OeBVaktiv_91
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Das Magazin der Österreichischen Beamtenversicherung<br />
Nr. <strong>91</strong>, Mai 2019<br />
ÖBVaktiv geht in Pension<br />
Ein Rückblick auf 30 Jahre ÖBVaktiv Magazin Seite 4<br />
Die Generation 50+ im Jahr 2030<br />
Wie Menschen über 50 in Zukunft leben werden Seite 12<br />
Lehrlingsausbildung bei den Österreichischen Bundesbahnen<br />
Neue Zentrallehrwerkstätte der ÖBB am Wiener Hebbelplatz Seite 17<br />
Die Risiken eines langen Lebens absichern<br />
Die ÖBV Rentenversicherung Seite 26<br />
www.oebv.com
KALENDER<br />
Veranstaltungen 2019<br />
Kultur<br />
Viktoria Körösi<br />
Soziales<br />
13. Krebsforschungslauf<br />
In Schwebe<br />
5. Oktober 2019, 10–14 Uhr<br />
© Viktoria Körösi<br />
Ausstellung:<br />
15. Mai bis 13. September 2019<br />
ÖBV Atrium,<br />
Grillparzerstraße 14,<br />
1010 Wien<br />
© Eva Enichlmayr<br />
Altes AKH,<br />
Universitätscampus,<br />
Alserstraße 4,<br />
1090 Wien<br />
o. T., Öffnung 3, Öl,<br />
Acryl auf Leinwand, Holzkörper,<br />
20 x 20 x 3 cm, 2014<br />
Die ÖBV läuft für den guten<br />
Zweck.<br />
Rosa Hausleithner<br />
„WEISSER RING“ IN LINZ<br />
„Regal“, Acryl auf Leinwand,<br />
100 x 150 cm, 2010<br />
© Rosa Hausleithner<br />
Räume<br />
Vernissage:<br />
1. Oktober 2019, 19 Uhr<br />
Ausstellung:<br />
2. Oktober 2019 bis<br />
3. Jänner 2020<br />
Hilfe für Opfer von Verbrechen<br />
Jeden Dienstag 14–17 Uhr<br />
ÖBV Landesdirektion OÖ,<br />
Wiener Straße 7–9,<br />
4020 Linz<br />
www.weisser-ring.at<br />
ÖBV Atrium,<br />
Grillparzerstraße 14,<br />
1010 Wien<br />
IMPRESSUM: HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Österreichische Beamtenversicherung (ÖBV), VVaG, Grillparzerstraße 11, 1016 Wien.<br />
CHEFREDAKTEURIN, CHEFIN VOM DIENST: Mag. a Katharina Jöbstl-Styblo. MITGLIEDER DER REDAKTION: Mag. a Susanne Hudelist,<br />
Isabella Kochmann, Lisa-Maria Kolb, BA, Nicole Komann, BA, Mag. a Sabine Nadler-Valent, Mag. a Stefanie Rath, Evelyn Salomon, Manfred<br />
Steinberger, Mag. Michael Zentner. AUTORINNEN UND AUTOREN DIESER AUSGABE: Mag. a Eva Enichlmayr, Mag. Bernhard Heinzlmaier,<br />
Mag. a Maria Christine Holter, Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland, Dr. in Julija Vrabl. COVERFOTO: Andreas Bruckner. FOTOS: Mag. a Eva Enichlmayr,<br />
Ing. Karl Grabherr. GRAFIK UND KONZEPTION: Markus Hirschbügl. DRUCK: Print Alliance HAV Produktions GmbH.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung des/der Herausgeber/-in. Offenlegung gemäß Mediengesetz:<br />
ÖBVaktiv ist im Eigentum und steht unter Verantwortung der Österreichischen Beamtenversicherung (ÖBV), VVaG. Sämtliche Beteiligungen an diesem<br />
Druckwerk hält die ÖBV. Beteiligungen an sonstigen Publikationen sind nicht vorhanden. Die überwiegende Ausrichtung von ÖBVaktiv ist die<br />
Information von Kundinnen und Kunden über den Geschäftsbereich und die Aktivitäten der ÖBV sowie Anliegen des öffentlichen Sektors.
EDITORIAL<br />
Mag. Josef Trawöger<br />
Vorstandsvorsitzender ÖBV<br />
Inhalt<br />
Kurz & Bündig<br />
Neues aus der ÖBV ...........................................10<br />
ÖBV aktiv. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29, 32, 33<br />
© Wilke<br />
ÖBVaktiv Spezial<br />
Nachruf: „So schön, schön war die Zeit“ ..........................4<br />
30 Jahre ÖBVaktiv – eine kleine Zeitreise ..........................6<br />
Wir sagen Danke!<br />
Das ÖBVaktiv Redaktionsteam verabschiedet sich ..................8<br />
Im Fokus<br />
Zukunftsvisionen: Die Generation 50+ im Jahr 2030 ...............12<br />
Im Gespräch: Model und YouTube-Star Greta Silver ...............14<br />
Gastkommentar: Mag. Bernhard Heinzlmaier, T-Factory ...........15<br />
Klartext: Jetzt mal ehrlich ......................................16<br />
Aus dem öffentlichen Sektor<br />
Reportage: Lehrlingsausbildung bei den<br />
Österreichischen Bundesbahnen .................................17<br />
SeniorInnenvertreterInnen<br />
Ingrid Korosec und Peter Kostelka im Interview. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
ÖBV Service<br />
Serie: Unterwegs im ÖBV Außendienst ..........................22<br />
Risikoanalyse: Bin ich richtig versichert? .........................24<br />
ÖBV Rentenversicherung ......................................26<br />
Frage an die ÖBV. .............................................27<br />
Glossar: Fachbegriff Rückgewähr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Auflösung ÖBV Kreuzworträtsel ................................33<br />
Gesundheit<br />
Adieu Stimmungstief! .........................................28<br />
Gesundheitstipp: Was tun bei Kopfschmerzen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Kultur<br />
Walter Schmögner: VIELFALT .................................30<br />
Thomas Riess: blurs & idols ....................................32<br />
Perspektiven<br />
Expertenmeinung:<br />
Wohnen im Alter – zwischen Sicherheit und Individualität .........34<br />
Sehr geehrte<br />
Leserinnen und Leser,<br />
ich sage es am besten gleich direkt heraus: Sie halten<br />
gerade die letzte Ausgabe unserer ÖBVaktiv in der Hand.<br />
Sie können mir glauben, dass wir uns die Entscheidung<br />
nicht leicht gemacht haben, unser MultiplikatorInnenmagazin<br />
nach fast 30 Jahren in Pension zu schicken. Doch<br />
auch wir müssen und wollen mit der Zeit gehen, und es<br />
gibt heutzutage bessere Wege, mit Ihnen, geschätzte<br />
Leserinnen und Leser, Kontakt zu halten und Sie über<br />
unsere aktuellen Aktivitäten zu informieren. Wir arbeiten<br />
gerade an geeigneten Maßnahmen, wie wir Sie auch künftig<br />
mit ÖBV Themen auf dem Laufenden halten können.<br />
Nun möchte ich Sie hier noch einmal dazu anregen, sich<br />
unsere interessanten Texte zu Gemüte zu führen. In<br />
unserem Leitartikel beschäftigen wir uns erneut mit der<br />
Zukunft – und zwar mit der des Ruhestands: Pension<br />
im Jahr 2030. Wie und wovon werden die Best Ager des<br />
Jahres 2030 leben? In unserer Reportage blicken wir<br />
hinter die Kulissen von Österreichs größter Lehrwerk statt<br />
der ÖBB, die im Herbst des vergangenen Jahres in<br />
Wien Favoriten ihre Türen geöffnet hat. Und das Thema<br />
„Lebenslange Rente“ in unserem Service-Teil möchte<br />
ich Ihnen besonders ans Herz legen. Denn wer im Alter<br />
seinen Lebensstandard halten möchte, wird ergänzend<br />
zur gesetzlichen Pension ausreichend vor sorgen müssen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und noch<br />
einen schönen Frühling.<br />
Mag. Josef Trawöger<br />
und das Redaktionsteam<br />
3
ÖBVAKTIV SPEZIAL<br />
„So schön,<br />
schön war<br />
die Zeit“<br />
Ein Nachruf auf das Unternehmens<br />
magazin ÖBVaktiv<br />
von Mag. a Eva Enichlmayr.<br />
Subjektiv dürfe er werden, dieser<br />
Beitrag, und lustig solle er sein. Die<br />
unterhaltsame Art zu schreiben,<br />
überlasse ich gerne begnadeteren<br />
Kolleginnen und Kollegen, aber<br />
mit einiger pensionsbedingter<br />
Erinnerungsverklärung …<br />
30 Jahre hat ÖBVaktiv insgesamt auf dem Rücken.<br />
Etliche Jahre davon durfte ich das Magazin ein wenig<br />
als „mein Kind“ betrachten, 38 Ausgaben der ÖBVaktiv<br />
habe ich begleitet. Ich war in dieser Zeit von Redaktionsassistentin<br />
über Redakteurin, Fotografin, Chefin vom<br />
Dienst und Chefredakteurin so ziemlich alles, was dieses<br />
Medium an Funktionen hergab.<br />
Das Blättern durch frühere Ausgaben wird zur Reise<br />
in die ÖBV Vergangenheit, angesichts der Headlines<br />
werden Erinnerungen wach: Ein Tag in Amstetten<br />
auf Besuch bei Außendienstmitarbeiter Josef „Joe“<br />
Weidinger ganz zu Beginn meiner „ÖBV Karriere“ im<br />
Jahr 2001 wurde zum Aha-Erlebnis. Jeden Donnerstag<br />
hielt dieser seine Sprechstunde ab und stand Interessierten<br />
für Fragen zur Verfügung. Als ich dann am wöchentlichen<br />
Grünmarkt jemanden sagen hörte: „Der Joe ist da,<br />
heute muss Donners tag sein“, begriff ich plötzlich, was<br />
ein Außendienstmitarbeiter auch sein kann: eine lokale<br />
Berühmtheit, ein passionierter Fahrradfahrer mit dem<br />
selbstgebastelten Kennzeichen „AM-ÖBV 1“ und<br />
ein Ansprechpartner, nicht nur für Versicherungsangelegenheiten.<br />
Das bewies mir dieser sonnige Tag in<br />
Niederösterreich.<br />
Interviews waren ein beliebtes Genre von mir. Neugierig<br />
war ich immer schon und bin es bis heute. Gespräche<br />
führte ich mit Künstlerinnen und Künstlern, die im ÖBV<br />
Mag. a Eva Enichlmayr beim Schmökern in alten ÖBVaktiv Ausgaben.<br />
Atrium ausgestellt hatten, wie etwa Brigitte Kordina, deren<br />
Arbeit noch heute den Boden des Atriums schmückt.<br />
Ich sprach ebenso mit verdienstvollen Kolleginnen<br />
und Kollegen, Führungskräften, Politikerinnen und<br />
Politikern, Wissenschafterinnen und Wissenschaftern<br />
sowie An gehörigen unserer Zielgruppen aus dem<br />
öffentlichen Sektor und den Gewerkschaften. Aber auch<br />
unsere „ÖBV Perlen in Blau“, die ÖBV Reinigungsdamen,<br />
hatten Interessantes und Kurzweiliges zu erzählen.<br />
Zusammengefasst: Nichts und niemand war vor meinen<br />
Fragen sicher. Es war, wie ich es schätze: abwechslungsreich,<br />
informativ, unter haltsam und lustig.<br />
Auch Sportberichte hatte ich in Hülle und Fülle zu<br />
verfassen. So kämpfte ich mich durch Fachausdrücke,<br />
erweiterte mein Vokabular um Begriffe wie „Moar“ oder<br />
„Smash“, lernte den Unterschied zwischen Biathlon und<br />
Triathlon und berichtete über Kegelturniere ebenso wie<br />
über Tennis- und Skimeisterschaften, Polizeibundesmeisterschaften<br />
etc. Als besonderes Highlight blieb mir<br />
die Polizeihundemeisterschaft in Villach in Erinnerung:<br />
Die Interaktion zwischen Mensch und Hund war<br />
schlichtweg beeindruckend und faszinierend.<br />
Buchrezensionen machten mir auch besondere Freude,<br />
denn so konnte ich mein Faible für Lesen und Bücher<br />
4
ÖBVAKTIV SPEZIAL<br />
Ab der Jahrtausendwende wurde aus dem Magazin ein<br />
buntes Potpourri, das grafisch und drucktechnisch den<br />
Fortschritt der Digitalisierung widerspiegelte. Inhalte<br />
zahlreicher Veranstaltungen, viele davon im ÖBV Atrium,<br />
waren hier nachzulesen, prominente Besucherinnen<br />
und Besucher von Vernissagen wurden abgebildet und<br />
zitiert, das ÖBV GrabenFest fand ebenso Eingang in die<br />
ÖBVaktiv wie die Teilnahme der ÖBV Kolleginnen und<br />
Kollegen an Gewerkschaftsveranstaltungen, Events des<br />
öffentlichen Sektors oder auf Dienststellen.<br />
Zwei Relaunches, 2012 und 2015, brachten weitere<br />
Modernisierungsschübe mit sich. Seit dieser Zeit zierten<br />
ausschließlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie<br />
zeitweise auch deren Angehörige das Cover der ÖBVaktiv.<br />
Darauf waren wir immer sehr stolz, zeugt es doch von gegenseitigem<br />
Vertrauen und selbst verständlich auch davon, wie<br />
fotogen die „ÖBVlerinnen“ und „ÖBVler“ sind. Danke an<br />
alle, die sich als „Cover-Model“ zur Verfügung gestellt haben!<br />
in die Arbeit mit einfließen lassen – Herz, was willst du<br />
mehr? Die Qualität unserer Fotos war mir ein Anliegen –<br />
mit entsprechendem Ehrgeiz sorgte ich dafür, dass nur<br />
im äußersten Notfall ein Handyfoto Einlass in die<br />
ÖBVaktiv fand und griff demnach immer öfter selbst zur<br />
Kamera.<br />
Der Redaktionsalltag war ein ständiges Auf und Ab,<br />
geprägt von Zeitplänen, die nicht immer hielten, von<br />
um Ideen ringenden Redaktionskonferenzen, von<br />
Lektorinnen und Lektoren, die mit Argusaugen Fehler<br />
korrigierten, Grafikerinnen und Grafikern, die in manch<br />
schlaflosen Nächten verzweifelten, Lektoratsschleifen, die<br />
kein Ende nahmen und Chefredakteurinnen und Chefredakteure,<br />
die unterschiedliche Schwerpunkte setzten.<br />
Vom MitarbeiterInnen- zum<br />
MultiplikatorInnenmagazin<br />
Die ÖBV Zeitung – wie ÖBVaktiv salopp auch genannt<br />
wurde – war eine kreative Herausforderung für alle<br />
Beteiligten. Das anfänglich einfarbige MitarbeiterInnenmagazin,<br />
begründet 1989 vom ehemaligen Generaldirektor<br />
Dr. Johann Hauf, wuchs rasch an Umfang und<br />
Auflage.<br />
© ÖBV<br />
Das Magazin richtete sich seit 2012 verstärkt an Meinungsbildnerinnen<br />
und -bildner aus den Zielgruppen der ÖBV<br />
und war mit seinen Themen am Puls der Zeit. Jahres schwer -<br />
punkte wurden mit gesellschaftspolitisch relevanten<br />
Themen gesetzt. Prominente aus Politik und Wirtschaft,<br />
von Sebastian Kurz bis zu Dr. Pamela Rendi-Wagner –<br />
schon vor ihren derzeitigen Funktionen –, und führende<br />
GewerkschaftsfunktionärInnen wie der vida Vor sitzende<br />
Roman Hebenstreit oder der GÖD Vorsitzende<br />
Dr. Norbert Schnedl wurden interviewt und vorgestellt.<br />
Bunte Reportagen zeichneten ein lebhaftes Bild des<br />
Berufsalltags unserer Kundinnen und Kunden. So waren<br />
etwa Cobra-Einsätze ein Thema, auch der Berufsalltag<br />
von ÖBB-Lehrlingen wurde geschildert und wir warfen<br />
einen Blick in die Bundestheater-Holding und die<br />
Montecuccoli-Kaserne in Güssing – die modernste<br />
Bundesheereinrichtung Österreichs.<br />
Die ÖBV selbst und ihre Anliegen kamen ebenfalls<br />
nicht zu kurz. Wir zeigten, wie präsent das Unternehmen<br />
in ganz Österreich ist, indem wir nach und<br />
nach alle Landes direktionen und ihre Teams vor den<br />
Vorhang holten. Die ÖBV Service-Seiten boten wichtige<br />
Versicherungs tipps. Außendienstmitarbeiterinnen und<br />
-mitarbeiter und ihr Arbeitsalltag wurden porträtiert, die<br />
jährliche Bilanz erläutert. Auch das Kunst engagement der<br />
ÖBV fand seinen Platz.<br />
Mit einer breiten Palette an Themen und Genres dokumentierte,<br />
begleitete und analysierte die Unternehmenszeitschrift<br />
die Aktivitäten der ÖBV, das Berufsleben ihrer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zahlreiche Aspekte<br />
ihrer Partnerorganisationen sowie Kundinnen und Kunden.<br />
Doch die Zeiten ändern sich und nun ist Neues angesagt.<br />
Ich warte mit Spannung und Freude darauf. ■<br />
5
ÖBVAKTIV SPEZIAL<br />
30 Jahre ÖBVaktiv<br />
<strong>91</strong> Ausgaben in vielen Facetten.<br />
Drei Jahrzehnte lang begleitete und dokumentierte<br />
ÖBVaktiv das ÖBV Leben. Einst als reine MitarbeiterInnenzeitung<br />
gedacht und ins Leben gerufen, erweiterte sich<br />
der LeserInnenkreis rasch und bezog bald auch Kundinnen<br />
und Kunden mit ein. ÖBVaktiv entwickelte sich über<br />
die Jahre zu einem umfangreichen, informativen und<br />
unterhaltsamen Magazin nahe am Menschen.<br />
Eine kleine Zeitreise in die Geschichte<br />
der ÖBVaktiv:<br />
September 1989: Die erste Ausgabe der<br />
ÖBVaktiv erscheint – damals noch als typische<br />
Mitarbeiter Innenzeitung in Schwarz-Weiß mit der<br />
Schmuckfarbe Türkis, der Farbe des einstigen ÖBV Logos.<br />
Oktober 1993: Mit der Einführung des neuen, bis<br />
heute aktuellen ÖBV Logos wird auch das Cover-Layout<br />
erneuert. Die ÖBVaktiv Titelseiten werden fortan in vier<br />
Farben gedruckt. Die Innenseiten sind in Schwarz, ÖBV<br />
Rot und ÖBV Blau angelegt.<br />
Juni 1999: Farbfotos kommen erstmalig auch im<br />
Heftinneren zum Einsatz.<br />
Dezember 1999: Ein großer Relaunch bringt<br />
frischen Wind in die grafische Gestaltung, es werden<br />
ausschließlich Farbfotos abgedruckt. ÖBVaktiv wird<br />
zu einer Zeitschrift, die die ÖBV und ihre Aktivitäten<br />
der Öffentlichkeit präsentiert und alles dokumentiert,<br />
was sich in und um die ÖBV tut.Das Magazin der<br />
Österreichischen Beamtenversicherung ist mittlerweile<br />
zu einem bunten und vielfältigen Print medium<br />
ge worden. Geboten werden Interviews, Kommen tare<br />
sowie Hintergrundberichte rund um den Öffentlichen<br />
Dienst, Kunst- und Kulturberichte aus dem ÖBV Atrium,<br />
Sport- und Sponsoring-Reportagen, Vorstellungen<br />
diverser ÖBV Abteilun gen und KollegInnen, ÖBV<br />
Produkt informationen und vieles mehr. Auch die Leser<br />
Innenschaft der ÖBVaktiv weitet sich stetig aus. Eine<br />
Antwortkarte wird implementiert, mit der Interessierte<br />
das Magazin abonnieren können.<br />
Ende 2003: Die 50. Ausgabe<br />
von ÖBVaktiv wird gefeiert.<br />
2006: Es kommt zu einer weiteren<br />
Moderni sierung des Erscheinungsbildes<br />
und der Magazin struktur.<br />
2012: Ein weiterer Relaunch steht an.<br />
Grafisch rückt das ÖBV Blau mehr in<br />
den Vorder grund, die Seiten sind luftiger<br />
aufgebaut. Das Format wird geändert, um den<br />
Magazin charakter stärker zu betonen. Die Seitenanzahl<br />
erreicht stolze 36 Seiten. ÖBVaktiv richtet<br />
sich von nun an verstärkt an Multiplikato rInnen.<br />
Eine Redaktions konferenz, in der auch Landesdirektorinnen<br />
und -direkto ren vertreten sind, bestimmt<br />
nun drei Mal pro Jahr die Inhalte und Schwerpunkte der<br />
Ausgaben.<br />
Mit der Beilage „Unsere ÖBV“ wird eine eigene<br />
Mit arbeiterInnenzeitung herausgegeben, die neue<br />
Entwicklungen in der ÖBV thematisiert und detaillierte<br />
Vorstellungen einzelner Abteilungen sowie neuer<br />
Führungs kräfte beinhaltet. Fotostrecken dokumentieren<br />
die zahlreichen Firmenevents, mit der Veröffentli chung<br />
von Dienst jubiläen, Pensionierungen, aber auch privater<br />
Ereignisse wie dem Erwerb akademischer Auszeichnungen,<br />
Eheschließungen oder Geburten werden die<br />
ÖBV Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewürdigt.<br />
2015: Das Layout erfährt erneut eine Abänderung hin<br />
zu noch mehr Übersichtlichkeit und Klarheit.<br />
Mai 2019: Mit Ausgabe <strong>91</strong> erscheint die letzte<br />
Ausgabe der ÖBVaktiv.<br />
■<br />
6
ÖBVAKTIV SPEZIAL<br />
ÖBVaktiv – <strong>91</strong> Ausgaben – 30 Jahre ÖBV Geschichte<br />
ÖBVaktiv wurde kontinuierlich weiterentwickelt und modernisiert.<br />
7
ÖBVAKTIV SPEZIAL<br />
Wir sagen DANKE!<br />
Das ÖBVaktiv Redaktionsteam verabschiedet sich.<br />
Mit der vorliegenden <strong>91</strong>. Ausgabe der ÖBVaktiv ist es nun an der Zeit,<br />
Abschied zu nehmen. Wir möchten die Gelegenheit auch nutzen, um<br />
uns – das ÖBVaktiv Redaktionsteam – vorzustellen und uns bei Ihnen,<br />
geschätzte Leserinnen und Leser, und natürlich allen Mitwirkenden zu<br />
bedanken.<br />
Wer gehörte zum ÖBVaktiv Redaktionsteam? Wie setzte<br />
es sich zusammen? Um Ihnen, liebe Leserinnen und<br />
Leser, einen umfassenden Einblick in das Leben in der<br />
und rund um die ÖBV und den öffentlichen Sektor<br />
geben zu können, haben wir so viel Wissen und Erfahrung<br />
wie möglich zusammengetragen und gebündelt.<br />
Aus diesem Grund war unser Redaktionsteam stets eine<br />
bunte Mischung aus Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher<br />
Abteilungen und Fachgebiete der ÖBV.<br />
Besonders stolz sind wir darauf, die Landesdirektorin<br />
für Niederösterreich Süd und Burgenland, Isabella<br />
Kochmann, und den Landesdirektor für Oberösterreich,<br />
Manfred Steinberger, als Teil unserer Frau- und Mannschaft<br />
gewinnen zu können. Sie versorgten uns stets mit<br />
wertvollen Informationen über den öffentlichen Sektor<br />
und lieferten interessante Themenvorschläge. Evelyn<br />
Salomon, Abteilungsleiter-Stellvertreterin der Vertriebsunterstützung,<br />
brachte uns regelmäßig aktuelle Themen<br />
aus dem Vertrieb näher. Stefanie Rath, Michael Zentner<br />
und Katharina Jöbstl aus der Abteilung Marketing und<br />
Unternehmenskommunikation waren für die textliche<br />
Umsetzung und die Bildauswahl zuständig.<br />
Das Grundgerüst der ÖBVaktiv<br />
Unser Magazin baute in den letzten Jahren stets auf der<br />
gleichen Struktur auf und war in sieben Teilbereiche<br />
gegliedert:<br />
• In „Kurz & Bündig“ wurde über Neuigkeiten aus der<br />
ÖBV, etwa über vergangene hausinterne und externe<br />
Ver an staltungen sowie über personelle Veränderungen,<br />
berichtet.<br />
• „Im Fokus“ enthielt unseren Leitartikel, passend zum<br />
jeweiligen Jahresthema, in dem wir uns mit zeit ge mäßen<br />
gesellschaftspolitischen Themen be schäftigten.<br />
Ein Gastkommentar und ein Kurz interview mit<br />
aus ge wählten Fachgrößen sowie der obligate Klartext<br />
unserer Kollegin Sabine Nadler-Valent sorgten für<br />
thematische Vertiefung.<br />
• Die Rubrik „Aus dem öffentlichen Sektor“ bot spannende<br />
Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern des öffentlichen<br />
Sektors. Für unsere Reportage besuchten wir<br />
renommierte Unternehmen und gewährten unseren<br />
Leserinnen und Lesern Einblick in deren Arbeitswelt.<br />
Einen weiteren Fixpunkt bildete die Vorstellung eines<br />
Projekts aus dem öffentlichen Sektor. Auch unser<br />
Artikel zu Menschen in unüblichen Berufen wurde in<br />
den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil dieses<br />
Bereichs.<br />
• Unser „ÖBV Service“ diente dazu, Ihnen ein<br />
Versicherungs produkt aus dem Haus der ÖBV<br />
vor zu stellen. Mit der „Frage an die ÖBV“ be ant worteten<br />
wir häufig gestellte Fragen, während wir in unserem<br />
„Glossar“ Fachbegriffe aus dem Versicherungs wesen<br />
erläuterten.<br />
• In unserem Gesundheitsteil kamen Expertinnen und<br />
Experten zu Wort. Die WELLCON Gesellschaft für<br />
Prävention und Arbeitsmedizin unterstützte uns regelmäßig<br />
mit wertvollen Tipps zur Gesundheitsvorsorge<br />
am Arbeitsplatz. Der Artikel informierte über Themen<br />
wie Ernährung, Fitness und Wohlbefinden und bot<br />
Empfehlungen zur Gesundheitsförderung.<br />
• Unter „Kultur“ waren ausführliche Berichte der<br />
Kuratorin Maria Christine Holter zu Vernissagen<br />
im ÖBV Atrium und Vorschauen auf künftige Ausstellungen<br />
zu finden.<br />
• Die „Perspektiven“ schlossen mit einer hochkarätigen<br />
ExpertInnenmeinung zu einem im Magazin<br />
be arbeiteten Themenschwerpunkt jede ÖBVaktiv<br />
Ausgabe ab.<br />
8
ÖBVAKTIV SPEZIAL<br />
© Andi Bruckner<br />
Das ÖBVaktiv Redaktionsteam (v.l.n.r.): Isabella Kochmann, Landesdirektorin ÖBV NÖ Süd/Burgenland, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Marketing und Unternehmenskommunikation<br />
Mag. a Stefanie Rath, Mag. Michael Zentner, Mag. a Sabine Nadler-Valent, Mag. a Katharina Jöbstl und Manfred Steinberger, Landesdirektor ÖBV Oberösterreich<br />
(nicht am Bild: Evelyn Salomon, Vertriebsunterstützung ÖBV)<br />
Die Entstehung einer ÖBVaktiv Ausgabe<br />
Ein Magazin herauszugeben, ist eine sehr spannende und<br />
vielseitige Tätigkeit. Welche Schritte es brauchte, um eine<br />
ÖBVaktiv Ausgabe auf die Beine zu stellen, möchten wir<br />
Ihnen im Folgenden näher bringen: Am Anfang einer<br />
ÖBVaktiv Ausgabe stand die Redaktionssitzung. Hierfür<br />
einen Termin zu finden, der für alle Redaktionsmitglieder<br />
zeitlich passend war, stellte bereits die erste<br />
Herausforderung dar. Nach regen Diskussionen um<br />
ansprechende Inhalte wurden im Anschluss Seitenspiegel<br />
und Zeitplan aufgestellt. Sogleich machten sich unsere<br />
Redakteurinnen und Redakteure an die Kontaktaufnahme<br />
mit potentiellen Interview- und GesprächspartnerInnen<br />
sowie GastautorInnen.<br />
Waren alle wichtigen Daten und Fakten zusammenge<br />
tragen, startete das Redaktionsteam damit, diese in<br />
Worte zu fassen und mit passenden Fotos zu veranschaulichen.<br />
Hatte der Grafiker dann das Erstlayout der<br />
ÖBVaktiv erstellt, ging es in die erste Korrekturschleife.<br />
Nach weiteren Änderungsdurchläufen wurde die Reinzeichnung<br />
für die Druckerei erstellt. Dort wurde die<br />
ÖBVaktiv Ausgabe vervielfältigt, in umweltfreundliche<br />
und recycelbare Folie verpackt und versendet. Die Freude<br />
war jedes Mal groß, wenn wir eine weitere Ausgabe unseres<br />
MultiplikatorInnenmagazins in Händen halten konnten.<br />
Ein großes Dankeschön<br />
Wir danken Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für Ihre<br />
Treue und das Interesse an unseren Beiträgen. Wir waren<br />
stets bestrebt, lesenswerte und abwechslungsreiche<br />
Geschichten mit Mehrwert zu bieten.<br />
Wir möchten auch all jenen herzlich danken, die in den<br />
vergangenen 30 Jahren an der ÖBVaktiv in den unterschiedlichsten<br />
Formen mitgewirkt haben – sei es als<br />
InterviewpartnerIn, als KolumnistIn, als FotografIn,<br />
als Covermodel oder als ThemenspenderIn. Sie haben<br />
einen großen Teil zum Gelingen einer jeden Ausgabe<br />
beigetragen. Ohne Sie wäre die ÖBVaktiv nicht so bunt<br />
und mannigfaltig geworden, wie sie die letzten 30 Jahre<br />
über sein durfte.<br />
■<br />
9
KURZ UND BÜNDIG<br />
vida-Regionalkonferenz in Schwarzenau<br />
ÖBV mit Informationsstand vertreten.<br />
Mitte November 2018 waren alle vida-Mitglieder der<br />
Region Waldviertel zur vida-Regionalkonferenz in<br />
Schwarzenau geladen. Die Referenten, vida-Bundesvorsitzender-Stellvertreter<br />
Günter Blumthaler und<br />
ÖGB-Landesgeschäftsführer Christian Farthofer,<br />
informierten die zahlreichen Anwesenden über die<br />
bevorstehenden Veränderungen für die Versicherten<br />
durch die Sozialversicherungsreform und die bereits<br />
spürbaren Auswirkungen des 12-Stunden-Arbeitstages<br />
auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.<br />
© ÖBV<br />
Raphael Litschauer, ÖBV, Bernhard Sax, ÖBV, Günter Blumthaler, vida-Bundesvorsitzender-Stellvertreter,<br />
Judith Schneider, RVL ÖBV, Josef Wiesinger, vida-<br />
Regionsvorsitzender, Christian Farthofer, ÖGB-Landesgeschäftsführer (v.l.n.r.)<br />
Neujahrsauftakt der Wiener Lehrerinnen und Lehrer<br />
Gemütliches Get-together im ÖBV Atrium.<br />
Am 8. Jänner 2019 folgten etwa 100 Lehrerinnen und<br />
Lehrer, Gewerkschafts- und Personalvertreterinnen<br />
und -vertreter der Einladung ins Atrium der ÖBV,<br />
um sich beim traditionellen FCG-Neujahrsempfang<br />
für die Wiener Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer<br />
in gemütlicher Atmosphäre auszutauschen<br />
und interessante Gespräche zu führen. Auch<br />
viele Ehrengäste aus der Wiener Stadtpolitik und der<br />
GÖD nahmen teil. Die GÖD-Spitze war hochrangig<br />
durch Vorsitzenden Dr. Norbert Schnedl vertreten.<br />
© APS Wien FCG<br />
Dr. Markus Wölbitsch, MIM, Stadtrat, Dr. Norbert Schnedl, Vorsitzender GÖD,<br />
Erich Steinbauer, ehem. Direktor NMS Wittelsbachstraße, Stephan Maresch,<br />
BEd., Pflichtschulinspektor, Mag. Johannes Idinger, Mitglied Bundesleitung der<br />
Gewerkschaft der PflichtschullehrerInnen, Dieter Krebs, Vorsitzender des Zentralausschusses<br />
Wiener PflichtschullehrerInnen (v.l.n.r.)<br />
Kunst und Punsch bei der ÖBV<br />
Tag der offenen Tür in Eisenstadt.<br />
Ende November 2018 lud Landesdirektorin Isabella<br />
Kochmann ins Büro Eisenstadt zum gemütlichen Beisammensein<br />
bei Glühwein, Punsch und Jause. Die zahlreichen<br />
Besucherinnen und Besucher, darunter viele<br />
Vertreterinnen und Vertreter des Öffentlichen Dienstes<br />
und der diversen Gewerkschaftsfraktionen, nutzten den<br />
Abend für interessante Gespräche und einen Rundgang<br />
durch die Fotografien-Ausstellung von Vertriebsleiter<br />
Alexander Lanzinger vor Ort. Der Erlös aus dem Verkauf<br />
der Bilder an diesem Abend kam zur Gänze einem<br />
wohltätigen Zweck zugute und wurde von den ebenfalls<br />
anwesenden ÖBV Vorständen, Vorstandsvorsitzendem<br />
Mag. Josef Trawöger und Vorstandsvorsitzendem-<br />
Stellvertreter Werner Summer, verdoppelt.<br />
© ÖBV<br />
Alexander Lanzinger, Bereichsleiter Vertrieb ÖBV, und Isabella Kochmann,<br />
Landesdirektorin ÖBV Niederösterreich Süd/Burgenland, freuten sich über den<br />
BesucherInnen-Ansturm.<br />
10
KURZ UND BÜNDIG<br />
Salzburg wieder mit eigener ÖBV Landesdirektion vertreten<br />
Mag. a Antigona Rama ist neue Landesdirektorin.<br />
Seit 1. Jänner dieses Jahres wird die Geschäftsstelle<br />
Salzburg wieder als eigenständige Landesdirektion<br />
geführt. Diese Entscheidung trägt dem zunehmenden<br />
Koordinations aufwand in Zusammenhang mit gesetzlichen<br />
und organisatorischen Neuerungen Rechnung. „Um die<br />
Nähe zu unseren Multiplikatorinnen und Multiplikatoren<br />
stets aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, ihnen auch örtlich<br />
nahe zu sein“, erklären Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender<br />
ÖBV, und Werner Summer, Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter<br />
ÖBV, unisono die Gründe für die<br />
Trennung der Landesdirektionen Kärnten und Salzburg.<br />
„Auch untermauern wir so unseren Anspruch auf hohe<br />
Serviceorientierung und beste Kundenberatung.“<br />
Mit der Position der Landesdirektorin von Salzburg wurde<br />
Mag. a Antigona Rama betraut. Die 32-jährige Betriebswirtin<br />
kann auf vielfältige Erfahrungen im Vertrieb<br />
zurückgreifen. Zuletzt war Mag. a Rama als Bildungs- und<br />
Vertriebspartnerin für das Bundesland Salzburg zuständig,<br />
davor arbeitete sie vier Jahre erfolgreich im Versicherungsaußendienst<br />
der ÖBV. Ihre Arbeitsschwerpunkte sieht<br />
Rama klar in der Intensivierung der Zielgruppenbetreuung<br />
und in der Unterstützung ihrer Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter bei der Anwendung des seit Jahresbeginn in Mag. a Antigona Rama<br />
Betrieb befindlichen elektronischen Antrags. Auch die<br />
Festigung und der weitere Ausbau des Teams in Salzburg<br />
sowie Innovationen in der ÖBV Produktpalette stehen im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit.<br />
Mag. a Rama freut sich sehr über die neue Herausforderung in der ÖBV: „Ich bin davon überzeugt, durch meine<br />
Erfahrung im Versicherungsvertrieb einen wertvollen Beitrag zum Erfolg der ÖBV leisten zu können.“<br />
„Mit Antigona Rama hat die ÖBV eine kompetente und versierte Landesdirektorin gefunden, die intern und extern<br />
bestens vernetzt ist. Wir wünschen Mag. a Rama alles Gute für ihre neue Aufgabe“, so Alexander Lanzinger,<br />
Bereichsleiter Vertrieb ÖBV.<br />
© ÖBV<br />
Bundestagung der GÖD-Pensionistinnen und -Pensionisten<br />
ÖBV unter den Ehrengästen.<br />
Anfang Oktober des Vorjahres fand in Kufstein in<br />
Tirol die Jahrestagung der erweiterten Bundesleitung<br />
der GÖD-Pensionistinnen und -Pensionisten statt.<br />
Zum Auftakt der dreitägigen Konferenz, die unter<br />
dem Hauptthema „Altersdiskriminierung“ stand,<br />
wurde ein „Generationenbaum“ im Park des Kufsteiner<br />
Realgymnasiums als Symbol der Verbundenheit<br />
der Generationen gepflanzt. Die ÖBV war durch<br />
Landesdirektor Harald Klotz vertreten.<br />
© ÖBV<br />
Harald Klotz, Landesdirektor ÖBV Tirol/Vorarlberg, Edith Osterbauer, Vorsitzender-<br />
Stellvertreterin der Bundesleitung der PensionistInnen in der GÖD, Kurt Kumhofer,<br />
Vorsitzender-Stellvertreter der Bundesleitung der PensionistInnen in der GÖD,<br />
Mag. Markus Höfle, Direktor HLW FW Kufstein (v.l.n.r.)<br />
11
IM FOKUS<br />
© fotolia<br />
Zukunftsvisionen:<br />
Die Generation 50+ im<br />
Jahr 2030<br />
Wie Menschen über 50 in Zukunft leben werden.<br />
Schule – Arbeit – Pension: In Teil 3 unserer Serie „Lifestyle 2030“<br />
werfen wir einen Blick auf die Generation 50+, wie sie lebt und denkt.<br />
Menschen ab 50 sehen sich selbst immer öfter in der Mitte des<br />
Lebens und wollen ihre besten Jahre genießen – deshalb bezeichnet<br />
man sie auch als „Best Ager“. Für viele ist das Erreichen des<br />
Rentenalters nicht der Start zum Zurückschalten, sondern eher der<br />
Eintritt in den „Unruhestand.“<br />
12
IM FOKUS<br />
Als die sogenannten Best Ager oder Forever Youngsters –<br />
es gibt etliche Bezeichnungen für diese Altersgruppe –<br />
von heute geboren wurden, waren etwa 16 Prozent der<br />
Bevölkerung 60 Jahre alt oder älter. Heute macht die<br />
Gruppe 60+ schon ein Viertel der Bevölkerung Österreichs<br />
aus (24%), in absoluten Zahlen entspricht das zwei<br />
Millionen Menschen. 2030 werden laut Statistik Austria<br />
sogar ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher<br />
älter als 60 Jahre sein.<br />
Höhere Lebenserwartung, Konsumkraft und Reiselust<br />
Durch Fortschritte in der Medizin, Hygiene, Ernährung<br />
und aufgrund des Wohlstandszuwachses ist die Lebenserwartung<br />
der Menschen kontinuierlich gestiegen.<br />
Statistisch gesehen, hatten 60-Jährige vor 100 Jahren<br />
noch etwa 14 Lebensjahre vor sich. Heute sind es bei<br />
Männern bereits 22, bei Frauen sogar 25 Jahre. Bis 2030<br />
werden es noch einmal jeweils drei Jahre mehr sein. Wer<br />
auf eine hohe Lebenserwartung bei guter Gesundheit<br />
blickt, hat keinen Grund, sich schon mit 60 innerlich<br />
vom Leben zu verabschieden. Im Gegenteil: Die<br />
Einstellung gegenüber dem Alter und damit auch der<br />
Lebensstil älterer Menschen wandeln sich. „Sie reisen,<br />
schätzen modische Kleidung, gehen aus, investieren in<br />
Kosmetik, gesunde Ernährung, Wellness und Sport“, sagt<br />
Mag. Markus Keschmann, Generalsekretär-Stellvertreter<br />
im Österreichischen Seniorenbund. Er geht davon aus,<br />
dass den sogenannten Woopies – wohlhabende ältere<br />
Personen – in Österreich rund 68 Milliarden Euro zur<br />
Verfügung stehen. Keschmann weiter: „Wir sind der<br />
Wirtschafts motor der Zukunft.“<br />
In Österreich gibt es mehr als 2,4 Millionen Pensions -<br />
bezieherinnen und -bezieher. Aktuell liegt fast die Hälfte<br />
des gesamten Kaufkraftvolumens in den Händen der über<br />
50-Jährigen. Von der Generation 60+ wird immerhin noch<br />
jeder dritte Euro für den privaten Konsum ausgegeben.<br />
Das Konsumverhalten der Best Ager entscheidet wesentlich<br />
über die Zukunft von Unternehmen. „Bei teuren Neuwagen<br />
macht der Anteil der älteren Käuferinnen und Käufer<br />
bereits 80 Prozent aus.“ Auch eine Zukunfts prognose<br />
(Zukunftsinstitut, 2015) zeigt, dass in den nächsten drei<br />
Jahrzehnten die Konsumausgaben der Best Ager rasant<br />
ansteigen werden. Besonders interessant wird es dabei für<br />
die Gesundheitsdienstleistungen und die Tourismusbranche.<br />
Die Silver Generation, eine weitere gängige<br />
Bezeichnung für Menschen ab 50, gilt schon lange als<br />
kaufkräftige und vor allem qualitätsbewusste Zielgruppe.<br />
Früher verband man Gehhilfestock und Flanell-Hemden<br />
mit dem klassischen „Rentner-Dasein“, heute dominieren<br />
bunte Softshell-Jacken und Wanderstöcke deren<br />
Kleider schränke. Geld ist vor handen, die Lust, dieses<br />
auszugeben ebenfalls – und das wird sich auch zukünftig<br />
nicht ändern. Dies betrifft auch Alpin-Angebote. Früher<br />
wurde der Skisport gerne den Jüngeren zugesprochen.<br />
In Zukunft fahren die frühen Rentnerinnen und Rentner<br />
fit und lebensfroh, mit nagel neuer Ausrüstung und<br />
Carving-Skiern die schwarzen Pisten hinab.<br />
Aktivurlaube: Best Ager verändern den Tourismus<br />
Die Silver Generation wünscht sich Erlebnisse, ist<br />
abenteuer lustig und will nicht nur zu Hause auf der<br />
Couch sitzen. Die Prognose (Zukunftsinstitut, 2015)<br />
zeigt, dass Urlaube an ungewöhnlichen Orten, die auch<br />
junge Backpacker als anziehend empfinden, bei der älteren<br />
Generation interessant werden. Dabei ist der Wunsch<br />
nach besonderen Eindrücken und Erlebnissen immer öfter<br />
gepaart mit dem Anspruch der Gesunderhaltung. Ein<br />
Wiener Reiseveranstalter nimmt sich dieses Trends an<br />
und entwickelte geführte Gruppenreisen für Reise lustige<br />
der Generation 50+: Von Fernreisen durch die Wüste,<br />
über Eisberg-Safaris in Grönland und Skikurse in den<br />
Alpen bis hin zum Wanderurlaub in Österreich. Dem<br />
Best Ager geht es um neue Horizonte. Dementsprechend<br />
werden in den nächsten Jahren Auslandsurlaube immer<br />
beliebter, wie dieser Überblick zeigt:<br />
• Aktivurlaube mit medizinischer Betreuung<br />
Körperliche Fitness und Gesundheit spielen bei der<br />
neuen Reisefreudigkeit eine wichtige Rolle. Abenteuerund<br />
Bildungsreisen in Kombination mit medizinischer<br />
Betreuung werden auf dem Best-Ager-Markt stark<br />
nachgefragt. Immer mehr Anbieterinnen und Anbieter<br />
reagieren darauf, beispielsweise können unternehmungslustige<br />
ältere Menschen, auch wenn sie körperlich<br />
eingeschränkt sind, mit dem Österreichischen<br />
Roten Kreuz und Ruefa auf ärztlich betreute Reisen in<br />
Österreich und in Europa gehen. Auch internationale<br />
Reisen mit ärztlicher Begleitung werden ermöglicht.<br />
Das Wissen, im Notfall eine Ansprechpartnerin bzw.<br />
einen Ansprechpartner zu haben, wirkt sich positiv auf<br />
Reiselust und -genuss aus.<br />
• Zwischen Dauerkreuzfahrt und Pflegeheim<br />
Von über 24 Millionen Kreuzfahrt-Passagierinnen und<br />
-Passagieren weltweit fallen 25 Prozent auf die ▶<br />
© fotolia<br />
13
IM FOKUS<br />
IM GESPRÄCH<br />
© Lotta Fotografie<br />
Greta Silver (70)<br />
Bloggerin, YouTuberin, Model und<br />
Bestsellerautorin<br />
Lebensfreude pur –<br />
zu jung fürs Alter<br />
ÖBVaktiv: Sie sind Werbe-Ikone, Bestsellerautorin und<br />
auf dem Weg zum YouTube-Star. Andere gehen in Ihrem<br />
Alter in den Ruhestand. Woher nehmen Sie die Energie?<br />
Silver: Die Zeitspanne vom 60. bis zum 90. Lebensjahr<br />
ist genau so lange wie die vom 30. bis zum 60. Wenn<br />
wir uns die „junge Zeitspanne“ vor Augen halten, wird<br />
klar, dass wir dieses intensive Lebensgefühl im Alter<br />
nicht erreichen, wenn wir die Zeit einfach absitzen. Alter<br />
ist ein Neustart, mit viel Vorfreude auf die Dinge, für<br />
die wir früher keine Zeit hatten. Wir bringen dafür alle<br />
Voraussetzungen mit: Wir haben begriffen, wie das Leben<br />
funktioniert, Krisen gemeistert und sind gelassener. Mich<br />
beflügelt, ganz ohne Frage, die Neugierde auf das Leben.<br />
ÖBVaktiv: Vor ein paar Jahren haben Sie die YouTube-<br />
Welt erobert. Wie sind Sie auf die Idee gekommen und<br />
welchen Herausforderungen mussten Sie sich stellen?<br />
Altersgruppe 60 bis 74, weitere 25 Prozent auf die Altersgruppe<br />
50 bis 59. Immer mehr Schiffe werden barrierefrei<br />
gebaut, viele sind mit Spitälern ausgestattet oder<br />
haben zumindest eine Ärztin bzw. einen Arzt an Bord.<br />
Für Dialyse-Patientinnen und -Patienten sind Kreuzfahrten<br />
eine der wenigen Möglichkeiten, während einer<br />
Reise ihre Therapie unkompliziert fortzuführen.<br />
Seit Jahren geistern grobe Berechnungen über die<br />
Kosten von Pflegeheimplätzen im Vergleich zu<br />
Kreuzfahrten durchs World Wide Web: 4.000 Euro im<br />
Monat kostet demnach ein Platz im Altersheim, für<br />
eine Langzeitreise am Kreuzfahrtschiff zahlt man als<br />
Rentnerin bzw. Rentner monatlich ebenso viel. Dazu<br />
bekommt man das Essen in Restaurantqualität aufs<br />
Zimmer, Swimming-Pools, ein Showprogramm und<br />
vieles mehr. Von der Bordärztin bzw. dem Bordarzt<br />
werde man überdies kostenlos und wie eine Kundin,<br />
ein Kunde behandelt. „Darum sucht mich in Zukunft<br />
nicht in einem Altersheim, sondern auf einem Kreuzfahrtschiff<br />
“, schließt einer der Verfasser einer solchen<br />
Rechnung, die sich wie ein Kettenbrief beständig im<br />
Netz hält.<br />
Downaging: So jung, wie man sich fühlt<br />
Während die statistische Lebenserwartung immer weiter<br />
steigt, sinkt das subjektiv empfundene Eigenalter in<br />
der Gesellschaft. So wird es in Zukunft immer mehr<br />
Seniorinnen und Senioren geben, die sich mit 60 noch<br />
wie 40 fühlen und mit 50 wie 30. Der niederländische<br />
Motivationstrainer Emile Ratelband sorgte im Vorjahr<br />
für Medienaufmerksamkeit, nachdem er bei einem<br />
Silver: Eine junge Freundin meinte: „Du musst der<br />
Welt da draußen zeigen, wie toll es ist, alt zu sein. Das<br />
weiß keiner.“ Daraufhin habe ich den YouTube-Kanal<br />
angemeldet. Am Anfang war es schwierig, die Zuschauerinnen<br />
und Zuschauer auf mich aufmerksam zu machen.<br />
Erst mit Hilfe der Community löste ich dieses Problem.<br />
Mein Rat: Einfach anfangen, ausprobieren!<br />
ÖBVaktiv: In Ihrem YouTube-Kanal „Zu jung fürs Alter“<br />
dreht sich alles um Lebensfreude und positive Gedanken.<br />
Menschen der Generation Best Ager sind hingegen oft<br />
einsam und unglücklich. Was braucht es Ihrer Meinung<br />
nach, um glücklich zu sein?<br />
Silver: Als ich 30 wurde, habe ich begriffen, dass ich<br />
anderen stets die Verantwortung für mein Unglück<br />
übertragen habe. Doch irgendwann verstand ich, dass<br />
ich selbst für mein Glück zuständig bin. Die Möglichkeit,<br />
unabhängig von äußeren Umständen die Leichtigkeit des<br />
Lebens wahrzunehmen, Freude mit Haut und Haaren zu<br />
genießen, ist ein Geschenk des Alters.<br />
14<br />
© fotolia
IM FOKUS<br />
Gericht eine „offizielle Verjüngung“ eingeklagt hatte:<br />
Er sei 69 Jahre alt, das empfundene Eigenalter liege bei<br />
49 Jahren. Daher fühle er sich diskriminiert, wenn er<br />
bei einer Online-Partnerbörse sein wahres Alter angeben<br />
müsse, da er als 69-Jähriger keine entsprechenden<br />
Angebote bekomme.<br />
Ganz alleine ist Ratelband mit seiner Alters-Sorge nicht:<br />
In deutschen Studien beispielsweise geben 58 Prozent<br />
der 60- bis 74-Jährigen an, sich im Durchschnitt um<br />
acht Jahre jünger zu fühlen, als sie tatsächlich sind. Auch<br />
jede/-r zweite 75-Jährige fühlt sich um durchschnittlich<br />
zehn Jahre jünger. Laut einer Studie in Europa (Nielsen-<br />
Studie, 2010) empfinden 35 Prozent der Bevölkerung erst<br />
ein Alter ab Mitte 70 als „alt“, und weitere 32 Prozent<br />
meinen, dass man erst ab 80 „alt“ sei.<br />
Doch wohin führt dieser Downaging-Trend? Das Thema<br />
Alterung bringt neue Herausforderungen und Bedürfnisse<br />
mit sich. So zeigt sich gegenwärtig, dass man auch<br />
mit 70 Jahren Teil der Arbeitswelt sein kann. Firmen<br />
wie Ikea stellen bereits ältere Mitarbeiterinnen und<br />
Mit arbeiter ein, um die wachsende Konsumgruppe<br />
der Best Ager besser beraten zu können. Immer mehr<br />
Unter nehmen zählen auf Beraterinnen und Berater mit<br />
Lebens erfahrung. Die „Silberne Revolution“ und der<br />
damit verbundene Megatrend Gesundheit haben entsprechende<br />
Auswirkungen auf Märkte und Branchen.<br />
Ein neues Altersverständnis, eine neue Auffassung von<br />
Arbeit und eine neue Alterungskultur machen Gesundheit<br />
zur Schlüsselressource für ein möglichst langes,<br />
erfülltes und produktives Leben.<br />
Alle Generationen im Netz vertreten<br />
Das Surfen im Netz ist bereits im Alltag der Best Ager<br />
angekommen und so wird es auch zukünftig bleiben.<br />
82 Prozent der 50- bis 69-Jährigen und immerhin noch<br />
45 Prozent der über 70-Jährigen nutzen das Internet<br />
regelmäßig. Spezielle Kurse für sicheres Surfen boomen.<br />
Als modebewusste Konsumentinnen und Konsumenten<br />
bestellen Best Ager gerne online und nehmen Lieferservices<br />
in Anspruch. Auch die Nachfrage nach speziellen<br />
Spielkonsolen, z. B.: mit Fitnessfaktor oder Gehirnjogging,<br />
steigt. Als aktive Smartphone-Nutzerinnen<br />
und -Nutzer sind immer mehr Ältere Teil eigener Social<br />
Networks. Nur gegenüber Online-Banking scheinen viele<br />
skeptisch: Während im EU-Durchschnitt 39 Prozent aller<br />
55- bis 64-Jährigen auf Internet-Banking setzen, sind es<br />
hierzulande nur 37 Prozent.<br />
▶<br />
Best Ager: Modern und modisch mit<br />
Maß und Ziel<br />
Wir leben in einer Hochgeschwindigkeitsgesellschaft.<br />
Alle Prozesse, ob in der Arbeitswelt, an Universitäten, in der Freizeit oder in der Familie, sind<br />
im Vergleich zu früher beschleunigt. Was heute noch Gültigkeit hat, ist morgen schon ohne<br />
Wert, was im Frühjahr noch der „letzte Schrei“ der Mode war, ist im Sommer schon ein alter<br />
Hut. Während die Jungen mit dieser permanenten Veränderung groß geworden sind und mit<br />
ihr gut leben können, ist die Generation 50+ immer wieder irritiert von den flüchtig gewordenen<br />
Zeiten. Während die Jungen das Beständige und Traditionelle langweilig finden, sehnen sich die<br />
Älteren manchmal nostalgisch nach den ruhigeren Zeiten zurück. Das bedeutet aber nicht, dass<br />
die Alten nur die Ruhe und Gleichförmigkeit wollen. Wie so oft ist es die Dosis, die den Unterschied<br />
macht. Die Jugend will das Abenteuer, die Alten wollen die wohldosierte Unterbrechung<br />
des Alltags durch unterhaltsame Episoden. Das zeigt sich auch im Umgang mit den sozialen<br />
Medien. Die Mehrheit der jungen Bevölkerung beschäftigt sich jeden Tag und stundenlang mit<br />
Laptop oder Smartphone, die Älteren hingegen verwenden die neuen Medien gezielter und<br />
pragmatischer. So ist WhatsApp für 40 Prozent der 55- bis 65-Jährigen zum täglichen Begleitmedium<br />
geworden. Genutzt wird der Messenger aber mit Maß und Ziel. Und noch ein Beispiel:<br />
Ältere Menschen lieben Mode genauso wie junge. Aber während die Jungen Kleidung primär<br />
aufgrund ihrer Markenbekanntheit auswählen und kaufen, geht es den Älteren vor allem um<br />
Qualität, Stil und Beratung. So zeigt sich, dass beide Generationen Kinder ihrer Zeit sind. Was<br />
sie unterscheidet, ist lediglich die Art und Weise, wie sie mit den Möglichkeiten der modernen<br />
Kultur umgehen.<br />
GASTKOMMENTAR<br />
Mag. Bernhard Heinzlmaier<br />
Leiter der T-Factory Trendagentur in Hamburg &<br />
ehrenamtlicher Vorsitzender des Instituts für<br />
Jugendkulturforschung in Wien und Hamburg<br />
© Wilke<br />
15<br />
15
KLARTEXT<br />
© Wilke<br />
© fotolia<br />
Mag. a Sabine Nadler-Valent<br />
Mitarbeiterin Marketing und Unternehmenskommunikation<br />
ÖBV<br />
Mehr Lebensqualität durch Gesundheit und Technik<br />
Trotz des Wunsches nach Erfüllung der Lebensträume und<br />
Selbstverwirklichung liegt der Fokus nach wie vor auf der<br />
Gesundheit, denn körperliche Fitness ist die wichtigste<br />
Voraussetzung für ein glückliches, selbstbestimmtes Leben<br />
im Alter. Im Konsum hat der Megatrend „Healthness“<br />
in sämtliche Alltagsprodukte bis hin zur Mode und<br />
digitalen Alltagsbegleitern Einzug gehalten. Auch digitale<br />
Technologien spielen bei der Gesundheitsversorgung und<br />
medizinischer Selbstkontrolle eine immer größere Rolle.<br />
Bei kritischen Gesundheitswerten können Medizinerinnen<br />
und Mediziner aus der Ferne eingreifen. „E-Health“ ermöglicht<br />
eine bessere Interaktion zwischen Patientinnen<br />
und Patienten sowie Dienstleisterinnen und Dienstleistern,<br />
eine schnelle und sichere Übertragung sowie die<br />
Speicherung und Verarbeitung auch komplexer Datenmengen.<br />
Viele Menschen träumen davon, möglichst<br />
lange gesund und selbstbestimmt zu leben. Dabei können<br />
innovative technische Systeme, wie Ambient Assisted<br />
Living (AAL), helfen: Unkompliziert und unauffällig in<br />
das Lebensumfeld integriert, ermöglichen Technologien<br />
individuelle Hilfen und höhere Autonomie im Alter. Eine<br />
Unterstützung im Alltag wäre zum Beispiel, Heizung,<br />
Fenster oder Musik über ein Tablet oder Smartphone zu<br />
steuern, ohne dafür aufstehen zu müssen.<br />
Selbstbestimmt wohnen<br />
Beim Thema Wohnen bevorzugen viele ältere Menschen<br />
auch im Jahr 2030 immer noch die eigenen vier Wände.<br />
Die Baubranche hat deshalb eine Renaissance des<br />
Bungalows geortet. Barrierefreiheit und Sicherheit sind<br />
hier die wichtigsten Faktoren, die Betriebskosten sind<br />
niedrig, sogar eine zweite kleine Wohneinheit kann oft<br />
eingerichtet werden. Nach einer aktuellen Marktstudie<br />
von Raiffeisen Immobilien können sich zwei Drittel der<br />
Best Ager vorstellen, zu übersiedeln – oft in ein kleineres,<br />
den Bedürfnissen besser entsprechendes Heim. Umso<br />
wichtiger ist die rechtzeitige Vorsorge – etwa durch<br />
Ansparpläne oder durch eine Vorsorgewohnung. Egal ob<br />
Abenteuer-Safaris, Wellness-Urlaube oder umfassende<br />
Technik und Online-Angebote: War die Pension vor<br />
Jahren noch mit Ruhestand verbunden, so eröffnen sich<br />
bis 2030 zahlreiche Möglichkeiten für Best Ager, ihren<br />
Lebensabend vollends auszukosten.<br />
■<br />
Jetzt mal ehrlich<br />
Die reine Wahrheit und nichts<br />
als die Wahrheit.<br />
Da Sie nun die letzte ÖBVaktiv vor sich haben, kann<br />
ich es Ihnen ja verraten: Ich war nicht immer ehrlich zu<br />
Ihnen. Gelegentlich hat die künstlerische Freiheit von<br />
mir Besitz ergriffen und Ihnen Dinge vermittelt, die so<br />
nicht stimmen.<br />
Zum Beispiel reibe ich meinem Mann niemals unter die<br />
Nase, dass er alt ist (Heft 84). Das mache ich wesentlich<br />
subtiler und setze ihm mehr Kerzen auf die Geburtstagstorte<br />
als nötig. In meiner Schwangerschaft war ich nicht<br />
so schwer wie eine trächtige Elefantendame (Heft 77),<br />
eher wie ein 12-stöckiges Hochhaus.<br />
Die schlimmsten Mutterzeiten waren nicht vorbei, als<br />
meine Kinder endlich in die Schule kamen (Heft 80) – da<br />
fingen sie erst an. Denn jetzt beurteilen andere meine<br />
Söhne, und es hat noch nicht das gesamte Schulpersonal<br />
erkannt, dass meine beiden die Klügsten sind.<br />
Ich verwende keine Self-Tracking-Apps (Heft 87), das<br />
übernimmt die NSA für mich. Mein Erstgeborener hat<br />
sein Handy nicht implantiert (Heft 90), sondern nur<br />
angeklebt, weil wir den Superkleber nicht wegbekommen.<br />
Ich habe noch nie Kleidung im Internet bestellt (Heft 86).<br />
Mir passt schon nichts aus dem Geschäft, wozu dann<br />
noch den Umweg zur Post machen?<br />
Den Röhrenfernseher (Heft 82) habe ich zwar noch, aber<br />
nur im Keller. Und mein Navi brülle ich nie an (Heft 90) –<br />
ich schmeiße es wortlos aus dem Fenster. Das erspart mir<br />
das Kartenupdate.<br />
Allerdings habe ich meinen Klartext immer sehr gerne<br />
geschrieben. Und es hat mich sehr gefreut, wenn andere<br />
darüber gelacht haben. Und das ist die reine Wahrheit!<br />
16
AUS DEM ÖFFENTLICHEN SEKTOR<br />
Lehrlingsausbildung bei den<br />
Österreichischen Bundesbahnen<br />
Für die Zukunft der ÖBB ist gut ausgebildetes<br />
Personal überaus wichtig.<br />
Im Eisenbahnbereich gelten hohe Sicherheitsanforderungen. Um diese zuverlässig<br />
zu erfüllen, ist Personal mit hohem Fachwissen gefragt. Bei den ÖBB hat man früh<br />
erkannt, dass ohne eigene Lehrlingsausbildung zukünftig ein Arbeitskräftemangel<br />
droht.<br />
Um diesem Bedarf gerecht zu werden, eröffnete<br />
im Herbst des vergangenen Jahres die neue ÖBB-<br />
Lehrwerkstätte Wien Hebbelplatz im 10. Wiener<br />
Gemeindebezirk. Das ÖBVaktiv Redaktionsteam besuchte<br />
die topmoderne Lehrwerkstätte sowie die ÖBB<br />
Technische Services GmbH – Standort Simmering.<br />
Die neue ÖBB-Lehrwerkstätte am Hebbelplatz bietet<br />
den Lehrlingen eine Anbindung an die Wiener<br />
U-Bahn-Linie U1 und kann somit von den Lehrlingen<br />
in kürzester Zeit erreicht werden. Auf einer<br />
Fläche von ca. 10.000 Quadratmetern entsprechen<br />
Werkstätten, Klassenzimmer und Labors höchsten<br />
Ansprüchen. Mit der Vergrößerung der bislang zur<br />
Verfügung stehenden Fläche konnte auch die Anzahl<br />
an Ausbildungsplätzen von bisher 420 auf 650 angehoben<br />
werden.<br />
Die neu gebaute ÖBB-Lehrwerkstätte am Hebbelplatz im 10. Wiener Gemeindebezirk.<br />
© ÖBB Andreas Buchberger<br />
Warum investiert der ÖBB-Konzern so stark in die<br />
Lehrlingsausbildung, während andere Unternehmen<br />
kaum mehr Lehrlinge ausbilden? Einer der Hauptgründe<br />
für dieses Engagement ist, dass bei den ÖBB<br />
ein Generations wechsel ansteht. Sehr viele Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der ÖBB, genauer gesagt rund<br />
ein Drittel, werden in den nächsten Jahren in Pension<br />
gehen. Gut ausgebildeten Ersatz für dieses Personal<br />
nur am freien Markt zu finden, ist laut Dipl. Päd.<br />
Günter Hell, dem Bereichsleiter Lehrlingswesen in<br />
der ÖBB-Infrastruktur AG, kaum möglich. Im Eisenbahnbereich<br />
ist eine sehr fachspezifische Ausbildung<br />
vonnöten: 22 unter schiedliche Lehrberufe können bei<br />
den ÖBB erlernt werden, davon vier kaufmännische,<br />
elf technische und sieben eisenbahnspezifische Berufe.<br />
Günter Hell erklärt: „Von Speditionskauffrau/-mann<br />
oder der Ausbildung im Sektor Mobilitätsservice, bis<br />
hin zu technischen Lehrberufen wie Gleisbautechnik,<br />
KFZ-Technik, System elektronik oder Metall- und<br />
Elektroberufen ist alles dabei.“<br />
▶<br />
17
AUS DEM ÖFFENTLICHEN SEKTOR<br />
Derzeit bildet der ÖBB-<br />
Konzern 1.900 Lehrlinge aus,<br />
85 Prozent davon erlernen<br />
einen technischen Beruf. In<br />
der Basisausbildung werden<br />
die Lehrlinge auf ihre späteren<br />
Tätigkeitsfelder vor bereitet.<br />
Daher werden zuerst<br />
ArbeitnehmerInnenschutzvorschriften,<br />
das Verhalten<br />
im Gleisbereich und ähnliche<br />
Grundlagen erlernt. Nach<br />
der Grundausbildung folgt<br />
eine inten sive Praxis in den<br />
einzelnen Bereichen des<br />
ÖBB-Konzerns, wobei die<br />
Ausbildungsstelle in Rotation<br />
alle sechs Monate gewechselt<br />
wird. Danach besteht die<br />
Möglichkeit, sich auf Eisenbahn -<br />
spezialberufe, welche gemeinsam<br />
mit den Sozialpartnern in<br />
der Wirtschaftskammer entworfen<br />
wurden, weiter zu qualifizieren.<br />
Darunter finden sich viele eisenbahn spezifische<br />
Berufe wie Triebfahrzeug führerIn, FahrdienstleiterIn,<br />
Eisen bahn sicherungstechnikerIn, EisenbahnelektrotechnikerIn<br />
oder Eisenbahn instandhaltungstechnikerIn.<br />
Die Gesamtdauer der Lehrlingsausbildung beläuft sich<br />
auf dreieinhalb bis vier Jahre. „Derzeit werden 65 Prozent<br />
der ausgebildeten Lehrlinge übernommen, jedoch wollen<br />
und müssen wir diese Quote weiter steigern, um<br />
Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter zu ersetzen, die in<br />
Pension gehen“, so Günter Hell.<br />
Wichtig ist den Ausbildungsverantwortlichen, die<br />
Frauen- bzw. Mädchenquote in der Lehrlingsausbildung<br />
zu erhöhen. Am Standort Hebbelplatz erlernen derzeit<br />
83 weibliche Lehrlinge einen technischen Beruf, bundesweit<br />
sind 345 Mädchen in Ausbildung (technische und<br />
kaufmännische Lehrberufe gesamt). Das sind immerhin<br />
rund 18 Prozent aller auszubildenden Lehrlinge.<br />
Die ÖBB-Lehrlinge Turhan Seyma und Michelle Brandlhofer vor einer ÖBB Railjet-Garnitur im TS-Werk Simmering. Die Lehrlinge<br />
führen in Abstimmung mit ihren Ausbildnerinnen und Ausbildnern unterschiedliche Wartungsarbeiten an den Railjets durch.<br />
In einem rollierenden System, bei dem der Ausbildungsplatz nach der Grundausbildung alle sechs Monate wechselt, lernen die<br />
Lehrlinge mehrere Tätigkeitsbereiche innerhalb der ÖBB kennen.<br />
benötigt werden. Die Lehrlingsausbildung ist somit<br />
kein „Selbstzweck“, die Auftraggeber vergüten den<br />
Aus bildungsverrechnungssatz und begleichen die<br />
Lehrlings entschädigung. Die Verantwortlichen der<br />
ÖBB-Lehrlingsausbildung sehen übrigens auch die<br />
Teilnahme an Wettbewerben als sehr wichtig an, um das<br />
© Eva Enichlmayr<br />
Dass die Lehrlingsausbildung bei den ÖBB diesen hohen<br />
Stellenwert hat, liegt laut Günter Hell an der Tatsache,<br />
dass die zuständigen ÖBB-Vorstände voll und ganz<br />
dahinter stehen. Begonnen wurde die Lehrlingsausbildung<br />
bei den ÖBB übrigens 1895 in Knittelfeld. Dank des<br />
unermüdlichen Einsatzes vieler Betriebsräte wurden auch<br />
„schlechte“ Zeiten überwunden, in denen viele andere<br />
Betriebe ihre Lehrlingsausbildung eingestellt haben.<br />
Pro Jahr nehmen die ÖBB derzeit rund 585 Lehrlinge auf,<br />
wobei hinter jedem Jugendlichen eine „Bestellerfirma“ im<br />
Konzern steht. Demnach geben die einzelnen Konzerngesellschaften<br />
an, welche und wie viele Fachkräfte jeweils<br />
Günter Hell, der Bereichsleiter Lehrlingswesen in der ÖBB-Infrastruktur AG, im<br />
Gespräch mit der ÖBVaktiv Redaktion.<br />
Ausbildungs niveau mit anderen Firmen zu vergleichen.<br />
In den letzten Jahren brachte die ÖBB-Lehrlingsausbildung<br />
die Landessieger in Mecha tronik und Elektrotechnik<br />
hervor, worauf Günter Hell besonders stolz ist.<br />
© Eva Enichlmayr<br />
18
AUS DEM ÖFFENTLICHEN SEKTOR<br />
© Eva Enichlmayr<br />
Eine Klasse in der ÖBB-Lehrwerkstätte Wien während des Unterrichts.<br />
Neben der fachlichen Ausbildung ist Alois Grill, dem<br />
pädagogischen Leiter der ÖBB-Lehrlingsausbildung,<br />
aber auch die Persönlichkeitsentwicklung der Lehrlinge<br />
ein besonderes Anliegen. Hierfür werden Geschichtsund<br />
Gesundheitsprojekte angeboten, ein Musical auf<br />
Einladung des Unternehmens besucht oder auch die<br />
Teilnahme an Demokratiewerkstatt-Projekten ermöglicht.<br />
Ebenso werden die Lehrlinge über mögliche finanzielle<br />
Fallen aufgeklärt, damit sie mit ihrem ersten selbstverdienten<br />
Geld auch sinnvoll umgehen können. „Unsere<br />
Ausbildnerinnen und Ausbildner sind ISO-zertifiziert“,<br />
betont Alois Grill.<br />
Dass das Interesse an der ÖBB-Lehrlingsausbildung<br />
groß ist, zeigen die Besuche der über 270 Schulklassen<br />
im vorigen Jahr. Es gibt zahlreiche Schnuppertage in<br />
den Lehrwerkstätten und mit über<br />
50 Messebesuchen wird versucht,<br />
eine ausreichende Anzahl an guten<br />
Bewerberinnen und Bewerbern zu<br />
finden. Im Sinne hoher Qualität<br />
werden in der Lehrlingsausbildung<br />
der ÖBB auch Selektionsmaßnahmen<br />
gesetzt. Bewerberinnen<br />
und Bewerber werden vor ihrer<br />
Aufnahme ins Lehrlingsprogramm<br />
hinsichtlich ihrer Allgemeinbildung<br />
und ihren Kenntnissen<br />
in Schreiben, Rechnen und der<br />
englischen Sprache getestet.<br />
Alois Grill, der pädagogische Leiter der ÖBB-Lehrlingsausbildung, mit dem Lehrling Anja Granitz an einer Drehbank in der<br />
ÖBB-Lehrwerkstätte Wien.<br />
© Eva Enichlmayr<br />
Wer die Aufnahmetests positiv<br />
absolviert und während der Ausbildung<br />
sein Bestes gibt, dem<br />
stehen alle Karrierechancen bei<br />
den ÖBB offen. Günter Hell<br />
und Alois Grill sind stolz darauf,<br />
dass auch viele Top-Positionen<br />
bei den ÖBB durch Personen<br />
besetzt werden, die ihre berufliche<br />
Laufbahn als Lehrling bei den ÖBB<br />
begonnen haben. ■<br />
19
IM GESPRÄCH<br />
SeniorInnenvertreterInnen ge<br />
Einsamkeit und für faire Pens<br />
ÖBVaktiv sprach mit der Präsidentin des Österreichischen Senioren bunds,<br />
Peter Kostelka, über ihre Kernthemen und über die Sorgen und Wünsche der<br />
Ingrid Korosec<br />
Ingrid Korosec begann ihre<br />
politische Karriere nach Jahrzehnten<br />
in der Privatwirtschaft<br />
und in der Arbeitnehmer-<br />
Vertretung 1983 im Wiener<br />
Gemeinderat. Von 1986 bis<br />
1995 war sie Abgeordnete<br />
zum National rat, von 19<strong>91</strong><br />
bis 1995 zusätzlich Generalsekretärin<br />
der ÖVP. Nach<br />
sechs Jahren als Volksanwältin<br />
wechselte sie wieder<br />
in den Wiener Gemeinderat,<br />
wo sie auch heute noch aktiv<br />
ist. Seit 2016 ist sie Präsidentin<br />
des Österreichischen<br />
Senioren bunds und Präsidentin<br />
des Österreichischen<br />
Seniorenrats. Ingrid Korosec<br />
ist Mutter zweier Söhne und<br />
hat drei Enkelkinder.<br />
© Österreichischer Seniorenbund<br />
ÖBVaktiv: Wofür steht der<br />
Österreichische Senioren bund<br />
und was macht er für die ältere<br />
Generation?<br />
Korosec: Als Seniorenbund<br />
sind wir für die Generation<br />
50+ da, die ihr Leben selbstbestimmt<br />
und sinnstiftend<br />
gestaltet. Da wir immer länger<br />
fit und aktiv leben, sehen<br />
auch die Aktivitäten des<br />
Seni orenbundes dementsprechend<br />
aus. Wir bieten<br />
eine Bandbreite an Kurs-,<br />
Reise- und Sport angeboten:<br />
von Computer-Kursen bis hin<br />
zum Fallschirm springen und<br />
andere Mög lichkeiten, um<br />
Talen te auszuleben, die im<br />
Berufs leben zu kurz gekommen<br />
sind. Daneben ist der<br />
Seniorenbund auch Stimme<br />
der älteren Generation, wenn<br />
es darum geht, die politischen<br />
und gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen für ein<br />
Leben in Vielfalt und Freiheit<br />
zu gestalten.<br />
ÖBVaktiv: Welche Themen<br />
beschäftigen Sie derzeit am<br />
meisten?<br />
Korosec: Definitiv der<br />
Fahrplan für die „Pflege<br />
der Zukunft“. Um Qualität<br />
und Finanzierbarkeit zu<br />
garantieren, muss man Pflege ganz neu denken. Skandinavien<br />
macht uns vor, wie es gehen kann! Wichtig<br />
ist mir auch, dass die Gruppe 65+ „computerfit“ wird.<br />
Bank geschäfte, Einkaufen, Sozialkontakte laufen immer<br />
öfter digital ab, das kann man nicht ignorieren. Und<br />
schließlich wollen wir bei Verkehrskonzepten mitreden.<br />
Die Zukunft liegt in einem sehr flexiblen Mobilitäts-<br />
Angebot. Die Bedürfnisse der älteren Menschen müssen<br />
da von Beginn an mitgedacht werden, denn mangelnde<br />
Mobilität – egal ob digital oder tatsächlich physisch –<br />
führt zu einer Verarmung, gegen die ich vehement<br />
kämpfe.<br />
ÖBVaktiv: Was sind die größten Sorgen und Ängste der<br />
Generation 50+?<br />
Korosec: Bei den Berufstätigen gibt es die Angst vor<br />
Arbeitslosigkeit. Einen neuen Job zu finden, ist in diesem<br />
Alter nicht leicht. Viele sorgen sich um ihre Pensionen,<br />
machen sich Gedanken, ob sie sich ihre eigene Pflege<br />
werden leisten können. Wir leben in einer Zeit des<br />
Wandels, da kann man nicht sofort abschätzen, wie<br />
„tragfähig“ neue Strukturen sind. Wir kümmern uns<br />
darum, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt und alle<br />
vom steigenden Wohlstand profitieren können, denn in<br />
Summe geht es der Gesellschaft heute so gut wie nie zuvor<br />
in der Geschichte.<br />
ÖBVaktiv: Was wünschen Sie sich von der Regierung?<br />
Korosec: Die kommenden Senioren-Generationen<br />
werden nicht nur zahlenmäßig wachsen, sie werden auch<br />
länger fit und aktiv sein. Wir wollen daher ein neues<br />
Klima der Wertschätzung, einen neuen Stil im Umgang<br />
mit den Seniorinnen und Senioren. Wer Pensionistinnen<br />
und Pensionisten nur als Kostenfaktor versteht,<br />
geht komplett an der Realität vorbei. Wir sind wichtig<br />
für Wirtschaft und Gesellschaft. Es geht darum, unsere<br />
Erfahrungen und unser Know-how anzuerkennen und<br />
sinnstiftend einzubringen. Daher setzen wir uns für<br />
flexible Arbeitsmodelle, die steuerliche Entlastung von<br />
Zuverdiensten neben der Pension und für alle Maßnahmen<br />
ein, die der Mobilität – geistig, körperlich und<br />
digital – dienen.<br />
20
IM GESPRÄCH<br />
gen Arbeitslosigkeit,<br />
ionen<br />
Ingrid Korosec, und dem Präsidenten des Pensionistenverbands Österreichs,<br />
älteren Generation.<br />
ÖBVaktiv: Wofür steht der Pensionistenverband und was<br />
macht er für die ältere Generation?<br />
Kostelka: Der Pensionistenverband Österreichs (PVÖ)<br />
verfolgt seit 1949 vor allem drei Ziele: Zum einen die<br />
Bekämpfung der Altersarmut. Der PVÖ war an der<br />
Entstehung des Allgemeinen Sozialversicherungs gesetzes<br />
(ASVG) ebenso beteiligt wie an der Einführung des<br />
13. und 14. Pensionsbezugs und an der Einführung des<br />
Pflegegeldes.<br />
Letzteres weist auf unser zweites Ziel, die Sicherung und<br />
den Ausbau der Gesundheits- und Pflege versorgung,<br />
hin. Neben dem Pflegegeld hat sich der PVÖ auch für<br />
die Schaffung des Pflegefonds eingesetzt, der die Pflegefinanzierung<br />
sicherstellte. Nicht zuletzt ist dank des PVÖ<br />
der Pflege-Eigenregress abgeschafft worden.<br />
Unser drittes Ziel ist es, Einsamkeit im Alter zu vermeiden,<br />
wofür wir in den aktuell fast 1.650 Orts gruppen<br />
vielfältige Freizeit programme zur Unterhaltung, mit<br />
Ausflügen, sportlichen Events und Reisen, anbieten.<br />
ÖBVaktiv: Welche Themen beschäftigen Sie derzeit am<br />
meisten?<br />
Kostelka: Derzeit arbeiten wir an einem Pflegekonzept,<br />
das alle Aspekte einschließlich Ausbildung und einheitliche<br />
Standards abdeckt. Auch beschäftigen wir uns mit<br />
einer neuen Berechnung zur jährlichen Pensionsanpassung.<br />
Denn sie ist – wie an der Anpassung für 2019 zu<br />
sehen ist – nicht treffsicher: Einer Teuerung von 3,9 bzw.<br />
4,4 Prozent des täglichen bzw. wöchentlichen Einkaufs<br />
steht eine Pensionsanpassung von nur 2,0 bis 2,6 Prozent<br />
gegenüber. Das ergibt einen bedeutenden Kaufkraftverlust.<br />
Die Bundesregierung hat sich gegenüber diesem<br />
Argument uneinsichtig gezeigt und will diese von ihr<br />
ohne Verhandlungen verordnete Pensionsanpassung als<br />
die beste aller Zeiten verkaufen. In unserer Leitresolution<br />
finden sich noch viele weitere wichtige Punkte, wie zum<br />
Beispiel unsere Forderung, dass der Pensionssicherungsbeitrag<br />
für Beamtinnen und<br />
Beamte bis zum Erreichen<br />
der ASVG-Höchstpension<br />
gestrichen werden muss.<br />
ÖBVaktiv: Was sind die<br />
größten Sorgen und Ängste<br />
der Generation 50+?<br />
Kostelka: Die Hauptsorge ist:<br />
„Bleibe ich gesund und geistig<br />
fit?“ Danach kommt gleich:<br />
„Kann ich mit meiner Pension<br />
auch in Zukunft ein würdiges<br />
Leben führen, obwohl vieles<br />
rasant teurer wird?“ Und<br />
die jenigen, die Kinder und<br />
Enkelkinder haben, machen sich<br />
auch Sorgen um deren Zukunft.<br />
Viele gut ausgebildete junge<br />
Menschen arbeiten in prekären<br />
Verhältnissen, die ÖVP-FPÖ-<br />
Pensionsreform der frühen<br />
2000er Jahre lässt viele, vor allem<br />
Frauen in der Kinderbetreuung,<br />
eine beschämend niedrige<br />
Pension erwarten.<br />
ÖBVaktiv: Was wünschen Sie<br />
sich von der Regierung?<br />
Kostelka: Mit Wünschen, das<br />
haben wir in den letzten Monaten<br />
zu spüren bekommen, kommt<br />
man nicht weit. Man kommt<br />
buch stäblich zu kurz. Deshalb<br />
fordern wir, dass wir zu allen für<br />
Seniorinnen und Senioren<br />
relevanten Themen zu Verhandlungen ein geladen werden.<br />
ÖBVaktiv: Wir danken für das Gespräch.<br />
Peter Kostelka<br />
Peter Kostelka war Volksanwalt<br />
und Politiker der<br />
SPÖ. Er ist seit April 2018<br />
Präsident des Pensionistenverbands<br />
Österreichs.<br />
Im Laufe seiner Karriere<br />
bekleidete er mehrere<br />
Funktionen in der SPÖ, so<br />
war er von 1994 bis 2000<br />
Obmann des SPÖ-Klubs<br />
im Nationalrat.<br />
Seit 2013 ist er Träger des<br />
Großen Goldenen Ehrenzeichens<br />
am Bande für<br />
Verdienste um die Republik<br />
Österreich.<br />
■<br />
© Pensionistenverband/Lukas Beck<br />
21
ÖBV SERIE<br />
„Mein Job ist gut mit meiner Familie<br />
Ein Tag im Außendienst der ÖBV.<br />
In Teil 3 unserer Serie „Unterwegs im ÖBV Außendienst“ besuchte das ÖBV<br />
in Eisenstadt und sprach mit ihr über ihr Leben zwischen Arbeit, Kundinnen<br />
Schulen, die ÖBB und das Bundesheer. Privatkundinnen<br />
und -kunden hat Uschi ebenso viele. „Es erleichtert die<br />
Arbeit sehr, wenn man in seinem Wohngebiet arbeitet.<br />
Ich bin in meiner Ortschaft und im Umkreis bekannt, die<br />
Leute kennen mich und ich sie – meist seit vielen Jahren.<br />
So ist es einfacher, ein Naheverhältnis aufzubauen, und<br />
das ist in meinem Beruf wesentlich.“<br />
Uschis Betreuungskreis hat sich über die Jahre nicht<br />
geändert, aber vergrößert: „Kommt ein Baby auf die Welt,<br />
läutet mein Telefon und ich habe eine neue Kundin oder<br />
einen neuen Kunden“, freut sie sich. „Ich habe schon drei<br />
Generationen unter meinen Kunden.“<br />
Ursula Pschill im Gespräch mit dem ÖBVaktiv Team.<br />
Seit 18 Jahren ist Ursula Pschill bereits erfolgreich im<br />
Dienst der ÖBV unterwegs, ein Jahrzehnt davon in Teilzeit.<br />
Denn die 46-Jährige ist Mutter eines zehnjährigen<br />
Sohnes, den es nachmittags zu betreuen gilt. Zugang<br />
zur ÖBV fand Ursula – auch Uschi genannt – durch<br />
den ehemaligen Lebensgefährten ihrer Mutter. Dieser<br />
war selbst langjähriger ÖBV Mitarbeiter und versuchte<br />
Uschi immer wieder zu überzeugen, sich bei der ÖBV zu<br />
bewerben.<br />
Uschi hatte jedoch andere Berufspläne. Gleich nach<br />
ihrem Handelsschulabschluss startete sie ihre berufliche<br />
Karriere bei einer Aktiengesellschaft, war in der Seminarund<br />
Kundenbetreuung am Flughafen Wien tätig und<br />
viele Jahre bei einer deutsch-amerikanischen Computerfirma<br />
angestellt. Als sie unerwartet ihren Job verlor,<br />
dachte sie sich: „Wenn schon eine neue Tätigkeit, dann<br />
gleich etwas ganz anderes“ und fand so im Februar 2001<br />
im Alter von 28 Jahren zur ÖBV.<br />
Heute betreut Uschi hauptsächlich öffentlich Bedienstete<br />
aus ihrem Heimatbezirk Bruck an der Leitha. In ihren<br />
Zuständigkeitsbereich fallen etliche Polizeidienststellen,<br />
© Eva Enichlmayr<br />
Der Weg zum Erfolg im ÖBV Außendienst<br />
Verlässlichkeit und Sympathie sind für Uschi im ÖBV<br />
Außendienst unerlässlich. Flexibilität, ein guter Schmäh<br />
und ein nettes, gepflegtes Auftreten runden das Erfolgsprofil<br />
einer guten Versicherungsberaterin, eines guten<br />
Versicherungsberaters ab: „Die Chemie muss stimmen.<br />
Wenn es zwischen Kundin bzw. Kunden und Beraterin<br />
bzw. Berater nicht passt, funktioniert es nicht.“<br />
Ehrlichkeit, das Vertrauen ihrer Kundinnen und Kunden<br />
und stets für diese da zu sein – das sind die Prämissen,<br />
die Uschi in ihrem Beruf so erfolgreich werden ließen.<br />
„Meine Kundinnen und Kunden wissen, dass sie mich,<br />
wenn nötig, immer erreichen können oder ich mich<br />
rasch zurückmelde. Das gibt ihnen ein gutes, beruhigendes<br />
Gefühl. Sie rufen ja nicht aus Jux und Tollerei an,<br />
sondern nur, wenn etwas passiert ist und es pressiert“,<br />
beschreibt Uschi ihr Erfolgsgeheimnis. Uschi schnürt<br />
auch gerne komplette Versicherungspakete. „Da weiß<br />
ich, wir haben alles individuell Wichtige und Nötige versichert.<br />
Ich kann sicher sein, dass ich meine Kundinnen<br />
und Kunden stets gut berate und ihnen etwas Gutes tue.“<br />
Durchhaltevermögen ist ein weiterer Erfolgsgarant im<br />
Versicherungs-Außendienst: „Die ersten fünf Jahre sind<br />
teilweise hart. In dieser Zeit muss man aktiv werden und<br />
sich einen Kundenstock aufbauen. Nach fünf Jahren<br />
spürt man Erfolge und nach zehn Jahren geht die Initiative<br />
oft schon von den Kundinnen und Kunden aus.“<br />
22
ÖBV SERIE<br />
vereinbar“<br />
aktiv Team Außendienstmitarbeiterin Ursula Pschill in der ÖBV Geschäftsstelle<br />
und Kunden, Freizeit und Kind.<br />
Leistungsgerechter Verdienst und<br />
freie Zeiteinteilung<br />
Was Uschi an ihrer Tätigkeit besonders schätzt, sind die<br />
Möglichkeit des selbstständigen Arbeitens, die zeitliche<br />
Flexibilität und die leistungsbasierte Entlohnung. Dank<br />
der Abwechslung und dem Kontakt mit den unterschiedlichsten<br />
Menschen freut sich Uschi jeden Tag auf<br />
ihre Arbeit. Uschi berichtet vom positiven Arbeitsklima<br />
in der ÖBV: „Die Stimmung ist freundschaftlich und<br />
familiär. Ich arbeite mit allen gut und gerne zusammen.<br />
Wir helfen einander, für alles wird eine Lösung gefunden.“<br />
Die ÖBV bietet laut Uschi viele Möglichkeiten, vor allem<br />
hinsichtlich Aus- und Fortbildungen, um die Qualifikationen<br />
ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern.<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
Als Mutter ist die zeitliche Komponente im Job wesentlich.<br />
Uschi ist froh, dass sie ihren Beruf als Teilzeitbeschäftigung<br />
ausüben kann, denn „das ist in der Versicherungsbranche<br />
eher unüblich.“ Um 6:30 Uhr heißt es für<br />
Uschi Aufstehen, den Hund Gassi führen und ihren Sohn<br />
versorgen. Um 8 Uhr starten dann oft schon die ersten<br />
Termine. Um 12 Uhr hat Uschi ihre Beratungsgespräche<br />
abgeschlossen. Wenn notwendig, erledigt sie nachmittags<br />
Büroarbeiten von zuhause aus: Es gilt, die Vormittagstermine<br />
aufzuarbeiten,<br />
anstehende vorzubereiten<br />
und neue<br />
zu vereinbaren sowie<br />
Schadensmeldungen<br />
zu machen, Anfragen<br />
zu beantworten und<br />
Angebote zu schreiben.<br />
In regelmäßigen<br />
Abständen fährt sie zu<br />
Teambesprechungen<br />
ins ÖBV Büro nach<br />
Eisenstadt. Ab und<br />
an, wenn ihr Mann,<br />
ein Polizist, dienstfrei<br />
hat und sich so um<br />
Zusammenarbeit wird in der ÖBV<br />
großgeschrieben.<br />
© Eva Enichlmayr<br />
Uschi bereitet sich im ÖBV Büro auf einen Kundentermin vor.<br />
den gemeinsamen Sohn kümmern kann, besucht Uschi<br />
Kundinnen und Kunden nachmittags oder abends. „Ich<br />
entscheide, was ich mir zumute. Ich könnte der Kundin<br />
bzw. dem Kunden ja auch sagen, dass Termine nur innerhalb<br />
einer gewissen Zeitspanne möglich sind.“<br />
Uschi ist durchwegs zufrieden: „Ja, es funktioniert gut“,<br />
gibt sie strahlend Auskunft. „Ich kann den Job machen, den<br />
ich liebe und ausreichend Zeit mit meinem Sohn verbringen.“<br />
Sie empfiehlt den ÖBV Außendienst sowohl für Quer- als<br />
auch für Wiedereinsteigerinnen und -einsteiger. „Mein<br />
Job ist mit meiner Familie gut ver einbar“, merkt Uschi an<br />
und schließt mit den Worten: „Ich habe auch vor, bis zu<br />
meiner Pensionierung bei der ÖBV zu bleiben.“ ■<br />
Vielleicht kennen Sie jemanden, der einen Job mit Eigenverant wortung in<br />
einem Unternehmen mit Herz sucht. Die ÖBV ist immer auf der Suche<br />
nach motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Außendienst.<br />
Nähere Infos unter https://www.oebv.com/web/stellenangebote.html<br />
Ihre Ansprechpartnerin:<br />
Mag. a Marion Wais,<br />
Personalmarketing und -entwicklung<br />
E-Mail: marion.wais@oebv.com<br />
Tel.: 059 808 DW 1<strong>91</strong>0<br />
Empfehlen<br />
Sie uns auch<br />
in Ihrem<br />
Bekanntenkreis!<br />
23<br />
© Eva Enichlmayr
ÖBV SERVICE<br />
Bin ich richtig versichert?<br />
Kennen Sie Ihre Lebensrisiken? Mit der ÖBV<br />
Risikoanalyse zu Ihrem persönlichen Risikoprofil.<br />
Ist Ihnen nicht auch schon einmal der Gedanke gekommen, ob Sie im<br />
Schadensfall auch wirklich abgesichert sind? Oder fragen Sie sich, ob<br />
eventuell über die verschiedenen Versicherungen mehrfach dasselbe<br />
Risiko abgedeckt ist? Die ÖBV Risikoanalyse gibt Antworten auf diese<br />
Fragen.<br />
Versicherungen sind sehr komplexe Produkte. Dahinter<br />
stecken versicherungsmathematische Berechnungen sowie<br />
Prognosen, die zum Teil über viele Jahrzehnte halten<br />
müssen. Auch sollen die Produkte den Bedarf einer sehr<br />
großen Zahl an Kundinnen und Kunden decken. Welche<br />
Risiken durch ein bestimmtes Versicherungs produkt im<br />
Schadensfall im Detail ab gesichert sind, ist für Kundinnen<br />
und Kunden aufgrund der Komplexität nicht immer<br />
leicht nachzuvollziehen.<br />
Dennoch sollte das Versicherungsportfolio kein Zufallsprodukt<br />
sein, sondern auf Basis gezielter Strategien und<br />
Daten erstellt werden. Um die richtige Auswahl zu<br />
treffen, ist es essentiell, zuerst die persönlichen Risiken<br />
zu identifizieren. Das ist nicht so einfach – geht es doch<br />
um Einschätzungen und Prognosen, die nicht leicht<br />
zu treffen sind. Oft unter- oder überschätzen wir die<br />
Wichtig keit einzelner Lebensbereiche und sind uns<br />
gar nicht bewusst, welche finanziellen Einschnitte im<br />
Schadensfall von einem Tag auf den anderen auf uns<br />
zukommen können.<br />
Die wichtigste Frage, die es zu stellen gilt, ist daher:<br />
Was bedeutet es für mich und meine Familie bzw.<br />
mein privates Umfeld, wenn nach einem Unfall, bei<br />
Krankheit oder im schlimmsten Fall durch einen<br />
Todesfall wesentliche finanzielle Mittel nicht (mehr)<br />
zur Verfügung stehen?<br />
Um das Risiko sachlich einschätzen und damit gezielt<br />
vorsorgen zu können, bietet die ÖBV seit einiger Zeit ein<br />
Online-Tool, mit dem Kundinnen und Kunden sowie<br />
Interessierte gemeinsam mit einer Beraterin, einem<br />
Berater unverbindlich eine individuelle Risikoanalyse<br />
durchführen können. Abhängig von Alter, Wohnort<br />
und Lebenssituation ergibt sich daraus ein persönliches<br />
Risikoprofil und in weiterer Folge ein Überblick über den<br />
aktuellen Versicherungsbedarf. Durch den Abgleich dieses<br />
Bedarfs mit dem bestehenden Versicherungsportfolio<br />
lässt sich sehr gut feststellen, ob die versicherten Risiken<br />
noch relevant sind, oder ob es Bereiche gibt, die nicht<br />
ausreichend abgedeckt sind.<br />
Mit der kostenlosen ÖBV Risikoanalyse kennen Sie Ihre Risiken und können sich optimal<br />
dagegen absichern.<br />
© ÖBV<br />
Für die Entwicklung dieses Online-Tools hat die ÖBV<br />
das Start-up-Unternehmen riskine ins Boot geholt.<br />
In die Analyse fließen rund drei Millionen Daten aus<br />
15 öffentlichen Datenquellen ein, unter anderem vom<br />
Hauptverband der Sozialversicherungsträger, der Statistik<br />
24
© fotolia<br />
Austria, der AUVA, dem Kuratorium für Verkehrssicherheit,<br />
dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und<br />
Tourismus sowie der Zentralanstalt für Meteorologie und<br />
Geodynamik.<br />
Die Fülle an Daten wurde in leicht verständliche Fragen<br />
und in ansprechender Form zusammengefasst. So ist<br />
es möglich, mit wenigen Fragen zu einer datenbasierten<br />
Erstanalyse zu kommen und darauf aufbauend zu<br />
definieren, welcher Versicherungsschutz in der derzeitigen<br />
Lebenssituation sinnvoll ist.<br />
Das Tool wird in der ÖBV bundesweit eingesetzt.<br />
So ist es möglich, bequem zu Hause oder an Ihrer<br />
Dienststelle gemeinsam mit den ÖBV Beraterinnen<br />
oder ÖBV Beratern die Risikoanalyse durchzuführen.<br />
Auf Wunsch erhalten Sie nach Abschluss der Erhebung<br />
Ihren ganz persönlichen Risikoreport ausgehändigt. ■<br />
Was erwartet Sie bei der ÖBV Risikoanalyse?<br />
Die ÖBV Risikoanalyse ist einfach und schnell gemacht, die<br />
Er gebnisse sind höchst aufschlussreich. Nehmen Sie sich<br />
die Zeit und finden Sie ge mein sam mit uns heraus, wo Ihre<br />
persönlichen Risikobereiche liegen und es Vorsorgebedarf<br />
gibt.<br />
Wir stellen Ihnen schnell und einfach zu beantwortende<br />
Fragen<br />
> zu demografischen Themen (z.B. Alter, Geschlecht,<br />
Familiensituation und Wohnort),<br />
> zu Ihren Interessen (z.B.: „Sind Sie Hundebesitzer?“,<br />
„Betreiben Sie Sport?“) und<br />
> zu Ihren Anforderungen und Wünschen im Bereich der<br />
finanziellen Vorsorge.<br />
Aufbauend auf Ihren Antworten werden auf Basis der<br />
statistischen Daten quellen Ihre persönlichen Risiken<br />
berechnet. Diese werden in den acht Risiko bereichen<br />
„Krankheit“, „Unfall“, „Altersarmut“, „Kinder“, „Tod“,<br />
„Rechtsstreit“, „Elemen tar- und Kriminalereignis“ und<br />
„Wünsche und Ziele“ dar gestellt. Dabei bezieht sich die<br />
Absicherungs relevanz darauf, wie wichtig es für Sie<br />
persönlich ist, sich in den jeweiligen Bereichen abzusichern.<br />
Die Risikowahr scheinlichkeit zeigt auf, wie hoch<br />
das Risiko für den Eintritt gewisser Ereignisse tatsächlich<br />
ist. An dieser Stelle können Para meter auch noch geändert<br />
und Angaben angepasst werden. Auf den Ergebnissen<br />
Ihrer Risikoanalyse aufbauend erhalten Sie Empfehlung en<br />
für Versicherungs- und Vorsorgeprodukte, zu denen Sie<br />
sich gerne beraten lassen können – und natürlich auf<br />
Wunsch kostenlos die Zusammen fassung Ihrer Ergebnisse.<br />
25
ÖBV SERVICE<br />
Gut leben – ein Leben lang<br />
Lebenslanges Zusatzeinkommen sichern.<br />
Österreichs Bevölkerung wird immer älter. Viele machen sich Gedanken,<br />
wie sie ihren Lebensstandard auch im Alter halten können, ohne das<br />
Ersparte aufzubrauchen. Eine private Rentenversicherung kann hier<br />
helfen.<br />
Lag die Lebenserwartung für Frauen im Jahr 2017 bei<br />
etwa 85 und für Männer bei 82 Jahren, steigt sie bis 2030<br />
noch um ungefähr drei Jahre an. Besonders ins Auge<br />
springt dabei, dass immer mehr Menschen 85 Jahre oder<br />
älter sind. 2014 gehörten dieser Altersgruppe 209.000 Personen<br />
an, 2030 sollen es 330.000 sein. Am 1. Jänner 2018<br />
waren in Österreich bereits 1.019 Menschen mindestens<br />
100 Jahre alt. Auch Sie sind also auf dem besten Weg,<br />
85 Jahre oder sogar älter zu werden!<br />
So erfreulich die kontinuierlich steigende Lebenserwartung<br />
ist, so viel Unsicherheit ist damit verbunden.<br />
Fragen, wie „Werde ich in der Pension genügend<br />
finanzielle Mittel haben, um mir mein Leben leisten<br />
zu können?“, stellen sich heute die meisten von uns.<br />
Vor allem die Schwierigkeit vorherzusehen, wie die<br />
wirtschaftliche Entwicklung voranschreitet und wie hoch<br />
später die Kaufkraft des angesparten Vermögens bzw.<br />
des Pensionseinkommens sein wird, führen zu großer<br />
Verunsicherung.<br />
Schon heute reicht die gesetzliche Rente vielen Pensionistinnen<br />
und Pensionisten nicht mehr zum Leben.<br />
Sie müssen zur Deckung der Fixkosten ihre Ersparnisse<br />
aufwenden, denn mit zunehmendem Alter steigen meist<br />
auch die persönlichen Fixkosten, da der Pflege- und<br />
Gesundheitsbedarf größer wird. Das „Risiko“, länger zu<br />
leben, als das angesparte Geld reicht, ist somit eines der<br />
am meisten unterschätzten und wird von Jahr zu Jahr<br />
brisanter. Auch wenn das Pensionsantrittsalter EU-weit<br />
angehoben wird, steigt die Pensionsdauer durch die<br />
höhere Lebenserwartung insgesamt weiter an.<br />
Frühzeitige Planung sichert Lebensstandard<br />
© fotolia<br />
Trotz aller Statistiken und Prognosen ist natürlich niemals<br />
eine Aussage über das persönliche Leben möglich.<br />
Niemand kann vorhersehen, wie lange jede oder jeder<br />
Einzelne tatsächlich leben wird. Dennoch können<br />
Berechnungen darüber angestellt werden, wie hoch das<br />
Pensionseinkommen sein soll, damit der gewünschte<br />
Lebensstandard erhalten bleibt. Vor allem seit Einführung<br />
des Pensionskontos in Österreich ist es möglich,<br />
jederzeit die bisher gesammelten Anwartschaften aus der<br />
Quelle für verwendete Zahlen: Statistik Austria<br />
26
ÖBV SERVICE<br />
gesetzlichen Pensionsversicherung, und daraus abgeleitet,<br />
die prognostizierte Pensionshöhe, abzufragen. Vergleicht<br />
man diese Ergebnisse mit der Höhe des erwünschten<br />
Pensionseinkommens, ergibt sich die Höhe des benötigten<br />
Zusatzeinkommens.<br />
Mit lebenslanger Rente Pension planbar machen<br />
Doch wie sorgt man am besten für ein Zusatzeinkommen<br />
vor, das die finanziellen Lücken im Ruhestand ausgleicht<br />
– ein Leben lang? Am sichersten ist es, sich nicht<br />
nur auf eine Vorsorgevariante zu verlassen – daher auch<br />
die vielzitierten drei Säulen der Altersvorsorge, zu denen<br />
neben der gesetzlichen Pension die betriebliche und die<br />
private Vorsorge zählen.<br />
Große Sicherheit zusammen mit steuerlichen Vorteilen<br />
bieten private Rentenversicherungen. Ihre Stärke liegt im<br />
Ausgleichsmechanismus innerhalb der Versichertengemeinschaft.<br />
So können sie als einziges Vorsorgemodell Einkünfte<br />
bis zum Lebensende garantieren, auch wenn das auf<br />
diesem Weg angesparte Kapital schon aufgebraucht ist. ■<br />
Frage an die ÖBV<br />
Wie komme ich zu einer<br />
lebenslangen Rente?<br />
Um für eine lebenslange Rente vorzusorgen,<br />
haben Sie in der privaten Rentenversicherung<br />
verschiedene Möglichkeiten: Bei der<br />
aufgeschobenen Rentenversicherung sparen<br />
Sie mit der Zahlung regelmäßiger Beiträge<br />
oder eines Einmalerlags Kapital über einen<br />
vorher vereinbarten Zeitraum an. Am Ende<br />
der Ansparphase können Sie frei entscheiden,<br />
wie Sie den Betrag ausbezahlt haben<br />
möchten – zur Gänze einmalig, als temporäre<br />
Rente oder aber als lebenslange Rente.<br />
Entscheiden Sie sich für eine der Optionen,<br />
können Sie Ihr nicht verbrauchtes Kapital<br />
für den Fall des Ablebens mit der Option<br />
der Rückgewähr an Ihre Hinterbliebenen<br />
absichern.<br />
© fotolia<br />
Aber auch bei einer sofort beginnenden Rente ist es möglich, das angesparte Kapital in eine lebenslange Rente<br />
umzuwandeln. Der Vorteil in der Auszahlung als lebenslange Rente liegt darin, dass Sie Ihre Rente auch dann<br />
noch erhalten, wenn Ihr eingezahltes Kapital bereits aufgebraucht ist.<br />
GLOSSAR<br />
Rückgewähr<br />
Die Rückgewähr beschreibt im Allgemeinen die Rückzahlung von Beiträgen durch die Versicherungsgesellschaft<br />
an die Hinterbliebenen der versicherten Person. Ist im Rahmen einer Rentenversicherung die Option der Rückgewähr<br />
gewählt, erhalten die frei wählbaren, bezugsberechtigten Personen die einbezahlten Beiträge abzüglich<br />
bereits ausgezahlter Renten. Im Falle eines sehr langen Lebens bekommt die versicherte Person die Rente trotzdem<br />
lebenslang.<br />
27
GESUNDHEIT<br />
Adieu Stimmungstief!<br />
Mit mentaler Stärke und neuer Stressresistenz zu mehr<br />
Lebensfreude.<br />
Österreich ist überlastet. Nur drei von zehn Menschen hierzulande<br />
fühlen sich wirklich gut und wohl. Bei unbeständigem Wetter leidet<br />
die Stimmung besonders. Doch was tun, um Burn-out und Depression<br />
vorzubeugen und beruflich sowie privat zufrieden und leistungsfähig zu<br />
bleiben?<br />
Ein weiterer Tipp, der vor allem bei Schlechtwetter<br />
Wunder bewirkt: Hinein ins Licht! Lichtanwendungen<br />
können nachweislich helfen, Stress zu reduzieren. Sie<br />
hellen die Stimmung auf und senken die Herzfrequenz,<br />
ebenso wie Entspannungsmethoden im Rahmen von<br />
Yoga oder Meditationen.<br />
„Glücksstoffe“<br />
Acht Prozent der Österreicherinnen und Österreicher<br />
leiden unter Depressionen und 40 Prozent der Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer fühlen sich psychisch<br />
belastet. Denn die Anforderungen, die Menschen an sich<br />
selbst und ihr Umfeld stellen, steigen immer weiter. Es<br />
gilt, die tägliche Belastungsspirale zu stoppen, bevor man<br />
ausgelaugt ist oder sogar ins Burn-out rutscht.<br />
„Me-Time“<br />
Die richtige Strategie lautet, gezielt und regelmäßig etwas<br />
für sich selbst zu tun – sich bewusst Zeit für sich selbst zu<br />
gönnen. Wichtig ist es, Körper und Seele gleichermaßen<br />
zu „trainieren“. Erleben Sie bewusst die Natur, vielleicht<br />
bei einem Waldspaziergang! Riechen Sie den Duft der<br />
Blätter, schauen Sie ins beruhigende Grün, streichen Sie<br />
über eine Baumrinde! Diese Sinneserlebnisse helfen, sich<br />
zu erden.<br />
© fotolia<br />
Setzen Sie auf gesunde Ernährung mit frisch zubereiteten,<br />
regionalen Produkten! Schokolade verhindert keine<br />
Depression, aber Neurotransmitter wie Serotonin oder<br />
Dopamin können dafür sorgen, dass wir trotz Stress<br />
nicht die Laune verlieren. Damit unser Körper Serotonin<br />
bilden kann, braucht er als wichtigen Baustoff Tryptophan,<br />
das in vielen alltäglichen Lebensmitteln steckt. So sind<br />
zum Beispiel Käse, Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchte, Getreide,<br />
Nüsse und Eier besonders reich an diesem Eiweißstoff.<br />
Fitness für die Seele<br />
Es klingt so einfach: Handy ausschalten und persönlich<br />
mit seinen Mitmenschen in Kontakt treten. Ein Kaffeetratsch<br />
mit Freundinnen und Freunden, eine Plauderei<br />
beim gemeinsamen Spaziergang. Sich mit Menschen<br />
auseinanderzusetzen ist der einfachste Weg, die Be lastung<br />
des Alltags hinter sich zu lassen. Reicht das nicht, gibt<br />
es zahlreiche pro fessionelle Begleitungs- und Unterstützungsangebote<br />
von der wissenschaftlich basierten<br />
Gesprächstherapie bis hin zu Stress-Selbsthilfegruppen.<br />
Sich belastet zu fühlen, muss endlich enttabuisiert<br />
werden – und die „Vorsorge“ für mentale Stärke sollte<br />
selbstverständlicher Teil der Lebensplanung jedes<br />
Menschen sein, wie auch die Vorsorgeuntersuchung<br />
beim Hausarzt.<br />
■<br />
28
ÖBV AKTIV<br />
GESUNDHEIT<br />
GÖD-Infoveranstaltungen<br />
für RichterInnen und StaatsanwältInnen<br />
ÖBV zeigt Möglichkeiten zur Pensionsvorsorge auf.<br />
Im September des Vorjahres informierte die GÖD im Festsaal<br />
des Oberlandesgerichtes Graz StaatsanwältInnen und<br />
RichterInnen aus der Steiermark und Kärnten zum aktuell<br />
geltenden Pensionsrecht. Aufgrund des großen Interesses<br />
an dem Informationsangebot wurden bereits im Oktober<br />
in Klagenfurt und Anfang des Jahres 2019 in Feldkirch und<br />
Innsbruck Folgeveranstaltungen abgehalten.<br />
Die ÖBV stellte jeweils Möglichkeiten der rechtzeitigen<br />
Pensionsvorsorge vor, um so eventuelle Pensionslücken zu<br />
schließen. Besonders wichtig war es für Organisations direktor<br />
Felix Wohlmuth darauf hinzuweisen, dass die erfreulichen<br />
Aussichten der steigenden Lebenserwartung immer auch das<br />
Risiko mit sich bringen, länger zu leben, als das Geld reicht.<br />
© Wilke<br />
Dr. in Julija Vrabl<br />
Ärztliche Leitung & Leiterin Arbeitsmedizinisches Zentrum<br />
WELLCON Wien, Standortleitung Villach<br />
Was tun bei Kopfschmerzen?<br />
Ungefähr 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung leiden an chronischen<br />
Kopfschmerzen. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie<br />
Männer. Auslöser können Schlaf- oder Flüssigkeitsmangel,<br />
Klima einflüsse, der Konsum von Alkohol sowie Nikotin oder<br />
auch die Einnahme bestimmter Medikamente sein. Fieber,<br />
Nasen nebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung, Augenerkrankungen,<br />
Unterzuckerung oder zu hoher bzw. zu niedriger<br />
Blutdruck zählen nur selten zu den Ursachen.<br />
Am Arbeitsplatz sind vor allem eine falsche Körperhaltung,<br />
Überlastung der Augen bei Bildschirmarbeit sowie psychische<br />
Belastungen für Kopfschmerzattacken verantwortlich. Meistens<br />
handelt es sich um Spannungskopfschmerzen, also um Muskelverspannungen<br />
im Nacken- und Schulterbereich. Davon zu<br />
unterscheiden ist Migräne, ein meist halbseitiger, dumpfer, oft<br />
pulsierender Kopfschmerz, häufig verbunden mit Übelkeit und<br />
Erbrechen.<br />
In Graz: Dr. Martin Ulrich, Vorsitzender-Stellvertreter der Bundesvertretung Richter und<br />
Staats anwälte in der GÖD, Mag. Christian Haider, Vorsitzender der Bundesvertretung<br />
Richter und Staatsanwälte in der GÖD, Felix Wohlmuth, Organisationsdirektor ÖBV,<br />
Mag. Kerem Gürkan, Pensionsrechtsexperte in der GÖD, MMag. a Elisabeth Kirchmair,<br />
Landes vor sitzende der Bundesvertretung Richter und Staatsanwälte in der GÖD für die<br />
Steiermark, Dr. Manfred Scaria, Präsident des Oberlandesgerichtes Graz (v.l.n.r.)<br />
© ÖBV<br />
Als erste Hilfe gegen Kopfschmerzen wirken ein Spaziergang an<br />
der frischen Luft, der Rückzug in einen ruhigen, abgedunkelten<br />
Raum oder eine Massage der Schläfen bzw. des Hinterkopfes<br />
mit kreisenden Bewegungen meist schon gut. Bei Migräne<br />
ist eine spezielle medikamentöse Dauertherapie möglich. Bei<br />
wieder kehrenden halbseitigen Schmerzen oder wenn zusätzlich<br />
Erbrechen, Lähmungen, Seh- und Sprachstörungen auftreten,<br />
ist unbedingt ein Arzt zu konsultieren.<br />
Tipps, damit Kopfschmerzen gar nicht erst entstehen:<br />
In Innsbruck: Dr. Martin Ulrich, Vorsitzender-Stellvertreter der Bundesvertretung Richter<br />
und Staatsanwälte in der GÖD, Felix Wohlmuth, Organisationsdirektor ÖBV, Dr. Klaus<br />
Schröder, Präsident des Oberlandesgerichtes Innsbruck, Mag. Michael Ortner, Landesvorsitzender<br />
der GÖD-Bundesvertretung Richter und Staatsanwälte in Tirol, Mag. Kerem<br />
Gürkan, Pensionsrechtsexperte in der GÖD, Mag. Christian Haider, Vorsitzender der<br />
Bundesvertretung Richter und Staatsanwälte in der GÖD (v.l.n.r.)<br />
© ÖBV<br />
• Achten Sie auf ausreichend Schlaf!<br />
• Trinken Sie viel Flüssigkeit – vorzugsweise Wasser!<br />
• Betreiben Sie Sport an der frischen Luft!<br />
• Vermeiden Sie den Konsum von Alkohol und Nikotin!<br />
• Bei Verspannungen hilft Gymnastik.<br />
• Wenden Sie in stressigen Zeiten Entspannungstechniken wie<br />
autogenes Training an!<br />
• Machen Sie immer wieder Pausen von der Bildschirmarbeit<br />
und entspannen Sie Ihre Augen sowie Nacken- und Schultermuskulatur<br />
mit Ausgleichsübungen!<br />
29
KULTUR<br />
© Karl Grabherr<br />
© Karl Grabherr<br />
Die Werke (v.l.n.r.) „Für Jean Henri Fabre“, „Hinter einem Schacht…“ und „Alter Faun<br />
mit Skateboard“, Acryl auf Leinwand, 170 x 130 cm, 2005<br />
Der Künstler Walter Schmögner freute sich über den enormen BesucherInnen-Andrang.<br />
Walter Schmögner zeigt<br />
VIELFALT<br />
Ein visuelles und akustisches Feuerwerk zum 75er des Künstlers.<br />
Anlässlich seines halbrunden Geburtstags im Juni 2018 wurde Walter Schmögner<br />
im darauffolgenden Herbst mit einer groß angelegten Personale im ÖBV Atrium<br />
gewürdigt. Zentrale Themen seiner Arbeit sind farbstarke Auseinandersetzungen<br />
mit dem Licht und düstere Architekturphantasien. Die Liebe zum Amorphen,<br />
Animalischen, zum Schwer-Einordenbaren sowie zum subversiven, hintergründigen<br />
Witz charakterisiert bis heute sein umfassendes Œvre.<br />
„Bei mir passiert alles im Kopf, dann geht es weiter im<br />
Atelier. Es beginnt immer mit der Bleistiftzeichnung.<br />
Durch die Skizzen entwickelt sich etwas, manchmal<br />
werden daraus Gemälde oder auch Objekte. Dadurch<br />
ergibt sich diese Vielfalt“, so der mit unendlicher<br />
Phantasie gesegnete Künstler Walter Schmögner.<br />
Der Maler, Zeichner, Buch-, Foto- und Filmkünstler,<br />
Kinderbuchillustrator und Bildhauer wurde 1943<br />
als Sohn des Malers Theodor Schmögner in Wien<br />
geboren. Die Familienwohnung im 4. Wiener Gemeindebezirk<br />
wurde in den letzten Kriegsjahren völlig<br />
aus gebombt, worauf Walter und sein Bruder Horst<br />
nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit einem<br />
so genannten „Kindertransport“ gemeinsam mit rund<br />
1.000 anderen Kindern nach Spanien „verschickt“<br />
wurden. Sie verbrachten die folgenden Jahre ihrer<br />
Kindheit in Toledo in einem adeligen Haushalt. Bei<br />
Walter flossen die vielen wundersamen Eindrücke aus<br />
dem „exotischen“ Spanien bald in Zeichnungen ein.<br />
Zurück in Wien musste aber vor allem wieder Deutsch<br />
gelernt werden. Seine künstlerische Ausbildung erhielt<br />
Walter Schmögner auf Anraten der Eltern an der<br />
„Graphischen“ in Wien.<br />
„Ich habe relativ früh zu zeichnen begonnen und auch<br />
schon bald erste Ausstellungen gehabt. Aufgrund<br />
der guten Ausbildung an der Graphischen konnte ich<br />
meinen Lebensunterhalt mit Illustrationsaufträgen und<br />
Werbegrafik absichern”, erzählt Schmögner rückblickend<br />
in seinem Dachgeschoß-Studio in der Wiener Innenstadt.<br />
Dieses nutzt er vorwiegend für die Gestaltung von<br />
Illustrationen und anderen Kleinformaten. Die großen<br />
Arbeiten, meist Mischtechniken mit Acrylfarben,<br />
Öl kreiden, Kohle, Farb- und Grafitstiften entstehen im<br />
liebevoll renovierten Vierkanthof im Südburgenland.<br />
Mit seinem teils karikaturhaften, teils surrealen, jedenfalls<br />
immer unverwechselbaren Zeichenstil wurde der<br />
umtriebige Künstler bald über die Grenzen Österreichs<br />
hinaus berühmt. Zahlreiche Studienreisen, Aufträge<br />
und Ausstellungen führten ihn nach Deutschland,<br />
Frankreich, England, Italien, Spanien, Nordafrika sowie<br />
in die Schweiz und die USA. Seit 1977 wirkte er zudem<br />
30
KULTUR<br />
© Karl Grabherr<br />
Selbst die Galerieplätze waren besetzt.<br />
© Karl Grabherr<br />
© Karl Grabherr<br />
Harri Stojka und Band sorgten für beste Stimmung.<br />
Maria Petrova, Musikerin, Peter Strutzenberger, Musiker, Harri Stojka, Musiker, Walter<br />
Schmögner, Künstler, Jacqueline Chanton, Kuratorin, Roman Grabner, Kurator des<br />
Universal museums Joanneum, Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender ÖBV (v.l.n.r.)<br />
als Bühnenausstatter und zwischen 1988 und 2003 gab er<br />
seinen künstlerischen Erfahrungsschatz als Gastprofessor<br />
in Hamburg, Salzburg und Wien weiter. Einer breiten<br />
Öffentlichkeit bekannt ist Walter Schmögner sicherlich<br />
durch den Cartoon „Co & Mix“ in der Wochenendbeilage<br />
einer österreichischen Tageszeitung und durch eine im<br />
November 2018 für ihn ausgerichtete, vornehmlich dem<br />
plastischen Werk gewidmete Ausstellung in der Albertina.<br />
„Walter Schmögner findet die Welt immer schon komisch<br />
und seltsam, nicht tragisch und abstoßend“, ist von<br />
Wegbegleiter und Albertina-Direktor Klaus Albrecht<br />
Schröder zu lesen, der Schmögners zeichnerisches<br />
Können an der Meisterschaft eines Alfred Kubin misst.<br />
„Schmögner liebt den Menschen und versucht, ihn zu<br />
verstehen – auch und insbesondere dann, wenn er dessen<br />
Schwächen und unergründliche Leidenschaften zum<br />
Thema der Kunst erhebt. In diesem Sinne zählt Walter<br />
Schmögner zu den wichtigsten Vertretern der österreichischen<br />
Kunstszene der letzten Jahrzehnte.“<br />
Für die Präsentation im ÖBV Atrium wählte der Künstler<br />
gemeinsam mit Kuratorin Jacqueline Chanton 47 Gemälde<br />
und Arbeiten auf Papier aus. Einige wesentliche davon<br />
konnten als Leihgaben von der Peter Infeld Privatstiftung<br />
gewonnen werden. Bei der hervorragend besuchten<br />
Es wurden viele angeregte Gespräche geführt.<br />
Vernissage würdigte Roman Grabner, Kurator des<br />
Universal museums Joanneum, mit kenntnisreichen<br />
Worten das bedeutende Schaffen Schmögners.<br />
Zusätzlich zu den Bildern sorgte die zu<br />
Ehren des Künstlers aufspielende<br />
Formation „Hot Trio“ von Gitarrist<br />
Harri Stojka mit Maria Petrova am<br />
Schlagzeug und Peter Strutzenberger<br />
am Bass für Kunstgenuss und gute<br />
Stimmung.<br />
Bleibt nur noch, dem äußerst jugendlich<br />
wirkenden, menschenfreundlichen Jubilar<br />
viele kreative Jahre zu wünschen: Ad<br />
multos annos, lieber Walter Schmögner!<br />
© Karl Grabherr<br />
© Eva Wahl<br />
Mag. a Maria Christine Holter,<br />
Kunsthistorikerin und Kuratorin<br />
in Wien<br />
31
KULTUR<br />
ÖBV AKTIV<br />
Rückblick<br />
Thomas Riess: blurs & idols<br />
Dystopien mit Gegenwartsbezug.<br />
„Idol”, Öl auf Leinwand,<br />
195 x 160 cm, 2018<br />
© Thomas Riess<br />
Welchen Göttern wird heute<br />
gehuldigt? – Diese Frage stellt sich<br />
Künstler Thomas Riess (* 1970).<br />
Der vorwiegend in Wien lebende<br />
Absolvent der Kunstuniversität<br />
Mozarteum Salzburg zeigte bis<br />
Anfang Mai 2019 aktuelle Ölgemälde<br />
und Mischtechniken<br />
unter dem Titel „blurs & idols“<br />
im ÖBV Atrium. Riess‘ „idols“<br />
erscheinen als gesichtslose,<br />
entfremdete Wesen, denen die<br />
Augen als Spiegel der Seele mit<br />
ein paar groben Pinselzügen, den<br />
„blurs“, abhandengekommen sind. Die gezielt ins Antlitz<br />
platzierten Unschärfen erfüllen eine ähnliche Funktion<br />
wie Verpixelungen oder schwarze Balken in Printmedien<br />
und Film – sie sind Störfaktoren, lenken aber zudem die<br />
Aufmerksamkeit auf die (verdeckte) Identität der dargestellten<br />
Personen. „Die Serie ,idols‘ geht aus meiner Beschäftigung<br />
mit prähistorischen Fruchtbarkeitsidolen hervor. Heute sind<br />
es Models und Stars, die eine ähnlich magische Wirkung auf<br />
uns ausüben. Ich inszeniere diese säkularisierten Gottheiten<br />
aus dem medialen Kontext gerissen und raube ihnen mit<br />
ein paar Pinselstrichen die Individualität. Zugleich stelle ich<br />
damit unsere Wahrnehmungsgewohnheiten zur Diskussion“,<br />
erklärt Thomas Riess. Letzteres gilt auch für die Serie „blurs“,<br />
in der ähnlich abstrakte Interventionen in Landschaftsbildern<br />
ins Auge fallen. Indem die visuelle Irritation in das Artefakt<br />
integriert wird, erzeugt sie ein anderes Narrativ und somit<br />
eine neue Bildwirklichkeit. Mit diesem Kunstgriff schafft der<br />
Künstler dystopische Momente, die wachrütteln und unsere<br />
gegenwärtige Lebensweise kritisch hinterfragen.<br />
Zehn Siege für Handbiker<br />
Schattauer<br />
ÖBV unterstützt<br />
Para lympics-Sportler.<br />
Der seit 20 Jahren quer schnitt gelähmte<br />
Handbiker Wolfgang Schattauer<br />
startete im Wettkampfjahr 2018 bei<br />
insgesamt 29 Rennen. Zehn Mal holte<br />
er die Gold medaille, insgesamt 17 Mal<br />
erreichte er einen Podestplatz. Auch<br />
in der nächsten Saison plant Schattauer,<br />
bei den wichtigsten nationalen und<br />
internationalen Rennen an den Start<br />
zu gehen. Sein derzeit größtes Ziel ist<br />
die Qualifikation für die Paralympics<br />
2020 in Tokio.<br />
Neue Outdoor-Kleidung für<br />
Alpin sportexpertInnen<br />
ÖBV sponsert BSV Land Oberösterreich.<br />
In der Schweiz belegte Wolfgang<br />
Schattauer den 1. Platz in der UCI<br />
(Union Cycliste Internationale)<br />
Gesamtwertung.<br />
Seit vielen Jahren unterstützt die ÖBV den Betriebssportverein<br />
Land Oberösterreich, eine Einrichtung des Landespersonalausschusses<br />
Oberösterreich zur Gesundheitsförderung<br />
der Landesbediensteten. So nun auch bei der Anschaffung<br />
neuer Alpinbekleidung für die BSV Schi-Mannschaft.<br />
Anfang des Jahres wurden im Beisein von Landes direktor<br />
Manfred Steinberger die Schianzüge an die Schilehrerinnen<br />
und Schilehrer des Betriebssportvereines übergeben.<br />
© Privat<br />
Ausstellungsvorschau:<br />
Viktoria Körösi<br />
Alfred Höll, BSV-Cheforganisator (3.v.l.), Manfred Steinberger, Landesdirektor ÖBV<br />
Oberösterreich (4.v.l.), und Günther Korczynski, RVL ÖBV (3.v.r.), im Kreis einiger<br />
BSV-Schilehrer.<br />
© ÖBV<br />
In Schwebe<br />
Herzlich willkommen zur<br />
Ausstellung im ÖBV Atrium!<br />
© Viktoria Körösi<br />
o. T., Öffnung 3, Öl,<br />
Acryl auf Leinwand, Holzkörper,<br />
20 x 20 x 3 cm, 2014<br />
15. Mai bis 13. September 2019<br />
Grillparzerstraße 14<br />
1010 Wien<br />
Mo–Fr 8–16 Uhr<br />
Die gesamte Mannschaft der Schilehrerinnen und Schilehrer mit der Vereinsführung<br />
Dr. Peter Csar (1.v.l.) und Ing. Peter Casny (1.v.r.) sowie BSV-Cheforganisator Alfred Höll<br />
(3.v.l.).<br />
© ÖBV<br />
32
ÖBV AKTIV<br />
ÖBV SERVICE<br />
Die ÖBV läuft für den guten Zweck<br />
ÖBV Team beim Krebsforschungslauf 2018.<br />
Am 6. Oktober 2018 fand der 12. Krebsforschungslauf der Medizinischen Universität Wien statt. Die ÖBV war bereits zum<br />
fünften Mal mit einem eigenen Team dabei: 29 Kolleginnen und Kollegen sowie Angehörige liefen, walkten und gingen im<br />
Schnitt 7,3 Runden bzw. Meilen für den guten Zweck.<br />
Sowohl Innendienst als auch Außendienst der ÖBV waren vertreten. Kolleginnen und Kollegen aus Wien, Niederösterreich,<br />
dem Burgenland und der Steiermark nahmen teil.<br />
Mit den eingenommenen Spendengeldern werden aussichtsreiche Forschungsprojekte von jungen, ambitionierten Wissenschafterinnen<br />
und Wissenschaftern an der MedUni Wien unterstützt.<br />
© Eva Enichlmayr<br />
Robert Hufnagel, Sandra Nowak, MSc, Veronika Selisko, Mag. a Elisabeth Pilz, Monika Wurzinger, Patrick Benkovic, Herbert Rosskopf, Mag. a Katharina und Carla Jöbstl, Bernhard Stickler,<br />
Elisabeth Rosskopf, Mag. a Sabine Nadler-Valent, DI in Birgit Bauer, Norbert Engelbert, Mag. a Marion Wais, Lea Liefeld, Luljeta Bauer, Manfred Waldmann, Claudia Liefeld, BA,<br />
Andreas Marosevic, Karl Weninger, Theresia Merzinger, Monika Reisner (v.l.n.r.)<br />
Auflösung Kreuzworträtsel ÖBVaktiv Nr. 90:<br />
Die richtige Antwort lautet VERSICHERUNGSANTRAG.<br />
Die Büchergutscheine haben gewonnen:<br />
Katharina Auzinger aus Ried im Innkreis<br />
Erhard Egger aus Tauplitz<br />
Veronika Lichtenberger aus Rust<br />
Wir gratulieren herzlich!<br />
T B B R K O J<br />
P E N S I O N S V O R S O R G E K<br />
I P E S T O M I N T E R N A<br />
A L T E R S A R M U T D E B U E T<br />
Z E I T H A L P U S T A<br />
P E N S I O N S L U E C K E A T S<br />
I O S C S O S T I L L T<br />
E T R I C H E H E G H E R R<br />
R H N I V E A U M A O<br />
K A R E N Z R A K M H U P<br />
R A T E A O R T A M U S I S C H<br />
P E N S I O N S K O N T O E H E<br />
33
PERSPEKTIVEN<br />
Expertenmeinung<br />
Wohnen im Alter – zwischen<br />
Sicherheit und Individualität<br />
„Junge Alte“ oder „Healthy Ager“ haben andere Ansprüche an ihr<br />
Wohnumfeld als ältere Menschen mit schlechter Gesundheit.<br />
Älter werden ist in modernen Gesellschaften vielfältig<br />
und dynamisch. Ein Perspektivenwechsel von der Phase<br />
des Rückzugs hin zu aktivem Altern hat sich vollzogen.<br />
Wohnen gehört zu den Grundbedürfnissen des<br />
Menschen und muss sich dem Lebensstil anpassen.<br />
Wohnen heißt, an einem bestimmten Ort zuhause, mit<br />
ihm verwachsen zu sein und auch dort hinzugehören.<br />
Es hat viel mit Selbstbewahrung, Beheimatung, Sicherheit<br />
und Identität zu tun. Alltagssprachlich wird oft<br />
gesagt: „Wo lebst du?“, was das Ganze gut beschreibt.<br />
Aktiveres Wohnen bei der Generation 55+<br />
34<br />
© Clemens Tiefenthaler<br />
ZUM AUTOR<br />
Univ.-Prof. Dr.<br />
Franz Kolland<br />
Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland ist international<br />
anerkannter Soziologe und Gerontologe und seit<br />
1997 außerordentlicher Universitätsprofessor für<br />
Soziologie an der Universität Wien. Er fungiert<br />
seit 2010 als Sprecher des Forschungsschwerpunkts<br />
„Familie, Generationen und<br />
Gesundheitsförderung“ der Fakultät für Sozialwissenschaften<br />
und ist seit 2012 Studiengangsleiter<br />
des Masterstudiengangs „Gerontologie<br />
und soziale Innovation“ der Universität Wien.<br />
Das Vorstandsmitglied der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie<br />
(ÖGGG) sowie der Österreichischen Plattform<br />
für Interdisziplinäre Alternsfragen (ÖPIA) ist<br />
Herausgeber der „Zeitschrift für Gerontologie<br />
und Geriatrie“ sowie des „International Journal<br />
of Education and Ageing“. 2010 erhielt Kolland<br />
den Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung<br />
für seine Studie „Bildung und aktives<br />
Altern – Bewegung im Ruhestand“ und 2016 das<br />
Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft<br />
und Kunst.<br />
Wohnen ist also elementar für jeden Menschen, doch wie<br />
sehen Wohnbedürfnisse im Alter aus? Jede Lebensphase<br />
ist anders, dementsprechend individuell sind auch die<br />
Bedürfnisse. „Jüngere Alte“, also Menschen zwischen<br />
55 und 75 Jahren, genießen nach der Pensionierung viel<br />
freie Zeit, sind aktiv und wollen sich persönlich noch<br />
einmal neu entwickeln.<br />
Diese Generation gehört zu den sogenannten „Baby<br />
Boomer“, jenen Jahrgängen, die zwischen 1952 und 1972<br />
geboren wurden. Sie sind die erste Generation, in der<br />
sich traditionelle Lebensformen aufgelöst haben, was<br />
man am offeneren Umgang mit den Themen Sexualität,<br />
Scheidung und Familie erkennt. Viele haben von der<br />
Bildungs expansion in den 1980er-Jahren profitiert,<br />
dementsprechend gibt es in dieser Schicht mehr<br />
Akademikerinnen und Akademiker als davor. All dies<br />
hat zu diverseren Lebensstilen geführt – man kann die<br />
„jüngeren Alten“ also nicht in einem Wort beschreiben,<br />
sie führen aber ein sehr aktives Leben.<br />
Steigendes Sicherheitsbedürfnis<br />
Ab 75 Jahren gewinnt Wohnen an Stellenwert, denn<br />
die Generation 75+ verbringt mehr Zeit zu Hause und<br />
kämpft vermehrt mit gesundheitlichen Einschränkungen<br />
und Vulnerabilität. Daher benötigt sie stärkere Anpassungen<br />
ihrer Wohnumgebung und ist sicherheitsorientierter.<br />
Folgende Fragen sind für die über 75-Jährigen<br />
essenziell: „Ist die Wohnung barrierefrei?“ „Hat das<br />
Stiegenhaus einen Fahrstuhl?“ „Ist der Eingang gut beleuchtet?“<br />
Verschlechtern sich mit fort schreitendem Alter<br />
die körperlichen Kompetenzen, so muss eine Wohnung
PERSPEKTIVEN<br />
diese „ausgleichen“ – etwa mit besserer Beleuchtung,<br />
Sprechanlagen oder Notrufknöpfen.<br />
Schauervorstellung Heim?<br />
Selbstständig in den „eigenen vier Wänden“ zu leben, ist<br />
meist der größte Wunsch der Älteren. Ein Wechsel in<br />
ein Heim oder eine betreute Senioren-Wohnanlage kann<br />
jedoch aus Gesundheits- oder Mobilitätsgründen notwendig<br />
werden. Die Wohnzufriedenheit vermindert sich<br />
dadurch jedoch nicht. Studien von Höpflinger (2004)<br />
und Saup (2001) zeigen, dass Menschen, die in privaten<br />
Wohnungen leben und jene, die in Heimen wohnen,<br />
nahezu gleich zufrieden sind. Die großen Vorteile in<br />
betreuten Wohnsituationen sind das soziale Umfeld<br />
und der laufende Kontakt zu anderen Menschen.<br />
Die vor rangig angebotenen Einzelzimmer oder Apartments<br />
für Paare können mit lieb gewonnenen Möbeln<br />
eingerichtet werden. Geboten werden außerdem bunte<br />
Freizeitprogramme, Senioren-Fitnesscenter, Cafés<br />
mit Vorträgen und Lesungen und vieles mehr. Je nach<br />
individuellem Bedürfnis profitiert man von Rund-umdie-Uhr-Be<br />
treuung, leichter Unterstützung im Alltag<br />
von Haushaltshilfe über Essen im Restaurant bis hin zur<br />
Begleitung bei Arztbesuchen, oder aber man lebt vollkommen<br />
selb stständig. Selbstbestimmtheit steht immer<br />
mehr im Fokus.<br />
Von der Schach-WG bis zur Seniorenkreuzfahrt<br />
Aufgrund der steigenden Lebenserwartung entwickelt<br />
sich auch die Forschung zu Wohnumfeldern für Ältere,<br />
das Angebot wird mit steigender Nachfrage und Individualisierung<br />
diverser. Senioren-WGs und Mehr generationenhäuser<br />
fördern den Austausch mit anderen<br />
Menschen und werden in der urbanen Stadtteilentwicklung<br />
aufgrund des großen Interesses mittlerweile fix eingeplant.<br />
Ein neuer Trend sind themenbe zogene Wohngemeinschaften,<br />
in denen sich Gleichgesinnte zusammenfinden<br />
wie christliche Senioren-WGs, WGs für passionierte<br />
SchachspielerInnen, Oldtimer-LiebhaberInnen etc. Viele<br />
Seniorinnen und Senioren zieht es auch dauerhaft ins<br />
oftmals südliche Ausland. Beliebte Destinationen sind<br />
Spanien, Griechenland, Portugal, aber immer stärker<br />
auch die USA oder Thailand. Im an gloamerikanischen<br />
Raum erfreuen sich spezielle Seni oren-Siedlungen immer<br />
größerer Beliebtheit. Hier lebt jeder für sich in seinem<br />
Haus, profitiert aber trotzdem von einem sicheren Umfeld.<br />
Ältere Menschen mit besonders hohem Einkommen<br />
können sich in Amerika auch für Seniorenkreuzfahrten<br />
ein buchen, die in Luxus linern zeitunbegrenzt durch die<br />
Weltmeere „cruisen“ – mit bester medizinischer Betreuung<br />
und allen vorstellbaren Annehmlichkeiten an Bord.<br />
Wohnbedürfnisse und -wünsche von Menschen im Alter<br />
sind – ähnlich der Situation in anderen Altersstufen –<br />
unterschiedlich. Darum gibt es keine Wohnform „im Alter“,<br />
die für alle gleichermaßen ideal ist. Hochbetagtere Menschen<br />
brauchen Wohnräume, die an ihren gesundheitlichen<br />
Zustand angepasst sind, dennoch gibt es viele Menschen<br />
ab 55 Jahren, die noch fit und aktiv sind. Für diese sogenannten<br />
„Jungen Alten“ steht Vielfalt und Individualisierung<br />
im Vordergrund – dementsprechend vielfältig und<br />
„bunt“ ist auch ihr Wohnraum ausgerichtet. ■<br />
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