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1 2 4 5 8 9 10 - Kreuzbergallianz

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ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN, MARKT WILDFLECKEN, SANDBERG<br />

SCHIRMER | ARCHITEKTEN & STADTPLANER


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

IMPRESSUM<br />

Schirmer - Architekten und Stadtplaner<br />

Tiergartenstraße 4c<br />

97209 Veitshöchheim<br />

Bearbeitung:<br />

Prof. Dipl.-Ing. Martin Schirmer<br />

Dipl.-Ing. (FH) Johannes Klüpfel<br />

WGF Landschaft<br />

Landschaftsarchitekten GmbH<br />

Vordere Cramergasse 11<br />

90478 Nürnberg<br />

Bearbeitung:<br />

Prof. Dipl.-Ing. Gerd Aufmkolk<br />

Dipl.-Ing. Sigrid Ziesel<br />

BTE<br />

Tourismusmanagement<br />

Regionalentwicklung<br />

Stiftstraße 12<br />

30159 Hannover<br />

Bearbeitung:<br />

Dipl.-Ing. Mathias Behrens-Egge<br />

Juli 2008<br />

Im Auftrag der Kommunen<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön,<br />

Markt Wildflecken, Sandberg<br />

Das Entwicklungskonzept Kreuzberg wurde<br />

gefördert durch die Regierung von Unterfranken<br />

und das Amt für Ländliche Entwicklung<br />

Unterfranken.<br />

2


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

INHALT<br />

Vorwort<br />

Methode<br />

1. Betrachtungsebene Region<br />

Bestandsaufnahme<br />

Bewertung<br />

Ziele und Handlungsfelder<br />

Strategiekonzepte<br />

Projekte<br />

2. Betrachtungsebene<br />

Weiler Kreuzberg<br />

Bestandsaufnahme<br />

Bewertung<br />

Ziele und Handlungsfelder<br />

Projekte<br />

3. Betrachtungsebene<br />

Kloster Kreuzberg<br />

Bestandsaufnahme<br />

Bewertung<br />

Ziele und Handlungsfelder<br />

Projekte<br />

4. Umsetzung und weiteres Vorgehen<br />

Projektliste<br />

Fördermöglichkeiten<br />

Empfehlungen<br />

5. Anhang<br />

Fachbeitrag Tourismus<br />

Ergebnisse der Anwohnergespräche<br />

Ergebnisse der Projektwerkstatt<br />

Ergebnisse der Fachgespräche<br />

3


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

1. Bürgermeister Udo Baumann<br />

4<br />

Markt Wildflecken<br />

1. Bürgermeister Alfred Schrenk<br />

Sandberg<br />

1. Bürgermeister Detlef Beinhauer


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Die Region rund um den Kreuzberg hat sich<br />

auf den Weg gemacht, ihre Zukunft gemeinsam<br />

zu gestalten!<br />

Mit der Erstellung dieses Integrierten<br />

Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK)<br />

möchten die beteiligten Kommunen, die<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, die Marktgemeinde<br />

Wildflecken und die Gemeinde<br />

Sandberg die sich bietenden Entwicklungschancen<br />

aufgreifen und nachhaltig nutzen.<br />

Das vorliegende Konzept bietet die Grundlage<br />

für gemeinsame Aktionen und<br />

Maßnahmen in den Bereichen Tourismus,<br />

Landwirtschaft und Dorfentwicklung. Wir<br />

sind überzeugt, dass nur gemeinsame Aktivitäten,<br />

über Landkreisgrenzen hinweg<br />

und weg vom bisherigen Kirchturmdenken,<br />

unsere Region insgesamt nach vorne bringen<br />

kann.<br />

Mittelpunkt und verbindendes Merkmal<br />

einer neuen gemeinsamen Entwicklung<br />

ist die Lage unserer Kommunen um den<br />

Kreuzberg, den „Heiligen Berg der Franken“,<br />

mitten im Biosphärenreservat Rhön.<br />

Unsere Region steht vor großen Heraus-<br />

VORWORT<br />

forderungen. Das Entwicklungskonzept<br />

Kreuzberg zeigt uns Möglichkeiten, auf die<br />

Folgen des demografischen Wandels, die<br />

Veränderungen in der land- und forstwirtschaftlichen<br />

Struktur und auf die neuen<br />

Anforderungen im Tourismus gestaltend<br />

einzugehen.<br />

Dies birgt sowohl Chancen als auch Risiken,<br />

denen wir am besten gemeinsam<br />

und durch neue Wege der Zusammenarbeit<br />

mit der Einbindung unserer Bürger begegnen<br />

können.<br />

Erste Umsetzungserfolge zeichnen sich<br />

gegenwärtig bereits ab und motivieren<br />

die beteiligten Akteure, sich weiter in den<br />

angestoßenen Prozess einzubringen und<br />

diesen mit Leben zu erfüllen.<br />

Der erste Schritt hin zur eigentlichen Zielsetzung<br />

des Entwicklungsprozesses ist damit<br />

geschafft: den Menschen in der Region<br />

eine Perspektive zu bieten und damit die<br />

Zukunft rund um den Kreuzberg aktiv zu<br />

gestalten.<br />

Die Bürgermeister<br />

5


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG<br />

Anlass<br />

Auf der Grundlage der Ergebnisse des<br />

Workshops vom 18. März 2006 unter dem<br />

Thema „Vom Kreuz zum Krug - Der Kreuzberg<br />

als bedeutender Wallfahrtsort“ mit<br />

Vertretern der Landkreise Rhön-Grabfeld<br />

und Bad Kissingen wurde die Erstellung<br />

eines Entwicklungskonzeptes angeregt.<br />

Die Kommunen Bischofsheim a.d.Rhön,<br />

Sandberg und Wildflecken haben daraufhin<br />

gemeinsam mit der Regierung von Unterfranken<br />

und dem Amt für ländliche Entwicklung<br />

Würzburg die Erarbeitung eines<br />

Entwicklungskonzepts für den Kreuzberg<br />

und die Region im November 2006 beauftragt.<br />

Ausgangspunkt<br />

Der Kreuzberg mit dem gleichnamigen<br />

Kloster ist mit jährlich über 500.000 Besuchern<br />

ein religiöser und touristischer<br />

Anziehungspunkt von überregionaler Bedeutung.<br />

Kloster und „heiliger Berg“ sind<br />

Wallfahrtsstätte und Pilgerort. Gleichzeitig<br />

profiliert sich das Kloster auch wirtschaftlich,<br />

u.a. mit seiner Brauerei, als touristisches<br />

Zentrum in der Rhön.<br />

Als Planungsschwerpunkt soll der Würde<br />

des Kreuzbergs Rechnung getragen werden,<br />

zukünftige Handlungsfelder für den<br />

städtebaulichen Bereich „Weiler-Kloster<br />

Kreuzberg“ aufgezeigt und der Nutzen<br />

für die angrenzenden Kommunen anhand<br />

eines gemeinsamen Konzeptes deutlich<br />

gemacht werden. Mit dem Entwicklungskonzept<br />

sollen darüber hinaus konkrete<br />

Vorschläge sowohl auf die Entwicklung<br />

und Gestaltung des Klosters und des<br />

Kreuzberges als auch im Hinblick auf die<br />

Einbettung der Anlage in die Region gegeben<br />

werden.<br />

Interkommunale Betrachtung<br />

Das Kloster Kreuzberg kann nicht losgelöst<br />

von der benachbarten Infrastruktur, den<br />

Freizeitangeboten in der Landschaft und<br />

der Landnutzung in der Region betrachtet<br />

werden. Der Verknüpfung mit den vorhandenen<br />

Potenzialen kommt deshalb eine<br />

besondere Bedeutung zu und wirkt sich bis<br />

auf die Ebene von zukünftigen Einzelprojekten<br />

aus.<br />

6<br />

Der Planungsprozess ist daher stufenweise<br />

aufgebaut worden. Er umfasst sowohl<br />

unterschiedliche Betrachtungsmaßstäbe<br />

– von der übergeordneten Gesamtschau<br />

bis zum konkreten Planungsgebiet - als<br />

auch eine zunehmende Konkretisierung<br />

und Aussagenschärfe der Planung. Damit<br />

soll der Planungsprozess nachvollziehbar<br />

bleiben.<br />

Die Betrachtungsweise der Arbeit bewegt<br />

sich auf drei Maßstabsebenen:<br />

- Region mit der Stadt Bischofsheim<br />

a.d.Rhön und den Gemeinden Markt<br />

Wildflecken und Sandberg (ILEK)<br />

- Weiler Kreuzberg (ISEK)<br />

- Kloster Kreuzberg (ISEK)<br />

Mit der Bearbeitung auf unterschiedlichen<br />

Maßstabsebenen können sowohl die Instrumente<br />

der ländlichen Entwicklung<br />

(ILEK) als auch Methoden integrierter städtebaulicher<br />

Entwicklungskonzepte (ISEK)<br />

verknüpft und sinnvoll eingesetzt werden.<br />

Interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

Die Aufgabenstellung berührt unterschiedliche<br />

Fachdisziplinen und bedarf einer<br />

fachübergreifenden Bearbeitung. Den<br />

Kern der Arbeitsgruppe stellen die Fachgebiete<br />

Städtebau/Siedlungsentwicklung<br />

(Schirmer - Architekten und Stadtplaner,<br />

Veitshöchheim) und Landschaftsplanung/<br />

Ökologie/Landwirtschaft (WGF Landschaftsarchitekten<br />

GmbH, Nürnberg).<br />

Die Beratung zu Fragen der Tourismusentwicklung<br />

erfolgte durch BTE - Tourismusmanagement,<br />

Regionalentwicklung, Hannover<br />

& Berlin.<br />

Kooperatives Verfahren<br />

Sowohl in der Zielfindungsphase als auch<br />

mit der Erarbeitung der einzelnen Projekte<br />

und Maßnahmen hat eine intensive Einbindung<br />

der maßgeblichen Akteure stattgefunden.<br />

Die Moderation der Abstimmung<br />

erfolgte durch die Planer, um einen engen<br />

Zusammenhang zwischen den Zielformulierungen<br />

und der Umsetzung auf Projektebene<br />

zu gewährleisten.<br />

Gemeinsam mit dem Amt für ländliche<br />

Entwicklung und der Städtebauförderung<br />

der Regierung von Unterfranken wurden<br />

die Akteure und unmittelbaren Anwohner<br />

in den Planungsprozess über Workshops<br />

und Gespräche einbezogen. Die Bildung<br />

einer projektbegleitenden Lenkungsgruppe<br />

diente der Organisation des Verfahrens<br />

und kurzen Abstimmungswegen.<br />

Ziele und Handlungsfelder<br />

Ziel des Planungsprozesses ist die Koordinierung<br />

der unterschiedlichen Interessen<br />

und Erwartungen sowie die Schaffung<br />

eines Bewusstseins für Kooperation auf<br />

der Grundlage der Herausarbeitung möglicher<br />

„win – win“-Situationen. Folgende<br />

Interessen werden hierbei durch die Planung<br />

berührt:<br />

- Interessen der Städte und Gemeinden<br />

Bischofsheim a.d.Rhön, Wildflecken und<br />

Sandberg<br />

- Interessen der Landwirtschaft<br />

- Religiöse und wirtschaftliche Interessen<br />

des Klosters<br />

- Interessen der Anrainer des Klosters.<br />

Die Zielfindung baute auf einer lokalen<br />

Analyse der unterschiedlichen Begabungen<br />

auf. Hierfür wurden im Rahmen der Bestandsaufnahme<br />

die Potenziale im Untersuchungsraum<br />

aufgenommen und bewertet<br />

und daraus zukünftige Handlungsfelder<br />

definiert.<br />

In einem gemeindeübergreifenden Entwicklungsleitbild<br />

werden die Ziele für den<br />

Gesamtraum der Region zusammengefasst.<br />

Für die Betrachtungsebene des Weilers<br />

Kreuzbergs sind die Ziele in Form von<br />

„<strong>10</strong> Trittsteinen“ für die weitere Entwicklung<br />

des Kreuzbergs formuliert.<br />

Das Entwicklungskonzept zeigt hierbei<br />

mögliche Projekte zur Sicherung und zum<br />

Ausbau von u.a. folgenden Zielen und<br />

Handlungsfeldern auf:<br />

- Entwicklung des Klosterbereiches und<br />

des Wallfahrtsortes als traditionelles<br />

Symbol religiösen Lebens<br />

- Entwicklung des Weilers Kloster Kreuzberg<br />

als attraktiver touristischer Anziehungspunkt<br />

- Besuchermanagement und Besucherlenkung


- Gestalterische Aufwertung des Klosterbereiches<br />

sowie seiner Beziehung zum<br />

Kreuzberg<br />

- Einbindung des Leader+ Projekts „Bruder-<br />

Franz-Haus“ in das Gesamtkonzept<br />

- Aufwertung und Erweiterung des touristischen<br />

Angebots<br />

- Einbindung der Landwirte in Wertschöpfungsprozesse<br />

- Ermittlung des Bedarfs an Bodenmanagement<br />

und Bodenordnungsverfahren in<br />

Wald und Flur - Pflege des Landschaftsbildes.<br />

Projektliste<br />

In einer Projektliste werden die Projekte<br />

auf der Ebene der Region, des Weilers<br />

Kreuzberg und des Klosters zusammengefasst.<br />

Dieser Projektkatalog ist keineswegs<br />

abschließend. Er zeigt vielmehr gemeinsam<br />

entwickelte Bausteine auf, die synergetisch<br />

zur Stärkung des Raums beitragen.<br />

Das Entwicklungskonzept zeigt somit die<br />

grundsätzliche Richtung der weiteren Entwicklung<br />

auf. Weitere Bausteine können<br />

jederzeit integriert werden.<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Betrachtungsebene Region<br />

Betrachtungsebene Weiler Kreuzberg<br />

Betrachtungsebene Kloster Kreuzberg<br />

METHODE<br />

7


BETRACHTUNGSEBENE REGION<br />

1<br />

9


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

LAGE IM RAUM<br />

Alle drei Kommunen um den Kreuzberg gehören<br />

dem Regierungsbezirk Unterfranken<br />

an. Die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und<br />

Sandberg liegen im Landkreis Rhön-Grabfeld,<br />

der Markt Wildflecken ist dem Landkreis<br />

Bad Kissingen zugehörig.<br />

Der Untersuchungsraum um den Kreuzberg<br />

liegt inmitten der Spange zwischen den<br />

beiden Bundesautobahnen BAB A7 und<br />

BAB A71. Diese ermöglichen eine gute<br />

Erreichbarkeit zu den entfernt liegenden<br />

Großstädten.<br />

Kurzwegige Anbindung besteht zu den<br />

benachbarten Städen Fulda sowie den drei<br />

Kurstädten Bad Kissingen, Bad Brückenau<br />

und Bad Neustadt / Saale.<br />

<strong>10</strong>


Quelle: Regierung von Unterfranken, Stand 2008<br />

Der Regionalplan Main - Rhön (3)<br />

stellt das Untersuchungsgebiet als ländlichen<br />

Teilraum dar, dessen Struktur zur<br />

Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

in besonderem Maße gestärkt<br />

werden soll.<br />

Das Untersuchungsgebiet liegt nördlich der<br />

überregionalen Entwicklungsachsen von<br />

Bad Kissingen in Richtung Fulda und Erfurt.<br />

Das Unterzentrum Bischofsheim a.d.Rhön<br />

soll als zentraler Ort bevorzugt entwickelt<br />

werden. Einen weiteren Entwicklungsschwerpunkt<br />

bildet das Kleinzentrum<br />

Markt Wildflecken.<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

REGIONALPLAN<br />

11


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Das Untersuchungsgebiet ist Teil der Mittelgebirgslandschaft<br />

Rhön und durch den<br />

Wechsel offener, grasbestandener Kuppen<br />

mit geschlossenen Wäldern sowie langgestreckten<br />

Tälern charakterisiert. Die Landwirtschaft<br />

trägt hierbei im Wesentlichen<br />

dazu bei, diese traditionell entstandene<br />

Kulturlandschaft zu erhalten.<br />

Das Untersuchungsgebiet umfasst ca. 175<br />

km². Das Relief ist stark bewegt und weist<br />

bis zu 500m Höhenunterschied auf.<br />

Drei Hauptgewässer gliedern den Raum:<br />

- Die Brend zwischen Oberweißenbrunn<br />

und Wegfurt<br />

- Die Sinn mit Ursprung am Arnsberg bei<br />

Wildflecken<br />

- Die Schmalwasser mit Ursprung am<br />

Kreuzberg bei Sandberg<br />

Die markantesten Erhebungen sind:<br />

- der Kreuzberg mit 928 m üNN<br />

- der Arnsberg mit 842 m üNN<br />

- der Feuerberg mit 830 m üNN<br />

Die Siedlungsflächen mit ihren kleinteiligen<br />

Gebäuden im Ortskern befinden sich<br />

überwiegend im nördlichen Teil des Untersuchungsgebietes<br />

und liegen meist in<br />

den Talräumen. Die Straßendörfer in der<br />

Gemeinde Sandberg nehmen hierbei eine<br />

Sonderstellung durch ihre exponierte Lage<br />

auf den Höhenrücken südlich des Kreuzbergs<br />

ein.<br />

Die Anbindung der drei Kommumen an das<br />

übergeordnete Fernverkehrsnetz verläuft<br />

durch das Brendtal und das Sinntal. Hier<br />

bestehen Anschlüsse zu den benachbarten<br />

Kurstädten Bad Kissingen und Bad Neustadt<br />

sowie an die Autobahnen BAB A7<br />

und BAB A71. Eine direkte Bahnanbindung<br />

besteht nicht.<br />

Der Truppenübungsplatz Wildflecken<br />

nimmt einen großen Anteil im Untersuchungsgebiet<br />

ein. Als aktive militärische<br />

Einrichtung ist er nur an Ausnahmetagen<br />

öffentlich zugänglich und entzieht sich der<br />

kommunalen Planungshoheit.<br />

12


Sinntal<br />

Feuerberg<br />

Arnsberg<br />

Kreuzberg<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

RÄUMLICHER BESTAND<br />

Brendtal<br />

Schmalwassertal<br />

13


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Die drei Kommunen im Untersuchungsgebiet<br />

sind in Bezug auf den Fahrverkehr gut<br />

erschlossen und kurzwegig an das überregionale<br />

Verkehrsnetz angebunden.<br />

Von Westen schafft die nahgelegene Autobahnausfahrt<br />

Wildflecken / Bad Brückenau<br />

der BAB A7 Verbindung zu den entfernt<br />

liegenden Großstädten. Von Osten ist das<br />

Untersuchungsbebiet über Bad Neustadt<br />

mit der BAB A71 an das überregionale Verkehrsnetz<br />

angebunden.<br />

Die interne Erschließung des Untersuchungsgebiets<br />

erfolgt über die Bundesstraße<br />

B279 im Norden der Stadt Bischofsheim<br />

a.d.Rhön und der Staatsstraße St 2289<br />

über Wildflecken. Die abseits liegende<br />

Gemeinde Sandberg wird durch die Staatsstraße<br />

St 2267 in das örtliche Straßennetz<br />

eingebunden. Der Kreuzberg ist über<br />

Kreisstraßen von Bischofsheim a.d.Rhön<br />

und Oberwildflecken gut erreichbar.<br />

Durch die Erschließung mit drei ÖPNV Linien<br />

zwischen Gersfeld und Bad Neustadt<br />

a.d. Saale ist vor allem die Stadt Bischofsheim<br />

a.d.Rhön mit ihren Ortsteilen gut an<br />

das überregionale Verkehrsnetz angebunden<br />

und dadurch beliebter Ausgangspunkt<br />

für den Wandertourismus. Durch einen<br />

Fahrradanhänger ist der Hochrhönbus im<br />

Zeitraum von Mai bis Oktober Zubringer<br />

für den Fahrradtourismus.<br />

Die Erschließung der Gemeinde Sandberg<br />

erfolgt in Richtung Bad Neustadt a.d.<br />

Saale. Über Burkardroth ist eine Anbindung<br />

nach Bad Kissingen gegeben.<br />

Der Sinntalbus über Bad Brückenau - Wildflecken<br />

schafft eine saisonale Verbindung<br />

zum Kreuzberg lediglich am Wochenende.<br />

Die ÖPNV Anbindung von Wildflecken erfolgt<br />

von Bad Brückenau in Richtung Bad<br />

Neustadt a.d. Saale.<br />

Mit der Stilllegung der Sinntalbahn seit<br />

2002 ist keine direkte Bahnanbindung im<br />

Gebiet mehr vorhanden. Der nächste Bahnhof<br />

befindet sich in Gersfeld und schafft<br />

mit der Rhönbahn die Verbindung nach<br />

Fulda.<br />

Zahlreiche Wanderparkplätze liegen direkt<br />

an der Straße und ermöglichen so die<br />

unmittelbare Freizeitnutzung der Rad- und<br />

14<br />

Wanderwege. Der ruhende Verkehr am<br />

Kreuzberg wird durch einen Großparkplatz<br />

mit 679 Stellplätzen organisiert.<br />

Schönes Wetter- und gute Schneeverhältnissen<br />

führen im Winter oft zu Verkehrsengpässen<br />

auf den Anfahrtstraßen<br />

durch Erholungssuchende. An entsprechenden<br />

Spitzentagen sind die Parkplätze<br />

an den Liftanlagen überlastet und es<br />

kommt verstärkt zu “wildem Parken“ entlang<br />

der Zufahrtsstraßen.<br />

Fazit<br />

Entwicklungsbedarf in Bezug auf den Tourismus<br />

wird hier im Ausbau des öffentlichen<br />

Personenverkehrs und zusätzlichen<br />

Transportangeboten für Fahrrad- bzw.<br />

Skitouristen gesehen. Der touristische<br />

Ausbau der ehem. Sinntalbahnstrecke als<br />

Fahrradweg stellt ein weiteres Entwicklungspotenzial<br />

dar.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

VERKEHR<br />

15


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Die überwiegende Bauflächennutzung<br />

im Untersuchungsgebiet liegt im Bereich<br />

Wohnen. Schwerpunkte bilden hierbei<br />

die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und der<br />

Markt Wildflecken.<br />

Alle weiteren Orte sind eher landwirtschaftlich<br />

geprägt und daher größtenteils<br />

als gemischte Baufläche dargestellt.<br />

Größere Flächenangebote für Gewerbe<br />

befinden sich nördlich der Stadt Bischofsheim<br />

a.d.Rhön (GE Querenteich) und in<br />

der Gemeinde Wildflecken. Hier soll durch<br />

Konversion der ehemaligen Rhönkaserne in<br />

Oberwildflecken der bestehende Gewerbestandort<br />

erweitert werden. Für ein erfolgreiches<br />

Standortmarketing bedarf es hier<br />

neben den harten Kriterien wie Lage und<br />

Preis auch die Bildung einer attraktiven<br />

Adresse mit eindeutigem Profil.<br />

Die große Sonderbaufläche nördlich bei<br />

Wildflecken liegt direkt am Truppenübungsplatz<br />

und wird als Kaserne für die<br />

Bundeswehr genutzt. Der Standort soll<br />

vorraussichtlich auch weiterhin für militärische<br />

Zwecke dienen.<br />

Fazit<br />

Zukünftige Siedlungserweiterungen sollten<br />

sich auf die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

und den Markt Wildflecken konzentrieren,<br />

um die dortigen Infrastruktureinrichtungen<br />

zu sichern und zu entwickeln.<br />

Durch Aufwertungsmaßnahmen wie z.B.<br />

die Altstadtsanierung in Bischofsheim a.d.<br />

Rhön sollen vordringlich die Potenziale im<br />

Bestand genutzt werden.<br />

In allen übrigen Orten sollte der Wohnbauflächenbedarf<br />

durch Innenentwicklung, d.h.<br />

durch die Entwicklung des Bestands in den<br />

Ortskernen gedeckt werden.<br />

16


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

SIEDLUNGSSTRUKTUR<br />

17


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Versorgungsangebote und soziale Infrastruktur<br />

konzentrieren sich auf die Kern-<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und den<br />

Markt Wildflecken. Dementsprechend ist<br />

eine ausreichende Grundversorgung mit<br />

erweitertem Handels- und Dienstleistungsangebot<br />

nur in diesen beiden Orten vorhanden.<br />

Die Ortsteile der Stadt Bischofsheim a.d.<br />

Rhön haben größtenteils keine eigene<br />

Grundversorgung. Eine Teilgrundversorgung<br />

durch einen Bäcker oder Metzger ist<br />

in der Gemeinde Wildflecken und Sandberg<br />

meist vorhanden.<br />

Die Versorgung mit Kindergärten und<br />

Grundschulen ist im Untersuchungsgebiet<br />

gewährleistet. Hauptschulen befinden sich<br />

in der Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und<br />

in Markt Wildflecken. Für weiterführende<br />

Schulen muß auf das Angebot der umliegenden<br />

Städte zurückgegriffen werden.<br />

Neben der staatlichen Berufsfachschule<br />

für Holzbildhauer erfreut sich insbesondere<br />

die Hauswirtschaftsschule ald Bildungseinrichtung<br />

des Amtes für Landwirtschaft<br />

und Forsten großer Beliebtheit.<br />

Die medizinische Versorgung mit Allgemein-<br />

und Zahnärzten ist in den Hauptorten<br />

jeder Kommune gegeben. Fachärzte<br />

sind im Untersuchungsgebiet nicht vorhanden.<br />

Fazit<br />

Die Verteilung der Versorgungseinrichtungen<br />

im Untersuchungsgebiet zeigt<br />

eindeutig die Vorrangstellung des Unterzentrums<br />

Bischofsheim a.d.Rhön und des<br />

Kleinzentrums Markt Wildflecken. Diese<br />

leisten wesentliche Versorgungsfunktion<br />

welche in Zukunft durch entsprechende<br />

Siedlungspolitik gestärkt werden soll.<br />

18


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

VERSORGUNGSANGEBOT<br />

19


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Auf Grund der relativ jungen Siedlungsgeschichte<br />

liegen im Untersuchungsgebiet<br />

keine Baudenkmäler von überregionaler<br />

Bedeutung. Dennoch stellt Bischofsheim<br />

a.d.Rhön mit seinem historischen Stadtkern<br />

(Ensembleschutz, Gestaltungssatzung)<br />

den Schwerpunkt im Untersuchungsgebiet<br />

dar. Als bedeutend sind hier der Zentturm,<br />

das Rentamt und die vor kurzem sanierte<br />

Ruine der Osterburg zu nennen.<br />

Desweiteren finden sich einzelne Gebäudedenkmäler<br />

in den Stadtteilen von Bischofsheim<br />

a.d.Rhön und der Gemeinde<br />

Sandberg. Mit Ausnahme der Gemeinde<br />

Wildflecken gibt es nahezu in jedem Ort<br />

eine denkmalgeschützte Kirche sowie<br />

einzelne Gebäudedenkmäler. Hier ist die<br />

Wallfahrtskirche Maria Ehrenberg zu nennen,<br />

die sich im heutigen Gebiet des Truppenübungsplatzes<br />

befindet.<br />

Bedeutendes Bodendenkmal ist vor allem<br />

das Basaltblockmeer am Osthang des<br />

Kreuzberges. Desweiteren zeugen Ruinen,<br />

Wälle und Wüstungen von vergangener<br />

Siedlungstätigkeit. Als wertvolle Einzelschöpfungen<br />

sind verschiedene Bäume<br />

wie z.B. die Hexeneiche bei Bischofsheim<br />

a.d.Rhön unter Naturschutz gestellt.<br />

Das kulturelle Leben konzentriert sich<br />

überwiegend auf die Stadt Bischofsheim<br />

a.d.Rhön und den Kreuzberg. Hier finden<br />

u.a. touristische Veranstaltungen, Ausstellungen,<br />

Konzerte sowie Märkte statt. In<br />

den Gemeinden Wildflecken und Sandberg<br />

finden sich hingegen nur wenige Angebote.<br />

Fazit<br />

Die vorhandenen Potenziale sollen zur<br />

Erweiterung des kulturellen Angebots und<br />

damit zur Stärkung des Tourismus ausgebaut<br />

werden. Durch entsprechende Events<br />

könnte gerade der Bereich der Walddörfer<br />

aufgewertet werden.<br />

Mit der Präsentation regionaler Produkte<br />

in neuen, zeitgemäßen Häusern könnten<br />

Impulse für ein verändertes Verständnis<br />

der Baukultur gesetzt und gleichzeitig das<br />

Image für die regionale Vermarktung gestärkt<br />

werden.<br />

20


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

KULTUR UND EVENTS<br />

21


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Die Angebotspalette für die Sommersaison<br />

beschränkt sich derzeit vor allem auf den<br />

Wander- und Radtourismus. Schwerpunktbereich<br />

ist hier vor allem der Kreuzberg<br />

und Bischofsheim a.d.Rhön. Die benachbarten<br />

Gemeinden Wildflecken und Sandberg<br />

profitieren durch die Nähe zu diesen<br />

Schwerpunkten.<br />

Das Gastronomieangebot verteilt sich mit<br />

durchschnittlich 1 bis 2 Gastronomiebetrieben<br />

im Ort gleichmäßig über das Untersuchungsgebiet.<br />

Ein vielfältiges Angebot<br />

findet sich vor allem in der Stadt Bischofsheim<br />

a.d.Rhön mit allein 11 Gaststätten<br />

und im umliegenden Bereich. Hier finden<br />

sich auch mehrere ganzjährig bewirtschaftete<br />

Hütten wie z.B. das Neustädter Haus.<br />

Der Schwerpunkt an Übernachtungsangeboten<br />

liegt mit weit über <strong>10</strong>0.000<br />

Übernachtungen pro Jahr eindeutig in<br />

Bischofsheim a.d.Rhön. Ein Vergleich der<br />

durchschnittlichen Bettenbelegung zeigt<br />

große freie Kapazitäten über das Jahr in<br />

allen Kommunen. Mit ca. 27 % sind die<br />

Bettenangebote in Bischofsheim a.d.Rhön<br />

nur zu einem Drittel im Jahr belegt. Die<br />

Auslastung in Wildflecken und vor allem in<br />

der Gemeinde Sandberg liegt hier deutlich<br />

niedriger.<br />

Die Feriendörfern in Oberwildflecken bei<br />

Haselbach sowie das Angebot an Campingplätzen<br />

bieten alternative Übernachtungsmöglichkeiten<br />

für den Touristen.<br />

Attraktionen sowie Angebote für den Freizeitsport<br />

finden sich vorwiegend in Bischofsheim<br />

a.d.Rhön und in Wildflecken.<br />

Hier werden unter anderem verschiedene<br />

Flugsportarten wie Ballon- oder Gleitschirmfliegen<br />

angeboten. Angebote für<br />

Reiten finden sich u.a. am Kilianshof in der<br />

Gemeinde Sandberg.<br />

Fazit<br />

Grundsätzlich besteht im Bereich der Hotellerie<br />

und Gastronomie Qualifizierungsbedarf.<br />

Hier könnten verstärkt auch regionale<br />

Produkte eingesetzt werden.<br />

Freizeitangebote für die Sommersaison<br />

sollten im Hinblick auf die rückläufige Entwicklung<br />

des Wintertourismus ausgebaut<br />

werden.<br />

22<br />

Kloster Kreuzberg<br />

Hotel / Pensionsbetriebe: 1<br />

Ferienwohnungen /-häuser: 0<br />

Bettenanzahl: 89<br />

Gästeübernachtungen: 6000<br />

Bettenbelegung im Jahr: ca. 18 %<br />

Quelle: gewerbliche und nicht gewerbliche Betriebe<br />

nach Angaben der Kommunen


Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und<br />

Stadtteile:<br />

Hotel / Pensionsbetriebe: 23<br />

Ferienwohnungen /-häuser: 61<br />

Bettenanzahl: 754<br />

Gruppenunterkünfte 8<br />

Bettenzahl in<br />

Gruppenunterkünften 359<br />

Gästeübernachtungen: 1<strong>10</strong>.000<br />

Bettenbelegung im Jahr: ca. 27 %<br />

Quelle: gewerbliche und nicht gewerbliche Betriebe<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

FREIZEIT UND TOURISMUSANGEBOT - SOMMERSAISON<br />

Markt Wildflecken<br />

Hotel / Pensionsbetriebe: 2<br />

Ferienwohnungen /-häuser: <strong>10</strong><br />

Bettenanzahl: 56<br />

Feriendorf CVJM Oberwildflecken<br />

Betten: 221<br />

Gästeübernachtungen: 15.820<br />

Bettenbelegung im Jahr: ca. 16 %<br />

Quelle: gewerbliche und nicht gewerbliche Betriebe<br />

nach Angaben der Kommunen<br />

Gemeinde Sandberg<br />

Hotel / Pensionsbetriebe: <strong>10</strong><br />

Ferienwohnungen /-häuser: 16<br />

Bettenanzahl: 184<br />

Gästeübernachtungen: 6015<br />

Bettenbelegung im Jahr: ca. 9 %<br />

Quelle: gewerbliche und nicht gewerbliche Betriebe<br />

nach Angaben der Kommunen<br />

23


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Der Wintersport war lange Zeit von zentraler<br />

Bedeutung für die Tourismusregion<br />

Rhön. Mit der Verlagerung des Skitourismus<br />

in die Alpen verlor die Region ihre<br />

Bedeutung Im Wintersport. Zudem haben<br />

sich die Wetterbedingungen durch den Klimawandel<br />

in den letzten 25 Jahren nachteilig<br />

entwickelt. Mangelnde Schneelagen<br />

verkürzen die Saison und führen zu immer<br />

weniger Betriebstagen der Lifte.<br />

Die Skipisten im Untersuchungsgebiet sind<br />

für heutige Ansprüche klein und können<br />

mit den Angeboten moderner Skiorte nicht<br />

konkurrieren. So sind es vor allem Tagesgäste<br />

mit Kindern, die das nahgelegene<br />

Skigebiet spontan bei guter Witterung<br />

und Schneeverhältnissen besuchen. Die<br />

Pisten sind am Kreuzberg und Arnsberg mit<br />

Schleppliften und am Feuerberg mit einem<br />

Sessellift ausgestattet.<br />

Sowohl am Kreuzberg als auch am Arnsberg<br />

und Feuerberg werden Langlaufloipen<br />

bei geeigneten Schneeverhältnissen regelmäßig<br />

gespurt. Ein Loipenverbund zwischen<br />

Kreuzberg/Arnsberg und Feuerberg<br />

besteht nicht.<br />

Von Haselbach, Frankenheim und Oberweißenbrunn<br />

aus werden Winterwanderwege<br />

zum Arnsberg und Kreuzberg unterhalten.<br />

Die Kissinger Hütte ist von Riedenberg<br />

über einen Winterwanderweg zu erreichen.<br />

Bewirtschaftete Hütten finden sich vor<br />

allem an den Talstationen der Lifte oder an<br />

markanten Kreuzungspunkten von Loipen<br />

und Wanderwegen.<br />

Fazit<br />

Vor dem Hintergrund des Klimawandels<br />

werden Wintersportmöglichkeiten zunehmend<br />

unkalkulierbarer. Tourismusangebote<br />

in der Rhön sollten sich deshalb auf ein<br />

Ganzjahresangebot mit erweiterten Angeboten<br />

in der Sommersaison orientieren.<br />

Die Lage im Naturpark und Biosphärenreservat<br />

erfordert für die Entwicklung neuer<br />

Freizeitattraktionen als oberste Maßgabe<br />

jedoch die Verträglichkeit mit den Zielen<br />

des Natur- Landschaftsschutzes.<br />

24


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

FREIZEIT UND TOURISMUSANGEBOT - WINTERSAISON<br />

Kreuzberg<br />

Arnsberg<br />

Feuerberg<br />

25


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Der Kreuzberg und Umgebung sind Teil der<br />

Hohen Rhön. Prägend für die Landschaft<br />

ist der Wechsel zwischen den bewaldeten<br />

Flanken und den sanften, offenen Kuppen.<br />

Die Verteilung von Offenland und Wald ist<br />

in den drei Kommunen differenziert:<br />

In Bischofsheim a.d.Rhön zeigt sich zwischen<br />

Wald und Landwirtschaft ein ausgeglichenes<br />

Verhältnis. In Sandberg ist die<br />

Landwirtschaft mit über 50% bestimmende<br />

Flächennutzung. Fast drei Viertel des Gemeindegebiets<br />

von Wildflecken werden<br />

vom Truppenübungsplatz Wildflecken eingenommen.<br />

Aufgrund der Höhenlage (400 m üNN im<br />

Brendtal und 900 m üNN am Kreuzberg)<br />

und den feucht-kühlen Witterungsbedingungen<br />

gilt die Region als benachteiligte<br />

Agrarzone. Das Ertragspotenzial ist gering.<br />

Gemeinsam mit dem Bayerischen Wald<br />

wurde hier die niedrigste durchschnittliche<br />

Ertragsklasse in Bayern ermittelt. Schlechte<br />

Böden und klimatischen Ungunst sind<br />

auch der Grund dafür, dass das Offenland<br />

zu einem sehr hohen Anteil (70 – 80 %) als<br />

Wiesen oder Weiden genutzt wird. Nur 1%<br />

der Fläche nehmen die Obstplantagen und<br />

Obstwiesen um Sandberg ein. Trotzdem<br />

sind sie es, wie auch die unzähligen Hecken,<br />

Einzelbäume und Gehölzinseln, die<br />

als Elemente der Kulturlandschaft landschaftsbildprägend<br />

sind.<br />

Die Erträge sind nicht sehr hoch, so dass<br />

für Weideviehhaltung große Flächen erforderlich<br />

sind. Dem gegenüber stehen die<br />

nicht nur für die Region mit 11 bis 13 ha<br />

kleinen Betriebstrukturen. Insofern hatte<br />

traditionell die Wanderschäferei eine hohe<br />

Bedeutung, während die Weideviehhaltung<br />

bisher nur im geringen Umfang betrieben<br />

wird.<br />

Wie in weiten Teilen Bayerns sank auch<br />

in der Region in den vergangenen Jahren<br />

die Anzahl der Betriebe bei gleichzeitiger<br />

Vergrößerung des Einzelbetriebs.<br />

Die raue Landschaft ermöglicht heute nur<br />

noch einzelnen Vollerwerbsbetrieben ein<br />

Auskommen. Die künftige Entwicklung ist<br />

auf Grund des hohen Anteils an Nebenerwerbslandwirten<br />

nur schwer abschätzbar,<br />

26<br />

da sich die Frage nach der Aufgabe oder<br />

Fortführung eines Betriebs erst beim Generationswechsel<br />

stellt.<br />

Dies bedeutet, dass die Landwirtschaft<br />

in der Region stärker als andere Gebiete<br />

Bayerns auf Förderungen (Kulturlandschaftsprogramm,Vertragsnaturschutzprogramm,<br />

Ausgleichszahlungen für benachteiligte<br />

Gebiete etc.) angewiesen ist und<br />

dass auch die Zukunft der Landwirtschaft<br />

in der Region in erster Linie von den wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen und der<br />

Entwicklung neuer, einträglicher Aufgabenfelder<br />

abhängig ist.<br />

Die Lage im Naturpark und Biosphärenreservat<br />

Rhön bietet in jüngerer Zeit eine<br />

Chance für die Landwirtschaft, sich in<br />

neuen Feldern und Nischen zu etablieren.<br />

Hierzu gehört Produktion und Verkauf<br />

von hochwertigem Heu für Pferdehalter,<br />

die Mutterkuhhaltung in Weidegemeinschaften<br />

und die Pensionstierhaltung.<br />

Auch die Vermarktung regionaler Produkte<br />

wie Apfelsaft aus Streuobstwiesen und<br />

das ‚Rhönschaf‘ sind Ergebnis der Umsetzung<br />

nachhaltiger, umweltverträglicher<br />

Nutzungsweisen, die zu den wesentlichen<br />

Zielsetzungen des Biosphärenreservats<br />

Rhön gehören. Die Landschaftspflege mit<br />

einem Beweidungsmanagement ist damit<br />

ein wesentlicher Baustein im Aufgabenfeld<br />

der Landwirtschaft geworden.<br />

Die Wälder im Planungsgebiet bestanden<br />

ursprünglich überwiegend aus unbegehbaren<br />

Buchenwäldern. Erst durch die großen<br />

Rodungen im Mittelalter, bedingt durch<br />

einen extrem hohen Holzbedarf („hölzernes<br />

Zeitalter“), entstanden große Offenlandsbereiche.<br />

Durch das raue Rhönklima waren<br />

spätere Aufforstungsbemühungen dann<br />

wenig erfolgreich oder wurden mit standortswidriger<br />

Fichte ausgeführt. Die verbliebenen<br />

Offenlandteile sind heute touristisch<br />

und aus Naturschutzgründen besonders<br />

wertvoll und sollen auch aus forstlicher<br />

Sicht nicht wieder aufgeforstet werden.<br />

Bei den Waldbesitzanteilen überwiegen<br />

Körperschaftswald und Privatwald. Den<br />

größten Anteil im Körperschaftswald hat<br />

die Stadt Bischofsheim mit 1.7<strong>10</strong> ha relativ<br />

großer zusammenhängender Waldfläche,<br />

insbesondere rund um den Kreuzberg.<br />

Der Privatwald ist überwiegend kleinstparzelliert<br />

mit durchschnittlichen Flurstücksgrößen<br />

von ≤ 0,3 ha und gehören außerdem<br />

jeweils häufig mehreren Eigentümern.<br />

Extremste Besitzverhältnisse bestehen<br />

beispielsweise im Ortsteil Wegfurt mit<br />

Flurstücksbreiten von ca. 8 Metern und bis<br />

zu 2 km Länge. Dies erschwert die Bewirtschaftung<br />

dieses Privatwaldes, enthält<br />

aber ein großes Nutzungspotential. Gleichzeitig<br />

ist aber auch die Pflege zur Stabilisierung<br />

und zum Erhalt dieser Wälder<br />

erforderlich. Besitzstrukturverbessernde<br />

Maßnahmen durch freiwillige und formelle<br />

Bereinigungsverfahren sind dringend erforderlich<br />

und stellen eine große Herausforderung<br />

dar.<br />

Eine weitere große Herausforderung stellen<br />

die erforderlichen Maßnahmen infolge<br />

des Klimawandels dar. Die sich häufenden<br />

Sturmereignisse und Borkenkäferschäden<br />

zeigen auch in diesem Planungsgebiet die<br />

Notwendigkeit umfangreicher Waldumbaumaßnahmen.<br />

Der Waldumbau in den<br />

Nadelwaldungen der Privatwaldbesitzer<br />

und die Verbesserung der Besitzstrukturen<br />

im Kleinprivatwald erfordern einen hohen<br />

Beratungsbedarf.<br />

Die seit vielen Jahren praktizierte naturnahe<br />

Waldbewirtschaftung der Laubholzbestände<br />

in den Gemeindewäldern in Form<br />

von Naturverjüngungen und Einbringung<br />

von Buchen- und Edellaubholz sind dabei<br />

ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung<br />

dieser Wälder.<br />

Bei der Bewirtschaftung der Gemeindewälder<br />

muss häufig Rücksicht auf die touristischen<br />

Interessen im Planungsgebiet<br />

genommen werden (z.B. Loipenbetrieb,<br />

Sicherungsmaßnahmen bei der Holzernte,<br />

Holzrückung oft stark eingeschränkt). Dies<br />

bedeutet wirtschaftliche Einbußen aufgrund<br />

des erhöhten Aufwands. Wegen<br />

dem gemeinsamen Oberziel „Entwicklung<br />

der Kreuzbergregion“ wird dies aber bei<br />

der Bewirtschaftung der Kommunalwälder<br />

akzeptiert.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Anteil der Flächennutzungen Verteilung der Bodennutzung<br />

in %<br />

Entwicklung der Betriebsarten<br />

Anzahl der Betriebe<br />

<strong>10</strong>0<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

<strong>10</strong><br />

0<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

<strong>10</strong>0<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Bischofsheim I<br />

Lkrs. Rhön-<br />

Grabfeld<br />

Sandberg I Lkrs.<br />

Rhön-Grabfeld<br />

Wildflecken I Lkrs.<br />

Bad Kissingen<br />

Lkrs. Bad<br />

Kissingen<br />

Landwirtschaft Wald Siedlung,Verkehr sonst<br />

Bischofsheim Sandberg Wildflecken<br />

Haupterwerb 2001 Nebenerwerb 2001<br />

Haupterwerb 2006 Nebenerwerb 2006<br />

Lkrs. Rhön-<br />

Grabfeld<br />

in %<br />

<strong>10</strong>0<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

<strong>10</strong><br />

0<br />

LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT<br />

Bischofsheim Sandberg Wildflecken Lkrs. Bad<br />

Kissingen<br />

Veränderung der Betriebe zwischen 1999 und 2005<br />

in %<br />

0<br />

-<strong>10</strong><br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

-70<br />

Anteil Acker Anteil Dauergrünland Dauerkulturen<br />

Bischofsheim Sandberg Wildflecken Lkrs. Bad<br />

Kissingen<br />

Lkrs. Rhön-<br />

Grabfeld<br />

Lkrs. Rhön-<br />

Grabfeld<br />

27


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Zusammenfassend ist der heutige und der<br />

sich aus dem Ergebnissen zum Entwicklungskonzept<br />

ergebende Einsatz der Instrumente<br />

Flurneuordnung, Dorferneuerung<br />

und Städtebau dargestellt.<br />

Flurneuordnung<br />

Insgesamt gibt es in den drei Kommunen<br />

derzeit 2 laufende Verfahren: Oberweißenbrunn<br />

und Frankenheim 2 in der Phase des<br />

Ausbaus und der Bodenordnung. Frankenheim,<br />

Bischofsheim a.d.Rhön 2, Haselbach<br />

und Unterweißenbrunn haben bereits die<br />

Fertigstellung erreicht.<br />

Aufgrund der zersplitterten Privatwaldbesitzverhältnisse<br />

wird für Wegfurt seitens<br />

des Entwicklungskonzepts eine Waldflurbereinigung<br />

vorgeschlagen.<br />

Im Bereich der Walddörfer wird bereits<br />

heute schon der freiwillige Nutzungstausch<br />

erfolgreich praktiziert. Ihn gilt es<br />

zur Schaffung großer zusammenhängender<br />

Weideflächen zusätzlich mit investiven<br />

Mitteln u.a. zur Errichtung von Freiluftställen<br />

weiterhin zu unterstützen.<br />

Dorferneuerung<br />

Derzeit gibt es nur in Oberweißenbrunn<br />

ein laufendes Verfahren zur Dorferneuerung.<br />

Das Verfahren in Kilianshof ist abgeschlossen.<br />

Für Sandberg ist ein Verfahren<br />

in Planung.<br />

Darüber hinaus werden seitens des Entwicklungskonzepts<br />

die weiteren Walddörfer<br />

Waldberg, Langenleiten und<br />

Schmalwasser zur Durchführung einer<br />

Dorferneuerung vorgeschlagen.<br />

Städtebauförderung<br />

Die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön mit ihrem<br />

Sanierungsgebiet Altstadt befindet sich<br />

derzeit im Städtebauförderungsprogramm.<br />

Seit 2002 ist der Markt Wildflecken mit<br />

den Ortsteilen Neuwildflecken und Oberwildflecken<br />

Teilnehmer im Programm<br />

Stadtumbau West.<br />

28<br />

Stand Flurneuordnungsverfahren<br />

kein Verfahren<br />

Ausbau und Bodenordnung<br />

Fertigstellung<br />

Vorschlag Entwicklungskonzept<br />

Freiwilliger Landtausch erforderlich<br />

Vorschlag Entwicklungskonzept<br />

Waldflurbereinigng<br />

Dorferneuerung<br />

Abgeschlossen<br />

Auswahl und Einleitung<br />

Laufendes Verfahren<br />

Vorschlag Entwicklungskonzept<br />

Städtebauförderung<br />

Programm Stadtumbau West<br />

Städtebauförderung


Wildflecken Oberwildflecken<br />

Oberweißenbrunn<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

DORFERNEUERUNG UND FLURNEUORDNUNG<br />

Frankenheim 2<br />

Frankenheim<br />

Haselbach<br />

Langenleiten<br />

Waldberg<br />

Bischofsheim<br />

Sandberg<br />

Kilianshof<br />

Schmalwasser<br />

Unterweißenbrunn<br />

Wegfurt<br />

29


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Die Mittelgebirgslage und die vom Menschen<br />

geschaffene Kulturlandschaft mit<br />

einem abwechslungsreichen Landschaftsbild<br />

und weiten Ausblicken machen die<br />

Rhön zu einem Wandergebiet ersten<br />

Ranges, von dem auch die drei Kommunen<br />

Bischofsheim a.d.Rhön, Sandberg und<br />

Wildflecken profitieren.<br />

Erreichbar ist die Wanderregion um den<br />

Kreuzberg seit der Stilllegung der Bahnlinie<br />

Jossa - Wildflecken zwischen Mai und<br />

Oktober an den Wochenenden mit dem<br />

Nahverkehrsangebot des Landkreises (Buslinien<br />

Gersfeld - Bad Neustadt a.d. Saale,<br />

Hochrhönbus, Sinntalbus, Bäderlandbus)<br />

oder über die Autobahnen BAB A7 von<br />

Südwesten und BAB A 71 von Osten über<br />

Bad Neustadt Saale.<br />

Eine lange Wandertradition, gekoppelt mit<br />

einer Vielzahl an Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten<br />

hat ein ausgedehntes,<br />

mittlerweile in Teilen nur schwer überschaubares<br />

Wegenetz geschaffen. Zusätzliche<br />

Attraktivität schafft das Biosphärenreservat<br />

mit dem Informationszentrum und<br />

der Umweltstation‚ Haus der Schwarzen<br />

Berge in Oberbach. Der Rhönklub betreut<br />

in ehrenamtlicher Tätigkeit einen großen<br />

Teil des Wanderwegenetzes.<br />

Als überörtliche Hauptwanderwege<br />

durchqueren der Hochrhöner, der Rhön-<br />

Höhenweg, der Main-Werra-Weg, der<br />

Klosterweg und der Kreuzbergweg die drei<br />

Kommunen. Hierbei hat der Hochrhöner<br />

als Premiumwanderweg eine herausragende<br />

Stellung. Das Konzept beinhaltet<br />

neben der Hauptroute Zuwege in die nahe<br />

gelegenen Ortschaften und insgesamt 16<br />

Extratouren, wobei hiervon eine (Premiumwanderweg<br />

“Kreuzbergtour“) die Kreuzbergregion<br />

erschließt.<br />

Themenwanderwege wie der Ortesweg<br />

- ein alter Handelsweg - und der Jakobusweg<br />

Fulda – Schweinfurt ergänzen das<br />

Weitwanderwegenetz.<br />

Eine besonderes Touristisches Angebot<br />

stellen die Wanderwege innerhalb des<br />

Programms ‚Wandern ohne Gepäck’ dar.<br />

Hier verlaufen die Touren ‚14 Tage um die<br />

Rhön‘ und ‚7 Tage entlang an Saale und<br />

Sinn‘ durch die drei Kommunen.<br />

30<br />

Überörtliche Wanderwege<br />

Hochrhöner mit Zuwegungen<br />

Rhön-Höhenweg<br />

Main-Werra-Weg<br />

Klosterweg<br />

Kreuzbergweg<br />

Themenwanderwege<br />

Ortesweg<br />

Jakobusweg<br />

Wandern ohne Gepäck<br />

P<br />

P<br />

P<br />

Orte mit:<br />

14 Tage um die Rhön<br />

7 Tage entlang von Saale und Sinn<br />

Wanderparkplätze<br />

Parkplätze<br />

wildes Parken<br />

Hütten<br />

geringer<br />

mittlerer<br />

großer<br />

Bedeutung für den Tourismus<br />

Jakobusweg<br />

Klosterweg


Wandern ohne Gepäck<br />

Jakobusweg<br />

Klosterweg<br />

Main-Werra-Weg<br />

Wandern ohne Gepäck<br />

Rhön-Höhenweg<br />

Kreuzbergweg<br />

Kreuzbergweg<br />

Rhön-Höhenweg<br />

Hochrhöner<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

BEDEUTENDE WANDERWEGE UND ROUTEN<br />

Rhön-Höhenweg<br />

Klosterweg Klosterweg<br />

Jakobusweg<br />

Hochrhöner<br />

Extratour NES 07<br />

Main-Werra-Weg<br />

Jakobusweg<br />

Zugangsweg Hochrhöner<br />

Wandern ohne Gepäck<br />

Ortesweg<br />

Kreuzbergweg<br />

Zugangsweg Hochrhöner<br />

Ortesweg<br />

31


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Das Weitwanderwegenetz wird durch oft<br />

von örtlichen Initiativen getragenen lokalen<br />

Rundwegen und Lehrpfaden wie die<br />

Vier-Gipfel-Tour, der Geologielehrpfad bei<br />

Bischofsheim a.d.Rhön oder der Urwaldlehrpfad<br />

Lösershag bei Oberbach ergänzt.<br />

Das bewegte Relief macht die Rhön auch<br />

für Mountainbiking äußerst attraktiv. So<br />

veranstaltet der Rad- und Wintersportverein<br />

Haselbach seit Jahren Mountainbikerennen<br />

und Meisterschaften.<br />

Haupt- und Zielrouten bilden zusammen<br />

ein Netz, das fast die gesamte bayerische<br />

Rhön und Teile der hessischen überzieht.<br />

Bischofsheim a.d.Rhön hat sich nicht zuletzt<br />

durch die Teilnahme am Trans Germany<br />

Mountainbike Event als Zentrum des<br />

Moutainbike-Routennetzes etabliert.<br />

Entlang der flachen Täler Brend und Sinn<br />

verlaufen mehrere Fernradwege wie der<br />

Rhönradweg, der Radfernweg Rhön-Sinntal<br />

und der Brendtal-Radwanderweg.<br />

32<br />

Radwege<br />

P<br />

P<br />

P<br />

Orte mit:<br />

Mountainbike Routen<br />

Fernradwege<br />

Wanderparkplätze<br />

Parkplätze<br />

wildes Parken<br />

Hütten<br />

geringer<br />

mittlerer<br />

großer<br />

Bedeutung für den Tourismus<br />

Rhö


Rhön-Sinntal-Radwanderweg<br />

n-Sinntal-Radwanderweg<br />

R1 Fernradweg<br />

Rhön-Sinntal-Radwanderweg<br />

R1 Fernradweg<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Rhön-Sinntal-Radwanderweg<br />

Hochrhönstraße<br />

Rhönradweg<br />

Rhön-Sinntal-Radwanderweg<br />

Rhönradweg<br />

RADWEGENETZ<br />

Rhönradweg<br />

Rhön-Sinntal-Radwanderweg<br />

Brendtal-Radwanderweg<br />

Rhönradweg<br />

Brendtal-Radwanderweg<br />

33


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Die drei Kommunen sind Teil der Kreuzbergrhön.<br />

Geologisch wird die Region<br />

durch eine mächtige, auf einem Bundsandsteinsockel<br />

aufliegende flächige Basaltdecke<br />

vulkanischen Ursprungs bestimmt. Zum<br />

Teil steht auch, wie am Kloster Kreuzberg,<br />

Muschelkalk und Keuper an. Die Region<br />

gilt mit 5-6° und ca. 140 Frosttagen als<br />

Kälteinsel Nordwestbayerns. Ein Jahresniederschlag<br />

von 1.<strong>10</strong>0 mm bedingt einen<br />

Gewässerreichtum in Form von vielen<br />

Quellen und Bächen.<br />

Sowohl das Bild einer gewachsenen historischen<br />

Kulturlandschaft, als auch das<br />

Vorkommen besonderer Tier- und Pflanzenarten<br />

führte 1991 zur Anerkennung der<br />

Rhön als Biosphärenreservat. Alle drei<br />

Kommunen liegen vollständig innerhalb<br />

der Grenzen des Naturparks und Biosphärenreservats<br />

Rhön. Zur Erhaltung der Rhön<br />

als Land der offenen Fernen wurde ein<br />

länderübergreifendes Rahmenkonzept für<br />

den Schutz, die Pflege und die Entwicklung<br />

der Region erarbeitet. Von entscheidender<br />

Bedeutung ist dabei, die hier formulierten<br />

Ziele gemeinsam mit den Menschen der<br />

Rhön umzusetzen. Dies gilt insbesondere<br />

für Land- und Forstwirtschaft, Fremdenverkehr<br />

und Erholung. Ein dreigliedriges<br />

Zonierungskonzept unterscheidet Kern-,<br />

Pflege- und Entwicklungszone. Die drei<br />

Kommunen liegen in der Pflegezone B, in<br />

der die bisherige extensive Form der Landnutzung<br />

weitergeführt werden soll.<br />

Prägend für die Kreuzbergrhön sind die<br />

unterschiedlichen Grünlandgesellschaften,<br />

unter denen die Storchschnabel-Goldhaferwiesen,<br />

trockene Magerrasen und<br />

Borstgrasrasen hervorzuheben sind. Große<br />

Teile der Wälder sind allerdings mit hohem<br />

Fichtenanteil bestockt und somit als<br />

naturfern einzustufen. Unmittelbar um den<br />

Kreuzberg finden sich Quellbereiche mit<br />

Feuchtgebieteskomplexen, kleinflächigen<br />

Mooren, Streuwiesen, Großseggenrieden,<br />

Hochstaudenfluren, Nasswiesen, feuchten<br />

Borstgrasrasen, Heckenzeilen, Gebüschen,<br />

Feldgehölzen sowie Feucht- und<br />

Auwäldern. Als Besonderheiten gelten die<br />

offenen Basaltblockhalden mit seltenen<br />

Pflanzenvorkommen.<br />

34<br />

Biosphärenreservat Rhön<br />

Kernzone<br />

Pflegezone A<br />

Pflegezone B<br />

Entwicklungszone<br />

Naturpark Bayerische Rhön<br />

Grenze des Naturparks<br />

Schutz- / Erschließungszone<br />

Basaltblockhalde am Kreuzberg


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

NATUR UND LANDSCHAFTSCHUTZ BIOSPHERENRESERVAT<br />

Storchschnabelwiesen am Kreuzberg Laubmischwälder am Kreuzberg Brend mit Gewässerbleitgehölzen<br />

35


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Als wertvolle Landschaftsausschnitte<br />

innerhalb der drei Kommunen sind zu nennen:<br />

Komplexe Feuchtgebiete:<br />

- NSG ‚Feuchtbereiche am Steizbrunn-<br />

Graben’<br />

- Zwischenmoor (LB „Quellmoor“) nördlich<br />

Frankenheim<br />

- Brendquellgebiet nordwestlich Oberweißenbrunn<br />

- NSG ‚Sinnquellgebiet und Arnsbergsüdhang’<br />

- Quellmoore am Nordhang des Kreuzbergs<br />

- Feuchtkomplexe am Südhang des Kreuzbergs<br />

Naturnahe Quellbäche und Bachoberläufe:<br />

- Steizbrunngraben<br />

- Sinn und Ziegelhüttengraben<br />

- Kellersbach<br />

Großflächige Magerrasen und -wiesen:<br />

- Borstgrasrasen am Himmeldunkberg (u.a.<br />

Raubwürger, Birkhuhn)<br />

- Borstgrasrasen, Kalkmagerrasen und<br />

Magerwiesen um den Arnsberg, z.T. im<br />

NSG ‚Sinnquellgebiet und Arnsbergsüdhang’<br />

- Borstgrasrasen und Extensivgrünland am<br />

Nord- und Nordosthang des Kreuzbergs<br />

Komplexe mit trockenem und feuchtem<br />

Extensivgrünland, Magerrasen, kleinflächigen<br />

Mooren, Heckenzeilen, Gebüschen,<br />

Feldgehölzen, Feuchtwäldem:<br />

- Heckengebiet nördlich Frankenheim<br />

- Südhang des Kreuzberges zwischen<br />

Kellersbach und Kilianshof<br />

Offene Basaltblockhalden mit seltener<br />

Kryptogamenflora wie Moose und Farnpflanzen:<br />

- am Kreuzberggipfel<br />

- nordwestlich der Ziegelhütte<br />

- an der Gibitzenhöhe<br />

Naturnahe Laubwälder, in feuchteren, lichten<br />

Bereichen mit Schwarzem Apollo:<br />

- Buchenwälder am Teufelsberg<br />

- Feuchtwaldbereiche nördl. Frankenheim<br />

Aufgrund des Vorkommens einer Vielzahl<br />

36<br />

Vogelschutzgebiet<br />

Flora-Fauna-Habitat Gebiet<br />

Naturschutzgebiet<br />

Naturdenkmal - flächig<br />

Naturdenkmal - Einzelobjekt<br />

Landschaftsschutzgebiet<br />

Landschaftsbestandteil - flächig<br />

Biotop<br />

Grenze Untersuchungsgebiet<br />

an hochwertigen Vogelarten wie Birkhuhn,<br />

Bekassine, Hohltaube und Raubwürger<br />

und weiträumigen, mosaikartig<br />

verzahnten, vielgestaltigen Wiesen- und<br />

Waldgesellschaften sind große Teile als<br />

Vogelschutzgebiet (DE 5526-471) und FFH-<br />

Gebiet (5526-371) von europäischem Rang<br />

ausgewiesen.<br />

Dies alles zeigt den Reichtum und die hohe<br />

Qualität dieser einmaligen Kulturlandschaft,<br />

deren Erhalt und Pflege die Voraussetzung<br />

für die weitere Entwicklung des<br />

Gebietes für die Landwirtschaft und die<br />

Erholung mit Fremdenverkehr ist. Da diese<br />

Kulturlandschaft ein Produkt des Menschen<br />

und seiner Landbewirtschaftung<br />

darstellt, wird auch die Zukunft als vielfältige<br />

Kulturlandschaft in den Händen der<br />

Landwirtschaft liegen.<br />

Das seltene Birkhuhn lebt am Himmeldunkberg


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

NATUR UND LANDSCHAFTSCHUTZ<br />

Feuchtgebiete sind der Lebensraum der Bekassine Der Feuersalamander bewohnt naturnahe Quellbäche Der schwarze Apollo lebt in naturnahen Laubwäldern<br />

37


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Das „Land der offenen Fernen“ setzt sich<br />

innerhalb der drei Kommunen aus unterschiedlichen<br />

Landschaftsbildern zusammen.<br />

Offenland und das grünlandgenutzte<br />

Brendtal sind die bestimmenden Elemente<br />

der Landschaft um Bischofsheim a.d.Rhön.<br />

Das wellige Relief und die nördlich und<br />

südlich des Brendtals ansteigenden Hänge<br />

zur Langen Rhön und zum Kreuzberg<br />

bzw. zum Arnsberg ermöglichen beständig<br />

wechselnde Ausblicke. Eine Vielzahl<br />

an Hecken und Gehölzen erzeugen einen<br />

lebendigen und reizvollen Landschaftseindruck.<br />

Um Unterweißenbrunn ist ein bundesweit<br />

einmaliges Beispiel einer hochmittelalterlichen<br />

Streifenflur erhalten, in<br />

der die historische Flurparzellierung durch<br />

Gehölzstreifen unmittelbar ablesbar ist. Ein<br />

Kleinod ist der historische Stadtkern der<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön in Form eines<br />

fränkischen Rundlings mit einem vielfältigen<br />

Angebot an Gaststätten und touristischen<br />

Einrichtungen.<br />

Zwischen Kreuzberg und dem Arnsberg<br />

spannt sich eine Landschaft auf, die mit<br />

ihren fast gehölzfreien, grasbewachsenen<br />

Kuppen einerseits und den geschlossenen<br />

Wäldern andererseits, fast die Idealvorstellung<br />

des Landes der offenen Fernen<br />

verkörpert. Gehölzgruppen und Einzelbäume<br />

vermitteln den Charakter einer riesigen<br />

Parklandschaft höchster Attraktivität und<br />

Erholungseignung. Die Basaltblockhalden<br />

mit ihrem bizarren, von Kälte und Wind geformten<br />

Wäldern schaffen um den Gipfel<br />

des Kreuzberges einen unwirklich anmutenden<br />

Ort. Von hier aus bestehen weite<br />

Sichtbeziehungen in die Rhön.<br />

Südlich des Kreuzbergs schließt sich<br />

um die Walddörfer Waldberg, Sandberg<br />

und Langenleiten eine traditionelle Kulturlandschaft<br />

mit einer hohen Dichte an<br />

Hecken und Gehölzen an. Bei den Walddörfern<br />

handelt es sich um eine der wenigen<br />

Neugründungen des neuzeitlichen<br />

Landausbaus Ende des 17. Jahrhunderts.<br />

Kennzeichnend ist die regelhafte Anlage<br />

der Dörfer als Straßenangerdörfer auf<br />

Höhenrücken. Die exponierte Lage der<br />

Dörfer erzeugt eine große Fernwirkung. In<br />

den Walddörfern kann ein hohes kulturhistorisches<br />

und gestalterisches Potential in<br />

38<br />

Wert gesetzt werden.<br />

Die Gemeinde Wildflecken ist insbesonders<br />

durch den 1937 errichteten Truppenübungsplatz<br />

Wildflecken geprägt. Die<br />

Struktur der dörflichen Gemeinde wurde<br />

hierdurch bis heute nachhaltig verändert.<br />

Während abgesiedelte Ortslagen im Bereich<br />

des Truppenübungsplatzes sich über<br />

die Jahre zu einem Schutzgebiet europäischen<br />

Rangs entwickelten, sprengten neu<br />

entstanden Arbeitersiedlungen, militärische<br />

und zivile Einrichtungen sowie Gewerbebetriebe<br />

die traditionellen dörflichen<br />

Siedlungsverhältnisse in Wildflecken,<br />

Neuwildflecken und in Oberwildflecken.<br />

Mit Abzug großer Teile des Militärs wurde<br />

ein Überangebot an militärischen Liegenschaften,<br />

Wohnungen und Infrastruktur<br />

freigesetzt. Mit dem Programm Stadtumbau<br />

West wird seit 2002 die städtebauliche<br />

Neuordnung in vier Förderschwerpunkten<br />

nachhaltig unterstützt.<br />

Historische Streifenflur durch Hecken gekennzeichnet


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

POTENTIALE LANDSCHAFTS- UND ORTSBILD<br />

grasbewachsene Kuppe des Arnsbergs Frühlingsblüher auf den Blockschutthalden Straßendorf auf einem Höhenrücken (Sandberg)<br />

39


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Aus der Vielzahl an Einzelaspekten lassen<br />

sich Merkmale definieren, die sich als herausragend<br />

für den Verbund der drei Kommunen<br />

bezeichnen lassen:<br />

Einzigartiges Landschaftsbild<br />

Die Kreuzbergrhön ist durch ihren Wechsel<br />

von wiesenreichem Offenland mit<br />

geschlossenen Wäldern, spektakulären<br />

Fernsichten und naturräumlichen Besonderheiten<br />

eine einmalige Landschaft mit<br />

höchstem Erholungswert.<br />

Gute verkehrliche Erreichbarkeit<br />

Der Raum ist durch die BAB A7 im Westen<br />

und der BAB A 71 im Osten gut erreichbar,<br />

ohne von negativen Effekten wie Lärm<br />

und Zerschneidung unmittelbar betroffen<br />

zu sein.<br />

Ausgebaute touristische Infrastruktur<br />

Insbesondere ist mit Bischofsheim<br />

a.d.Rhön, aber auch mit dem Kloster Kreuzberg,<br />

traditionell eine gute touristische<br />

Infrastruktur vorhanden. Mit Gründung des<br />

Biosphärenreservats wurde diese Kompetenz<br />

durch das “Haus der Schwarzen Berge“<br />

in Oberbach im Bereich Information<br />

und Umwelt weiter gestärkt.<br />

Attraktives Ganzjahresangebot<br />

Aufgrund der Mittelgebirgslage und eines<br />

herausragenden Landschaftserlebens<br />

konnte der Raum sich traditionell sowohl<br />

als Sommerwandergebiet als auch<br />

als Wintersportgebiet etablieren. Durch<br />

den Klimawandel ist im Bereich des klassischen<br />

Skisports allerdings mit einem<br />

Rückgang zu rechnen.<br />

40


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

ALLEINSTELLUNGSMERKMALE<br />

41


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Jede der drei Kommunen mit ihren vielen<br />

Ortsteilen hat unterschiedliche Stärken.<br />

Diese unterschiedlichen Begabungen der<br />

einzelnen Orte bedeuten auch unterschiedliche<br />

Ausgangspositionen für zukünftige<br />

Entwicklungen. Die Kenntnis der jeweiligen<br />

Stärken ist deshalb eine Hilfestellung<br />

für die Verstärkung interkommunaler Kooperationen.<br />

In einer zusammenfassenden<br />

Bewertung werden deshalb die Stärken,<br />

welche jede der einzelnen Kommunen einbringt<br />

gegenübergestellt. Aus der Länge<br />

der Balken lässt sich die Bedeutung für das<br />

Kooperationsgebiet ableiten. Drei Funktionen<br />

wurden dabei näher untersucht:<br />

1. Die Bedeutung als Wirtschaftsstandort<br />

2. Die Bedeutung als Wohnstandort<br />

3. Die Bedeutung als Tourismusstandort<br />

Für die Bedeutung als Wirtschaftstandort<br />

sind die Verkehrszentralität zur BAB A7<br />

sowie die vorhandenen Wirtschaftsaktivitäten<br />

maßgebend. Das Gebiet der Rhön<br />

ist keine traditionelle Industrie- und Gewerberegion.<br />

Dennoch können die Stadt<br />

Bischofsheim a.d.Rhön und der Markt<br />

Wildflecken mit umfangreichen Gewerbeflächenangeboten,<br />

die im Zuge der Konversion<br />

der Rhönkaserne zur Verfügung<br />

stehen, das Arbeitsplatzangebot erweitern<br />

und ihre Position als Gewerbestandort<br />

ausbauen.<br />

Auf Grund der vorhandenen Infrastruktur<br />

und der Versorgungsangebote bietet vor<br />

allem die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

gute Bedingungen als Wohnstandort und<br />

soll in dieser Funktion gesichert und gestärkt<br />

werden. Zusammen mit den Versorgungsangeboten<br />

im Markt Wildflecken<br />

wird der Grundbedarf im Untersuchungsgebiet<br />

gedeckt.<br />

Die Mittelgebirgslandschaft mit offenen<br />

Kuppen und bewaldeten Hängen ist insbesondere<br />

in der Gemeinde Sandberg und<br />

ihren Ortsteilen eine Qualität, die noch<br />

weitgehend ungestört erlebbar ist. Die bisher<br />

unterentwickelten Walddörfer können<br />

durch ihre attraktive landschaftliche Lage<br />

ein besonderes Entwicklungspotenzial in<br />

den Bereich Tourismus einbringen. Der<br />

Ausbau des Fremdenverkehrs in diesen<br />

42<br />

Orten erfordert allerdings erhebliche Anstrengungungen<br />

und umfangreiche Maßnahmen.<br />

Unter touristischen Gesichtspunkten<br />

kommt der Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

unter den drei Kommunen größte Bedeutung<br />

zu. Der Tourismusmagnet Kloster<br />

Kreuzberg, die Einbindung in eine reizvolle<br />

Mittelgebirgslandschaft und das gastronomische<br />

und kulturelle Angebot begründen<br />

die Bedeutung der Stadt für den Fremdenverkehr.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

BEGABUNGEN<br />

43


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Das gemeindeübergreifende Entwicklungsleitbild<br />

stellt die Grundlage für zukünftige<br />

Planungen im Untersuchungsgebiet dar.<br />

Es zeigt wesentliche Maßnahmenschwerpunkte<br />

und baut dabei auf den lokalen<br />

Prägungen und Qualitäten der Orte und<br />

der Landschaft auf. Nachfolgende Ziele<br />

sind für die Entwicklung und Stärkung des<br />

Raums bedeutend:<br />

Talräume entwickeln<br />

Neben dem charakteristischen Bild der<br />

freien Kuppen prägen die Flußtäler von<br />

Brend, Sinn und Schmalwasser das Landschaftsbild.<br />

Sie schaffen Verbindungen<br />

nach Außen und sind gleichzeitig Korridor<br />

für zukünftige Entwicklungen. Diese<br />

Entwicklungsbänder zusammen mit dem<br />

Premiumwanderweg Hochrhöner könnten<br />

zur Anlagerung neuer Aktivitäten genutzt<br />

werden.<br />

- Das Brendtal verbindet die Kreuzbergregion<br />

mit Bad Neustadt und bietet Raum<br />

für unterschiedliche Aktivitäten und Projekte<br />

zum Thema “Wasser“.<br />

- Das Band der Sinn stellt hierbei die Verbindung<br />

nach Bad Brückenau mit Anschluss<br />

an die BAB A7 her.<br />

- Über das enge Schmalwassertal erfolgt<br />

eine landschaftlich reizvolle Verbindung<br />

in Richtung Bad Kissingen und Bad Neustadt.<br />

Wegeverbindungen attraktiv gestalten<br />

Der neu eingerichtete Premiumwanderweg<br />

Hochrhöner ist die zentrale Tourismusachse<br />

in Nord-Süd-Richtung und eröffnet<br />

Entwicklungsperspektiven für den Raum.<br />

Durch thematische Routen auf bestehenden<br />

Wegen sollen die Angebote im Raum<br />

besser verknüpft werden. Gemeindeübergreifende<br />

Werbung, Beschilderung und<br />

Ausstattung der Wege steigert den Erlebniswert<br />

für den Rad- und Wandertouristen.<br />

Tourismuszentren stärken<br />

Als Schwerpunkt für zukünftige Entwicklungen<br />

wird vor allem Bischofsheim<br />

a.d.Rhön und Kloster Kreuzberg gesehen.<br />

Diese sollen in ihrer touristischen Funktion<br />

gesichert und gestärkt werden.<br />

44<br />

Touristische Portale ausbauen<br />

Oberbach und Wildflecken markieren die<br />

Eingänge von Süden in das Erholungsgebiet<br />

Kreuzberg und Feuerberg. Entwicklungschancen<br />

werden hier im Ausbau der<br />

touristischen Infrastruktur für den Rad- und<br />

Wandertouristen aber auch zur Lösung<br />

der Verkehrsprobleme in der Wintersaison<br />

gesehen.<br />

Walddörfer entwickeln<br />

Durch Aufwertung der Ortskerne und neue<br />

Wegeverbindungen soll den abseits gelegenen<br />

Walddörfern Sandberg, Waldberg<br />

und Langenleiten neue Entwicklungsperspektiven<br />

aufgezeigt werden. Die Einbindung<br />

in das überregionale Wegenetz und<br />

die Schaffung neuer Angebote für den<br />

Wandertourismus sind Chancen für die<br />

Stabilisierung der Gemeinden.<br />

Orts- und Landschaftsbild pflegen<br />

Die Entwicklungspotenziale können hier<br />

nur ausgeschöpft werden, wenn sowohl


das Orts- als auch das Landschaftsbild<br />

langfristig gepflegt werden. Hierzu gehören<br />

das Offenhalten der charakteristischen<br />

Bergkuppen, die Erhaltung der kleinteilig<br />

strukturierten Landschaft im Umfeld der<br />

Walddörfer und die Kultivierung der landschaftsbildprägenden<br />

Heckenlandschaften<br />

um Bischofsheim a.d.Rhön.<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

GEMEINDEÜBERGREIFENDES ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

45


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Die grasbewachsenen unbewaldeten Kuppen<br />

sind ein charakteristisches Merkmal<br />

der Rhön. Diese wesentliche Eigenart der<br />

Landschaft gilt es langfristig zu sichern<br />

und einem schleichenden Prozess des<br />

Zuwachsens von Ausblicken entgegenzuwirken.<br />

Kuppen offenhalten<br />

Der langfristige Erhalt der Bergwiesen<br />

und damit ein dauerhaftes Offenhalten der<br />

Kuppen ist nur durch regelmäßige Mahd<br />

oder Beweidung zu erreichen. Dies bedeutet,<br />

dass die Wanderschäferei, wie sie am<br />

Kreuzberg stattfindet, dauerhaft fortzuführen<br />

ist. Dies kann nur gelingen, wenn die<br />

erforderliche Landschaftspflege gesellschaftlich<br />

hinreichend honoriert wird, ggf.<br />

auch durch Fördergelder.<br />

Ausblickpunkte schaffen<br />

Auf der Kuppe des Kreuzbergs sind heute<br />

spektakuläre Ausblicke fast nicht mehr<br />

möglich. Spezielle Aussichtspunkte fehlen<br />

sogar gänzlich. Der Bedeutung der Ausblicke<br />

für den Tourismus aber auch für das<br />

Selbstverständnis der Region wurde durch<br />

die Formulierung eines eigenständigen<br />

Projektes „Blickpunkt Offene Fernen“<br />

Rechnung getragen.<br />

Beschilderungskonzept<br />

Gleichzeitig wird empfohlen, dem Besucher<br />

über ein einheitliches und vereinfachtes<br />

Beschilderungssystem die Attraktionen<br />

und die Wege dorthin zu erläutern.<br />

46


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

ZIELE<br />

KUPPENBEREICHE SICHERN<br />

47


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

L 01<br />

L 02<br />

48<br />

L 01 Wanderschäferei Kreuzberg<br />

Das Projekt soll drauf hinwirken, dass das<br />

Offenhalten der grasbewachsenen Kuppen<br />

in ein dauerhaftes Beweidungskonzept<br />

mit Entwicklungszielen eingebunden<br />

wird. Hierzu gehört auch, dass die durch<br />

Baumaßnahmen und Überlaufen bereits<br />

stark geschädigten Gras- und Heideflächen<br />

sich ausreichend regenerieren können.<br />

In diesem Zusammenhang gilt es, einen<br />

eindeutigen Kuppenrundweg auszubilden,<br />

wie unter dem Projektfeld K04 dargelegt,<br />

so dass sich Wanderer und Pilgerströme<br />

stärker auf einen dafür ausgelegten Weg<br />

kanalisieren.<br />

L 02 Blickpunkt Offene Ferne<br />

Das Projekt lehnt sich an die „Eifelblicke“<br />

an, eine Initiative vom Deutsch-Belgischen<br />

Naturpark und Rureifel-Tourismus e. V..<br />

Grundthema ist, dass das charakteristische<br />

Merkmal der Rhönlandschaft, die offenen<br />

Kuppen und die spektakulären Ausblicke,<br />

kultiviert werden.<br />

Noch zu bestimmende bedeutende Fernsichten<br />

sollen konzeptionell behandelt<br />

werden, damit schöne Aussichten zu mehr<br />

werden als nur zu einem Symbol in der<br />

Wanderkarte.<br />

In dieses Konzept sind auch vorhandene<br />

Aussichtspunkte aufzunehmen, wie z.B. die<br />

sanierte und freigestellte Osterburg (siehe<br />

Projekt T03).


L 02<br />

L 03<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKTE<br />

KUPPENBEREICHE SICHERN<br />

Dies heißt die Aussichtspunkte mit dem<br />

Rad- und Wanderwegenetz zu verknüpfen,<br />

die Ausblicke z.B. in Form einer Broschüre<br />

zu erläutern und vom Blickpunkt aus<br />

weitere Hinweise auf Attraktionen, Gaststätten<br />

und Übernachtungsmöglichkeiten<br />

geben.<br />

Die Aussichtspunkte selbst müssen hierfür<br />

nicht immer in Szene gesetzt werden.<br />

Sie sollten aber gut zugänglich sein und<br />

Platz zum Verweilen bieten. An besonderen<br />

Stellen wie dem Kreuzberg kann der<br />

Aussichtspunkt, wie im Projektfeld K04<br />

beschrieben, mit Sitzgelegenheit und Informationstafel<br />

ausgestaltet werden.<br />

L 03 Besucherlenkung/Beschilderungssystem<br />

In der Region Kreuzberg ist vor allem die<br />

über die Jahre gewachsene Fülle an Wegen<br />

und Wegweisungen auffallend. Um<br />

dem Wanderer und Radfahrer die Orientierung<br />

zu erleichtern sollte eine Bereinigung<br />

einzelner Wege erfolgen. Ziel ist es, die<br />

zahlreichen Wege auf ein tatsächlich erforderliches<br />

Maß zu reduzieren und Nutzungskonflikte,<br />

die insbesondere zwischen<br />

Wanderern und Mountainbikern auftreten,<br />

zu entflechten.<br />

Diese Maßnahmen sind durch eine eindeutige<br />

Besucherlenkung und ein klares<br />

und einheitliches Beschilderungssystem zu<br />

ergänzen. Mit der hochwertigen Beschilderung<br />

des „Hochrhöners“ ist bereits eine<br />

Gestaltungsgrundlage gelegt.<br />

49


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Zwei charakteristische Landschaftselemente<br />

prägen das Brendtal in besonderer<br />

Weise: der Flusslauf und die Heckenlandschaft.<br />

Über die Verknüpfung bestehender<br />

und Entwicklung neuer Wege sollen diese<br />

Landschaften besser erschlossen und<br />

damit stärker erlebbar werden. Anknüpfungspunkt<br />

ist der bereits durchgängig<br />

vorhandene Radweg entlang der Brend.<br />

Er verbindet unterschiedlichste Orte zum<br />

Thema Wasser zu einem durchgängigen<br />

Erlebnispfad. Ergänzend zu dieser Wegeverbindung<br />

erschließt ein neuer Weg die<br />

reizvolle Heckenlandschaft.<br />

Wasser erlebbar machen<br />

Die Brend ist sowohl in der Landschaft als<br />

naturnahes Gewässer mit Begleitgehölz<br />

weithin sichtbar, als auch in den Orten<br />

präsent. Die Erlebnisqualität, die Wasser<br />

sowohl innerhalb als auch außerhalb<br />

der Orte entfalten kann, soll zur Stärkung<br />

des Brendtals genutzt werden: durch neue<br />

Zugänge zum Fluss und die einheitliche,<br />

qualitätsvolle Gestaltung der erforderlichen<br />

Bauwerke wie Stege, Brücken und<br />

Stufen zum Gewässer. Auch der Hinweis<br />

auf die Bedeutung der überall sichtbaren<br />

Brunnen sind Teil des Erlebnisses „Wasser“.<br />

Vorhandene Mühlen stellen den Bezug<br />

zur wirtschaftlichen Bedeutung des<br />

Wassers her.<br />

Der Fluss wird damit stärker in das Bild der<br />

einzelnen Orte eingebunden und die Ortsgestalt<br />

insgesamt aufgewertet.<br />

Außerhalb der Orte übt besonders die natürliche<br />

Fließgewässerdynamik mit mäandrierendem<br />

Lauf, begleitenden Gehölzen<br />

und grünlandgenutzter Aue einen besonderen<br />

Reiz aus. Diese zu erhalten ist von<br />

höchster Bedeutung. An wenigen, geeigneten<br />

Punkten, sollte die Erlebbarkeit des<br />

Wassers insbesondere für Kinder geschaffen<br />

werden. Die Möglichkeiten hierfür reichen<br />

von Trittstufen ans Wasser, über eine<br />

Aufweitung des Fließgewässers bis hin zu<br />

einem Wasserspielplatz.<br />

Hecken- / Hüttenweg<br />

Die besondere Heckenlandschaft an den<br />

Rändern des Brendtals sollte über einen<br />

parallel zum Tal verlaufenden Weg er-<br />

50<br />

schlossen und erlebar gemacht werden.<br />

Gleichzeitig bindet dieser Weg auch die<br />

vorhanden Hütten an. Er nutzt damit einerseits<br />

die vorhandene Infrastruktur und leistet<br />

andererseits aber auch einen Beitrag<br />

zur Erweiterung des Gästepotenzials für<br />

die Hüttengastronomie.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

ZIELE<br />

LANDSCHAFTSRAUM BRENDTAL ENTWICKELN<br />

51


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

B 01<br />

B 02<br />

B 03<br />

52<br />

B 01 Erlebnismühlen<br />

Anknüpfend an ihre historische Bedeutung<br />

besitzen Mühlengebäude oft hohe Attraktivität.<br />

Die Degetsmühle in Bischofsheim<br />

a.d.Rhön wird als Getreidemühle betrieben<br />

und als Schaumühle öffentlich zugänglich<br />

gemacht. Die Hansenmühle in Frankenheim<br />

ist Gaststätte und Pension.<br />

Zusätzliche Potenziale für eine touristische<br />

Inwertsetzung eröffnen sich mit einer<br />

Einbindung weiterer Mühlen wie die Walkmühlen<br />

in Unterweißenbrunn oder die<br />

Braunsmühle in Bischofsheim a.d.Rhön.<br />

Ihre zukünftige Nutzung als Museumsmühle<br />

oder auch unter dem Gesichtspunkt<br />

der Energiegewinnung sind denkbare Entwicklungsansätze.<br />

B 02 Wasser im Ort<br />

Das Vorhandensein von Wasser im Ort ist<br />

dann eine Chance, wenn es gelingt seine<br />

gestalterische Bedeutung für das Ortsbild<br />

zu nutzen. In Frankenheim, Unterweißenbrunn<br />

und Wegfurt bestimmt die Brend an<br />

mehreren Stellen deutlich das Ortsbild. An<br />

vielen Stellen aber ist der Fluss auch derzeit<br />

noch stark baulich geprägt. Die Präsenz<br />

des Wassers als Element des Ortes<br />

herauszuarbeiten sollte deshalb verstärkt<br />

Ziel zukünftiger Dorferneuerungsmaßnahmen<br />

sein. Neben der Verbesserung der<br />

Zugänge zum Wasser ist auch eine einheitliche<br />

und qualitätsvolle Gestaltung von<br />

Stege, Brücken Geländer von Bedeutung<br />

und Aufgabe der örtlichen Baukultur.<br />

B 03 Wasserspiele<br />

An der ehemaliger Brücke südöstlich von<br />

Wegfurt besteht in unmittelbarer Nähe<br />

zum Brendtalradweg eine gute Zugänglichkeit<br />

der Brend und die Möglichkeit einen<br />

Wasserspielplatz einzurichten.<br />

Durch Aufweitungen des Gewässers, Trittsteine,<br />

Sitzstufen oder der Ausleitung von<br />

Wasser könnte ein attraktiver landschaftlich<br />

geprägter Spielplatz mit Liegewiese<br />

für Familien mit Kindern und ein Rastpunkt<br />

für Wanderer und Radfahrer entstehen.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKTE<br />

LANDSCHAFTSRAUM BRENDTAL ENTWICKELN<br />

B 04<br />

B 05<br />

B 06<br />

B 04 Landschaftssee<br />

Mit der Anlage eines Hochwasserrückhaltebeckens<br />

in Haselbach wird die Möglichkeit<br />

geschaffen, das gestaute Gewässer<br />

gleichzeitig als „Landschaftsee“ zu nutzen.<br />

Dies gilt insbesondere für den Winter,<br />

wenn hierdurch eine „natürliche“ Eislaufbahn<br />

zur Verfügung gestellt werden kann.<br />

Die Eignung des Hochwasserrückhaltebeckens<br />

zur Freizeitnutzung (Wasserführung,<br />

Wasserqualität etc.) ist im Zuge der technischen<br />

Planung zu prüfen und ggf. in der<br />

Planung zu berücksichtigen.<br />

B 05 Brunnenweg<br />

In Oberweißenbrunn könnte die Vielzahl<br />

an Brunnen Anlass für einen Weg sein, der<br />

diese verbindet und die unterschiedlichen<br />

Ausprägungen der Brunnen zum Thema der<br />

Wegeverbindung macht. Dieser Brunnenweg<br />

kann durch die Einbindung weiterer<br />

Orte des Brendtals wie eine Perlenkette<br />

Stück für Stück erweitert werden.<br />

B 06 Hecken - Hütten - Weg<br />

Das Brendtal ist an den Rändern von Heckenstrukturen<br />

begleitet, die eine historische<br />

Streifenflur nachzeichnen. Durch<br />

einen hangparallelen Weg soll dieses<br />

kulturlandschaftliche Element erlebbar<br />

gemacht werden. Der Weg verläuft hierbei<br />

senkrecht zu den Hecken, so dass der<br />

Wanderer wie durch eine Kulissenlandschaft<br />

läuft und immer wieder Ausblicke<br />

auf das Brendtal erhält. Der Weg nutzt<br />

weitgehend vorhandene Wege und bindet<br />

bestehende Hütten ein. Auf ein angemessenes<br />

Parkplatzangebot ist zu achten.<br />

53


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Die Orte der Gemeinde Sandberg liegen<br />

bis heute im Schatten des Kreuzbergs. Das<br />

Strategiekonzept zeigt Möglichkeiten der<br />

Entwicklung auf, wie die Orte von ihrer<br />

Nachbarschaft zum Tourismusmagneten<br />

Kloster Kreuzberg zukünftig stärker profitieren<br />

können.<br />

Entwicklungschancen werden hier insbesondere<br />

in folgenden Bereichen gesehen:<br />

- Anbindung der Orte an den Hochrhöner<br />

als Frequenzbringer und Verknüpfung mit<br />

dem weiteren Wegenetz,<br />

- Gestaltung der Ortskerne und Ausbau des<br />

Fremdenverkehrsangebots.<br />

Ortsbild gestalten<br />

Ein attraktives Ortsbild ist Voraussetzung<br />

für eine touristische Entwicklung der<br />

Orte. Mit der Aufwertung des öffentlichen<br />

Raums durch Beläge und Begrünung der<br />

Anger sowie der Gestaltung der Gebäude<br />

könnten das heutige verkehrsbezogene<br />

Ortsbild in eine freundliche Empfangsgeste<br />

für den Besucher umgewandelt werden.<br />

Übernachtungs- und Gastronomieangebot<br />

ausbauen<br />

Die Sicherung und der Ausbau des Übernachtungs-<br />

und Gastronomieangebots<br />

sowie der Entwicklung touristischer Angebote<br />

bilden die Grundlage zur Strukturverbesserung<br />

und damit zur Schaffung<br />

örtlicher Arbeitsplätze vor allem in den<br />

Walddörfern.<br />

Verbindungen schaffen: Schmalwasserweg<br />

und Walddörferweg<br />

Zentraler Teil des Maßnahmenpakets ist<br />

die Anbindung aller drei Orte an den Premiumwanderweg<br />

„Hochrhöner“. Hierzu<br />

soll das bestehende Wegenetz besser miteinander<br />

verwoben werden. Der Schmalwasserweg<br />

wird als Talweg von Bad<br />

Neustadt über Schmalwasser als zweite<br />

Nord-Süd-Verbindung zum Kreuzberg ausgebaut.<br />

Zwischen dem Schmalwasserweg und<br />

dem Premiumweg spannt sich mit dem<br />

“Walddörferweg“ eine neue attraktive<br />

Querverbindung auf, die alle drei Dörfer<br />

berührt und die einzigartige Lage der Straßendörfer<br />

erlebbar macht. Mit der Anlage<br />

54<br />

eines Reitwegenetzes soll die Grundlage<br />

für die Entwicklung des Reittourismus gelegt<br />

werden.<br />

Neue Attraktionen entwickeln<br />

Derzeit erfolgt für die Gemeinde Sandberg<br />

eine Erfassung historischer Kulturlandschaftselemente.<br />

Ausfluss dieser Arbeit,<br />

die sich auch mit historischen Wegever-<br />

bindungen und Wallfahrtswegen befasst,<br />

könnten sowohl Hinweise auf konkrete<br />

Wegeführungen sein, als auch die Vermittlung<br />

des Wissens und der Bedeutung<br />

um die historischen Kulturlandschaftselemente<br />

entlang der Wege.<br />

Ortsränder gestalten<br />

Ergänzt wird die Innengestaltung durch die


Gestaltung der Ortsränder. Streuobstwiesen<br />

an den Hängen binden die Orte in die<br />

Landschaft ein und werten das Erscheinungsbild<br />

der langgestreckten Orte auf den<br />

Höhenrücken auf.<br />

Landschaftsbildpflege sichern<br />

Hierbei gilt es, die vorhandenen Beweidungskonzepte<br />

zur Offenhaltung der Land-<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

schaft langfristig zu stützen. Dazu ist allerdings<br />

die Basis für den Erhalt der örtlichen<br />

Landwirtschaft zu sichern und zu verbessern.<br />

Im Einklang mit den touristischen<br />

Zielen sind neue zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten<br />

für die Landwirtschaft zu entwickeln.<br />

ZIELE<br />

WALDDÖRFER STÄRKEN<br />

55


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

W<br />

56<br />

W 01 Dorferneuerung<br />

Die Revitalisierung der Ortskerne ist zentrales<br />

Thema für den Erhalt der Funktionsfähigkeit<br />

in der Zukunft und soll in Arbeitskreisen<br />

mit der Bevölkerung diskutiert<br />

werden. Oberstes Ziel hierbei ist die Erhaltung<br />

der Kompaktheit der Orte durch die<br />

Entwicklung des Gebäudebestands sowie<br />

die Bewahrung der Kulturlandschaft.<br />

Die Darstellungen zeigen hier Möglichkeiten<br />

auf, wie durch verschiedene Maßnahmen<br />

das Ortsbild und das Wohnumfeld<br />

attraktiv gestaltet wird und gleichzeitig<br />

neue Aufenthaltsqualität im öffentlichen<br />

Raum entsteht.<br />

Ein abgestimmter Farbkanon in der Fassadengestaltung<br />

und die Betonung der Fenster<br />

mit Fensterläden schaffen bei den giebelständigen<br />

Gebäuden ein harmonisches<br />

Erscheinungsbild.<br />

Die Anlage von Vorgärten und Zäunen<br />

verkleinern und fassen den Straßenraum.<br />

Ein attraktiver Übergang von Öffentlich zu<br />

Privat wird geschaffen.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKTE<br />

WALDDÖRFER STÄRKEN<br />

Ein Grünstreifen setzt Fahrbahn und Fußweg<br />

deutlich voneinander ab. Es entsteht<br />

ein gegliederter und begrünter Straßenraum.<br />

Durch die Pflanzung von Bäumen wird der<br />

breite Anger räumlich gefasst. Es entsteht<br />

ein Straßenraum mit hoher Aufenthaltsqualität.<br />

Alternativ könnten Abschnitte des Aufenthaltsbereiches<br />

platzartig gestaltet werden,<br />

so dass bei schönem Wetter auch Sitzen<br />

im Freien möglich ist.<br />

57


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

W 02<br />

bestehender Ortsrand<br />

Ortsrandgestaltung mit Streuobst<br />

W 03<br />

58<br />

W 02 Flurneuordnung<br />

Im Bereich Sandberg ist im Zusammenhang<br />

mit dem freiwilligen Nutzungstausch<br />

eine Weidegemeinschaft mit ca. 220 ha<br />

Weideflächen entstanden, die sich um<br />

traditionellen Almbetrieb mit Mutterkuhhaltung<br />

kümmert. Zukünftiges Ziel ist eine<br />

Mischbeweidung aus Rindern, Pferden<br />

und Schafen. Unter dem Begriff ‚Rhöner<br />

Almendeweiden‘ soll das modellhafte<br />

Weideprojekt zur Stützung der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe und zum Erhalt und<br />

Pflege einer kleinteiligen Kulturlandschaft<br />

langfristig etabliert werden. Hierzu ist<br />

insbesondere die Unterstützung der Landwirte<br />

bei der Beschaffung und Errichtung<br />

erforderlicher Weideinfrastruktur wie z.B.<br />

Freiluftställe, erforderlich.<br />

Zur besseren Einbindung der weit einsehbaren<br />

Walddörfer sollen an den Ortsrändern<br />

im Übergang zur Landschaft Obstwiesen<br />

angepflanzt werden.<br />

Neben dem Verkauf von Apfelsaft und<br />

Veredelungsprodukten wie Trockenobst<br />

und Schnaps könnte auch ein weit sichtbares<br />

Erkennungszeichen für die Walddörfer<br />

geschaffen werden, das auch zur Zeit<br />

der Obstblüte eine touristische Attraktion<br />

darstellt.<br />

Zur Realisierung der Obstwiesen an geigneter<br />

Stelle ist ggf. eine Bodenordnung<br />

(Landtausch) erforderlich.<br />

W 03 Walddörferweg<br />

Mit dem Walddörfer Weg soll eine neue<br />

Ost-West-Verbindung zwischen dem<br />

Schmalwasserweg und dem „Hochrhöner“<br />

geschaffen werden. Der Walddörferweg<br />

verläuft quer zu den Höhenrücken und<br />

vermittel daher dem Wanderer ein Erlebnis,<br />

das die Nord-Süd-Routen nicht bieten<br />

können. Bedeutsam ist, dass der Weg alle<br />

drei Walddörfer berührt und sowohl über<br />

den Schmalwasserweg als auch über den<br />

„Hochrhöner“ zum Kreuzberg führt.<br />

Die genaue Wegeführung ist ggf. vor Ort<br />

in Zusammenarbeit mit dem Rhönklub und<br />

den zuständigen Stellen zu erarbeiten.


W 04<br />

W 05<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKTE<br />

WALDDÖRFER STÄRKEN<br />

W 04 Schmalwasserweg<br />

Der Schmalwasserweg ist als durchgehender<br />

Talweg von Steinach an der Mündung<br />

des Schmalwasserbachs in die Fränkische<br />

Saale über Schmalwasser bis zum<br />

Kilianshof (Quellbereich) gedacht. Ab dem<br />

Kilianshof gelangt man über die bestehenden<br />

Wege weiter zum Kloster Kreuzberg<br />

oder auf den Walddörferweg.<br />

Die nördlich von Schmalwasser bestehende<br />

Rastgelegenheit mit Brunnen und Spielplatz<br />

wird in das Wegekonzept eingebunden.<br />

In Abschnitten ist eine Aufwertung<br />

bzw. ein Neubau erforderlich.Die genaue<br />

Wegeführung ist ggf. vor Ort in Zusammenarbeit<br />

mit dem Rhönklub und den zuständigen<br />

Stellen zu erarbeiten.<br />

W 05 Reitwege<br />

Im Bereich Kilianshof und Ziegelhütte wird<br />

bereits heute Pferdehaltung betrieben. Das<br />

bestehende Angebot könnte durch den Betrieb<br />

von Pferdepensionen oder Stationen<br />

im Rahmen von Wanderreiten o.ä. ausgebaut<br />

werden.<br />

Voraussetzung hierzu ist die Entwicklung<br />

eines Reitwegenetzes mit Planung und Erstellung<br />

von Rundrouten bei den Walddörfern<br />

um Konflikte mit Wanderern und Radfahreren<br />

von Beginn an auszuschließen.<br />

59


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Kreuzberg und Arnsberg bilden eine Wasserscheide.<br />

Einer der beiden Quellarme<br />

der Sinn - die Breite Sinn - entspringt am<br />

Kreuberg (Weihersbrunnen) und fließt dann<br />

über Wildflecken in Richtung Bad Brückenau<br />

bis Gemünden. Das Sinntal schafft<br />

damit eine ideale Verbindung für von Süden<br />

kommende Besucher in die Region<br />

Kreuzberg. Diese Funktion soll gestärkt und<br />

ausgebaut werden.<br />

Sinntalradweg<br />

Eine zusätzliche Bedeutung gewinnt das<br />

Sinntal als Freiraumkorridor in Verbindung<br />

mit der stillgelegten Bahnlinie Jossa-Wildflecken.<br />

Diese könnte zum Sinntalradweg<br />

umgebaut werden und in einem Teilstück<br />

durch den Einsatz einer Fahrrad- oder Motordraisine<br />

zu einer Touristenattraktion<br />

werden, zumal es in Bayern keine vergleichbare<br />

Draisinenstrecke gibt.<br />

Tourismusportale<br />

Oberbach und Wildflecken bieten sich als<br />

touristische Portale an, die als Eingangs-<br />

und Umstiegspunkte in die Region Kreuzberg<br />

ausgebaut werden könnten. An den<br />

beiden Orten sollen Autofahrer, Wanderer,<br />

Radfahrer und Wintersportler die Möglichkeit<br />

erhalten, sich über das Gebiet und das<br />

touristische Angebot umfassend zu informieren<br />

und vom Auto auf Fahrräder oder<br />

Bus umzusteigen.<br />

Attraktive Rundwanderungen zur Sinnquelle<br />

über Arnsberg und Kreuzberg bieten sich<br />

vom Markt Wildflecken aus an.<br />

Der Feuerberglift und die Kissinger Hütte<br />

sind von Oberbach aus erschlossen. Die<br />

Zuwegung zum Feuerberglift von Wildflecken<br />

für Radfahrer und Wanderer im Winter<br />

und im Sommer ist zu verbessern.<br />

Exkursionen an spezifischen Tagen in den<br />

ansonsten für die Öffentlichkeit gesperrten<br />

Truppenübungsplatz können ebenfalls von<br />

Oberbach aus durchgeführt werden.<br />

Anknüpfungspunkt für die Ausbildung<br />

entsprechender Portale wären in Oberbach<br />

das bestehende Informationszentrum<br />

„Haus der Schwarzen Berge“ und in Wildflecken<br />

der stillgelegte Bahnhof.<br />

Über den Ausbau der Portalfunktion ergeben<br />

sich auch neue Entwicklungsimpulse<br />

60<br />

zur Aktivierung der Flächenbrache am<br />

ehemaligen Bahnhof in Wildflecken. Hier<br />

könnte sowohl für die Sommer- als auch<br />

für die Wintersaison ein Ort entwickelt<br />

werden, der für Mountainbiker und Fahrradfahrer<br />

und Wintersportler unterschiedlichste<br />

Serviceangebote macht. Ein Shuttlebetrieb,<br />

insbesonders im Winter, könnte<br />

den engeren Kreuzberg von Fahrverkehr<br />

entlasten und die verkehrliche Situation zu<br />

Spitzenzeiten entspannen.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

ZIELE<br />

SINNTAL ALS VERBINDUNGSKORRIDOR ENTWICKELN<br />

61


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

S 01<br />

S 02<br />

62<br />

S 01 Alter Bahnhof Wildflecken<br />

Portal Wildflecken<br />

Ergänzend zu den Maßnahmen zur<br />

städtebaulichen Neuordnung des Marktes<br />

Wildflecken soll das ehemalige Bahnhofsgebäude<br />

und der Parkplatz für den Tourismus<br />

reaktiviert und einer ganzjährigen<br />

Nutzung zugeführt werden. Als Um- und<br />

Einstiegsmöglichkeit in die Kreuzbergregion<br />

mit einem freizeitorientierten Angebot<br />

könnte das Bahnhofsareal entwickelt werden.<br />

Über einen neu zu gestalteten Zugang<br />

wird der Bahnhof direkt an den Marktplatz<br />

Wildflecken angebunden und eine Vernetzung<br />

vorhandener und neuer Angebote<br />

erreicht.<br />

Sommersaison:<br />

- Der Bahnhof kann als zentraler Treffpunkt<br />

und Einstiegspunkt in die<br />

Mountainbike – Welt um die Region<br />

Kreuzberg ausgebaut werden. Service-<br />

und Verleihstation für Fahrräder bis hin<br />

zum Sportartikelverkauf erscheinen als<br />

flankierende Nutzungen möglich.<br />

- Ergänzend können Gastronomie- und<br />

Freizeitangebote (z.B: Disco) in den<br />

Baulichkeiten untergebracht werden.<br />

Wintersaison:<br />

- Das vorhandene Parkplatzangebot kann<br />

als Großparkplatz mit Umsteigemöglichkeit<br />

auf einen Shuttelbus genutzt werden<br />

und damit den engere Kreuzbergbereich<br />

von Individualverkehr entlasten. Après-<br />

Ski im alten Bahnhofsgebäude wäre eine<br />

attraktive Angebotsergänzung.<br />

S 02 Tourismusinformation vernetzen<br />

Portal Oberbach<br />

Die Touristinformation im Haus der<br />

Schwarzen Berge soll zusätzlich Einstiegspunkt<br />

in die Region Kreuzberg werden.<br />

Hierzu ist die Vernetzung mit den Informationsstellen<br />

in Bischofsheim a.d.Rhön und<br />

am Kreuzberg erforderlich. Von Oberbach<br />

aus sollen zukünftig vor allem die südliche<br />

Kreuzbergregion um den Feuerberglift,<br />

aber auch die Walddörfer erschlossen<br />

werden.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKTE<br />

SINNTAL ALS VERBINDUNGSKORRIDOR ENTWICKELN<br />

S 03<br />

S 04<br />

S 03 Sinntalradweg<br />

Die ehemalige Bahnlinie Jossa – Wildflecken<br />

könnte bis Arnsberg als Radweg<br />

ausgebaut werden. Von hier aus besteht<br />

Anschluss an das vorhandene Radwegenetz<br />

(R1 Radfernweg und Rhön-Sinntalradwanderweg).<br />

Der neue Weg würde im<br />

Abschnitt des Sinntals den vorhandenen<br />

Rhön-Sinntalradwanderweg ersetzen. Aufgrund<br />

der flachen Steigung bis Wildflecken<br />

wird der Sinntalradweg auch Familien<br />

mit Kindern ansprechen. Deshalb ist er ab<br />

Wildflecken in moderater Steigung fortzuführen.<br />

Für einen Anschluss bis zum Kreuzberg<br />

wird die Führung um den Guckaspass<br />

vorgeschlagen.<br />

Die Nutzung der Bahntrasse zwischen<br />

Oberbach und Arnsberg durch eine Draisine<br />

wären eine zusätzliche Attraktion. Verbunden<br />

mit Objekten aus der Vergangenheit<br />

der Streckennutzung durch die Bahn<br />

könnte der Radweg zu einem Erlebnisraum<br />

„Bahn“ gestaltet und als touristischen Anziehungspunkt<br />

ausgebaut werden.<br />

Zur besseren Nutzung des zusätzlichen<br />

touristischen Potenzials ist Wildflecken<br />

durch Zuwegung und Beschilderung gut an<br />

den Sinntalradweg anzubinden.<br />

S 04 Feuerberglift<br />

Der Feuerberglift ist der einzige Sessellift<br />

im Bereich des Kreuzbergs. Ziel ist eine<br />

ganzjährige Auslastung des Liftes. Hierzu<br />

gilt es das Gastronomieangebot an der Kissinger<br />

Hütte, dem Zielpunkt des Lifts, zu<br />

erweitern und zusätzliche, familienfreundliche<br />

Nutzungen wie eine Sommerrodelbahn<br />

oder eine Mountainbikestrecke anzubieten.<br />

Die Fuß- und Radwegeverbindung<br />

zwischen Feuerberglift und dem Portal<br />

Wildflecken ist zu verbessern. Da sich der<br />

Feuerberglift in einer sensiblen Landschaft<br />

befindet, sind o.g. Einrichtungen mit den<br />

Naturschutzbehörden abzustimmen.<br />

63


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Die Region Kreuzberg ist bereits heute,<br />

nicht zuletzt durch Bischofsheim a.d.Rhön<br />

als Station innerhalb des Trans Germany<br />

Mountainbike Events und dem RWV Haselbach,<br />

ein beliebtes Mountainbikegebiet.<br />

Die Mountainbike-Routen sind sowohl im<br />

Netz als auch in der Beschilderung weitesgehend<br />

vollständig. Verbesserungsmöglichkeiten<br />

betreffen vielmehr die Erreichbarkeit<br />

des Gebiets von außen und die<br />

Vernetzung des bestehenden Angebots.<br />

Die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön selbst<br />

ist heute bereits eine zentrale Anlaufstelle<br />

für den Radsport um den Kreuzberg und<br />

in der Rhön. Hier erfüllt insbesondere der<br />

vorhandene fast steigungslos und attraktiv<br />

geführte Brendtalradweg eine bedeutende<br />

Zubringerfunktion für den Raum Bad<br />

Königshofen und Bad Kissingen. Diese<br />

vorhandene Stärke soll durch ergänzende<br />

Angebote im Sinntal langfristig erhalten<br />

und ausgebaut werden.<br />

Sinntalradweg<br />

Für die Anreise mit dem Fahrrad ist die<br />

Sinntalroute auf Grund ihrer geringen Steigung<br />

als familienfreundlicher Radweg gut<br />

geeignet. Am dem Portal in Wildflecken<br />

könnte dann auf ein Mountainbike-Sportgerät<br />

umgestiegen werden.<br />

Alter Bahnhof Wildflecken<br />

Das Portal Wildflecken als Einstiegspunkt<br />

für Wander- und insbesondere Fahrradtouristen<br />

könnte auf dem Bahnhofsgelände<br />

realisiert werden.<br />

Auf Grund der großen Flächen eignet sich<br />

das Areal gut zur Unterbringung eines<br />

Großparkplatzes.<br />

In den ehem. Bahnhofsgebäuden könnte<br />

ein “Bikezentrum“ mit organisiertem Verleih<br />

und Service untergebracht werden.<br />

Als Einstiegspunkt in die Mountainbikewelt<br />

um den Kreuzberg im Sommer und als<br />

Großparkplatz mit Shuttleverkehr im Winter<br />

könnte der Bereich des alten Bahnhofs<br />

so einer ganzjährigen Nutzung zugeführt<br />

werden.<br />

Verbindungsweg nach Wildflecken<br />

Durch einen Verbindungsweg in die Ortsmitte<br />

von Wildflecken soll das örtliche<br />

64<br />

Gastronomie- und Übernachtungsangebot<br />

gestärkt werden.<br />

Neue Radsportangebote<br />

Eine neu einzurichtende Downhillstrecke<br />

am Feuerberglift ist von hier aus auf kurzer<br />

Strecke erreichbar.<br />

Das bestehende Wegeangebot kann durch<br />

eine Rundroute um den Kreuzberg mit<br />

großen Höhendifferenzen erweitert werden.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

ZIELE<br />

MOUNTAINBIKEROUTEN AUSBAUEN<br />

65


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Hütten sind unverzichtbarer Bestandteil einer<br />

Wanderregion. Sie dienen dem einzelnen<br />

Wanderer sowie der Gruppe als Gasthaus<br />

und Herberge. Die lange Tradition<br />

der Hütten in der Region Kreuzberg gilt zu<br />

stärken. Hierzu gehören unterschiedliche<br />

Bausteine, die sich gegenseitig ergänzen:<br />

Hecken- / Hüttenweg<br />

Durch die Einbindung in ein Wegesystem<br />

werden die Hütten miteinander verbunden.<br />

Eine entsprechende Kennzeichung<br />

bestehender Wanderwege als thematische<br />

Routen wie z.B. einen “Hüttenweg“ und<br />

“Hecken-Hütten-Weg“ kann die Frequentierung<br />

der Hütten steigern und so<br />

den Betrieb auch in der Sommersaison<br />

verbessern.<br />

Marketing<br />

Eine bessere Vermarktung mittels eines<br />

gemeinsamen Internetauftritts unter<br />

der Dachmarke „Rhön“ zum Beispiel im<br />

Rahmen des Programms „Wandern ohne<br />

Gepäck“ ist eine kurzfristig in Angriff zu<br />

nehmende Aufgabe.<br />

Angebote ausbauen<br />

Auch eine bessere Abstimmung der<br />

gastronomischen Angebote der Hütten<br />

wäre wünschenswert. Zur Steigerung der<br />

Attraktivität könnten gemeinsame Wochen<br />

unter jeweils unterschiedlichen Themen<br />

angeboten werden. Dabei sollte in erster<br />

Linie auf regionale Produkte zurückgegriffen<br />

werden.<br />

Neben der Differenzierung des Angebots<br />

stellt sich auch die Frage der Qualitätssicherung.<br />

Eine entsprechende Zertifizierung<br />

auf der Grundlage einer eigenen Qualitätskontrolle<br />

wäre hierzu ein wichtiger Schritt.<br />

Neue Attraktionen<br />

Das Angebot der Hütten könnte durch<br />

zusätzliche Attraktionen wie z.B. eine<br />

Sommerrodelbahn oder Downhillstrecke<br />

(Siehe Projektvorschlag S04) an der Kissinger<br />

Hütte oder einem Seilparcour an der<br />

Gemündener Hütte aufgewertet werden.<br />

Attraktionen sollten sich allerdings nicht<br />

nur auf den sportlichen Bereich beschränken.<br />

Mit einem Angebot von Aufstiegs-<br />

66<br />

hilfen für ältere Menschen könnten auch<br />

die Gruppe der Senioren als Gäste besser<br />

angesprochen und so das Besucherpotenzial<br />

erweitert werden.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

ZIELE<br />

HÜTTEN STÄRKEN UND ENTWICKELN<br />

67


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

H 01<br />

68<br />

Feriendorf<br />

Haflinger Alm<br />

Ferienzentrum Osterburg<br />

Christliche Gästehäuser<br />

Gemündener Hütte<br />

Skilift<br />

Haselbach<br />

Neustädter Haus<br />

H 01 Hüttenweg<br />

Der Hüttenweg nutzt weitgehend die vorhandenen<br />

Wege und verbindet von Haselbach<br />

ausgehend die Christlichen Gästehäuser<br />

und Tagungsstätten Hohe Rhön<br />

- das Neustädter Haus - die Gemündener<br />

Hütte und die Haflinger Alm untereinander.<br />

Für eine bessere Anbindung der Gemündener<br />

Hütte an das Gesamtwegenetz ist<br />

auf einem kurzem Abschnitt ein Wegeausbau<br />

erforderlich.<br />

Die Themenroute sollte nicht vor Ort ausgeschildert<br />

werden, sondern anhand eines<br />

Flyers in Verbindung mit dem gastronomischen<br />

Angebot der Hütten übersichtlich<br />

dargestellt werden.


H 02<br />

H 03<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKTE<br />

HÜTTEN STÄRKEN UND ENTWICKELN<br />

H 02 Gastronomieangebot Hütten<br />

Das gastronomische Angebot sollte ganzjährig<br />

bestehen und z.B. für thematische<br />

Wochen wie “Produkte aus der Rhön“ unter<br />

den Hüttenbetreibern abgestimmt werden.<br />

Für die ganzjährige Bewirtschaftung<br />

ist ein entsprechender Außenbereich und<br />

eine Qualifizierung der Hütten erforderlich.<br />

Auch der Gebäudebestand sollte modernisiert<br />

und das Umfeld der Landschaft angemessen<br />

attraktiv gestaltet werden. Entsprechende<br />

Maßnahmen sollten in enger<br />

Abstimmung mit dem Landratsamt erfolgen,<br />

da derzeit für die Unterstützung nichtgewerblicher<br />

Unternehmen kein spezielles<br />

Förderprogramm aufgelegt ist.<br />

H 03 Flyer Hüttenangebote<br />

Die Hüttenbetreiber sollten sich auf ein gemeinsames<br />

Marketing wie z.B: einen Flyer<br />

zur Bekanntmachung der Themenroute und<br />

des Gastronomieangebots unter der Dachmarke<br />

Rhön verständigen.<br />

69


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Das Gastronomie- und Übernachtungsangebot<br />

ist eine wichtige Grundlage für die<br />

Attraktivität als Fremdenverkehrsregion<br />

und ermöglicht die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

vor Ort.<br />

Ziel des Strategiekonzeptes ist es, die vorhandenen<br />

Potenziale zu sichern und auszubauen<br />

und diese in einem räumlichen Netz<br />

der Freizeitwege zu verknüpfen.<br />

Bischofsheim a.d.Rhön stärken<br />

Der räumliche Schwerpunktbereich im<br />

Untersuchungsgebiet wird durch die Angebotsvielfalt<br />

der Stadt Bischofsheim<br />

a.d.Rhön bestimmt. Um den Standard zu<br />

halten und weiter zu entwickeln sollte auf<br />

eine qualitative Sicherung und Verbesserung<br />

der Angebote geachtet werden. Der<br />

Einsatz regionaler Produkte könnte hier<br />

das örtliche Profil schärfen und so das Alleinstellungsmerkmal<br />

der Dachmarke Rhön<br />

weiter ausbauen.<br />

Entwicklungsbereiche<br />

Für den Kreuzberg als touristisches Zentrum<br />

stellt das Haus “Zum Elisäus“ seit der<br />

kürzlichen Inbetriebnahme eine Entwicklungschance<br />

für den Bereich der Gastronomie<br />

und Berherbergung dar.<br />

Die touristische Entwicklung der Orte<br />

Sandberg, Langenleiten, Waldberg und<br />

Oberwildflecken ist eine Perspektive für<br />

neue Arbeitsplätze am Ort. Dafür sind aber<br />

die Rahmenbedingungen entsprechend zu<br />

verbessern.<br />

Bestehende Angebote sichern<br />

Die bestehenden Gastronomieangebote,<br />

Feriendörfer und Campingplätze profitieren<br />

von benachbarten Entwicklungen und<br />

könnten durch ein gemeindeübergreifendes<br />

Marketing in ihrem Fortbestand gesichert<br />

und entwickelt werden.<br />

70


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

ZIELE<br />

ÜBERNACHTUNGS- UND GASTRONOMIEANGEBOTE<br />

71


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

G 01<br />

72<br />

G 01 Neue Gastronomieangebote<br />

Die gastronomische Vorrangstellung der<br />

Stadt Bischofsheim könnte durch den konsequenten<br />

Ausbau des Angebots an einheimischen<br />

Produkten (Dachmarke Rhön)<br />

gesichert und entwickelt werden.<br />

Der Ratskeller liegt zentral am neugestalteten<br />

Rathausplatz des Marktes Wildflecken.<br />

Mit dem Ausbau und der Entwicklung<br />

eines Gastronomieangebots könnte<br />

die Ortsmitte nachhaltig belebt werden.<br />

Ebenso sind hier Übernachtungsangebote<br />

für z.B. den Wander- und Radtouristen<br />

gut vorstellbar.<br />

Der touristische Ausbau der Walddörfer<br />

kann kaum auf eine vorhandene Infrastruktur<br />

aufbauen. Sowohl die Erweiterung des<br />

Angebots im Bereich Gastronomie und<br />

Übernachtung als auch die qualitative Aufwertung<br />

bestehender Betriebe sind hierbei<br />

erforderlich. Darüber hinaus könnte auch<br />

das Angebot preiswerter Privatunterkünfte<br />

in den einzelnen Orten erweitert werden.<br />

Als Zielgruppe werden hier vor allem Wander-<br />

und Reittouristen gesehen.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKTE<br />

ÜBERNACHTUNGS- UND GASTRONOMIEANGEBOTE<br />

G 02<br />

Beispiel Wegfurt<br />

G 02 Ferienhäuser Oberwildflecken<br />

Die Gemeinde Wildflecken beabsichtigt<br />

den Umbau des ehemals militärisch<br />

geprägten Ortsteils Oberwildflecken auch<br />

in Richtung Tourismus.<br />

Hierzu sollen die Gebäude in der Schlesierstraße<br />

zu Ferienwohnungen umgenutzt<br />

werden. Ergänzend zum bestehenden Missio-Camp<br />

könnte damit ein zusätzliches<br />

Angebot für Wander- und Radtouristen auf<br />

dem Arnsberg geschaffen werden.<br />

Mit einer attraktiven Urlaubs- und Freizeitregion<br />

verbinden sich auch Erwartungen an<br />

das Gesicht der Orte und ihrer Häuser. In<br />

der Orientierung an örtliche Bautraditionen<br />

kann eine Chance liegen, die Sprache der<br />

Region zu entdecken. Eine Sprache, die mit<br />

ihren Häusern den Gast freundlich empfängt<br />

und Auskunft über den Ort gibt<br />

73


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Events und Attraktionen machen auf den<br />

Tourismus in der Rhön aufmerksam und<br />

können zusammen mit dem Kloster Kreuzberg<br />

als überregionale Anziehungspunkte<br />

genutzt werden.<br />

In der Region bieten sich bereits eine Vielzahl<br />

an Attraktionen aus den Bereichen<br />

Kultur, Freizeit und Sport dem Besucher<br />

an. Hier kommt der Stadt Bischofsheim<br />

a.d.Rhön, einem staatlich anerkannten<br />

Erholungsort, ein besonderes Gewicht zu.<br />

In der Region wird die Tradion der Holzbildhauerei<br />

genauso gepflegt wie die Tradition<br />

des Schnapsbrennens und des Backens.<br />

Gleichzeitig gilt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

durch die Teilnahme am Trans Germany<br />

Mountainbike Event als Moutainbikezentrum.<br />

Der ‚Hochrhöner’, ein Premiumwanderweg,<br />

verläuft durch das Allianzgebiet<br />

und stärkt damit erheblich den Wandertourismus.<br />

Viele der vorhandenen Einzelattraktionen,<br />

wie der Holzskulpturenweg, das<br />

Haus der kleinen Wunder und die Degetsmühle<br />

in Bischofsheim a.d.Rhön, werden<br />

heute schon beworben und touristisch<br />

vermarktet.<br />

Ziel des Strategiekonzeptes ist die Stärkung<br />

des Tourismus durch Entwicklung<br />

weiterer landschafts- und ortsverträglichen<br />

Attraktionen in Verbindung mit den<br />

Vorhandenen und damit einen Beitrag zur<br />

lokalen Wertschöpfung in der Rhön zu<br />

leisten.<br />

Zur Sicherung und Entwicklung der touristischen<br />

Qualität der Region Kreuzberg<br />

wird Handlungsbedarf in folgenden Projektfeldern<br />

gesehen:<br />

Tourismusinformation<br />

Für die Gemeinden ist wichtig, auch die<br />

zahlreichen Gäste am Kloster mit ihren<br />

Informationen und Angeboten zu erreichen.<br />

Hierzu soll am Kreuzberg eine Gästeinformation<br />

eingerichtet werden. Diese ist mit<br />

den in Oberbach und Bischofsheim<br />

a.d.Rhön vorhandenen Informationsstellen<br />

zu vernetzen.<br />

Regionale Produktvermarktung<br />

Die Attraktivität des Klosters und der Region<br />

wird im Wesentlichen durch die Quali-<br />

74<br />

tät der Landschaft bestimmt. Ihr Erhalt<br />

liegt in den Händen einer funktionierenden<br />

Land- und Forstwirtschaft. Ziel ist es daher,<br />

über die gute Vermarktung regionaler Produkte<br />

die Kulturlandschaft als Kulisse für<br />

den Tourismus langfristig zu sichern. Dem<br />

Kloster mit seinem hohen Wareneinsatz<br />

könnte hier eine Schlüsselrolle zukommen.<br />

Einzelattraktionen<br />

Ergänzend zum vorhandenen Angebot sollen<br />

an geeigneten Stellen Einzelattraktionen<br />

das vorhandene Freizeitangebot stärken.<br />

Hierbei ist der besondere Charakter<br />

des Klosters, der auch über den Klosterberg<br />

hinaus ausstrahlt, zu berücksichtigen.<br />

Die zahlreichen Angebote im Sport- und<br />

Freizeitsektor sollten in das vorhandene<br />

Wegenetz integriert und beschildert werden.<br />

Neue Aussichtspunkte an markanten<br />

Stellen erhöhen den Erlebniswert der<br />

Wanderwege im Bereich der Kuppen.<br />

Events<br />

Mit dem Ausbau und der Entwicklung<br />

eines attraktiven Kulturangebots könnte<br />

auf Grundlage bestehender Attraktionen


wie z.b. Holzschnitzkurse, Märkte, Mittmachmuseen,<br />

Tage der offenen Tür der<br />

Bundeswehr, Konzerte, Mundart und Volkstheater<br />

die örtliche Tradition gepflegt und<br />

vermarktet werden. In diesem Zusammenhang<br />

sollten besonders auch Angebote für<br />

junge Familien berücksichtigt werden.<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

ZIELE<br />

TOURISTISCHE ATTRAKTIONEN AUSBAUEN UND ENTWICKELN<br />

75


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

T 02<br />

T 03<br />

T 05<br />

76<br />

T 01 Information<br />

Hierzu zählt die am Kreuzberg neu einzurichtende<br />

Gästeinformation (siehe Projektfeld<br />

„Schaufenster der Region“) sowie<br />

die Vernetzung mit den beiden vorhandenen<br />

Informationsstellen in Bischofsheim<br />

a.d.Rhön und Oberbach.<br />

T 02 Schauwerkstatt für Holzschnitzer<br />

Bischofsheim a.d.Rhön weist eine lange<br />

Tradition als Holzschnitzerstadt auf. Ziel<br />

ist es, durch die Einrichtung einer Schauwerkstatt<br />

in Bischofsheim a.d.Rhön auf die<br />

mittlerweile kunsthandwerkliche Tradition<br />

in der Region aufmerksam zu machen und<br />

mit Ausstellungen, Verkauf und Kursen zu<br />

koppeln. Hierzu soll ein altes, leerstehendes<br />

Haus am Marktplatz erworben, renoviert<br />

und als Schauwerkstatt eingerichtet<br />

werden.<br />

T 03 Aussichtsturm Osterburg<br />

Die Burgruine Osterburg auf einem Basaltkegel<br />

bei Bischofsheim a.d.Rhön wird derzeit<br />

mit Hilfe des Denkmalschutzes wieder<br />

instandgesetzt. Die Burgruine ist seit Beginn<br />

der Freilegung ein beliebtes Ausflugsziel<br />

geworden und soll langfristig in einen<br />

überregionalen „Burgenweg“ eingebunden<br />

werden.<br />

T 04 Kreuzbergmarathon<br />

Die Ausrichtung eines anspruchsvollen<br />

„Kreuzbergmarathon“, in dem auch starke<br />

Höhenunterschiede zu bewältigen sind,<br />

wird als Möglichkeit gesehen, das Profil<br />

der Region im Sportsektor zu schärfen.<br />

T 05 Vermarktung und neue Regionalprodukte<br />

Um die regionalen Produkte besser bekannt<br />

zu machen ist der Verkauf an zentraler<br />

Stelle am Kreuzberg im „Schaufenster<br />

der Region“ angedacht. Hier soll ein<br />

Querschnitt aller rhöntypischen Produkte<br />

attraktiv den Kreuzbergbesuchern präsentiert<br />

werden.<br />

Flankierend sollen in Anlehnung an den<br />

„Rhön-Schdeggel“ neue Produkte (Trockenobst,<br />

Rhöner Wurstwaren etc.) gefunden<br />

und entwickelt werden.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKTE<br />

TOURISTISCHE ATTRAKTIONEN AUSBAUEN UND ENTWICKELN<br />

T 07<br />

T 08<br />

T 06 Gleitschirmplatz am Kreuzberg<br />

Als zusätzliche Attraktion wurde ein<br />

Südstartplatz für Gleitschirmflieger am<br />

Kreuzberg untersucht. Auf dem offenen<br />

Kreuzbergplateau sind jedoch geeignete<br />

Startmöglichkeiten natürlicherweise nicht<br />

gegeben. Das Projekt wird deshalb nicht<br />

weiterverfolgt.<br />

T 07 Kultur und Events<br />

Zur Erweiterung des Kulturangebots<br />

könnte von Betrieben der Region das Thema<br />

„Kloster, Spiritualität“ aufgegriffen und<br />

Angebote entwickelt werden, in die das<br />

Kloster integriert wird.<br />

Am Kloster sind in “stillen Zeiten“ oder<br />

in der Nebensaison nachfolgende Events<br />

als Ergänzung der bestehenden Angebote<br />

denkbar:<br />

- A cappella Tage am Kreuzberg<br />

- Orgel- und Kirchenkonzerte im Kloster<br />

- Ausstellung und Meditation<br />

- Lesungen (Nacht der Poesie)<br />

- Kloster im Morgengrauen<br />

- Ausbau des bestehenden Weihnachtsmarktes<br />

Ein breites Spektrum an kulturellen Veranstaltungen<br />

und Events in den Orten ist für<br />

den Touristen und natürlich für die Bewohner<br />

eine Bereicherung. Beispielsweise<br />

könnte der Marktplatz in Bischofsheim<br />

a.d.Rhön vermehrt für Freiluftveranstaltungen<br />

genutzt werden.<br />

T 08 Kultur und Wanderkarte<br />

Zur schnellen Orientierung, insbesondere<br />

für Tagestouristen, sollen die bedeutendsten<br />

Wege um den Kreuzberg auf<br />

einem Flyer dargestellt werden.<br />

Auf der Rückseite finden Beschreibung von<br />

bedeutsamen Attraktionen, Einkehrmöglichkeiten<br />

und Übernachtungen Platz.<br />

77


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Die Region um den Kreuzberg besitzt auf<br />

Grund der Tradition als Wintersportgebiet<br />

eine gute Ausstattung mit Schleppliftanlagen<br />

und einem Sessellift.<br />

Ziel ist es, diese Wintersportinfrastruktur<br />

zu sichern. Ein Ausbau der Wintersportinfrastruktur<br />

erscheint allerdings nicht sinnvoll,<br />

denn es zeigt sich, dass die Zeiten<br />

ausreichender Wetterbedingungen für den<br />

Wintersport unkalkulierbarer werden.<br />

Dennoch, zu Zeiten günstiger Wintersportbedingungen,<br />

ist der Ansturm auf den<br />

Kreuzberg erheblich. Deshalb ist in erster<br />

Linie ein Konzept für die Bewältigung der<br />

Besucherspitzen zu erstellen.<br />

Nordischer Skisport<br />

Zur Attraktivierung des Loipenangebots<br />

könnte mit dem Projektvorschlag W01<br />

der Einstiegspunkt der Loipe am Kreuzberg<br />

zum Neustädter Haus in unmittelbare<br />

Nähe zum Landkreisparkplatz verlegt werden.<br />

Eine Verbindung der Loipen am Kreuzberg<br />

und der Loipen an der Kissinger Hütte<br />

sollte mit dem Projektvorschlag W02 angedacht<br />

werden. Natürliche Grenzen sind<br />

hier durch die geringe Höhenlage und der<br />

damit fehlenden Schneeauflage im Tal<br />

gesetzt.<br />

Für die Sprungschanzen in Haselbach<br />

könnten Nutzungsperspektiven für den<br />

Sommerbetrieb entwickelt werden. Hier<br />

werden Chancen durch z.B. Skifreizeiten,<br />

„Grüne Sprungschanze“ in Kombination<br />

mit Wasser und der Durchführung von<br />

Events gesehen.<br />

Alter Bahnhof Wildflecken<br />

Ein Projekt zur besseren Organisation des<br />

Individualverkehrs zu Spitzenzeiten ist das<br />

unter S01 beschriebene Projekt „Alter<br />

Bahnhof Wildflecken“ mit Großparkplatz,<br />

Shuttelbus zu den Liftanlagen im alten<br />

Bahnhofsgebäude .<br />

78


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

ZIELE<br />

WINTERSPORTANGEBOTE SICHERN UND ENTWICKELN<br />

79


BETRACHTUNGSEBENE WEILER KREUZBERG<br />

2<br />

81


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

WEILER KREUZBERG<br />

82


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Das Landschaftsbild<br />

Der größte Teil des Kreuzbergs ist mit<br />

Mischwäldern besetzt. An den exponierten<br />

Kuppen finden sich bizarr geformte Wälder,<br />

welche durch die rauhe Witterung geprägt<br />

sind. Blockschuttflächen zeugen vom einstigen<br />

vulkanischen Ursprung.<br />

Für das Landschaftsbild bedeutend sind vor<br />

allem die offenen Kuppen. Der gehölzfreie<br />

und gradsbewachsene Gipfel des Kreuzbergs<br />

gilt als herausragend in der Region.<br />

Die im Norden liegenden Wiesenflächen<br />

werden im Winter als Abfahrtspisten des<br />

Skigebiets Kreuzberg genutzt. In diesem<br />

Bereich befinden sich auch drei Schlepplifte.<br />

Kloster und Anlieger<br />

Schwerpunkt der Siedlungstätigkeit ist der<br />

zentral gelegene Weiler Kloster Kreuzberg<br />

am Westhang. Daneben verteilen sich kleine<br />

Gehöfte, Hütten und vereinzelte Ferienhäuser<br />

im Norden über den Berg.<br />

Auf dem Gipfel des Kreuzbergs befindet<br />

sich der schon von weitem sichtbare Sendemast<br />

des Bayerischen Rundfunks sowie<br />

die zugehörigen Betriebsgebäude.<br />

Erschließung<br />

Durch die Kreisstraße NES<strong>10</strong> ist der Weiler<br />

Kreuzberg gut erschlossen und an die<br />

RÄUMLICHER BESTAND<br />

Bewaldete Flanke des Kreuzbergs Piste des Rothanglifts im Sommer<br />

Blockschutt an der Kreuzbergkuppe Zuwegung vom Kreisparkplatz zum Kloster Kreuzberg<br />

benachbarten Zentren leistungsfähig angebunden.<br />

Die Erschließung der privaten Anwesen<br />

und der Hütten erfolgt meist über befestigte<br />

Waldwege.<br />

Der ruhende Verkehr wird auf dem Großparkplatz<br />

des Landkreises im Norden des<br />

Klosters organisiert. Hier werden insgesamt<br />

679 Stellplätze für den motorisierten<br />

Verkehr angeboten. Am Kloster selbst<br />

befindet sich nur ein kleiner Parkplatz für<br />

Übernachtungsgäste und Angestellte.<br />

Großparkplatz Kreuzberg<br />

Anzahl der Belegung im<br />

Stellplätze Jahr 2006<br />

Pkw 650 113800<br />

Motorrad<br />

17 4650<br />

Busse 12 2660<br />

Gesamt 679<br />

Parkplatz am Kloster<br />

Pkw ca. 14 -<br />

83


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

WEILER KREUZBERG<br />

84


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

EIGENTUMSVERHÄLTNISSE UND GEBÄUDENUTZUNG<br />

Kloster Kreuzberg<br />

Eigentumsstruktur<br />

Nebenstehende Karte zeigt die räumliche<br />

Erfassung der Flurstücke nach Besitzern<br />

im näheren Umfeld des Weilers Kloster<br />

Kreuzberg.<br />

Der Großteil der Flächen verteilt sich auf<br />

die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und die<br />

Bayerische Franziskanerprovinz. Letztere<br />

hat mit dem Erwerb des Gasthofs Hohn<br />

im Jahre 2007 ihren Grundbesitz auf dem<br />

Kreuzberg flächenmäßig nahezu verdoppelt.<br />

Im Bereich des Gipfels liegt das Eigentum<br />

in unterschiedlichen Händen: der<br />

Bayrischen Franziskanerprovinz, dem Bayerischen<br />

Rundfunk, der Stadt Bischofsheim<br />

a.d.Rhön und einem Privateigentümer.<br />

Die Haupterschließung zum Kloster befindet<br />

sich im Eigentum des Landkreises<br />

Rhön-Grabfeld, wie auch die Fläche des<br />

Großparkplatzes. Das übrige Straßen- und<br />

Wegenetz befindet sich vorwiegend im<br />

Eigentum der Stadt Bischofsheim a.d.Rhön.<br />

Gebäudenutzung<br />

Der wirtschaftliche Schwerpunkt auf dem<br />

Kreuzberg liegt im wesentlichen im Bereich<br />

der Gastronomie des Klosters. Hier<br />

werden auch Übernachtungsmöglichkeiten<br />

unterschiedlicher Standards angeboten.<br />

Gasthof Roth<br />

Haflinger Alm Privates Anwesen<br />

Weitere Gastronomie und Übernachtungsangebote<br />

bietet der Gasthof Roth am Sattel<br />

Kreuzbergs an.<br />

Die privaten Anwesen werden vorwiegend<br />

zu Wohnzwecken genutzt, bieten zum Teil<br />

aber auch Übernachtungs- bzw. kleine<br />

Handelsangebote für Touristen.<br />

Die Hütten werden überwiegend gastronomisch<br />

genutzt. Der Betrieb erfolgt hier<br />

überwiegend ganzjährig. Ausnahme bildet<br />

die Haflinger Alm, welche derzeit nicht bewirtschaftet<br />

ist.<br />

85


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

WEILER KREUZBERG<br />

86<br />

von Wildflecken<br />

Jakobusweg Fulda - Schweinfurt<br />

Jakobusweg Fulda - Schweinfurt<br />

von Bad von Neustadt a.d. Saale<br />

von Würzburg


Jakobusweg<br />

lokale | regionale Pilgerwege<br />

Kreuzweg<br />

Treppenanlage<br />

Kreuzigungsgruppe<br />

Kirchplatz<br />

Freiluftmesse auf dem Klosterplatz<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Seit der Errichtung der Wallfahrtskirche<br />

durch die Franziskaner 1692 auf dem<br />

Kreuzberg, ist der Kreuzberg ein viel besuchter<br />

Wallfahrtsort. Die Pilger konnten<br />

sich seit jeher bei den Franziskanermönchen<br />

von den Strapazen der Wallfahrt<br />

erholen in dem ihnen Speis, Trank und ein<br />

Lager angeboten wurde. Diese Tradition<br />

ist bis heute erhalten. Das Kloster betreibt<br />

heute weltweit die einzige franziskanische<br />

Klosterbrauerei mit Schänke und einem<br />

Pensionsbetrieb.<br />

Wallfahrten<br />

Jährlich finden 70 – 80 Wallfahrten zum<br />

Kloster Kreuzberg statt. Am 3. Mai und am<br />

14. September werden Kreuzfeste durchgeführt.<br />

Fast alle umliegenden Gemeinden<br />

führen einen jährlichen Wallfahrtsgang<br />

zum Kreuzberg durch.<br />

Pilgerwege<br />

Einer der bekanntesten überregionalen Pilgerwege<br />

ist der Jakobsweg nach Santiago<br />

de Campostela. Eine der unzähligen Zuwegungen,<br />

die sich wie ein Netz durch ganz<br />

Europa ziehen, verläuft als Jakobusweg<br />

Fulda - Schweinfurt über den Kreuzberg.<br />

Die regionalen Pilgerwege von Neustadt<br />

a.d. Saale, Würzburg, Ochsenfurt, Karlstadt<br />

und Bad Brückenau laufen sternförmig<br />

auf das Kloster zu, so dass es keine<br />

eindeutige Zuleitung der Pilgerwege in den<br />

Klosterbereich gibt.<br />

Durchgang zum Kirchenportal<br />

PILGERWEGE<br />

Der Kreuzweg Kreuzwegstationen bei der Kreuzigungsgruppe<br />

Pilger, die das Kloster zuerst über die Kreuzigungsgruppe<br />

erreichen, finden im Kuppenbereich<br />

keine eindeutige Wegeführung<br />

vor. Hier durchzieht eine Vielzahl an Trampelpfaden<br />

den Kreuzberggipfel. Die aus<br />

Süden kommenden Pilger gelangen über<br />

den Kirchplatz direkt zum Portal der Klosterkirche.<br />

Die von Norden und Osten kommenden Pilger<br />

erreichen die Kirche über den Vorplatz<br />

beim Bruder-Franz Haus, gewissermaßen<br />

auf der Rückseite der Wallfahrtskirche.<br />

Das Hauptportal wird dann über einen<br />

schmalen Durchgang zwischen der Kirche<br />

und einer Mauer im Osten erreicht.<br />

Kreuzweg<br />

Vom Kloster aus führt der Kreuzweg mit<br />

steinernen Bildkapellen auf der Rückseite<br />

der Kirche beginnend, hoch zu den drei<br />

Golgotha-Kreuzen, dem Wahrzeichen des<br />

Kreuzbergs. Der Kreuzweg mit den 14<br />

Stationen und der Golgathagruppe stammt<br />

aus dem 18. Jahrhundert.<br />

87


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

WEILER KREUZBERG<br />

88


Verkehrskonflikte<br />

Touristische Spitzentage führen zu Kapazitätsengpässen<br />

auf dem Großparkplatz. Als<br />

Folge beeinträchtigt wildes Parken im Bereich<br />

der Kreisstraße deren Funktion.<br />

Auf dem Weg zum Kloster kommt es zu<br />

Verkehrskonflikten auf Grund der Überlagerung<br />

von Fahrverkehr und Fußgänger.<br />

Im Bereich der Rodelwiese entsteht in der<br />

Wintersaison ein Verkehrskonflikt zwischen<br />

dem Erschließungsverkehr der Anlieger<br />

und den Zuschauern am Straßenrand.<br />

In der Engstelle der Klosterdurchfahrt entstehen<br />

Verkehrsbehinderungen zwischen<br />

der Beladung der Bierlaster und dem Anliegerverkehr.<br />

Gestaltungsmängel<br />

Die ausschließlich funktionale Gestaltung<br />

des Großparkplatzes bindet diesen nur<br />

mangelhaft in die umgebende Landschaft<br />

ein.<br />

Der Weg vom Parkplatz zum Kloster stellt<br />

durch seine verkehrsbezogene Gestaltung<br />

das vorrangige Erleben des Zugangs zum<br />

Kloster in den Hintergrund und ist damit<br />

kein würdiger Zugang für einen Wallfahrtsort.<br />

Die breite Straße fügt sich darüber<br />

hinaus nicht in die umgebende Landschaft<br />

ein.<br />

Zufahrt zum Kloster<br />

Bereich vor dem Kloster<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Eine ehemalige Baustraße für einen Wasserhochbehälter<br />

verläuft deutlich sichtbar<br />

quer über die Kuppe des Kreuzbergs und<br />

stört dort die sensible Situation.<br />

Die Blickbeziehung zwischen Treppenanfang<br />

und Kreuzigungsgruppe wird zum Teil<br />

durch Bäume und Hecken verstellt. Auch<br />

die derzeitige Ausführung der Treppenanlage<br />

zu den Kreuzen wird einer gestalterischen<br />

Interpretation des Themas nicht<br />

gerecht.<br />

Erhaltungsmängel<br />

Das Gebäude am Großparkplatzes erfüllt<br />

nicht mehr die technischen und funktionalen<br />

Anforderungen zur Bewirtschaftung<br />

eines Großparkplatzes. Dies gilt insbesondere<br />

für den Zustand der sanitären Anlagen.<br />

Nutzungsdefizite und Restriktionen<br />

Die Nutzungs- und Erweiterungsmöglichkeiten<br />

für die privaten Anwesen sind<br />

baurechtlich schwierig (Aussenbereich).<br />

Die bauplanungsrechtliche Situation kann<br />

Einschränkungen für private Investitionsabsichten<br />

bewirken. Dies gilt auch für unbewirtschaftete<br />

Hütten.<br />

Besucherlenkung und -verhalten<br />

Die zahlreichen Trampelpfade und Wege<br />

auf der Hochfläche erschweren die Orientierung<br />

für den Besucher.<br />

Weg vom Parkplatz zum Kloster<br />

Privates Anwesen<br />

KONFLIKTE<br />

Fehlende und uneinheitliche Beschilderung<br />

führt zu Problemen in der Organisation großer<br />

Besuchermengen. Die Beziehung zwischen<br />

Kloster und Umgebung ist für den<br />

Fremden nicht ausreichend dargestellt.<br />

Darüber hinaus liegt ein Konflikpotenzial<br />

im Verhalten einzelner Besucher, wenn die<br />

Bedürfnisse der Anwohner nicht angemessen<br />

respektiert werden.<br />

Umwelt und Natur<br />

Das Überlaufen der Grasflächen durch<br />

viele Besucher auf der Kuppe zerstört die<br />

Grasnarbe und erschwert hier die Regenerierung<br />

der extensiven Bergwiesen.<br />

Fichtenmonokulturen sind für den Kreuzberg<br />

untypisch. Sie sind standortfremd und<br />

beeinträchtigen das Landschaftsbild und<br />

das Landschaftserleben.<br />

89


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

WEILER KREUZBERG<br />

90<br />

8<br />

9<br />

1<br />

<strong>10</strong><br />

<strong>10</strong><br />

4<br />

2<br />

3<br />

<strong>10</strong><br />

7<br />

5 6<br />

<strong>10</strong><br />

<strong>10</strong>


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

<strong>10</strong> TRITTSTEINE FÜR DIE ENTWICKLUNG DES KREUZBERGS<br />

Das Entwicklungskonzept des näheren Bereichs<br />

um den Kreuzberg sowie des Klosterumfelds<br />

zeigt unterschiedliche Handlungsfelder.<br />

Der Zielkonflikt zwischen der<br />

intensiven touristischen Nutzung und der<br />

religiösen Bedeutung des Ortes bedarf abgestimmter<br />

Regelungen zu seiner Lösung.<br />

Kernaufgaben sind hier die Organisation<br />

des fließenden und ruhenden Verkehrs, die<br />

Gestaltung der unterschiedlichen Wege als<br />

Erlebnisbereiche mit eigenständiger Charakteristik,<br />

die Festlegung von Zonen des<br />

Betriebs und Zonen der Ruhe und Kontemplation<br />

für den Klosterbereich sowie Regelungen<br />

für die bauliche Entwicklung auf<br />

den einzelnen Anliegergrundstücken.<br />

1. Erschließungskonflikte reduzieren<br />

- eingeschränkte Zufahrt zum Kloster<br />

- alternative Trassenführungen um das<br />

Kloster<br />

2. Leistungsfähiges Schaufenster der<br />

Region aufbauen<br />

- Information<br />

- Regionalvermarktung<br />

3. Parkplatz landschaftlich einbinden<br />

- Parkplatz sanieren und begrünen<br />

- Abfahrt zum Lift sichern<br />

4. Fußweg Parkplatz – Kloster würdig<br />

inszenieren<br />

- Trennung von Fussgänger und Fahrverkehr<br />

- Gestaltung des Weges<br />

5. Weg zum Kreuz eindeutig achsial<br />

entwickeln<br />

- Sichtbeziehung zu den Kreuzen<br />

- lineare Treppengestaltung<br />

6. Wegeführung am Kreuzberg entwickeln<br />

- Kuppenrundweg<br />

- Kreuzweg mit Stationen<br />

- Wander- und Pilgerwege<br />

- Inszenierung der Anschlusspunkte<br />

7. Typische Landschaften pflegen und<br />

entwickeln<br />

- Hochflächen freihalten und Ausblick<br />

herstellen<br />

- Raumkanten betonen<br />

- Basaltblockhalden sichern<br />

- extensive Wiesen entwickeln<br />

8. Vor- und Eingangsbereich von Kloster<br />

und Kirche für starke Besucherfrequenz<br />

gestalten<br />

- Konfliktreduzierung durch Nutzungsentflechtung<br />

(Gastronomie – Kirchenbesuch<br />

-Verkauf)<br />

- Eindeutige Wegeführung zum Kircheneingang<br />

9. Kontemplative Bereiche schaffen<br />

und sichern<br />

- Devotionalienverkauf verlegen<br />

- Gestaltung der Freiflächen<br />

<strong>10</strong>. Bauliche Erweiterung am Kreuzberg<br />

steuern<br />

- Richtlinien und Gestaltungsempfehlungen<br />

durch Bebauungsplan<br />

91


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

WEILER KREUZBERG<br />

92<br />

K05<br />

K07<br />

K06<br />

K06<br />

K06<br />

K01<br />

K05<br />

K<strong>10</strong><br />

K02<br />

K06<br />

K08<br />

K03<br />

K04<br />

K06<br />

K09<br />

K06


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKTE<br />

Für die Betrachtungsebene Kreuzberg<br />

werden die einzelnen Ziele in Projekte und<br />

Handlungsfelder übersetzt. Diese zeigen<br />

mögliche Schlüsselprojekte für die Entwicklung<br />

des Kreuzbergs auf.<br />

K01 Verkehrslenkung<br />

K02 Großparkplatz<br />

K03 Besucherlenkung<br />

K04 Kuppenrundweg<br />

K05 Skulpturenweg<br />

K06 Bauliche Erweiterung<br />

K07 Erlebnisspielplatz<br />

K08 Liftbetrieb im Sommer<br />

K09 Seilparcour<br />

K<strong>10</strong> Wohnmobilstellplatz<br />

93


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

WEILER KREUZBERG<br />

K 01<br />

94<br />

K01 Verkehrslenkung<br />

Die Konflikte zwischen Anwohner- und<br />

Besucherverkehren im Bereich des Weilers<br />

Kloster Kreuzberg könnten durch ein beschränktes<br />

Zufahrtsrecht geregelt werden.<br />

Für die Steuerung des Fahrverkehrs und<br />

des ruhenden Verkehrs werden folgende<br />

Maßnahmen vorgeschlagen:<br />

- Parkleitsystem für hohe Verkehrsaufkommen<br />

an Spitzentagen<br />

- Ganzjährige Öffnung des Parkplatzes am<br />

Rothhanglift<br />

- Einrichtung eines temporären Shuttleverkehrs<br />

zwischen dem geplanten<br />

Großparkplatz in Wildflecken und dem<br />

Kreuzberg<br />

- Witterungssgeschützte Schrankenanlage<br />

am Parkplatz regelt die eingeschränkte<br />

Zufahrt für Anlieger und Übernachtungsgäste<br />

auf dem Weiler Kloster Kreuzberg<br />

- Einfahrt mit Karte bzw. Gebühr, Ausfahrt<br />

durch Kostenrückerstattung für die<br />

Übernachtungsgäste<br />

- Umgehungsstraße um das Kloster


K 02<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Möglichkeiten der Durchgrünung der Parkplatzflächen<br />

K02 Großparkplatz<br />

Der wenig attraktive und auch funktional<br />

veraltete Großparkplatz kann durch ein<br />

Bündel unterschiedlicher Maßnahmen attraktiver<br />

gestaltet und besser in die Landschaft<br />

eingebunden werden. Mögliche<br />

Maßnahmen sind:<br />

- Gliederung der Gesamtfläche in zwei<br />

unterschiedlich genutzt Bereiche, einer<br />

intensiv genutzten Parkfläche und einer<br />

Reservefläche<br />

- Verringerung der Versiegelung<br />

PROJEKTE<br />

- Begrünung des Parkplatzes durch freie<br />

Baumgruppen<br />

- Abbruch des bestehenden Parkplatzhäuschens<br />

und Verlagerung der Nutzungen in<br />

das geplante Schaufenster der Region<br />

- Berücksichtigung einer Haltestelle<br />

sowohl für den Hochrhönbus als auch für<br />

den Sinntalbus<br />

- Errichtung eines Wohnmobilstellplatzes<br />

(siehe Projekt K<strong>10</strong>)<br />

95


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

WEILER KREUZBERG<br />

96<br />

Wegeführung am Kreuzberg<br />

Am Kreuzberg und im engeren Umfeld ist<br />

eine große Anzahl an Wegen vorhanden.<br />

Die Beschilderung ist sehr unterschiedlich<br />

und auf Grund der Vielzahl sehr aufwändig<br />

im Unterhalt.<br />

Für Besucher ist die Orientierung erschwert.<br />

Diesbezüglich soll das Wegenetz<br />

und das Beschilderungssystem sowohl für<br />

Wanderer als auch für die Pilger vereinfacht<br />

und deutlich gemacht werden.<br />

Durch geringe Einzelmaßnahmen kann<br />

auch die Anbindung des Loipennetzes und<br />

der Abfahrtspisten an den Kreisparkplatz<br />

verbessert werden.<br />

- Wanderwege entlang der Hütten führen<br />

- eindeutige Zuwegung für Pilger und<br />

Wanderer im Kuppenbereich schaffen<br />

- Einbindung des Kreuzwegs ins Wegenetz<br />

der Kuppe<br />

- direkte Abfahrt vom Kreisparkplatz zum<br />

Rothhanglift ermöglichen<br />

- verbesserte Anbindung des Loipennetzes<br />

an den Kreisparkplatz prüfen<br />

Das erforderliche Maßnahmenbündel zur<br />

Verbesserung der Wegeführung ist in den<br />

Projektfelden K03, K04 und K05 beschrieben.


Der Kuppenrundweg mit einer deutlichen Basaltsteinkante schützt die Kuppe vor Übernutzung<br />

K 04<br />

Plätze kennzeichnen die Aufbindepunkte der Pilgerwege<br />

Aussicht und Information<br />

K 05<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKTE<br />

K03 Besucherlenkung<br />

Ein deutliches Besucherleitsystem erleichtert<br />

die Orientierung. Die Zielwegweisung<br />

erfolgt routen- und nutzerunabhängig<br />

mit Hinweis auf Ziel und Wegeverlauf und<br />

wird kundenorientiert ab Zuwegung entwickelt.<br />

Hierfür werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:<br />

- Bereinigung einzelner Wege<br />

- Beschilderungskonzept<br />

- Wanderkarte Kreuzberg mit Information<br />

über Hütten und Gastronomie<br />

- Standorte für größere Infotafeln an den<br />

Einstiegspunkten von Bus und Bahn<br />

K04 Kuppenrundweg<br />

- Kuppenrundweg, Basaltkante<br />

- Inszenierung der Anschlusspunkte<br />

- Kreuzweg mit Stationen<br />

- Information an den Aussichtspunkten<br />

des Kuppenrundwegs<br />

Die Anlage eines geschotterten Rundwegs<br />

um die Kuppe des Kreuzbergs soll alle Pilgerwege<br />

und den Kreuzweg aufnehmen.<br />

Eine einseitige, zum Hang hin verlaufende<br />

Basaltsteinkante schafft eine deutliche<br />

Führung und bildet eine Schwelle vor dem<br />

Überlaufen der empfindlichen, grasbewachsenen<br />

Kuppe. An geeigneten Stellen<br />

werden Aussichtspunkte geschaffen.<br />

Die Aufbindepunkte zu den Pilgerwegen<br />

werden jeweils durch einen Platz betont.<br />

Informationstafeln geben über den Ort (z.B:<br />

Hinweis auf keltischen Ringwall, die Johannisfeuer<br />

etc.) Auskunft.<br />

K05 Projektfeld Skulpturenweg<br />

- zwischen Kreisparkplatz und Kloster<br />

(Erdenweg)<br />

- zwischen Kloster und Rhönjuwel<br />

Der nördliche und südliche Zuwegung zum<br />

Kloster könnte durch eine künstlerische<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema Geologie<br />

ausgestaltet werden. Vorstellbar ist<br />

die Rhythmisierung der Wege durch begleitende<br />

Skulpturen aus Basalt, welche<br />

auch das Leitmotiv für den Weg wären.<br />

97


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

WEILER KREUZBERG<br />

98<br />

K06 Bauliche Erweiterung<br />

Um den Kreuzberg als Landschaftsraum zu<br />

sichern, sollten sich zukünftige Baumaßnahmen<br />

ausschließlich auf die Erweiterung<br />

der bestehenden Anwesen beschränken.<br />

Hintergrund für eine Beurteilung der eingehenden<br />

Bauanträge durch die Stadt<br />

Bischofsheim a.d.Rhön können folgende<br />

Kriterien sein:<br />

- Die Erweiterung dient grundsätzlich der<br />

Sicherung der gewerblichen Existenz der<br />

Anwohner.<br />

- Die gewerbliche Nutzung beschränkt sich<br />

auf den Bereich Tourismus.<br />

- Eine zusätzliche Verkehrsbelastung auf<br />

dem Kreuzberg durch Kfz-Verkehr erfolgt<br />

durch die bauliche Erweiterung nicht.<br />

Als Rechtgrundlage zur Beurteilung der<br />

Zulässigkeit von Bauvorhaben ist ein entsprechender<br />

Bebauungsplan aufzustellen.<br />

Diesem können folgende Grundsätze und<br />

Empfehlungen zu Grunde gelegt werden:<br />

- Ausbau und Erweiterung der bestehenden<br />

Anwesen findet innerhalb eines klar<br />

begrenzten Baufelds statt. Die Orientierung<br />

bestehender und neuer Gebäude um<br />

einen Hof ist ein geeignetes Organisationsprinzip<br />

für den ländlichen Bereich und<br />

sichert ein kompaktes Erscheinungsbild<br />

der baulichen Anlage.<br />

- Durch Begrünung der Hoffläche mit einem<br />

Baum entsteht ein attraktiver Erschließungsraum<br />

mit Aufenthaltsqualität. Der<br />

Übergang zur Landschaft könnte durch<br />

eine umlaufende Hecke als Einfriedung<br />

gestaltet werden.<br />

- Auch für die Erweiterung der Hütten solten<br />

Regelungen gefunden werden. Ein<br />

Ausbau sollte in kompakter Bauform und<br />

möglichst durch Anbau an die vorhandenen<br />

Gebäude erfolgen. Auf Grund der<br />

exponierten Lage vieler Hütten sollen Erweiterungsgebäude<br />

sich durch Form und<br />

Material verträglich in die Landschaft<br />

einfügen.


Gebäudebestand, Anwesen Kreuzberg 6<br />

Gebäudebestand, Anwesen Kreuzberg 7<br />

Die Lage im hochsensiblen Landschaftsraum<br />

macht darüber hinaus auch gestalterische<br />

Regelungen sinnvoll. Diese<br />

betreffen die Materialwahl sowie eine<br />

ortsbezogene Architektursprache. Deshalb<br />

sollte dem Bebauungsplan auch eine Gestaltungssatzung<br />

beigefügt sein.<br />

Über die rechtlichen Möglichkeiten hinaus<br />

könnten zur Sicherung gestalterischer<br />

Qualität zusätzliche Maßnahmen ins Auge<br />

gefasst werden:<br />

- Erarbeitung eines Gestaltungshandbuchs<br />

mit Hinweisen auf regionale Gestaltungsregeln<br />

und Ausführungsbeispielen<br />

- Auslobung eines Architekturpreises<br />

„Rhönarchitektur“<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Erweiterungsvorschlag, Anwesen Kreuzberg 6<br />

Erweiterungsvorschlag, Anwesen Kreuzberg 7<br />

- Bauberatung der einzelnen Bauherrn für<br />

orts- und landschaftsbildverträgliche Gestaltung<br />

Fördermöglichkeiten<br />

Aktuelle Möglichkeiten zur Förderung des<br />

Ausbaus privater Anwesen können über<br />

den Förderwegweiser des Bayerischen<br />

Staatsministerium für Landwirtschaft und<br />

Forsten (www.stmlf.bayern.de) abgerufen<br />

werden.<br />

Desweiteren bietet die KfW Förderbank<br />

u.a. Programme zur Förderung der Bereiche<br />

Bauen-Wohnen-Energie (www.kfw-foerderbank.de).<br />

PROJEKTE<br />

Ausführungsbeispiel Gebäude: Schwarzenberg,<br />

Vorarlberg<br />

Ausführungsbeispiel Hütte: Schneggarei, Lech<br />

99


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

WEILER KREUZBERG<br />

K 07<br />

K 07<br />

<strong>10</strong>0<br />

Neue Freizeitangebote<br />

Die Besuchergruppen, die jährlich den<br />

Kreuzberg aufsuchen sind nicht homogen.<br />

Neben den Pilgern, die religiöse Erfahrung<br />

suchen sind viele Besucher der Natur zugewandte<br />

Wanderer, Radfahrer, Familien mit<br />

Kindern und sportlich Aktive.<br />

Diesbezüglich besteht auch der Wunsch<br />

aller Beteiligten, den entsprechenden<br />

Nutzergruppen geeignete Freizeitangebote<br />

anbieten zu können.<br />

Es ist insbesondere der Wunsch des Klosters<br />

ein familien- und kinderfreundliches<br />

Umfeld zu schaffen, ohne die Kernaufgabe<br />

des Klosters im spirituellen Bereich zu vernachlässigen.<br />

Auch bei den Hütten- und Liftbetreibern<br />

im weiteren Umfeld wird nach Möglichkeiten<br />

gesucht, das vorhandene Angebot -<br />

auch im Hinblick auf den Klimawandel - zu<br />

ergänzen und auszubauen.<br />

Bei der Entwicklung der Freizeitangebote<br />

ist dabei oberste Richtschnur, dass sowohl<br />

Angebot, als auch Gestalt und Situierung<br />

mit dem Charakter des heiligen Bergs und<br />

den Ordensgrundsätzen des Klosters in<br />

Einklang stehen.<br />

K07 Erlebnisspielplatz / Streichelzoo<br />

Für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen<br />

wird die Einrichtung eines attraktiven<br />

Erlebnisspielplatzes ggf. mit Streichelzoo<br />

vorgeschlagen.<br />

So könnten Spielmöglichkeiten für die Kinder<br />

mit dem Tiererlebnis verbunden werden.<br />

Damit Kinder ohne Konflikte viel Platz<br />

zum Spielen und Toben finden, wird ein<br />

Standort hierfür abseits des engeren Klosterbereichs<br />

im Süden vorgeschlagen.


K 08<br />

K 09<br />

K <strong>10</strong><br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKTE<br />

K08 Liftbetrieb im Sommer<br />

Zur besseren Auslastung der Liftanlagen<br />

im Sommer wird durch den Betreiber des<br />

Rothhanglifts ein Rodelsystem auf Rollen,<br />

der ‚Hillracer‘, ins Auge gefasst.<br />

Probleme werden insbesondere in der Zerstörung<br />

der empfindlichen Grasnarbe durch<br />

den Betrieb gesehen, so dass die Nutzung<br />

der im Winter zur Skiabfahrt genutzten<br />

Wiesen für die Sommernutzung ausgeschlossen<br />

werden. Denkbar wäre der Einsatz<br />

auf vorhandenen Wegen.<br />

Empfehlung: Das Projekt Hillracer sollte<br />

nur weiterverfolgt werden, wenn es der<br />

Sicherung der touristischen Infrastruktur<br />

nützt und natur- und landschaftsverträglich<br />

durchführbar ist. Hierfür ist ein Nachweis<br />

z.B. durch einen Probebetrieb zur bringen,<br />

da Erfahrungswerte im Betrieb des Sportgeräts<br />

fehlen. Die touristischen und sportiven<br />

Aktivitäten sollen den spirituellen<br />

und ruhigen Charakter des Kreuzbergs<br />

nicht verändern.<br />

K09 Seilparcour<br />

In der Nähe der Gemündener Hütte wird<br />

die Einrichtung eines Seilparcours vorgeschlagen.<br />

Sowohl thematisch auch als<br />

landschaftlich erscheint die Zuordnung dieser<br />

Outdoor-Aktivität zu einer Wanderhütte<br />

günstig. Auf eine landschaftsgerechte<br />

und attraktive Gestaltung des Parcours ist<br />

dabei zu achten.<br />

K<strong>10</strong> Wohnmobilstellplatz<br />

Durch die Anlage eines Wohnmobilstellplatzes<br />

auf dem Kreisparkplatz am Kreuzberg<br />

könnte der Kreuzberg für ein neues<br />

Klientel erschlossen werden. Hierbei ist<br />

die Festlegung von Rahmendaten zur baurechtlichen<br />

Genehmigung, landschaftlichen<br />

Einbindung, Ver- und Entsorgung, Größe,<br />

etc. unabdingbar.<br />

Die Nutzung wäre hierbei ausschließlich<br />

touristisch und nicht für Dauernutzung, die<br />

Stellplatzzahl auf <strong>10</strong> - 15 zu begrenzen.<br />

Ein Wohnmobilstellplatz ist nur dann zu<br />

realisieren, wenn er in ein gestalterisches<br />

Gesamtkonzept für den Kreisparkplatz eingebunden<br />

wird.<br />

<strong>10</strong>1


<strong>10</strong>2


KLOSTER KREUZBERG<br />

3<br />

<strong>10</strong>3


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

<strong>10</strong>4


Erschliessungsflächen mit Asphaltbelag<br />

Erschliessungsflächen mit Pflasterbelag<br />

Wiese am Zuweg zum Kloster<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Der Weiler Kloster Kreuzberg liegt auf<br />

einer Höhe von ca. 928m ÜNN auf dem<br />

Kreuzberg. Prägend für den Ort ist vor<br />

allem die Lage am dicht bewaldeten Westhang<br />

inmitten einer Lichtung.<br />

Weiler Kloster Kreuzberg<br />

Den kompakten Kern des Weilers bildet<br />

das Kloster mit Kirche, Konvent, Wirtschaftsgebäuden<br />

und das nördlich liegende<br />

Bruder-Franz-Haus. Das Haus „Zum<br />

Elisäus“, kleinere Verkaufsstände und ein<br />

privates Anwesen liegen am südlichen<br />

Rand des Weilers.<br />

Landschaft und Freiflächen<br />

Raumprägende Baumgruppen befinden<br />

sich im Norden des Klosters am Beginn<br />

des Kreuzwegs und im Süden auf dem Klosterfriedhof.<br />

Genutzte Freiflächen dienen dem Klosterbetrieb.<br />

Hierzu gehören der Klostergarten,<br />

der Friedhof sowie die Löschteiche.<br />

Große Wiesenflächen prägen das Klosterumfeld<br />

im Norden und Westen. Die Heiligenwiesen<br />

sind im Winter beliebte Rodelwiesen.<br />

Erschließung<br />

Die Erschließung erfolgt von Norden über<br />

eine Mischverkehrsstraße, welche mitten<br />

durch das Gebäudeensemble des Klosters<br />

RÄUMLICHER BESTAND<br />

Kreuzigungsgruppe<br />

Klosterkirche Klostergäude und Klostergarten<br />

verläuft. Diese dient im weiteren Verlauf<br />

der Erschließung der privaten Anwesen auf<br />

dem südlichen Teil des Kreuzbergs.<br />

Durch die Hanglage ist das Gelände des<br />

Klosters mit hohen Stützmauern aus Basalt<br />

terrassiert. Die Gebäudezufahrten erfolgen<br />

meist über steile Rampen.<br />

Die Erschließungsflächen im direkten Umfeld<br />

des Klosters sind überwiegend asphaltiert<br />

und damit vollflächig versiegelt.<br />

Pflasterbeläge finden sich im Bereich des<br />

Kirchplatzes.<br />

Ruhender Verkehr<br />

Der ruhende Verkehr für die Klostergäste<br />

und Angestellten wird auf dem Parkplatz<br />

auf dem Klostergelände organisiert. Auf<br />

Grund der begrenzten Kapazität kommt es<br />

hier zu Engpässen. Daher wird die aufgeschüttete<br />

Freifläche im Anschluss an die<br />

Wirtschaftsgebäude zusätzlich als provisorische<br />

Parkfläche genutzt.<br />

Fußwege<br />

Bedeutende Fußwege sind vor allem die<br />

Treppenanlage zur Kreuzigungsgruppe<br />

sowie der Kreuzweg, der bogenförmig von<br />

Norden auf die 3 Kreuze zuführt. Südlich<br />

der Klosteranlage findet sich eine Vielzahl<br />

von kleinen Fußwegen, die meist zum<br />

Kirchplatz führen oder der Erschließung der<br />

Gebäude dienen.<br />

<strong>10</strong>5


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

<strong>10</strong>6<br />

Kloster um 1816<br />

Kloster um 1818<br />

Kloster um 1900<br />

Klosteranlage Anfang des 19. Jhd. Kloster um 1960


Wendelinusbau<br />

Franziskusbau<br />

Josefsbau<br />

Antoniusbau<br />

Marienbau<br />

Brauerei<br />

Fürstenbau<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Klosterkirche<br />

Haus „Zum Elisäus“<br />

altes Gasthaus<br />

DIE GESCHICHTE DES ORTES<br />

Die Grundsteinlegung für das Kloster wurde<br />

im 17. Jhd. durch eine Schenkung durch<br />

den Fürstbischof der Straßburger Provinz<br />

ermöglicht. Aus dieser Zeit sind noch einzelne<br />

Gebäude wie die Kirche so wie Teile<br />

des Konvents und des heutigen Bruder-<br />

Franz-Hauses erhalten und stehen unter<br />

Denkmalschutz.<br />

Die bauliche Anlage hat sich seit Ihrer Entstehung<br />

vor über 300 Jahren ab Mitte des<br />

20. Jahrhunderts durch den Bau von Wirtschaftsgebäuden<br />

für die Brauerei und den<br />

Antoniusbau wesentlich vergrößert. Aus<br />

dieser Zeit stammen auch die Nebengebäude<br />

des Hauses „Zum Elisäus“.<br />

Die nachfolgende Auflistung gibt einen<br />

groben Überblick über die Bautätigkeit des<br />

Klosters.<br />

1677 Schenkung des Klostergrundes<br />

1681 Grundsteinlegung<br />

1685 Bezug des Klostergebäudes<br />

1687 Errichtung des alten Gasthofs<br />

mit Jägerhaus<br />

1692 Einweihung der Kirche<br />

1699 Errichtung des Fürstenbaus<br />

1731 Errichtung des Brauhauses<br />

1850 Bau des Gasthofes Hohn<br />

1901 Errichtung des Frauenbaus<br />

1954 Errichtung des Marienbaus<br />

1954 Neubau des Brauereigebäudes<br />

ab 1956 Errichtung des Antoniusbaus<br />

weiterer Wirtschaftsgebäude<br />

<strong>10</strong>7


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

<strong>10</strong>8


Klosterladen<br />

Brauerei<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Die Gebäudenutzungen des Klosters lassen<br />

sich grob in drei Bereiche einteilen:<br />

- die religiöse Nutzung<br />

- die Brauerei als Produktionsbetrieb<br />

- und die Gastronomie für Pilger und Wanderer.<br />

Das Nebeneinander von Spiritualität und<br />

Gastronomie hat zwar eine langjährige<br />

Tradition, führt jedoch gerade an den Nahtstellen<br />

zu Konflikten. Grund hierfür ist vor<br />

allem die Vermengung unterschiedlicher<br />

Nutzungsbereiche.<br />

Nutzung der Geschosse<br />

Das Erdgeschoss des Klosters dient zur<br />

Aufnahme und Verteilung von großen Besuchermengen.<br />

Dementsprechend konzentrieren<br />

sich in diesem Bereich unterschiedlichste<br />

Nutzungen, angefangen von der<br />

Wallfahrtsgastronomie bis hin zur Klosterkirche.<br />

Die Obergeschosse sind überwiegend für<br />

die Wohnungen der Franziskaner und Beherbergungsangeboten<br />

für die Übernachtungsgäste<br />

des Klosters vorbehalten.<br />

Die Brauerei beansprucht den größten Teil<br />

der Untergeschosse. Hier befinden sich neben<br />

den Produktionsräumen auch verschiedene<br />

Lagerräume.<br />

Kirche<br />

Gastraum Bruder-Franz-Haus<br />

GEBÄUDENUTZUNG<br />

Bruder-Franz-Haus<br />

Der ehemalige Gasthof nördlich des Klosters<br />

wird derzeit umgebaut. Als neues<br />

Bruder-Franz-Haus sollen hier eine multimediale<br />

Ausstellungen zum Thema Franz<br />

von Assisi sowie spirituelle Vorträge für<br />

den Besucher geboten werden. Geplant<br />

ist ebenfalls eine Tourismusinformation in<br />

dem Gebäude. Diese könnte jedoch als ein<br />

stark frequentierter Bereich zu Konflikten<br />

mit der ansonsten geistlichen Nutzungen<br />

im Haus führen. Eine Verlagerung dieser<br />

Funktion an einen geeigneten, zentralen<br />

Standort wäre daher mittelfristig wünschenswert.<br />

<strong>10</strong>9


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

1<strong>10</strong>


Franziskusbau, Marienbau<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Die Gebäude im Weiler Kreuzberg befinden<br />

sich überwiegend im guten Zustand.<br />

So weisen die Klostergebäude auf Grund<br />

ständiger Pflege keine nennenswerten<br />

Schäden in der Bausubstanz auf.<br />

Sanierungsbedarf besteht lediglich für das<br />

Gebäudeensemble des Hauses „Zum Elisäus“.<br />

Das Hauptgebäude ist nur zum Teil renoviert<br />

und hat in vielen Bereichen noch<br />

erhebliche Mängel. Im Zuge der Weiterführung<br />

des Gastronomiebetriebs als Haus<br />

„Zum Elisäus“ durch das Kloster wurden<br />

bereits erste Verbesserungen durchgeführt.<br />

Die Nebengebäude im rückwärtigen Teil<br />

befinden sich in schlechtem Zustand und<br />

weisen gravierende bauliche Schäden auf.<br />

Hier könnte im Rahmen eines Gesamtkonzeptes<br />

u.U. auch ein Abbruch in Erwägung<br />

gezogen werden.<br />

Haus „Zum Elisäus“<br />

Antoniusbau Privates Anwesen<br />

GEBÄUDEZUSTAND<br />

Für die Beurteilung der Bausubstanz wurden<br />

folgende Kriterien zu Grunde gelegt:<br />

gut<br />

�� Hauptgebäude ist ein Neubau oder<br />

sanierter Altbau<br />

�� Nebengebäude ist optisch und funktional<br />

in gutem Zustand<br />

mittel<br />

�� Hauptgebäude mit fehlender Wärmedämmung<br />

bzw. Isolierverglasung,<br />

Schäden in der Fassade<br />

�� Nebengebäude mit fehlendem Anstrich<br />

oder Putz, in der Funktion beeinträchtigte<br />

Türen und Tore<br />

schlecht<br />

�� Hauptgebäude und Nebengebäude<br />

mit gravierenden Mängeln wie ein<br />

undichtes Dach, statische Mängel<br />

wie Risse in der Fassade oder sichtbare<br />

Verformungen in der Aussenwand<br />

bzw. im Dachstuhl<br />

111


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

112


Kirchplatz<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

FREIFLÄCHENNUTZUNG UND -GESTALTUNG<br />

Friedhof Parkplatz<br />

Die Freiflächen im engeren Klosterumfeld<br />

werden überwiegend als Erschließungsflächen<br />

genutzt. Die nahezu gleichrangigen<br />

Erschließungsflächen weisen jedoch unterschiedliche<br />

Charakteristika auf:<br />

- Der nördliche Teil dient überwiegend<br />

der Erschließung für den motorisierten<br />

Verkehr sowie den Fußverkehr vom Parkplatz.<br />

- Auf dem eher landschaftlichen südlichen<br />

Teil verlaufen zahlreiche Fusswege zur<br />

Verteilung großer Besucherströme.<br />

Durch die Mischung von Fahrverkehr, ruhendem<br />

Verkehr, Pilgerströme, Besucher<br />

zu Fuß, Radfahrer sowie Flächen für Außengastronomie<br />

kommt es zwangsläufig<br />

zu Konflikten. So vermengen sich gerade<br />

im letzten Abschnitt einer langen Wallfahrt<br />

spirituelle Orte von Wallfahrtskirche,<br />

Kapelle, Kirchplatz und Friedhof mit dem<br />

gastronomischen Ausschank und den Verkaufsständen<br />

für Devotionalien.<br />

Wege- und Platzgestaltung<br />

Die Wege und Platzflächen sind auf Grund<br />

der hohen Frequentierung entsprechend robust<br />

ausgebildet und vollflächig versiegelt.<br />

Durch die überwiegende Gestaltung in Asphalt<br />

tritt vor allem der nördliche Bereich<br />

als stark beanspruchte Verkehrsfläche in<br />

Erscheinung.<br />

Der Kirchplatz nimmt die Pilger bei der<br />

Aussengastronomie<br />

Ankunft vor der Wallfahrtskirche auf. Platz<br />

und angrenzende Fusswege sind mit unterschiedlichen<br />

Pflasterarten belegt.<br />

Grün- und Freiflächen<br />

Der südliche Klosterbereich gestaltet sich<br />

offener und “grüner“. Hier liegen die wesentlichen,<br />

dem Kloster dienende Freiräume.<br />

Der Klostergarten, umfriedet vom Antoniusbau<br />

und einer Mauer stellt ein “Arbeitszimmer<br />

im Freien“ für die Franziskanermönche<br />

dar. Die traditionelle Bedeutung<br />

des Klostergartens zur Versorgung des<br />

Klosters mit Obst, Gemüse und Heil- und<br />

Zierpflanzen ist heute aber nicht mehr gegeben.<br />

In der Verlängerung des Gartens schließt<br />

sich der interne Friedhof an.<br />

Im Winter ist der Rodelhang westlich des<br />

Klosters ein beliebter Anziehungspunkt für<br />

Kinder.<br />

113


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

114


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Zugang zur Wasseraufbereitungsanlage<br />

Für zukünftige Planungen im Bereich des<br />

Klosters sind örtliche, technische und naturrechtliche<br />

Restriktionen zu beachten.<br />

Folgende Bindungen sind hierbei von Belang:<br />

- Bei Veränderungen am Gebäudebestand<br />

sind die Auflagen des Denkmalschutzes<br />

zu berücksichtigen. Dies betrifft den alten<br />

Klostertrakt mit der Kirche und das zur<br />

Zeit im Umbau befindliche Bruder-Franz-<br />

Haus.<br />

- Die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes<br />

innerhalb des Naturparks- und<br />

Biosphärenreservats “Hohe Rhön“ sind<br />

gemäß der eingetragenen Schutzzonen<br />

und Richtlinien zu berücksichtigen.<br />

- Aufgrund der Nutzung von Quellen als<br />

Trinkwasser ist der Bereich um das Kloster<br />

in unterschiedliche Wasserschutzzonen<br />

eingeteilt. Gerade am Hang nordöstlich<br />

des Klosters befinden sich viele<br />

technische Anlagen zur Trinkwasserfassung<br />

und -aufbereitung.<br />

- Die beiden im Wald nordwestlich des<br />

Klosters liegenden Stillgewässer dienen<br />

als Löschteiche für die Klosteranlage.<br />

- Zahlreiche Öltanks liegen unter der Erde<br />

und verteilen sich über die Klosteranlage.<br />

Löschteich<br />

Andienung der Brauerei Öltanks<br />

RESTRIKTIONEN<br />

- Während die Wasserversorgung der heutigen<br />

Erschließungsstraße folgt, verläuft<br />

der Abwasserkanal im westlichen Gelände<br />

unterhalb des Klosters.<br />

- Die bestehenden Zufahrten sind Voraussetzung<br />

für den laufenden Wirtschaftsbetrieb<br />

des Klosters und sind in weiteren<br />

Planungen zu berücksichtigen.<br />

115


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

116


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Als Ergebnis der Untersuchungen der Bestandsaufnahme<br />

sind die räumlichen, gestalterischen<br />

und funktionalen Stärken und<br />

Schwächen in nebenstehender Karte dargestellt.<br />

Sie dienen als Ansatz für zukünftige<br />

Entwicklungen des Weilers Klosters<br />

Kreuzberg.<br />

Stärken<br />

Die isolierte Lage der Klosteranlage knapp<br />

unterhalb der Kuppe des Kreuzbergs, umgeben<br />

von einer rauen, in Teilen sogar bizarren<br />

Landschaft vulkanischen Ursprungs,<br />

kommt einer Idealvorstellung von Abgeschiedenheit<br />

und Gottesnähe nahe.<br />

Der Weg für Besucher ist beschwerlich<br />

wird aber durch Naturerfahrung und wunderbare<br />

Fernblicke immer wieder belohnt.<br />

Diese unterschwellig präsente Magie des<br />

Ortes ist die Stärke des Klosters auch in<br />

Bezug auf seine touristische Bedeutung<br />

und Spiritualität. Diese gilt es gegenüber<br />

dem Profanen deutlich herauszuarbeiten<br />

und in ein Gleichgewicht zu bringen.<br />

Prägend für den Weiler ist vor allem die<br />

Klosterkirche sowie die historischen Gebäude<br />

des Konvents mit dem Bruder-Franz-<br />

Haus. Diese haben trotz zahlreicher Umbaumaßnahmen<br />

ihr Erscheinungsbild über<br />

die Jahre weitestgehend erhalten.<br />

Das Kloster als Wallfahrtsort mit seiner<br />

Brauerei und Gastronomie ist überregional<br />

als „Heiliger Berg der Franken“ bekannt. In<br />

dieser Funktion aber ist das Kloster auch<br />

sozialer Ort und Treffpunkt für die Bewohner<br />

der angrenzenden Orte.<br />

Schwächen<br />

Der Würde des Ortes kommt insbesondere<br />

die Gestaltung der Freiflächen derzeit nicht<br />

nach. Es sind die Vielzahl unterschiedlicher<br />

Materialien und Oberflächen, die im Kontext<br />

nicht miteinander harmonieren und ein<br />

unruhiges Gesamtbild vermitteln.<br />

Auch der hohe Anteil asphaltierter Bereiche<br />

vermittelt eher das Bild intensiv<br />

genutzter Wirtschaftsflächen, denn eines<br />

Ortes, der für Kontemplation, Ruhe und innere<br />

Einkehr steht.<br />

Damit vermittelt der öffentliche Raum für<br />

BEWERTUNG<br />

große Bereiche des Klosters mehr den Eindruck<br />

von Geschäftigkeit und Betrieb. Dem<br />

Weltlichen entgegengesetzte Stimmungen<br />

sind kaum spürbar.<br />

Die Anziehungskraft des Klosterberges<br />

hat Besuchermengen zur Folge, deren<br />

Organisation besondere Anforderungen<br />

stellt. Funktionale Schwächen finden sich<br />

vor Allem im Bereich der Besucherlenkung.<br />

Auf der nördlichen Zufahrt kommt es durch<br />

Überlagerung von Fahrverkehr und Fußgänger<br />

zu Konflikten. Südlich des Klosters<br />

erschwert die Art und Vielzahl der Wege<br />

die Orientierung für den Besucher.<br />

Ebenfalls entstehen Nutzungskonflikte<br />

durch die Überlagerung unterschiedlicher<br />

Funktionen. Hier sind die Bereiche unterhalb<br />

des Kirchplatzes (Gastronomie-Spiritualität),<br />

der Vorplatz des Bruder-Franz-<br />

Hauses (Besucherverteilung-Fahrverkehr),<br />

die enge Brauereizulieferung (Anliegerverkehr-Wirtschaftsverkehr)<br />

sowie der Vorbereich<br />

der Rodelwiese (Zuschauer-Anliegerverkehr)<br />

zu nennen.<br />

Auf Grund der begrenzten Anzahl an Stellplätzen<br />

am Kloster kommt es im Bereich<br />

der Wirtschaftsgebäude zu wildem Parken.<br />

Hier sollte der zukünftige Stellplatzbedarf<br />

ermittelt und verträgliche Alternativstandorte<br />

für den ruhenden Verkehr angeboten<br />

werden.<br />

Die Gebäude des Haus „Zum Elisäus“ sind<br />

teilweise ungenutzt und zeigen erhebliche<br />

Erhaltungsmängel. Das heutige Erscheinungsbild<br />

des Gebäudes wirkt sich nachteilig<br />

auf das Klosterumfeld aus und sollte<br />

daher dringend saniert werden.<br />

117


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

STÄRKEN<br />

Mischwald und strukturreiche Freiflächen<br />

Blockschuttwälder<br />

Raumprägende Baumgruppen<br />

Ausblick in die Landschaft<br />

118<br />

Ortsbildprägende Gebäude<br />

Rodelwiese<br />

Gastronomieangebot<br />

Brauerei


Gestaltungsdefizite<br />

Materialvielfalt<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

großflächige Versiegelung<br />

Überlagerung Fahrverkehr und Fußgänger<br />

Wildes Parken<br />

SCHWÄCHEN<br />

Nutzungskonflikt Kirchplatz - Gastronomiebereich<br />

Modernisierungsbedarf<br />

untergenutzte Gebäude<br />

119


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

120


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

STÄDTEBAULICHES GESAMTKONZEPT KLOSTER KREUZBERG<br />

ZIELE UND HANDLUNGSFELDER<br />

1<br />

8<br />

9<br />

<strong>10</strong><br />

2<br />

4<br />

Das Zielkonzept für das Kloster baut auf<br />

einem stabilen räumlichen Grundgerüst<br />

auf, das die vorhandenen Potenziale und<br />

Qualitäten verknüpft und offen für räumliche<br />

und thematische Ergänzungen ist.<br />

Für die Entwicklung des Weilers Kloster<br />

Kreuzberg sind bereits übergeordnete Ziele<br />

und Handlungsfelder auf der Betrachtungsebene<br />

des Kreuzbergs definiert worden.<br />

Um die Übersichtlichkeit zu wahren, sind<br />

diese für den Bereich Weiler Kloster Kreuzberg<br />

nochmals aufgeführt.<br />

1. Erschließungskonflikte reduzieren<br />

- eingeschränkte Zufahrt zum Kloster<br />

- alternative Trassenführungen um das<br />

Kloster<br />

2. Leistungsfähiges Schaufenster der<br />

Region aufbauen<br />

- Information<br />

- Regionalvermarktung<br />

4. Fußweg Parkplatz – Kloster würdig<br />

inszenieren<br />

- Trennung von Fussgänger und Fahrverkehr<br />

- Gestaltung des Weges<br />

5. Weg zum Kreuz eindeutig achsial<br />

entwickeln<br />

- Sichtbeziehung zu den Kreuzen<br />

- lineare Treppengestaltung<br />

5<br />

8. Vor- und Eingangsbereich von Kloster<br />

und Kirche für starke Besucherfrequenz<br />

gestalten<br />

- Konfliktreduzierung durch Nutzungsentflechtung<br />

(Gastronomie – Kirchenbesuch<br />

-Verkauf)<br />

- Eindeutige Wegeführung zum Kircheneingang<br />

9. Kontemplative Bereiche schaffen<br />

und sichern<br />

- Devotionalienverkauf verlegen<br />

- Gestaltung der Freiflächen<br />

<strong>10</strong>. Bauliche Erweiterung am Kreuzberg<br />

steuern<br />

- Richtlinien und Gestaltungsempfehlungen/<br />

Bebauungsplan<br />

121


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

122<br />

ca. 20 Stellplätze<br />

P<br />

P<br />

ca. 30 Stellplätze


1 2<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

STÄDTEBAULICHES GESAMTKONZEPT KLOSTER KREUZBERG<br />

TEILKONZEPT ERSCHLIESSUNG<br />

Wendeschleife im Bereich vor dem Kirchplatz Wenden durch Rückstoßen auf einen Waldweg<br />

3 4<br />

Wenden durch Nutzung des Vorfelds des ehem. Gasthofs<br />

Hohn<br />

P<br />

Wendeplatte im Wald<br />

Die Schaffung eines autofreien Klosterbereichs<br />

ist eine grundlegende Voraussetzung<br />

für weitere gestalterische Maßnahmen<br />

aber auch zur Reduzierung von<br />

Nutzungskonflikten. Dabei sind folgende<br />

Aspekte von Bedeutung:<br />

- Neuordnung der Verkehre durch Trennung<br />

von Fahrverkehr und Fußgänger im Klosterbereich<br />

- Organisation des ruhenden Verkehrs<br />

durch neue Parkplatzangebote<br />

- Schaffung von Übersichtlichkeit und besserer<br />

Orientierung durch eine klare Wegeführung.<br />

Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />

Der Bau einer Umgehungstrasse westlich<br />

des Klosters soll die Konflikte zwischen<br />

Anlieger, Gästen und dem Wirtschaftsverkehr<br />

im Bereich des Klosters nachhaltig<br />

lösen. Im Rahmen des Entwicklungskon-<br />

zeptes sind hierfür alternative Trassenverläufe<br />

erarbeitet worden.<br />

Die Zufahrt der neuen Anliegerstraße<br />

könnte durch eine Schranke geregelt werden,<br />

um die Verkehre im Klosterbereich gering<br />

zu halten. Berechtigt wären Anlieger,<br />

Behinderte sowie Übernachtungsgäste und<br />

Angestellte des Klosters.<br />

Im Bereich des Kirchplatzes könnte eine<br />

Haltestelle für Busse vorgesehen werden,<br />

um ältere und behinderte Menschen barrierefrei<br />

zum Kloster zu bringen. Für die<br />

erforderlichen Wendemöglichkeiten sind<br />

unterschiedliche Ansätze denkbar:<br />

1 Wendeschleife vor dem Kirchplatz durch<br />

den Umbau der bestehenden Straße.<br />

Diese Lösung erfordert allerdings erheblichen<br />

baulichen Aufwand und verursacht<br />

Eingriffe in den Wald.<br />

2 Ausbau des Einmündungsbereichs eines<br />

Waldweges ermöglicht das Zurückstoßen.<br />

3 Nutzung des Vorfelds des Hauses „Zum<br />

Elisäus“ ermöglicht die direkte Anfahrbarkeit<br />

der Gastronomie.<br />

4 Verlegung einer Wendeplatte in den<br />

Wald vor dem Kirchplatz. Abgeschirmt<br />

von einem breiten umlaufenden Gehölzstreifen<br />

können hier größere Wenderadien<br />

realisiert werden. Diese Lösung<br />

erfordert die Rodung von Wald und eine<br />

hochwertige Einbindung um Störungen<br />

des Klosterentrèes so gering wie möglich<br />

zu halten.<br />

Mit einem übersichtlichen Fusswegenetz<br />

sollen attraktive und kurzwegige Verbindungen<br />

zum Kloster und an die Themenund<br />

Pilgerwege auf dem Kreuzberg geschaffen<br />

werden. Als zentraler Verteiler<br />

der Besucherströme dient der verkehrsberuhigte<br />

Platz vor dem Bruder-Franz-Haus.<br />

Zur Verbesserung der Parkplatzsituation<br />

am Kloster werden eine Parkgarage am<br />

Bruder-Franz-Haus sowie Stellplätze hinter<br />

dem Haus „Zum Elisäus“ für die Angestellten<br />

und Gäste des Klosters vorgeschlagen.<br />

Diese Bereiche eignen sich hierfür besonders,<br />

da unter Ausnutzung der bestehenden<br />

Topografie weit mehr als die 50 geforderte<br />

Stellplätze landschaftsverträglich<br />

eingebunden werden können.<br />

123


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

124<br />

3<br />

4<br />

5<br />

5<br />

1<br />

2


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

STÄDTEBAULICHES GESAMTKONZEPT KLOSTER KREUZBERG<br />

TEILKONZEPT GEBÄUDENUTZUNG<br />

Ziel des Nutzungskonzeptes ist die klare<br />

Zuordnung der Gebäudenutzungen in zwei<br />

unterschiedliche Bereiche:<br />

- einen belebten, gastronomischen Bereich<br />

nördlich des Klosters.<br />

- einen ruhigen, spirituellen Bereich im<br />

südlichen Umfeld der Kirche und<br />

Folgende Nutzungsschwerpunkte sind dabei<br />

zu entwickeln:<br />

1.Schaufenster der Region<br />

Der Großparkplatz ist der Ort des größten<br />

Besucheraufkommens und liegt unmittelbar<br />

am Eingang zum Klosterbereich. Hier<br />

könnten zukünftig die Funktionen Tourismusinformation<br />

und Regionalvermarktung<br />

einen zentralen Standort in hochfrequentierter<br />

Lage finden. Zusammen mit dem<br />

neuen Gebäude könnte auch die räumliche<br />

Zugangssituation verbessert werden.<br />

2. Bruder-Franz-Haus<br />

Das für Ausstellung und Seminar geplante<br />

Bruder-Franz-Haus soll in 2008 fertig gestellt<br />

werden. Es liegt in direkter Nähe<br />

zur Aussengastronomie. Ein Ort für Ruhe<br />

und Kontemplation ist an diesem Standort<br />

daher nur eingeschränkt möglich und stark<br />

abhängig von der zukünftigen Nutzung und<br />

Gestaltung des Vorbereichs. Die beabsichtigten<br />

Nutzungen stellen dennoch eine<br />

Bereicherung für das spirituelle Leben auf<br />

dem Kreuzberg dar.<br />

3. Kloster<br />

Mit der Sicherung und dem Ausbau der<br />

bestehenden Einrichtungen im nördlichen<br />

Gebäudetrakt soll die Gastronomie in Verbindung<br />

mit der dortigen Aussengastronomie<br />

gestärkt werden.<br />

Der südlichen Teil der Klosteranlage soll<br />

durch ruhige Nutzungen wie Beherbergung<br />

und spirituelle Tagungen seiner unmittelbaren<br />

Nachbarschaft zum Kirchplatz gerecht<br />

werden.<br />

Für die von Westen erschlossenen Produktionsgebäude<br />

der Klosterbrauerei eröffnet<br />

sich im Zuge einer neuen Umgehungsstraße<br />

die Chance, Anlieferung sowie interne<br />

Abläufe zu überdenken und zu optimieren.<br />

4. Haus „Zum Elisäus“<br />

Die Gebäudenutzung als Gaststätte und<br />

Café sollte die spirituelle Nutzung des<br />

Kirchplatzes nicht stören. Geeignete Nutzungen<br />

wären hier darüber hinaus Seminarräume<br />

und Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

5. Verkaufsstände<br />

Für die derzeitig vorhandenen Verkaufsstände<br />

sollten im Rahmen des Gesamtkonzeptes<br />

für einen beruhigten Bereich vor der<br />

Kirche neue Standorte gefunden werden.<br />

Ihre mittelfristige Verlagerung ist deshalb<br />

eine zentrale Aufgabe im Rahmen der<br />

Neuorganisation des Klosterbereichs. Als<br />

geeignete Standorte werden u.a. die Integration<br />

in das Schaufenster der Region<br />

und das Nebengebäude des Hauses „Zum<br />

Elisäus“ gesehen.<br />

125


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

126


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

STÄDTEBAULICHES GESAMTKONZEPT KLOSTER KREUZBERG<br />

TEILKONZEPT FREIFLÄCHENNUTZUNG<br />

Das Freiflächenkonzept unterstützt die eindeutig<br />

wahrnehmbare Zuordnung der unterschiedlichen<br />

Bereiche.<br />

Weltlicher Bereich<br />

Der im Schnittpunkt vieler Zuwegungen<br />

gelegene Platz am Bruder-Franz-Haus im<br />

Norden der Klosteranlage wird entsprechend<br />

der hohen Besucherfrequenz vergrößert.<br />

Er nimmt die Funktion der Verteilung<br />

der Besucherströme wahr, ist Vorplatz für<br />

das Bruder-Franz-Haus, Ausgangs- und<br />

Endpunkt für den Zugang zu den „drei<br />

Kreuzen“ und nimmt im Eingangsbereich<br />

zum Kloster die Außengastronomie auf.<br />

Ohne Fahrverkehr ist eine hohe Aufenthaltsqualität<br />

kennzeichnend. Der Platz bezeugt<br />

die Offenheit des Klosters gegenüber<br />

weltlichen Bedürfnissen und bietet damit<br />

Raum zur Begegnung von Menschen unterschiedlichster<br />

Denkart.<br />

Spiritueller Bereich<br />

Im Süden bekennt sich das Kloster eindeutig<br />

zum Glauben und zu der Kraft, die in der<br />

Kontemplation und der Ruhe liegt. Innerhalb<br />

des Dreiklangs Kirche – Kirchplatz –<br />

Klostergarten mit Friedhof sollte deshalb<br />

auf Störungen durch den Gastronomiebetrieb<br />

und Devotionalienverkauf verzichtet<br />

werden.<br />

Ein vergrößerter Kirchplatz könnte ein<br />

neues, angemessenes Entree für die Pilgerströme<br />

sein erweitert den Raum für<br />

Außengottesdienste.<br />

Eine Gestaltung des Klostergartens in Anlehnung<br />

an traditionelle Typologien wäre<br />

auch dann wünschenswert, wenn der Garten<br />

der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.<br />

Umfeld<br />

Das Ziel der landschaftlichen Einbindung<br />

prägt die gestalterischen Maßnahmen im<br />

Umfeld des Klosters. Der Übergang zur<br />

Landschaft wird hier weitgehend unverändert<br />

durch Wiesen und gehölzbestandene<br />

Grünflächen gebildet.<br />

Die bestehende Rodelwiese bleibt erhalten<br />

soll aber durch Flächenangebote auch für<br />

Zuschauer funktional verbessert werden.<br />

127


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

128<br />

8<br />

1<br />

6 7<br />

2<br />

<strong>10</strong><br />

3<br />

4<br />

5


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

STÄDTEBAULICHES GESAMTKONZEPT KLOSTER KREUZBERG<br />

PROJEKTE<br />

Auf der Betrachtungsebene Weiler Kloster<br />

Kreuzberg werden die vorangegangenen<br />

Teilkonzepte in einzelne Testentwürfe umgesetzt.<br />

Diese zeigen mögliche Projekte zur<br />

Umsetzung der Ziele für die Entwicklung<br />

des Klosters.<br />

1. Das Projekt „Anliegerstraße“<br />

untersucht die Möglichkeiten zur Verlagerung<br />

des Durchgangsverkehrs durch den<br />

Klosterbereich anhand alternativer Trassenführungen.<br />

2. Das Projekt „Schaufenster der Region“<br />

nutzt die hohe Besucherfrequenz am Parkplatz<br />

zur Präsentation und Vermarktung<br />

regionaler Produkte und touristischer Angebote.<br />

3. Das Projekt „Erdenweg“<br />

thematisiert eine dem Ort angemessene<br />

Erschließung zwischen Parkplatz und Kloster.<br />

4. Das Projekt „Vorplatz Bruder-Franz-<br />

Haus“<br />

zeigt Möglichkeiten zur Erweiterung des<br />

Vorfelds zum Bruder-Franz-Haus als zentraler<br />

Eingangsbereich zum Kloster und<br />

formuliert den räumlichen Ausgangspunkt<br />

zu den Kreuzen neu.<br />

5. Das Projekt „Himmelssteige“<br />

untersucht Möglichkeiten die Wegebeziehung<br />

und die Sichtbeziehung zu den Kreuzen<br />

zu verbessern.<br />

6. Das Projekt „Naturspielplatz“<br />

zeigt einen Standortvorschlag zur verträglichen<br />

Integration eines Spielplatzes in das<br />

Klosterumfeld.<br />

7. Das Projekt „Biergarten / Tiefgarage“<br />

zeigt Erweiterungspotenziale für die Außengastronomie<br />

als Voraussetzung für<br />

eine Beruhigung des südlichen Umfelds<br />

der Kirche und eröffnet Möglichkeiten zur<br />

Integration zusätzlicher Stellplätze.<br />

8. Das Projekt „Kirchplatz / Klostergarten“<br />

zeigt die Aufwertungspotenziale, die mit<br />

einer Verlagerung der Verkaufsstände genutzt<br />

werden können und stellt Möglichkeiten<br />

zur Einbindung und Gestaltung des<br />

Klostergartens dar.<br />

9. Das Projekt „Verkaufsstände“<br />

untersucht Alternativstandorte zur zukünftigen<br />

Platzierung der Verkaufsstände (im<br />

Plan nicht dargestellt).<br />

<strong>10</strong>. Das Projekt „Zum Elisäus“<br />

stellt den Rahmen für den zukünftigen Ausbau<br />

als Gastronomie- und Beherbergungsstandort<br />

dar und zeigt die erforderlichen<br />

räumlichen Maßnahmen.<br />

129


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

A B<br />

Trasse A<br />

verläuft ca. 165m auf der bestehenden<br />

Fahrspur der Kreisstraße. Der ca. 215m<br />

lange Straßenneubau verläuft am Waldrand<br />

unterhalb des Bruder-Franz-Hauses<br />

und führt am Ende zwischen den Wirtschaftsgebäuden<br />

des Klosters hindurch.<br />

Von hier aus bindet die Trasse im Bereich<br />

der Rodelwiese an die bestehende Straße<br />

an.<br />

130<br />

Trasse B<br />

ist von den Streckenverhältnissen und Verlauf<br />

ähnlich wie Trasse A. Die Wirtschaftsgebäude<br />

des Klosters werden hierbei jedoch<br />

unterhalb umfahren.<br />

C<br />

Trasse C<br />

ist ein kompletter Neubau von ca. 390m<br />

Länge durch den Wald. Hierbei sind von<br />

der Einfahrt am Großparkpaltz bis zum<br />

Einschleifpunkt an der Rodelwiese ca. 15<br />

Höhenmeter zu überwinden.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT ANLIEGERSTRASSE<br />

Anschlusspunkt im Bereich der Zufahrt Gelände unterhalb des Bruder-Franz-Hauses<br />

Erschließung der Wirtschaftsgebäude<br />

Anschlusspunkt im Bereich der Rodelwiese<br />

Ein autofreier Klosterbereich setzt eine<br />

Umfahrung der Klosteranlage voraus.<br />

Hierzu wurden im Rahmen des Entwicklungskonzeptes<br />

drei Trassen untersucht,<br />

die sich hinsichtlich ihres Realisierungsaufwands,<br />

dem Eingriff in Naturhaushalt<br />

und Landschaftsbild und der Störung betrieblicher<br />

Abläufe unterscheiden.<br />

Alternative Trassenführungen<br />

Die Trassen A und B stellen sich im Hinblick<br />

auf Wirtschaftlichkeit und Eingriff in<br />

Natur und Landschaft günstig dar.<br />

Bei beiden werden jedoch die Funktion<br />

des Klosterbetriebs sowie zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für die Brauerei<br />

eingeschränkt. Zudem werden die Verkehrskonflikte<br />

zwischen Wirtschafts- und<br />

Anliegerverkehr nicht vollständig gelöst.<br />

Als Vorzugsvariante soll deshalb die Trasse<br />

C, mit einer weiten Umfahrung, weiterverfolgt<br />

werden. Sie ist eine konsensfähige<br />

Lösung seitens der Interessen aller Beteiligten,<br />

obwohl sie in Einzelmerkmalen<br />

hinter den beiden Trassenlösungen A und<br />

B zurückfällt.<br />

Die technische Realisierbarkeit der Trasse<br />

wird zur Zeit im Rahmen einer Machbarkeitsstudie<br />

überprüft.<br />

131


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

132<br />

Bestand<br />

Die Erschließung des Klosters und der<br />

Anlieger erfolgt durch eine Mischverkehrsstraße.<br />

Diese verläuft derzeit mitten durch<br />

das Klosterdorf.<br />

So entstehen Verkehrskonflikte zwischen<br />

dem Fußgänger und dem Kfz Verkehr der<br />

Anlieger und dem Wirtschaftsverkehr des<br />

Klosters.<br />

Die Andienung des Klosters mit Lkw Verkehr<br />

erfordert schwierige Wendemanöver<br />

auf Grund der engen und topografisch bewegten<br />

Straßenverhältnisse.


C1 C2<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT ANLIEGERSTRASSE<br />

Lösungsvorschlag<br />

Für eine ortsferne Führung der Umgehungsstraße<br />

gibt es grundsätzliche zwei<br />

Möglichkeiten der Trassierung.<br />

Trasse C1<br />

Durch den Teilverlauf auf der bestehenden<br />

Straße ist eine Zufahrtsregelung mit einer<br />

Schranke in Verbindung mit dem Schaufenster<br />

der Region gut umsetzbar.<br />

Die auf halber Höhe zum Kloster abbiegende<br />

Trasse verläuft hier allerdings über<br />

ein privates Grundstück, welches für den<br />

Bau erworben werden müsste.<br />

Trasse C2<br />

Der Platz vor dem Schaufenster der Region<br />

hat hier eine klare Verteilerfunktion für<br />

die Verkehre: den Fußverkehr zum Kloster,<br />

den Fahrverkehr zum Großparkplatz und<br />

den abknickenden Anliegerverkehr in den<br />

Wald.<br />

Der Standort des geplanten Gebäudes<br />

müsste daraufhin überprüft werden, ob<br />

eine unmittelbare Bedienbarkeit einer<br />

Schranke möglich ist.<br />

Für das Straßenprofil der Umfahrung wird<br />

eine durchgehende Breite von max. 5,5m<br />

empfohlen. Die bestehende Fahrspur wäre<br />

teilweise zu verschmälern bzw. komplett<br />

zurück zu bauen.<br />

Als möglicher Anschluss an das bestehende<br />

Straßennetz wird der Einschleifpunkt im<br />

Bereich der Zufahrt in den Klostergarten<br />

empfohlen, um die benachbarte Rodelwiese<br />

von Verkehrsbauwerken weitestgehend<br />

freizuhalten.<br />

Rodelwiese<br />

Im Zuge der Baumaßnahme kann durch<br />

Verbreiterung der Böschungsschulter und<br />

der Schaffung einer befestigten Fläche am<br />

Kopf der Rodelwiese eine verkehrssichere<br />

Fläche für die Zuschauer im Winter realisiert<br />

werden.<br />

Kosten: -<br />

Förderung: FAG, GVFG<br />

Realisierung: 2008/2009<br />

133


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

134<br />

Bestand<br />

Der Eingangsbereich des Großparkplatzes<br />

wirkt durch die weiten, ungegliederten Asphaltflächen<br />

als nüchterner Verkehrsraum.<br />

In dem Gebäude am Parkplatz sind derzeit<br />

folgende Nutzungen untergebracht:<br />

- Bewirtschaftung des Parkplatzes<br />

- Kiosk mit Verkauf von Regionalen Produkten<br />

- Gäste WC<br />

Der Zustand des Parkplatzhäuschens ist<br />

mangelhaft und genügt nicht mehr heutigen<br />

technischen Ansprüchen. Die sanitären<br />

Anlagen sind veraltet.<br />

Die Möglichkeiten für den Verkauf von<br />

regionalen Produkten sind durch das begrenzte<br />

Raumangebot unzureichend und<br />

gestalterisch unattraktiv.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT SCHAUFENSTER DER REGION<br />

Lösungsvorschlag<br />

Der Neubau eines „Schaufensters der<br />

Region“ liegt im direkten Blickfeld der Erschließungsstraße<br />

und markiert den neuen<br />

Zugang zum Kloster.<br />

Folgende Angebote könnten in diesem<br />

neuen Haus untergebracht werden:<br />

- Ladenflächen für den Verkauf regionaler<br />

Produkte<br />

- Devotionalienverkauf<br />

- Fassverkauf von Kreuzbergbier<br />

- zentrale Touristinformation für den Kreuzberg<br />

und die Region.<br />

Das Gebäude sollte energieeffizient und<br />

gestalterisch anspruchsvoll in zeitgemäßer<br />

Architektursprache ausgeführt werden.<br />

Hierzu wird ein Architektenwettbewerb<br />

empfohlen.<br />

Mit dem neuen Gebäude könnte auch die<br />

Gestaltung der Klosterzufahrt und eine<br />

neue Organisation des Verkehrs z.B. über<br />

einen Platz als Verteiler für den fußläufigen<br />

Verkehr und den Fahrverkehr zum<br />

Parkplatz und zum Kloster (Anlieger, Übernachtungsgäste,<br />

Busshuttle) erfolgen.<br />

Für die Regelung der Zufahrtsberechtigung<br />

wäre eine Schranke zu installieren, die<br />

durch das örtliche Personal bedient werden<br />

könnte.<br />

Kosten: ca. 1.500.000 € (Bauwerk)<br />

ca. 200.000 € (Aussenan-<br />

lagen + Wendeplatz)<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 2009/20<strong>10</strong><br />

135


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

136<br />

Bestand<br />

Die heutige Zufahrt zum Kloster erfolgt<br />

über eine gut ausgebaute Straße mit<br />

einem Straßenquerschnitt von insgesamt<br />

7,5m.<br />

Der Fußweg vom Parkplatz zum Kloster<br />

mit ca. 2m Breite verläuft größtenteils auf<br />

gleichem Niveau zur Fahrbahnfläche und<br />

ist lediglich durch eine Markierung von der<br />

Fahrbahnfläche abgetrennt. Die verkehrsbezogene<br />

Gestaltung des Weges mit einer<br />

durchgehenden Asphaltdecke schafft eine<br />

leistungsfähigen Erschließungsstraße. Die<br />

Funktion des Fußweges zum Kloster tritt<br />

hingegen in den Hintergrund.<br />

Die großzügige Dimensionierung der Straße<br />

erschwert es dem mit dem Auto ankommenden<br />

Besucher zu erkennen, dass<br />

die Zufahrt zum Kloster eigentlich am<br />

Kreisparkplatz endet und nur Anliegern die<br />

Weiterfahrt gestattet ist.<br />

Der Straßenkörper dominiert den Zugang<br />

zur Klosteranlage, der Weg zum Kloster<br />

wird damit von Besuchern nicht als Auftakt,<br />

sondern als eine funktionale Verbindung<br />

ohne eigenen Erlebniswert wahrgenommen


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT „ERDENWEG“<br />

Lösungsvorschlag<br />

Den Weg zum Kloster als Teil der Klosteranlage<br />

würdig zu inszenieren heißt, ihn<br />

über seine funktionale Bedeutung hinaus<br />

mit der Dimension einer tieferen Bedeutung<br />

auszustatten. Der Weg als Ort des<br />

Erlebens der Verbindung von Zeit und<br />

Raum im Sinne von „Bewegung“ aber auch<br />

in der weiteren Bedeutung von „bewegt<br />

sein“ steht im Hintergrund des Gestaltungsvorschlags<br />

für die neue Verbindung<br />

zum Kloster.<br />

Unter dem Thema „Erdenweg“ wird eine<br />

künstlerische Auseinandersetzung mit der<br />

vulkanischen Entstehungsgeschichte der<br />

Rhön entlang der Fußwegeverbindung vorgeschlagen.<br />

Skulpturen aus Basaltsteinen<br />

könnten den geradlinigen Wegeverlauf bis<br />

zum Kloster mit einzelnen Stationen rhythmisieren<br />

und so die Ankunft schrittweise<br />

vorbereiten. Damit könnte der Weg selbst<br />

zum Ziel werden.<br />

Für die konkrete Wegekonzeption und die<br />

Formfindung der Skulpturen wird ein regionaler<br />

Wettbewerb mit Architekten und<br />

Künstlern vorgeschlagen. Diesem könnten<br />

folgende Gestaltungsempfehlungen zu<br />

Grunde gelegt werden:<br />

- Der Fußweg wird durch eine begleitende<br />

Allee und einem hochwertigen Oberflächenbelag<br />

ausgeführt. Die genaue Ausbildung<br />

des Profils ist abhängig von der<br />

Wahl der Trassenvariante bei Verlegung<br />

der bestehenden Erschließungsstraße.<br />

- Auch im Falle der kleinräumigen Verlegung<br />

kann mit Neuordnung des bestehenden<br />

Straßenquerschnitts eine hochwertige<br />

Zuwegung realisiert werden.<br />

Hierbei wird die bestehende Zufahrt<br />

verschmälert, der fußläufigen Verbindung<br />

gestalterische untergeordnet und räumlich<br />

abgesetzt.<br />

- Die direkte Zufahrt zum Kloster für Rettungsfahrzeuge<br />

und den Wirtschaftsverkehr<br />

des Klosters ist in Ausnahmefällen<br />

über den 3,5m breiten Fußweg grundsätzlich<br />

möglich. Hierfür ist ein Oberflächenbelag<br />

zu wählen, der den gestalterischen<br />

und technischen Anforderungen<br />

gerecht wird.<br />

137


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

Bestand: Schnitt durch das Straßenprofil im Einfahrtsbereich<br />

138


Lösungsvorschlag: Abgesetzter Fußweg mit Allee<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT „ERDENWEG“<br />

- Durch geschickte Neuaufteilung kann die<br />

Zuwegung zum Kloster auch unter weitgehender<br />

Beibehaltung des vorhandenen<br />

Gesamtstraßenquerschnitts würdevoll<br />

und attraktiv gestaltet werden.<br />

- Die bestehende Fahrbahn für PKWs wird<br />

auf maximal 5,5m verschmälert. Der<br />

vorhandene Fußweg wird verbreitert und<br />

durch einen Grünstreifen von der Fahrbahn<br />

abgesetzt. Eine Allee fasst den<br />

Fußweg räumlich und beschattet ihn im<br />

Sommer.<br />

Kosten: ca. 180.000 €<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 2008/2009<br />

139


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

140<br />

Bestand<br />

Der Vorbereich des Bruder-Franz-Hauses<br />

verjüngt sich nach Norden trichterförmig.<br />

Durch die großflächige Versiegelung mit<br />

Asphalt dominiert der Charakter einer Erschließungsstraße.<br />

Der Bereich wird nicht<br />

als Platz wahrgenommen.<br />

Im Hang gegenüber des Bruder-Franz-<br />

Hauses sind 2 größere technische Anlagen<br />

zur Wassernutzung untergebracht. Der<br />

Eingang in die Wasseraufbereitungsanlage<br />

liegt zurückversetzt im Gelände und<br />

wird duch eine Basaltmauer gefaßt. Desweiteren<br />

befindet sich ein Wasserhydrant<br />

direkt neben der Fahrbahn.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT VORPLATZ BRUDER-FRANZ-HAUS<br />

Lösungsvorschlag<br />

Dem Bruder-Franz-Haus soll ein adäquat<br />

gestalteter Platz vorgelagert werden.<br />

Um der Funktion zur Aufnahme und Verteilung<br />

großer Besucher- und Pilgergruppen<br />

besser gerecht werden zu können, wird daher<br />

eine Vergrößerung des Platzbereiches<br />

vor dem Bruder-Franz-Haus empfohlen.<br />

Neben der Besucherlenkung ist auch<br />

eine multifunktionale Nutzung des neuen<br />

Platzes für Veranstaltungen, Gastronomie<br />

und Märkte denkbar.<br />

Für die Gestaltung als öffentlicher Aufenthaltsraum<br />

sollte ein angemessener Pflasterbelag<br />

eingesetzt werden. Zur Hangseite<br />

würde der Platz durch eine Stützmauer<br />

aus Basalt eingefasst. In diese Mauer<br />

könnte auch der Eingang in die Wasseraufbereitungsanlage<br />

integriert werden.<br />

Kosten: ca. 450.000 €<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 20<strong>10</strong>/2011<br />

Variante<br />

Mit einer deutlichen Fassung des Platzes<br />

durch eine Stützmauer und einem neuen<br />

Bodenbelag kann der bestehende Vorbereich<br />

des Bruder-Franz-Hauses auch in<br />

seinen heutigen Ausmaßen belassen und<br />

dennoch attraktiv aufgewertet werden.<br />

Auf Grund der unregelmäßigen Platzgeometrie<br />

ist jedoch eine multifunktionale<br />

Nutzung nur eingeschränkt möglich.<br />

141


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

Bestand<br />

Verstellt durch Gehölze und Hecken ist die<br />

Kreuzigungsgruppe vom Weg zum Kloster<br />

teilweise nicht mehr erkennbar. Früher war<br />

der Blick über die offene Graslandschaft<br />

des Hangs gut möglich, wie die nebenstehende<br />

historische Aufnahme zeigt.<br />

Über eine Treppenanlage mit Einstieg gegenüber<br />

dem Bruder-Franz-Haus gelangt<br />

man zu den Kreuzen. Bei den Zwischenpodesten<br />

wird jeweils die Laufrichtung<br />

versetzt. An diesen Knickpunkten befinden<br />

sich Kreuzwegstationen.<br />

In Verbindung mit der Materialvielfalt von<br />

Natursteinstufen, gepflasterten Podesten<br />

und überdimensionierten Handläufen weist<br />

das Erscheinungsbild der Treppenanlage<br />

insgesamt gestalterische Defizite auf.<br />

142<br />

Historische Aufnahme Anfang 20. Jhd.


Lösungsvorschlag<br />

Die „Himmelssteige“ ist das Pendant zum<br />

„Erdenweg“. Sie soll den direkten Zugang<br />

zur Kreuzigungsgruppe vom Kloster aus<br />

schaffen, gleichzeitig aber auch ein erlebnisreicher<br />

Rückweg für den Kreuzweg sein.<br />

Hierzu wird der Umbau der Treppenanlage<br />

mit einer achsialen Ausrichtung auf die<br />

Kreuzigungsgruppe empfohlen. Die Kreuzigungsgruppe<br />

würde damit auch wieder<br />

vom Kloster aus sichtbar sein und die<br />

ungebrochene Linie der „Himmelssteige“<br />

dem Weg nach oben eine besonder Kraft<br />

geben. Für eine freie Sichtachse wäre die<br />

Rücknahme der Waldränder und Rodung<br />

einzelner Gehölze erforderlich und sinnvoll.<br />

Die Ausführung der Treppenanlage sollte<br />

in Naturstein erfolgen. Als Absturzsicherung<br />

wird eine einseitige Mauer aus dem<br />

gleichen Material vorgeschlagen. In diese<br />

könnte auch ein Handlauf integriert werden.<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Da sich die Kreuzigungsgruppe aus der<br />

Achse der direkten Verlängerung der neuen<br />

Verbindungsachse herausdreht, wird<br />

vorgeschlagen, den Natursteinbelag um<br />

die Kreuzigungsgruppe der achsialen Ausrichtung<br />

anzupassen.<br />

Kosten: ca. 315.000 €<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 2012/2013<br />

PROJEKT „HIMMELSSTEIGE“<br />

143


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

Bestehende Treppenanlage<br />

Die Aufnahme zeigt die bestehende Situation,<br />

in der ein Blick auf die Kreuze durch<br />

Bäume und Hecken nicht möglich ist. Deutlich<br />

wird auch die Richtungsänderungen im<br />

Verlauf der Treppenanlage sowie die Vielfalt<br />

der eingesetzten Materialien.<br />

144


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT „HIMMELSSTEIGE“<br />

„Himmelssteige“<br />

145


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

146<br />

Bestand<br />

Im Anschluss an das Bruder-Franz-Haus befinden<br />

sich ca. 14 Stellplätze für Übernachtungsgäste<br />

und Angestellte des Klosters.<br />

Diese sind zur Deckung des Bedarfs schon<br />

heute nicht mehr ausreichend. Seitens des<br />

Klosters wird ein zukünftiger Stellplatzbedarf<br />

von annähernd 50 Stellplätzen für<br />

Angestellte und Gäste veranschlagt.<br />

Der Parkplatz ist an die Erschließungsstraße<br />

des Klosters angebunden.<br />

Durch eine fast vollständige Versiegelung<br />

mit Asphalt wirkt der Bereich sehr trist und<br />

nüchtern.<br />

Unterhalb des Parkplatzes befindet sich<br />

ein Holzgebäude zur Unterbringung von<br />

Fahrzeugen und technischem Gerät des<br />

Klosters.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT BIERGARTEN / TIEFGARAGE<br />

Lösungsvorschlag<br />

Durch geschickte Ausnutzung der vorhandenen<br />

Topografie könnten zwei Parkebenen<br />

für die Angestellten und Übernachtungsgäste<br />

des Klosters geschaffen<br />

werden.<br />

Die Zufahrt für die beiden Parkebenen<br />

erfolgt zum einen unterhalb des Bruder-<br />

Franz-Hauses und zum anderen auf der<br />

Höhe des bestehenden Parkplatzes.<br />

Durch die Schaffung von ca. 50 Stellplätzen<br />

ist der zukünftige Bedarf hierdurch<br />

gedeckt.<br />

Auf dem Dach der Tiefgarage könnte eine<br />

zusätzliche Gastronomiefläche eingerichtet<br />

werden. Diese sollte mit dem gleichen Belag<br />

und Materialien wie der anschließende<br />

Platz ausgeführt werden.<br />

Beide Gastronomiebereiche könnten durch<br />

eine Brücke direkt verbunden werden. Eine<br />

ausreichende Durchfahrtshöhe ist im Rahmen<br />

weiterer Planungen zu überprüfen.<br />

BGF: ca. 520 m²<br />

Stellplätze: 48 Stellplätzen auf 2 Ebenen<br />

Kosten: ca. 350.000 €<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 20<strong>10</strong>/2011<br />

147


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

148<br />

Alternative 1<br />

Die Tiefgarage könnte sich in Richtung<br />

Westen maximal bis auf die Gebäudeflucht<br />

des Wendelinusbaus ausdehnen. Das<br />

Stellplatzangebot in Klosternähe würde<br />

damit erheblich vergrößert.<br />

Die Gastronomiefläche auf dem Dach der<br />

Tiefgarage bietet Aussicht nach allen Seiten<br />

und ist bereits vom Weg zum Kloster<br />

aus sichtbar. Neben der Nutzung für Aussengastronomie<br />

könnte die Fläche z.B. für<br />

Veranstaltungen und Märkte genutzt werden.<br />

Die große Tiefgarage bietet zudem auch<br />

Raum zur Unterbringung des technischen<br />

Geräts und der Fahrzeuge des Klosters.<br />

BGF: ca. 970 m²<br />

Stellplätze: 96 auf 2 Ebenen<br />

Kosten: ca. 750.000 €<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 20<strong>10</strong>/2011


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT BIERGARTEN / TIEFGARAGE<br />

Alternative 2<br />

Nebenstehende Variante zeigt den Ausbau<br />

durch Unterkellerung der bestehenden<br />

Gastronomiefläche und des bestehenden<br />

Parkplatzes. Obwohl hier große Erdbewegungen<br />

vorgenommen werden müssen,<br />

verändert sich das Erscheinungsbild des<br />

Klosterensembles nur unwesentlich.<br />

Der Standort der bestehenden Gastronomiefläche<br />

wird hier vergrößert und liegt in<br />

Verlängerung des Platzes vor dem Bruder-<br />

Franz-Hauses.<br />

Ein Umbau dieser Größenordnung bietet<br />

die Chance der Neuorganisation der innerbetrieblichen<br />

Abläufe unter einem Dach.<br />

Die Andienung könnte über einen Aufzug<br />

im Bereich des Zulieferereingangs der heutigen<br />

Brauerei erfolgen.<br />

BGF: ca. 1900 m²<br />

Stellplätze: ca. 130 auf 2 Ebenen<br />

Kosten: -<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 20<strong>10</strong>/2011<br />

149


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

150<br />

Bestand<br />

Derzeit befinden sich keine Angebote für<br />

Kinder im Bereich des Klosters.<br />

Ein Spielplatz muss robust und gebrauchsfähig<br />

sein und sollte in der Nähe der Aufsichtspersonen<br />

liegen. Gleichzeitig gehen<br />

von ihm ein hoher Lärmpegel und Störungen<br />

aus, die z.T. im Widerspruch zu den<br />

sprituellen Bereichen des Klosters stehen.<br />

Der Standort ist somit sehr sensibel zu<br />

platzieren und sollte den religiösen Ort des<br />

Klosters nicht stören.<br />

Da ein Spielplatz gefahrlos bespielt werden<br />

soll, schließen sich mögliche Standorte<br />

an den steilen Hanglagen aus. Hier<br />

müssten aufwändige Absturzsicherungen<br />

vorgesehen werden.<br />

Die Ansprüche an die Standortwahl sind<br />

damit hoch. Für die verträgliche Situierung<br />

eines Naturspielplatzes im engeren Klosterensemble<br />

kommen deshalb nur wenige<br />

Flächen in Betracht.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT NATURSPIELPLATZ<br />

Lösungsvorschlag<br />

Als verträglicher Standort wird die Begrünung<br />

des heutigen Parkplatzes vorgeschlagen.<br />

Vorteil ist die direkte Einsehbarkeit<br />

des Spielplatzes von der bestehenden Gastronomiefläche<br />

aus und die Zuordnung zur<br />

“weltlichen Seite“ des Klosters.<br />

Nachteil ist, dass die vorhandenen Stellplätze<br />

verlagert werden müssten und sich<br />

das Projektfeld Biergarten/Tiefgarage<br />

mit dem Projektfeld Naturspielplatz nur<br />

sehr eingeschränkt kombinieren läßt. Der<br />

Bau einer Tiefgarage direkt unterhalb des<br />

Spielplatzes könnte hier eine Lösungsmöglichkeit<br />

darstellen. Die Zufahrt für<br />

die Angestellten bzw. Gäste des Klosters<br />

würde unterhalb des Bruder-Franz-Hauses<br />

erfolgen.<br />

Bei der Wahl der Spielgeräte sollte die<br />

besondere Situation einer Klosteranlage<br />

berücksichtigt werden. Der Spielplatz wäre<br />

somit zu einem besonderen Ort mit situationsbezogenen<br />

Spielgeräten zu entwickeln.<br />

Bespielbare Skulpturen, leichte Modellierungen<br />

des Geländes sowie das Element<br />

Wasser könnten hier zum Einsatz kommen.<br />

Kosten: ca. 75.000 € (Spielplatz)<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 20<strong>10</strong>/2011<br />

151


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

Bestand<br />

Die räumliche Qualität des Bereichs vor<br />

der Kirche wird beeinträchtigt durch unterschiedliche<br />

Materialien für Bodenbelag,<br />

Mauern und Einfriedungen und einer mangelhaften<br />

Freiraumgestaltung. Das Erscheinungsbild<br />

der dortigen Verkaufsstände<br />

unterstreicht diesen Eindruck.<br />

Die Vielzahl an Wegen erschwert die Orientierung<br />

für den Besucher, zudem wird<br />

der Hauptpilgerweg von Süden durch zwei<br />

Verkaufsbuden flankiert, die den Blick auf<br />

die Kirche verstellen.<br />

Das Vorfeld zur Kirche ist in Bezug auf die<br />

Raumabfolge ein interessanter Bereich, da<br />

das Gelände durch Terrasierung in unterschiedliche<br />

Ebenen aufgeteilt ist.<br />

In der nebenstehenden historischen Aufnahme<br />

erkennt man einen mit Bäumen<br />

gefaßten Kirchplatz und den in Rechtecke<br />

geteilten Klostergarten mit Brunnen in der<br />

Mitte.<br />

152<br />

Historische Aufnahme Anfang 20. Jhd.


Lösungsvorschlag<br />

Kirchplatz<br />

Die Situation im Süden vor dem Kirchplatz<br />

wird neu geordnet. Vorhandene Wege werden<br />

rückgebaut, die Verkaufsbuden werden<br />

verlagert. Für die von Süden kommenden<br />

Pilger wird die Zuwegung zur Kirche<br />

und zum Kirchplatz eindeutig und geradlinig<br />

ausgebildet.<br />

Der Kirchplatz wird zu einem großzügigen,<br />

ruhigen Platz mit klarer Außenkontur undeinheitlichem<br />

Pflasterbelag vergrößert, so<br />

dass ausreiched Fläche auch für Freiluftgottesdienste<br />

und –konzerte zur Verfügung<br />

steht. Ein solitärer Großbaum neben dem<br />

Kirchenportal bildet den Blickfang.<br />

Der Zugang zur Kirche von Norden über<br />

den Platz vor dem Bruder-Franz-Haus wird<br />

gestärkt.<br />

Um Ausblicke in die Landschaft zu ermöglichen<br />

werden die verbleibenden Freiflä-<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT KIRCHPLATZ / KLOSTERGARTEN<br />

chen zwischen dem ehemaligen Gasthof<br />

Hohn und dem Klostergarten als offene<br />

Gras- und Wiesenflächen zurückhaltend<br />

gestaltet. In Verlängerung zum Friedhof<br />

schließen Einzelbäume den Raum nach<br />

Süden ab.<br />

Kosten: ca. 325.000 €<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 2012/2013<br />

Klostergarten<br />

Ziel ist es, den Klostergarten als rekreativen<br />

und kontemplativen Raum für die Angehörigen<br />

des Klosters neu zu entdecken.<br />

Er wird deshalb von drei Seiten durch eine<br />

Basaltmauer umfriedet. Die innere Gliederung<br />

ist geordnet in rational zu bewirtschaftende<br />

Rechtecke. Der Brunnen liegt<br />

im Schnittpunkt der wassergebundenen<br />

Wege. Geschnittene Hecken definieren<br />

die zu bewirtschaftende Fläche, der Inhalt<br />

kann entsprechend den Möglichkeiten des<br />

Klosters zwischen intensiven Gemüsean-<br />

bau und extensiven Wiesenflächen variieren.<br />

Kosten: ca. 160.000 €<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 2012/2013<br />

153


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

Bestehender Zugang zum Kirchplatz<br />

Auf dem Pilgerweg von Süden läßt sich<br />

das Kloster heute nur erahnen. Der Blick<br />

auf die Kirche und die Klostergebäude wird<br />

hier durch zwei Verkaufsbuden fast gänzlich<br />

verwehrt.<br />

154


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT KIRCHPLATZ / KLOSTERGARTEN<br />

Kirchplatz und Friedhof<br />

Die Fotomontage zeigt die räumlichen Qualitäten<br />

des Bereichs vor der Kirche, wie er<br />

sich durch Wegnahme der Verkaufsbuden<br />

darstellt. Der Pilger hat freien Blick auf<br />

das Kirchenportal, den Friedhof mit Klostergarten<br />

sowie auf den Antoniusbau des<br />

Klosters.<br />

155


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

156<br />

3<br />

4<br />

2<br />

Bestand<br />

Die 5 Verkaufsstände liegen südlich des<br />

Kirchplatzes und vertreiben ein Sortiment<br />

aus Devotionalien und diversen Geschenkartikeln.<br />

Das kommerzielle Warenangebot<br />

steht zum Teil in Konflikt mit der religiösen<br />

Bedeutung des Ortes.<br />

Auch der Zustand und die Gestaltung der<br />

Verkaufsstände sind für diesen prominenten<br />

Zugangsbereich zur Kirche mangelhaft.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT VERKAUFSSTÄNDE<br />

Lösungsvorschlag<br />

Mit der Neugestaltung des Kirchplatzes als<br />

spiritueller Bereich wird eine mittelfristige<br />

Verlagerung der Verkaufsbuden angestrebt.<br />

Vor dem Hintergrund des städtebaulichen<br />

Gesamtkonzeptes sind folgende Standorte<br />

geeignet:<br />

1. Schaufenster der Region<br />

Die Integration der Verkaufsstände unter dem<br />

Dach des neuen Gebäudes hat neben der Erweiterung<br />

der Produktpalette den Vorteil der<br />

verkaufsgünstigen Lage am Großparkplatz.<br />

2. Bruder-Franz-Haus<br />

Im Zuge der Vergrößerung des Platzes<br />

könnten die Verkaufstände in die neue<br />

Stützmauer ortsverträglich integriert werden.<br />

Vorteil dieser Lösung ist die zentrale<br />

Lage am Gastronomiebereich, wodurch<br />

Interessenkonflikte (Warensortiment) weitestgehend<br />

vermieden werden.<br />

3. Klosterladen<br />

Mit dem Ausbau des bestehenden Klosterladens<br />

könnte in unmittelbarer Nähe zum<br />

Kirchplatz das Angebot an Devotionalien<br />

für die Pilger erweitert werden.<br />

4. Klostermarkt im Haus „Zum Elisäus“<br />

Durch den Erwerb des Anwesens eröffnet<br />

sich die Möglichkeit, das Nebengebäude<br />

im EG als Klostermarkt auszubauen. So<br />

könnten die Waren für Pilger und Touristen<br />

weiterhin in direkter Lage am Kirchplatz<br />

vertrieben werden. Die Unterbringung in<br />

einem gemeinsamen Gebäude bringt zudem<br />

energetische Vorteile bei schlechter<br />

Witterung.<br />

157


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

158<br />

Historische Aufnahme Anfang 20. Jhd.<br />

Bestand<br />

Historische Aufnahmen machen deutlich:<br />

der ehem. Gasthof Hohn war früher die<br />

erste Adresse für Übernachtungsgäste auf<br />

dem Kreuzberg und ein Gebäude mit Anspruch.<br />

Mit dem kürzlichen Erwerb durch<br />

das Kloster wurde der Name in „Zum Eliseus“<br />

geändert.<br />

Die Fassade des Gebäudes hat sich im<br />

Laufe der Zeit durch den Dachausbau und<br />

dem Vorbau im Erdgeschoss wesentlich<br />

verändert. Im Zuge der Umbaumaßnahmen<br />

ist auch der einst repräsentative Schaugiebel<br />

rückgebaut worden.<br />

Das heutige Erscheinungsbild ist auf Grund<br />

des Zustands von Gebäude und Fassade<br />

(Eternitplatten) mangelhaft. Die Bausubstanz<br />

der Nebengebäude im rückwärtigen<br />

Bereich ist schadhaft. Hier könnte sich ein<br />

Abriss als wirtschaftlich erweisen.<br />

Auch die technische Ausstattung entspricht<br />

vor allem für das Übernachtungsangebot<br />

nicht mehr dem heutigen Standard.<br />

Es besteht erheblicher Modernisierungsbedarf<br />

für das gesamte Gebäudeensemble.<br />

Die Freiflächen um die Gebäude dienen<br />

ausschließlich der Erschließung und sind<br />

mit einer Asphaltdecke versiegelt. Die Nutzung<br />

des Vorbereichs für Aussengastronomie<br />

erfordert Gestaltungsmaßnahmen im<br />

öffentlichen Raum.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT „ZUM ELISÄUS“<br />

Lösungsvorschlag<br />

Die attraktive Lage am Kloster mit Ausblick<br />

in die umgebende Landschaft bietet<br />

vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Der<br />

Standort eignet sich daher grundsätzlich<br />

für die Etablierung eines Übernachtungs-<br />

und Gastronomieangebots, das durchaus<br />

in Ergänzung zum bestehenden Angebot<br />

gesehen werden kann.<br />

Hierzu sind allerdings erhebliche Gestaltungs-<br />

und Modernisierungsmaßnahmen<br />

an Gebäude und Freiflächen erforderlich.<br />

Daneben sind folgende Einzelmaßnahmen<br />

denkbar:<br />

- Eine große Terrasse schafft ein attraktives<br />

Vorfeld für die Gebäude. Auf Grund<br />

der Fernsicht eignet sich dieser Bereich<br />

besonders für die Entwicklung attraktiver<br />

Aussengastronomie.<br />

- Im Erdgeschoss des Nebengebäudes<br />

könnte ein Klostermarkt für Pilger und<br />

Touristen untergebracht werden. Das<br />

Obergeschoss bietet Räumlichkeit für Tagungen<br />

oder Festivitäten.<br />

- Durch Abbruch der rückwärtigen Nebengebäude<br />

könnte hier ein Parkplatz mit ca.<br />

38 Stellplätzen für Gäste und Angestellte<br />

des Klosters geschaffen werden.<br />

Kosten: ca. 2.<strong>10</strong>0.000 €<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 2008/2009<br />

159


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

160<br />

Variante 1<br />

Mit dem Neubau eines Bettenhauses im<br />

rückwärtigen Bereich könnten Übernachtungskapazitäten<br />

mit ca. 60 Betten geschaffen<br />

werden. Somit wäre der Gasthof<br />

auch in der Lage, Übernachtungen im Bereich<br />

der Bustouristik anzubieten.<br />

Unter dem aufgeständerten Neubau<br />

könnte das Parken auf einfache Weise<br />

ebenerdig organisiert werden. Zudem lägen<br />

die Stellplätze geschützt vor schlechter<br />

Witterung.<br />

Kosten: ca. 2.900.000 €<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 2008/2009


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

PROJEKT „ZUM ELISÄUS“<br />

Variante 2<br />

Bei der ausschließlichen Nutzung des Nebengebäudes<br />

für Gastronomie liegt nahe,<br />

den Terrassenbereich nur einseitig zu<br />

vergrößern. So kann der Gast den unverbauten<br />

Ausblick über die Rodelwiese in die<br />

Landschaft genießen.<br />

Kosten: ca. 2.900.000 €<br />

Förderung: -<br />

Realisierung: 2008/2009<br />

161


162


UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />

4<br />

163


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />

Nr. Projekt Kommune, Ort<br />

Projekte Region<br />

Kuppenbereiche sichern<br />

L 01 Wanderschäferei Kreuzberg<br />

L 02 Blickpunkt Offene Ferne<br />

L 03 Besucherlenkung/Beschilderungssystem<br />

Landschaftsraum Brendtal entwickeln<br />

B 01 Erlebnismühle Stadt Bischofsheim a.d.Rhön,<br />

Wegfurt, Unterweißenbrunn, Frankenheim<br />

B 02 Wasser im Ort Stadt Bischofsheim a.d.Rhön,<br />

Wegfurt, Unterweißenbrunn, Bischofsheim a.d.Rhön, Frankenheim<br />

Oberweißenbrunn<br />

B 03 Wasserspiele Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Wegfurt<br />

B 04 Landschaftssee Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Haselbach<br />

B 05 Brunnenweg (Oberweissenbrunn) Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Oberweißenbrunn<br />

B 06 Hecken-Hütten-Weg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Bischofsheim a.d.Rhön<br />

Walddörfer stärken<br />

W 01 Dorferneuerung Gemeinde Sandberg, Sandberg Langleiten Waldberg<br />

W 02 Flurneuordnung Gemeinde Sandberg,<br />

Langleiten Waldberg Schmalwasser<br />

W 03 Walddörferweg Gemeinde Sandberg, Kilianshof<br />

W 04 Schmalwasserweg GemeindeSandberg, Schmalwasser<br />

W 05 Reitwege Gemeinde Sandberg, Sandberg<br />

164


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Träger Förderung Zeitraum der Umsetzung<br />

Privat BayZAL Schwerpunkt 2<br />

NP, Biosphärenreservat, Landkreise<br />

NP, Biosphärenreservat, Kommunen LNPR (Landschaftspflege- und Naturpüarkrichtlinie),<br />

FöR-WaGa (Förderrichtlinie für<br />

Wanderwege und Gartenschauen)<br />

Privat, Kommune Denkmalschutz<br />

BayZAL Schwerpunkt 3<br />

Kommune EFRE (Europäischer Fond für regionale<br />

Entwicklung) Schwerpunkt<br />

Nachhaltige Stadtentwicklung,<br />

Aufwertung von Stadt- und Ortsteilen<br />

mit besonderem wirtschaftlichen,<br />

ökologischen oder sozialen<br />

Entwicklungsbedraf<br />

Kommune s.o<br />

Kommune<br />

Kommune, NP, Biosphärenreservat BayZAL Schwerpunkt 1<br />

Kommune, NP, Biosphärenreservat BayZAL Schwerpunkt 1<br />

Amt für Ländliche Entwicklung<br />

Teilnehmergemeinschaft<br />

BayZAL (Zukunftsprogramm agrarwirtschaft<br />

und ländlicher Raum)<br />

Schwerpunkt 3<br />

Amt für Ländliche Entwicklung<br />

Teilnehmergemeinschaft<br />

BayZAL Schwerpunkt 1<br />

Amt für Ländliche Entwicklung<br />

Teilnehmergemeinschaft<br />

BayZAL Schwerpunkt 1<br />

Landkreise, Kommunen BayZAL Schwerpunkt 1<br />

Landkreise, Kommunen BayZAL Schwerpunkt 1<br />

PROJEKTLISTE<br />

kurzfristig mittelfristig langfristig<br />

2008<br />

2009<br />

20<strong>10</strong><br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

165


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />

Nr. Projekt Kommune, Ort<br />

Projekte Region<br />

Sinntal als Verbindungskorridor nutzen<br />

S 01 Alter Bahnhof Wildflecken Markt Wildflecken<br />

S 02 Tourismusinformation vernetzen Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />

S 03 Sinntalradweg Markt Wildflecken, Landkreis Bad Kissingen<br />

S 04 Feuerberglift Gemeinde Sandberg<br />

Moutainbikerouten ausbauen<br />

M 01 Portal Wildflecken Markt Wildflecken<br />

Hütten stärken und entwickeln<br />

H 01 Hüttenweg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

H 02 Gastronomieangebot Hütten Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Gemeinde Sandberg<br />

H 03 Flyer Hüttenangebote Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Gemeinde Sandberg<br />

Übernachtungs- und Gastronomieangebote sichern und entwickeln<br />

G 01 Neue Gastronomieangebote Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Gemeinde Sandberg, Markt Wildflecken<br />

G 02 Ferienhäuser Oberwildflecken Markt Wildflecken<br />

166


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Träger Förderung Zeitraum der Umsetzung<br />

Kommune<br />

Landkreise, Kommunen<br />

Landkreise, Kommunen Mittel aus FAG (Finanzausgleichsgesetz,<br />

GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz)<br />

Privat, Verein, Kommune<br />

Kommune Städtebauförderung<br />

Kommune, NP, Biosphärenreservat BayZAL Schwerpunkt 1<br />

Verbund-, Partnerschafts-, Aktionsge--meinschaften aus Gastronomiebetrieben,<br />

Tourismusverband<br />

Verbund-, Partnerschafts-, Aktionsgemeinschaften<br />

aus Gastronomiebetrieben,<br />

Tourismusverband<br />

Verbund-, Partnerschafts-, Aktionsgemeinschaften<br />

aus Gastronomiebetrieben,<br />

Tourismusverband<br />

Kommune<br />

Sponsoring<br />

kurzfristig mittelfristig langfristig<br />

2008<br />

2009<br />

20<strong>10</strong><br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

PROJEKTLISTE<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

167


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />

Nr. Projekt Ort, Kommune<br />

Projekte Region<br />

Touristische Attraktionen ausbauen und entwickeln<br />

T 01 Information Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />

T 02 Schauwerkstatt für Holzschnitzer Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

T 03 Aussichtsturm Osterburg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

T 04 Kreuzbergmarathon Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />

T 05 Vermarktung und neue<br />

Regionalprodukte<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />

T 07 Kultur und Events: z. B.<br />

A capella Tag Kreuzberg<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />

T 08 Kultur und Wanderkarte Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />

Wintersportangebote sichern und entwickeln<br />

R 01 Einstiegspunkt Loipe zum<br />

Neustädter Haus<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

R 02 Loipen - Verbindungsweg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Gemeinde Sandberg<br />

R 03 Sommerbetrieb Sprungschanze Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

168


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Träger Förderung Zeitraum der Umsetzung<br />

Landkreise, Kommunen<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Biosphärenreservat,<br />

Schnitzschule Bischofsheim<br />

a.d.Rhön<br />

Städtebauförderung<br />

Verein ‚Freunde der Osterburg‘ ---<br />

Sponsoring<br />

Verbund-, Partnerschafts-, Aktions- BayZAL Schwerpunkt 2, 3<br />

gemeinschaften aus Landwirtschaft,<br />

Gastronomie, Handel, Biosphärenreservat,<br />

NP<br />

Kloster Kreuzberg, Kommunen, Landkreise<br />

Verbund-, Partnerschafts-, Aktionsgemeinschaften<br />

aus Gastronomie,<br />

Tourismusverband, Biosphärenreservat,<br />

NP<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön,<br />

Kommunen<br />

Kommune<br />

Sponsoring, Kulturförderung<br />

Sponsoring, Tourismusverband<br />

kurzfristig mittelfristig langfristig<br />

2008<br />

2009<br />

20<strong>10</strong><br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

PROJEKTLISTE<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

169


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />

Nr. Projekt Ort, Kommune<br />

Projekte Weiler Kreuzberg<br />

K01 Projektfeld Verkehrslenkung Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />

K02 Projekt Großparkplatz Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />

K03 Projekt Besucherlenkung Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />

K04 Projekt Kuppenrundweg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />

K05 Projekt Skulpturenweg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />

K06 Projketfeld bauliche Erweiterung Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />

K07 Projekt Erlebnisspielplatz Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />

K08 Projekt Liftbetrieb im Sommer Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />

K09 Projekt Seilparcour Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />

K<strong>10</strong> Projekt Wohnmobilstellplatz Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />

170


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Träger Förderung Zeitraum der Umsetzung<br />

Kommunen, Landkreise<br />

Landkreis Rhön-Grabfeld ---<br />

Kommunen, Biosphärenreservat, Na- Naturparkrichtlinie, FöR-WaGa<br />

turpark<br />

(Förderrichtlinie für Wanderwege<br />

und Gartenschauen)<br />

Kommunen, Kloster Kreuzberg Städtebauförderung, BayZAL<br />

Schwerpunkt 1<br />

Privat Kulturförderung, Sponsoring<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Privat Kommunales Förderprogramm<br />

Privat ---<br />

Privat ---<br />

Privat, Alpenverein Sponsoring<br />

Landkreis ---<br />

kurzfristig mittelfristig langfristig<br />

2008<br />

2009<br />

20<strong>10</strong><br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

PROJEKTLISTE<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

171


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />

Nr. Projekt Ort, Kommune Grobe Kosten in<br />

TEur Netto, incl.<br />

Baunebenkosten<br />

Projekte Kloster Kreuzberg<br />

1 Anliegerstraße Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön -<br />

2 Wettbewerb Schaufenster der Region Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 70<br />

3 Schaufenster der Region Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 1500<br />

4 „Erdenweg“ Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 180<br />

5 Vorplatz Bruder-Franz-Haus Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 450<br />

6 „Himmelssteige“ Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 315<br />

7 Biergarten / Tiefgarage Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 350 - 1500<br />

8 Naturspielplatz Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 75<br />

7 Kirchplatz Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 325<br />

8 Klostergarten Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 160<br />

9 Haus „Zum Elisäus“ Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 2<strong>10</strong>0 - 2900<br />

2-9 Gesamtsumme Weiler Kloster Kreuzberg<br />

(ohne Anliegerstraße)<br />

ca. 5,5 - 7,5 Mio<br />

172


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Träger Förderung Zeitraum der Umsetzung<br />

Kommune , Landkreis Rhön-Grabfeld FAG, GVFG<br />

Kommunen, Landkreise ---<br />

Kommune, Landkreise Städtebauförderung<br />

Kommune, Kloster Kreuzberg Städtebauförderung, Kulturförderung,<br />

Sponsoring<br />

Kommune, Kloster Kreuzberg Leader +<br />

Kommunen, Kloster Kreuzberg Städtebauförderung<br />

Kommune , Kloster Städtebauförderung<br />

Kloster Kreuzberg Städtebauförderung<br />

Kloster Kreuzberg Städtebauförderung<br />

Kloster Kreuzberg Städtebauförderung<br />

Kloster Kreuzberg Städtebauförderung<br />

kurzfristig mittelfristig langfristig<br />

2008<br />

2009<br />

20<strong>10</strong><br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

PROJEKTLISTE<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

173


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />

Für die Umsetzung der Projektvorschläge<br />

ist die Organisation des zukünftigen Vorgehens<br />

von zentraler Bedeutung. Um hier die<br />

Chancen für die Entwicklung auf der regionalen<br />

Ebene bis hin zur Ebene des Kreuzbergs<br />

wahrzunehmen, ist die Fortführung<br />

der interkommunalen Zusammenarbeit<br />

durch die 3 Kommunen die grundlegende<br />

Voraussetzung.<br />

Weiterführung der Lenkungsgruppe<br />

Der zukünftige Verlauf des ILEK- Prozesses<br />

sollte durch die bestehenden Lenkungsgruppe<br />

mit festem Sitzungsturnus z.B. im<br />

vierteljährlichen Austausch gesteuert und<br />

begleitet werden. Die Lenkungsgruppe<br />

sollte sich aus den drei Bürgermeistern,<br />

dem Amt für Ländliche Entwicklung, dem<br />

Amt für Landwirtschaft und Forsten und<br />

dem Landratsamt zusammensetzten.<br />

Die Koordination der Lenkungsgruppe und<br />

die Vertretung der Kommunen nach außen<br />

könnte von den einzelnen Gemeinden mit<br />

Hilfe des vorhandenen Personals wahrgenommen<br />

werden.<br />

Projektsteuerung<br />

Für die Durchführung des Projektmanagements<br />

gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:<br />

- die Übernahme von Teilaufgaben des Pro-<br />

174<br />

jektmanagements durch die kommunale<br />

Verwaltung<br />

- Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement<br />

der Landkreise Rhön-Grabfeld<br />

/ Bad Kissingen.<br />

Bei der Entscheidung über die Organisation<br />

des Projektmanagements ist das Verhältnis<br />

zwischen den Ausgaben für die Projekte<br />

und den Ausgaben für das Management<br />

von entscheidender Bedeutung. Der überwiegende<br />

Teil der Mittel sollte in die Projekte<br />

fließen.<br />

Erarbeiten einer Prioritätenliste<br />

Die interkommunale Zusammenarbeit ist<br />

auf eine langfristige Kooperation ausgelegt.<br />

Sie bleibt aber solange abstrakt,<br />

soweit keine konkreten Projekte umgesetzt<br />

werden.<br />

Einfache und überschaubare Vorhaben<br />

finden dabei in den politischen Gremien<br />

leichter Zustimmung als komplizierte und<br />

konflikthaltige Maßnahmen.<br />

Erste Maßnahmen dienen dazu, die gemeinsame<br />

Entscheidungsfindung zu<br />

„üben“. Wenn die Konsensfindung erprobt<br />

und etabliert ist, können auch komplexere<br />

Projekte gemeinsam angegangen werden.<br />

Daher sollte durch die kommunalen Gremien<br />

eine Prioritätenliste der einzelnen<br />

Projekte erarbeitet werden. Kurzfristige<br />

Maßnahmen dienen dem Einstieg, mittel-<br />

und langfristige Maßnahmen eignen sich<br />

für eine dauerhafte Zusammenarbeit. Darüber<br />

hinaus gibt es auch eine Vielzahl an<br />

Projekten, die keine interkommunale Zusammenarbeit<br />

erfordern, da Sie im Verantwortungsbereich<br />

der einzelnen Kommunen<br />

liegen und dennoch dem Gesamtkonzept<br />

dienen. Bei diesen Projekten ist es bedeutend,<br />

den Sachstand - z.B. über die etablierte<br />

Lenkungsgruppe - regelmäßig allen<br />

Kommunen mitzuteilen.<br />

Projektgruppen bilden<br />

Die Vorbereitung, Abstimmung und Konkretisierung<br />

der Projektvorschläge könnte<br />

von projektbezogenen Arbeitsgruppen<br />

übernommen werden. So könnten bereits<br />

im Vorfeld Fördermöglichkeiten sowie die<br />

Realisierungschancen durch eine Trägerbeteiligung<br />

überprüft werden. Akteure sind<br />

neben der Projektleitung Bürger und örtliche<br />

Experten.<br />

Impulsprojekte<br />

Die erforderliche Akzeptanz für gemeindeübergreifende<br />

Projekte ist bei den Entscheidungsträgern<br />

und Bürgern am besten<br />

mit sichtbaren Erfolgen, d.h. mit umgesetzten<br />

Maßnahmen herzustellen. Um die<br />

Möglichkeiten der Kooperation hier auszu-


loten eignen sich daher grundsätzlich Projekte<br />

aus den Bereichen:<br />

- Wegeverbindungen<br />

- Verkehr<br />

- Vermarktung, Tourismus, Fremdenverkehr<br />

- Kulturelle Veranstaltungen, Einrichtungen.<br />

Ein kurzfristig realisierbares Projekt mit<br />

Schlüsselfunktion wären z.B. die Anliegerstraße<br />

am Kreuzberg. Im Kielwasser<br />

dieses Projektes könnten eine Vielzahl an<br />

Einzelprojekten wie das Schaufenster der<br />

Region, die damit verbundene Vernetzung<br />

der Tourismusinformationen, die gesamte<br />

Attraktivierung des Klosters und dessen<br />

Umfeld angedockt werden.<br />

Unabhängig hiervon lassen sich der „Kuppenrundweg“<br />

und die „Himmelssteige“<br />

als eigenständige Projekte kurzfristig realisieren.<br />

Aber auch die Unterstützung der Weidegemeinschaft<br />

mit erforderlichen Weideinfrastrukturmaßnahmen<br />

stellt ein kurzfristig<br />

realisierbares Projekt mit großer Wirkung<br />

für die Kulturlandschaft dar. Die Etablierung<br />

einer funktionierenden Weidegemeinschaft<br />

auf großer Fläche mit Freiluftställen<br />

kann sich zu einer eigenständigen Attraktion<br />

entwickeln, von der auch das Projekt<br />

„Walddörferweg“ profitieren kann.<br />

Kooperationsformen<br />

Die Zusammenarbeit der drei Kommunen<br />

ist bislang rein informeller Art und kann<br />

auf dieser Ebene durch Gesprächsrunden<br />

der beteiligten Akteure weitergeführt<br />

werden.<br />

Bei der Umsetzung könnten jedoch förmliche<br />

Vereinbarungen vorausgesetzt werden.<br />

Diesen wären u.a.<br />

- die gemeinsame Bauleitplanungen für<br />

räumlich oder fachlich begrenzte Teilbereiche<br />

- die gemeinsame Finanzierung von Investitionen<br />

- die Gründung eines Zweckverbandes<br />

- privatrechtliche Formen der Zusammenarbeit<br />

(Vereine, GmbH …)<br />

- sonstige Formen der Zusammenarbeit.<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die interkommunale Zusammenarbeit und<br />

mit ihr die drei Kommunen müssen sich<br />

sowohl nach innen – also gegenüber den<br />

Bürgern, als auch nach außen - also gegenüber<br />

den Besuchern – offensiv darstellen.<br />

Die Darstellung nach innen dient der<br />

Identitätsbildung innerhalb des Kooperationsraums,<br />

die Darstellung nach außen<br />

dem Marketing.<br />

Monitoring<br />

Für die Phase der Umsetzung der Projekte<br />

wird ein Monitoring vorgeschlagen. Damit<br />

würde der jeweils aktuelle Sachstand<br />

dokumentiert und die Wirksamkeit der<br />

eingeleiteten Maßnahmen überprüft. So<br />

könnten u.a. auch noch in der Umsetzungsphase<br />

auf veränderte Rahmenbedingungen<br />

reagiert werden und ggf. räumlichen oder<br />

inhaltlichen Schwerpunkte angepasst werden.<br />

Daher sollte sich ein Monitoringkonzept<br />

nicht auf eine rein qualitative Beobachtung<br />

beschränken, sondern auch eine<br />

quantitative Bewertung beinhalten.<br />

Folgende Parameter könnten hier u.a. von<br />

Bedeutung sein:<br />

- Überprüfung der bundesländerspezifischen<br />

Förderprogramme hinsichtlich<br />

ihrer Schwerpunkte und Maßnahmen in<br />

den Strukturfonds<br />

- Bewertung des touristischen Vermarktungsprozesses<br />

hinsichtlich der Aktualität<br />

und der Vernetzung der Verbände<br />

- Bewertung der Orte bezüglich des Aufbaus<br />

von Partnerschaften, Sportevents,<br />

Konzerten, Festen und sonstigen Veranstaltungen<br />

- Bewertung der Tourismusentwickulng<br />

durch Erhebung der Anzahl der Übernachtungen,<br />

Gästehäuser und Pensionen auch<br />

im nicht gewerblichen Bereich<br />

- Bewertung der Akzeptanz und Kundenzufriedenheit<br />

von Gaststätten<br />

- Bewertung des Verkaufs und Einsatzes<br />

von Regionalen Produkten im Einzelhandel<br />

und in der Gastronomie<br />

- Zufriedenheit und Wünsche der Rad-<br />

und Wandertouristen z.B. im Hinblick auf<br />

Ausstattung und Beschilderung der Wege<br />

- Erhebung der tatsächlichen Entwicklung<br />

der Einwohnerzahl, der Einwohnerbewegung<br />

und der Altersstruktur im Vergleich<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

zu Entwicklungsprognosen<br />

- Erfassung von Gebäudeleerständen und<br />

größerer Brachflächen für ein gemeindeübergreifendes<br />

Immobilienmarketing und<br />

im Hinblick auf die Flächeneinsparung<br />

von Bauflächen<br />

- Entwicklung der Beschäftigtenzahl (nach<br />

Wirtschaftssektoren), der Pendlerverflechtungen<br />

sowie der Arbeitslosenzahlen<br />

einschließlich eines Abgleichs mit<br />

der Einwohnerentwicklung zur Überprüfung<br />

der gegenseitigen Abhängigkeit<br />

- Erfassung von Betriebsansiedlungen und<br />

Betriebsneugründungen<br />

- Überprüfung, welche interkommunalen<br />

und kommunalen Projektvorschläge des<br />

Interkommunalen Entwicklungskonzeptes<br />

umgesetzt wurden bzw. sich in Umsetzung<br />

befinden.<br />

- Ermittlung und Bewertung der Umsetzungshemmnisse<br />

bei den Projekten, die<br />

nicht weiterverfolgt wurden.<br />

- Überprüfung des Fortschreibungsbedarfs<br />

des interkommunalen Entwicklungskonzeptes.<br />

- Zusammenstellung und Bewertung der<br />

gemeindeübergreifenden Maßnahmen im<br />

Zusammenhang mit den Fördermöglichkeiten<br />

im Rahmen der Dorferneuerung,<br />

Flurneuordnung und weiteren Fördertöpfen<br />

und Fördermöglichkeiten (Sponsoring,<br />

Stiftung).<br />

- Zusammenstellung und Bewertung sonstiger<br />

interkommunaler Maßnahmen und<br />

Projekte, insbesondere unter dem Gesichtspunkt<br />

der Kosteneinsparung durch<br />

Synergien<br />

- Beschreibung und Bewertung der organisatorischen<br />

Zusammenarbeit insbesondere<br />

im Umsetzungsmanagement<br />

- Beschreibung und Bewertung der gemeinsamen<br />

Außendarstellung.<br />

Die Überprüfung der Parameter sollte alle<br />

zwei Jahre stattfinden. Damit ist der Zeitraum<br />

einerseits lang genug, um mit einem<br />

Mindestmaß an Zuverlässigkeit die Wirksamkeit<br />

von Maßnahmen sowie Veränderungen<br />

bewerten zu können, andererseits<br />

erfolgt die Evaluierung zeitnah genug, um<br />

die Ergebnisse in den laufenden Prozess<br />

einbinden zu können.<br />

175


176


5ANHANG<br />

177


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

178


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

FACHBEITRAG TOURISMUS<br />

Aufgabenstellung<br />

Im Rahmen der planerischen und städtebaulichen<br />

Entwicklungskonzeption für das<br />

Kloster Kreuzberg sowie die damit verbundenen<br />

Impulse für den Klosterort und<br />

die anliegenden Kommunen Bischofsheim<br />

a.d.Rhön, Markt Wildflecken und Sandberg<br />

werden touristische Fragestellungen<br />

berührt.<br />

Die touristischen Fragen berühren entsprechend<br />

der Entwicklungskonzeption die<br />

Maßstabsebenen<br />

�� �����������������������������������lage<br />

und des Klosterortes<br />

�� �������������������������������������musstrukturen<br />

der anliegenden Kommunen<br />

�� ������������������������������������<br />

Touristik<br />

Aufgabe der Arbeit von BTE ist es, Vorschläge<br />

für die Entwicklung des Klosters<br />

aus touristischer Sicht auszuarbeiten und<br />

in das regionale Entwicklungskonzept einzubringen.<br />

Der tourismusfachliche Beitrag ist in das<br />

Entwicklungskonzept Kreuzberg eingebettet.<br />

Die planerischen Aussagen wurden<br />

im Team entwickelt bzw. abgestimmt. Im<br />

hier vorgelegten Kapitel wird der Tourismusbeitrag<br />

zusammenfassend dargestellt.<br />

179


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

FACHBEITRAG TOURISMUS<br />

Die Rhön ist als bekannte Region und<br />

Marke ein leistungsfähiges Umfeld für das<br />

Kloster. Die Rhön profitiert von dem Status<br />

Dreiländerprojekt, Biosphärenreservat<br />

(und aktuell auch vom Premiumwanderweg<br />

Hochrhöner). Die Rhöntouristik sowie die<br />

Touristik in Bischofsheim a.d.Rhön erscheint<br />

gut aufgestellt (Außendarstellung,<br />

Angebot, Zielgruppenorientierung).<br />

Der Kreuzberg ist ein Begriff als heiliger<br />

Berg der Franken sowie als wichtiger Gipfel<br />

der Rhön. Der aktuelle Slogan der Rhön<br />

„einfach erhebend“ passt gut für das Kloster<br />

und könnte durch dieses verwendet<br />

werden.<br />

Mit rd. 65.000 Übernachtungen (gewerbliche<br />

Quartiere) ist Bischofsheim a.d.Rhön<br />

der bedeutende Tourismusort am Kloster,<br />

Sandberg ist vergleichsweise unbedeutend,<br />

für Wildflecken ist die Datenlage<br />

lückenhaft.<br />

Von der Stagnation im Deutschlandtourismus<br />

konnten sich die Orte nicht freimachen.<br />

Die nebenstehende Abbildung<br />

zeigt die relative Entwicklung der Übernachtungsnachfrage<br />

in Unterfranken, Bischofsheim<br />

a.d.Rhön, Sandberg und Markt<br />

Wildflecken (1995 = <strong>10</strong>0%). Dabei wird<br />

deutlich, dass Unterfranken leichte Rückgänge<br />

hinnehmen musste, die Orte um das<br />

Kloster Kreuzberg haben stärker verloren,<br />

in Sandberg haben sich die Übernachtungszahlen<br />

halbiert.<br />

Der Tourismus ist in der Region ein wichtiger<br />

Wirtschaftsfaktor. In Bischofsheim<br />

a.d.Rhön, Sandberg und Markt Wildflecken<br />

löst der Tourismus jährliche Umsätze<br />

in Höhe von rd. 28 Mio. Euro aus. Davon<br />

werden jährlich 17,5 Mio. Euro zum Einkommen,<br />

rd. 0,6 Mio. Euro fließen jährlich<br />

an die Gemeinden zurück (überwiegend<br />

als Anteil an der Lohn- bzw. Einkommenssteuer).<br />

Der Rhönklub ist für den Tourismus in der<br />

Rhön und auch im Umfeld des Kreuzberges<br />

von erheblicher Bedeutung, er markiert<br />

und unterhält Wanderwege und Infrastruktur<br />

und betreibt Hütten, so auch das<br />

Neustädter Haus am Kreuzberg (Quartier,<br />

Gasthaus). Die ebenfalls am Kreuzberg gelegene<br />

Gemündener Hütte bietet ebenfalls<br />

Hüttenquartier und Gastronomie.<br />

180<br />

Entwicklung der Übernachtung und Gästeankünfte<br />

in Bischofsheim a.d.Rhön, Sandberg und Wildflecken (absolut)<br />

Quelle: Übernachtungszahlen der amtlichen Statistik (nur gewerbliche Quariere über 8 Betten), eigene Darstellung<br />

Entwicklung der Übernachtung und Gästeankünfte<br />

in Bischofsheim a.d.Rhön, Sandberg und Wildflecken (absolut)<br />

Quelle: Übernachtungszahlen der amtlichen Statistik (nur gewerbliche Quariere über 8 Betten), eigene Darstellung<br />

Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus<br />

in Bischofsheim a.d.Rhön, Sandberg und Wildflecken (2006)<br />

Quelle: Angaben Kloster Kreuzberg (Übernachtungen gezählt, Tagesgäste geschätzt)


Touristischen Stärken und Schwächen, Potenziale und Risiken der Anliegergemeinden<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

REGION<br />

BESTANDSANALYSE UND BEWERTUNG<br />

181


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

FACHBEITRAG TOURISMUS<br />

Gemeinden, touristisches Umfeld<br />

Die Angebote von Kloster und Region<br />

sind eng verwoben: für die Region ist das<br />

Kloster wichtige Attraktion und Frequenzerzeuger.<br />

Das Kloster benötigt Dienstleistungen<br />

der Region und profitiert von<br />

einem leistungsfähigen Umfeld.<br />

Für die Region (v.a. die Anliegergemeinden)<br />

ist wichtig, die zahlreichen Gäste am<br />

Kloster mit Informationen und Angeboten<br />

zu erreichen. Die Einrichtung einer Gästeinformation<br />

am Kloster ist erforderlich.<br />

Regionale Küche<br />

BTE empfiehlt für das Kloster den Aufbau<br />

stärkerer Bezüge zur Region und ein stärkeres<br />

Engagement in der Region. Die Rhön<br />

ist das Umfeld, Bischofsheim a.d.Rhön der<br />

Bezugspunkt des Klosters. Dem Kloster<br />

muss an einem attraktiven und leistungsfähigen<br />

touristischen Umfeld gelegen sein.<br />

Konkrete Anknüpfungspunkte bilden das<br />

Klosterbier und die regionale Küche.<br />

Bier ist Identität stiftend („Bier braucht<br />

Heimat, Heimat braucht Bier“).<br />

Hervorzuheben ist, dass im Kloster Kreuzberg<br />

ein vorzügliches Bier gebraut wird.<br />

Die Vermarktung erfolgt durch den Wirtschaftsbetrieb<br />

des Klosters im Kloster<br />

selbst sowie über eigene Betriebswege.<br />

Die Rhön als „Land der offenen Fernen“ ist<br />

auf eine angemessene Bewirtschaftung<br />

angewiesen (Stichwort: Weidewirtschaft).<br />

Das Gastgewerbe in der Rhön, dass auf<br />

die Schönheit der Landschaft angewiesen<br />

ist, steht in der Pflicht, durch Einkauf<br />

regionaler Erzeugnisse zur Erhaltung der<br />

Landschaften beizutragen (Referenz: „aus<br />

der Rhön für die Rhön“). Dem Kloster mit<br />

seinem hohen Wareneinsatz könnte hier<br />

eine Schlüsselrolle zukommen. Eine auf<br />

regionale Produkte ausgerichtete Einkaufspolitik<br />

des Klosters könnte wirksame, landschaftserhaltende<br />

Effekte auslösen.<br />

Regionale Tourismusangebote mit Bezug<br />

zum Kloster<br />

BTE empfiehlt nicht nur dem Kloster sondern<br />

auch der Touristik der Region, spirituelle<br />

Angebote aufzulegen. Sinnsuche und<br />

182<br />

Zukunftsmärkte im Tourismus<br />

Quelle: Wenzel, Zukunftsinstitut, Wien, Vortrag beim Deutschen Seminar für Tourismus, 11/2006<br />

Spiritualität - Bedeutung im Tourismusmarkt<br />

Quelle: Horx, Zukunftsinstitut, 2005


Spiritualität sind unverkennbar wichtige<br />

gesellschaftliche Motive. Kirche und Spiritualität<br />

können hier Anregungen geben.<br />

Ein Kloster ist dafür ein authentischer Ort.<br />

Kloster Kreuzberg ist ein markantes Angebot<br />

der Region und Besuchermagnet. Die<br />

Tourismusbetriebe der Region könnten das<br />

Thema „Kloster, Spiritualität“ aufgreifen<br />

und eigene Angebote entwickeln, in die<br />

das Kloster integriert wird. Wenn das Kloster<br />

zu voll für „magische Momente“ sein<br />

sollte, könnte auf „Stille Zeiten“ („Kloster<br />

im Morgengrauen“) oder auf Nebensaisonzeiten<br />

ausgewichen werden. Auch können<br />

die Betriebe komplementäre Angebote<br />

stellen („Besinnung“ kann auch im Gastbetrieb<br />

oder Seminarhaus stattfinden).<br />

Die nachfolgende Abbildung illustriert die<br />

Anregungen und nennt beispielhaft denkbare<br />

Bausteine von Angebotspaketen, die<br />

die Region mit Bezug auf Kloster Kreuzberg<br />

realisieren könnte.<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

REGION<br />

HANDLUNGSBEDARF UND ENTWICKLUNGSVORSCHLÄGE<br />

Spirituelles Angebot eines Tourismusbetriebes<br />

Orte und Inhalte fiktiv/exemplarisch<br />

Spirituelle Verantstaltungen in der Touristik<br />

Orte und Inhalte fiktiv/exemplarischa<br />

Spirituelles Tagesangebot eines Gastbetriebes<br />

(Paketangebot)<br />

Orte und Inhalte fiktiv/exemplarisch<br />

183


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

FACHBEITRAG TOURISMUS<br />

Ein auffälliger Schwachpunkt im Klosterort<br />

ist die gestalterisch uneinheitliche und<br />

sich z.T. im schlechtem Erhaltungszustand<br />

befindende Beschilderung, die weder einer<br />

gemeinsamen Gestaltungslinie noch einem<br />

durchgängigen Konzept für die Besucherlenkung<br />

folgt. Das Kloster ist Zielpunkt vieler<br />

Wege. Hier wurde über die Jahre sukzessive<br />

Schilder hinzugefügt, ohne altes zu<br />

entfernen und den Bestand zu ordnen.<br />

Dieses Erscheinungsbild setzt sich auch<br />

in der Klosteranlage fort. Die Zuwege und<br />

PKW-Stellflächen werden von Funktionselementen<br />

und asphaltierten Flächen geprägt.<br />

Die Steinmale des Kreuzweges vom Kloster<br />

zum Kreuzberg präsentieren sich dem<br />

Besucher in schlechtem Zustand, hier ist<br />

eine Sanierung erforderlich. Zudem wird<br />

das Erscheinungsbild des Weges durch die<br />

vorhandene Infrastruktur (z.B. Trafohaus)<br />

belastet.<br />

184<br />

„Wilde“ Beschilderung im Klosterort<br />

Unschöne Anblicke im Verlauf des Kreuzweges


Touristischen Stärken und Schwächen, Potenziale und Risiken des Klosterortes<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

WEILER KREUZBERG<br />

BESTANDSANALYSE UND BEWERTUNG<br />

185


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

FACHBEITRAG TOURISMUS<br />

Touristische Beschilderung als durchdachtes Gesamtsystem<br />

Quelle: BTE, Beschilderungskonzept Sachsen-Anhalt, 2006<br />

186


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

WEILER KREUZBERG<br />

HANDLUNGSBEDARF UND ENTWICKLUNGSVORSCHLÄGE<br />

BTE unterstützt die Vorstellung des Entwicklungskonzeptes,<br />

touristische Nutzungen<br />

(Verkauf, Touristinfo) aus dem<br />

Kernbereich des Klosters auszulagern und<br />

in den Eingangsbereich zu verlagern (Lage<br />

am Großparkplatz des Landkreises).<br />

Beschilderung<br />

In der Rhön hat das Wandern Tradition und<br />

Bedeutung. Der Rhönclub pflegt und fördert<br />

ein hochwertiges Wegenetz, der neue<br />

Premiumwanderweg „Hochrhöner“ setzt<br />

aktuell Akzente. In der Tradition des Wallfahrens<br />

ist das Wandern auf den Kreuzberg<br />

zentrales Motiv.<br />

Der Zustand der Beschilderung im Klosterort<br />

und auf dem Kreuzberg ist vor diesem<br />

Hintergrund in erheblichem Maße verbesserungsbedürftig.<br />

Hier besteht dringender<br />

Handlungsbedarf, den Schilderwald zu<br />

ordnen und ein durchgängiges, elegantes<br />

Besucherleitsystem für die Besucher des<br />

Kreuzbergs, die Wanderer und Wallfahrer<br />

zu entwickeln.<br />

BTE empfiehlt die Ausarbeitung eines integrierten<br />

Beschilderungskonzeptes: Die<br />

Zielwegweisung erfolgt routen- und nutzerunabhängig<br />

mit Hinweis auf Ziel und<br />

Wegeverlauf („Ferndorf 5 km“). Der Hinweis<br />

auf die Route (z.B. den Hochrhöner)<br />

erfolgt per eingehängtem oder aufgedrucktem<br />

Symbol, dies gilt auch für den Hinweis<br />

auf Eignung für einzelne Nutzergruppen<br />

(Wanderer, Radfahrer, evtl. Reiter). Auf<br />

diese Art wird ein Schilderwald vermieden.<br />

Das integrierte Beschilderungskonzept<br />

wird kundenorientiert ab Zuwegung (Zufahrt<br />

mit PKW zum Wanderparkplatz) bzw.<br />

ab Startpunkt Wanderparkplatz, Bahnhof,<br />

ÖV, … entwickelt. Die Hinleitung zum<br />

Weg wird im Zusammenhang durchdacht,<br />

ebenso der Wechsel der Fortbewegungsart<br />

(aus dem Auto in die Wanderschuhe, vom<br />

Bahnhof auf den Wanderweg).<br />

187


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

FACHBEITRAG TOURISMUS<br />

188


Kloster Kreuzberg ist religiöser Ort und<br />

weltliches Ausflugsziel zugleich. Der (touristische)<br />

Reiz der Anlage liegt in genau dieser<br />

Mischung: eine authentische Klosteranlage<br />

am Kreuzberg, Räume für Andacht<br />

und Wallfahrtsort, historische Gewölbe in<br />

Kombination mit einer hauseigenen Brauerei<br />

und Küche qualifizieren das Kloster als<br />

Ausflugsziel für Wanderung, Radtour oder<br />

Brotzeit, für eine Gruppenreise genauso<br />

wie für Wallfahrt und Andacht. Die Klosterräume<br />

werden auch für Gruppenreisen<br />

und Firmenveranstaltungen angeboten. Die<br />

Grenzen sind fließend. Es entspricht dem<br />

Anspruch des Klosters, Menschen, die in<br />

ihrer Freizeit kommen und vielleicht einfach<br />

ein Bier oder eine Brotzeit genießen<br />

wollen, am religiösen Ort mit Spirituellem<br />

in Kontakt zu bringen.<br />

Gleichwohl verdeutlichen die Gästezahlen<br />

des Klosters den dominierenden Stellenwert<br />

an Tagesausflugsgäste. Die Gäste-<br />

gruppe der Wallfahrer ist im Mengengerüst<br />

dagegen sehr gering (vgl. nebenstehende<br />

Abbildung).<br />

Für das Kloster sind die Wallfahrten, trotz<br />

der in Relation zum Gesamtbetrieb geringen<br />

Zahl, die bestimmende Größe. Unterbringung<br />

und Wohl der Wallfahrer haben<br />

Vorrang vor den Freizeitnutzungen. Die<br />

Qualität „Wallfahrtsort“ ist sicher auch<br />

für nicht wallfahrende Gäste ein Besuchsmotiv.<br />

Übernachtungen und Tagesbesucher Kloster Kreuzberg<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Die o.g. Gästezahlen unterstreichen nachhaltig<br />

den Erfolg des Klosters. Das Kloster<br />

Kreuzberg ist der besucherstärkste touristische<br />

Anziehungspunkt in der Region<br />

(zum Vergleich: Autostadt Wolfsburg: 1<br />

Mio. Besuche, Vogelpark Walsrode: 0,6<br />

Mio. Besuche).<br />

Wirtschaftliche Standbeine des Klosters<br />

sind Küche und Klosterbrauerei. Die Küche<br />

setzt auf preiswerte, deftige Schmankerl,<br />

einen besonderen Akzent setzt das Klosterbier.<br />

Die Preise sind kundenfreundlich<br />

niedrig (Bestandteil der Philosophie des<br />

Klosters). Zudem ist das Kloster bestrebt<br />

soweit wie möglich auf regionale Produkte<br />

und Zutaten zurückzugreifen. Dies gelingt<br />

angesichts der Preisgestaltung nur in Teilen.<br />

Die Klosterbrauerei (rd. 9.000 Hektoliter<br />

Bier p.a.) beliefert nicht nur die Klosterschänke,<br />

sondern auch weiter ausgewählte<br />

Gasthäuser und verkauft auch Bier ab<br />

Kloster. Der letztgenannte Punkt ist logistisch<br />

von Bedeutung, da der Liefer- und<br />

Besucherverkehr der Brauerei in der Klosteranlage<br />

abgewickelt werden muss.<br />

Das Kloster ist wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />

und mit rd. 55 Angestellten (v.a. in Küche,<br />

Ausschank und Brauerei) einer der größeren<br />

Arbeitgeber der Stadt Bischofsheim<br />

a.d.Rhön.<br />

Im hier vorgelegten Fachbeitrag Tourismus<br />

stehen – zunächst unabhängig von den<br />

nachvollziehbaren Präferenzen der Bruder-<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

BESTANDSANALYSE<br />

schaft – weitergehende Fragen im Vordergrund:<br />

Bestehen Defizite, lässt sich etwas<br />

besser machen? Der Fachbeitrag soll Anregungen<br />

liefern und Vorschläge machen,<br />

die zu gegebener Zeit umgesetzt werden<br />

können.<br />

Baustelle Bruder Franz Haus<br />

Die Massenhaftigkeit der Tourismusnachfrage,<br />

Ausdruck der Attraktivität und des<br />

Erfolges des Klosterbetriebes, geht einher<br />

mit Belastungen der Anmutung. Einkehr<br />

und Besinnung sind in diesem Umfeld nur<br />

eingeschränkt möglich.<br />

Der laufende Umbau des Bruder Franz<br />

Hauses soll dazu beitragen, sowohl Rückzugsorte<br />

zur Besinnung zu schaffen als<br />

auch touristische Interessen zu bedienen.<br />

189


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

FACHBEITRAG TOURISMUS<br />

Anmutung<br />

Das Kloster strahlt eine authentische Kraft<br />

aus, die v.a. durch die historische Bausubstanz<br />

(u.a. Gasträume, Tor) und den Klostergarten<br />

geprägt wird.<br />

Belastung<br />

Die historische Anmutung des Klosters<br />

wird vielerorts gebrochen. An vielen Stellen<br />

kommen ortsfremde Materialien und<br />

Gestaltungselemente zum Einsatz, die der<br />

Qualität des Gebäudes nicht entsprechen.<br />

Die Einrichtung der Kantine sowie die Gestaltung<br />

der Verkaufsstände bzw. die Beschilderung<br />

stehen in deutlichem Gegensatz<br />

zur spirituellen Qualität des Klosters.<br />

Angebote für Kontemplation und<br />

Einkehr<br />

Das Kloster konzentriert sein Angebot auf<br />

die Verköstigung der Besucher und die Beherbergung<br />

von Wallfahrern. Damit bleibt<br />

das Potenzial des Klosters als spiritueller<br />

Ort für Einkehr und Kontemplation ungenutzt.<br />

Dies ist bemerkenswert weil,<br />

��<br />

��<br />

190<br />

Kontemplation und Besinnung ein<br />

Alleinstellungsmerkmal des Klosters<br />

bilden könnten<br />

andere Klosteranlagen mit entspre-<br />

chenden Angeboten durchaus erfolgreich<br />

sind<br />

Das Kloster ist – bei allen Qualitäten und<br />

dem unbestrittenen Erfolg – auch bekannt<br />

für das große Spannungsverhältnis zwischen<br />

Spiritualität und weltlicher Nutzung.<br />

Wie lange hält dieser Ort das aus? Das aktuelle<br />

Angebot birgt Risiken, die eine Erosion<br />

der spirituellen Qualität dieses Ortes<br />

fördern können.<br />

attraktive Anmutung...<br />

... und Belastung der Anmutung


Touristische Situation des Klosters Kreuzberg sowie die Potenziale und Risiken<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

BEWERTUNG<br />

191


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

FACHBEITRAG TOURISMUS<br />

Management der touristischen Ströme, Aufwertung der Anmutung des Klosters, Quelle: BTE, 2007<br />

192<br />

������<br />

�����������������<br />

������������<br />

touristischer<br />

Schwerpunkt<br />

spiritueller<br />

Schwerpunkt<br />

Aufwertung<br />

des Zugangs<br />

������<br />

�������<br />

������������<br />

Haus „Zum Elisäus“<br />

����������


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

KLOSTER KREUZBERG<br />

HANDLUNGSBEDARF UND ENTWICKLUNGSVORSCHLÄGE<br />

BTE sieht auch aus touristischer Sicht<br />

Handlungsbedarf zur Sicherung und Entwicklung<br />

der Qualität von Kloster Kreuzberg<br />

und damit auch dem touristischen<br />

Wert der Klosteranlage.<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

Aufwertung der Klosteranlage durch<br />

Verwendung angemessener Materialien,<br />

Verlagerung der Verkaufsbuden,<br />

Entflechtung der touristischen und<br />

der spirituellen Nutzung, Entwicklung<br />

geschützter Räume für die Einkehr,<br />

separate Bedienung der touristischen<br />

Anliegen<br />

Einbindung des neuen Bruder Franz<br />

Hauses, Ordnung der spirituellen und<br />

weltlichen Abläufe (Besucherströme),<br />

Schaffung von Räumen für Besinnung<br />

und Andacht<br />

Ziel soll es sein, die Touristenströme so<br />

zu lenken, dass für Kirchenbesucher und<br />

Wallfahrer Rückzugs- und Ruheräume<br />

bleiben.<br />

Der vom Kloster eingeschlagene Weg des<br />

„einfachen, preiswerten Angebotes“ hat<br />

sich in der Vergangeneit bewährt.<br />

Das Kloster vertritt konsequent den franziskanischen<br />

Gedanken der sich auch<br />

im einfachen und preiswerten gastronomischen<br />

Angebot wiederspiegelt. Dies<br />

trifft auch für das Beherbergungsangebot<br />

zu.<br />

Das Kloster sollte, um einen angemessenen<br />

Ruf langfristig zu halten (und als<br />

Lebensort für Brüder des Franziskanerordens<br />

langfristig attraktiv zu bleiben) seine<br />

Angebotspallette erweitern.<br />

BTE regt an,<br />

�� das Kloster als Ort für Veranstaltungen<br />

und Tagungen zu entwickeln,<br />

die den Ruf des Klosters als Ort des<br />

Nachdenkens, der Besinnung und<br />

des Kraftsammelns festigen können<br />

(Referenz: Kloster Loccum mit christlichen<br />

und weltlichen Seminaren)<br />

�� im Kloster „Spirituell-touristische<br />

Produkte“ zu entwickeln (Meditation,<br />

Klausur, spiritual Coaching, …)<br />

Tourismus und Spiritualität haben eine<br />

Schnittmenge. Die katholische und evangelische<br />

Kirche beschäftigen sich seit geraumer<br />

Zeit intensiv mit diesem Thema. So<br />

unterhält die Evangelische Kirche Deutschlands<br />

den „Arbeitskreis Freizeit – Erholung<br />

– Tourismus“ (Hannover), die Katholische<br />

Kirche unterhält die „Katholische Arbeitsgemeinschaft<br />

Freizeit und Tourismus“ in<br />

Bonn. Auf jeder ITB (Internationale Tourismusbörse<br />

Berlin, Leitmesse der Tourismusbranche)<br />

wird eine Veranstaltung des<br />

Kirchenforums zum Thema Tourismus und<br />

Kirche durchgeführt. Aktuell hat die Thomas<br />

Morus Akademie das Thema mit dem<br />

Seminar „Das Religiöse im Säkularen –<br />

spirituelle Angebote als Motor im Tourismus“.<br />

In Österreich hat sich der Verbund<br />

„Klösterreich“ gegründet mit dem Ziel der<br />

Förderung der kulturellen und touristischen<br />

Aktivitäten der Klöster, Orden & Stifte des<br />

Landes (zur Zeit 24 Mitglieder).<br />

Dies sind Indizien dafür, dass Tourismus<br />

mehr sein kann als Essen und Trinken. Erfolgreiche<br />

Tourismusangebote können mit<br />

kirchlichen Anliegen vereinbart werden.<br />

Tourismus lässt sich für das Kloster Kreuzberg<br />

höherwertig nutzen. Die touristische<br />

Nutzung sollte den Ruf des Klosters als<br />

besonderen Ort festigen.<br />

193


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

FACHBEITRAG TOURISMUS<br />

194<br />

Kloster Andechs :<br />

�� Tagungen<br />

�� Seminare (z.B. Andechser Exerzitien<br />

für Manager)<br />

�� Ausrichtung von Festen<br />

�� Konzerte<br />

�� Festspiele „Orff in Andechs“<br />

Kloster Arenberg:<br />

�� Erholen<br />

�� Begegnen<br />

�� Heilen<br />

Kloster Helfta:<br />

�� Meditation<br />

�� Exerzitien<br />

�� Mystik<br />

�� aber auch: Bierseminar<br />

Kloster Langwaden:<br />

�� Coaching durch Mönche


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

REFERENZANALYSE VERGLEICHBARER WALLFAHRTSORTE<br />

Kloster Loccum:<br />

�� Christliche Tagungsstätte<br />

�� Spiritual Consulting<br />

Kloster Marienrode:<br />

�� Kursangebot (z.B. „Meine Zeit steht in<br />

deinen Händen!“)<br />

�� Exerzitien für Religionslehrer/Innen,<br />

„alltag-täglich erfüllt leben“<br />

�� Einkehrtag, Atemseminar)<br />

Zisterzienserabtei Klosterstift<br />

St. Marienthal:<br />

�� IBZ (Internationales Begegnungszentrum<br />

�� Fastenwochen (14 Termine im Jahr<br />

2007)<br />

�� Wohlfühlwochen (4 Termine im Jahr<br />

2007)<br />

Abtei Münsterschwarzach:<br />

�� Kloster auf Zeit<br />

195


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

196


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

DOKUMENTATION<br />

Ortsprofile:<br />

- Einwohner und Grundlagendaten<br />

- Bevölkerung<br />

- Wirtschaft und Arbeit<br />

Ergebnisse der Gesprächsrunden, Workshops<br />

und Fachgespräche:<br />

- Projektwerkstatt<br />

- Anwohnergespräche<br />

- Fachgespräche<br />

197


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, 2062 EW<br />

Frankenheim, 547 EW<br />

Haselbach, <strong>10</strong>18 EW<br />

Oberweißenbrunn, 657 EW<br />

Unterweißenbrunn, 877 EW<br />

Wegfurt, 641 EW<br />

198<br />

Kreuzberg, 41 EW<br />

Sandberg, 937 EW<br />

Langenleiten, 708 EW<br />

Schmalwasser, 493 EW<br />

Waldberg, 636 EW<br />

Kilianshof, 58 EW<br />

Markt Wildflecken, 1846 EW<br />

Oberbach, 961 EW<br />

Oberwildflecken, 492 EW


Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

(Bay. Landesamt für Statistik<br />

Stand Dez. 2004)<br />

Gesamtgemeinde 5116<br />

Männlich 2545<br />

Weiblich 2571<br />

Fremdenverkehr<br />

(Gemeindeangaben)<br />

Gästebetten 1234<br />

Gästeübernach- 1<strong>10</strong>.000<br />

tungen<br />

Dorferneuerung / Städtebauförderung<br />

Stadt Bischofsheim StäFö angeordnet<br />

a.d.Rhön<br />

Frankenheim -<br />

Haselbach -<br />

Oberweißenbrunn laufendes Verfahren<br />

Unterweißenbrunn -<br />

Wegfurt abgeschlossen<br />

Kreuzberg -<br />

Flurneuordnung<br />

Bischofsheim Fertigstellung<br />

a.d.Rhön 2<br />

Frankenheim Feld Fertigstellung<br />

Frankenheim 2<br />

(Wald)<br />

Ausbau und Bodenordnung<br />

Haselbach Fertigstellung<br />

Oberweißenbrunn Ausbau und Bodenordnung<br />

Unterweißenbrunn Fertigstellung<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Gemeinde Sandberg<br />

(Bay. Landesamt für Statistik<br />

Stand Dez. 2004)<br />

Gesamtgemeinde 2876<br />

Männlich 1440<br />

Weiblich 1436<br />

Fremdenverkehr<br />

(Gemeindeangaben)<br />

Gästebetten 187<br />

Gästeübernach- 6015<br />

tungen<br />

Dorferneuerung<br />

Sandberg Auswahl und Einleitung<br />

Langenleiten erforderlich<br />

Schmalwasser erforderlich<br />

Waldberg erforderlich<br />

Kilianshof abgeschlossen<br />

Flurneuordnung<br />

Sandberg Landtausch erforderlich<br />

Langenleiten Landtausch erforderlich<br />

Schmalwasser Landtausch erforderlich<br />

Waldberg Landtausch erforderlich<br />

Kilianshof abgeschlossen<br />

ORTSPROFILE<br />

Markt Wildflecken<br />

(Bay. Landesamt für Statistik<br />

Stand Dez. 2004)<br />

Gesamtgemeinde 3344<br />

Männlich 1622<br />

Weiblich 1722<br />

Fremdenverkehr<br />

(Gemeindeangaben)<br />

Gästebetten 281<br />

Gästeübernach- 15820<br />

tungen<br />

Stadtumbau West<br />

Markt Wildflecken Teilnahme seit<br />

2002<br />

Oberbach -<br />

Oberwildflecken Teilnahme seit<br />

2002<br />

Flurneuordnung<br />

Markt Wildflecken -<br />

Oberbach -<br />

Oberwildflecken -<br />

Ein Vergleich der Anzahl der Einwohner aller<br />

Ortsteile zeigt die dörfliche Struktur der<br />

Kommunen. Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

und der Markt Wildflecken bilden hierbei<br />

mit je rund 2.000 Einwohnern mit Abstand<br />

die größten Orte. Die übrigen Ortsteile liegen<br />

meist weit unter 1.000 Einwohnern.<br />

Touristischer Schwerpunkt im Raum ist<br />

die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön mit über<br />

<strong>10</strong>0.000 Gästeübernachtungen im Jahr.<br />

Bedarf für die Dorferneuerung ist vor allem<br />

in den Ortsteilen der Gemeinde Sandberg<br />

und vereinzelt in den Ortsteilen der Stadt<br />

Bischofsheim a.d.Rhön vorhanden.<br />

Der Markt Wildflecken befindent sich derzeit<br />

im Förderprogramm Stadtumbau West.<br />

199


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

Einwohnerentwicklung<br />

in %<br />

5300<br />

5250<br />

5200<br />

5150<br />

5<strong>10</strong>0<br />

5050<br />

150<br />

<strong>10</strong>0<br />

50<br />

0<br />

-50<br />

-<strong>10</strong>0<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

<strong>10</strong><br />

5<br />

0<br />

200<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Altersverteilung<br />

natürliche Entwicklung Wanderungen Bilanz<br />

unter 6 6 - 15 15 - 18 18 - 25 25 - 30 30 - 50 50 - 65 65 oder<br />

mehr<br />

Bischofsheim a.d.Rhön Lkr. Rhön-Grabfeld<br />

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenerhebung<br />

Gemeinde Sandberg<br />

Einwohnerentwicklung<br />

in %<br />

2980<br />

2960<br />

2940<br />

2920<br />

2900<br />

2880<br />

2860<br />

2840<br />

2820<br />

40<br />

30<br />

20<br />

<strong>10</strong><br />

0<br />

-<strong>10</strong><br />

-20<br />

-30<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

<strong>10</strong><br />

5<br />

0<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Altersverteilung<br />

natürliche Entwicklung Wanderungen Bilanz<br />

unter 6 6 - 15 15 - 18 18 - 25 25 - 30 30 - 50 50 - 65 65 oder<br />

mehr<br />

Sandberg Lkr. Rhön-Grabfeld


Markt Wildflecken<br />

Einwohnerentwicklung<br />

3900<br />

3800<br />

3700<br />

3600<br />

3500<br />

3400<br />

3300<br />

3200<br />

3<strong>10</strong>0<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

<strong>10</strong><br />

5<br />

0<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

in %<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

<strong>10</strong>0<br />

50<br />

0<br />

-50<br />

-<strong>10</strong>0<br />

-150<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Altersverteilung<br />

natürliche Entwicklung Wanderungen Bilanz<br />

unter 6 6 - 15 15 - 18 18 - 25 25 - 30 30 - 50 50 - 65 65 oder<br />

mehr<br />

Markt Wildflecken Lkr. Rhön-Grabfeld<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Lkr. Rhön-Grabfeld<br />

Einwohnerentwicklung<br />

87500<br />

87000<br />

86500<br />

86000<br />

85500<br />

85000<br />

1200<br />

<strong>10</strong>00<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

-400<br />

-600<br />

BEVÖLKERUNG<br />

Einwohner Lkr. Rhön-Grabfeld<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Einwohnerentwicklung Lkr. Röhn-Grabfeld<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

natürliche Entwicklung Wanderungen Bilanz<br />

Als Vergleichswert werden nur die Daten<br />

aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld herangezogen,<br />

da dieser für die Region Rhön<br />

repräsentativ ist.<br />

Die Entwicklung der Einwohner aller Kommunen<br />

im Vergleich zeigt einen leichten<br />

Abwärtstrend, d.h. die Bevölkerung nimmt<br />

ab.<br />

Die Abnahme der Bevölkerung ist hier<br />

nicht nur durch den allgemeinen Geburtenrückgang<br />

zu begründen. Die natürliche<br />

Entwicklung liegt in Bischofsheim a.d.Rhön<br />

sogar leicht im positivem Bereich und im<br />

Markt Wildflecken im Bereich der Null-Linie.<br />

In allen drei Kommunen sind es daher<br />

vor allem die Wegzüge, die zu einer Abnahme<br />

der Bevölkerung führen.<br />

Die Stärkste Gruppe innerhalb der Bevölkerung<br />

sind die 30 bis 50 jährigen.<br />

201


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

REGION<br />

Bischofsheim a.d.Rhön<br />

Beschäftigte<br />

in %<br />

in %<br />

202<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

<strong>10</strong><br />

0<br />

-<strong>10</strong><br />

-20<br />

-30<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

<strong>10</strong><br />

0<br />

Beschäftigte am<br />

Arbeitsort<br />

Land- und<br />

Forstwirtschaft<br />

Beschäftigte<br />

Beschäftigte am<br />

Wohnort<br />

Bischofsheim a.d.Rhön Lkr. Rhön-Grabfeld<br />

Produzierendes<br />

Gewerbe<br />

Handel,<br />

Gastgewerbe und<br />

Verkehr<br />

Bischofsheim a.d.Rhön Lkr. Rhön-Grabfeld<br />

Pendlersaldo<br />

Erwerbstätigkeit Erwerbstätigkeit<br />

Sonstige<br />

Dienstleistungen<br />

Beschäftigte Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

(Bay. Landesamt für Statistik<br />

Stand Dez. 2004)<br />

Beschäftigte am Arbeitsort <strong>10</strong>68<br />

Beschäftigte am Wohnort 1646<br />

Pendlersaldo -578<br />

Erwerbstätigkeit<br />

(Bay. Landesamt für Statistik<br />

Stand Dez. 2004)<br />

Land- und Forstwirtschaft -<br />

Produzierendes Gewerbe 551<br />

Handel, Gastgewerbe und Verkehr 297<br />

Sonstige Dienstleistungen -<br />

Arbeitslosenquote bezogen auf alle abhängigen Erwerbspersonen<br />

(Arbeitsagentur Stand Dez. 05)<br />

Lkr. Rhön Grabfeld 9,7 %<br />

Lkr. Bad Kissingen 9,5 %<br />

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenerhebung<br />

Sandberg<br />

Beschäftigte<br />

in %<br />

in %<br />

<strong>10</strong>0<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

-<strong>10</strong>0<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

<strong>10</strong><br />

5<br />

0<br />

0<br />

Beschäftigte am<br />

Arbeitsort<br />

Land- und<br />

Forstwirtschaft<br />

Beschäftigte<br />

Produzierendes<br />

Gewerbe<br />

Beschäftigte am<br />

Wohnort<br />

Sandberg Lkr. Rhön-Grabfeld<br />

Handel,<br />

Gastgewerbe und<br />

Verkehr<br />

Sandberg Lkr. Rhön-Grabfeld<br />

Pendlersaldo<br />

Sonstige<br />

Dienstleistungen<br />

Beschäftigte Gemeinde Sandberg<br />

(Bay. Landesamt für Statistik<br />

Stand Dez. 2004)<br />

Beschäftigte am Arbeitsort 114<br />

Beschäftigte am Wohnort <strong>10</strong>01<br />

Pendlersaldo -887<br />

Erwerbstätigkeit<br />

(Bay. Landesamt für Statistik<br />

Stand Dez. 2004)<br />

Land- und Forstwirtschaft -<br />

Produzierendes Gewerbe 47<br />

Handel, Gastgewerbe und Verkehr 23<br />

Sonstige Dienstleistungen 44<br />

Arbeitslosenquote bezogen auf alle abhängigen Erwerbspersonen<br />

(Arbeitsagentur Stand Dez. 05)<br />

Lkr. Rhön Grabfeld 9,7 %<br />

Lkr. Bad Kissingen 9,5 %


Markt Wildflecken<br />

Beschäftigte<br />

in %<br />

in %<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

<strong>10</strong><br />

0<br />

-<strong>10</strong><br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

<strong>10</strong><br />

0<br />

Beschäftigte am<br />

Arbeitsort<br />

Erwerbstätigkeit<br />

Land- und<br />

Forstwirtschaft<br />

Beschäftigte<br />

Beschäftigte am<br />

Wohnort<br />

Markt Wildflecken Lkr. Rhön-Grabfeld<br />

Produzierendes<br />

Gewerbe<br />

Handel,<br />

Gastgewerbe und<br />

Verkehr<br />

Markt Wildflecken Lkr. Rhön-Grabfeld<br />

Pendlersaldo<br />

Sonstige<br />

Dienstleistungen<br />

Beschäftigte Markt Wildflecken<br />

(Bay. Landesamt für Statistik<br />

Stand Dez. 2004)<br />

Beschäftigte am Arbeitsort <strong>10</strong>78<br />

Beschäftigte am Wohnort 1176<br />

Pendlersaldo -98<br />

Erwerbstätigkeit<br />

(Bay. Landesamt für Statistik<br />

Stand Dez. 2004)<br />

Land- und Forstwirtschaft -<br />

Produzierendes Gewerbe 530<br />

Handel, Gastgewerbe und Verkehr -<br />

Sonstige Dienstleistungen 363<br />

Arbeitslosenquote bezogen auf alle abhängigen Erwerbspersonen<br />

(Arbeitsagentur Stand Dez. 05)<br />

Lkr. Rhön Grabfeld 9,7 %<br />

Lkr. Bad Kissingen 9,5 %<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

WIRTSCHAFT UND ARBEIT<br />

Obwohl die drei Kommunen in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft liegen, haben sich<br />

sehr unterschiedliche Bedingungen im Bereich<br />

Wirtschaft und Gewerbe entwickelt.<br />

Ein Vergleich der Gemeinden zwischen den<br />

Beschäftigten, die am Wohnort einen Arbeitsplatz<br />

finden und den Pendlern zeigt,<br />

dass vor allem in Sandberg sehr wenig Arbeitsplätze<br />

vorhanden sind. Auch Bischofsheim<br />

a.d.Rhön liegt bezüglich der Auspendler<br />

weit über dem Landkreisdurchschnitt.<br />

Größere Arbeitsplatzangebote vor Ort<br />

finden sich vor allem in Bischofsheim<br />

a.d.Rhön mit ca. 600 gewerblichen Arbeitsplätzen<br />

und in Markt Wildflecken mit über<br />

1.000 gewerblichen Arbeitsplätzen. Durch<br />

die geplante Konversion der ehem. Rhönkaserne<br />

in ein Gewerbegebiet soll der<br />

Wirtschaftsstandort hier gestärkt werden.<br />

203


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

ERGEBNISSE DER AUFTAKTVERANSTALTUNG<br />

Bei der Auftaktveranstaltung am 24.1.2007<br />

im Antoniussaal des Klosters Kreuzberg<br />

wurden zusammen mit den Anwohnern<br />

Probleme und Ärgernisse sowie erste<br />

Erwartungen und Ideen für das Entwicklungskonzept<br />

Kreuzberg erarbeitet.<br />

Teilnehmer:<br />

- Bürgermeister der 3 Kommunen<br />

- Anwohner und örtliche Schlüsselpersonen<br />

- Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

- Fachplaner<br />

1. Probleme und Ärgernisse<br />

Erweiterung der Anwesen<br />

- Haflinger Alm – das Bauen wurde verhindert,<br />

bin jetzt zu alt.<br />

- Zweierlei Maß z.B. bei der Baugenehmigung<br />

Verkehrskonflikte<br />

- Verkehrssituation, Wildes Parken im<br />

Kloster und im Wald<br />

- Regelung für Verkehr an den Spitzentagen<br />

finden<br />

- Verkehrssituation kann Gäste verärgern<br />

- Begrenzte Saison schafft Verkehrsprobleme<br />

zu den Stoßzeiten<br />

- Kulanz / Verkehrskontrolle an Spitzentagen<br />

- Durchfahrtsstraße am Kloster wird durch<br />

die Bierabholung blockiert<br />

- zu hohe Geschwindigkeit (Anlieger)<br />

- Konflikt im Straßenraum zwischen Anliegererschließung<br />

und Rodelberg / Skiklassen<br />

- zu hohe Geschwindigkeit am Gasthof<br />

Roth<br />

204<br />

schlechte Beschilderung und Ausstattung<br />

der Wege<br />

- Fehlendes Beschilderungskonzept – Was<br />

gibt es wo?<br />

- schlechtes Beschilderungskonzept für<br />

Parkplätze und Wege<br />

Vandalismus<br />

- Vandalismus durch alkoholisierte Besucher<br />

- Spirituosenverkauf in den Verkaufsständen<br />

Nutzungskonflikte<br />

- Konflikte durch Gastronomie und Pilger<br />

Gastronomie- und Übernachtungsangebot<br />

im Kloster<br />

- Kapazität der Gastronomie ist erschöpft<br />

2. Erwartungen und Ideen<br />

überörtliche Planung<br />

- Blickpunkt der Planung nicht auf das<br />

Kloster beschränken<br />

Angebotspalette im Bereich des Klosters<br />

überprüfen<br />

- alkoholfreies Klosterbier anbieten<br />

- Bierstation für den Fässerverkauf verlagern,<br />

außerhalb des Klosters<br />

- Angebotspalette in den Verkaufsständen<br />

überprüfen<br />

Gebäudegestaltung verbessern<br />

- Gestaltung der Verkaufsstände verbessern<br />

neue Gastronomieangebote schaffen<br />

- Cafe im Rhönjuwel<br />

- Gemündener Hütte erweitern<br />

- Differenziertes gastronomisches Ange-<br />

bot entwickeln<br />

Erschließung verbessern<br />

- Durchfahrtsmöglichkeit unterhalb des<br />

Klosters durch den Wald schaffen<br />

- Erschließung der Anwesen Kreuzberg<br />

6+7 verbessern<br />

- Getrennte Erschließung für Anwohner<br />

und Gäste<br />

- Erschließung für den Sender regeln<br />

- Keine Erschließungskosten für Anlieger<br />

bei einer neuen Straße<br />

Organisation der Verkehrsströme<br />

- Gästeströme besser organisieren<br />

- Mehr Laufen und ÖPNV statt Mischverkehr<br />

- Infrastruktur ab Gasthof Roth, z.B. Wanderparkplätze<br />

Tourismusangebot erweitern<br />

- Rundwanderwege einrichten<br />

- das Laufen schmackhaft machen<br />

- Hinweise – Leitkonzept für Attraktionen<br />

- Tradition im Skisport<br />

- Neue Gäste gewinnen<br />

- Qualität vor Quantität


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

ERGEBNISSE DER PROJEKTWERKSTATT / ANWOHNERGESPRÄCHE<br />

Im Rahmen einer Projektwerkstatt am<br />

25.4.2007 und eines Anwohnergesprächs<br />

am <strong>10</strong>.07.07 im Kloster Kreuzberg wurden<br />

die Projektvorschläge für die Bereiche<br />

Region, Kreuzberg und Weiler Kloster<br />

Kreuzberg den Beiteiligten vorgestellt und<br />

diskutiert.<br />

Teilnehmer der Projektwerkstatt<br />

- ALE Unterfranken, Herr Bromma<br />

- Kloster Kreuzberg, Guardian Pater Raphael<br />

- Kloster Kreuzberg, Bruder Johannes-<br />

Matthias<br />

- LRA Rhön-Grabfeld, Herr Bötsch<br />

- LRA Rhön-Grabfeld, Herr Wangorsch<br />

- LRA Bad Kissingen, Herr Karg<br />

- Naturpark Bayr. Rhön, Herr Spitzl<br />

- Regierung v. Ufr., Herr Dölger<br />

- Regierung v. Ufr., Herr Grüner<br />

- Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Bgm. Baumann<br />

- Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Herr<br />

Schmuck<br />

- Gem. Sandberg, Bgm. Kleinhenz<br />

- Markt Wildflecken, Bgm. Schrenk<br />

- Fachplaner<br />

Teilnehmer der Anwohnergespräche<br />

- Budenbesitzerin, Frau Müller<br />

- LRA Rhön-Grabfeld, Herr Wangorsch<br />

- Anwohner Viehweg 6, Fam. Martin<br />

- Gasthof Hohn, Frau Hohn<br />

- Gemündener Hütte, Herr Trum und Herr<br />

Göpfert<br />

- Anwohner Kreuzberg 5, Herr Benkert<br />

- Budenbetreiberin und Anwohner Kreuzberg<br />

5, Frau Mathes<br />

- Gasthof Roth, Herr Roth<br />

- Anwohner Kreuzberg 7, Herr Martin<br />

- Kloster Kreuzberg, Bruder Johannes<br />

Matthias<br />

- Markt Wildflecken, Bgm. Schrenk<br />

- Gem. Sandberg, Bgm. Beinhauer<br />

- Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Bgm. Baumann<br />

- Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Herr<br />

Schmuck<br />

- Tourismus, Herr Nägler<br />

1. Anregungen und Bedenken zu den<br />

Projektvorschlägen Region<br />

Reitwege<br />

Für einen Ausbau des Reittourismus vor<br />

allem in Sandberg und Kilianshof wäre ein<br />

Reitwegenetz wünschenswert.<br />

Wassererlebnis Brendtal<br />

Im Rahmen der Dorferneuerung Oberweissenbrunn<br />

werden mehrere Brunnen im Ort<br />

wieder eingerichtet und gestaltet. Hier<br />

könnte ein Wasserspielplatz und ein Brunnenweg<br />

eingerichtet werden.<br />

Ein möglicher Standort für einen Landschaftssee<br />

(mit Bademöglichkeit) als Retensionsfläche<br />

wird in Haselbach vorgeschlagen.<br />

Alter Bahnhof Wildflecken<br />

Ein touristischer Ausbau des Bahnhofs<br />

Wildflecken mit Disko, Parkplatz, Shuttlebetrieb<br />

im Winter und Fahrradstation im<br />

Sommer ist denkbar. Hierbei müsste die<br />

Trasse des Sinntalradwegs jedoch auf der<br />

ehem. Gleisstrecke verlaufen. In diesem<br />

Fall sollte eine kurzwegige Verbindung in<br />

die Ortsmitte zum Rathausplatz mit eingeplant<br />

werden, um die geplante Gastronomie<br />

(Ratskeller) und Events am Rathausplatz<br />

mit einzubinden.<br />

Sinntalradweg<br />

Seitens der Marktgemeinde ist für den<br />

geplanten Sinntalradweg folgende Tras-<br />

sierung angedacht: Oberbach mit Haus<br />

der schwarzen Berge – Wirtschaftsweg<br />

in Richtung Wildflecken – Ortsdurchfahrt<br />

Wildflecken – Oberwidlflecken – Radweg<br />

zum Kreuzberg<br />

Eine Nutzungsoption der Gleistrecke zwischen<br />

Oberbach und Arnsberg durch eine<br />

motorisierte Draisine mit Fahrradanhänger<br />

soll weiterhin offengehalten werden.<br />

Hütten<br />

Für den Hüttenweg wird die Vermarktung<br />

über einen Flyer vorgeschlagen. Dieser<br />

könnte kostengünstige als ein Faltblatt<br />

mit Wanderkarte und hinterlegtem Luftbild<br />

erstellt und verteilt werden.<br />

Ferienhäuser in Oberwildflecken<br />

Oberwildflecken soll seitens der Gemeinde<br />

weiter als Standort für Ferienhäuser<br />

ausgebaut werden. Die bestehenden Einrichtungen<br />

wie der Campingplatz und das<br />

CVJM Heim sind in der Planung zu berücksichtigen.<br />

Truppenübungsplatz<br />

Geführte Exkursionen in das Truppenübungsgebiet<br />

sind nur in wenigen Ausnahmefällen<br />

im Jahr möglich. Chancen für<br />

eine touristische Erweiterung des Angebots<br />

werden hier nicht gesehen.<br />

Neue Freizeitangebote<br />

Bereits angemeldete Leader Projekte wie<br />

die Errichtung eines Aussichtsturm an der<br />

Osterburg sowie die Einbindung der Osterburg<br />

in einen überregionalen Burgenlehrpfad<br />

sollten in das ILEK eingearbeitet<br />

werden.<br />

Zur Pflege der Holzschnitztradition wird<br />

eine Schauwerkstatt in Bischofsheim<br />

205


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

DOKUMENTATION<br />

a.d.Rhön vorgeschlagen. Diese könnte im<br />

Rahmen der Regionalvermaktung z.B. im<br />

geplanten Schaufenster der Region entsprechend<br />

beworben werden.<br />

Als ergänzende Tourismusattraktionen soll<br />

ein Aussichtsturm an der Osterburg, eine<br />

Schauwerkstatt Holzschnitzer Bischofsheim<br />

a.d.Rhön und ein Kreuzbergmarathon<br />

in das Entwicklungskonzept eingearbeitet<br />

werden.<br />

Der seitens Bischofsheim a.d.Rhön geplante<br />

Nordic-Walking-Trail zum Kreuzberg<br />

verläuft auf vorhandenen Wegen und<br />

könnte im Konzept berücksichtigt werden.<br />

Wintersport<br />

Der Einstiegspunkt der Loipe zum Neustädter<br />

Haus an der Kreuzbergstraße sollte<br />

optimiert und in Richtung des Klosters verlegt<br />

werden.<br />

Die Kreuzbergschanze sollte besser in das<br />

Wegenetz eingebunden werden.<br />

2. Anregungen und Bedenken für die<br />

Projektvorschläge Kreuzberg<br />

Verkehrslenkung<br />

Die Verkehrslenkung durch eine Schranke<br />

wird unterstützt. Hier wird ergänzend eine<br />

bauliche Einhausung für schlechte Witterung<br />

vorgeschlagen.<br />

Durch ein Shuttle zwischen Parkplatz und<br />

Kloster werden zusätzliche Verkehre auf<br />

dem Kreuzberg vermieden.<br />

Durch die ganzjährige Öffnung des Parkplatzes<br />

am Rothlift könnte das wilde Parken<br />

in der Zufahrt zur Gemündener Hütte<br />

vermieden werden. Vom Parkplatz könnte<br />

206<br />

zusätzlich ein Weg zur Hütte führen.<br />

Großparkplatz<br />

Für verkehrliche Spitzentage im Winter<br />

wird ein Parkleitsystem am Fuße des<br />

Kreuzberges vorgeschlagen.<br />

Für die Verkehrsbelastung an Spitzentagen<br />

wird ein Pendelverkehr zwischen Kreuzberg<br />

und dem geplanten Parkplatz am<br />

Bahnhof Wildflecken vorgeschlagen.<br />

Wegeführung Kreuzberg<br />

Für die Wanderwege am Kreuzberg ist ein<br />

Beschilderungskonzept dringend erforderlich.<br />

Hierfür wird ergänzend eine Informationstafel<br />

am Parkplatz vorgeschlagen.<br />

Auf dem Weg zwischen Kloster und Rhönjuwel<br />

könnten begleitend Skulpturen aus<br />

Basalt aufgestellt werden.<br />

Für den geplanten Kuppenrundweg am<br />

Kreuzberg werden Schautafeln an den<br />

Aussichtspunkten vorgeschlagen.<br />

Das geistliche Angebot auf dem Kreuzberg<br />

könnte durch einen Prozessionsweg, vorbei<br />

an der Statue des Kilian ergänzt werden.<br />

Bauliche Erweiterungen<br />

Die Größe der Baufelder wird seitens der<br />

Anwohner als ausreichend betrachtet und<br />

ist Grundlage zur Sicherung der gewerblichen<br />

Existenz.<br />

Touristische Angebote sollen überwiegend<br />

auf Tagesgäste, Wanderer und Wallfahrer<br />

ausgerichtet werden.<br />

Für zukünftige Bauvorhaben am Kreuzberg<br />

sollten Gestaltungskriterien für Gebäude<br />

und Freiflächen erarbeitet werden.<br />

Hütten<br />

Der Verlauf der Wanderwege sollte an<br />

der Gemündener Hütte, welche auch ein<br />

Aussichtspunkt ist, vorbei führen. Hierbei<br />

könnten bestehende Trampelpfade genutzt<br />

werden. Wünschenswert ist zudem eine<br />

stärkere Anbindung an die Kreuzbergstraße<br />

bzw. den Hochröhner.<br />

Bei einer Wiederaufnahme des Gastronomiebetriebs<br />

der Haflinger Alm wird auf<br />

Grund der Nähe die Entwicklungsperspektive<br />

für die Gemündener Hütte stark eingeschränkt.<br />

In diesem Fall wäre allenfalls<br />

eine Nutzung als Bettenhaus denkbar. Auf<br />

Grund der Entfernung entsteht durch das<br />

Neustädter Haus keine Konkurrenzsituation.<br />

Tourismusangebote am Kreuzberg<br />

Als zusätzliche Attraktionen auf dem<br />

Kreuzberg wurden eine Sommerrodelbahn<br />

auf der Skipiste, die Pferdehaltung auf der<br />

Haflinger Alm und ein Seilparcour oberhalb<br />

der Gemündener Hütte vorgeschlagen.<br />

Mit einem Erlebnisspielplatz könnte ein<br />

Angebot für Kinder auf dem Kreuzberg geschaffen<br />

werden.


STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

ERGEBNISSE DER PROJEKTWERKSTATT / ANWOHNERGESPRÄCHE<br />

3. Anregungen und Bedenken für das<br />

Kloster Kreuzberg<br />

Anliegerstraße<br />

Die Verlegung der Anliegerstraße im Zusammenhang<br />

mit der entstehenden Verkehrsberuhigung<br />

am Bruder Franz Haus<br />

wird seitens des Landkreises befürwortet.<br />

Die Verlegung der Straße um das Kloster<br />

löst die Verkehrskonflikte mit Besuchern<br />

des Klosters.<br />

Der Verlauf einer neuen Trasse um das<br />

Kloster sollte nicht zu nah am Bruder Franz<br />

Haus liegen.<br />

Eine Kostenbeteiligung für die Verlegung<br />

der Trasse wird seitens der Anwohner abgelehnt.<br />

Der Verkehrskonflikt im Bereich der Rodelwiese<br />

durch Zuschauer auf der Fahrbahn<br />

an Spitzentagen im Winter sollte berücksichtigt<br />

werden.<br />

Die Wendemöglichkeit für LKW´s am Einschleifpunkt<br />

der neuen Trassierung wird<br />

als unzureichend betrachtet.<br />

Das Kloster muss weiterhin mit schweren<br />

LKW´s angedient werden können.<br />

Bei der vorgeschlagenen Trassierung der<br />

Anliegerstraße werden vor allem Konflikte<br />

im Bereich der Zufahrten der Nebengebäude<br />

durch Anwohnerverkehr und dem Wirtschaftverkehr<br />

des Klosters gesehen.<br />

Schaufenster der Region<br />

Der Standortvorschlag für ein Schaufenster<br />

der Region am Parkplatz ist sinnvoll<br />

und seitens des Landkreises grundsätzlich<br />

förderfähig. Aus Sicht des Landkreises<br />

und der Regierung von Unterfranken werden<br />

dem Standort am Parkplatz gute Umsatzchancen<br />

gegeben.<br />

Aus Sicht der älteren Budenbetreiber wird<br />

ein weit von der Kirche entfernter Standort<br />

von Wallfahrern voraussichtlich nicht angenommen.<br />

Vorplatz Bruder Franz Haus<br />

Die Erweiterung des Vorplatzes vor dem<br />

Bruder-Franz-Hauses steht im Konflikt mit<br />

der dortigen Wasserfilteranlage.<br />

Landkreis<br />

Aus Sicht des Landkreises ist eine Erweiterung<br />

des Platzes mit der vorgeschlagenen<br />

Integration der Verkaufsbuden in die Stützmauer<br />

eine sinnvolle Standortalternative.<br />

Himmelssteige<br />

Für die Entwicklung des Kreuzbergs wird<br />

seitens der Regierung ein hoher architektonischer<br />

Anspruch gefordert.<br />

Die vorgeschlagenen Details wie z.B. eine<br />

Himmelsleiter oder der Kuppenrundweg<br />

sind hierfür überzeugende Ideen.<br />

Biergarten / Tiefgarage<br />

Aus Sicht dess Landkreises ist das vorgeschlagene<br />

Parkdeck in Verbindung mit<br />

einer Terrasse eine Bereicherung für das<br />

Kloster. Für die gastronomische Nutzung<br />

der Terrasse könnte die Toilettenanlage im<br />

Bruder Franz Haus mitgenutzt werden.<br />

Gastronomische Erweiterungsflächen wie<br />

die im Konzept vorgeschlagene Besucherterrasse<br />

werden seitens des Klosters abgelehnt.<br />

Durch das geplante Parkdeck entfällt die<br />

bisherige Wendemöglichkeit für große<br />

LKW´s mit Anhänger.<br />

Naturspielplatz<br />

Mögliche Standorte für einen Spielplatz<br />

auf dem Kreuzberg sollten im Rahmen des<br />

Entwicklungskonzeptes vorgeschlagen<br />

werden.<br />

Als Beispiele hierfür wurde der ehem.<br />

Tierpark des Gasthauses Hohn oder der<br />

Märchenwald in Nähe des Parkplatzes<br />

genannt.<br />

Klostergarten / Kirchplatz / Verkaufsstände<br />

Eine mittelfristige Verlegung der Verkaufsbuden<br />

an einen anderen Standort ist denkbar.<br />

Eine kurzfristige Verlegung gestaltet<br />

sich jedoch problematisch.<br />

Die Bewirtung im Bereich unterhalb des<br />

Eingangs der Kirche soll erhalten bleiben.<br />

Haus „Zum Elisäus“<br />

Für die Entwicklung des gastronomischen<br />

Betriebes wird eine Unterstützung durch<br />

die Wirtschaftsförderung des Landkreises<br />

angeboten.<br />

207


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

DOKUMENTATION<br />

Durch Themengespräche wurden externe<br />

Fachleute in die Planung mit eingebunden<br />

und hatten Gelegenheit, Anregungen und<br />

Bedenken zu äußern. Die Fachgespräche<br />

fanden am 24.<strong>10</strong>.07 im Rathaus Bischofsheim<br />

a.d.Rhön statt.<br />

Teilnehmer<br />

- Stellvertretender Landrat Bad Kissingen,<br />

Herr Gräf<br />

- Bay. Verwaltungsstelle BR Rhön, Herr<br />

Pokorny<br />

- Bay. Hotel- und Gaststättenverband, Herr<br />

Wehner<br />

- Rhönclub, Frau Rinke<br />

- Rhönclub, Herr Rinke<br />

- Amt für Landwirtschaft und Forsten NES,<br />

Herr Klingert<br />

- GL Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Herr<br />

Barthehnes<br />

- Landratsamt Rhön-Graffeld, Herr Wangorsch<br />

- RM Lkr. KG + NES, Frau Schneider<br />

- Landratsamt Bad Leiserhofen, Herr Gerhard<br />

- Tourismus GmbH BR, Geschäftsführer<br />

herr Meissner,<br />

- AD FC, Herr Heinke<br />

- Feuerberglifte, Herr Lindner<br />

- Regierung von Unterfranken, Herr Ott<br />

- Skilifte Kreuzberg, Herr Willet<br />

- Tourismusreferent Bischofsheim<br />

a.d.Rhön, Herr Nägler,<br />

- AUE Unterfranken, Herr Bromma<br />

- Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Herr<br />

Schmuck<br />

- WGF Landschaft, Frau Ziesel<br />

- BBV NES, Grünlandprojekt, Herr Kolb<br />

- Amt für Landwirtschaft und Forsten<br />

Unterfranken, Herr Heinrich<br />

- BN-Kreisgruppe, Frau Wolf<br />

- TG Oberweißenbrunn, Herr Schneider<br />

- Regierung von Unterfranken, Herr Dölger<br />

208<br />

- Landratsamt Bad Kissingen, Herr Schäder<br />

- ALE Unterfranken<br />

Allgemeine Aussagen<br />

Die vorgeschlagenen Projekte müssen<br />

untereinander auf Konflikte geprüft werden<br />

(Erschließung, Umwidmung, Parkplätze,<br />

Blickbeziehungen), oberste Maßgabe<br />

ist hier die Verträglichkeit mit Natur und<br />

Landschaft.<br />

Wesentliche Aufgaben der Flurneuordnung<br />

im Bereich der Region Kreuzberg wird die<br />

Bodenordnung, die Neuordnung von Waldflächen<br />

im Bereich Haselbach und Wegfurt<br />

und der Wegebau darstellen. Hierbei sollte<br />

die Neuordnung von Waldflächen als eigenes<br />

Projekt neu aufgenommen werden.<br />

1. Anregungen und Bedenken zu den<br />

Projektvorschlägen in der Region<br />

Strategiekonzept Walddörfer stärken<br />

Wege<br />

Der Walddörferweg wird von der Akzeptanz<br />

durch Wanderer als schwierig angesehen,<br />

da er unmittelbar vor dem Wanderziel<br />

Kreuzberg liegt und topografisch sehr<br />

bewegt ist.<br />

Anbindung des Walddörferwegs an den<br />

Hochrhöner muss geklärt werden.<br />

Die Einbindung der Walddörfer in das<br />

Mountainbike-Netz ist eine wichtige Maßnahme<br />

zur Ergänzung des Freizeitwegenetzes.<br />

Die Aufwertung der Ortskerne in den<br />

Walddörfern sollte sich an historischen<br />

Vorbildern orientieren.<br />

Führung des Schmalwasserweg bis Kilianshof<br />

grundsätzlich möglich.<br />

Sowohl Schmalwasserweg als auch der<br />

Walddörfer Weg sollen im Anschluss auf<br />

direktem Weg zum Kloster geführt werden.<br />

Flurneuordnung<br />

Waldflurbereinigung ist für die Gemeinde<br />

Sandberg nicht erforderlich.<br />

Streuobstwiesen im Bereich der Walddörfer<br />

sind zu groß dimensioniert. Entlang von<br />

Straßen und Wegen sind Obstbaumreihen<br />

aber denkbar. Die großflächige Anlage von<br />

Streuobstbeständen um die Walddörfer<br />

zur besseren Einbindung in die Landschaft<br />

wird zu Konflikten mit der Landwirtschaft<br />

führen. Hier gilt es eine Lösung zu finden.<br />

Ggf. sollten die Streuobstwiesen kleinflächig<br />

nur im Übergang Ortslage – Landschaft<br />

ausgebildet werden.<br />

In Bezug auf die Weidegemeinschaft<br />

Sandberg ist der Flächennutzungstausch<br />

abgeschlossen (Kilianshof und Schmalwasser).<br />

Hierdurch konnten 220 ha Weideflächen<br />

gesichert werden. Ziel ist eine<br />

Mischbeweidung mit Rindern, Pferden und<br />

Schafen. Das Weideprojekt hat einen modellhaften<br />

Charakter. Die Realisierung ist<br />

abhängig von der Errichtung/Finanzierung<br />

eines Freiluftstalles.<br />

Neue Projekte<br />

Durch einen Haustierzoo (vgl. Rhönhof) z.B.<br />

in Nähe der Walddörfer könnte das Angebot<br />

für Kinder erweitert werden.<br />

Für die Gemeinde Sandberg ist eine Dokumentation<br />

zur Erfassung historischer Kulturlandschaftselemente<br />

bereits in Auftrag<br />

gegeben. Hieraus könnten einzelne Elemente<br />

touristisch aufbereitet werden und<br />

Informationen über Orte und Landschaft


geben. Historische Hauptverkehrsverbindungen<br />

und Wallfahrtswege sind Bestandteil<br />

der Erhebung der Kulturlandschaftselemente.<br />

Die Ergebnisse zu den historischen<br />

Wegeführungen sollten als Anregung im<br />

Konzept berücksichtigt werden.<br />

Strategiekonzept Landschaftsraum<br />

Brendtal entwickeln<br />

keine Aussagen<br />

Strategiekonzept Sinntal als Verbindungskorridor<br />

entwickeln<br />

Feuerberglift<br />

Die Talstation des Feuerberglifts ist derzeit<br />

nur über Pkw erreichbar und sollte über<br />

einen Wanderweg bzw. eine Loipe an das<br />

vorhandene Wegenetz in Richtung Wildflecken<br />

angebunden werden.<br />

Das Angebot für junge Familien in der<br />

Rhön ist unzureichend. Die Erweiterung mit<br />

einer Sommerrodelbahn bzw. Mountainbikestrecke<br />

am Feuerberglift ist akzeptabel<br />

und ermöglicht so die ganzjährige Nutzung<br />

der Talstation.<br />

Starke Bedenken bezüglich Sommerrodelbahn<br />

und Downhillstrecke an der Kissinger<br />

Hütte aufgrund der Unverträglichkeit mit<br />

Natur und Landschaft (Natura 2000-Gebiet).<br />

Sinntalradweg<br />

Der Sinntalradweg als Familienradweg<br />

sollte ab Wildflecken in moderater Steigung<br />

weitergeführt werden.<br />

Der auf der ehemaligen Bahntrasse ge-<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

plante Sinntalradweg könnten durch Objekte<br />

aus der Bahngeschichte attraktiv<br />

gestaltet werden. Für einen moderaten Anstieg<br />

bis zum Kreuzberg wird eine Schleife<br />

um den Guckachspaß vorgeschlagen.<br />

Strategiekonzept Kuppenbereiche<br />

sichern<br />

keine Aussagen<br />

Strategiekonzept Hütten stärken und<br />

entwickeln<br />

Wege<br />

Eine regionale Wanderkarte könnte das<br />

vorhandene Wegenetz übersichtlich darstellen<br />

und so besser vermarkten.<br />

Die Verbindung der Hütten unter dem Programm<br />

„Wandern ohne Gepäck“ soll gestärkt<br />

werden. Dies bedeutet die Abstimmung<br />

unter den Hüttenbetreibern für ein<br />

gemeinsames Marketing und attraktives<br />

Angebot vor allem mit regionalen Produkten<br />

unter der Dachmarke Rhön. Hierfür<br />

ist eine Qualifizierung der Hütten erforderlich.<br />

Die Kissinger Hütte ist eine wichtige Station<br />

vor dem Kreuzberg und soll auch im<br />

Sommer genutzt werden. Die Zufahrt befindet<br />

sich in schlechtem Zustand.<br />

Die bestehenden Mountainbikerouten verbinden<br />

bereits die Hütten um den Kreuzberg.<br />

Bauliche Erweiterung<br />

Eine Erweiterung, Sanierung und Modernisierung<br />

(sowohl Küche als auch Gebäude)<br />

der ausgelasteten Kissinger Hütte ist wün-<br />

ERGEBNISSE DER FACHGESPRÄCHE<br />

schenswert, kann aber nicht allein vom<br />

Rhönclub getragen werden.<br />

Die Anzahl der Individualtouristen in der<br />

Rhön steigt, während Gruppenangebote<br />

weniger genutzt werden.<br />

Ausbau- bzw. Verbesserungsmaßnahmen<br />

der Hütten sollen in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Landratsamt besprochen<br />

werden, da es momentan kein spezielles<br />

Förderprogramm hierfür gibt.<br />

Die Christlichen Gästehäuser und Tagungsstätte<br />

Hohe Rhön in Haselbach sind in das<br />

Gesamtkonzept aufzunehmen und einzubinden.<br />

Förderung<br />

Eine Förderung für den Zugangsweg zur<br />

Kissinger Hütte ist von der Klassifizierung<br />

der Hütte abhängig.<br />

Da Hütten keine gewerblichen Unternehmen<br />

sind, ist eine Unterstützung durch<br />

die Wirtschaftsförderung des Landkreises<br />

ausgeschlossen. Für eine Unterstützung<br />

seitens des Landratsamtes soll als weitere<br />

Gesprächsgrundlage vorerst landkreisbezogen<br />

eine Zustandserhebung erfolgen<br />

und der Modernisierungsbedarf der Hütten<br />

ermittelt werden.<br />

209


ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />

DOKUMENTATION<br />

Strategiekonzept Moutainbikerouten<br />

ausbauen<br />

Portal Wildflecken<br />

Der Ausbau des alten Bahnhofs Wildflecken<br />

ist eine sinnvolle Maßnahme zur stärkeren<br />

Anbindung von Wildflecken an das<br />

Mountainbikenetz.<br />

Bei einem Ausbau des alten Bahnhofs<br />

Wildflecken sollten hier Duschgelegenheiten<br />

für Sportevents, geschaffen werden.<br />

Für Mountainbiker ist Bischofsheim<br />

a.d.Rhön Knotenpunkt und Zentrum in der<br />

Rhön und sollte daher gestärkt werden. Ein<br />

Ausbau Wildfleckens als Portal wird daher<br />

nicht als sinnvoll betrachtet.<br />

Wege<br />

Die Trans-Germany-Bike-Challenge-Route<br />

sollte mit ihrer Station in Bischofsheim<br />

a.d.Rhön im Entwicklungskonzept und im<br />

Wegenetz berücksichtigt werden.<br />

Die Streckenführung in Bischofsheim<br />

a.d.Rhön verläuft teilweise auf Umgehungsstraßen<br />

und sollte daher optimiert<br />

werden.<br />

Das Angebot für Mountainbike Strecken<br />

könnte durch eine Rundroute um den<br />

Kreuzberg (große Höhendifferenzen im Verlauf)<br />

ergänzt werden.<br />

In der Kreuzbergregion gibt es zu viele<br />

Wanderwege. Es sollte ein Projekt zur Bereinigung<br />

der Vielzahl an Wanderwegen<br />

formuliert werden.<br />

Besucherlenkung<br />

Mit dem Projekt Besucherlenkung sollten<br />

die zahlreichen Wege sortiert, sowie Wan-<br />

2<strong>10</strong><br />

derwege und Mountainbikerouten entflechtet<br />

werden.<br />

Bei der Untersuchung der Besucherströme<br />

zum Kreuzberg sollte berücksichtigt werden,<br />

dass die meisten Wanderer von Westen<br />

über den hochfrequentierten Kardinal<br />

Döpfner Weg zum Kreuzberg gelangen. Auf<br />

Grund der vielen Wallfahrerströme und<br />

-routen könnte daraus ein thematisches<br />

Wegeprojekt entwickelt werden.<br />

Der Bäderbus (Mai – Okt.) sollte mit der<br />

Rhön verknüpft werden. Durch die Ausstattung<br />

des Bäderbuses und des Hochrhönbuses<br />

mit einer Fahrradtransportmöglichkeit<br />

könnte der Tagestourismus in der Rhön<br />

gestärkt werden.<br />

Strategiekonzept Übernachtungs- und<br />

Gastronomieangebote sichern und<br />

entwickeln<br />

keine Aussagen<br />

Strategiekonzept Touristische Attraktionen<br />

ausbauen und entwickeln<br />

Touristeninformation<br />

Die vorgeschlagene Quervernetzung der Infostellen<br />

ist sinnvoll, generell sollten diese<br />

gleichrangig behandelt werden.<br />

Attraktionen<br />

Das Angebot für Kinder könnte durch einen<br />

Waldlehrpfad / Walderlebnispark erweitert<br />

werden.<br />

Touristische Großveranstaltungen stehen<br />

im Gegensatz zur Rhön als Standort für<br />

Ruhe und Erholung. Hier sollte für den zu-<br />

künftigen Tourismus ein klares Profil entwickelt<br />

werden.<br />

Die Natur ist Basis für Tourismus, Großveranstaltungen<br />

sind Marketinginstrument<br />

welches neue Besuchergruppen in die<br />

Rhön locken. Auf sie sollte daher nicht verzichtet<br />

werden.<br />

Regionale Produkte<br />

Es wird angeregt, dass die regionalen Produkte<br />

auch in den Gastronomiebetrieben<br />

am Kreuzberg Eingang finden.<br />

Wald und Tourismus<br />

Bei der Waldbewirtschaftung wird starke<br />

Rücksicht auf die Belange des Rhön-Tourismus<br />

genommen. Dies bedeutet für die<br />

Forstwirtschaft auf mögliche wirtschaftliche<br />

Entwicklungen freiwillig zugunsten<br />

der Tourismusförderung zu verzichten. Bei<br />

einem wirtschaftlichen Vergleich mit anderen<br />

Waldstandorten ist dieser Faktor zu<br />

berücksichtigen.<br />

Strategiekonzept Wintersportangebote<br />

sichern und entwickeln<br />

Loipen<br />

Die Möglichkeit der Anpflanzung von Fichten<br />

entlang von Langlaufloipen zu Verlängerung<br />

der Nutzungsdauer sollte geprüft<br />

werden. (Seitens der Forstwirtschaft dagegen<br />

spricht, dass bereits heute die Forstwirtschaft<br />

Einbußen aufgrund der Förderung<br />

des Tourismus in der Rhön akzeptiert.<br />

Die Anpflanzung der in der Rhön nicht<br />

typischen Fichte würde die Akzeptanzschwelle<br />

überschreiten.)


2. Anregungen und Bedenken zu den<br />

Projektvorschlägen am Kreuzberg<br />

Beschilderungskonzept<br />

Die Vielfalt von Wegen und Beschilderungssystemen<br />

verwirrt den Besucher und<br />

macht ein einheitliches Beschilderungskonzept<br />

erforderlich.<br />

Skiliftbetrieb im Sommer<br />

Für die Sommerrodelbahn am Feuerberglift<br />

wird die Nähe zur Sommerrodelbahn der<br />

Wasserkuppe als Konkurrenz gesehen.<br />

Der Kreuzberglift trägt sich momentan<br />

selbst, jedoch sind mit dem Budget nur<br />

Erhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen<br />

durchführbar.<br />

Um die Wirtschaftlichkeit des Lifts zu sichern<br />

ist während der Sommermonate die<br />

Nutzung mit einem Hillracer angedacht.<br />

Dieser benötigt keine weiteren baulichen<br />

Maßnahmen. Der Eingriff in die Natur<br />

(Grasnarbe) könnte durch eingeschränkten<br />

Betrieb minimiert werden. Alternativ ist<br />

eine Strecke auf einem befestigten Weg<br />

angedacht, die jedoch über die Gemarkung<br />

der Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />

führt. Dieser Weg könnte im Winter von<br />

Schifahrern als Verbindungsweg zwischen<br />

Kreuzbergparkplatz und Liftstation genutzt<br />

werden.<br />

Empfehlung: Das Projekt Hillracer sollte<br />

nur weiterverfolgt werden, wenn es der<br />

Sicherung der touristischen Infrastruktur<br />

nützt und natur- und landschaftsverträglich<br />

durchführbar ist. Hierfür ist ein Nachweis<br />

z.B. durch einen Probebetrieb zur bringen,<br />

da Erfahrungswerte im Betrieb des Sportgeräts<br />

fehlen. Als weiteren Aspekt gilt es<br />

zu berücksichtigen, dass eine Entwicklung<br />

verglichen mit der hessischen Wasserkuppe<br />

am Kreuzberg nicht gewünscht ist.<br />

STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />

Kuppenrundweg<br />

Beim Kuppenrundweg ist zu berücksichtigen,<br />

dass es sich hierbei um einen keltischen<br />

Ringwall handelt. Dies sollte bei<br />

der Planung einfließen (Keltenausstellung<br />

in Fladungen).<br />

3. Anregungen und Bedenken zu den<br />

Projektvorschlägen für das Kloster<br />

Kreuzberg<br />

Großparkplatz<br />

Im Zuge der Neugestaltung des Parkplatzes<br />

am Kreuzberg sollte eine Haltestelle<br />

für die gleichzeitige Andienung durch<br />

den Hochröhnbus und den Sinntalbus geplant<br />

werden.<br />

Schaufenster der Region<br />

Die geplante Tourismusinformation im<br />

Schaufenster der Region soll sich nicht mit<br />

der Tourismusinformation im Bruder-Franz-<br />

Haus überschneiden.<br />

Anliegerstraße<br />

ALE bietet Hilfestellung beim erforderlichen<br />

Landtausch für die Verlegung der<br />

Straße am Kreuzberg an.<br />

Skulpturenweg<br />

Als Anregung für den Skulpturenweg am<br />

Kreuzberg wird der Franziskusweg mir den<br />

<strong>10</strong> Stationen zum Sonnengesang an der<br />

Thüringer Hütte benannt.<br />

Himmelssteige<br />

Seitens der Touristik wird die Himmelssteige<br />

als ein herausragendes Projekt für<br />

die Neugestaltung des Kreuzbergs gesehen.<br />

Es gibt bereits Wallfahrtsorte mit einem<br />

ERGEBNISSE DER FACHGESPRÄCHE<br />

achsialen Kreuzweg, daher ist eine Himmelssteige<br />

auf dem Kreuzberg gut vorstellbar.<br />

Biergarten<br />

Die Trennung in einen spirituellen Bereich<br />

für den Empfang der Pilger und einen Bereich<br />

für Gastronomie wird als tragfähiges<br />

Konzept für die weitere Entwicklung des<br />

Klosters gesehen.<br />

Haus „Zum Elisäus“<br />

Durch den Erwerb des Gasthof Hohns<br />

durch das Kloster und Betrieb als Haus<br />

„Zum Elisäus“ eröffnen sich neue Perspektiven<br />

zur Erweiterung des Angebots für z.B.<br />

Hochzeiten sowie ein zeitgerechtes Beherbergungsangebot.<br />

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