strong>16</strong><br />

newcomer<br />

Oneworld Picture<br />

Foto: Achim Oberhauser/oneworld picture<br />

Foto: Xinhua/ddp images<br />

Eine Agentur für Travel-Bilder, auf der Webseite sortiert nach<br />

Kontinenten und Ländern der Erde, hat Stefan Oberhauser<br />

gegründet. „Mehr als Travel“ will er aber bieten. „All the<br />

world´s a stage“ – mit Reisebildern, mit Bildern der Erde<br />

lässt sich mehr zeigen als Sehenswürdigkeiten und Impressionen<br />

aus fernen Ländern. Seite 26<br />

feature<br />

Krimi und Fotografie<br />

Was kommt dabei herum,<br />

wenn ein gestandener Bildermann<br />

Krimis schreibt? Zuerst<br />

mal: Es ist einfach ein Spaß!<br />

Seite 28<br />

feature<br />

Es kommt darauf an, was<br />

man daraus macht<br />

Seite 18<br />

interview<br />

African Story<br />

Als Südafrika im Jahr 2010 die Fußball-Weltmeisterschaft<br />

ausrichtete, sprachen wir mit Dominique le Roux. Bildredakteurin<br />

beim Verlagshaus Africa Media Online aus Pietermaritzburg.<br />

Ein halbes Dutzend Jahre später wäre es doch<br />

wahrlich an der Zeit, wiederum einen Blick auf Südafrika zu<br />

werfen. Seite 32<br />

Foto: Andrew Esiebo<br />

4 | PICTORIAL | 3/20<strong>16</strong><br />

bildmarkt<br />

PYMCA geht an Photoshot 6<br />

Shutterstock – umgekehrte<br />

Bildsuche per App 7<br />

Agentur Aura unter<br />

neuer Führung<br />

Neu bei laif: Daniel Hofer<br />

Coming of age – Freiebildredakteure.de<br />

wird 10 8<br />

Werke des Art Institute<br />

of Chicago<br />

Cola Images via imago<br />

Steffen Gumpert neu<br />

bei catprint<br />

Sipa Press France 14<br />

Panthermedia: Social Media<br />

Nutzung inklusive<br />

Gegen den Strom –<br />

Charakterköpfe im Bild<br />

Malte Jäger bei Platnum 15<br />

Yann Arthus-Bertrand<br />

Fußball und Kunst <strong>16</strong><br />

Andreas von Einsiedel<br />

bei akg images<br />

Hubert Burda Media<br />

übernimmt StockFood<br />

Picture alliance online –<br />

Medienportal 17<br />

Bob Martin und SilverHub<br />

Philippinen, Namibia, Island –<br />

Reisebericht Disconnect<br />

Pariser Flair – PhotoAlto jetzt<br />

über Panthermedia<br />

feature<br />

Selfies<br />

Lebst du nur,<br />

oder bist du auch? 10


ildbände<br />

Bettina Rheims<br />

Seite 38<br />

Selfies<br />

Lebst du nur, oder bist du auch? Seite 10<br />

feature<br />

Es kommt darauf an, was man<br />

daraus macht ...<br />

Interview mit Ulf Schmidt-Funke 18<br />

events<br />

Das Maeght Mastaba<br />

Projekt 22<br />

„Allure“ – Ausstellung im<br />

Amerkahaus zu Berlin<br />

BFF hat gewählt<br />

München: Geschenkt.<br />

Gekauft. Gefunden 23<br />

Zweimal Martin Parr in Wien<br />

Neuer BVPA-Vorstand<br />

Von Alexandria<br />

nach Abu Simbel 24<br />

Verleger Lothar Schirmer<br />

mit DGPh-Kulturpreis<br />

ausgezeichnet<br />

.ftlbr #3 – Ralf Brück im<br />

NRW-Forum Düsseldorf<br />

Zeitenspiegel-Ausstellung<br />

begleitet Aghet-Projekt<br />

dpa-Bild des Jahres 2015 25<br />

Von Fotografie und<br />

Skulpturen – Samuel Hennes<br />

„museé imaginaire“<br />

newcomer<br />

Oneworld Picture<br />

Die ganze Welt ist Bühne 26<br />

feature<br />

Krimi und Fotografie<br />

Neubauer und Rüskamp 28<br />

bildrecht<br />

Abmahnung: Tausend Euro für<br />

einen verrückten Hamster 31<br />

Ausgerechnet Bananensplit –<br />

wegen Fotos der Chefin beim<br />

Eisessen gekündigt<br />

BVPA fordert Beibehaltung der<br />

Ausschüttung an Bildagenturen<br />

Amazon ist für Bildrechtsbrüche<br />

auf seiner Seite haftbar<br />

LG Berlin 35<br />

Polizist aufgrund eines<br />

Internetvideos angezeigt<br />

AG Kaiserslautern<br />

Nacktbilder der Ex-Freundin<br />

müssen gelöscht werden<br />

BGH<br />

Unfreiwilliger Kunstfilmstar<br />

„Techno Viking“ bekommt<br />

Schadensersatz<br />

LG Berlin 36<br />

Als Amazon-Händler willigt<br />

man in die Nutzung seiner<br />

Bilder ein<br />

LG Köln<br />

Fotograf verlangt 1 Millionen<br />

Euro Entschädigung<br />

Arbeitnehmerin darf im<br />

Sozialraum gefilmt werden<br />

AG Oberhausen 37<br />

Nach Bilderklau den angebotenen<br />

Lizenzvertrag abgelehnt<br />

Wikimedia verliert gegen<br />

schwedische Verwertungsgesellschaft<br />

für Bildkunst<br />

Ein Monat Haft für Selfie mit<br />

Messis Reisepass<br />

interview<br />

African Story<br />

Interview mit Rosanne und David<br />

Larson von African Media online 32<br />

bildbände<br />

Bettina Rheims<br />

Bettina Rheims 38<br />

Stefan Boness<br />

Japan fleeting encounters 40<br />

Vorschau 42<br />

Titelbild<br />

Foto:<br />

Martin Gruenzweig/<br />

Oneworld Picture<br />

4/20<strong>16</strong> | PICTORIAL | 55


ildmarkt<br />

Foto: Judith Erwes/PYMCa<br />

PYMCA geht an Photoshot<br />

PYMCA – für uns Deutsche ist der Name ein Zungenbrecher! Engländer sehen darin eine Anspielung auf das dort geläufige Kürzel YMCA, ein<br />

Christlicher Verein junger Menschen. PYMCA steht für Photographic Youth Music Culture Archive, also ein Spezialarchiv für Jugend- und Subkultur.<br />

Eines jener Spezialisten, wie es sie nur auf den britischen Inseln gibt! In Clubs gehen, Festivals, Musik hören, Lifestyle, Funsportarten lautet<br />

der Themenmix. Gemeint ist dabei nicht unbedingt die aktuelle Jugendszene, auch sanfte Rocker, wilde Popper, verlorene Hippies und New Romatics<br />

werden gewürdigt. Alles von den Sechzigerjahren bis heute.<br />

Photoshot hat Jon Swinsteads Agentur nun übernommen. Tony Graham, Group Sales Director von Photoshot, erklärt, dass die Website PYMCAs<br />

(www.pymca.com) weiterhin aktiv sein wird. Allerdings schließt er eine Übernahme und Intergration des Materials in www.photoshot.com für die Zukunft<br />

nicht aus.<br />

6 | PICtorial | 4/20<strong>16</strong>


Shutterstock –<br />

umgekehrte Bildsuche<br />

als App<br />

Neu bei laif: Daniel Hofer<br />

Seit März kann man bei Shutterstock mit<br />

Bildern auf die Suche nach ähnlichen Motiven<br />

gehen. Ab jetzt geht das nicht nur aus<br />

dem Bürosessel heraus am Schreibtischrechner,<br />

sondern auch in freier Wildbahn<br />

unterwegs per iOS Smartphone-App.<br />

Ausgewertet werden die für mobile Recherchen<br />

eingesetzten Bilder dabei auch.<br />

Das Unternehmen möchte gerne wissen,<br />

ob auf Smartphones etwa andere Bilder<br />

gefragt sind als auf dem Standrechner.<br />

Die digitalen Hirne sollen lernen. „Mit der<br />

Zeit versteht das Netzwerk authentische<br />

Fotografie innerhalb natürlicher Kulissen.“ –<br />

so meldet es Shutterstock. BH<br />

Agentur<br />

Aura unter<br />

neuer Führung<br />

Emanuel Ammon hat den Staffelstab weiter<br />

gegeben und die Geschäftsführung der<br />

Agentur Aura an seinen Sohn Gabriel Ammon<br />

und seine langjährige Mitarbeiterin Natalie<br />

Boo abgegeben.<br />

Gegründet hatte der 1940 geborene Emanuel<br />

Ammon Aura im Jahr 1992. Angefangen<br />

hatte alles in einem alten Garagengebäude<br />

hinter dem Wirtshaus Galliker in Luzern.<br />

Inzwischen ist das Unternehmen zweimal<br />

umgezogen und hat seinen Sitz an der Maihofstrasse<br />

39 in Luzern gefunden.<br />

Dort bleibt es auch, wird aber jetzt GmbH<br />

und ändert seinen Namen in „Aura Foto Film<br />

Verlag GmbH“. Auch die Telefonnummer ändert<br />

sich in die Zahlenfolge „041 420 65 65“.<br />

Sonst bleibt für die Kunden alles wie gewohnt<br />

– Dienstleistungen und Projekte werden<br />

so weiter angeboten und laufen wie vor<br />

dem Wechsel.<br />

BH<br />

Daniel Hofer und sein fotografisches Archiv wird nun von laif vertreten. Die Schwerpunkte des<br />

in Berlin lebenden Fotografen sind Portrait, Reise und Reportage.<br />

Über erste Praktika in Düsseldorfer Werbestudios, dem Foto-Design-Studium an der Fachhochschule<br />

Dortmund sowie Assistenzen bei Martin Schoeller in New York, in Köln und in Berlin<br />

arbeitet Daniel Hofer seit 2011 als freischaffender Fotograf.<br />

4/20<strong>16</strong> | PICtorial | 7


ildmarkt<br />

Coming of age –<br />

Freie-bildredakteure.de<br />

wird 10<br />

Zehn Kerzen brennen auf dem Kuchen,<br />

die freien Bildredakteure haben ihr erstes<br />

Jahrzehnt geschafft. 2006 wurde der Service<br />

mit fünf Redakteuren gegründet, jetzt<br />

sind es ihrer vierzig. Als Geschenk gibt es<br />

diesmal keinen Blumenstrauß, sondern eine<br />

neue Webseite mit zusätzlichen Funktionen.<br />

Hier kann man nun gezielt nach Kategorien,<br />

Orten, Teilzeit oder Homeoffice<br />

suchen. Ganz neu ist auch der Blog mit<br />

aktuellen Informationen.<br />

BH<br />

Cola Images via imago<br />

Jedesmal frage ich mich: Wie kann eine so gute Agentur unter einem solch‘ seltsamen Namen<br />

segeln? Die Namensfindung war eben eine italienische „Limonaden-Idee“, ich muss sie ja nicht<br />

verstehen. Für mich reicht es zu wissen, dass Cola Images (http://colaimages.com) auf original<br />

Vintage-Fotografien und alte Illustrationen spezialisiert ist.<br />

Das Archiv der Römer enthält einen digitalisierten Fundus von tausenden restaurierten Bildern,<br />

alles monochrom. Die Autoren sind sowohl professionelle Fotografen aus dem goldenen Zeitalter<br />

des Fotojournalismus als auch Amateurfotografen: eine Mischung, die den Geist ihrer jeweiligen<br />

Zeit authentisch widerspiegelt.<br />

Werke des<br />

Art Institute of<br />

Chicago<br />

Vor allem bekannt für Werke des Impressionismus<br />

und der amerikanischen Kunst,<br />

beherbergt das Art Institute of Chicago einige<br />

sehr berühmte Gemälde. Nennen wir nur<br />

Grant Woods „American Gothic“ (1930), Edward<br />

Hoppers „Nachtschwärmer“ (1942).<br />

Darüberhinaus umfasst die Sammlung etwa<br />

300.000 Kunstwerke und Artefakte aus<br />

allen Kulturen und Epochen, darunter auch<br />

Werke der zeitgenössischen Kunst, der europäischen<br />

Malerei und Bildhauerei des frühen<br />

20. Jahrhunderts, japanische Drucke und Fotografien.<br />

Die Themen reichen vom Alltag auf den Straßen über Filmgrößen bis hin zu den Nackten der<br />

Belle Époque. Ein breites Spektrum, das die Geschichte des 20. Jahrhunderts in puncto Mode,<br />

Trends, Ikonen, Lifestyle, Politik und Wirtschaft dokumentiert. Doch auch das 19. Jahrhundert ist<br />

vertreten, vor allem in Form von Kunst, Porträts und Reisefotografien. Insgesamt umfasst das Archiv<br />

gut <strong>16</strong>.000 historische Motive.<br />

Die Berliner Agentur imago hat begonnen, Bildmaterial des neuen Partners Cola Images in ihre<br />

Datenbank zu übernehmen.<br />

Steffen Gumpert neu bei Catprint<br />

Die Motive des Art Institute of Chicago<br />

sind nun über die Bridgeman Art Library erhältlich,<br />

rund 1.000 Bilder stehen bereits jetzt<br />

auf der Agenturwebsite (www.bridgeman<br />

images.com) zum Download bereit. In den<br />

kommenden Monaten wird der Bestand sukzessive<br />

ergänzt werden.<br />

Wer Cartoons liebt, der kennt Steffen Gumpert sicher. Ab<br />

jetzt sind seine Illustrationen auch bei Catprint zu haben. Eine<br />

zweistellige Zahl von Cartoonbüchern und auch Kinderbüchern<br />

stammt aus seiner Feder. Als Beispiel für ersteres sei „Survival<br />

für Väter“ (Carlsen) willkürlich herausgegriffen und genannt, für<br />

letzteres „Die wilde Wilma“ im Tulipan Verlag. Bei Trickfilmen wie<br />

„Die Hexe Lilli“ hat er mitgewirkt. Seine Zeichnungen waren bei<br />

vielen Ausstellungen zu sehen, darunter die Caricatura in Kassel.<br />

Der 1975 in Westfalen geborene Gumpert studierte Visuelle<br />

Kommunikation an der Hochschule für angewandte Wissenschaft<br />

und Kunst (HAWK) in Hildesheim. Heute lebt er in Berlin<br />

und arbeitet nicht nur als freier Illustrator, Cartoonist und Comiczeichner,<br />

sondern auch als Character Designer beim Trickfilm<br />

und als Spieleentwickler.<br />

BH<br />

8 | PICtorial | 4/20<strong>16</strong>


newcomer<br />

Oneworld Picture<br />

Die ganze Welt ist<br />

Bühne<br />

Eine Agentur für Travel-Bilder, auf der Webseite sortiert nach Kontinenten und Ländern<br />

der Erde, hat Stefan Oberhauser im August 2015 gegründet. „Mehr als Travel“<br />

will er aber bieten. „All the world´s a stage“ – mit Reisebildern, mit Bildern der Erde<br />

lässt sich mehr zeigen als Sehenswürdigkeiten und Impressionen aus fernen Ländern.<br />

Die Welt als Rahmen für jede denkbare Bildaussage, als Bühne für Emotionen.<br />

Ansprechen will er nicht nur die Reisebranche,<br />

sondern auch Werbeagenturen,<br />

die Bilder für Kampagnen<br />

mit anderem Fokus suchen.<br />

Mehr noch. Ein ehrliches Bild der<br />

Welt zu zeigen ist sein Anliegen. Dabei entstehen<br />

nicht nur für Reisekataloge taugliche ästhetisch<br />

glatte und süße Bilder, die bedenklichen<br />

und häßlichen Seiten werden nicht ausgespart.<br />

Wie Fotograien, die Umweltzerstörung und –<br />

verschmutzung dokumentieren.<br />

Seine Leidenschaft für Fotograie und Fernreisen<br />

– Neugier auf alle Winkel der Welt – glücklich<br />

miteinander verbindend, zog es den studierten<br />

Wirtschaftsingenieur Oberhauser aus der Energiewirtschaft<br />

in die Bilderbranche. Seine Erfahrungen<br />

im Prozessmanagement kommen ihm<br />

heute unter anderem bei der Verbesserung der<br />

Algorithmen zur Bildersuche auf der Webseite<br />

zugute.<br />

Woher aber kommen die Bilder? Fotograien,<br />

die er auf seinen eigenen Reisen angefertigt<br />

hat, machen nur einen kleinen Teil des Fundus<br />

aus. Lieferanten der Agentur sind hauptsächlich<br />

Berufs-Fotografen, die mit professioneller<br />

Kameraausrüstung arbeiten. Auch einige<br />

Smartphone-Bilder hat er in den Bestand aufgenommen.<br />

Den größten Teil der Bilder bietet der Newcomer<br />

unter dem Lizenzierungsmodell Royalty free an,<br />

etwa ein Zehntel der Bilder können Rights managed<br />

lizenziert werden. Möglich ist auch die<br />

Absprache einer exklusiven Lizenz.<br />

Auftragsproduktionen sind ein Projekt für die Zukunft.<br />

Zur Zeit entsteht eine Audio-MP3-Produktion<br />

zu einer Reisebildserie.<br />

Events in aller Welt abzubilden ist ein Plan. Von<br />

der traditionellen Feier in Indien bis zum Musikfestival<br />

in den USA.<br />

Die Reise kann noch weit gehen, die junge<br />

Agentur bricht dazu gerade auf.<br />

Barbara Hartmann<br />

26 | PICTORIAL | 4/20<strong>16</strong>


Fotos: Dominik Probst, Achim Oberhauser, Julia Schmitz<br />

4/20<strong>16</strong> | PICTORIAL | 27

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