oebvaktiv84
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Das Magazin der Österreichischen Beamtenversicherung<br />
Nr. 84, Juli 2016<br />
Generation<br />
„Hans im Glück“<br />
Pension in Sicht für 750.000 Babyboomer Seite 6<br />
Ein Arbeitsleben hinter Gittern<br />
Arbeiten in der Justizanstalt Schwarzau Seite 11<br />
„Sicherheit muss uns etwas wert sein“<br />
Verteidigungsminister Mag. Hans Peter Doskozil im Gespräch Seite 16<br />
Zusatzeinkommen, lebenslang<br />
Lebensstandard halten mit der Rentenversicherung Seite 22<br />
www.oebv.com
KALENDER<br />
EDITORIAL<br />
Veranstaltungen 2016<br />
Astrid Valek, MAS, MBA,<br />
Chefredakteurin ÖBVaktiv<br />
Kultur<br />
Hannah Winkelbauer<br />
ÖBV auf Messen<br />
Wiener Herbst Seniorenmesse<br />
Hannah Winkelbauer,<br />
„Ohne Titel/Bastian<br />
Schweinsteiger“, 2014<br />
© Privat<br />
Von Schwalben und sterbenden<br />
Schwänen<br />
Ausstellung:<br />
1. Juni bis 16. September 2016<br />
ÖBV Atrium,<br />
Grillparzerstraße 14,<br />
1010 Wien<br />
Das ÖBV Team bei der<br />
Seniorenmesse 2015.<br />
© ÖBV<br />
9. bis 12. November 2016<br />
Marx Halle,<br />
Karl Farkas-Gasse 19,<br />
1030 Wien<br />
Täglich von 9 bis 17 Uhr<br />
EINTRITT FREI!<br />
© Wilke<br />
Magda Csutak<br />
Magda Csutak<br />
„0-1-2“, 2014<br />
© Privat<br />
Würdigungsausstellung:<br />
Die Annäherung an die Null<br />
Vernissage: 27. September 2016<br />
Ausstellung: 28. September 2016<br />
bis 6. Jänner 2017<br />
ÖBV Atrium,<br />
Grillparzerstraße 14,<br />
1010 Wien<br />
Interpädagogica<br />
IMPRESSUM: HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Österreichische Beamtenversicherung (ÖBV), VVaG, Grillparzerstraße 11, 1016 Wien.<br />
CHEFREDAKTEURIN: Astrid Valek. CHEFIN VOM DIENST: Eva Enichlmayr. MITGLIEDER DER REDAKTION: Silvana Grissemann,<br />
Susanne Hudelist, Isabella Kochmann, Sabine Nadler-Valent, Evelyn Salomon, Daniela Schmiedrathner, Ines Schmied-Binderlehner,<br />
Manfred Steinberger, Michael Walter. AUTORINNEN UND AUTOREN DIESER AUSGABE: Rainer Gross, Maria Christine Holter,<br />
Miriam Lichtel. LEKTORAT: Nina Wildzeisz-Rezner. COVERFOTO: Markus Hirschbügl. FOTOS: Eva Enichlmayr, Karl Grabherr. GRAFIK UND<br />
KONZEPTION: Markus Hirschbügl. DRUCK: AV+Astoria Druckzentrum GmbH.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung des/der Herausgeber/-in. Offenlegung gemäß Mediengesetz:<br />
ÖBVaktiv ist im Eigentum und steht unter Verantwortung der Österreichischen Beamtenversicherung (ÖBV), VVaG. Sämtliche Beteiligungen an diesem<br />
Druckwerk hält die ÖBV. Beteiligungen an sonstigen Publikationen sind nicht vorhanden. Die überwiegende Ausrichtung von ÖBVaktiv ist die<br />
Information von Kundinnen und Kunden über den Geschäftsbereich und die Aktivitäten der ÖBV sowie Anliegen des öffentlichen Sektors.<br />
© interpädagogica<br />
10. bis 12. November 2016<br />
Messe Wien,<br />
Messeplatz 1,<br />
1021 Wien<br />
Inhalt<br />
Kurz & Bündig<br />
Neues aus der ÖBV ............................................4<br />
ÖBVaktiv ....................................................32<br />
Im Fokus<br />
Die Babyboomer: Generation „Hans im Glück“ ....................6<br />
Im Gespräch: Monika Gabriel ...................................8<br />
Gastkommentar Prof. in Gerda Bohmann ..........................9<br />
Klartext: Babyboomer vs. Generation X ..........................10<br />
Aus dem öffentlichen Sektor<br />
Reportage: Arbeitsplatz hinter Gittern ...........................11<br />
Serie: Menschen in unüblichen Berufen ..........................14<br />
Minister Hans Peter Doskozil: „Sicherheit muss uns etwas wert sein“ . 16<br />
ÖBV Service<br />
Die ÖBV zieht Bilanz ..........................................18<br />
Dünnes Sparbuch … oder lebenslanges Zusatzeinkommen .........22<br />
Glossar: Fachbegriff Langlebigkeitsrisiko .........................23<br />
Altersvorsorge als unerkanntes Grundbedürfnis ...................24<br />
Das ÖBV Team NÖ Süd/Burgenland stellt sich vor ................26<br />
Gesundheit<br />
Hausapotheke – Retter in der Not ...............................28<br />
Gesundheitstipp: Sommerurlaub – Pause vom Alltag ..............29<br />
Kultur<br />
Hannah Winkelbauer: Fußball und Kunst? .......................30<br />
Würdigungsausstellung Magda Csutak ...........................32<br />
Perspektiven<br />
Expertenmeinung: Wir sind keine Arbeitssklaven .................34<br />
Sehr geehrte<br />
Leserinnen und Leser,<br />
kurz vor dem Hochsommer melden wir uns mit einer<br />
neuen Ausgabe von ÖBVaktiv und hoffen, sie wird auch<br />
dieses Mal – vielleicht schon im Urlaub – gerne gelesen.<br />
Gesundheitstipps für eine optimale Vorbereitung der<br />
Ferien hält Mag. a Miriam Lichtel von wellcon auf jeden<br />
Fall für Sie bereit.<br />
Unsere Titelgeschichte widmen wir diesmal der Generation<br />
„Hans im Glück“ bzw. den sogenannten Babyboomern,<br />
die bis 2034 das Pensionsantrittsalter erreichen. Ihre<br />
Kindheit und Jugend stellte in den geburtenstarken 50erbis<br />
70er-Jahren eine besondere Ära dar – lesen Sie mehr<br />
ab Seite sechs. Aufmerksam machen darf ich Sie auch<br />
auf unsere Reportage zum Frauengefängnis im niederösterreichischen<br />
Schwarzau – der Besuch stimmte unsere<br />
Redakteurinnen sehr nachdenklich.<br />
Strategien gegen die Überforderung im Arbeitsleben<br />
widmet sich der Psychoanalytiker Dr. Rainer Gross in<br />
den Perspektiven. Das Buch, aus dem zitiert wird,<br />
„Angst bei der Arbeit – Angst um die Arbeit“, ist 2015<br />
erschienen.<br />
Das Redaktionsteam und ich wünschen Ihnen ein interessantes<br />
Leseerlebnis und einen erholsamen Sommer!<br />
Ihre Astrid Valek<br />
und das Redaktionsteam<br />
3
KURZ UND BÜNDIG<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Treffen in gemütlicher Atmosphäre<br />
Empfang für Direktorinnen und Direktoren<br />
in Mattersburg.<br />
ÖBV Landesdirektorin Isabella Kochmann und ihr Stellvertreter Andreas Novak<br />
präsentierten die ÖBV (Bild Mitte). Heinz Kulovits, GÖD-Vorstandsvors. Burgenland, LSI HR<br />
Erwin Deutsch, MAS, MSc (v.l.).<br />
Der alljährliche Empfang der burgenländischen Direktorinnen<br />
und Direktoren fand heuer in der Bauermühle<br />
Mattersburg statt. Fast 200 Gäste konnten begrüßt<br />
werden, darunter auch alle Schulaufsichtsbeamten, an der<br />
Spitze die Landeschulinspektoren HR Erwin Deutsch,<br />
Mag. Jürgen Neuwirth und DI Thomas Schober. Als<br />
Ehrengäste sprachen Landeshauptmann Hans Niessl und<br />
der amtsführende Präsident des LSR Mag. Josef Zitz.<br />
Unterstützt wurde diese Veranstaltung unter anderem von<br />
den langjährigen Schulpartnern ÖBV und GÖD.<br />
ÖBV Malwettbewerb an Wiener Pflichtschulen<br />
Siegerbild ab Herbst am Cover des Schulplaners 2016/17.<br />
Astrid Valek, MAS, MBA, Leiterin der ÖBV Abteilung Marketing und Unternehmens kommunikation, Viraj Dadyal, ÖBV RVL<br />
Georg Rausch, Elisabeth Majkut, ÖBV RVL Daniela Rausch, Andreas Postmann, ZA APS Lehrer Wien, Zeyneb Demirel,<br />
Johannes Idinger, ZA APS Lehrer Wien, Karl Koczurek, ÖBV Landesdirektor Wien (v.l.).<br />
© Privat.<br />
Skitag der ÖBV am Arlberg<br />
Strahlender Sonnenschein und traumhafte Pisten.<br />
Daniela Zavadil, Gerhard Prüller, Christian Sartori, Armin Christanell und Doris Kohler<br />
(v.l.).<br />
Atemberaubende Abfahrten und herrliches Skiwetter<br />
erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des<br />
traditionellen ÖBV Skitages in St. Anton am Arlberg.<br />
Zahlreiche ÖBV Mitarbeiter/-innen aus Tirol und<br />
Vorarlberg sowie Vertreter/-innen von Partnerorganisationen<br />
genossen den gemeinsamen Skitag.<br />
ÖBV Betriebsratsvorsitzender Gerhard Prüller war<br />
dafür sogar extra aus Wien angereist.<br />
© ÖBV<br />
© Hans Gasser<br />
Neun Klassen aus fünf Wiener<br />
Schulen beteiligten sich an einem<br />
Malwettbewerb der ÖBV. Dabei<br />
sollte das Cover des bei Lehrerinnen<br />
und Lehrern so beliebten<br />
ÖBV Schulplaners gestaltet werden.<br />
Anfang April wurden die drei<br />
Bestplatzierten zur Siegerehrung<br />
in die ÖBV eingeladen. „Wir<br />
freuen uns über das große Echo<br />
und werden den Wettbewerb<br />
auch im kommenden Schuljahr<br />
fortsetzen“, erklären die Leiterin<br />
der ÖBV Abteilung Marketing<br />
und Unternehmenskommunikation<br />
Astrid Valek, MAS, MBA<br />
und der Wiener Landesdirektor<br />
Karl Koczurek.<br />
ÖBV überreichte Dressen<br />
Besuch beim Österreichischen Polizei Handball Nationalteam.<br />
Astrid Valek, MAS, MBA, Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikation, und Mag. a Ulrike Praun,<br />
Bereichsleiterin Vertrieb, (v.l.) im Kreise des erfolgreichen Polizei Handball Nationalteams.<br />
Wiener Lehrerin gewinnt Traumlos<br />
ÖBV überreicht den Scheck und gratuliert sehr herzlich.<br />
Valek Astrid, MAS, MBA, Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikation, ÖBV Mitarbeiterin<br />
Monika Richter, Gewinnerin Elisabeth Tarnai, Georg Rausch, Regionaler Vertriebsleiter (RVL) der ÖBV (v.l.).<br />
Veranstaltungsserie zur Steuerreform 2016<br />
ÖBV Kärnten initiiert Informationskampagne.<br />
Geschäftsführerin der Kärntner Regionalmedien Christine Tamegger, Werner Fina (GÖD),<br />
Moderatorin Sigrid Seebacher, Manfred Faller (Steuerombudsmann im Bundesministerium für Finanzen),<br />
Michael Krall (GÖD) und Rainer Greilberger, ÖBV LD Kärnten (v.l.).<br />
© Thomas Bobens<br />
© ÖBV<br />
© Kärntner Regionalmedien<br />
Bereits seit einigen Jahren unterstützt die<br />
Landesdirektion Niederösterreich das Österreichische<br />
Polizei Handball Nationalteam.<br />
Heuer wurden dringend benötigte Dressen<br />
gesponsert. Diese wurden im Rahmen eines<br />
Trainingsspiels in Stockerau von Marketingleiterin<br />
Astrid Valek, MAS, MBA und<br />
Vertriebs leiterin Mag. a Ulrike Praun an<br />
Thomas Bobens stellvertretend für das ganze<br />
Team übergeben. „Wir freuen uns, als Sponsor<br />
ein bisschen am Erfolg des Teams teilhaben zu<br />
dürfen. Mit Spannung verfolgen wir natürlich<br />
auch die weiteren Aktivitäten“, zeigten sich die<br />
beiden erfreut.<br />
Die ÖBV Kundin Elisabeth Tarnai ist die<br />
glückliche Gewinnerin des Traumloses für das<br />
4. Quartal 2015. Die Lehrerin, die in der NMS<br />
Koppstraße im 16. Bezirk Englisch, Geschichte<br />
und Musik unterrichtet, freute sich sehr über<br />
die 500 Euro, die sie in ein „Upgrade“ des<br />
heurigen Griechenland-Urlaubs investieren<br />
wird.<br />
Die ÖBV Traumkampagne wird aufgrund<br />
der großen Nachfrage auch 2016 fortgeführt.<br />
Online mitmachen unter:<br />
www.oebv.com/mein-traum<br />
Auf großes Interesse stieß eine Veranstaltungsserie<br />
unter der Schirmherrschaft der Kärntner<br />
Regionalmedien zum Thema Steuerreform<br />
2016 im Februar. In acht Bezirken Kärntens<br />
standen Expertinnen und Experten des<br />
Bundesministeriums für Finanzen, der<br />
Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) und<br />
der ÖBV Kärnten dem Publikum Rede und<br />
Antwort.<br />
4<br />
5
IM FOKUS<br />
IM FOKUS<br />
Generation<br />
„Hans im Glück“<br />
750.000 Babyboomer starten bis 2034 in die gesicherte<br />
Pension.<br />
Was haben Madonna, Christoph Waltz, Gerlinde<br />
Kaltenbrunner, Christian Kern und Adele Neuhauser<br />
gemeinsam? Nein, sie sind weder auf dieselbe Schule<br />
oder Universität gegangen, noch haben sie denselben<br />
Friseur. Sie gehören alle zur Gruppe der sogenannten<br />
„Babyboomer“.<br />
Die „Babyboomer“ verdanken ihren<br />
Namen dem Geburtenaufschwung<br />
der 1960er-Jahre – sie wurden in den<br />
geburten stärksten Jahren nach dem<br />
zweiten Weltkrieg geboren. Konkret sind<br />
das die Geburtsjahre von 1956 bis 1970.<br />
Eine Ära mit besonderem Lebens gefühl:<br />
Der zweite Weltkrieg gehörte der Vergangen<br />
heit an und der Marshallplan<br />
hatte das Wirtschaftswunder befeuert.<br />
Die großflächige Verbreitung des Fernsehens,<br />
rasante Entwicklungen in der Luftund<br />
Raumfahrt wie auch Musik von Elvis<br />
Presley, den Beatles und den Rolling Stones<br />
zeugten von Fortschritts optimismus und<br />
einer neu gewonnenen Lebensfreude. Kein<br />
Wunder also, dass viele Österreicherinnen<br />
und Österreicher die besten Voraussetzungen<br />
für die Gründung einer Familie<br />
als gegeben sahen: Im geburtenstärksten<br />
Jahr 1963 wurden knapp 135.000 Kinder<br />
geboren. Erst ab 1972 rutschte die jähr liche<br />
Geburtenrate auf unter 100.000 Geburten<br />
ab – was sich übrigens seit heute nicht<br />
geändert hat. Zum Vergleich: 2014 kamen<br />
in Österreich 81.700 Kinder zur Welt.<br />
In der Masse liegt die Kraft<br />
Es ist deshalb nicht überraschend, dass die<br />
Altersgruppe der heute 45- bis 60-Jährigen<br />
einen großen Anteil der Bevölkerung<br />
ausmacht – konkret aktuell fast ein Viertel<br />
der Gesamtbevölkerung. Anfang 2015<br />
umfasste die Generation der Babyboomer<br />
in Österreich über 2,1 Millionen Personen.<br />
Die nächst jüngere Alterskohorte der<br />
zwischen 1971 und 1986 Geborenen<br />
machte dagegen gerade einmal ein wenig<br />
mehr als 1,8 Millionen Personen aus.<br />
Die „Babyboomer“ waren so viele, dass<br />
sich Politik und Wirtschaft stark an ihren<br />
Bedürfnissen ausrichteten und dass sie<br />
später – in ihrem eigenen Erwerbsleben –<br />
die Welt selbst formen konnten. Auch<br />
heute, wo die ersten Babyboomer langsam<br />
aber sicher ins Pensionsalter kommen,<br />
ist das nicht anders.<br />
Immer im Mittelpunkt<br />
Die Babyboomer veränderten Österreich<br />
nachhaltig – und dafür mussten sie<br />
nicht einmal kämpfen, denn dank ihrer<br />
großen Anzahl wendete sich vieles<br />
beinahe automatisch zu ihren Gunsten:<br />
Für sie wurden Kindergärten und<br />
Schulen gebaut, ihre Eltern konnten sie<br />
bei der Ausbildung finanziell unterstützen<br />
und sie fanden dank der guten Arbeitsmarktsituation<br />
der 1970er- und beginnenden<br />
1980er-Jahre relativ problemlos<br />
Arbeit.<br />
▶<br />
6<br />
7
IM GESPRÄCH<br />
IM FOKUS<br />
8<br />
© Harold Naaijer<br />
Monika Gabriel<br />
Stv. Vorsitzende der GÖD<br />
Wir müssen ein<br />
alter(n)sgerechtes<br />
Ar beitsumfeld schaffen<br />
ÖBVaktiv: Was für Pensionsmodelle gibt es im Dienstrecht<br />
des Öffentlichen Dienstes und wie flexibel sind diese?<br />
Gabriel: Da es für die öffentlich Bediensteten kein<br />
einheitliches Dienstrecht gibt, kann diese Frage nicht<br />
einfach beantwortet werden. Öffentlich-rechtlich Bedienstete<br />
– d.h. Beamtinnen und Beamte – können zum<br />
Beispiel mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen, ASVG-<br />
Bedienstete hingegen ihre Pension früher antreten. Auch<br />
in punkto Flexibilität gibt es Unterschiede: Manche<br />
Berufsgruppen können den Übergang in die Pension<br />
flexibler gestalten. Wir fordern deshalb schon länger für<br />
alle mehr Flexibilität beim Übergang vom Berufsleben in<br />
die Pension – ohne Abstriche bei der Pensionshöhe.<br />
ÖBVaktiv: Wie erleben die Babyboomer im Öffentlichen<br />
Dienst das derzeitige Arbeitsumfeld?<br />
Gabriel: Fakt ist: Die heute 45- bis 60-Jährigen sind<br />
die erste Generation, die wirklich 45 Jahre erwerbstätig<br />
ist. Gleichzeitig spüren natürlich auch die öffentlich<br />
Bediensteten die massiven Veränderungen im Arbeitsund<br />
Wirtschafts leben: Die Digitalisierung und der<br />
Drang nach mehr Effizienz sind zum Beispiel Rahmenbedingungen,<br />
die für reifere Bedienstete einen zusätzlichen<br />
Stressfaktor darstellen. Wir bemerken in den letzten<br />
Jahren, dass Bedienstete vermehrt unter physischen und<br />
psychischen Beeinträchtigungen leiden.<br />
ÖBVaktiv: Was für Maßnahmen würden älteren<br />
Bediensteten helfen, bis zur Pensionierung gesund und<br />
motiviert zu arbeiten?<br />
Gabriel: Aus unserer Sicht ist wichtig, die Gesundheitsprävention<br />
und -förderung auszubauen. In einigen<br />
Bereichen passiert hier schon sehr viel, in anderen<br />
gibt es aber noch Aufholbedarf. Ein wichtiger Faktor<br />
für lang anhaltende Freude an der Arbeit ist auch die<br />
Zusammen arbeit innerhalb des Teams – hier wünschen<br />
sich alle einen wertschätzenden Umgang.<br />
Nun, gegen Ende ihres Erwerbslebens, gehören die Babyboomer<br />
zu den wohlhabendsten Gruppen in Österreich:<br />
Die mit 50 bis 59 Jahren ältesten Babyboomer verdienten<br />
2014 mit einem Bruttojahreseinkommen von durchschnittlich<br />
40.800 Euro mehr als doppelt so viel wie die<br />
20- bis 29-Jährigen, deren Bruttoeinkommen bei knapp<br />
19.400 Euro lag. Nur unselbständig Erwerbstätige mit<br />
über 60 Jahren konnten mit rund 53.300 Euro jährlich<br />
ein noch höheres Einkommen aufweisen.<br />
Die große Kaufkraft der Babyboomer macht sich auch<br />
die Wirtschaft zusehends zunutze: In der Werbung sprechen<br />
reife Testimonials gezielt ein älteres Zielpublikum<br />
an und Produkte und Dienstleistungen werden an die<br />
neuen Bedürfnisse der 45- bis 60-Jährigen angepasst:<br />
Reiseanbieter bauen zum Beispiel zusehends auf<br />
Aktiv urlaube für gesundheitsbewusste und sportliche<br />
Babyboomer, und Wanderurlaube ermöglichen ein<br />
Urlaubserlebnis ähnlich den bei Jungen beliebten Rucksackreisen<br />
– nur eben bequemer und luxuriöser.<br />
Leistungsorientierter Arbeitsethos<br />
Das hohe Einkommen der Babyboom-Generation ist<br />
natürlich vorrangig darauf zurückzuführen, dass die<br />
45- bis 60-Jährigen zumeist bereits am Gipfel ihrer beruflichen<br />
Karriere angelangt sind. Ihr Arbeitsethos kann<br />
als leistungsbereit und zielstrebig beschrieben werden.<br />
Generell hat Arbeit für die Babyboomer einen hohen<br />
Stellenwert: Ihnen ist die Arbeit ungefähr gleich wichtig<br />
wie ihre Freizeit, während den Jungen der Generation Y<br />
im Gegensatz dazu die Freizeit fast doppelt so wichtig<br />
ist wie die Arbeit. In Hinblick auf ihren Arbeitsplatz<br />
legen die Boomer besonders viel Wert darauf, dass sie<br />
ihre Aufgaben möglichst autonom umsetzen und ihre<br />
Ideen in die Arbeit einbringen können. Außerdem haben<br />
sie das Bedürfnis, ihre Erfahrungen und ihr Wissen<br />
weiterzugeben.<br />
Konkurrenzkampf mit dem Nachwuchs<br />
Trotzdem ist Arbeit auch bei ihnen nicht nur mit<br />
positiven Gefühlen verbunden. Sie kennen das Gefühl,<br />
leicht ersetzbar zu sein, und der aktuell sehr rasche<br />
technologische Wandel relativiert ihren Wissensvorsprung<br />
gegenüber den jüngeren Generationen in vielen<br />
Bereichen. Konflikte mit jüngeren Arbeitskolleginnen<br />
und -kollegen gibt es aber auch aus anderen Gründen:<br />
Wie eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammer<br />
Österreich zur Generationenzusammenarbeit in Österreich<br />
zeigt, sehen sich sowohl die Babyboomer als auch<br />
die junge Generation Y tendenziell benachteiligt und<br />
haben das Gefühl, dass ihre Potenziale im Unternehmen<br />
nicht vollständig ausgeschöpft werden – hier lässt<br />
sich also ein gewisser Konkurrenzkampf erkennen.<br />
Konkreten Konfliktstoff bieten vor allem der gegenseitige<br />
Umgang miteinander oder die Einführung neuer Technologien.<br />
So wünschen sich die Babyboomer von den<br />
Jungen mehr Respekt, während die ältere Generation in<br />
puncto Technikfortschritt von den Jungen als Blockierer<br />
bezeichnet wird.<br />
Neue Arbeitsmodelle gefordert<br />
Auch wenn Babyboomer oft als die Generation beschrieben<br />
werden, die auf der Sonnenseite des Lebens steht,<br />
darf nicht vergessen werden, dass es viele Menschen dieser<br />
Generation derzeit nicht ganz so leicht haben. In absoluten<br />
Zahlen betrachtet machen die 45- bis 54-Jährigen<br />
nämlich die größte Gruppe der Arbeitslosen aus – knapp<br />
104.500 Personen dieses Alters sind derzeit als arbeitslos<br />
gemeldet. Darüber hinaus sind die 55- bis 59-jährigen<br />
Arbeitslosen zwar eine etwas kleinere Gruppe, in Relation<br />
zur Gesamtbevölkerung in diesem Alter sind aber<br />
besonders viele Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen:<br />
Jede/-r Achte ist auf der Suche nach Beschäftigung. Die<br />
Verdrängung von älteren, teuren Arbeitskräften durch<br />
jüngere, günstigere Beschäftigte ist deshalb nicht umsonst<br />
ein brisantes Thema politischer Diskussionen. Aber<br />
auch über die Diskussion einer langfristig veränderten<br />
Einkommensverteilung über die gesamte Arbeitszeit<br />
GASTKOMMENTAR<br />
© WU Wien<br />
ao. Univ. Prof. in Mag. a Dr. in rer. soc. oec.<br />
Gerda Bohmann<br />
Vorständin des Instituts für Soziologie und<br />
Empirische Sozialforschung der WU Wien<br />
hinweg – Stichwort „Lohnkurve“ – werden Maßnahmen<br />
gefordert. Diese könnten helfen, ältere Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer länger im Erwerbsleben zu halten.<br />
Neben alter(n)sgerechten Arbeitsplätzen und einer<br />
besseren Gesundheitsvorsorge fällt hier das Augenmerk<br />
vor allem auf neue, flexiblere Teilzeitmodelle.<br />
Staatliche Pension? Gesichert!<br />
2016 gehen die ersten Babyboomer regulär in Pension<br />
und lösen damit eine wahre Pensionswelle aus. Prognosen<br />
gehen davon aus, dass der österreichische Arbeitsmarkt<br />
bis zum Ende dieser Welle im Jahr 2034 mehr<br />
als 750.000 Menschen verliert. Doch auch wenn sich<br />
viele auf ihren Pensionsantritt freuen, werden nicht alle<br />
Babyboomer Gefallen am plötzlichen Nichtstun finden.<br />
Sie sind es gewohnt zu arbeiten und haben ihrer Freizeit<br />
in der Vergangenheit nicht so viel Bedeutung zugemessen<br />
wie jüngere Generationen dies heute tun. Deshalb<br />
werden sie wohl auch nach Ende ihrer erwerbsmäßigen<br />
Arbeitsphase auf der Suche nach sinnstiftenden Aktivitäten<br />
sein. Ehrenamtliches Engagement und der Einsatz<br />
für diverse Vereine sind geeignete Möglichkeiten, um<br />
regelmäßig aus den eigenen vier Wänden zu kommen<br />
und sich nützlich zu fühlen.<br />
▶<br />
Nicht gleich schwarz malen!<br />
Es gibt auch Kontrapunkte zu den Katastrophenszenarien, die die Folgen der Pensionierung<br />
der Babyboomer-Generation betreffen. So sind es zwar die Babyboomer, die von der<br />
Bildungs- und Sozialpolitik der Ära Kreisky in besonderem Maße profitiert und die<br />
Bildungs expansion getragen haben. Es sind aber deren Kinder – insbesondere die<br />
Mädchen – denen damit der Zugang zur tertiären Bildung erleichtert wurde.<br />
Ohne Zweifel haben die Babyboomer vom „kurzen Traum immerwährender Prosperität“<br />
nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am meisten profitiert. Das hat ihnen aber auch<br />
ermöglicht, die überkommenen Normen und Werte, Rollenbilder und Lebensstile in Frage<br />
zu stellen und an den autoritätsorientierten Vorstellungen und Handlungsmustern und<br />
an der rigiden Sexualmoral zu rütteln und der persönlichen Autonomie in der Lebensgestaltung<br />
mehr Platz einzuräumen.<br />
Deshalb sieht diese Generation mit großer Sorge auf die Entwicklungen der Arbeitsmärkte,<br />
der Sozialversicherungssysteme, auf die sich anbahnenden demographischen Ungleichge<br />
wichte, auf die Schere in der Einkommensverteilung, auf die krisenhafte Entwicklung<br />
der Finanzmärkte, aber auch auf zunehmende populistische Tendenzen in der Politik.<br />
Ent wicklungen, die allesamt die Zukunft der gegenwärtig jungen Generation zu verbauen<br />
scheinen.<br />
Fakt ist: Wenn es in Österreich gelingen könnte, auf eine inklusive Arbeits-, Sozial- und<br />
Bildungspolitik einzuschwenken, d.h. den Verbleib älterer Arbeitskräfte im Beschäftigungssystem<br />
sowie den Zugang der Jungen zum Arbeitsmarkt durch Bildungsinitiativen<br />
zu fördern, sich der Migration wieder zu öffnen und einen Umbau (nicht Abbau!) des<br />
erwerbsarbeitszentrierten Sozialstaats in Angriff zu nehmen, dann würden sich Pfade in<br />
eine Zukunft öffnen, die nicht so katastrophal sind, wie mitunter suggeriert wird.<br />
9
IM FOKUS<br />
KLARTEXT<br />
AUS DEM ÖFFENTLICHEN SEKTOR<br />
Verschont von Reformen<br />
Finanziell müssen sich die Babyboomer vor der Pension<br />
auf jeden Fall nicht fürchten: Sie haben ihren Beitrag<br />
für das Pensionssystem geleistet und dürfen nun die<br />
verdienten Früchte ernten. Das Problem daran:<br />
Der Pensionstopf für kommende Generationen<br />
verringert sich dramatisch. Denn Pensionsreformpläne,<br />
die die Babyboom-Generation betreffen, waren und<br />
sind politisch gewagt, da sie sich gegen eine der größten<br />
demographischen Gruppen richten. Kein Wunder<br />
also, dass die Babyboomer von einer Erhöhung des<br />
Regelpensionsalters sowie von Pensionskürzungen bisher<br />
verschont blieben und dies auch weiterhin werden.<br />
Nachkommende Generationen fragen sich deshalb<br />
teilweise zu Recht, ob das fair ist. Denn Fakt ist: Die<br />
Pensionen der jüngeren Generationen sind nicht mehr<br />
in derselben Höhe gesichert wie bisher.<br />
Beitragszahler werden immer weniger<br />
Ein Auslöser dieser Entwicklung ist, dass die Generation<br />
Babyboomer selbst nicht mehr so viele Kinder hatte wie<br />
ihre Eltern. Bekam eine Frau zur Spitze des Babybooms<br />
1963 im Schnitt 2,8 Kinder, brachten die Babyboomer<br />
1987 gerade noch 1,4 Kinder zur Welt. Damit sinkt<br />
auch die Anzahl der Beitragszahler, die die Pensionen<br />
der großen Babyboomer-Gruppe finanzieren sollen,<br />
rapide. Während die Babyboomer deshalb auf die erste,<br />
staatliche Säule der Pensionsvorsorge noch voll und ganz<br />
bauen können und sich in den letzten Jahren vor ihrer<br />
eigenen Pensionierung wenig Gedanken um die eigene<br />
finanzielle Situation im Ruhestand machen müssen, trifft<br />
es die eigenen Kinder und Enkelkinder umso härter:<br />
Auch wenn das Pensionssystem gesichert ist, die Höhe<br />
der zukünftigen Zahlungen ist ungewiss.<br />
An zukünftige Generationen denken<br />
Die Generation der Babyboomer ist an diesem Pensionsdilemma<br />
natürlich nicht schuld. Aber was können<br />
Babyboomer selbst aktiv tun, wenn sie mit ihrem eigenen<br />
Einkommen bzw. ihrer eigenen Pension gut auskommen,<br />
gleichzeitig aber sehen, dass ihren Nachkommen<br />
ungewisse finanzielle Zeiten bevorstehen? Um den<br />
Generationenvertrag wieder ein wenig ins Lot zu rücken,<br />
können sie auch in finanziellen Belangen ihre Kinder<br />
und Enkelkinder unterstützen und auf Vorsorge setzen.<br />
Denn egal, ob Sparbuch, Bausparvertrag oder Lebensversicherung:<br />
Jeder finanzielle Polster wird den Jungen<br />
die Aussicht auf die eigene Zukunft ein wenig versüßen<br />
und ihnen den Druck von den Schultern nehmen. Denn:<br />
Finanzielle Unsicherheit ist eine der wichtigsten Gründe,<br />
warum auf eigene Kinder verzichtet wird – und ohne<br />
Nachwuchs wird unser Pensionssystem auf weite Sicht<br />
kaum zu erhalten sein.<br />
■<br />
Babyboomer<br />
versus<br />
Generation X<br />
Eine ganz neue Sicht des<br />
Generationenkonflikts.<br />
Mag. a Sabine Nadler-Valent,<br />
ÖBV Mitarbeiterin Marketing und<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Zugegeben, manchmal bin ich ein bisschen fies. Zum<br />
Beispiel, wenn mich meine beste Freundin fragt, was sie<br />
an ihrem Polterabend alles tun muss, und ich so hämisch<br />
grinse, dass ihr das Blut in den Adern gefriert. Oder<br />
wenn ich meinem Mann unter die Nase reibe, dass er alt<br />
ist, weil er 6 Jahre vor mir geboren wurde. Aber jetzt hat<br />
dieser kleine Disput eine völlig neue Dimension erreicht.<br />
Er ist quasi zu einem Generationenkonflikt mutiert, denn<br />
mein Mann gehört – wie ich dem Leitartikel entnommen<br />
habe – einer anderen Generation an als ich: Er ist ein<br />
Babyboomer, und ich gehöre zur Generation X!<br />
Das eröffnet natürlich ganze Galaxien an neuen Spitzfindigkeiten.<br />
Das Schimpfen über seinen Job werde ich<br />
ihm ab sofort verbieten. Schließlich steht er ja schon<br />
quasi mit einem Bein in der Pension, während ich mich<br />
noch in der Blüte meines Lebens befinde. In seiner Kindheit<br />
wurden ganze Kindergärten und Schulen nur für<br />
ihn gebaut, für mich hingegen war nur Gebrauchtes vorhanden.<br />
Er hat nun endlich Zeit, sich um sich selbst zu<br />
kümmern, ich jedoch muss noch die Kinder versorgen.<br />
Nur bei der Mathe-Nachhilfe für unseren Erstgeborenen<br />
muss er sich von seinen Hobbys loseisen. Denn er kann<br />
sich noch an die höhere Mathematik erinnern – Stichwort<br />
Langzeitgedächtnis (nicht einmal das würde mir bei<br />
Mathe helfen).<br />
Aber die Sache hat auch gute Seiten für ihn: Er stammt<br />
noch aus der Zeit, in der man ohne Navi zurechtkam.<br />
Deshalb findet er – im Gegensatz zu mir – immer den<br />
richtigen Weg und unser Auto am Parkplatz (ich hätte<br />
doch das Giftgrün-Metallic nehmen sollen). Außerdem<br />
darf er getrost alles Finanzielle mir überlassen. Schließlich<br />
ist er so vergesslich, dass wir bald ohne Licht und<br />
Heizung dastünden, weil er die Rechnungen nicht<br />
bezahlt hätte. Doch das darf er ja, er gehört immerhin<br />
der vorigen Generation an. Und außerdem hat er Glück<br />
mit mir: Ich stehe nämlich auf „alte Knacker“, und einen<br />
besseren Mann als ihn gibt es nicht.<br />
© Wilke<br />
Das Gefängnis öffnet seine Tore für das Team der ÖBVaktiv.<br />
Arbeitsplatz hinter Gittern<br />
Ein Blick hinter die Tore der Justizanstalt Schwarzau.<br />
Die schweren Eisentore der Justizanstalt Schwarzau werden langsam geöffnet, nach dem Passieren<br />
fallen sie mit einem lauten Krachen ins Schloss zurück. Trotz sonnigem Wetter beschleicht einen ein<br />
mulmiges Gefühl. Denn: Das Team der ÖBVaktiv ist zu Gast im niederösterreichischen Gefängnis,<br />
um von Direktor Brigadier Gottfried Neuberger und Justizwachebeamten mehr über ihre Arbeit in der<br />
Haftanstalt zu erfahren.<br />
Der Weg in das Direktionsbüro führt durch gepflegte<br />
Grünflächen, mit direktem Blick auf die verschnörkelte<br />
Fassade von Schloss Schwarzau, in dem bereits<br />
Erzherzogin Zita geheiratet hat. Im Jahr 1957 wurden<br />
die Gründe von der Republik Österreich in desolatem<br />
Zustand aufgekauft und um rund 730.000 Euro zu<br />
einer Haftanstalt umgebaut. Momentan sind hier 133<br />
Personen inhaftiert, nur 10 davon sind Männer. Sie<br />
müssen allerdings nur geringe Freiheitsstrafen verbüßen.<br />
Die restlichen Insassinnen sind Frauen, die entweder<br />
schwerwiegende Straftaten begangen haben oder<br />
Wiederholungstäterinnen sind. Betreut werden diese von<br />
69 Beamtinnen und Beamten. In der Justizwacheanstalt<br />
gilt schon lange, was von der Politik angestrebt wird:<br />
Mit 63 Prozent Beamtinnen sind mehr als die Hälfte der<br />
Beschäftigten Frauen. „Wir haben festgestellt, dass die<br />
Zusammenarbeit mit den Insassinnen besser funktioniert,<br />
wenn sie sowohl von Männern als auch von Frauen<br />
betreut werden“, erklärt uns Direktor Brigadier Gottfried<br />
Neuberger.<br />
▶<br />
© ÖBV<br />
10<br />
Bernhard Treibenreif, BA MA, ist Direktor<br />
der Sondereinheit Einsatzkommando<br />
Cobra/Direktion für Spezialeinheiten. 11
AUS DEM ÖFFENTLICHEN SEKTOR<br />
AUS DEM ÖFFENTLICHEN SEKTOR<br />
und stellen eine Bezugsperson für sie dar. Deswegen<br />
wird darauf geachtet, dass sie wenn möglich immer im<br />
gleichen Trakt arbeiten. Außerdem wird das Team von<br />
Psychologinnen und Psychologen sowie von Sozialarbeiterinnen<br />
und Sozialarbeitern unterstützt. „Obwohl<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer Ausbildung<br />
psychologische Kurse absolvieren, ist es immer<br />
möglich, eine Supervision zu erhalten“, weist Neuberger<br />
auf die Angebote des Gefängnisses hin.<br />
Belastende Vergangenheit<br />
Die Arbeit mit straffälligen Frauen erfordert besonderes<br />
Einfühlungsvermögen, denn die Straftaten sind meist<br />
anders motiviert als die der Männer: Weibliche Kriminalität<br />
ist häufig die Begleiterscheinung zu straffälligen<br />
Partnern. Morde werden hauptsächlich in gewalttätigen<br />
oder psychisch belastenden Beziehungen begangen, in<br />
denen Frauen keine andere Auswegmöglichkeit sehen.<br />
Der vergitterte Blick in den Innenhof des Schlosses.<br />
Vielfältige Aufgabengebiete<br />
Die Justizwachebeamtinnen und -beamten sind in<br />
drei Aufgabenbereichen beschäftigt: Zum einen gibt<br />
es die Mitarbeiter in der Verwaltung, die die Fäden im<br />
Hintergrund ziehen. Die weiteren Bereiche teilen sich<br />
Abteilungsbeamtinnen und -beamte sowie Werkstättenbeamtinnen<br />
und -beamte auf. Diese arbeiten besonders<br />
eng und intensiv mit den inhaftierten Menschen zusammen<br />
© ÖBV<br />
Die Geschichten hinter den Taten können auch für die<br />
Mitarbeiter psychisch belastend sein. Eine Kontroll-<br />
Inspektorin erzählt uns: „Wir kennen den Werdegang<br />
unserer Insassinnen. Das ist wichtig im Umgang mit den<br />
Frauen und wird bei Fachteambesprechungen erörtert.<br />
Behandelt werden alle gleich und unabhängig von ihren<br />
Straftaten. Ich bin<br />
davon überzeugt,<br />
dass jedes positive<br />
Wort Früchte trägt<br />
und sich im zukünftigen<br />
Verhalten<br />
widerspiegelt.“<br />
„Wir versuchen,<br />
Wünsche zu<br />
erfüllen“...<br />
… sagt Neuberger<br />
und meint damit,<br />
dass die Insassinnen<br />
Anträge auf<br />
Nichtraucherzellen<br />
oder Verlegung Direktor Brigadier Gottfried Neuberger<br />
in eine Zelle mit<br />
weniger Mitbewohnerinnen stellen können. „Wir behandeln<br />
die Frauen wie Gäste mit besonderen Bedürfnissen.<br />
Die wahre Strafe in einem Gefängnis ist die erzwungene<br />
soziale Nähe, die im Gebäude gegeben ist“, fährt der<br />
Direktor fort.<br />
Nach der Arbeit: Zumba<br />
„Häufig kommen die Frauen aus sozial schwachen<br />
Milieus. Sie haben nur eine mangelnde oder gar keine<br />
© JA Schwarzau<br />
Die Torinspektion ist rund um die Uhr besetzt.<br />
Ausbildung. Um den Resozialisierungsprozess zu erleichtern<br />
und Zukunftsperspektiven zu geben, gibt es die<br />
Möglichkeit zur Fortbildung. Wir bieten Lehren zu Kochund<br />
Restaurantfachfrauen sowie ECDL-Führerscheine<br />
und das Cambridge Zertifikat an“, erläutert Neuberger.<br />
Die Justizanstalt Schwarzau ist vorbildlich in der Eigenversorgung:<br />
Mit einem landwirtschaftlichen Betrieb, zwei<br />
Betriebsküchen, die auch für „draußen“ kochen, einer<br />
Wäscherei und einem Unternehmensbetrieb werden die<br />
Kosten gering gehalten und Arbeitsplätze für die Insassinnen<br />
und Insassen geschaffen. In Schwarzau wird dafür<br />
gesorgt, dass den Frauen nach ihrem Arbeitstag, der von<br />
sieben bis 14 Uhr dauert, ein Freizeitprogramm geboten<br />
wird. Die Beamtinnen und Beamten ermöglichen, je<br />
nach Verfügbarkeit und finanziellen Mitteln, Zumbakurse,<br />
Theater- und Dartgruppen. Bei den unterschiedlichen<br />
Festen kommt es auch vor, dass die inhaftierten<br />
Frauen ein Theaterstück aufführen.<br />
Frauengefängnisse sind anders<br />
Weniger Gewaltbereitschaft als in einem Männergefängnis<br />
sorgt dafür, dass die Sicherheitseinrichtungen<br />
nicht vergleichbar streng sein müssen. Lediglich in der<br />
Torinspektion, die 7 Tage in der Woche 24 Stunden lang<br />
besetzt ist, gibt es für den Notfall versperrt Waffen und<br />
Pfefferspray. Zur Erleichterung aller Beamtinnen und<br />
Beamten musste davon bis jetzt noch kein Gebrauch<br />
gemacht werden.<br />
Eine spezielle Abteilung im Frauengefängnis ist auch die<br />
Mutter-Kind-Station. Diese ermöglicht es, dass Kleinkinder<br />
bis zum dritten Lebensjahr bei der Mutter leben<br />
können. „Auch hier ist besonderes Fingerspitzengefühl<br />
angesagt. Wir beobachten, wie sich die Beziehung<br />
zwischen Mutter und Kind entwickelt und greifen im<br />
Notfall mit der Hilfe von Sozialpädagogen ein“, erklärt<br />
uns der Justizwachebeamte, der uns durch die bunten<br />
Gänge mit den vielen Kinderfotos führt.<br />
Beim Ausgang werden wir, bevor sich die Tore der<br />
Anstalt wieder für uns öffnen, mit den Worten:<br />
„Die größte Würdigung unserer Arbeit ist es, wenn die<br />
Frauen nicht mehr in das Gefängnis zurückkommen,<br />
wir aber trotzdem positives Feedback einer ehemaligen<br />
Insassin erhalten“, verabschiedet.<br />
■<br />
© ÖBV<br />
12<br />
13
AUS DEM ÖFFENTLICHEN SEKTOR<br />
AUS DEM ÖFFENTLICHEN SEKTOR<br />
Wege zum beruflichen<br />
Glück<br />
Durch das Aufbrechen von Klischees zum Traumberuf.<br />
Sie das überhaupt?“, war eine häufig gestellte Frage, die<br />
Messinger-Kari lächelnd bejahte und Taten folgen<br />
ließ. Heute arbeitet er als Case-Manager bei den Wiener<br />
Sozialen Diensten und betreut Wohngemeinschaften für<br />
Personen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr<br />
alleine leben können.<br />
Technisches Geschick als beruflicher Wegweiser<br />
Berufe erzeugen in der Regel ein vorgefertigtes Bild im Kopf, wie der Mensch<br />
aussehen könnte, der eine bestimmte Tätigkeit ausübt. Ob nun bewusst<br />
oder unbewusst, spielt dabei auch das Geschlecht eine wesentliche Rolle.<br />
ÖBVaktiv hat von einem diplomierten Pflegehelfer aus Wien und einer<br />
steirischen ÖBB-Lehnenmeisterin interessante Geschichten über ihren<br />
individuellen Weg zum Traumberuf erfahren. In Teil 2 unserer Serie erzählen<br />
sie von ihrem Berufsalltag.<br />
Herbert Messinger-Kari (li) mit seinem Klienten Paul Sattler.<br />
© Privat<br />
„Kein Beruf, sondern eine Berufung“ …<br />
… ist das Motto von Herbert Messinger-Kari. Er arbeitet<br />
seit Jahren in der Pflegebranche. Schon in der Schulzeit<br />
war er am Pflegeberuf interessiert. Sein Weg dahin sollte<br />
jedoch etwas länger dauern: Nach der Schule absolviert<br />
Messinger-Kari eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann,<br />
schafft den Aufstieg zum Filialleiter bei einem<br />
Optiker. „Ich war zufrieden in meinem Beruf, aber nicht<br />
glücklich. Die Zeit war reif für eine Veränderung, trotz<br />
der finanziellen Einbußen.“ Er wagt den Schritt und macht<br />
eine Ausbildung zum Heimhelfer. Weil Messinger-Kari<br />
die genauen Krankheitshintergründe von seinem Klientel<br />
kennenlernen will und nicht nur deren Symptome,<br />
geht er den nächsten Schritt und macht eine Fortbildung<br />
zum Pflegehelfer. Schlussendlich absolviert er mit<br />
Unterstützung seines Arbeitgebers, den Wiener Sozialen<br />
Diensten, den Lehrgang zum diplomierten Krankenpfleger.<br />
Als Mann immer noch eine Ausnahmeerscheinung<br />
„Zu Beginn meiner Laufbahn bei den Wiener Sozialen<br />
Diensten waren lediglich drei weitere Männer in diesem<br />
Bereich tätig. Heute wandelt sich der Beruf langsam:<br />
Etwa 15 bis 20 Prozent der Angestellten sind Männer.<br />
Und der Anteil ist stetig wachsend.“ Auf die Frage,<br />
weshalb trotzdem noch wenige Männer in diesem Beruf<br />
arbeiten, meint er: „Frauen machen sich mehr Gedanken<br />
um ihre Mitmenschen. Sensibilität ist das A und O, um<br />
auf die individuellen Bedürfnisse der Klientinnen und<br />
Klienten einzugehen.“ Zu Beginn waren vor allem in der<br />
Heimhilfe viele Frauen skeptisch gegenüber einem Mann,<br />
der im Haushalt zur Hand geht. „Staubsaugen – ja können<br />
Die Steirerin Melanie Leitner hat schon in ihrer Kindheit<br />
die Liebe zur Technik entdeckt. Als es darum ging, eine<br />
Ausbildung zu beginnen, gab ihr der Opa den Tipp, bei<br />
der ÖBB eine Lehre als Maschinenbautechnikerin zu<br />
beginnen, da sie dabei viele ihrer Interessen und ihr<br />
handwerkliches Geschick ausleben kann. 2014 absolvierte<br />
sie die Lehrabschlussprüfung mit gutem Erfolg<br />
und konnte bereits in ihrer Behaltepflicht 1 in den Bereich<br />
der Lehne hineinschnuppern. Die Begeisterung für diese<br />
Berufssparte, die unter anderem das Sichern von Steilflächen<br />
neben den Gleisen, das Schlägern von Bäumen und<br />
das Umlenken von Wildbächen beinhaltet, war sofort<br />
geweckt. Nach einem Höhentauglichkeitstest und einem<br />
psychologischen Eingangstest absolvierte Leitner einen<br />
1 Nach Ablauf der Lehrzeit ist der Lehrberechtigte verpflichtet, den Lehrling drei<br />
Monate im erlernten Beruf im Betrieb weiterzubeschäftigen.<br />
Melanie Leitner bei der Arbeit.<br />
Fortbildungskurs, um in ihrem gewünschten Berufsfeld<br />
arbeiten zu können. Ihr Team besteht nur aus Männern.<br />
Auf die Frage, ob sie als einzige Frau anders behandelt<br />
wird, antwortet sie: „Zu Beginn war es schon etwas<br />
ungewöhnlich für die anderen Mitarbeiter, dass nun eine<br />
Frau die gleiche Arbeit verrichtet. Mit der Zeit änderte<br />
sich das aber. Ich konnte beweisen, dass ich die gleichen<br />
Fähig- und Fertigkeiten habe. Ich bin nun ein ganz<br />
normales Mitglied in unserem Team und würde es nicht<br />
anders haben wollen. Den großen internen Zusammenhalt<br />
sehe ich besonders positiv.“<br />
Große Ziele als Motivation<br />
Die Arbeit auf der Lehne ist körperlich sehr anstrengend,<br />
die Mitarbeiter/-innen sind stets in der Natur, egal ob ein<br />
Schneesturm durch das Land fegt oder brütende Hitze<br />
herrscht. Die richtige Handhabung der Geräte und das<br />
Vertrauen im Team sind besonders wichtig. Erste Lehnenmeisterin<br />
in Österreich zu werden, war für die junge<br />
Frau ein großer Antrieb: „Ich wollte mir selbst beweisen,<br />
dass ich es auch in diesem männerdominierten Beruf<br />
weit bringen kann. Eine große Unterstützung dabei<br />
waren meine Großeltern. Aber auch meine Freunde<br />
konnten sich nicht vorstellen, dass ich in einer typisch<br />
weiblichen Berufssparte tätig bin.“ Auf die<br />
Frage, wie man in ihrem Beruf erfolgreich<br />
wird, antwortet die Lehnenmeisterin:<br />
„Wenn man sich selbst treu bleibt,<br />
Willensstärke und Durchsetzungsvermögen<br />
hat“, und<br />
ergänzt lachend: „Wenn<br />
man mit einer Portion<br />
Schlagfertigkeit ausgestattet<br />
ist, kann das in<br />
einem männerdominierten<br />
Beruf<br />
natürlich auch<br />
nie schaden.“<br />
■<br />
© Josef Sommer<br />
14<br />
15
IM GESPRÄCH<br />
Terroranschläge in Frankreich und Belgien, Flüchtlingsströme<br />
in Europa) eine Anpassung der Struktur des<br />
Bundesheeres erfolgen soll. Wir wollen mit dieser Struktur<br />
mehr Sicherheit für die Bevölkerung bringen. Dazu<br />
werden wir die Truppe stärken und die Kommandoebene<br />
straffen. Natürlich hängt die Umsetzung dieser Pläne<br />
auch von einer entsprechenden finanziellen Ausstattung<br />
ab. Ich bin aber guter Hoffnung, dass uns hier gemeinsam<br />
eine zufriedenstellende Lösung gelingen wird.<br />
in der Bewältigung der Flüchtlingskrise im Burgenland<br />
dieses vertiefte Wissen zugutegekommen ist, ist ja kein<br />
Geheimnis.<br />
ÖBVaktiv: Immer wieder hört man die inzwischen altbekannte<br />
Klage über den geringen Stellenwert des Sports<br />
in der Politik. Ein Eindruck, der sich aufgrund der zahlreichen<br />
drängenden Aufgaben im Verteidigungs ressort<br />
noch verstärkt. Ist der Sport mehr als ein Anhängsel?<br />
© Bundesheer/Herrgott<br />
ÖBVaktiv: Durch die Flüchtlingskrise haben sich Rahmenbedingungen<br />
geändert und auch die Aufgaben des<br />
Bundesheers sind intensiver geworden. Muss das Heer<br />
jetzt neu aufgestellt werden?<br />
Doskozil: Wir haben beim laufenden Assistenzeinsatz<br />
erkannt, dass wir schneller sein müssen und mehr<br />
Soldaten für den Einsatz in der Region brauchen. Diese<br />
Struktur stärkt daher die Militärkommanden, schafft aber<br />
auch mehr Krisenreaktionskräfte. Diese Strukturänderung<br />
schafft schnellere Abläufe, kürzere Wege und führt<br />
zusammen, was zusammen gehört.<br />
ÖBVaktiv: Sie haben in der Flüchtlingskrise bereits viel<br />
Lob für Ihre unaufgeregte, konstruktive Arbeit geerntet.<br />
Mit Ihrem Amtsantritt kam auch das Bekenntnis zu<br />
einem Richtwert. Wird die Flüchtlingsbewegung unsere<br />
Gesellschaft verändern?<br />
Doskozil: Das sehe ich nicht so. Von den tagespolitischen<br />
Themen wird der Sport wahrscheinlich oft in<br />
den Hintergrund gedrängt, aber in der Wahrnehmung<br />
meiner Aufgaben bin ich sehr darauf bedacht, den Sport<br />
in keiner Weise zu vernachlässigen. Wir haben uns im<br />
Sport große Ziele gesetzt, wo wir alles daran setzen, diese<br />
zu erreichen. Dabei gilt es vor allem, den Breitensport zu<br />
fördern – und zwar unter dem Aspekt der Gesundheitsförderung.<br />
Aber auch der Spitzensport ist wichtig, nicht<br />
nur, um internationale Erfolge feiern zu können, sondern<br />
auch als Motivator für den Breitensport. Hierzu sind<br />
auch strukturelle Maßnahmen notwendig.<br />
ÖBVaktiv: Die Österreichische Beamtenversicherung ist<br />
der Spezialist für den öffentlichen Sektor. Sicherheitsberufe<br />
wie Exekutive und Bundesheer zählen wir zu<br />
unseren wichtigsten Kundengruppen. Was schätzen Sie<br />
an der ÖBV?<br />
„Sicherheit muss uns<br />
etwas wert sein“<br />
Mag. Hans Peter Doskozil, Bundesminister für Landesverteidigung und Sport, im Interview über<br />
seine neue Aufgabe, geänderte Rahmenbedingungen und die Herausforderungen seines Ressorts<br />
sowie das zentrale Thema Sicherheit.<br />
ÖBVaktiv: Sie sind seit Anfang des Jahres Bundesminister<br />
für Landesverteidigung und Sport. Davor waren<br />
Sie Landespolizeidirektor im Burgenland. Sie haben also<br />
quasi einen Wechsel vom Innenressort ins Verteidigungsressort<br />
vollzogen. Wie haben Sie diesen Wechsel erlebt?<br />
Doskozil: In der Politik muss man oft rasch Entscheidungen<br />
treffen. Als mich der Herr Bundeskanzler<br />
konkret gefragt hat, ob ich das Verteidigungsressort<br />
übernehmen wolle, habe ich nicht lange überlegen müssen.<br />
Ich bin im Ministerium für Landesverteidigung und<br />
Sport gut und freundlich empfangen und aufgenommen<br />
worden. Die ersten Wochen und Monate sind auch sehr<br />
produktiv verlaufen und von einer guten Zusammenarbeit<br />
auf allen Ebenen geprägt.<br />
ÖBVaktiv: Das Ressort Verteidigung ist in den letzten<br />
Jahren mit umfangreichen Sparmaßnahmen belastet<br />
worden. Dass das Bundesheer mehr Geld braucht, haben<br />
Sie bereits angekündigt, aber können Sie schon sagen, wo<br />
genau der Sparkurs gelockert wird?<br />
Doskozil: Sicherheit muss uns etwas wert sein, deshalb<br />
habe ich eine Ministerweisung erlassen, in der aufgrund<br />
der geänderten sicherheitspolitischen Lage (zunehmende<br />
Destabilisierung des Nahen und Mittleren Ostens,<br />
Doskozil: In gewisser Weise ist das, wie ich denke, schon<br />
geschehen. Mit dem Einsetzen der Flüchtlingswelle im<br />
September 2015 ging eine immense Hilfsbereitschaft der<br />
Österreicherinnen und Österreicher einher. Das haben<br />
wir schon in verschiedenen Krisen<br />
bewiesen. Es ist aber auch klar, dass<br />
ein kleines Land wie Österreich<br />
nicht noch einmal ein Jahr wie 2015<br />
mit 90.000 Asylanträgen stemmen<br />
kann, ohne seine sozialen Systeme<br />
zu gefährden.<br />
ÖBVaktiv: Ihr Werdegang ist<br />
durchaus ungewöhnlich. Sie<br />
haben als Streifenpolizist in Wien<br />
begonnen, nebenbei Jus studiert<br />
und sich auf den fremdenpolizeilichen<br />
Bereich spezialisiert. War das<br />
persönliches Interesse oder Zufall?<br />
Doskozil: Auf der einen Seite hat<br />
mich der Bereich der Fremdenpolizei<br />
schon sehr interessiert, auf der<br />
anderen Seite war es aber reiner<br />
Zufall, dass ich im Innenministerium<br />
an der Gesetzesentstehung<br />
mitarbeiten durfte. Dass mir dann<br />
Doskozil: Die ÖBV ist sicherlich eine Versicherung, die<br />
die besonderen Bedürfnisse von Soldatinnen und Soldaten<br />
und Polizistinnen und Polizisten kennt und auf diese<br />
auch speziell eingehen kann.<br />
■<br />
© Bundesheer/Hartl<br />
16<br />
17
ÖBV SERVICE<br />
ÖBV SERVICE<br />
ÖBV ist sehr gut auf gestellt und investiert in die Zukunft<br />
Die Österreichische Beamtenversicherung<br />
verzeichnet<br />
2015 einen neuen Rekord bei<br />
den Prämieneinnahmen in<br />
ihren Kernsparten Lebensund<br />
Unfallversicherung. Die<br />
Gesamtverzinsung befindet sich<br />
mit 3 % weiterhin auf hohem<br />
Niveau. Mit einer Neuausrichtung<br />
der IT und der Umsetzung der<br />
neuen Strategie investiert der<br />
Versicherungsverein in seine<br />
Zukunft.<br />
Trotz des schwierigen Marktumfeldes hat die<br />
Österreichische Beamtenversicherung (ÖBV)<br />
erneut einen Prämienrekord erzielt. Mit einem<br />
Beitragsvolumen von insgesamt 198,8 Mio. Euro<br />
hat sich die ÖBV – wie auch schon in den Jahren<br />
zuvor – deutlich besser als der Branchendurchschnitt<br />
entwickelt.<br />
Beide Versicherungssparten der ÖBV – Lebensund<br />
Unfallversicherung – zeigen eine sehr positive<br />
Entwicklung: Die verrechneten Prämien in der<br />
Lebensversicherung stiegen im Jahr 2015 um 3,4 %<br />
auf 177,7 Mio. Euro.<br />
„Der Kraftakt ist uns sehr gut<br />
gelungen, wir sind solide<br />
aufgestellt und erfüllen<br />
die Solvabilitäts vorschriften.“<br />
Mag. Josef Trawöger über Solvency II<br />
Die Neuproduktion im Bereich der Kapitalversicherung<br />
konnte stark gesteigert werden, die<br />
Risikoversicherungen stagnierten auf mittlerem<br />
© ÖBV<br />
Niveau. Auch in der Unfall versicherung konnte die<br />
Steigerung der verrechneten Prämien weiter fortgesetzt<br />
werden, sie stiegen im Jahr 2015 um 3,1 %<br />
auf 21,1 Mio. Euro.<br />
Gesamtverzinsung weiterhin auf hohem<br />
Niveau<br />
Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit<br />
(VVaG) ist die ÖBV nicht den Kapitalmärkten verpflichtet<br />
und verfolgt ausschließlich die Interessen<br />
ihrer Mitglieder, die gleichzeitig auch „Miteigentümerinnen<br />
und Mit eigentümer“ des Unternehmens<br />
sind. Das ermöglicht der ÖBV ein nachhaltiges<br />
Wirtschaften: Die Gewinn beteiligung in der klassischen<br />
Lebensversicherung konnte trotz der nach<br />
wie vor anhaltenden Niedrig zinsphase auf hohem<br />
Niveau gehalten werden. Die Gesamtverzinsung<br />
beträgt derzeit 3 %, womit sich die ÖBV weiterhin<br />
im oberen Bereich der Branche befindet.<br />
„Die Eigenmittelausstattung<br />
ist immer ein Gradmesser<br />
für die Stabilität.<br />
Wir können sehr zufrieden<br />
sein.“<br />
Werner Summer über die<br />
Eigenmittelausstattung der ÖBV<br />
Solvency II erfolgreich umgesetzt<br />
Das Jahr 2015 stand für die gesamte Versicherungswirtschaft<br />
im Zeichen der Vorbereitung auf das europäische<br />
Aufsichtsregime Solvency II. Zahlreiche<br />
neue Gesetze, Verordnungen und Leitlinien bilden<br />
seit 1. Jänner 2016 den rechtlichen Rahmen für alle<br />
in der EU tätigen Versicherungsunternehmen. „Für<br />
die ÖBV als mittel ständischen Versicherungs verein<br />
war es ein besonderer Kraftakt, dieses komplexe<br />
Regelwerk im Unternehmen zu ver ankern. ▶<br />
18<br />
19
ÖBV SERVICE<br />
ÖBV SERVICE<br />
Das ist uns jedoch sehr gut gelungen, wir sind solide<br />
aufgestellt und erfüllen die Solvabilitäts vorschriften“,<br />
berichtet Vorstands vorsitzender Mag. Josef Trawöger.<br />
Gradmesser für die Stabilität<br />
„Die Eigenmittelausstattung ist immer ein Gradmesser<br />
für die Stabilität. Wir können sehr zufrieden sein“,<br />
erklärt Werner Summer, Vorstandsvorsitzender-<br />
Stellvertreter. Die finanzielle Stabilität der ÖBV zeigt<br />
sich in der Eigenmittelausstattung mit 149,1 Mio. Euro<br />
anrechen baren Eigenmitteln. Zu Jahresende waren<br />
Kapitalanlagen im Ausmaß von 1,68 Mrd. Euro<br />
vorhanden.<br />
Wichtige Investitionen in die Zukunft<br />
Zwei weitere Themen prägten das abgelaufene Jahr: Die<br />
ÖBV hat mit dem Großprojekt VAMOS in ihre<br />
IT-Infrastruktur investiert, um unter den Gesichtspunkten<br />
Eigenständigkeit und Unabhängigkeit für<br />
die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Gleichzeitig wurde<br />
im Zuge des laufenden Strategieprozesses mit der<br />
Um setzung der strategischen Maßnahmen begonnen.<br />
Die Weiter entwicklung und konsequente Fortsetzung<br />
der Unternehmensstrategie wird die ÖBV auch 2016<br />
intensiv beschäftigen.<br />
„Beide Themenbereiche stellen wichtige Investitionen in<br />
die Zukunft der ÖBV dar. Dabei sind wir einmal mehr<br />
einer Bilanzpolitik gefolgt, in der Investitionen in die<br />
Zukunft keine Belastungen für die Zukunft bedeuten“,<br />
erklärt Trawöger. Nahezu das gesamte bis 2015 angefallene<br />
Investitionsvolumen wurde als Aufwand in der<br />
Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.<br />
„Die Ergebnisse zukünftiger Jahre werden daher nicht<br />
durch Abschreibungen der IT-Infrastruktur belastet.<br />
In diesem Sinne ist auch das Jahresergebnis 2015 zu<br />
interpretieren“, ergänzt Summer.<br />
■<br />
Soziales Engagement<br />
der ÖBV<br />
Unterstützung für Menschen aus dem öffentlichen Sektor.<br />
Die ÖBV geht seit Jahren einen besonderen Weg:<br />
Um zu Weihnachten nachhaltig Freude zu bescheren,<br />
werden Menschen aus dem öffentlichen Sektor, die<br />
unverschuldet in Not geraten sind und dringend Hilfe<br />
benötigen, unterstützt.<br />
In Tirol hinterlassen zwei Polizisten minderjährige Kinder<br />
und Witwen, die mit großen finanziellen Belastungen<br />
zu kämpfen haben. Die Dienststellenausschüsse der<br />
Landesverkehrsabteilung Tirol und des SPK Innsbruck<br />
riefen landesweite Spendenaktionen für die Hinterbliebenen<br />
ins Leben, um ein Zeichen des Zusammenhalts<br />
der Polizei Tirol zu setzen. Die ÖBV hat sich großzügig<br />
daran beteiligt.<br />
ÖBV Veranlagungs bericht<br />
Im Spannungsfeld von Niedrigzins und Solvency II<br />
Auch in Wien konnte einer Familie geholfen werden.<br />
Aufgrund einer schweren Behinderung braucht ein<br />
10-jähriges Mädchen viel Unterstützung ihrer Eltern, die<br />
beide auf der Dienststelle des Stadtpolizeikommandos<br />
Brigittenau arbeiten. Für Therapien und Heilbehelfe<br />
fallen regelmäßig hohe Kosten an. Die ÖBV unterstützte<br />
die Familie mit einem Scheck.<br />
Karl Koczurek, ÖBV LD Wien, Astrid Valek, Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikation,<br />
Robert, Bettina und Jana Fechtig, Thomas Ryant, stv. LD Wien, FA Vors. Harry Segall,<br />
Franz Fichtinger, DA Vors. (v.l.).<br />
© ÖBV<br />
Die Klassische Lebensversicherung wies per<br />
Jahresende 2015 ein Volumen von rund 1,9<br />
Mrd. Euro nach Marktwerten auf. In dieser<br />
Summe sind die stillen Reserven aus Anleihen,<br />
Aktien, Investmentfonds und Immobilien<br />
noch nicht enthalten. Die Ansprüche der<br />
Versicherten stellen ein Sondervermögen dar,<br />
welches durch strenge Vorschriften wie das<br />
VAG (Versicherungsaufsichtsgesetz) geregelt<br />
und zusätzlich durch einen Treuhänder überwacht<br />
wird. Zusätzlich muss die ÖBV wie alle<br />
europäischen Versicherungen seit 1.1.2016<br />
die strengen Vorschriften von „Solvency II“<br />
erfüllen.<br />
Der Anteil der festverzinslichen Wertpapiere<br />
(Marktwert) lag in der klassischen<br />
Lebensversicherung zum Jahresende 2015<br />
bei 72,5 Prozent des gesamten Deckungsstockvermögens,<br />
der Aktienanteil belief sich<br />
auf 6,5 Prozent. Die Immobilienquote betrug<br />
rund 14,5 Prozent, der Rest entfällt vor allem<br />
auf Beteiligungen und kurzfristig veranlagte<br />
Gelder bei Banken. Durch das Zusammenspiel<br />
eines immer noch hohen Bestands an<br />
Anleihen sehr guter und guter Bonität aus den<br />
Jahren mit höherem Zinsniveau mit einem<br />
attraktiven Immobilienbestand und einer selektiven<br />
Aktienquote wird die ÖBV weiterhin<br />
eine hohe Gesamtverzinsung der veranlagten<br />
Gelder anstreben.<br />
Im Lauf des Jahres 2015 konnten durch<br />
Verkäufe von Aktien und Aktienfonds<br />
erfreuliche Kursgewinne realisiert werden.<br />
Zur Reduktion des Eigenmittelerfordernisses<br />
bei der Unterlegung von Anleihen mit einem<br />
schlechteren Rating reduzierte die ÖBV im<br />
Sommer 2015 ihren Bestand an derartigen<br />
Anleihen. Die ÖBV setzt als eigenständiger<br />
Versicherungsverein mit ihrer traditionell<br />
konservativen, aber dennoch ertragsorientierten<br />
Veranlagungspolitik auf Kontinuität und<br />
Sicherheit.<br />
Theodor Artbauer, ÖBV LD Tirol, Patrick, Irmgard und Fabio Rauth, Vors. d. Polizeigewerkschaft<br />
und FausVors. Reinhold Siess, DA-Vorsitzender LVA Christian Pronegg (v.l.).<br />
© ÖBV<br />
Theodor Artbauer, ÖBV LD Tirol, Gabriele Plangger, Gerhard Stix, Vors.-Stv. der Polizeigewerkschaft (v.l.).<br />
© ÖBV<br />
20<br />
21
ÖBV SERVICE<br />
ÖBV SERVICE<br />
„Dünnes Sparbuch“<br />
oder lebenslanges<br />
Zusatz einkommen<br />
Länger zu leben, als das angesparte Geld reicht, ist ein unterschätztes<br />
Risiko. Eine Rentenversicherung kann Abhilfe schaffen und für einen hohen<br />
Lebensstandard im Alter sorgen.<br />
Wie oft hört man „Das mache ich, wenn ich in Pension<br />
bin“ oder „Das Vergnügen gönne ich mir in der Pension“?<br />
Doch die Frage ist, ob man sich die Pläne und<br />
Vorhaben dann überhaupt noch leisten kann.<br />
Die steigende Lebenserwartung zeigt, dass jede Generation<br />
älter als die vorige wird. Auch die Wahrscheinlichkeit,<br />
älter als 90 Jahre zu werden, nimmt ständig zu.<br />
Experten sprechen dabei vom Langlebigkeitsrisiko. Das<br />
ist die etwas sperrige Bezeichnung für das Risiko, länger<br />
zu leben, als das angesparte Geld reicht (mehr dazu im<br />
Glossar).<br />
Um dieses „Risiko“ zu minimieren, gilt es, sich über<br />
Folgendes klar zu werden: Was bedeutet für mich<br />
Lebensstandard? Was kann, will oder muss ich mir in<br />
der Pension leisten? Was habe ich zu erwarten?<br />
Sich Wünsche erfüllen – ein Leben lang<br />
Was zu erwarten ist, lässt sich mit<br />
einem Blick auf das Pensionskonto<br />
leicht klären. Natürlich wächst der<br />
angeführte Betrag bis zum tatsächlichen<br />
Pensionsantritt noch an, doch<br />
gibt das Pensionskonto einen guten<br />
ersten Überblick. Schnell merkt man:<br />
Die gesetzliche Pension ist eine gute<br />
Grundlage, doch wird sie nicht alle<br />
Wünsche erfüllen können.<br />
Einen vermeintlichen Ausweg bieten<br />
Sparbücher. Doch irgendwann ist<br />
dieses Geld auch bei größter<br />
Sparsamkeit aufgebraucht. Will<br />
man hingegen ein lebenslanges<br />
Zusatzeinkommen, das man auch dann noch erhält,<br />
wenn die statistische Lebenserwartung überschritten<br />
ist, muss man zur Rentenversicherung greifen. Die<br />
Rentenversicherung hat ihren Fokus auf dem Erhalt des<br />
gewohnten oder gewünschten Lebensstandards.<br />
Verlässlich bis zum 100. Geburtstag und länger<br />
Sie bietet nicht nur ein lebenslanges Zusatzeinkommen,<br />
sondern auch – anders als Sparbücher oder der sprichwörtliche<br />
„Kopfpolster“ – eine Prämienrückgewähr.<br />
Das bedeutet: Stirbt der Versicherungsnehmer, werden<br />
die einbezahlten Prämien an die Hinterbliebenen<br />
ausbezahlt. Einfacher gesagt, es profitiert entweder der<br />
Versicherungsnehmer oder dessen Erben.<br />
Auf die Rentenversicherung kann man sich auch an seinem<br />
100. Geburtstag und darüber hinaus noch verlassen.<br />
Damit es später nicht heißt: „Mein Geld ist schon weg,<br />
aber ich bin noch da!“<br />
■<br />
Frage an die ÖBV<br />
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
älter als 90 Jahre zu werden?<br />
Um in der Pension gut abgesichert zu sein, muss man<br />
wissen, wie lange das Geld ungefähr reichen soll.<br />
Laut Statistik Austria beträgt die Lebenserwartung<br />
für Frauen, die jetzt geboren werden, 83,3 Jahre, für<br />
Männer 78,0 Jahre. Männer leben im Vergleich zu<br />
früher länger, der Vorsprung der Frauen bezüglich<br />
Lebensdauer hat sich ein wenig reduziert.<br />
GLOSSAR<br />
Doch für die Vorsorgeplanung<br />
ist vor allem die Wahrscheinlichkeit,<br />
älter als die prognostizierte<br />
Lebenserwartung zu<br />
werden, wichtig. Denn sie gibt<br />
Aufschluss darüber, wie eine<br />
Absicherung geplant werden<br />
muss.<br />
Die Wahrscheinlichkeit, 90<br />
Jahre oder älter zu werden, ist –<br />
wie auch die Lebens erwartung –<br />
geschlechtsabhängig. Eine<br />
heute 40-jährige Frau wird laut<br />
Deutscher Aktuarvereinigung<br />
mit 63 %iger Wahrscheinlichkeit<br />
älter als 90. Bei einem<br />
gleichaltrigen Mann liegt die<br />
Chance, den 90. Geburtstag<br />
feiern zu können, bei ca. 43 %.<br />
Zum 100er gratulieren kann<br />
man besagter Frau zu 19 %, dem Mann zu 9 %. Mit<br />
jedem Tag, den man erlebt, steigt auch die Lebenserwartung.<br />
Denn damit hat man – salopp ausgedrückt –<br />
das Risiko, in den letzten 10 Jahren gestorben zu sein,<br />
überwunden. Wenn Sie Ihre Wahrscheinlichkeiten<br />
wissen wollen, fragen Sie unsere Beraterinnen und<br />
Berater. Sie können es Ihnen gerne ausrechnen.<br />
Langlebigkeitsrisiko<br />
Das Wort „Langlebigkeitsrisiko“ stammt aus der Versicherungsmathematik. Es bezeichnet das Risiko eines<br />
Renten versicherers, dass eine versicherte Person länger lebt als erwartet. Das Langlebigkeitsrisiko wird für<br />
gewöhnlich durch das Versicherungskollektiv ausgeglichen. Das heißt: Je größer der Kundenbestand in der<br />
Versicherung, desto niedriger ist das Risiko.<br />
Es tritt nicht nur in der privaten Rentenversicherung, sondern auch bei der betrieblichen Altersvorsorge in<br />
Rentenform, beim Verkauf von Wirtschaftsgütern (v.a. Immobilien und Unternehmen) gegen Leibrente und bei<br />
der gesetzlichen Rentenversicherung und gesetzlichen Krankenversicherung auf.<br />
2005 war der Begriff in der engeren Auswahl für das „Unwort des Jahres“, weil damit oftmals eine negative<br />
Bewertung eines langen Lebens signalisiert wird.<br />
© Markus Hirschbügl<br />
22<br />
23
ÖBV SERVICE<br />
ÖBV SERVICE<br />
Altersvorsorge als unerkanntes<br />
Grundbedürfnis<br />
Eine neue ÖBV Kampagne stellt die Absicherung im Alter als Kernaufgabe<br />
der Rentenversicherung ins Zentrum.<br />
„Für ein gutes Leben“ betitelt die Österreichische Beamtenversicherung ihre jüngst gestartete<br />
Marketing-Kampagne für die klassische Rentenversicherung. Slogan und Key Visual setzen auf<br />
Lebensfreude, Zufriedenheit und Spaß im Miteinander der Generationen. Der bewusst provokant<br />
formulierte Claim „Damit es später nicht heißt: Mein Geld ist schon weg, aber ich bin noch da“<br />
soll zum Nachdenken animieren.<br />
„Die Thematisierung der Altersvorsorge als unerkanntes<br />
Grundbedürfnis und die Repositionierung der Lebensversicherung<br />
in Richtung Versicherung gehören zu unseren<br />
Schwerpunkten im heurigen Jahr“, betont<br />
Vorstandsvorsitzender Mag. Josef Trawöger.<br />
Gerade die<br />
steigende<br />
Lebenser-<br />
wartung<br />
macht ein Umdenken notwendig: Nicht die<br />
Rendite, sondern der Absicherungsgedanke muss<br />
zukünftig wieder in den Vordergrund rücken.<br />
Denn zur Sicherung des Lebensstandards im Alter<br />
wird zukünftig, ergänzend zur staatlichen Vorsorge,<br />
ein lebenslanges Zusatzeinkommen notwendig sein.<br />
Diesem Anspruch kann nur eine Versicherung gerecht<br />
werden. „Zur Unterstützung in der Beratung haben<br />
wir die Kampagne entwickelt, die die Kernaufgabe der<br />
Rentenversicherung ins Zentrum<br />
stellt – nämlich die Menschen<br />
mit einem lebenslangen<br />
Zusatzeinkommen<br />
für ein gutes Leben<br />
im Alter abzusichern“,<br />
ergänzt<br />
Astrid Valek,<br />
MAS, MBA,<br />
Leiterin<br />
Marketing<br />
und Unternehmenskommunikation.<br />
Neben<br />
den klassischen<br />
Werbemitteln<br />
wie Plakaten,<br />
Foldern und<br />
Inseraten kommt<br />
eine Drehscheibe mit<br />
der Lebenserwartung<br />
gemäß aktueller Trendanalysen<br />
zum Einsatz. Sie verdeutlicht, mit<br />
welcher Wahrscheinlichkeit Mann oder Frau 90, 95 und<br />
100 Jahre alt wird.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer ÖBV<br />
Beraterin bzw. Ihrem ÖBV Berater.<br />
■<br />
ÖBV punktet mit<br />
Top werten bei der<br />
Weiterempfehlung<br />
Erstmals auf Platz 1 unter den Direkt- und Spezialversicherern.<br />
Gütesiegel für exzellente Kundenorientierung für die ÖBV.<br />
Die Österreichische Beamtenversicherung (ÖBV) glänzt in der Branche mit Topwerten bei der<br />
Weiterempfehlung. Der Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ) zeichnet das Unternehmen mit<br />
dem Gütesiegel für exzellente Kundenorientierung aus.<br />
Der Weg in das Direktionsbüro führt durch gepflegte<br />
Grünflächen, mit direktem Blick auf die verschnörkelte<br />
Fassade von Schloss Schwarzau, in dem bereits<br />
Die Bereitschaft der ÖBV Kundinnen und Kunden,<br />
die ÖBV weiterzuempfehlen, ist ungebrochen hoch<br />
und konnte im Vergleich zum Vorjahr sogar noch<br />
weiter gesteigert werden. Im Rahmen der feierlichen<br />
Recommender-Gala wurde die ÖBV mit dem Gütesiegel<br />
für exzellente Kundenorientierung ausgezeichnet. In der<br />
Kategorie Direkt- und Spezialversicherungen gewann die<br />
ÖBV „Gold“ und belegte vor dem Versicherungsverein<br />
muki und der VAV Versicherung den ersten Platz.<br />
Vorstandsvorsitzender Mag. Josef Trawöger nahm den<br />
Preis im Kuppelsaal der Technischen Universität Wien<br />
persönlich entgegen.<br />
Fokus auch weiterhin auf hohe Qualität in der<br />
Beratung<br />
„Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung, die ein<br />
Zeichen dafür ist, dass die hervorragende Arbeit, die<br />
tagtäglich in der ÖBV geleistet wird, von den Kundinnen<br />
und Kunden wahrgenommen und honoriert wird“,<br />
freuen sich Vorstandsvorsitzender Mag. Josef Trawöger<br />
und sein Stellvertreter Werner Summer.<br />
„Das Gütesiegel zeichnet uns als Unternehmen mit<br />
Spitzenwerten in der Kundenorientierung aus. Unsere<br />
Topwerte bei der Weiterempfehlung zeigen, dass wir<br />
den richtigen Weg eingeschlagen haben und diesen<br />
konsequent verfolgen. Daher wollen wir den Fokus auch<br />
weiterhin auf eine hohe Qualität in der Beratung und auf<br />
gelebte Kundenorientierung<br />
legen“, ergänzen<br />
die beiden<br />
Vorstände.<br />
Maßstab für<br />
Vertrauen und<br />
Loyalität<br />
Der Recommender-Award<br />
prämiert die<br />
Weiterempfehlungsbereitschaft<br />
von Kundinnen<br />
und Kunden aus<br />
dem österreichischen<br />
Finanzdienstleistungssektor<br />
(Banken,<br />
Versicherungen<br />
und Bausparkassen)<br />
und wird in<br />
zehn Kategorien<br />
vergeben. Als<br />
Messmethode<br />
Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender ÖBV (3.v.l.), im Kreis der Sponsoren<br />
und FMVÖ-Präsident Erich Mayer (2.v.l.).<br />
Das ÖBV-Team: Mag. a Ines Schmied-Binderlehner, Stv. Leiterin Marketing und<br />
Unternehmenskommunikation, Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender, und<br />
Astrid Valek, MAS, MBA, Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikation<br />
(v.l.).<br />
wird der Net Promoter Score (NPS) herangezogen.<br />
Der Recommender gilt in der Branche als Maßstab für<br />
Vertrauen, Loyalität und hohe Kundenzufriedenheit.<br />
Die ÖBV bedankt sich bei ihren Kundinnen und<br />
Kunden für das große Vertrauen!<br />
■<br />
© ÖBV © FMVÖ/Nadine Bargad<br />
© FMVÖ<br />
24<br />
25
ÖBV SERIE<br />
ÖBV SERIE<br />
Beratung auf Augenhöhe mit dem Kunden<br />
aber auch mit allen Bediensteten des öffentlichen und<br />
privaten Sektors.“<br />
Junge Menschen über Vorsorge aufklären<br />
Luljeta Bauer, Innendienst Eisenstadt<br />
© Nurith Wagner-Strauss<br />
Landesdirektorin Isabella Kochmann<br />
© ÖBV<br />
Für Landesdirektorin Isabella Kochmann ist es sehr<br />
wichtig, auch die Bedürfnisse der jungen Generation zu<br />
berücksichtigen: „Früher oder später muss sich jede und<br />
jeder mit den Themen Pension und Rente auseinandersetzen,<br />
um auch in der Pension sorgenfrei und gut leben<br />
zu können. Wir möchten das Bewusstsein, dass jede und<br />
jeder selbst für ihr bzw. sein kaufkraftgesichertes und<br />
lebenslanges Einkommen verantwortlich ist, stärken.<br />
Aus diesem Grund organisieren wir u.a. zu genau diesem<br />
Thema Vorträge, wo das Pensionskonto, die demographische<br />
Entwicklung, die Grundsicherung und die<br />
Pensionssysteme in Österreich objektiv erklärt werden.“<br />
Berater mit Persönlichkeit<br />
26<br />
Die Regionalen Vertriebsleiter/-innen Andreas Novak, stv. Landesdirektor,<br />
Katharina Kirsch, Peter Karlovits, Brigitte Eidler, Franz Berner (v.l.).<br />
Das ÖBV Team NÖ-Süd/Burgenland stellt sich vor<br />
Die Landesdirektion Niederösterreich Süd/Burgenland ist dank ihres großen Engagements für<br />
ihre Kunden seit vielen Jahren die erste Anlaufstelle bei Versicherungsfragen in der Region. Hohe<br />
fachliche Kompetenz, umfassende Beratung sowie individueller Service sind wichtige Faktoren für<br />
die Erfolgsgeschichte der Landesdirektion.<br />
Die östlichste Landesdirektion der ÖBV wurde 1994 in<br />
Eisenstadt gegründet. Gleichzeitig mit der Eröffnung des<br />
Büros in Wiener Neustadt 2005 wurden die Regionen Burgenland<br />
und Niederösterreich-Süd aufgrund ihrer geografischen<br />
Nähe zu einer Landesdirektion zusammengefasst.<br />
2006 fand die Neueröffnung des Büros in Eisenstadt im<br />
hochmodernen Technologiezentrum, einer symbiotischen<br />
Verflechtung von Wirtschaft und Wissenschaft mit<br />
fast 1.000 Arbeitsplätzen, statt. Die Geschäftsstelle im<br />
Technologiezentrum Pinkafeld kam 2010 dazu. Seither<br />
sind die Mitarbeiter/-innen der Landesdirektion auch<br />
© ÖBV<br />
Innendienst-Mitarbeiterinnen Christa Zeilinger und Monika Schmitz (v.l.).<br />
bundesländerübergreifend als Versicherungsexpertinnen<br />
und -experten für ihre Kunden im Einsatz.<br />
Fokus auf Partnerschaftlichkeit<br />
Geführt wird die Landesdirektion Niederösterreich Süd/<br />
Burgenland seit 2012 von Isabella Kochmann. Rund<br />
60 Außendienstmitarbeiter/-innen, fünf regionale<br />
Vertriebsleiter/-innen und sechs Innendienstmitarbeiter/<br />
-innen beraten von den drei Standorten aus rund 32.000<br />
Kunden. Um bei der Beratung bezüglich Lebens- und<br />
© ÖBV<br />
Guido Pichlerbauer, Büroleiter Eisenstadt, Helmut Steinbauer, Direktionsassistent Selekt,<br />
Gerlinde Eigner, Innendienst-Mitarbeiterin, Mario Hover, Vertriebsassistent (v.l.).<br />
Unfallversicherungen, Pensionsvorsorge, berufsgruppenspezifischen<br />
Produkten und auch allen anderen<br />
Bereichen der breiten Produktpalette eine besonders hohe<br />
Servicequalität bieten zu können, legt Isabella Kochmann<br />
Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit Betriebsräten,<br />
Personalvertretungen und Kooperationspartnern:<br />
„Um auf alle Bedürfnisse unserer Kundinnen und<br />
Kunden eingehen zu können, müssen wir mit unseren<br />
Kooperations partnern auf einer vertrauensvollen und<br />
kollegialen Basis zusammenarbeiten. Personalvertreter<br />
und -vertreterinnen und Betriebsräte aus dem<br />
öffentlichen Sektor und der Privatwirtschaft sind für uns<br />
wichtige Multiplikatoren, die mit ihren Bediensteten<br />
in direktem Kontakt stehen und diesen wichtige versicherungs-<br />
und vorsorgerelevante Informationen weitergeben<br />
können. Deshalb ist ein regelmäßiger Austausch und<br />
Kontakt mit unseren Partnern wichtig, und ihr Feedback<br />
gleichzeitig so wertvoll für uns. In unserer täglichen<br />
Arbeit legt unser ÖBV Team daher sowohl viel Wert<br />
auf dieses gute Verhältnis mit unseren Vorsitzenden,<br />
© ÖBV<br />
Kundenservice wird in der Landesdirektion Niederösterreich<br />
Süd/Burgenland besonders groß geschrieben.<br />
Kompetente Berater/-innen, die Spaß an ihrer Arbeit<br />
haben, sind deshalb für die Landesdirektion Niederösterreich<br />
Süd/Burgenland von besonderer Bedeutung.<br />
Seit mehr als 20 Jahren arbeitet das Team im Auftrag<br />
seiner Kundinnen und Kunden. Die Mitarbeiter/-innen<br />
können somit mit gutem Recht behaupten, dass sie genau<br />
wissen, worauf es bei der Kundenbetreuung ankommt.<br />
„Fundiertes Fachwissen, Ehrlichkeit, Aufmerksamkeit,<br />
Sympathie und persönliche Gespräche mit den<br />
Kundinnen und Kunden sind in der Kundenberatung<br />
besonders wichtig. Zusammengefasst kann man sagen:<br />
Auf die Beraterpersönlichkeit kommt’s an. Deshalb ist<br />
es mir auch sehr wichtig, unsere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter langfristig zu binden und ihnen ein attraktives<br />
Arbeitsumfeld zu bieten“, so Isabella Kochmann, Leiterin<br />
der Landesdirektion Niederösterreich Süd/Burgenland.<br />
Bei der Auswahl neuer<br />
Mitarbeiter/-innen achtet die<br />
Landesdirektorin neben dem<br />
fachlichen Know-how besonders<br />
auf die Seriosität, das Auftreten<br />
und die Servicebereitschaft der<br />
Bewerber/-innen. Regelmäßige<br />
Weiterbildungen und Workshops<br />
für die Mitarbeiter/-innen sowie<br />
gemeinsame Teamaktivitäten<br />
sorgen für ein motiviertes und<br />
engagiertes Team, in dem alle an<br />
einem Strang ziehen.<br />
ÖBV Landesdirektion<br />
NÖ Süd & Büro Wr. Neustadt<br />
Neunkirchner Straße 65<br />
2700 Wiener Neustadt<br />
Tel.: 02622/28100<br />
nsb@oebv.com<br />
ÖBV Landesdirektion &<br />
Büro Eisenstadt<br />
Thomas-A.-Edison-Str. 2<br />
7000 Eisenstadt<br />
Tel.: 02682/64 887<br />
nsb@oebv.com<br />
27
GESUNDHEIT<br />
GESUNDHEIT<br />
Die Hausapotheke –<br />
der Retter in der Not<br />
Hinweisschilder für Admont<br />
ÖBV unterstützt Verkehrssicherheit von Kindern.<br />
© fotolia<br />
Ob Migräne, Bauchschmerzen oder Husten – nicht nur in Zeiten der Grippe -<br />
welle sind Arzneimittel aus der Hausapotheke gefragt, um kleine Wehwehchen<br />
im Alltag schnell zu lindern.<br />
Doch was genau gehört in eine gut sortierte Hausapotheke? Wo lagert man<br />
diese am besten und was ist bei abgelaufenen Medikamenten zu beachten?<br />
Ob es eine Erkältung oder die Schürfwunde vom Sport<br />
ist, die einen quält: Der Griff zur Hausapotheke verspricht<br />
Besserung. Ein gut ausgestattetes „Apothekenkasterl“<br />
kann bei kleineren Beschwerden oft den Gang zum<br />
Arzt ersparen. Dafür müssen aber die passenden Mittel<br />
und Präparate vorrätig sein. Neben Medikamenten,<br />
die aufgrund einer chronischen Erkrankung eventuell<br />
regelmäßig eingenommen werden müssen, ist es von<br />
Vorteil, einen gewissen Grundstock an Arzneimitteln zur<br />
Hand zu haben. Dazu zählen Schmerz- und Fiebermittel<br />
genauso wie Medikamente gegen Sodbrennen, Verstopfung<br />
und Durchfall. Nicht außer Acht lassen sollte man<br />
darüber hinaus Mittel, die bei Halsweh, Husten oder<br />
Insektenstichen helfen.<br />
Auf keinen Fall fehlen sollte in einer Hausapotheke<br />
auch passendes Verbandsmaterial! Gerade Pflaster,<br />
Mullbinden, Wundtupfer und Verbände sollten im Haushalt<br />
rasch zur Stelle sein. Weitere Hilfsmittel, wie ein<br />
Fieberthermometer, eine Erste-Hilfe-Anleitung oder eine<br />
Zeckenzange sind eine sinnvolle Ergänzung der Hausapotheke<br />
und sollten deshalb zur privaten medizinischen<br />
Grundausstattung zählen.<br />
Auf die richtige Lagerung kommt’s an<br />
Ein besonderes Augenmerk gilt es, auf die Aufbewahrung<br />
der Hausapotheke zu legen. Medikamente und Verbandsmaterial<br />
werden am besten trocken, kühl und<br />
dunkel<br />
gelagert. In den eigenen vier<br />
Wän-<br />
den sind daher das Schlafzimmer,<br />
die<br />
Abstellkammer oder der Flur<br />
besonders gut für die Aufbewahrung<br />
geeignet. Idealerweise ist die<br />
Hausapotheke auch abschließbar,<br />
damit<br />
Kinder erst<br />
gar nicht<br />
die<br />
Chance haben, mit für sie gefährlichen Mitteln in Berührung<br />
zu kommen.<br />
Gewusst wie – Tipps zur Entsorgung<br />
Zum richtigen Umgang mit der Hausapotheke gehört<br />
auch die regelmäßige Kontrolle und Aussortierung bereits<br />
abgelaufener Präparate. Wer sich mindestens einmal<br />
pro Jahr um die Entsorgung von alten und abgelaufenen<br />
Arzneimitteln kümmert, muss sich im Ernstfall keine<br />
Gedanken machen. Heilmittel, die bereits seit Längerem<br />
geöffnet sind oder deren Heilbarkeitsdatum schon weit<br />
zurückliegt, gehören entsorgt. Salben, Cremen und Gels<br />
sind besonders empfindlich, ebenso wie Augentropfen<br />
oder Nasensprays. Da sich darin schnell Bakterien<br />
ansammeln können, sollten diese rasch nach Ende der<br />
Behandlung entsorgt werden. Medikamente zählen zum<br />
Sondermüll und können bei Problemstoffsammelstellen<br />
oder in Apotheken abgegeben werden. Apotheken bieten<br />
außerdem oftmals eine Rücknahme von Arzneimitteln<br />
an, die Sie nicht mehr benötigen, die aber noch nicht<br />
abgelaufen sind. Diese werden dann an Vereine oder<br />
Organisationen weitergegeben, die Bedarf daran haben<br />
und die Medikamente zum Beispiel an Spitäler in<br />
Krisenregionen übermitteln.<br />
■<br />
© fotolia<br />
Josef Mitterer, erster Vizebürgermeister von Admont, Gabriele Anderssohn, ÖBV Beraterin,<br />
und Johannes Scheiblehner, Gemeindekassier (v.l.).<br />
Sechs Hinweisschilder mit der Aufschrift „Achtung<br />
Kinder“ und dem ÖBV Logo wurden in der Marktgemeinde<br />
Admont im Bezirk Liezen kürzlich von der<br />
ÖBV übergeben.<br />
„Damit unterstützt die ÖBV die Sicherheit der Kinder<br />
im Straßenverkehr und setzt die gute Kooperation mit<br />
der Marktgemeinde fort“, erklären Monika Wurzinger,<br />
Regionale Vertriebsleiterin der ÖBV, und ÖBV Beraterin<br />
Gabriele Anderssohn.<br />
Saisonstart der Danube Dragons<br />
ÖBV Team aus Wien drückte den Sportlern<br />
die Daumen.<br />
Karl Koczurek, ÖBV Landesdirektor Wien, und Franz Loos, Regionaler Vertriebsleiter,<br />
(Mitte) im Kreise der erfolgreichen Wiener Football-Spieler.<br />
Die ÖBV Landesdirektion Wien unterstützt den American<br />
Football Club „Danube Dragons“ seit zwei Jahren als<br />
Sponsor und war auch heuer beim Saisonauftakt dabei.<br />
„Die Danube Dragons investieren intensiv in ihre<br />
Nachwuchsarbeit. Das unterstützen wir gerne und<br />
drücken die Daumen für eine erfolgreiche Saison“, erklärt<br />
der Wiener Landes direktor Karl Koczurek. Gemeinsam<br />
mit dem Regionalen Vertriebsleiter Franz Loos besuchte<br />
er das Spiel der Saison gegen die Vienna Vikings.<br />
© ÖBV<br />
© Danube Dragons<br />
© Privat<br />
Der Sommerurlaub –<br />
eine Pause vom Alltag<br />
Alltag aus – Sommerurlaub an!<br />
Klingt eigentlich sehr einfach.<br />
Mag. a Miriam Lichtel,<br />
Leitung Bewegung und Sport<br />
bei Wellcon GmbH<br />
Wie kann man nun den Sommerurlaub für seine sportlichen<br />
Pläne nützen? Im besten Fall haben Sie den Sommerurlaub in<br />
Ihrem Trainingsplan berücksichtigt. Wenn nicht, haben Sie<br />
je nach Urlaubsziel verschiedene Möglichkeiten: Sie gönnen<br />
sich bewusst eine Trainingspause, um die leeren Speicher<br />
aufzufüllen und mit neuer Energie in den Trainingsplan nach<br />
dem Urlaub zu starten. Oder Sie nützen die Zeit, um neue<br />
Sportarten auszuprobieren.<br />
Wenn Sie sich für eine Trainingspause entscheiden, genießen<br />
Sie den Urlaub und schalten Sie bewusst ab. Dieser Genuss<br />
kann umso intensiver erlebt werden, je mehr Sie andere<br />
Tätigkeiten ausblenden und sich auf den Urlaub besinnen.<br />
Ein schlechtes Gewissen nach dem Motto „Heute war ich<br />
schon wieder nicht sporteln“ ist hier völlig fehl am Platz.<br />
Nach dem Urlaub hat sich Ihr Körper gut erholt und kann<br />
völlig neu durchstarten. Denn die Leistung kann sich nur in<br />
Kombination mit ausreichend Pausen verbessern.<br />
Sie können den Urlaub aber auch nützen, um einmal etwas<br />
ganz anderes zu machen – nämlich Sportarten, zu denen Sie<br />
sonst keine Zeit finden, wie Wandern, Schwimmen im See<br />
oder Meer, Kajak fahren, eine längere Radtour unternehmen<br />
etc. Informieren Sie sich über die Möglichkeiten, die Ihnen Ihr<br />
Urlaubsziel bietet und nützen Sie einmalige Chancen, um neue<br />
Dinge auszuprobieren und zu erlernen.<br />
28<br />
29
KULTUR<br />
KULTUR<br />
© CKarl Grabherr<br />
© Privat<br />
© CKarl Grabherr<br />
© CKarl Grabherr<br />
Künstlerin Hannah Winkelbauer<br />
„Ohne Titel/David Alaba“, 45 x 60, Öl auf Leinwand, 2014<br />
Alexander Czjzek begleitete die Vernissage musikalisch.<br />
Jacqueline Chanton, Kuratorin, Alexander Czjzek, Musiker, Astrid Valek, MAS, MBA, Leiterin der<br />
ÖBV Abteilung Marketing und Unternehmenskommunikation, Berthold Ecker, musa,<br />
Künstlerin Hannah Winkelbauer, Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender ÖBV (v.l.).<br />
FUSSBALL UND KUNST,<br />
ALABA UND MALEREI?<br />
Wie das zusammengeht, zeigt Hannah Winkelbauer<br />
im ÖBV Atrium in ihrer aktuellen Ausstellung<br />
„Von Schwalben und sterbenden Schwänen“.<br />
Die 1987 in Wien geborene Malerin und Kulturwissenschaftlerin Hannah<br />
Winkelbauer bezeichnet sich selbst nicht als ausgesprochenen Fußballfan.<br />
Dennoch widmete sie sich zwischen 2012 und 2014 einer umfassenden<br />
Serie von Fußballer-Porträts – Bildern schmerzverzerrter Gesichter, gegen<br />
Himmel gerichteter Stoßgebete, akrobatischer Sprünge und spektakulärer<br />
Fouls. Es sind Momente des Erfolgs und des Versagens, vor allem aber der<br />
emotionalen Übertreibung, die Winkelbauer anhand kleiner Pressefotos frei<br />
in monumentale Malerei überträgt.<br />
„Die Kombination von männlichen Spielern und vermeintlich<br />
unmännlichen Posen, wie Weinen, Umarmen<br />
und Küssen, interessiert mich“, gibt die junge Künstlerin<br />
preis. „Es geht um Mannsbilder, Männer und Emotionen,<br />
Spielen und Schauspielen, Schein und Sein, Triumph<br />
und Abstieg.“ In ihren Werken erforscht Winkelbauer,<br />
die neben ihrem Malereistudium an der Kunstuniversität<br />
Linz auch jenes der Kulturwissenschaft mit Auszeichnung<br />
abschloss, die Ikonographie medialer Bilder. Schon in<br />
früheren Werkgruppen steht dabei der Mensch und seine<br />
Physiognomie im Zentrum ihres Interesses. Erwähnenswert<br />
sind hier die „Familienbilder“, Übertragungen<br />
kleiner Schwarzweiß-Fotos ihrer Eltern und Großeltern<br />
in sehr einfühlsame Einzel- und Gruppenporträts, oder<br />
die „Ahnen galerie“, die Verarbeitung offizieller Porträtfotografien<br />
der österreichischen Bundespräsidenten seit<br />
1945 von Karl Renner bis Heinz Fischer in eine Sequenz<br />
von acht gemalten Männerporträts, die ihre staatstragenden<br />
fotografischen Vorbilder nicht verleugnen, den<br />
Protagonisten aber ihre Individualität zurückgeben.<br />
Verdienterweise wurde diese Arbeit 2009 von der österreichischen<br />
Präsidentschaftskanzlei angekauft und schmückt<br />
nun die Räumlichkeiten der Wiener Hofburg.<br />
Die Inspiration zur Fußballer-Serie mit dem lyrischen<br />
Titel „Von Schwalben und sterbenden Schwänen“ überkam<br />
Hannah Winkelbauer während ihrer Anfänge als<br />
Journalistin bei den „Oberösterreichischen Nachrichten“,<br />
ein noch heute ausgeübter Nebenberuf, der ihr ein halbwegs<br />
sorgenfreies Künstlerinnendasein ermöglicht:<br />
„Ich war damals in der Online-Redaktion für die<br />
Auswahl passender Fotos zuständig. Täglich wurde ich<br />
mit einer Flut von Bildern konfrontiert, natürlich erst<br />
recht während einer Fußball-WM oder Europameisterschaft.“<br />
Durch ihre Vorliebe für die Meister der<br />
Hell-Dunkel-Malerei, wie Caravaggio und Artemisia<br />
Gentileschi, fühlte sie sich bei den Medienbildern<br />
aus dem Fußball-Pool sofort an manieristische und<br />
barocke Malerei erinnert: der über steigerte Pathos, die<br />
extrem angespannten Gesichts muskeln, aber auch die<br />
Faltenwürfe der Kleidung, die durch die kontrastreiche<br />
Beleuchtung auf den Fußball feldern sofort Kompositionen<br />
ihrer „Lieblinge“ wachriefen. Winkelbauer thematisiert<br />
das Drama auf dem Fußballfeld, so wie einst die<br />
alten Meister die Kunst der über steigerten Mimik und<br />
Gestik für ihre (großteils religiösen) Botschaften nutzten.<br />
Annähernd religiöse Dimensionen erreichen auch die<br />
überbordenden Gefühlsausbrüche in Fußballstadien:<br />
Spieler werfen sich nach gewonnenen Spielen im Kollektiv<br />
auf die Knie, wie jene des Clubs Raja Casablanca – ein<br />
hochemotionaler Moment, den Winkelbauer für jenes<br />
großformatige Gemälde auswählt, das die Besucherinnen<br />
und Besucher der Ausstellung bereits im Foyer mit<br />
dieser für den Kunstkontext ungewöhnlichen Materie<br />
vertraut macht. Beckham, Alaba & Co. verzerren nach<br />
vertaner Chance oder nach harm losen Fouls schmerzvoll<br />
ihr Gesicht und machen damit der christlichen Ikonografie<br />
des „Schmerzens mannes“ Konkurrenz. Wieder<br />
andere er heben ihre gefalteten Hände gen Himmel und<br />
ver drehen in schierer Verzückung die Augen, was so<br />
manche Heiligendarstellung in den Schatten stellt. Der<br />
großen Emotion des Inhalts<br />
setzt Winkelbauer jedoch die<br />
Nüchternheit des malerischen<br />
Ausdrucks entgegen. Ihre Ölmalerei<br />
auf teils sichtbar belassener<br />
Leinwand ist flächig, matt und<br />
ohne dynamisierende, expressive<br />
Pinselhandschrift. Wer kann da<br />
noch behaupten, Frauen neigten<br />
zu Gefühlen und Männer zur<br />
Sachlichkeit?<br />
© Eva Wahl<br />
Mag. a Maria Christine Holter,<br />
Kunsthistorikerin und Kuratorin in Wien<br />
30 31
KULTUR<br />
ÖBV AKTIV<br />
Magda Csutak<br />
„DIE ANNÄHERUNG AN DIE NULL“<br />
Das Lebenswerk einer Konzeptkünstlerin.<br />
Magda Csutak, „0-1-2“, 2014.<br />
Neben dem Engagement<br />
für aufstrebende jüngere<br />
Kunstschaffende würdigt<br />
die Österreichische<br />
Beamtenversicherung<br />
(ÖBV) jährlich auch<br />
das Lebenswerk hochverdienter<br />
Künstlerinnen<br />
und Künstler in<br />
Form einer umfassenden<br />
Ausstellung.<br />
Das Atrium in der Grillparzerstraße<br />
wird im<br />
Herbst 2016 daher ganz<br />
im Zeichen der 1945<br />
in Sepsiszentgyörgy<br />
(Sf. Gheorghe, Rumänien)<br />
geborenen, seit 1977<br />
in Wien lebenden<br />
und arbeitenden<br />
Konzeptkünstlerin<br />
Magda Csutak stehen.<br />
„Im Allgemeinen bauen meine Werke auf Widersprüchen auf,<br />
wie: Nichts und Etwas/Bewegung und Ruhe/Existenz und<br />
Nicht-Existenz/Kontinuität und Diskontinuität.<br />
Die Null ist für mich ein strategisches Element zum Weiterdenken,<br />
wie wir in der Weite des Kosmos existierende<br />
Wechselwirkungen erahnen können. In meinen Ellipsen steht<br />
die Null als Variable zur Verfügung – um das Unendliche zu<br />
inszenieren, zu kalkulieren“, so die Künstlerin.<br />
Schon seit ihrem Studium an der Ion Andreescu Hochschule<br />
für Bildende Kunst in Kolozsvár (Fach Keramik) und der<br />
damit verbundenen Auseinandersetzung mit Mikrobestandteilen<br />
von Erden interessiert sich Csutak für chemische,<br />
physikalische und mathematische Prozesse. Ihre aktuelle<br />
künstlerische Beschäftigung mit den Spezialgebieten der<br />
Astrophysik und Quantenmechanik ist ab 27. September in<br />
der ÖBV zu sehen.<br />
Herzlich willkommen zur Ausstellung im ÖBV Atrium!<br />
© Privat<br />
Vernissage: 27. September 2016, 18 Uhr<br />
Ausstellung bis 6. Jänner 2017<br />
Grillparzerstraße 14<br />
1010 Wien<br />
Mo-Fr 8-16 Uhr<br />
ÖBV Dressen für Wiener<br />
Polizei-Eishockeyteam<br />
Einzug ins Finale und Chance auf Meister 2016.<br />
Der Wiener ÖBV Landesdirektor Karl Koczurek (li) übergibt Robert Angerer (re.) die neuen<br />
Dressen für die Eishockeymannschaft des PSV Wien.<br />
Dem Eishockeyteam des PSV Wien wurden Mitte März<br />
vor dem zweiten Semifinale in der Albert Schultz Halle<br />
in Wien 22 ihre neuen ÖBV Dressen überreicht. Das<br />
erfolgreiche Team schaffte an diesem Tag den Einzug ins<br />
Finale und hat nun gute Chancen, heuriger Meister zu<br />
werden. Die ÖBV gratuliert!<br />
Fußball-Nachwuchs zeigt<br />
Integration vor<br />
vida-Jugend organisierte internationales<br />
Fußballturnier.<br />
Sport verbindet – das bewiesen junge Fußballer in<br />
Steinbrunn im Burgenland, die sich „zu Beginn nicht<br />
kannten und nach den Spielen als Freunde auseinandergingen“,<br />
wie Kevin Sifkovits, vida-Jugendvorsitzender im<br />
Burgenland, erklärte. Junge Kicker aus Österreich und<br />
unbegleitete Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und<br />
Somalia kickten in gemischten Mannschaften.<br />
„So funktioniert Integration“, freut sich Sifkovits.<br />
Landesgeschäftsführer Ernst Gruber, Jugendvorsitzender Kevin Sifkovits, ÖBV LD-Stv.<br />
Andreas Novak, vida-Landesvorsitzender Erich Mauersics (v.l.).<br />
© Privat<br />
© Privat<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
auch in der ÖBVaktiv 84 halten wir wieder ein<br />
Kreuzworträtsel für Sie bereit.<br />
Wir freuen uns auf Ihre zahlreichen Antworten.<br />
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir wie<br />
gewohnt drei Büchergutscheine zu je 50 Euro.<br />
"Meldung<br />
an die ÖBV-<br />
Schadens-<br />
(sich)<br />
beibringen<br />
abteilung"<br />
genehmigen,<br />
für<br />
gut befinden<br />
geordnete<br />
Warteschlange<br />
Anrufung<br />
Gottes<br />
5<br />
KFZ-Kz. für<br />
Scheibbs<br />
Zuschriften<br />
Magazin<br />
für unsere<br />
Kunden<br />
("ÖBV...")<br />
garantierter<br />
Schutz bei<br />
Verkehrsunfällen<br />
schmelzen<br />
österr. Gewerkschaft<br />
seit 2006<br />
Langeweile<br />
inhaltlicher<br />
Zusammenhang<br />
cash<br />
assistieren,<br />
unter die<br />
Arme<br />
greifen<br />
Die richtige Antwort vom letzten Mal (ÖBVaktiv 83)<br />
lautet: Vollkasko<br />
Die Büchergutscheine haben gewonnen:<br />
Patrick Puchinger aus Wien,<br />
Franz Leopold Trsek aus St. Andrä-Wördern,<br />
Helmut Müller aus Egg.<br />
Wir gratulieren herzlich!<br />
2<br />
7<br />
Hifthorn<br />
Rolands<br />
in der<br />
Karlssage<br />
Ausruf<br />
der Entrüstung<br />
Bild des<br />
dornengekrönten<br />
Jesus<br />
isoliertes<br />
Wohnviertel<br />
Sicherung<br />
für Kletterer<br />
Rufname<br />
Capones †<br />
Die Auflösung finden Sie in der nächsten Ausgabe von ÖBVaktiv.<br />
die Karte<br />
anderer<br />
Spieler<br />
gewinnen<br />
ein König<br />
Israels<br />
Initialen<br />
Chaplins †<br />
das Seiende<br />
in<br />
der Philosophie<br />
Kosename<br />
des<br />
Oskar<br />
10<br />
1<br />
Strömung,<br />
Tendenz,<br />
Richtung<br />
schief,<br />
schräg<br />
mündig,<br />
abgeklärt<br />
Internat.<br />
Energieagentur<br />
d. OECD<br />
Einsendeschluss ist der 26. August 2016.<br />
Das Losungswort und Ihre Postadresse schicken Sie bitte<br />
an redaktion@oebv.com.<br />
Viel Spaß beim Rätseln!<br />
Marotte,<br />
Schrulle<br />
eine Aufstiegshilfe<br />
12<br />
"Hafen<br />
für<br />
Beziehungen"<br />
französ.<br />
für "wo"<br />
Vorsilbe<br />
für<br />
"zurück"<br />
Abk. für<br />
"Intercity"<br />
Garnitur<br />
8<br />
(Schaden)<br />
zufügen<br />
ein Vorgesetzter<br />
Vorstellungskraft<br />
zurückliegend<br />
Kleidergröße<br />
für<br />
Schwergewichte<br />
Adlernest<br />
Zeichen<br />
für Mangan<br />
Abk. für<br />
"und öfter"<br />
männlicher<br />
Vorname<br />
11<br />
jap. Kronfeldherr<br />
KFZ-Kz.<br />
für Horn<br />
Einheit des<br />
Überdrucks<br />
Sprudelwasser<br />
4<br />
Währung<br />
in der EU<br />
hoher<br />
Adelstitel<br />
Beweismittel<br />
zur Veranschaulichung<br />
Sohn des<br />
Bruders<br />
oder der<br />
Schwester<br />
3<br />
Bußgeld,<br />
Arrest<br />
& Co.<br />
hip,<br />
trendy<br />
Abk. für<br />
"Santa"<br />
Vorsilbe<br />
für "das<br />
Ohr betreffend"<br />
eingeschaltet<br />
italienisch<br />
für "dich"<br />
• Die Gewinner werden per E-Mail verständigt, die Preise per Post zugesandt. Es kann keine Korrespondenz über das Gewinnspiel geführt werden.<br />
• Die Teilnehmer/-innen erklärt sich für den Fall eines Gewinnes damit einverstanden, dass ihr Name und Wohnort veröffentlicht werden. Alle übermittelten Daten werden gespeichert.<br />
Eine Weitergabe der Daten an Dritte erfolgt nicht.<br />
• Eine Barablöse des Gewinnes ist nicht möglich.<br />
• Mitarbeiter/-innen der ÖBV und deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt.<br />
Ratgeber<br />
6<br />
Abk. für<br />
"Turbinenschiff"<br />
Rangbezeichnung<br />
Klimaanomalie<br />
im trop.<br />
Pazifik<br />
9<br />
A<br />
S S X S S T<br />
K F Z H A F T P F L I C H T I N<br />
T A U E N E L A H O R S T<br />
V I D A E C C E H O M O A T U E<br />
V E R S I C H E R U N G S F A L L<br />
S B G E N S U O E A N<br />
A B S E G N E N T R E N D T I<br />
R E I H E Q U E R A N T U N<br />
I T E N O R H I C E U R O<br />
G E B E T S E I L S C H A F T<br />
F A N T A S I E E H E F O T O<br />
H E R O L I F A N T F U E R S T<br />
32<br />
33
PERSPEKTIVEN<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Expertenmeinung<br />
Wir sind keine Arbeitssklaven<br />
Überforderung, Burnout, Beschleunigung – zunehmend fühlen sich<br />
Berufstätige den Bedingungen am Arbeitsplatz ausgeliefert.<br />
Eine Strategie gegen die Hilflosigkeit.<br />
Immer mehr Menschen fühlen sich in ihrem Berufsleben<br />
wie ein Hamster im Laufrad: Sie laufen immer schneller,<br />
kommen aber trotzdem nicht voran. Bestenfalls halten<br />
sie die bereits erreichte Position. Trotzdem müssen sie<br />
weitertraben wie auf einem Laufband, das von einem<br />
sadistischen Trainer immer schneller gestellt wird.<br />
In diesem Bild zeigt sich eine der häufigsten Klagen in<br />
der Arbeitswelt von heute: das hilflose Leiden an der<br />
Beschleunigung.<br />
Anforderungen steigen<br />
Wer im Beruf zurechtkommen möchte, von dem<br />
wird viel erwartet: Ohne Flexibilität, Offenheit für<br />
Veränderung, Risikofreudigkeit, autonom-aktives und<br />
selbstverantwortliches Handeln geht es nicht mehr.<br />
Zusätzlich sollen die meisten Arbeitnehmer/-innen noch<br />
die bekannten alten Tugenden aufweisen: Verlässlichkeit,<br />
Ausdauer, Genügsamkeit und Loyalität. Dieser Balanceakt<br />
ist schwierig.<br />
Ein Beispiel dafür ist die Situation vieler Beschäftigter,<br />
etwa in Krankenhäusern: Von den noch vor 20 Jahren<br />
ZUM AUTOR<br />
als so befreiend erlebten Chancen durch Veränderungen<br />
ist oft nur mehr die Überforderung geblieben – und<br />
die Angst. Die Folgen sind bekannt, die Schlagworte<br />
sind immer dieselben: Belastung durch Beschleunigung,<br />
Überforderung, Erschöpfung, Depression und natürlich<br />
Burnout. Deutlich seltener wird die diskrete Vorstufe der<br />
Erschöpfung und der meisten psychischen Erkrankungen<br />
angesprochen: die Angst.<br />
Vorstufe Angst<br />
Angst ist wohl der zentrale negative Gefühlszustand<br />
in unserem Leben. Sie kann verschiedene Formen<br />
annehmen: Existenzängste, wie die Angst vor dem<br />
Arbeitsplatzverlust oder vor einer Krankheit, kommen<br />
im Berufsumfeld ebenso vor wie die soziale Angst vor<br />
Mobbing. Kennzeichnend für Ängste ist, dass sie sich<br />
im Gegensatz zu depressiven, traurigen Gefühlen, die<br />
eher auf die Vergangenheit gerichtet sind, immer auf die<br />
Zukunft richten.<br />
Wenn ein/-e Beschäftigte/-r nun jahrelang zu viel Angst<br />
am Arbeitsplatz erlebt – und meist gleichzeitig zu wenig<br />
Anerkennung erhält –, wird sie/er die Folgen psychisch<br />
und auch körperlich spüren: Die meisten Betroffenen<br />
schildern ein umfassendes Gefühl von Erschöpfung,<br />
Schmerzen und Enttäuschung. Spätestens zu diesem<br />
Zeitpunkt fällt dann das vielstrapazierte Wort: Burnout!<br />
versorgt – weshalb wir auch fast alle lieber mehr als weniger<br />
arbeiten (wollen). Eben weil kein anderer Bereich<br />
ihres Lebens für sie auch nur annähernd so sinnstiftend<br />
ist wie ihr Beruf, finden überforderte Arbeitnehmer/-<br />
innen oft keinen Ausweg.<br />
Was hilft: Zurücktreten und<br />
Probleme erkennen<br />
Eine grundlegende Therapie<br />
zum Umgang mit dem heutigen<br />
Arbeitsleben bleibt eine vorerst<br />
unlösbare Aufgabe. Ein erstes<br />
Etappenziel scheint mir aber<br />
realistisch: Wir können<br />
zumindest Inseln des<br />
Rückzugs, der Ent -<br />
spannung, ja vielleicht<br />
sogar Ansätze<br />
von Solidarität<br />
suchen oder für uns<br />
neu schaffen. Durch<br />
kreatives Abschalten<br />
kann es uns gelingen,<br />
gestärkt zurückzukommen.<br />
© Fotolia<br />
„Abschalten“ in einem umfassenden<br />
Sinn bedeutet nach meiner Einschätzung vor allem<br />
ein Akzeptieren der schrecklichen Wahrheit: Wir können<br />
die allermeisten Belastungsfaktoren unseres Alltags<br />
nur begrenzt kontrollieren und beeinflussen. Dringend<br />
Aktiv für Sie!<br />
nötig für Entspannung wäre also eher das Gegenteil der<br />
hektischen Aktivitäten: Toleranz von Passivität und<br />
Langeweile – für ein Leermachen des Kopfes. Dazu<br />
braucht es keine jahrelange Meditationspraxis (obwohl<br />
diese dabei hilft). Dazu muss man „nur“ die Blickrichtung<br />
ändern: So können wir vielleicht das Ziel des dauernden<br />
Erfolges, des lebenslangen Hochkletterns auf der<br />
Karriereleiter bis zum endlich erreichten Glück<br />
erkennen und uns die Frage stellen:<br />
Wozu brauche ich das?<br />
Ich glaube, dass sich durch eine<br />
derartige Selbstbefragung die<br />
Möglichkeit einer wirklichen<br />
Work-Life-Balance<br />
abzeichnen<br />
könnte: Der<br />
Feind unseres<br />
guten Lebens,<br />
der Antreiber<br />
zur Hochleistung<br />
und zur<br />
Erschöpfung,<br />
ist dann nicht<br />
mehr nur der<br />
böse Chef,<br />
sondern wir<br />
erkennen, dass<br />
der internalisierte<br />
Feind tief in unseren Seelen eingeschrieben ist. Diese Erkenntnis<br />
bewirkt natürlich noch lange keine Änderung –<br />
aber sie kann uns vielleicht darauf aufmerksam machen,<br />
dass wir etwas ändern müssen.<br />
Ich beziehe ÖBVaktiv noch nicht und<br />
möchte das Magazin kostenlos und frei Haus<br />
zugeschickt bekommen.<br />
Ich habe Interesse an einem unverbindlichen<br />
Beratungsgespräch.<br />
Postentgelt<br />
zahlt<br />
Empfänger<br />
Dr. Rainer Gross<br />
Verzicht scheint keine Option zu sein<br />
Name:<br />
34<br />
© Privat<br />
Der Psychoanalytiker Dr. Rainer<br />
Gross leitete 18 Jahre lang die<br />
Sozialpsychiatrische Abteilung des<br />
Landesklinikums Hollabrunn und<br />
ist derzeit als Psycho therapeut<br />
und Supervisor in fachärztlicher<br />
Praxis in Wien tätig. Sein Buch<br />
„Angst bei der Arbeit – Angst um<br />
die Arbeit“ erschien 2015 im<br />
Verlag Hans Huber, Bern.<br />
Obwohl das Problem in einem Zuviel an Arbeit besteht,<br />
gibt es keinen gesellschaftlichen Konsens, weniger zu tun.<br />
Grund ist vor allem die Gier: die Gier der Unternehmen<br />
nach Profit, jene der Arbeitnehmer/-innen nach mehr<br />
Lohn, aber auch unsere Gier nach Bedeutung, also nach<br />
Lebenssinn. Denn wir können mit ziemlicher Sicherheit<br />
davon ausgehen, dass uns die Arbeit nicht nur den<br />
materiellen Lebensunterhalt bietet, sondern uns meist<br />
auch noch mit der psychologisch so nötigen Sinnstiftung<br />
Straße:<br />
PLZ:<br />
Ort:<br />
Tel.:<br />
E-Mail:<br />
Unterschrift:<br />
Bitte Zutreffendes ankreuzen! Sie können uns auch per E-Mail<br />
unter redaktion@oebv.com eine Nachricht zukommen lassen.<br />
An die ÖBV<br />
Redaktion ÖBVaktiv<br />
Grillparzerstraße 14<br />
1016 Wien<br />
35
Österreichische Beamtenversicherung, VVaG<br />
Grillparzerstraße 11<br />
1016 Wien<br />
Tel.: 05 98 08<br />
Fax: 05 98 08/1901<br />
E-Mail: service@oebv.com<br />
www.oebv.com<br />
36<br />
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