1 2 4 5 8 9 10 - Kreuzbergallianz
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ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN, MARKT WILDFLECKEN, SANDBERG<br />
SCHIRMER | ARCHITEKTEN & STADTPLANER
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
IMPRESSUM<br />
Schirmer - Architekten und Stadtplaner<br />
Tiergartenstraße 4c<br />
97209 Veitshöchheim<br />
Bearbeitung:<br />
Prof. Dipl.-Ing. Martin Schirmer<br />
Dipl.-Ing. (FH) Johannes Klüpfel<br />
WGF Landschaft<br />
Landschaftsarchitekten GmbH<br />
Vordere Cramergasse 11<br />
90478 Nürnberg<br />
Bearbeitung:<br />
Prof. Dipl.-Ing. Gerd Aufmkolk<br />
Dipl.-Ing. Sigrid Ziesel<br />
BTE<br />
Tourismusmanagement<br />
Regionalentwicklung<br />
Stiftstraße 12<br />
30159 Hannover<br />
Bearbeitung:<br />
Dipl.-Ing. Mathias Behrens-Egge<br />
Juli 2008<br />
Im Auftrag der Kommunen<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön,<br />
Markt Wildflecken, Sandberg<br />
Das Entwicklungskonzept Kreuzberg wurde<br />
gefördert durch die Regierung von Unterfranken<br />
und das Amt für Ländliche Entwicklung<br />
Unterfranken.<br />
2
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
INHALT<br />
Vorwort<br />
Methode<br />
1. Betrachtungsebene Region<br />
Bestandsaufnahme<br />
Bewertung<br />
Ziele und Handlungsfelder<br />
Strategiekonzepte<br />
Projekte<br />
2. Betrachtungsebene<br />
Weiler Kreuzberg<br />
Bestandsaufnahme<br />
Bewertung<br />
Ziele und Handlungsfelder<br />
Projekte<br />
3. Betrachtungsebene<br />
Kloster Kreuzberg<br />
Bestandsaufnahme<br />
Bewertung<br />
Ziele und Handlungsfelder<br />
Projekte<br />
4. Umsetzung und weiteres Vorgehen<br />
Projektliste<br />
Fördermöglichkeiten<br />
Empfehlungen<br />
5. Anhang<br />
Fachbeitrag Tourismus<br />
Ergebnisse der Anwohnergespräche<br />
Ergebnisse der Projektwerkstatt<br />
Ergebnisse der Fachgespräche<br />
3
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
1. Bürgermeister Udo Baumann<br />
4<br />
Markt Wildflecken<br />
1. Bürgermeister Alfred Schrenk<br />
Sandberg<br />
1. Bürgermeister Detlef Beinhauer
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Die Region rund um den Kreuzberg hat sich<br />
auf den Weg gemacht, ihre Zukunft gemeinsam<br />
zu gestalten!<br />
Mit der Erstellung dieses Integrierten<br />
Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK)<br />
möchten die beteiligten Kommunen, die<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, die Marktgemeinde<br />
Wildflecken und die Gemeinde<br />
Sandberg die sich bietenden Entwicklungschancen<br />
aufgreifen und nachhaltig nutzen.<br />
Das vorliegende Konzept bietet die Grundlage<br />
für gemeinsame Aktionen und<br />
Maßnahmen in den Bereichen Tourismus,<br />
Landwirtschaft und Dorfentwicklung. Wir<br />
sind überzeugt, dass nur gemeinsame Aktivitäten,<br />
über Landkreisgrenzen hinweg<br />
und weg vom bisherigen Kirchturmdenken,<br />
unsere Region insgesamt nach vorne bringen<br />
kann.<br />
Mittelpunkt und verbindendes Merkmal<br />
einer neuen gemeinsamen Entwicklung<br />
ist die Lage unserer Kommunen um den<br />
Kreuzberg, den „Heiligen Berg der Franken“,<br />
mitten im Biosphärenreservat Rhön.<br />
Unsere Region steht vor großen Heraus-<br />
VORWORT<br />
forderungen. Das Entwicklungskonzept<br />
Kreuzberg zeigt uns Möglichkeiten, auf die<br />
Folgen des demografischen Wandels, die<br />
Veränderungen in der land- und forstwirtschaftlichen<br />
Struktur und auf die neuen<br />
Anforderungen im Tourismus gestaltend<br />
einzugehen.<br />
Dies birgt sowohl Chancen als auch Risiken,<br />
denen wir am besten gemeinsam<br />
und durch neue Wege der Zusammenarbeit<br />
mit der Einbindung unserer Bürger begegnen<br />
können.<br />
Erste Umsetzungserfolge zeichnen sich<br />
gegenwärtig bereits ab und motivieren<br />
die beteiligten Akteure, sich weiter in den<br />
angestoßenen Prozess einzubringen und<br />
diesen mit Leben zu erfüllen.<br />
Der erste Schritt hin zur eigentlichen Zielsetzung<br />
des Entwicklungsprozesses ist damit<br />
geschafft: den Menschen in der Region<br />
eine Perspektive zu bieten und damit die<br />
Zukunft rund um den Kreuzberg aktiv zu<br />
gestalten.<br />
Die Bürgermeister<br />
5
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG<br />
Anlass<br />
Auf der Grundlage der Ergebnisse des<br />
Workshops vom 18. März 2006 unter dem<br />
Thema „Vom Kreuz zum Krug - Der Kreuzberg<br />
als bedeutender Wallfahrtsort“ mit<br />
Vertretern der Landkreise Rhön-Grabfeld<br />
und Bad Kissingen wurde die Erstellung<br />
eines Entwicklungskonzeptes angeregt.<br />
Die Kommunen Bischofsheim a.d.Rhön,<br />
Sandberg und Wildflecken haben daraufhin<br />
gemeinsam mit der Regierung von Unterfranken<br />
und dem Amt für ländliche Entwicklung<br />
Würzburg die Erarbeitung eines<br />
Entwicklungskonzepts für den Kreuzberg<br />
und die Region im November 2006 beauftragt.<br />
Ausgangspunkt<br />
Der Kreuzberg mit dem gleichnamigen<br />
Kloster ist mit jährlich über 500.000 Besuchern<br />
ein religiöser und touristischer<br />
Anziehungspunkt von überregionaler Bedeutung.<br />
Kloster und „heiliger Berg“ sind<br />
Wallfahrtsstätte und Pilgerort. Gleichzeitig<br />
profiliert sich das Kloster auch wirtschaftlich,<br />
u.a. mit seiner Brauerei, als touristisches<br />
Zentrum in der Rhön.<br />
Als Planungsschwerpunkt soll der Würde<br />
des Kreuzbergs Rechnung getragen werden,<br />
zukünftige Handlungsfelder für den<br />
städtebaulichen Bereich „Weiler-Kloster<br />
Kreuzberg“ aufgezeigt und der Nutzen<br />
für die angrenzenden Kommunen anhand<br />
eines gemeinsamen Konzeptes deutlich<br />
gemacht werden. Mit dem Entwicklungskonzept<br />
sollen darüber hinaus konkrete<br />
Vorschläge sowohl auf die Entwicklung<br />
und Gestaltung des Klosters und des<br />
Kreuzberges als auch im Hinblick auf die<br />
Einbettung der Anlage in die Region gegeben<br />
werden.<br />
Interkommunale Betrachtung<br />
Das Kloster Kreuzberg kann nicht losgelöst<br />
von der benachbarten Infrastruktur, den<br />
Freizeitangeboten in der Landschaft und<br />
der Landnutzung in der Region betrachtet<br />
werden. Der Verknüpfung mit den vorhandenen<br />
Potenzialen kommt deshalb eine<br />
besondere Bedeutung zu und wirkt sich bis<br />
auf die Ebene von zukünftigen Einzelprojekten<br />
aus.<br />
6<br />
Der Planungsprozess ist daher stufenweise<br />
aufgebaut worden. Er umfasst sowohl<br />
unterschiedliche Betrachtungsmaßstäbe<br />
– von der übergeordneten Gesamtschau<br />
bis zum konkreten Planungsgebiet - als<br />
auch eine zunehmende Konkretisierung<br />
und Aussagenschärfe der Planung. Damit<br />
soll der Planungsprozess nachvollziehbar<br />
bleiben.<br />
Die Betrachtungsweise der Arbeit bewegt<br />
sich auf drei Maßstabsebenen:<br />
- Region mit der Stadt Bischofsheim<br />
a.d.Rhön und den Gemeinden Markt<br />
Wildflecken und Sandberg (ILEK)<br />
- Weiler Kreuzberg (ISEK)<br />
- Kloster Kreuzberg (ISEK)<br />
Mit der Bearbeitung auf unterschiedlichen<br />
Maßstabsebenen können sowohl die Instrumente<br />
der ländlichen Entwicklung<br />
(ILEK) als auch Methoden integrierter städtebaulicher<br />
Entwicklungskonzepte (ISEK)<br />
verknüpft und sinnvoll eingesetzt werden.<br />
Interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
Die Aufgabenstellung berührt unterschiedliche<br />
Fachdisziplinen und bedarf einer<br />
fachübergreifenden Bearbeitung. Den<br />
Kern der Arbeitsgruppe stellen die Fachgebiete<br />
Städtebau/Siedlungsentwicklung<br />
(Schirmer - Architekten und Stadtplaner,<br />
Veitshöchheim) und Landschaftsplanung/<br />
Ökologie/Landwirtschaft (WGF Landschaftsarchitekten<br />
GmbH, Nürnberg).<br />
Die Beratung zu Fragen der Tourismusentwicklung<br />
erfolgte durch BTE - Tourismusmanagement,<br />
Regionalentwicklung, Hannover<br />
& Berlin.<br />
Kooperatives Verfahren<br />
Sowohl in der Zielfindungsphase als auch<br />
mit der Erarbeitung der einzelnen Projekte<br />
und Maßnahmen hat eine intensive Einbindung<br />
der maßgeblichen Akteure stattgefunden.<br />
Die Moderation der Abstimmung<br />
erfolgte durch die Planer, um einen engen<br />
Zusammenhang zwischen den Zielformulierungen<br />
und der Umsetzung auf Projektebene<br />
zu gewährleisten.<br />
Gemeinsam mit dem Amt für ländliche<br />
Entwicklung und der Städtebauförderung<br />
der Regierung von Unterfranken wurden<br />
die Akteure und unmittelbaren Anwohner<br />
in den Planungsprozess über Workshops<br />
und Gespräche einbezogen. Die Bildung<br />
einer projektbegleitenden Lenkungsgruppe<br />
diente der Organisation des Verfahrens<br />
und kurzen Abstimmungswegen.<br />
Ziele und Handlungsfelder<br />
Ziel des Planungsprozesses ist die Koordinierung<br />
der unterschiedlichen Interessen<br />
und Erwartungen sowie die Schaffung<br />
eines Bewusstseins für Kooperation auf<br />
der Grundlage der Herausarbeitung möglicher<br />
„win – win“-Situationen. Folgende<br />
Interessen werden hierbei durch die Planung<br />
berührt:<br />
- Interessen der Städte und Gemeinden<br />
Bischofsheim a.d.Rhön, Wildflecken und<br />
Sandberg<br />
- Interessen der Landwirtschaft<br />
- Religiöse und wirtschaftliche Interessen<br />
des Klosters<br />
- Interessen der Anrainer des Klosters.<br />
Die Zielfindung baute auf einer lokalen<br />
Analyse der unterschiedlichen Begabungen<br />
auf. Hierfür wurden im Rahmen der Bestandsaufnahme<br />
die Potenziale im Untersuchungsraum<br />
aufgenommen und bewertet<br />
und daraus zukünftige Handlungsfelder<br />
definiert.<br />
In einem gemeindeübergreifenden Entwicklungsleitbild<br />
werden die Ziele für den<br />
Gesamtraum der Region zusammengefasst.<br />
Für die Betrachtungsebene des Weilers<br />
Kreuzbergs sind die Ziele in Form von<br />
„<strong>10</strong> Trittsteinen“ für die weitere Entwicklung<br />
des Kreuzbergs formuliert.<br />
Das Entwicklungskonzept zeigt hierbei<br />
mögliche Projekte zur Sicherung und zum<br />
Ausbau von u.a. folgenden Zielen und<br />
Handlungsfeldern auf:<br />
- Entwicklung des Klosterbereiches und<br />
des Wallfahrtsortes als traditionelles<br />
Symbol religiösen Lebens<br />
- Entwicklung des Weilers Kloster Kreuzberg<br />
als attraktiver touristischer Anziehungspunkt<br />
- Besuchermanagement und Besucherlenkung
- Gestalterische Aufwertung des Klosterbereiches<br />
sowie seiner Beziehung zum<br />
Kreuzberg<br />
- Einbindung des Leader+ Projekts „Bruder-<br />
Franz-Haus“ in das Gesamtkonzept<br />
- Aufwertung und Erweiterung des touristischen<br />
Angebots<br />
- Einbindung der Landwirte in Wertschöpfungsprozesse<br />
- Ermittlung des Bedarfs an Bodenmanagement<br />
und Bodenordnungsverfahren in<br />
Wald und Flur - Pflege des Landschaftsbildes.<br />
Projektliste<br />
In einer Projektliste werden die Projekte<br />
auf der Ebene der Region, des Weilers<br />
Kreuzberg und des Klosters zusammengefasst.<br />
Dieser Projektkatalog ist keineswegs<br />
abschließend. Er zeigt vielmehr gemeinsam<br />
entwickelte Bausteine auf, die synergetisch<br />
zur Stärkung des Raums beitragen.<br />
Das Entwicklungskonzept zeigt somit die<br />
grundsätzliche Richtung der weiteren Entwicklung<br />
auf. Weitere Bausteine können<br />
jederzeit integriert werden.<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Betrachtungsebene Region<br />
Betrachtungsebene Weiler Kreuzberg<br />
Betrachtungsebene Kloster Kreuzberg<br />
METHODE<br />
7
BETRACHTUNGSEBENE REGION<br />
1<br />
9
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
LAGE IM RAUM<br />
Alle drei Kommunen um den Kreuzberg gehören<br />
dem Regierungsbezirk Unterfranken<br />
an. Die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und<br />
Sandberg liegen im Landkreis Rhön-Grabfeld,<br />
der Markt Wildflecken ist dem Landkreis<br />
Bad Kissingen zugehörig.<br />
Der Untersuchungsraum um den Kreuzberg<br />
liegt inmitten der Spange zwischen den<br />
beiden Bundesautobahnen BAB A7 und<br />
BAB A71. Diese ermöglichen eine gute<br />
Erreichbarkeit zu den entfernt liegenden<br />
Großstädten.<br />
Kurzwegige Anbindung besteht zu den<br />
benachbarten Städen Fulda sowie den drei<br />
Kurstädten Bad Kissingen, Bad Brückenau<br />
und Bad Neustadt / Saale.<br />
<strong>10</strong>
Quelle: Regierung von Unterfranken, Stand 2008<br />
Der Regionalplan Main - Rhön (3)<br />
stellt das Untersuchungsgebiet als ländlichen<br />
Teilraum dar, dessen Struktur zur<br />
Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />
in besonderem Maße gestärkt<br />
werden soll.<br />
Das Untersuchungsgebiet liegt nördlich der<br />
überregionalen Entwicklungsachsen von<br />
Bad Kissingen in Richtung Fulda und Erfurt.<br />
Das Unterzentrum Bischofsheim a.d.Rhön<br />
soll als zentraler Ort bevorzugt entwickelt<br />
werden. Einen weiteren Entwicklungsschwerpunkt<br />
bildet das Kleinzentrum<br />
Markt Wildflecken.<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
REGIONALPLAN<br />
11
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Das Untersuchungsgebiet ist Teil der Mittelgebirgslandschaft<br />
Rhön und durch den<br />
Wechsel offener, grasbestandener Kuppen<br />
mit geschlossenen Wäldern sowie langgestreckten<br />
Tälern charakterisiert. Die Landwirtschaft<br />
trägt hierbei im Wesentlichen<br />
dazu bei, diese traditionell entstandene<br />
Kulturlandschaft zu erhalten.<br />
Das Untersuchungsgebiet umfasst ca. 175<br />
km². Das Relief ist stark bewegt und weist<br />
bis zu 500m Höhenunterschied auf.<br />
Drei Hauptgewässer gliedern den Raum:<br />
- Die Brend zwischen Oberweißenbrunn<br />
und Wegfurt<br />
- Die Sinn mit Ursprung am Arnsberg bei<br />
Wildflecken<br />
- Die Schmalwasser mit Ursprung am<br />
Kreuzberg bei Sandberg<br />
Die markantesten Erhebungen sind:<br />
- der Kreuzberg mit 928 m üNN<br />
- der Arnsberg mit 842 m üNN<br />
- der Feuerberg mit 830 m üNN<br />
Die Siedlungsflächen mit ihren kleinteiligen<br />
Gebäuden im Ortskern befinden sich<br />
überwiegend im nördlichen Teil des Untersuchungsgebietes<br />
und liegen meist in<br />
den Talräumen. Die Straßendörfer in der<br />
Gemeinde Sandberg nehmen hierbei eine<br />
Sonderstellung durch ihre exponierte Lage<br />
auf den Höhenrücken südlich des Kreuzbergs<br />
ein.<br />
Die Anbindung der drei Kommumen an das<br />
übergeordnete Fernverkehrsnetz verläuft<br />
durch das Brendtal und das Sinntal. Hier<br />
bestehen Anschlüsse zu den benachbarten<br />
Kurstädten Bad Kissingen und Bad Neustadt<br />
sowie an die Autobahnen BAB A7<br />
und BAB A71. Eine direkte Bahnanbindung<br />
besteht nicht.<br />
Der Truppenübungsplatz Wildflecken<br />
nimmt einen großen Anteil im Untersuchungsgebiet<br />
ein. Als aktive militärische<br />
Einrichtung ist er nur an Ausnahmetagen<br />
öffentlich zugänglich und entzieht sich der<br />
kommunalen Planungshoheit.<br />
12
Sinntal<br />
Feuerberg<br />
Arnsberg<br />
Kreuzberg<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
RÄUMLICHER BESTAND<br />
Brendtal<br />
Schmalwassertal<br />
13
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Die drei Kommunen im Untersuchungsgebiet<br />
sind in Bezug auf den Fahrverkehr gut<br />
erschlossen und kurzwegig an das überregionale<br />
Verkehrsnetz angebunden.<br />
Von Westen schafft die nahgelegene Autobahnausfahrt<br />
Wildflecken / Bad Brückenau<br />
der BAB A7 Verbindung zu den entfernt<br />
liegenden Großstädten. Von Osten ist das<br />
Untersuchungsbebiet über Bad Neustadt<br />
mit der BAB A71 an das überregionale Verkehrsnetz<br />
angebunden.<br />
Die interne Erschließung des Untersuchungsgebiets<br />
erfolgt über die Bundesstraße<br />
B279 im Norden der Stadt Bischofsheim<br />
a.d.Rhön und der Staatsstraße St 2289<br />
über Wildflecken. Die abseits liegende<br />
Gemeinde Sandberg wird durch die Staatsstraße<br />
St 2267 in das örtliche Straßennetz<br />
eingebunden. Der Kreuzberg ist über<br />
Kreisstraßen von Bischofsheim a.d.Rhön<br />
und Oberwildflecken gut erreichbar.<br />
Durch die Erschließung mit drei ÖPNV Linien<br />
zwischen Gersfeld und Bad Neustadt<br />
a.d. Saale ist vor allem die Stadt Bischofsheim<br />
a.d.Rhön mit ihren Ortsteilen gut an<br />
das überregionale Verkehrsnetz angebunden<br />
und dadurch beliebter Ausgangspunkt<br />
für den Wandertourismus. Durch einen<br />
Fahrradanhänger ist der Hochrhönbus im<br />
Zeitraum von Mai bis Oktober Zubringer<br />
für den Fahrradtourismus.<br />
Die Erschließung der Gemeinde Sandberg<br />
erfolgt in Richtung Bad Neustadt a.d.<br />
Saale. Über Burkardroth ist eine Anbindung<br />
nach Bad Kissingen gegeben.<br />
Der Sinntalbus über Bad Brückenau - Wildflecken<br />
schafft eine saisonale Verbindung<br />
zum Kreuzberg lediglich am Wochenende.<br />
Die ÖPNV Anbindung von Wildflecken erfolgt<br />
von Bad Brückenau in Richtung Bad<br />
Neustadt a.d. Saale.<br />
Mit der Stilllegung der Sinntalbahn seit<br />
2002 ist keine direkte Bahnanbindung im<br />
Gebiet mehr vorhanden. Der nächste Bahnhof<br />
befindet sich in Gersfeld und schafft<br />
mit der Rhönbahn die Verbindung nach<br />
Fulda.<br />
Zahlreiche Wanderparkplätze liegen direkt<br />
an der Straße und ermöglichen so die<br />
unmittelbare Freizeitnutzung der Rad- und<br />
14<br />
Wanderwege. Der ruhende Verkehr am<br />
Kreuzberg wird durch einen Großparkplatz<br />
mit 679 Stellplätzen organisiert.<br />
Schönes Wetter- und gute Schneeverhältnissen<br />
führen im Winter oft zu Verkehrsengpässen<br />
auf den Anfahrtstraßen<br />
durch Erholungssuchende. An entsprechenden<br />
Spitzentagen sind die Parkplätze<br />
an den Liftanlagen überlastet und es<br />
kommt verstärkt zu “wildem Parken“ entlang<br />
der Zufahrtsstraßen.<br />
Fazit<br />
Entwicklungsbedarf in Bezug auf den Tourismus<br />
wird hier im Ausbau des öffentlichen<br />
Personenverkehrs und zusätzlichen<br />
Transportangeboten für Fahrrad- bzw.<br />
Skitouristen gesehen. Der touristische<br />
Ausbau der ehem. Sinntalbahnstrecke als<br />
Fahrradweg stellt ein weiteres Entwicklungspotenzial<br />
dar.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
VERKEHR<br />
15
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Die überwiegende Bauflächennutzung<br />
im Untersuchungsgebiet liegt im Bereich<br />
Wohnen. Schwerpunkte bilden hierbei<br />
die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und der<br />
Markt Wildflecken.<br />
Alle weiteren Orte sind eher landwirtschaftlich<br />
geprägt und daher größtenteils<br />
als gemischte Baufläche dargestellt.<br />
Größere Flächenangebote für Gewerbe<br />
befinden sich nördlich der Stadt Bischofsheim<br />
a.d.Rhön (GE Querenteich) und in<br />
der Gemeinde Wildflecken. Hier soll durch<br />
Konversion der ehemaligen Rhönkaserne in<br />
Oberwildflecken der bestehende Gewerbestandort<br />
erweitert werden. Für ein erfolgreiches<br />
Standortmarketing bedarf es hier<br />
neben den harten Kriterien wie Lage und<br />
Preis auch die Bildung einer attraktiven<br />
Adresse mit eindeutigem Profil.<br />
Die große Sonderbaufläche nördlich bei<br />
Wildflecken liegt direkt am Truppenübungsplatz<br />
und wird als Kaserne für die<br />
Bundeswehr genutzt. Der Standort soll<br />
vorraussichtlich auch weiterhin für militärische<br />
Zwecke dienen.<br />
Fazit<br />
Zukünftige Siedlungserweiterungen sollten<br />
sich auf die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
und den Markt Wildflecken konzentrieren,<br />
um die dortigen Infrastruktureinrichtungen<br />
zu sichern und zu entwickeln.<br />
Durch Aufwertungsmaßnahmen wie z.B.<br />
die Altstadtsanierung in Bischofsheim a.d.<br />
Rhön sollen vordringlich die Potenziale im<br />
Bestand genutzt werden.<br />
In allen übrigen Orten sollte der Wohnbauflächenbedarf<br />
durch Innenentwicklung, d.h.<br />
durch die Entwicklung des Bestands in den<br />
Ortskernen gedeckt werden.<br />
16
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
SIEDLUNGSSTRUKTUR<br />
17
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Versorgungsangebote und soziale Infrastruktur<br />
konzentrieren sich auf die Kern-<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und den<br />
Markt Wildflecken. Dementsprechend ist<br />
eine ausreichende Grundversorgung mit<br />
erweitertem Handels- und Dienstleistungsangebot<br />
nur in diesen beiden Orten vorhanden.<br />
Die Ortsteile der Stadt Bischofsheim a.d.<br />
Rhön haben größtenteils keine eigene<br />
Grundversorgung. Eine Teilgrundversorgung<br />
durch einen Bäcker oder Metzger ist<br />
in der Gemeinde Wildflecken und Sandberg<br />
meist vorhanden.<br />
Die Versorgung mit Kindergärten und<br />
Grundschulen ist im Untersuchungsgebiet<br />
gewährleistet. Hauptschulen befinden sich<br />
in der Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und<br />
in Markt Wildflecken. Für weiterführende<br />
Schulen muß auf das Angebot der umliegenden<br />
Städte zurückgegriffen werden.<br />
Neben der staatlichen Berufsfachschule<br />
für Holzbildhauer erfreut sich insbesondere<br />
die Hauswirtschaftsschule ald Bildungseinrichtung<br />
des Amtes für Landwirtschaft<br />
und Forsten großer Beliebtheit.<br />
Die medizinische Versorgung mit Allgemein-<br />
und Zahnärzten ist in den Hauptorten<br />
jeder Kommune gegeben. Fachärzte<br />
sind im Untersuchungsgebiet nicht vorhanden.<br />
Fazit<br />
Die Verteilung der Versorgungseinrichtungen<br />
im Untersuchungsgebiet zeigt<br />
eindeutig die Vorrangstellung des Unterzentrums<br />
Bischofsheim a.d.Rhön und des<br />
Kleinzentrums Markt Wildflecken. Diese<br />
leisten wesentliche Versorgungsfunktion<br />
welche in Zukunft durch entsprechende<br />
Siedlungspolitik gestärkt werden soll.<br />
18
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
VERSORGUNGSANGEBOT<br />
19
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Auf Grund der relativ jungen Siedlungsgeschichte<br />
liegen im Untersuchungsgebiet<br />
keine Baudenkmäler von überregionaler<br />
Bedeutung. Dennoch stellt Bischofsheim<br />
a.d.Rhön mit seinem historischen Stadtkern<br />
(Ensembleschutz, Gestaltungssatzung)<br />
den Schwerpunkt im Untersuchungsgebiet<br />
dar. Als bedeutend sind hier der Zentturm,<br />
das Rentamt und die vor kurzem sanierte<br />
Ruine der Osterburg zu nennen.<br />
Desweiteren finden sich einzelne Gebäudedenkmäler<br />
in den Stadtteilen von Bischofsheim<br />
a.d.Rhön und der Gemeinde<br />
Sandberg. Mit Ausnahme der Gemeinde<br />
Wildflecken gibt es nahezu in jedem Ort<br />
eine denkmalgeschützte Kirche sowie<br />
einzelne Gebäudedenkmäler. Hier ist die<br />
Wallfahrtskirche Maria Ehrenberg zu nennen,<br />
die sich im heutigen Gebiet des Truppenübungsplatzes<br />
befindet.<br />
Bedeutendes Bodendenkmal ist vor allem<br />
das Basaltblockmeer am Osthang des<br />
Kreuzberges. Desweiteren zeugen Ruinen,<br />
Wälle und Wüstungen von vergangener<br />
Siedlungstätigkeit. Als wertvolle Einzelschöpfungen<br />
sind verschiedene Bäume<br />
wie z.B. die Hexeneiche bei Bischofsheim<br />
a.d.Rhön unter Naturschutz gestellt.<br />
Das kulturelle Leben konzentriert sich<br />
überwiegend auf die Stadt Bischofsheim<br />
a.d.Rhön und den Kreuzberg. Hier finden<br />
u.a. touristische Veranstaltungen, Ausstellungen,<br />
Konzerte sowie Märkte statt. In<br />
den Gemeinden Wildflecken und Sandberg<br />
finden sich hingegen nur wenige Angebote.<br />
Fazit<br />
Die vorhandenen Potenziale sollen zur<br />
Erweiterung des kulturellen Angebots und<br />
damit zur Stärkung des Tourismus ausgebaut<br />
werden. Durch entsprechende Events<br />
könnte gerade der Bereich der Walddörfer<br />
aufgewertet werden.<br />
Mit der Präsentation regionaler Produkte<br />
in neuen, zeitgemäßen Häusern könnten<br />
Impulse für ein verändertes Verständnis<br />
der Baukultur gesetzt und gleichzeitig das<br />
Image für die regionale Vermarktung gestärkt<br />
werden.<br />
20
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
KULTUR UND EVENTS<br />
21
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Die Angebotspalette für die Sommersaison<br />
beschränkt sich derzeit vor allem auf den<br />
Wander- und Radtourismus. Schwerpunktbereich<br />
ist hier vor allem der Kreuzberg<br />
und Bischofsheim a.d.Rhön. Die benachbarten<br />
Gemeinden Wildflecken und Sandberg<br />
profitieren durch die Nähe zu diesen<br />
Schwerpunkten.<br />
Das Gastronomieangebot verteilt sich mit<br />
durchschnittlich 1 bis 2 Gastronomiebetrieben<br />
im Ort gleichmäßig über das Untersuchungsgebiet.<br />
Ein vielfältiges Angebot<br />
findet sich vor allem in der Stadt Bischofsheim<br />
a.d.Rhön mit allein 11 Gaststätten<br />
und im umliegenden Bereich. Hier finden<br />
sich auch mehrere ganzjährig bewirtschaftete<br />
Hütten wie z.B. das Neustädter Haus.<br />
Der Schwerpunkt an Übernachtungsangeboten<br />
liegt mit weit über <strong>10</strong>0.000<br />
Übernachtungen pro Jahr eindeutig in<br />
Bischofsheim a.d.Rhön. Ein Vergleich der<br />
durchschnittlichen Bettenbelegung zeigt<br />
große freie Kapazitäten über das Jahr in<br />
allen Kommunen. Mit ca. 27 % sind die<br />
Bettenangebote in Bischofsheim a.d.Rhön<br />
nur zu einem Drittel im Jahr belegt. Die<br />
Auslastung in Wildflecken und vor allem in<br />
der Gemeinde Sandberg liegt hier deutlich<br />
niedriger.<br />
Die Feriendörfern in Oberwildflecken bei<br />
Haselbach sowie das Angebot an Campingplätzen<br />
bieten alternative Übernachtungsmöglichkeiten<br />
für den Touristen.<br />
Attraktionen sowie Angebote für den Freizeitsport<br />
finden sich vorwiegend in Bischofsheim<br />
a.d.Rhön und in Wildflecken.<br />
Hier werden unter anderem verschiedene<br />
Flugsportarten wie Ballon- oder Gleitschirmfliegen<br />
angeboten. Angebote für<br />
Reiten finden sich u.a. am Kilianshof in der<br />
Gemeinde Sandberg.<br />
Fazit<br />
Grundsätzlich besteht im Bereich der Hotellerie<br />
und Gastronomie Qualifizierungsbedarf.<br />
Hier könnten verstärkt auch regionale<br />
Produkte eingesetzt werden.<br />
Freizeitangebote für die Sommersaison<br />
sollten im Hinblick auf die rückläufige Entwicklung<br />
des Wintertourismus ausgebaut<br />
werden.<br />
22<br />
Kloster Kreuzberg<br />
Hotel / Pensionsbetriebe: 1<br />
Ferienwohnungen /-häuser: 0<br />
Bettenanzahl: 89<br />
Gästeübernachtungen: 6000<br />
Bettenbelegung im Jahr: ca. 18 %<br />
Quelle: gewerbliche und nicht gewerbliche Betriebe<br />
nach Angaben der Kommunen
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und<br />
Stadtteile:<br />
Hotel / Pensionsbetriebe: 23<br />
Ferienwohnungen /-häuser: 61<br />
Bettenanzahl: 754<br />
Gruppenunterkünfte 8<br />
Bettenzahl in<br />
Gruppenunterkünften 359<br />
Gästeübernachtungen: 1<strong>10</strong>.000<br />
Bettenbelegung im Jahr: ca. 27 %<br />
Quelle: gewerbliche und nicht gewerbliche Betriebe<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
FREIZEIT UND TOURISMUSANGEBOT - SOMMERSAISON<br />
Markt Wildflecken<br />
Hotel / Pensionsbetriebe: 2<br />
Ferienwohnungen /-häuser: <strong>10</strong><br />
Bettenanzahl: 56<br />
Feriendorf CVJM Oberwildflecken<br />
Betten: 221<br />
Gästeübernachtungen: 15.820<br />
Bettenbelegung im Jahr: ca. 16 %<br />
Quelle: gewerbliche und nicht gewerbliche Betriebe<br />
nach Angaben der Kommunen<br />
Gemeinde Sandberg<br />
Hotel / Pensionsbetriebe: <strong>10</strong><br />
Ferienwohnungen /-häuser: 16<br />
Bettenanzahl: 184<br />
Gästeübernachtungen: 6015<br />
Bettenbelegung im Jahr: ca. 9 %<br />
Quelle: gewerbliche und nicht gewerbliche Betriebe<br />
nach Angaben der Kommunen<br />
23
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Der Wintersport war lange Zeit von zentraler<br />
Bedeutung für die Tourismusregion<br />
Rhön. Mit der Verlagerung des Skitourismus<br />
in die Alpen verlor die Region ihre<br />
Bedeutung Im Wintersport. Zudem haben<br />
sich die Wetterbedingungen durch den Klimawandel<br />
in den letzten 25 Jahren nachteilig<br />
entwickelt. Mangelnde Schneelagen<br />
verkürzen die Saison und führen zu immer<br />
weniger Betriebstagen der Lifte.<br />
Die Skipisten im Untersuchungsgebiet sind<br />
für heutige Ansprüche klein und können<br />
mit den Angeboten moderner Skiorte nicht<br />
konkurrieren. So sind es vor allem Tagesgäste<br />
mit Kindern, die das nahgelegene<br />
Skigebiet spontan bei guter Witterung<br />
und Schneeverhältnissen besuchen. Die<br />
Pisten sind am Kreuzberg und Arnsberg mit<br />
Schleppliften und am Feuerberg mit einem<br />
Sessellift ausgestattet.<br />
Sowohl am Kreuzberg als auch am Arnsberg<br />
und Feuerberg werden Langlaufloipen<br />
bei geeigneten Schneeverhältnissen regelmäßig<br />
gespurt. Ein Loipenverbund zwischen<br />
Kreuzberg/Arnsberg und Feuerberg<br />
besteht nicht.<br />
Von Haselbach, Frankenheim und Oberweißenbrunn<br />
aus werden Winterwanderwege<br />
zum Arnsberg und Kreuzberg unterhalten.<br />
Die Kissinger Hütte ist von Riedenberg<br />
über einen Winterwanderweg zu erreichen.<br />
Bewirtschaftete Hütten finden sich vor<br />
allem an den Talstationen der Lifte oder an<br />
markanten Kreuzungspunkten von Loipen<br />
und Wanderwegen.<br />
Fazit<br />
Vor dem Hintergrund des Klimawandels<br />
werden Wintersportmöglichkeiten zunehmend<br />
unkalkulierbarer. Tourismusangebote<br />
in der Rhön sollten sich deshalb auf ein<br />
Ganzjahresangebot mit erweiterten Angeboten<br />
in der Sommersaison orientieren.<br />
Die Lage im Naturpark und Biosphärenreservat<br />
erfordert für die Entwicklung neuer<br />
Freizeitattraktionen als oberste Maßgabe<br />
jedoch die Verträglichkeit mit den Zielen<br />
des Natur- Landschaftsschutzes.<br />
24
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
FREIZEIT UND TOURISMUSANGEBOT - WINTERSAISON<br />
Kreuzberg<br />
Arnsberg<br />
Feuerberg<br />
25
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Der Kreuzberg und Umgebung sind Teil der<br />
Hohen Rhön. Prägend für die Landschaft<br />
ist der Wechsel zwischen den bewaldeten<br />
Flanken und den sanften, offenen Kuppen.<br />
Die Verteilung von Offenland und Wald ist<br />
in den drei Kommunen differenziert:<br />
In Bischofsheim a.d.Rhön zeigt sich zwischen<br />
Wald und Landwirtschaft ein ausgeglichenes<br />
Verhältnis. In Sandberg ist die<br />
Landwirtschaft mit über 50% bestimmende<br />
Flächennutzung. Fast drei Viertel des Gemeindegebiets<br />
von Wildflecken werden<br />
vom Truppenübungsplatz Wildflecken eingenommen.<br />
Aufgrund der Höhenlage (400 m üNN im<br />
Brendtal und 900 m üNN am Kreuzberg)<br />
und den feucht-kühlen Witterungsbedingungen<br />
gilt die Region als benachteiligte<br />
Agrarzone. Das Ertragspotenzial ist gering.<br />
Gemeinsam mit dem Bayerischen Wald<br />
wurde hier die niedrigste durchschnittliche<br />
Ertragsklasse in Bayern ermittelt. Schlechte<br />
Böden und klimatischen Ungunst sind<br />
auch der Grund dafür, dass das Offenland<br />
zu einem sehr hohen Anteil (70 – 80 %) als<br />
Wiesen oder Weiden genutzt wird. Nur 1%<br />
der Fläche nehmen die Obstplantagen und<br />
Obstwiesen um Sandberg ein. Trotzdem<br />
sind sie es, wie auch die unzähligen Hecken,<br />
Einzelbäume und Gehölzinseln, die<br />
als Elemente der Kulturlandschaft landschaftsbildprägend<br />
sind.<br />
Die Erträge sind nicht sehr hoch, so dass<br />
für Weideviehhaltung große Flächen erforderlich<br />
sind. Dem gegenüber stehen die<br />
nicht nur für die Region mit 11 bis 13 ha<br />
kleinen Betriebstrukturen. Insofern hatte<br />
traditionell die Wanderschäferei eine hohe<br />
Bedeutung, während die Weideviehhaltung<br />
bisher nur im geringen Umfang betrieben<br />
wird.<br />
Wie in weiten Teilen Bayerns sank auch<br />
in der Region in den vergangenen Jahren<br />
die Anzahl der Betriebe bei gleichzeitiger<br />
Vergrößerung des Einzelbetriebs.<br />
Die raue Landschaft ermöglicht heute nur<br />
noch einzelnen Vollerwerbsbetrieben ein<br />
Auskommen. Die künftige Entwicklung ist<br />
auf Grund des hohen Anteils an Nebenerwerbslandwirten<br />
nur schwer abschätzbar,<br />
26<br />
da sich die Frage nach der Aufgabe oder<br />
Fortführung eines Betriebs erst beim Generationswechsel<br />
stellt.<br />
Dies bedeutet, dass die Landwirtschaft<br />
in der Region stärker als andere Gebiete<br />
Bayerns auf Förderungen (Kulturlandschaftsprogramm,Vertragsnaturschutzprogramm,<br />
Ausgleichszahlungen für benachteiligte<br />
Gebiete etc.) angewiesen ist und<br />
dass auch die Zukunft der Landwirtschaft<br />
in der Region in erster Linie von den wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen und der<br />
Entwicklung neuer, einträglicher Aufgabenfelder<br />
abhängig ist.<br />
Die Lage im Naturpark und Biosphärenreservat<br />
Rhön bietet in jüngerer Zeit eine<br />
Chance für die Landwirtschaft, sich in<br />
neuen Feldern und Nischen zu etablieren.<br />
Hierzu gehört Produktion und Verkauf<br />
von hochwertigem Heu für Pferdehalter,<br />
die Mutterkuhhaltung in Weidegemeinschaften<br />
und die Pensionstierhaltung.<br />
Auch die Vermarktung regionaler Produkte<br />
wie Apfelsaft aus Streuobstwiesen und<br />
das ‚Rhönschaf‘ sind Ergebnis der Umsetzung<br />
nachhaltiger, umweltverträglicher<br />
Nutzungsweisen, die zu den wesentlichen<br />
Zielsetzungen des Biosphärenreservats<br />
Rhön gehören. Die Landschaftspflege mit<br />
einem Beweidungsmanagement ist damit<br />
ein wesentlicher Baustein im Aufgabenfeld<br />
der Landwirtschaft geworden.<br />
Die Wälder im Planungsgebiet bestanden<br />
ursprünglich überwiegend aus unbegehbaren<br />
Buchenwäldern. Erst durch die großen<br />
Rodungen im Mittelalter, bedingt durch<br />
einen extrem hohen Holzbedarf („hölzernes<br />
Zeitalter“), entstanden große Offenlandsbereiche.<br />
Durch das raue Rhönklima waren<br />
spätere Aufforstungsbemühungen dann<br />
wenig erfolgreich oder wurden mit standortswidriger<br />
Fichte ausgeführt. Die verbliebenen<br />
Offenlandteile sind heute touristisch<br />
und aus Naturschutzgründen besonders<br />
wertvoll und sollen auch aus forstlicher<br />
Sicht nicht wieder aufgeforstet werden.<br />
Bei den Waldbesitzanteilen überwiegen<br />
Körperschaftswald und Privatwald. Den<br />
größten Anteil im Körperschaftswald hat<br />
die Stadt Bischofsheim mit 1.7<strong>10</strong> ha relativ<br />
großer zusammenhängender Waldfläche,<br />
insbesondere rund um den Kreuzberg.<br />
Der Privatwald ist überwiegend kleinstparzelliert<br />
mit durchschnittlichen Flurstücksgrößen<br />
von ≤ 0,3 ha und gehören außerdem<br />
jeweils häufig mehreren Eigentümern.<br />
Extremste Besitzverhältnisse bestehen<br />
beispielsweise im Ortsteil Wegfurt mit<br />
Flurstücksbreiten von ca. 8 Metern und bis<br />
zu 2 km Länge. Dies erschwert die Bewirtschaftung<br />
dieses Privatwaldes, enthält<br />
aber ein großes Nutzungspotential. Gleichzeitig<br />
ist aber auch die Pflege zur Stabilisierung<br />
und zum Erhalt dieser Wälder<br />
erforderlich. Besitzstrukturverbessernde<br />
Maßnahmen durch freiwillige und formelle<br />
Bereinigungsverfahren sind dringend erforderlich<br />
und stellen eine große Herausforderung<br />
dar.<br />
Eine weitere große Herausforderung stellen<br />
die erforderlichen Maßnahmen infolge<br />
des Klimawandels dar. Die sich häufenden<br />
Sturmereignisse und Borkenkäferschäden<br />
zeigen auch in diesem Planungsgebiet die<br />
Notwendigkeit umfangreicher Waldumbaumaßnahmen.<br />
Der Waldumbau in den<br />
Nadelwaldungen der Privatwaldbesitzer<br />
und die Verbesserung der Besitzstrukturen<br />
im Kleinprivatwald erfordern einen hohen<br />
Beratungsbedarf.<br />
Die seit vielen Jahren praktizierte naturnahe<br />
Waldbewirtschaftung der Laubholzbestände<br />
in den Gemeindewäldern in Form<br />
von Naturverjüngungen und Einbringung<br />
von Buchen- und Edellaubholz sind dabei<br />
ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung<br />
dieser Wälder.<br />
Bei der Bewirtschaftung der Gemeindewälder<br />
muss häufig Rücksicht auf die touristischen<br />
Interessen im Planungsgebiet<br />
genommen werden (z.B. Loipenbetrieb,<br />
Sicherungsmaßnahmen bei der Holzernte,<br />
Holzrückung oft stark eingeschränkt). Dies<br />
bedeutet wirtschaftliche Einbußen aufgrund<br />
des erhöhten Aufwands. Wegen<br />
dem gemeinsamen Oberziel „Entwicklung<br />
der Kreuzbergregion“ wird dies aber bei<br />
der Bewirtschaftung der Kommunalwälder<br />
akzeptiert.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Anteil der Flächennutzungen Verteilung der Bodennutzung<br />
in %<br />
Entwicklung der Betriebsarten<br />
Anzahl der Betriebe<br />
<strong>10</strong>0<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
<strong>10</strong>0<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Bischofsheim I<br />
Lkrs. Rhön-<br />
Grabfeld<br />
Sandberg I Lkrs.<br />
Rhön-Grabfeld<br />
Wildflecken I Lkrs.<br />
Bad Kissingen<br />
Lkrs. Bad<br />
Kissingen<br />
Landwirtschaft Wald Siedlung,Verkehr sonst<br />
Bischofsheim Sandberg Wildflecken<br />
Haupterwerb 2001 Nebenerwerb 2001<br />
Haupterwerb 2006 Nebenerwerb 2006<br />
Lkrs. Rhön-<br />
Grabfeld<br />
in %<br />
<strong>10</strong>0<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT<br />
Bischofsheim Sandberg Wildflecken Lkrs. Bad<br />
Kissingen<br />
Veränderung der Betriebe zwischen 1999 und 2005<br />
in %<br />
0<br />
-<strong>10</strong><br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
-70<br />
Anteil Acker Anteil Dauergrünland Dauerkulturen<br />
Bischofsheim Sandberg Wildflecken Lkrs. Bad<br />
Kissingen<br />
Lkrs. Rhön-<br />
Grabfeld<br />
Lkrs. Rhön-<br />
Grabfeld<br />
27
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Zusammenfassend ist der heutige und der<br />
sich aus dem Ergebnissen zum Entwicklungskonzept<br />
ergebende Einsatz der Instrumente<br />
Flurneuordnung, Dorferneuerung<br />
und Städtebau dargestellt.<br />
Flurneuordnung<br />
Insgesamt gibt es in den drei Kommunen<br />
derzeit 2 laufende Verfahren: Oberweißenbrunn<br />
und Frankenheim 2 in der Phase des<br />
Ausbaus und der Bodenordnung. Frankenheim,<br />
Bischofsheim a.d.Rhön 2, Haselbach<br />
und Unterweißenbrunn haben bereits die<br />
Fertigstellung erreicht.<br />
Aufgrund der zersplitterten Privatwaldbesitzverhältnisse<br />
wird für Wegfurt seitens<br />
des Entwicklungskonzepts eine Waldflurbereinigung<br />
vorgeschlagen.<br />
Im Bereich der Walddörfer wird bereits<br />
heute schon der freiwillige Nutzungstausch<br />
erfolgreich praktiziert. Ihn gilt es<br />
zur Schaffung großer zusammenhängender<br />
Weideflächen zusätzlich mit investiven<br />
Mitteln u.a. zur Errichtung von Freiluftställen<br />
weiterhin zu unterstützen.<br />
Dorferneuerung<br />
Derzeit gibt es nur in Oberweißenbrunn<br />
ein laufendes Verfahren zur Dorferneuerung.<br />
Das Verfahren in Kilianshof ist abgeschlossen.<br />
Für Sandberg ist ein Verfahren<br />
in Planung.<br />
Darüber hinaus werden seitens des Entwicklungskonzepts<br />
die weiteren Walddörfer<br />
Waldberg, Langenleiten und<br />
Schmalwasser zur Durchführung einer<br />
Dorferneuerung vorgeschlagen.<br />
Städtebauförderung<br />
Die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön mit ihrem<br />
Sanierungsgebiet Altstadt befindet sich<br />
derzeit im Städtebauförderungsprogramm.<br />
Seit 2002 ist der Markt Wildflecken mit<br />
den Ortsteilen Neuwildflecken und Oberwildflecken<br />
Teilnehmer im Programm<br />
Stadtumbau West.<br />
28<br />
Stand Flurneuordnungsverfahren<br />
kein Verfahren<br />
Ausbau und Bodenordnung<br />
Fertigstellung<br />
Vorschlag Entwicklungskonzept<br />
Freiwilliger Landtausch erforderlich<br />
Vorschlag Entwicklungskonzept<br />
Waldflurbereinigng<br />
Dorferneuerung<br />
Abgeschlossen<br />
Auswahl und Einleitung<br />
Laufendes Verfahren<br />
Vorschlag Entwicklungskonzept<br />
Städtebauförderung<br />
Programm Stadtumbau West<br />
Städtebauförderung
Wildflecken Oberwildflecken<br />
Oberweißenbrunn<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
DORFERNEUERUNG UND FLURNEUORDNUNG<br />
Frankenheim 2<br />
Frankenheim<br />
Haselbach<br />
Langenleiten<br />
Waldberg<br />
Bischofsheim<br />
Sandberg<br />
Kilianshof<br />
Schmalwasser<br />
Unterweißenbrunn<br />
Wegfurt<br />
29
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Die Mittelgebirgslage und die vom Menschen<br />
geschaffene Kulturlandschaft mit<br />
einem abwechslungsreichen Landschaftsbild<br />
und weiten Ausblicken machen die<br />
Rhön zu einem Wandergebiet ersten<br />
Ranges, von dem auch die drei Kommunen<br />
Bischofsheim a.d.Rhön, Sandberg und<br />
Wildflecken profitieren.<br />
Erreichbar ist die Wanderregion um den<br />
Kreuzberg seit der Stilllegung der Bahnlinie<br />
Jossa - Wildflecken zwischen Mai und<br />
Oktober an den Wochenenden mit dem<br />
Nahverkehrsangebot des Landkreises (Buslinien<br />
Gersfeld - Bad Neustadt a.d. Saale,<br />
Hochrhönbus, Sinntalbus, Bäderlandbus)<br />
oder über die Autobahnen BAB A7 von<br />
Südwesten und BAB A 71 von Osten über<br />
Bad Neustadt Saale.<br />
Eine lange Wandertradition, gekoppelt mit<br />
einer Vielzahl an Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten<br />
hat ein ausgedehntes,<br />
mittlerweile in Teilen nur schwer überschaubares<br />
Wegenetz geschaffen. Zusätzliche<br />
Attraktivität schafft das Biosphärenreservat<br />
mit dem Informationszentrum und<br />
der Umweltstation‚ Haus der Schwarzen<br />
Berge in Oberbach. Der Rhönklub betreut<br />
in ehrenamtlicher Tätigkeit einen großen<br />
Teil des Wanderwegenetzes.<br />
Als überörtliche Hauptwanderwege<br />
durchqueren der Hochrhöner, der Rhön-<br />
Höhenweg, der Main-Werra-Weg, der<br />
Klosterweg und der Kreuzbergweg die drei<br />
Kommunen. Hierbei hat der Hochrhöner<br />
als Premiumwanderweg eine herausragende<br />
Stellung. Das Konzept beinhaltet<br />
neben der Hauptroute Zuwege in die nahe<br />
gelegenen Ortschaften und insgesamt 16<br />
Extratouren, wobei hiervon eine (Premiumwanderweg<br />
“Kreuzbergtour“) die Kreuzbergregion<br />
erschließt.<br />
Themenwanderwege wie der Ortesweg<br />
- ein alter Handelsweg - und der Jakobusweg<br />
Fulda – Schweinfurt ergänzen das<br />
Weitwanderwegenetz.<br />
Eine besonderes Touristisches Angebot<br />
stellen die Wanderwege innerhalb des<br />
Programms ‚Wandern ohne Gepäck’ dar.<br />
Hier verlaufen die Touren ‚14 Tage um die<br />
Rhön‘ und ‚7 Tage entlang an Saale und<br />
Sinn‘ durch die drei Kommunen.<br />
30<br />
Überörtliche Wanderwege<br />
Hochrhöner mit Zuwegungen<br />
Rhön-Höhenweg<br />
Main-Werra-Weg<br />
Klosterweg<br />
Kreuzbergweg<br />
Themenwanderwege<br />
Ortesweg<br />
Jakobusweg<br />
Wandern ohne Gepäck<br />
P<br />
P<br />
P<br />
Orte mit:<br />
14 Tage um die Rhön<br />
7 Tage entlang von Saale und Sinn<br />
Wanderparkplätze<br />
Parkplätze<br />
wildes Parken<br />
Hütten<br />
geringer<br />
mittlerer<br />
großer<br />
Bedeutung für den Tourismus<br />
Jakobusweg<br />
Klosterweg
Wandern ohne Gepäck<br />
Jakobusweg<br />
Klosterweg<br />
Main-Werra-Weg<br />
Wandern ohne Gepäck<br />
Rhön-Höhenweg<br />
Kreuzbergweg<br />
Kreuzbergweg<br />
Rhön-Höhenweg<br />
Hochrhöner<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
BEDEUTENDE WANDERWEGE UND ROUTEN<br />
Rhön-Höhenweg<br />
Klosterweg Klosterweg<br />
Jakobusweg<br />
Hochrhöner<br />
Extratour NES 07<br />
Main-Werra-Weg<br />
Jakobusweg<br />
Zugangsweg Hochrhöner<br />
Wandern ohne Gepäck<br />
Ortesweg<br />
Kreuzbergweg<br />
Zugangsweg Hochrhöner<br />
Ortesweg<br />
31
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Das Weitwanderwegenetz wird durch oft<br />
von örtlichen Initiativen getragenen lokalen<br />
Rundwegen und Lehrpfaden wie die<br />
Vier-Gipfel-Tour, der Geologielehrpfad bei<br />
Bischofsheim a.d.Rhön oder der Urwaldlehrpfad<br />
Lösershag bei Oberbach ergänzt.<br />
Das bewegte Relief macht die Rhön auch<br />
für Mountainbiking äußerst attraktiv. So<br />
veranstaltet der Rad- und Wintersportverein<br />
Haselbach seit Jahren Mountainbikerennen<br />
und Meisterschaften.<br />
Haupt- und Zielrouten bilden zusammen<br />
ein Netz, das fast die gesamte bayerische<br />
Rhön und Teile der hessischen überzieht.<br />
Bischofsheim a.d.Rhön hat sich nicht zuletzt<br />
durch die Teilnahme am Trans Germany<br />
Mountainbike Event als Zentrum des<br />
Moutainbike-Routennetzes etabliert.<br />
Entlang der flachen Täler Brend und Sinn<br />
verlaufen mehrere Fernradwege wie der<br />
Rhönradweg, der Radfernweg Rhön-Sinntal<br />
und der Brendtal-Radwanderweg.<br />
32<br />
Radwege<br />
P<br />
P<br />
P<br />
Orte mit:<br />
Mountainbike Routen<br />
Fernradwege<br />
Wanderparkplätze<br />
Parkplätze<br />
wildes Parken<br />
Hütten<br />
geringer<br />
mittlerer<br />
großer<br />
Bedeutung für den Tourismus<br />
Rhö
Rhön-Sinntal-Radwanderweg<br />
n-Sinntal-Radwanderweg<br />
R1 Fernradweg<br />
Rhön-Sinntal-Radwanderweg<br />
R1 Fernradweg<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Rhön-Sinntal-Radwanderweg<br />
Hochrhönstraße<br />
Rhönradweg<br />
Rhön-Sinntal-Radwanderweg<br />
Rhönradweg<br />
RADWEGENETZ<br />
Rhönradweg<br />
Rhön-Sinntal-Radwanderweg<br />
Brendtal-Radwanderweg<br />
Rhönradweg<br />
Brendtal-Radwanderweg<br />
33
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Die drei Kommunen sind Teil der Kreuzbergrhön.<br />
Geologisch wird die Region<br />
durch eine mächtige, auf einem Bundsandsteinsockel<br />
aufliegende flächige Basaltdecke<br />
vulkanischen Ursprungs bestimmt. Zum<br />
Teil steht auch, wie am Kloster Kreuzberg,<br />
Muschelkalk und Keuper an. Die Region<br />
gilt mit 5-6° und ca. 140 Frosttagen als<br />
Kälteinsel Nordwestbayerns. Ein Jahresniederschlag<br />
von 1.<strong>10</strong>0 mm bedingt einen<br />
Gewässerreichtum in Form von vielen<br />
Quellen und Bächen.<br />
Sowohl das Bild einer gewachsenen historischen<br />
Kulturlandschaft, als auch das<br />
Vorkommen besonderer Tier- und Pflanzenarten<br />
führte 1991 zur Anerkennung der<br />
Rhön als Biosphärenreservat. Alle drei<br />
Kommunen liegen vollständig innerhalb<br />
der Grenzen des Naturparks und Biosphärenreservats<br />
Rhön. Zur Erhaltung der Rhön<br />
als Land der offenen Fernen wurde ein<br />
länderübergreifendes Rahmenkonzept für<br />
den Schutz, die Pflege und die Entwicklung<br />
der Region erarbeitet. Von entscheidender<br />
Bedeutung ist dabei, die hier formulierten<br />
Ziele gemeinsam mit den Menschen der<br />
Rhön umzusetzen. Dies gilt insbesondere<br />
für Land- und Forstwirtschaft, Fremdenverkehr<br />
und Erholung. Ein dreigliedriges<br />
Zonierungskonzept unterscheidet Kern-,<br />
Pflege- und Entwicklungszone. Die drei<br />
Kommunen liegen in der Pflegezone B, in<br />
der die bisherige extensive Form der Landnutzung<br />
weitergeführt werden soll.<br />
Prägend für die Kreuzbergrhön sind die<br />
unterschiedlichen Grünlandgesellschaften,<br />
unter denen die Storchschnabel-Goldhaferwiesen,<br />
trockene Magerrasen und<br />
Borstgrasrasen hervorzuheben sind. Große<br />
Teile der Wälder sind allerdings mit hohem<br />
Fichtenanteil bestockt und somit als<br />
naturfern einzustufen. Unmittelbar um den<br />
Kreuzberg finden sich Quellbereiche mit<br />
Feuchtgebieteskomplexen, kleinflächigen<br />
Mooren, Streuwiesen, Großseggenrieden,<br />
Hochstaudenfluren, Nasswiesen, feuchten<br />
Borstgrasrasen, Heckenzeilen, Gebüschen,<br />
Feldgehölzen sowie Feucht- und<br />
Auwäldern. Als Besonderheiten gelten die<br />
offenen Basaltblockhalden mit seltenen<br />
Pflanzenvorkommen.<br />
34<br />
Biosphärenreservat Rhön<br />
Kernzone<br />
Pflegezone A<br />
Pflegezone B<br />
Entwicklungszone<br />
Naturpark Bayerische Rhön<br />
Grenze des Naturparks<br />
Schutz- / Erschließungszone<br />
Basaltblockhalde am Kreuzberg
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
NATUR UND LANDSCHAFTSCHUTZ BIOSPHERENRESERVAT<br />
Storchschnabelwiesen am Kreuzberg Laubmischwälder am Kreuzberg Brend mit Gewässerbleitgehölzen<br />
35
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Als wertvolle Landschaftsausschnitte<br />
innerhalb der drei Kommunen sind zu nennen:<br />
Komplexe Feuchtgebiete:<br />
- NSG ‚Feuchtbereiche am Steizbrunn-<br />
Graben’<br />
- Zwischenmoor (LB „Quellmoor“) nördlich<br />
Frankenheim<br />
- Brendquellgebiet nordwestlich Oberweißenbrunn<br />
- NSG ‚Sinnquellgebiet und Arnsbergsüdhang’<br />
- Quellmoore am Nordhang des Kreuzbergs<br />
- Feuchtkomplexe am Südhang des Kreuzbergs<br />
Naturnahe Quellbäche und Bachoberläufe:<br />
- Steizbrunngraben<br />
- Sinn und Ziegelhüttengraben<br />
- Kellersbach<br />
Großflächige Magerrasen und -wiesen:<br />
- Borstgrasrasen am Himmeldunkberg (u.a.<br />
Raubwürger, Birkhuhn)<br />
- Borstgrasrasen, Kalkmagerrasen und<br />
Magerwiesen um den Arnsberg, z.T. im<br />
NSG ‚Sinnquellgebiet und Arnsbergsüdhang’<br />
- Borstgrasrasen und Extensivgrünland am<br />
Nord- und Nordosthang des Kreuzbergs<br />
Komplexe mit trockenem und feuchtem<br />
Extensivgrünland, Magerrasen, kleinflächigen<br />
Mooren, Heckenzeilen, Gebüschen,<br />
Feldgehölzen, Feuchtwäldem:<br />
- Heckengebiet nördlich Frankenheim<br />
- Südhang des Kreuzberges zwischen<br />
Kellersbach und Kilianshof<br />
Offene Basaltblockhalden mit seltener<br />
Kryptogamenflora wie Moose und Farnpflanzen:<br />
- am Kreuzberggipfel<br />
- nordwestlich der Ziegelhütte<br />
- an der Gibitzenhöhe<br />
Naturnahe Laubwälder, in feuchteren, lichten<br />
Bereichen mit Schwarzem Apollo:<br />
- Buchenwälder am Teufelsberg<br />
- Feuchtwaldbereiche nördl. Frankenheim<br />
Aufgrund des Vorkommens einer Vielzahl<br />
36<br />
Vogelschutzgebiet<br />
Flora-Fauna-Habitat Gebiet<br />
Naturschutzgebiet<br />
Naturdenkmal - flächig<br />
Naturdenkmal - Einzelobjekt<br />
Landschaftsschutzgebiet<br />
Landschaftsbestandteil - flächig<br />
Biotop<br />
Grenze Untersuchungsgebiet<br />
an hochwertigen Vogelarten wie Birkhuhn,<br />
Bekassine, Hohltaube und Raubwürger<br />
und weiträumigen, mosaikartig<br />
verzahnten, vielgestaltigen Wiesen- und<br />
Waldgesellschaften sind große Teile als<br />
Vogelschutzgebiet (DE 5526-471) und FFH-<br />
Gebiet (5526-371) von europäischem Rang<br />
ausgewiesen.<br />
Dies alles zeigt den Reichtum und die hohe<br />
Qualität dieser einmaligen Kulturlandschaft,<br />
deren Erhalt und Pflege die Voraussetzung<br />
für die weitere Entwicklung des<br />
Gebietes für die Landwirtschaft und die<br />
Erholung mit Fremdenverkehr ist. Da diese<br />
Kulturlandschaft ein Produkt des Menschen<br />
und seiner Landbewirtschaftung<br />
darstellt, wird auch die Zukunft als vielfältige<br />
Kulturlandschaft in den Händen der<br />
Landwirtschaft liegen.<br />
Das seltene Birkhuhn lebt am Himmeldunkberg
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
NATUR UND LANDSCHAFTSCHUTZ<br />
Feuchtgebiete sind der Lebensraum der Bekassine Der Feuersalamander bewohnt naturnahe Quellbäche Der schwarze Apollo lebt in naturnahen Laubwäldern<br />
37
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Das „Land der offenen Fernen“ setzt sich<br />
innerhalb der drei Kommunen aus unterschiedlichen<br />
Landschaftsbildern zusammen.<br />
Offenland und das grünlandgenutzte<br />
Brendtal sind die bestimmenden Elemente<br />
der Landschaft um Bischofsheim a.d.Rhön.<br />
Das wellige Relief und die nördlich und<br />
südlich des Brendtals ansteigenden Hänge<br />
zur Langen Rhön und zum Kreuzberg<br />
bzw. zum Arnsberg ermöglichen beständig<br />
wechselnde Ausblicke. Eine Vielzahl<br />
an Hecken und Gehölzen erzeugen einen<br />
lebendigen und reizvollen Landschaftseindruck.<br />
Um Unterweißenbrunn ist ein bundesweit<br />
einmaliges Beispiel einer hochmittelalterlichen<br />
Streifenflur erhalten, in<br />
der die historische Flurparzellierung durch<br />
Gehölzstreifen unmittelbar ablesbar ist. Ein<br />
Kleinod ist der historische Stadtkern der<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön in Form eines<br />
fränkischen Rundlings mit einem vielfältigen<br />
Angebot an Gaststätten und touristischen<br />
Einrichtungen.<br />
Zwischen Kreuzberg und dem Arnsberg<br />
spannt sich eine Landschaft auf, die mit<br />
ihren fast gehölzfreien, grasbewachsenen<br />
Kuppen einerseits und den geschlossenen<br />
Wäldern andererseits, fast die Idealvorstellung<br />
des Landes der offenen Fernen<br />
verkörpert. Gehölzgruppen und Einzelbäume<br />
vermitteln den Charakter einer riesigen<br />
Parklandschaft höchster Attraktivität und<br />
Erholungseignung. Die Basaltblockhalden<br />
mit ihrem bizarren, von Kälte und Wind geformten<br />
Wäldern schaffen um den Gipfel<br />
des Kreuzberges einen unwirklich anmutenden<br />
Ort. Von hier aus bestehen weite<br />
Sichtbeziehungen in die Rhön.<br />
Südlich des Kreuzbergs schließt sich<br />
um die Walddörfer Waldberg, Sandberg<br />
und Langenleiten eine traditionelle Kulturlandschaft<br />
mit einer hohen Dichte an<br />
Hecken und Gehölzen an. Bei den Walddörfern<br />
handelt es sich um eine der wenigen<br />
Neugründungen des neuzeitlichen<br />
Landausbaus Ende des 17. Jahrhunderts.<br />
Kennzeichnend ist die regelhafte Anlage<br />
der Dörfer als Straßenangerdörfer auf<br />
Höhenrücken. Die exponierte Lage der<br />
Dörfer erzeugt eine große Fernwirkung. In<br />
den Walddörfern kann ein hohes kulturhistorisches<br />
und gestalterisches Potential in<br />
38<br />
Wert gesetzt werden.<br />
Die Gemeinde Wildflecken ist insbesonders<br />
durch den 1937 errichteten Truppenübungsplatz<br />
Wildflecken geprägt. Die<br />
Struktur der dörflichen Gemeinde wurde<br />
hierdurch bis heute nachhaltig verändert.<br />
Während abgesiedelte Ortslagen im Bereich<br />
des Truppenübungsplatzes sich über<br />
die Jahre zu einem Schutzgebiet europäischen<br />
Rangs entwickelten, sprengten neu<br />
entstanden Arbeitersiedlungen, militärische<br />
und zivile Einrichtungen sowie Gewerbebetriebe<br />
die traditionellen dörflichen<br />
Siedlungsverhältnisse in Wildflecken,<br />
Neuwildflecken und in Oberwildflecken.<br />
Mit Abzug großer Teile des Militärs wurde<br />
ein Überangebot an militärischen Liegenschaften,<br />
Wohnungen und Infrastruktur<br />
freigesetzt. Mit dem Programm Stadtumbau<br />
West wird seit 2002 die städtebauliche<br />
Neuordnung in vier Förderschwerpunkten<br />
nachhaltig unterstützt.<br />
Historische Streifenflur durch Hecken gekennzeichnet
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
POTENTIALE LANDSCHAFTS- UND ORTSBILD<br />
grasbewachsene Kuppe des Arnsbergs Frühlingsblüher auf den Blockschutthalden Straßendorf auf einem Höhenrücken (Sandberg)<br />
39
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Aus der Vielzahl an Einzelaspekten lassen<br />
sich Merkmale definieren, die sich als herausragend<br />
für den Verbund der drei Kommunen<br />
bezeichnen lassen:<br />
Einzigartiges Landschaftsbild<br />
Die Kreuzbergrhön ist durch ihren Wechsel<br />
von wiesenreichem Offenland mit<br />
geschlossenen Wäldern, spektakulären<br />
Fernsichten und naturräumlichen Besonderheiten<br />
eine einmalige Landschaft mit<br />
höchstem Erholungswert.<br />
Gute verkehrliche Erreichbarkeit<br />
Der Raum ist durch die BAB A7 im Westen<br />
und der BAB A 71 im Osten gut erreichbar,<br />
ohne von negativen Effekten wie Lärm<br />
und Zerschneidung unmittelbar betroffen<br />
zu sein.<br />
Ausgebaute touristische Infrastruktur<br />
Insbesondere ist mit Bischofsheim<br />
a.d.Rhön, aber auch mit dem Kloster Kreuzberg,<br />
traditionell eine gute touristische<br />
Infrastruktur vorhanden. Mit Gründung des<br />
Biosphärenreservats wurde diese Kompetenz<br />
durch das “Haus der Schwarzen Berge“<br />
in Oberbach im Bereich Information<br />
und Umwelt weiter gestärkt.<br />
Attraktives Ganzjahresangebot<br />
Aufgrund der Mittelgebirgslage und eines<br />
herausragenden Landschaftserlebens<br />
konnte der Raum sich traditionell sowohl<br />
als Sommerwandergebiet als auch<br />
als Wintersportgebiet etablieren. Durch<br />
den Klimawandel ist im Bereich des klassischen<br />
Skisports allerdings mit einem<br />
Rückgang zu rechnen.<br />
40
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
ALLEINSTELLUNGSMERKMALE<br />
41
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Jede der drei Kommunen mit ihren vielen<br />
Ortsteilen hat unterschiedliche Stärken.<br />
Diese unterschiedlichen Begabungen der<br />
einzelnen Orte bedeuten auch unterschiedliche<br />
Ausgangspositionen für zukünftige<br />
Entwicklungen. Die Kenntnis der jeweiligen<br />
Stärken ist deshalb eine Hilfestellung<br />
für die Verstärkung interkommunaler Kooperationen.<br />
In einer zusammenfassenden<br />
Bewertung werden deshalb die Stärken,<br />
welche jede der einzelnen Kommunen einbringt<br />
gegenübergestellt. Aus der Länge<br />
der Balken lässt sich die Bedeutung für das<br />
Kooperationsgebiet ableiten. Drei Funktionen<br />
wurden dabei näher untersucht:<br />
1. Die Bedeutung als Wirtschaftsstandort<br />
2. Die Bedeutung als Wohnstandort<br />
3. Die Bedeutung als Tourismusstandort<br />
Für die Bedeutung als Wirtschaftstandort<br />
sind die Verkehrszentralität zur BAB A7<br />
sowie die vorhandenen Wirtschaftsaktivitäten<br />
maßgebend. Das Gebiet der Rhön<br />
ist keine traditionelle Industrie- und Gewerberegion.<br />
Dennoch können die Stadt<br />
Bischofsheim a.d.Rhön und der Markt<br />
Wildflecken mit umfangreichen Gewerbeflächenangeboten,<br />
die im Zuge der Konversion<br />
der Rhönkaserne zur Verfügung<br />
stehen, das Arbeitsplatzangebot erweitern<br />
und ihre Position als Gewerbestandort<br />
ausbauen.<br />
Auf Grund der vorhandenen Infrastruktur<br />
und der Versorgungsangebote bietet vor<br />
allem die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
gute Bedingungen als Wohnstandort und<br />
soll in dieser Funktion gesichert und gestärkt<br />
werden. Zusammen mit den Versorgungsangeboten<br />
im Markt Wildflecken<br />
wird der Grundbedarf im Untersuchungsgebiet<br />
gedeckt.<br />
Die Mittelgebirgslandschaft mit offenen<br />
Kuppen und bewaldeten Hängen ist insbesondere<br />
in der Gemeinde Sandberg und<br />
ihren Ortsteilen eine Qualität, die noch<br />
weitgehend ungestört erlebbar ist. Die bisher<br />
unterentwickelten Walddörfer können<br />
durch ihre attraktive landschaftliche Lage<br />
ein besonderes Entwicklungspotenzial in<br />
den Bereich Tourismus einbringen. Der<br />
Ausbau des Fremdenverkehrs in diesen<br />
42<br />
Orten erfordert allerdings erhebliche Anstrengungungen<br />
und umfangreiche Maßnahmen.<br />
Unter touristischen Gesichtspunkten<br />
kommt der Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
unter den drei Kommunen größte Bedeutung<br />
zu. Der Tourismusmagnet Kloster<br />
Kreuzberg, die Einbindung in eine reizvolle<br />
Mittelgebirgslandschaft und das gastronomische<br />
und kulturelle Angebot begründen<br />
die Bedeutung der Stadt für den Fremdenverkehr.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
BEGABUNGEN<br />
43
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Das gemeindeübergreifende Entwicklungsleitbild<br />
stellt die Grundlage für zukünftige<br />
Planungen im Untersuchungsgebiet dar.<br />
Es zeigt wesentliche Maßnahmenschwerpunkte<br />
und baut dabei auf den lokalen<br />
Prägungen und Qualitäten der Orte und<br />
der Landschaft auf. Nachfolgende Ziele<br />
sind für die Entwicklung und Stärkung des<br />
Raums bedeutend:<br />
Talräume entwickeln<br />
Neben dem charakteristischen Bild der<br />
freien Kuppen prägen die Flußtäler von<br />
Brend, Sinn und Schmalwasser das Landschaftsbild.<br />
Sie schaffen Verbindungen<br />
nach Außen und sind gleichzeitig Korridor<br />
für zukünftige Entwicklungen. Diese<br />
Entwicklungsbänder zusammen mit dem<br />
Premiumwanderweg Hochrhöner könnten<br />
zur Anlagerung neuer Aktivitäten genutzt<br />
werden.<br />
- Das Brendtal verbindet die Kreuzbergregion<br />
mit Bad Neustadt und bietet Raum<br />
für unterschiedliche Aktivitäten und Projekte<br />
zum Thema “Wasser“.<br />
- Das Band der Sinn stellt hierbei die Verbindung<br />
nach Bad Brückenau mit Anschluss<br />
an die BAB A7 her.<br />
- Über das enge Schmalwassertal erfolgt<br />
eine landschaftlich reizvolle Verbindung<br />
in Richtung Bad Kissingen und Bad Neustadt.<br />
Wegeverbindungen attraktiv gestalten<br />
Der neu eingerichtete Premiumwanderweg<br />
Hochrhöner ist die zentrale Tourismusachse<br />
in Nord-Süd-Richtung und eröffnet<br />
Entwicklungsperspektiven für den Raum.<br />
Durch thematische Routen auf bestehenden<br />
Wegen sollen die Angebote im Raum<br />
besser verknüpft werden. Gemeindeübergreifende<br />
Werbung, Beschilderung und<br />
Ausstattung der Wege steigert den Erlebniswert<br />
für den Rad- und Wandertouristen.<br />
Tourismuszentren stärken<br />
Als Schwerpunkt für zukünftige Entwicklungen<br />
wird vor allem Bischofsheim<br />
a.d.Rhön und Kloster Kreuzberg gesehen.<br />
Diese sollen in ihrer touristischen Funktion<br />
gesichert und gestärkt werden.<br />
44<br />
Touristische Portale ausbauen<br />
Oberbach und Wildflecken markieren die<br />
Eingänge von Süden in das Erholungsgebiet<br />
Kreuzberg und Feuerberg. Entwicklungschancen<br />
werden hier im Ausbau der<br />
touristischen Infrastruktur für den Rad- und<br />
Wandertouristen aber auch zur Lösung<br />
der Verkehrsprobleme in der Wintersaison<br />
gesehen.<br />
Walddörfer entwickeln<br />
Durch Aufwertung der Ortskerne und neue<br />
Wegeverbindungen soll den abseits gelegenen<br />
Walddörfern Sandberg, Waldberg<br />
und Langenleiten neue Entwicklungsperspektiven<br />
aufgezeigt werden. Die Einbindung<br />
in das überregionale Wegenetz und<br />
die Schaffung neuer Angebote für den<br />
Wandertourismus sind Chancen für die<br />
Stabilisierung der Gemeinden.<br />
Orts- und Landschaftsbild pflegen<br />
Die Entwicklungspotenziale können hier<br />
nur ausgeschöpft werden, wenn sowohl
das Orts- als auch das Landschaftsbild<br />
langfristig gepflegt werden. Hierzu gehören<br />
das Offenhalten der charakteristischen<br />
Bergkuppen, die Erhaltung der kleinteilig<br />
strukturierten Landschaft im Umfeld der<br />
Walddörfer und die Kultivierung der landschaftsbildprägenden<br />
Heckenlandschaften<br />
um Bischofsheim a.d.Rhön.<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
GEMEINDEÜBERGREIFENDES ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />
45
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Die grasbewachsenen unbewaldeten Kuppen<br />
sind ein charakteristisches Merkmal<br />
der Rhön. Diese wesentliche Eigenart der<br />
Landschaft gilt es langfristig zu sichern<br />
und einem schleichenden Prozess des<br />
Zuwachsens von Ausblicken entgegenzuwirken.<br />
Kuppen offenhalten<br />
Der langfristige Erhalt der Bergwiesen<br />
und damit ein dauerhaftes Offenhalten der<br />
Kuppen ist nur durch regelmäßige Mahd<br />
oder Beweidung zu erreichen. Dies bedeutet,<br />
dass die Wanderschäferei, wie sie am<br />
Kreuzberg stattfindet, dauerhaft fortzuführen<br />
ist. Dies kann nur gelingen, wenn die<br />
erforderliche Landschaftspflege gesellschaftlich<br />
hinreichend honoriert wird, ggf.<br />
auch durch Fördergelder.<br />
Ausblickpunkte schaffen<br />
Auf der Kuppe des Kreuzbergs sind heute<br />
spektakuläre Ausblicke fast nicht mehr<br />
möglich. Spezielle Aussichtspunkte fehlen<br />
sogar gänzlich. Der Bedeutung der Ausblicke<br />
für den Tourismus aber auch für das<br />
Selbstverständnis der Region wurde durch<br />
die Formulierung eines eigenständigen<br />
Projektes „Blickpunkt Offene Fernen“<br />
Rechnung getragen.<br />
Beschilderungskonzept<br />
Gleichzeitig wird empfohlen, dem Besucher<br />
über ein einheitliches und vereinfachtes<br />
Beschilderungssystem die Attraktionen<br />
und die Wege dorthin zu erläutern.<br />
46
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
ZIELE<br />
KUPPENBEREICHE SICHERN<br />
47
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
L 01<br />
L 02<br />
48<br />
L 01 Wanderschäferei Kreuzberg<br />
Das Projekt soll drauf hinwirken, dass das<br />
Offenhalten der grasbewachsenen Kuppen<br />
in ein dauerhaftes Beweidungskonzept<br />
mit Entwicklungszielen eingebunden<br />
wird. Hierzu gehört auch, dass die durch<br />
Baumaßnahmen und Überlaufen bereits<br />
stark geschädigten Gras- und Heideflächen<br />
sich ausreichend regenerieren können.<br />
In diesem Zusammenhang gilt es, einen<br />
eindeutigen Kuppenrundweg auszubilden,<br />
wie unter dem Projektfeld K04 dargelegt,<br />
so dass sich Wanderer und Pilgerströme<br />
stärker auf einen dafür ausgelegten Weg<br />
kanalisieren.<br />
L 02 Blickpunkt Offene Ferne<br />
Das Projekt lehnt sich an die „Eifelblicke“<br />
an, eine Initiative vom Deutsch-Belgischen<br />
Naturpark und Rureifel-Tourismus e. V..<br />
Grundthema ist, dass das charakteristische<br />
Merkmal der Rhönlandschaft, die offenen<br />
Kuppen und die spektakulären Ausblicke,<br />
kultiviert werden.<br />
Noch zu bestimmende bedeutende Fernsichten<br />
sollen konzeptionell behandelt<br />
werden, damit schöne Aussichten zu mehr<br />
werden als nur zu einem Symbol in der<br />
Wanderkarte.<br />
In dieses Konzept sind auch vorhandene<br />
Aussichtspunkte aufzunehmen, wie z.B. die<br />
sanierte und freigestellte Osterburg (siehe<br />
Projekt T03).
L 02<br />
L 03<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKTE<br />
KUPPENBEREICHE SICHERN<br />
Dies heißt die Aussichtspunkte mit dem<br />
Rad- und Wanderwegenetz zu verknüpfen,<br />
die Ausblicke z.B. in Form einer Broschüre<br />
zu erläutern und vom Blickpunkt aus<br />
weitere Hinweise auf Attraktionen, Gaststätten<br />
und Übernachtungsmöglichkeiten<br />
geben.<br />
Die Aussichtspunkte selbst müssen hierfür<br />
nicht immer in Szene gesetzt werden.<br />
Sie sollten aber gut zugänglich sein und<br />
Platz zum Verweilen bieten. An besonderen<br />
Stellen wie dem Kreuzberg kann der<br />
Aussichtspunkt, wie im Projektfeld K04<br />
beschrieben, mit Sitzgelegenheit und Informationstafel<br />
ausgestaltet werden.<br />
L 03 Besucherlenkung/Beschilderungssystem<br />
In der Region Kreuzberg ist vor allem die<br />
über die Jahre gewachsene Fülle an Wegen<br />
und Wegweisungen auffallend. Um<br />
dem Wanderer und Radfahrer die Orientierung<br />
zu erleichtern sollte eine Bereinigung<br />
einzelner Wege erfolgen. Ziel ist es, die<br />
zahlreichen Wege auf ein tatsächlich erforderliches<br />
Maß zu reduzieren und Nutzungskonflikte,<br />
die insbesondere zwischen<br />
Wanderern und Mountainbikern auftreten,<br />
zu entflechten.<br />
Diese Maßnahmen sind durch eine eindeutige<br />
Besucherlenkung und ein klares<br />
und einheitliches Beschilderungssystem zu<br />
ergänzen. Mit der hochwertigen Beschilderung<br />
des „Hochrhöners“ ist bereits eine<br />
Gestaltungsgrundlage gelegt.<br />
49
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Zwei charakteristische Landschaftselemente<br />
prägen das Brendtal in besonderer<br />
Weise: der Flusslauf und die Heckenlandschaft.<br />
Über die Verknüpfung bestehender<br />
und Entwicklung neuer Wege sollen diese<br />
Landschaften besser erschlossen und<br />
damit stärker erlebbar werden. Anknüpfungspunkt<br />
ist der bereits durchgängig<br />
vorhandene Radweg entlang der Brend.<br />
Er verbindet unterschiedlichste Orte zum<br />
Thema Wasser zu einem durchgängigen<br />
Erlebnispfad. Ergänzend zu dieser Wegeverbindung<br />
erschließt ein neuer Weg die<br />
reizvolle Heckenlandschaft.<br />
Wasser erlebbar machen<br />
Die Brend ist sowohl in der Landschaft als<br />
naturnahes Gewässer mit Begleitgehölz<br />
weithin sichtbar, als auch in den Orten<br />
präsent. Die Erlebnisqualität, die Wasser<br />
sowohl innerhalb als auch außerhalb<br />
der Orte entfalten kann, soll zur Stärkung<br />
des Brendtals genutzt werden: durch neue<br />
Zugänge zum Fluss und die einheitliche,<br />
qualitätsvolle Gestaltung der erforderlichen<br />
Bauwerke wie Stege, Brücken und<br />
Stufen zum Gewässer. Auch der Hinweis<br />
auf die Bedeutung der überall sichtbaren<br />
Brunnen sind Teil des Erlebnisses „Wasser“.<br />
Vorhandene Mühlen stellen den Bezug<br />
zur wirtschaftlichen Bedeutung des<br />
Wassers her.<br />
Der Fluss wird damit stärker in das Bild der<br />
einzelnen Orte eingebunden und die Ortsgestalt<br />
insgesamt aufgewertet.<br />
Außerhalb der Orte übt besonders die natürliche<br />
Fließgewässerdynamik mit mäandrierendem<br />
Lauf, begleitenden Gehölzen<br />
und grünlandgenutzter Aue einen besonderen<br />
Reiz aus. Diese zu erhalten ist von<br />
höchster Bedeutung. An wenigen, geeigneten<br />
Punkten, sollte die Erlebbarkeit des<br />
Wassers insbesondere für Kinder geschaffen<br />
werden. Die Möglichkeiten hierfür reichen<br />
von Trittstufen ans Wasser, über eine<br />
Aufweitung des Fließgewässers bis hin zu<br />
einem Wasserspielplatz.<br />
Hecken- / Hüttenweg<br />
Die besondere Heckenlandschaft an den<br />
Rändern des Brendtals sollte über einen<br />
parallel zum Tal verlaufenden Weg er-<br />
50<br />
schlossen und erlebar gemacht werden.<br />
Gleichzeitig bindet dieser Weg auch die<br />
vorhanden Hütten an. Er nutzt damit einerseits<br />
die vorhandene Infrastruktur und leistet<br />
andererseits aber auch einen Beitrag<br />
zur Erweiterung des Gästepotenzials für<br />
die Hüttengastronomie.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
ZIELE<br />
LANDSCHAFTSRAUM BRENDTAL ENTWICKELN<br />
51
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
B 01<br />
B 02<br />
B 03<br />
52<br />
B 01 Erlebnismühlen<br />
Anknüpfend an ihre historische Bedeutung<br />
besitzen Mühlengebäude oft hohe Attraktivität.<br />
Die Degetsmühle in Bischofsheim<br />
a.d.Rhön wird als Getreidemühle betrieben<br />
und als Schaumühle öffentlich zugänglich<br />
gemacht. Die Hansenmühle in Frankenheim<br />
ist Gaststätte und Pension.<br />
Zusätzliche Potenziale für eine touristische<br />
Inwertsetzung eröffnen sich mit einer<br />
Einbindung weiterer Mühlen wie die Walkmühlen<br />
in Unterweißenbrunn oder die<br />
Braunsmühle in Bischofsheim a.d.Rhön.<br />
Ihre zukünftige Nutzung als Museumsmühle<br />
oder auch unter dem Gesichtspunkt<br />
der Energiegewinnung sind denkbare Entwicklungsansätze.<br />
B 02 Wasser im Ort<br />
Das Vorhandensein von Wasser im Ort ist<br />
dann eine Chance, wenn es gelingt seine<br />
gestalterische Bedeutung für das Ortsbild<br />
zu nutzen. In Frankenheim, Unterweißenbrunn<br />
und Wegfurt bestimmt die Brend an<br />
mehreren Stellen deutlich das Ortsbild. An<br />
vielen Stellen aber ist der Fluss auch derzeit<br />
noch stark baulich geprägt. Die Präsenz<br />
des Wassers als Element des Ortes<br />
herauszuarbeiten sollte deshalb verstärkt<br />
Ziel zukünftiger Dorferneuerungsmaßnahmen<br />
sein. Neben der Verbesserung der<br />
Zugänge zum Wasser ist auch eine einheitliche<br />
und qualitätsvolle Gestaltung von<br />
Stege, Brücken Geländer von Bedeutung<br />
und Aufgabe der örtlichen Baukultur.<br />
B 03 Wasserspiele<br />
An der ehemaliger Brücke südöstlich von<br />
Wegfurt besteht in unmittelbarer Nähe<br />
zum Brendtalradweg eine gute Zugänglichkeit<br />
der Brend und die Möglichkeit einen<br />
Wasserspielplatz einzurichten.<br />
Durch Aufweitungen des Gewässers, Trittsteine,<br />
Sitzstufen oder der Ausleitung von<br />
Wasser könnte ein attraktiver landschaftlich<br />
geprägter Spielplatz mit Liegewiese<br />
für Familien mit Kindern und ein Rastpunkt<br />
für Wanderer und Radfahrer entstehen.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKTE<br />
LANDSCHAFTSRAUM BRENDTAL ENTWICKELN<br />
B 04<br />
B 05<br />
B 06<br />
B 04 Landschaftssee<br />
Mit der Anlage eines Hochwasserrückhaltebeckens<br />
in Haselbach wird die Möglichkeit<br />
geschaffen, das gestaute Gewässer<br />
gleichzeitig als „Landschaftsee“ zu nutzen.<br />
Dies gilt insbesondere für den Winter,<br />
wenn hierdurch eine „natürliche“ Eislaufbahn<br />
zur Verfügung gestellt werden kann.<br />
Die Eignung des Hochwasserrückhaltebeckens<br />
zur Freizeitnutzung (Wasserführung,<br />
Wasserqualität etc.) ist im Zuge der technischen<br />
Planung zu prüfen und ggf. in der<br />
Planung zu berücksichtigen.<br />
B 05 Brunnenweg<br />
In Oberweißenbrunn könnte die Vielzahl<br />
an Brunnen Anlass für einen Weg sein, der<br />
diese verbindet und die unterschiedlichen<br />
Ausprägungen der Brunnen zum Thema der<br />
Wegeverbindung macht. Dieser Brunnenweg<br />
kann durch die Einbindung weiterer<br />
Orte des Brendtals wie eine Perlenkette<br />
Stück für Stück erweitert werden.<br />
B 06 Hecken - Hütten - Weg<br />
Das Brendtal ist an den Rändern von Heckenstrukturen<br />
begleitet, die eine historische<br />
Streifenflur nachzeichnen. Durch<br />
einen hangparallelen Weg soll dieses<br />
kulturlandschaftliche Element erlebbar<br />
gemacht werden. Der Weg verläuft hierbei<br />
senkrecht zu den Hecken, so dass der<br />
Wanderer wie durch eine Kulissenlandschaft<br />
läuft und immer wieder Ausblicke<br />
auf das Brendtal erhält. Der Weg nutzt<br />
weitgehend vorhandene Wege und bindet<br />
bestehende Hütten ein. Auf ein angemessenes<br />
Parkplatzangebot ist zu achten.<br />
53
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Die Orte der Gemeinde Sandberg liegen<br />
bis heute im Schatten des Kreuzbergs. Das<br />
Strategiekonzept zeigt Möglichkeiten der<br />
Entwicklung auf, wie die Orte von ihrer<br />
Nachbarschaft zum Tourismusmagneten<br />
Kloster Kreuzberg zukünftig stärker profitieren<br />
können.<br />
Entwicklungschancen werden hier insbesondere<br />
in folgenden Bereichen gesehen:<br />
- Anbindung der Orte an den Hochrhöner<br />
als Frequenzbringer und Verknüpfung mit<br />
dem weiteren Wegenetz,<br />
- Gestaltung der Ortskerne und Ausbau des<br />
Fremdenverkehrsangebots.<br />
Ortsbild gestalten<br />
Ein attraktives Ortsbild ist Voraussetzung<br />
für eine touristische Entwicklung der<br />
Orte. Mit der Aufwertung des öffentlichen<br />
Raums durch Beläge und Begrünung der<br />
Anger sowie der Gestaltung der Gebäude<br />
könnten das heutige verkehrsbezogene<br />
Ortsbild in eine freundliche Empfangsgeste<br />
für den Besucher umgewandelt werden.<br />
Übernachtungs- und Gastronomieangebot<br />
ausbauen<br />
Die Sicherung und der Ausbau des Übernachtungs-<br />
und Gastronomieangebots<br />
sowie der Entwicklung touristischer Angebote<br />
bilden die Grundlage zur Strukturverbesserung<br />
und damit zur Schaffung<br />
örtlicher Arbeitsplätze vor allem in den<br />
Walddörfern.<br />
Verbindungen schaffen: Schmalwasserweg<br />
und Walddörferweg<br />
Zentraler Teil des Maßnahmenpakets ist<br />
die Anbindung aller drei Orte an den Premiumwanderweg<br />
„Hochrhöner“. Hierzu<br />
soll das bestehende Wegenetz besser miteinander<br />
verwoben werden. Der Schmalwasserweg<br />
wird als Talweg von Bad<br />
Neustadt über Schmalwasser als zweite<br />
Nord-Süd-Verbindung zum Kreuzberg ausgebaut.<br />
Zwischen dem Schmalwasserweg und<br />
dem Premiumweg spannt sich mit dem<br />
“Walddörferweg“ eine neue attraktive<br />
Querverbindung auf, die alle drei Dörfer<br />
berührt und die einzigartige Lage der Straßendörfer<br />
erlebbar macht. Mit der Anlage<br />
54<br />
eines Reitwegenetzes soll die Grundlage<br />
für die Entwicklung des Reittourismus gelegt<br />
werden.<br />
Neue Attraktionen entwickeln<br />
Derzeit erfolgt für die Gemeinde Sandberg<br />
eine Erfassung historischer Kulturlandschaftselemente.<br />
Ausfluss dieser Arbeit,<br />
die sich auch mit historischen Wegever-<br />
bindungen und Wallfahrtswegen befasst,<br />
könnten sowohl Hinweise auf konkrete<br />
Wegeführungen sein, als auch die Vermittlung<br />
des Wissens und der Bedeutung<br />
um die historischen Kulturlandschaftselemente<br />
entlang der Wege.<br />
Ortsränder gestalten<br />
Ergänzt wird die Innengestaltung durch die
Gestaltung der Ortsränder. Streuobstwiesen<br />
an den Hängen binden die Orte in die<br />
Landschaft ein und werten das Erscheinungsbild<br />
der langgestreckten Orte auf den<br />
Höhenrücken auf.<br />
Landschaftsbildpflege sichern<br />
Hierbei gilt es, die vorhandenen Beweidungskonzepte<br />
zur Offenhaltung der Land-<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
schaft langfristig zu stützen. Dazu ist allerdings<br />
die Basis für den Erhalt der örtlichen<br />
Landwirtschaft zu sichern und zu verbessern.<br />
Im Einklang mit den touristischen<br />
Zielen sind neue zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten<br />
für die Landwirtschaft zu entwickeln.<br />
ZIELE<br />
WALDDÖRFER STÄRKEN<br />
55
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
W<br />
56<br />
W 01 Dorferneuerung<br />
Die Revitalisierung der Ortskerne ist zentrales<br />
Thema für den Erhalt der Funktionsfähigkeit<br />
in der Zukunft und soll in Arbeitskreisen<br />
mit der Bevölkerung diskutiert<br />
werden. Oberstes Ziel hierbei ist die Erhaltung<br />
der Kompaktheit der Orte durch die<br />
Entwicklung des Gebäudebestands sowie<br />
die Bewahrung der Kulturlandschaft.<br />
Die Darstellungen zeigen hier Möglichkeiten<br />
auf, wie durch verschiedene Maßnahmen<br />
das Ortsbild und das Wohnumfeld<br />
attraktiv gestaltet wird und gleichzeitig<br />
neue Aufenthaltsqualität im öffentlichen<br />
Raum entsteht.<br />
Ein abgestimmter Farbkanon in der Fassadengestaltung<br />
und die Betonung der Fenster<br />
mit Fensterläden schaffen bei den giebelständigen<br />
Gebäuden ein harmonisches<br />
Erscheinungsbild.<br />
Die Anlage von Vorgärten und Zäunen<br />
verkleinern und fassen den Straßenraum.<br />
Ein attraktiver Übergang von Öffentlich zu<br />
Privat wird geschaffen.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKTE<br />
WALDDÖRFER STÄRKEN<br />
Ein Grünstreifen setzt Fahrbahn und Fußweg<br />
deutlich voneinander ab. Es entsteht<br />
ein gegliederter und begrünter Straßenraum.<br />
Durch die Pflanzung von Bäumen wird der<br />
breite Anger räumlich gefasst. Es entsteht<br />
ein Straßenraum mit hoher Aufenthaltsqualität.<br />
Alternativ könnten Abschnitte des Aufenthaltsbereiches<br />
platzartig gestaltet werden,<br />
so dass bei schönem Wetter auch Sitzen<br />
im Freien möglich ist.<br />
57
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
W 02<br />
bestehender Ortsrand<br />
Ortsrandgestaltung mit Streuobst<br />
W 03<br />
58<br />
W 02 Flurneuordnung<br />
Im Bereich Sandberg ist im Zusammenhang<br />
mit dem freiwilligen Nutzungstausch<br />
eine Weidegemeinschaft mit ca. 220 ha<br />
Weideflächen entstanden, die sich um<br />
traditionellen Almbetrieb mit Mutterkuhhaltung<br />
kümmert. Zukünftiges Ziel ist eine<br />
Mischbeweidung aus Rindern, Pferden<br />
und Schafen. Unter dem Begriff ‚Rhöner<br />
Almendeweiden‘ soll das modellhafte<br />
Weideprojekt zur Stützung der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe und zum Erhalt und<br />
Pflege einer kleinteiligen Kulturlandschaft<br />
langfristig etabliert werden. Hierzu ist<br />
insbesondere die Unterstützung der Landwirte<br />
bei der Beschaffung und Errichtung<br />
erforderlicher Weideinfrastruktur wie z.B.<br />
Freiluftställe, erforderlich.<br />
Zur besseren Einbindung der weit einsehbaren<br />
Walddörfer sollen an den Ortsrändern<br />
im Übergang zur Landschaft Obstwiesen<br />
angepflanzt werden.<br />
Neben dem Verkauf von Apfelsaft und<br />
Veredelungsprodukten wie Trockenobst<br />
und Schnaps könnte auch ein weit sichtbares<br />
Erkennungszeichen für die Walddörfer<br />
geschaffen werden, das auch zur Zeit<br />
der Obstblüte eine touristische Attraktion<br />
darstellt.<br />
Zur Realisierung der Obstwiesen an geigneter<br />
Stelle ist ggf. eine Bodenordnung<br />
(Landtausch) erforderlich.<br />
W 03 Walddörferweg<br />
Mit dem Walddörfer Weg soll eine neue<br />
Ost-West-Verbindung zwischen dem<br />
Schmalwasserweg und dem „Hochrhöner“<br />
geschaffen werden. Der Walddörferweg<br />
verläuft quer zu den Höhenrücken und<br />
vermittel daher dem Wanderer ein Erlebnis,<br />
das die Nord-Süd-Routen nicht bieten<br />
können. Bedeutsam ist, dass der Weg alle<br />
drei Walddörfer berührt und sowohl über<br />
den Schmalwasserweg als auch über den<br />
„Hochrhöner“ zum Kreuzberg führt.<br />
Die genaue Wegeführung ist ggf. vor Ort<br />
in Zusammenarbeit mit dem Rhönklub und<br />
den zuständigen Stellen zu erarbeiten.
W 04<br />
W 05<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKTE<br />
WALDDÖRFER STÄRKEN<br />
W 04 Schmalwasserweg<br />
Der Schmalwasserweg ist als durchgehender<br />
Talweg von Steinach an der Mündung<br />
des Schmalwasserbachs in die Fränkische<br />
Saale über Schmalwasser bis zum<br />
Kilianshof (Quellbereich) gedacht. Ab dem<br />
Kilianshof gelangt man über die bestehenden<br />
Wege weiter zum Kloster Kreuzberg<br />
oder auf den Walddörferweg.<br />
Die nördlich von Schmalwasser bestehende<br />
Rastgelegenheit mit Brunnen und Spielplatz<br />
wird in das Wegekonzept eingebunden.<br />
In Abschnitten ist eine Aufwertung<br />
bzw. ein Neubau erforderlich.Die genaue<br />
Wegeführung ist ggf. vor Ort in Zusammenarbeit<br />
mit dem Rhönklub und den zuständigen<br />
Stellen zu erarbeiten.<br />
W 05 Reitwege<br />
Im Bereich Kilianshof und Ziegelhütte wird<br />
bereits heute Pferdehaltung betrieben. Das<br />
bestehende Angebot könnte durch den Betrieb<br />
von Pferdepensionen oder Stationen<br />
im Rahmen von Wanderreiten o.ä. ausgebaut<br />
werden.<br />
Voraussetzung hierzu ist die Entwicklung<br />
eines Reitwegenetzes mit Planung und Erstellung<br />
von Rundrouten bei den Walddörfern<br />
um Konflikte mit Wanderern und Radfahreren<br />
von Beginn an auszuschließen.<br />
59
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Kreuzberg und Arnsberg bilden eine Wasserscheide.<br />
Einer der beiden Quellarme<br />
der Sinn - die Breite Sinn - entspringt am<br />
Kreuberg (Weihersbrunnen) und fließt dann<br />
über Wildflecken in Richtung Bad Brückenau<br />
bis Gemünden. Das Sinntal schafft<br />
damit eine ideale Verbindung für von Süden<br />
kommende Besucher in die Region<br />
Kreuzberg. Diese Funktion soll gestärkt und<br />
ausgebaut werden.<br />
Sinntalradweg<br />
Eine zusätzliche Bedeutung gewinnt das<br />
Sinntal als Freiraumkorridor in Verbindung<br />
mit der stillgelegten Bahnlinie Jossa-Wildflecken.<br />
Diese könnte zum Sinntalradweg<br />
umgebaut werden und in einem Teilstück<br />
durch den Einsatz einer Fahrrad- oder Motordraisine<br />
zu einer Touristenattraktion<br />
werden, zumal es in Bayern keine vergleichbare<br />
Draisinenstrecke gibt.<br />
Tourismusportale<br />
Oberbach und Wildflecken bieten sich als<br />
touristische Portale an, die als Eingangs-<br />
und Umstiegspunkte in die Region Kreuzberg<br />
ausgebaut werden könnten. An den<br />
beiden Orten sollen Autofahrer, Wanderer,<br />
Radfahrer und Wintersportler die Möglichkeit<br />
erhalten, sich über das Gebiet und das<br />
touristische Angebot umfassend zu informieren<br />
und vom Auto auf Fahrräder oder<br />
Bus umzusteigen.<br />
Attraktive Rundwanderungen zur Sinnquelle<br />
über Arnsberg und Kreuzberg bieten sich<br />
vom Markt Wildflecken aus an.<br />
Der Feuerberglift und die Kissinger Hütte<br />
sind von Oberbach aus erschlossen. Die<br />
Zuwegung zum Feuerberglift von Wildflecken<br />
für Radfahrer und Wanderer im Winter<br />
und im Sommer ist zu verbessern.<br />
Exkursionen an spezifischen Tagen in den<br />
ansonsten für die Öffentlichkeit gesperrten<br />
Truppenübungsplatz können ebenfalls von<br />
Oberbach aus durchgeführt werden.<br />
Anknüpfungspunkt für die Ausbildung<br />
entsprechender Portale wären in Oberbach<br />
das bestehende Informationszentrum<br />
„Haus der Schwarzen Berge“ und in Wildflecken<br />
der stillgelegte Bahnhof.<br />
Über den Ausbau der Portalfunktion ergeben<br />
sich auch neue Entwicklungsimpulse<br />
60<br />
zur Aktivierung der Flächenbrache am<br />
ehemaligen Bahnhof in Wildflecken. Hier<br />
könnte sowohl für die Sommer- als auch<br />
für die Wintersaison ein Ort entwickelt<br />
werden, der für Mountainbiker und Fahrradfahrer<br />
und Wintersportler unterschiedlichste<br />
Serviceangebote macht. Ein Shuttlebetrieb,<br />
insbesonders im Winter, könnte<br />
den engeren Kreuzberg von Fahrverkehr<br />
entlasten und die verkehrliche Situation zu<br />
Spitzenzeiten entspannen.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
ZIELE<br />
SINNTAL ALS VERBINDUNGSKORRIDOR ENTWICKELN<br />
61
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
S 01<br />
S 02<br />
62<br />
S 01 Alter Bahnhof Wildflecken<br />
Portal Wildflecken<br />
Ergänzend zu den Maßnahmen zur<br />
städtebaulichen Neuordnung des Marktes<br />
Wildflecken soll das ehemalige Bahnhofsgebäude<br />
und der Parkplatz für den Tourismus<br />
reaktiviert und einer ganzjährigen<br />
Nutzung zugeführt werden. Als Um- und<br />
Einstiegsmöglichkeit in die Kreuzbergregion<br />
mit einem freizeitorientierten Angebot<br />
könnte das Bahnhofsareal entwickelt werden.<br />
Über einen neu zu gestalteten Zugang<br />
wird der Bahnhof direkt an den Marktplatz<br />
Wildflecken angebunden und eine Vernetzung<br />
vorhandener und neuer Angebote<br />
erreicht.<br />
Sommersaison:<br />
- Der Bahnhof kann als zentraler Treffpunkt<br />
und Einstiegspunkt in die<br />
Mountainbike – Welt um die Region<br />
Kreuzberg ausgebaut werden. Service-<br />
und Verleihstation für Fahrräder bis hin<br />
zum Sportartikelverkauf erscheinen als<br />
flankierende Nutzungen möglich.<br />
- Ergänzend können Gastronomie- und<br />
Freizeitangebote (z.B: Disco) in den<br />
Baulichkeiten untergebracht werden.<br />
Wintersaison:<br />
- Das vorhandene Parkplatzangebot kann<br />
als Großparkplatz mit Umsteigemöglichkeit<br />
auf einen Shuttelbus genutzt werden<br />
und damit den engere Kreuzbergbereich<br />
von Individualverkehr entlasten. Après-<br />
Ski im alten Bahnhofsgebäude wäre eine<br />
attraktive Angebotsergänzung.<br />
S 02 Tourismusinformation vernetzen<br />
Portal Oberbach<br />
Die Touristinformation im Haus der<br />
Schwarzen Berge soll zusätzlich Einstiegspunkt<br />
in die Region Kreuzberg werden.<br />
Hierzu ist die Vernetzung mit den Informationsstellen<br />
in Bischofsheim a.d.Rhön und<br />
am Kreuzberg erforderlich. Von Oberbach<br />
aus sollen zukünftig vor allem die südliche<br />
Kreuzbergregion um den Feuerberglift,<br />
aber auch die Walddörfer erschlossen<br />
werden.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKTE<br />
SINNTAL ALS VERBINDUNGSKORRIDOR ENTWICKELN<br />
S 03<br />
S 04<br />
S 03 Sinntalradweg<br />
Die ehemalige Bahnlinie Jossa – Wildflecken<br />
könnte bis Arnsberg als Radweg<br />
ausgebaut werden. Von hier aus besteht<br />
Anschluss an das vorhandene Radwegenetz<br />
(R1 Radfernweg und Rhön-Sinntalradwanderweg).<br />
Der neue Weg würde im<br />
Abschnitt des Sinntals den vorhandenen<br />
Rhön-Sinntalradwanderweg ersetzen. Aufgrund<br />
der flachen Steigung bis Wildflecken<br />
wird der Sinntalradweg auch Familien<br />
mit Kindern ansprechen. Deshalb ist er ab<br />
Wildflecken in moderater Steigung fortzuführen.<br />
Für einen Anschluss bis zum Kreuzberg<br />
wird die Führung um den Guckaspass<br />
vorgeschlagen.<br />
Die Nutzung der Bahntrasse zwischen<br />
Oberbach und Arnsberg durch eine Draisine<br />
wären eine zusätzliche Attraktion. Verbunden<br />
mit Objekten aus der Vergangenheit<br />
der Streckennutzung durch die Bahn<br />
könnte der Radweg zu einem Erlebnisraum<br />
„Bahn“ gestaltet und als touristischen Anziehungspunkt<br />
ausgebaut werden.<br />
Zur besseren Nutzung des zusätzlichen<br />
touristischen Potenzials ist Wildflecken<br />
durch Zuwegung und Beschilderung gut an<br />
den Sinntalradweg anzubinden.<br />
S 04 Feuerberglift<br />
Der Feuerberglift ist der einzige Sessellift<br />
im Bereich des Kreuzbergs. Ziel ist eine<br />
ganzjährige Auslastung des Liftes. Hierzu<br />
gilt es das Gastronomieangebot an der Kissinger<br />
Hütte, dem Zielpunkt des Lifts, zu<br />
erweitern und zusätzliche, familienfreundliche<br />
Nutzungen wie eine Sommerrodelbahn<br />
oder eine Mountainbikestrecke anzubieten.<br />
Die Fuß- und Radwegeverbindung<br />
zwischen Feuerberglift und dem Portal<br />
Wildflecken ist zu verbessern. Da sich der<br />
Feuerberglift in einer sensiblen Landschaft<br />
befindet, sind o.g. Einrichtungen mit den<br />
Naturschutzbehörden abzustimmen.<br />
63
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Die Region Kreuzberg ist bereits heute,<br />
nicht zuletzt durch Bischofsheim a.d.Rhön<br />
als Station innerhalb des Trans Germany<br />
Mountainbike Events und dem RWV Haselbach,<br />
ein beliebtes Mountainbikegebiet.<br />
Die Mountainbike-Routen sind sowohl im<br />
Netz als auch in der Beschilderung weitesgehend<br />
vollständig. Verbesserungsmöglichkeiten<br />
betreffen vielmehr die Erreichbarkeit<br />
des Gebiets von außen und die<br />
Vernetzung des bestehenden Angebots.<br />
Die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön selbst<br />
ist heute bereits eine zentrale Anlaufstelle<br />
für den Radsport um den Kreuzberg und<br />
in der Rhön. Hier erfüllt insbesondere der<br />
vorhandene fast steigungslos und attraktiv<br />
geführte Brendtalradweg eine bedeutende<br />
Zubringerfunktion für den Raum Bad<br />
Königshofen und Bad Kissingen. Diese<br />
vorhandene Stärke soll durch ergänzende<br />
Angebote im Sinntal langfristig erhalten<br />
und ausgebaut werden.<br />
Sinntalradweg<br />
Für die Anreise mit dem Fahrrad ist die<br />
Sinntalroute auf Grund ihrer geringen Steigung<br />
als familienfreundlicher Radweg gut<br />
geeignet. Am dem Portal in Wildflecken<br />
könnte dann auf ein Mountainbike-Sportgerät<br />
umgestiegen werden.<br />
Alter Bahnhof Wildflecken<br />
Das Portal Wildflecken als Einstiegspunkt<br />
für Wander- und insbesondere Fahrradtouristen<br />
könnte auf dem Bahnhofsgelände<br />
realisiert werden.<br />
Auf Grund der großen Flächen eignet sich<br />
das Areal gut zur Unterbringung eines<br />
Großparkplatzes.<br />
In den ehem. Bahnhofsgebäuden könnte<br />
ein “Bikezentrum“ mit organisiertem Verleih<br />
und Service untergebracht werden.<br />
Als Einstiegspunkt in die Mountainbikewelt<br />
um den Kreuzberg im Sommer und als<br />
Großparkplatz mit Shuttleverkehr im Winter<br />
könnte der Bereich des alten Bahnhofs<br />
so einer ganzjährigen Nutzung zugeführt<br />
werden.<br />
Verbindungsweg nach Wildflecken<br />
Durch einen Verbindungsweg in die Ortsmitte<br />
von Wildflecken soll das örtliche<br />
64<br />
Gastronomie- und Übernachtungsangebot<br />
gestärkt werden.<br />
Neue Radsportangebote<br />
Eine neu einzurichtende Downhillstrecke<br />
am Feuerberglift ist von hier aus auf kurzer<br />
Strecke erreichbar.<br />
Das bestehende Wegeangebot kann durch<br />
eine Rundroute um den Kreuzberg mit<br />
großen Höhendifferenzen erweitert werden.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
ZIELE<br />
MOUNTAINBIKEROUTEN AUSBAUEN<br />
65
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Hütten sind unverzichtbarer Bestandteil einer<br />
Wanderregion. Sie dienen dem einzelnen<br />
Wanderer sowie der Gruppe als Gasthaus<br />
und Herberge. Die lange Tradition<br />
der Hütten in der Region Kreuzberg gilt zu<br />
stärken. Hierzu gehören unterschiedliche<br />
Bausteine, die sich gegenseitig ergänzen:<br />
Hecken- / Hüttenweg<br />
Durch die Einbindung in ein Wegesystem<br />
werden die Hütten miteinander verbunden.<br />
Eine entsprechende Kennzeichung<br />
bestehender Wanderwege als thematische<br />
Routen wie z.B. einen “Hüttenweg“ und<br />
“Hecken-Hütten-Weg“ kann die Frequentierung<br />
der Hütten steigern und so<br />
den Betrieb auch in der Sommersaison<br />
verbessern.<br />
Marketing<br />
Eine bessere Vermarktung mittels eines<br />
gemeinsamen Internetauftritts unter<br />
der Dachmarke „Rhön“ zum Beispiel im<br />
Rahmen des Programms „Wandern ohne<br />
Gepäck“ ist eine kurzfristig in Angriff zu<br />
nehmende Aufgabe.<br />
Angebote ausbauen<br />
Auch eine bessere Abstimmung der<br />
gastronomischen Angebote der Hütten<br />
wäre wünschenswert. Zur Steigerung der<br />
Attraktivität könnten gemeinsame Wochen<br />
unter jeweils unterschiedlichen Themen<br />
angeboten werden. Dabei sollte in erster<br />
Linie auf regionale Produkte zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Neben der Differenzierung des Angebots<br />
stellt sich auch die Frage der Qualitätssicherung.<br />
Eine entsprechende Zertifizierung<br />
auf der Grundlage einer eigenen Qualitätskontrolle<br />
wäre hierzu ein wichtiger Schritt.<br />
Neue Attraktionen<br />
Das Angebot der Hütten könnte durch<br />
zusätzliche Attraktionen wie z.B. eine<br />
Sommerrodelbahn oder Downhillstrecke<br />
(Siehe Projektvorschlag S04) an der Kissinger<br />
Hütte oder einem Seilparcour an der<br />
Gemündener Hütte aufgewertet werden.<br />
Attraktionen sollten sich allerdings nicht<br />
nur auf den sportlichen Bereich beschränken.<br />
Mit einem Angebot von Aufstiegs-<br />
66<br />
hilfen für ältere Menschen könnten auch<br />
die Gruppe der Senioren als Gäste besser<br />
angesprochen und so das Besucherpotenzial<br />
erweitert werden.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
ZIELE<br />
HÜTTEN STÄRKEN UND ENTWICKELN<br />
67
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
H 01<br />
68<br />
Feriendorf<br />
Haflinger Alm<br />
Ferienzentrum Osterburg<br />
Christliche Gästehäuser<br />
Gemündener Hütte<br />
Skilift<br />
Haselbach<br />
Neustädter Haus<br />
H 01 Hüttenweg<br />
Der Hüttenweg nutzt weitgehend die vorhandenen<br />
Wege und verbindet von Haselbach<br />
ausgehend die Christlichen Gästehäuser<br />
und Tagungsstätten Hohe Rhön<br />
- das Neustädter Haus - die Gemündener<br />
Hütte und die Haflinger Alm untereinander.<br />
Für eine bessere Anbindung der Gemündener<br />
Hütte an das Gesamtwegenetz ist<br />
auf einem kurzem Abschnitt ein Wegeausbau<br />
erforderlich.<br />
Die Themenroute sollte nicht vor Ort ausgeschildert<br />
werden, sondern anhand eines<br />
Flyers in Verbindung mit dem gastronomischen<br />
Angebot der Hütten übersichtlich<br />
dargestellt werden.
H 02<br />
H 03<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKTE<br />
HÜTTEN STÄRKEN UND ENTWICKELN<br />
H 02 Gastronomieangebot Hütten<br />
Das gastronomische Angebot sollte ganzjährig<br />
bestehen und z.B. für thematische<br />
Wochen wie “Produkte aus der Rhön“ unter<br />
den Hüttenbetreibern abgestimmt werden.<br />
Für die ganzjährige Bewirtschaftung<br />
ist ein entsprechender Außenbereich und<br />
eine Qualifizierung der Hütten erforderlich.<br />
Auch der Gebäudebestand sollte modernisiert<br />
und das Umfeld der Landschaft angemessen<br />
attraktiv gestaltet werden. Entsprechende<br />
Maßnahmen sollten in enger<br />
Abstimmung mit dem Landratsamt erfolgen,<br />
da derzeit für die Unterstützung nichtgewerblicher<br />
Unternehmen kein spezielles<br />
Förderprogramm aufgelegt ist.<br />
H 03 Flyer Hüttenangebote<br />
Die Hüttenbetreiber sollten sich auf ein gemeinsames<br />
Marketing wie z.B: einen Flyer<br />
zur Bekanntmachung der Themenroute und<br />
des Gastronomieangebots unter der Dachmarke<br />
Rhön verständigen.<br />
69
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Das Gastronomie- und Übernachtungsangebot<br />
ist eine wichtige Grundlage für die<br />
Attraktivität als Fremdenverkehrsregion<br />
und ermöglicht die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
vor Ort.<br />
Ziel des Strategiekonzeptes ist es, die vorhandenen<br />
Potenziale zu sichern und auszubauen<br />
und diese in einem räumlichen Netz<br />
der Freizeitwege zu verknüpfen.<br />
Bischofsheim a.d.Rhön stärken<br />
Der räumliche Schwerpunktbereich im<br />
Untersuchungsgebiet wird durch die Angebotsvielfalt<br />
der Stadt Bischofsheim<br />
a.d.Rhön bestimmt. Um den Standard zu<br />
halten und weiter zu entwickeln sollte auf<br />
eine qualitative Sicherung und Verbesserung<br />
der Angebote geachtet werden. Der<br />
Einsatz regionaler Produkte könnte hier<br />
das örtliche Profil schärfen und so das Alleinstellungsmerkmal<br />
der Dachmarke Rhön<br />
weiter ausbauen.<br />
Entwicklungsbereiche<br />
Für den Kreuzberg als touristisches Zentrum<br />
stellt das Haus “Zum Elisäus“ seit der<br />
kürzlichen Inbetriebnahme eine Entwicklungschance<br />
für den Bereich der Gastronomie<br />
und Berherbergung dar.<br />
Die touristische Entwicklung der Orte<br />
Sandberg, Langenleiten, Waldberg und<br />
Oberwildflecken ist eine Perspektive für<br />
neue Arbeitsplätze am Ort. Dafür sind aber<br />
die Rahmenbedingungen entsprechend zu<br />
verbessern.<br />
Bestehende Angebote sichern<br />
Die bestehenden Gastronomieangebote,<br />
Feriendörfer und Campingplätze profitieren<br />
von benachbarten Entwicklungen und<br />
könnten durch ein gemeindeübergreifendes<br />
Marketing in ihrem Fortbestand gesichert<br />
und entwickelt werden.<br />
70
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
ZIELE<br />
ÜBERNACHTUNGS- UND GASTRONOMIEANGEBOTE<br />
71
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
G 01<br />
72<br />
G 01 Neue Gastronomieangebote<br />
Die gastronomische Vorrangstellung der<br />
Stadt Bischofsheim könnte durch den konsequenten<br />
Ausbau des Angebots an einheimischen<br />
Produkten (Dachmarke Rhön)<br />
gesichert und entwickelt werden.<br />
Der Ratskeller liegt zentral am neugestalteten<br />
Rathausplatz des Marktes Wildflecken.<br />
Mit dem Ausbau und der Entwicklung<br />
eines Gastronomieangebots könnte<br />
die Ortsmitte nachhaltig belebt werden.<br />
Ebenso sind hier Übernachtungsangebote<br />
für z.B. den Wander- und Radtouristen<br />
gut vorstellbar.<br />
Der touristische Ausbau der Walddörfer<br />
kann kaum auf eine vorhandene Infrastruktur<br />
aufbauen. Sowohl die Erweiterung des<br />
Angebots im Bereich Gastronomie und<br />
Übernachtung als auch die qualitative Aufwertung<br />
bestehender Betriebe sind hierbei<br />
erforderlich. Darüber hinaus könnte auch<br />
das Angebot preiswerter Privatunterkünfte<br />
in den einzelnen Orten erweitert werden.<br />
Als Zielgruppe werden hier vor allem Wander-<br />
und Reittouristen gesehen.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKTE<br />
ÜBERNACHTUNGS- UND GASTRONOMIEANGEBOTE<br />
G 02<br />
Beispiel Wegfurt<br />
G 02 Ferienhäuser Oberwildflecken<br />
Die Gemeinde Wildflecken beabsichtigt<br />
den Umbau des ehemals militärisch<br />
geprägten Ortsteils Oberwildflecken auch<br />
in Richtung Tourismus.<br />
Hierzu sollen die Gebäude in der Schlesierstraße<br />
zu Ferienwohnungen umgenutzt<br />
werden. Ergänzend zum bestehenden Missio-Camp<br />
könnte damit ein zusätzliches<br />
Angebot für Wander- und Radtouristen auf<br />
dem Arnsberg geschaffen werden.<br />
Mit einer attraktiven Urlaubs- und Freizeitregion<br />
verbinden sich auch Erwartungen an<br />
das Gesicht der Orte und ihrer Häuser. In<br />
der Orientierung an örtliche Bautraditionen<br />
kann eine Chance liegen, die Sprache der<br />
Region zu entdecken. Eine Sprache, die mit<br />
ihren Häusern den Gast freundlich empfängt<br />
und Auskunft über den Ort gibt<br />
73
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Events und Attraktionen machen auf den<br />
Tourismus in der Rhön aufmerksam und<br />
können zusammen mit dem Kloster Kreuzberg<br />
als überregionale Anziehungspunkte<br />
genutzt werden.<br />
In der Region bieten sich bereits eine Vielzahl<br />
an Attraktionen aus den Bereichen<br />
Kultur, Freizeit und Sport dem Besucher<br />
an. Hier kommt der Stadt Bischofsheim<br />
a.d.Rhön, einem staatlich anerkannten<br />
Erholungsort, ein besonderes Gewicht zu.<br />
In der Region wird die Tradion der Holzbildhauerei<br />
genauso gepflegt wie die Tradition<br />
des Schnapsbrennens und des Backens.<br />
Gleichzeitig gilt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
durch die Teilnahme am Trans Germany<br />
Mountainbike Event als Moutainbikezentrum.<br />
Der ‚Hochrhöner’, ein Premiumwanderweg,<br />
verläuft durch das Allianzgebiet<br />
und stärkt damit erheblich den Wandertourismus.<br />
Viele der vorhandenen Einzelattraktionen,<br />
wie der Holzskulpturenweg, das<br />
Haus der kleinen Wunder und die Degetsmühle<br />
in Bischofsheim a.d.Rhön, werden<br />
heute schon beworben und touristisch<br />
vermarktet.<br />
Ziel des Strategiekonzeptes ist die Stärkung<br />
des Tourismus durch Entwicklung<br />
weiterer landschafts- und ortsverträglichen<br />
Attraktionen in Verbindung mit den<br />
Vorhandenen und damit einen Beitrag zur<br />
lokalen Wertschöpfung in der Rhön zu<br />
leisten.<br />
Zur Sicherung und Entwicklung der touristischen<br />
Qualität der Region Kreuzberg<br />
wird Handlungsbedarf in folgenden Projektfeldern<br />
gesehen:<br />
Tourismusinformation<br />
Für die Gemeinden ist wichtig, auch die<br />
zahlreichen Gäste am Kloster mit ihren<br />
Informationen und Angeboten zu erreichen.<br />
Hierzu soll am Kreuzberg eine Gästeinformation<br />
eingerichtet werden. Diese ist mit<br />
den in Oberbach und Bischofsheim<br />
a.d.Rhön vorhandenen Informationsstellen<br />
zu vernetzen.<br />
Regionale Produktvermarktung<br />
Die Attraktivität des Klosters und der Region<br />
wird im Wesentlichen durch die Quali-<br />
74<br />
tät der Landschaft bestimmt. Ihr Erhalt<br />
liegt in den Händen einer funktionierenden<br />
Land- und Forstwirtschaft. Ziel ist es daher,<br />
über die gute Vermarktung regionaler Produkte<br />
die Kulturlandschaft als Kulisse für<br />
den Tourismus langfristig zu sichern. Dem<br />
Kloster mit seinem hohen Wareneinsatz<br />
könnte hier eine Schlüsselrolle zukommen.<br />
Einzelattraktionen<br />
Ergänzend zum vorhandenen Angebot sollen<br />
an geeigneten Stellen Einzelattraktionen<br />
das vorhandene Freizeitangebot stärken.<br />
Hierbei ist der besondere Charakter<br />
des Klosters, der auch über den Klosterberg<br />
hinaus ausstrahlt, zu berücksichtigen.<br />
Die zahlreichen Angebote im Sport- und<br />
Freizeitsektor sollten in das vorhandene<br />
Wegenetz integriert und beschildert werden.<br />
Neue Aussichtspunkte an markanten<br />
Stellen erhöhen den Erlebniswert der<br />
Wanderwege im Bereich der Kuppen.<br />
Events<br />
Mit dem Ausbau und der Entwicklung<br />
eines attraktiven Kulturangebots könnte<br />
auf Grundlage bestehender Attraktionen
wie z.b. Holzschnitzkurse, Märkte, Mittmachmuseen,<br />
Tage der offenen Tür der<br />
Bundeswehr, Konzerte, Mundart und Volkstheater<br />
die örtliche Tradition gepflegt und<br />
vermarktet werden. In diesem Zusammenhang<br />
sollten besonders auch Angebote für<br />
junge Familien berücksichtigt werden.<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
ZIELE<br />
TOURISTISCHE ATTRAKTIONEN AUSBAUEN UND ENTWICKELN<br />
75
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
T 02<br />
T 03<br />
T 05<br />
76<br />
T 01 Information<br />
Hierzu zählt die am Kreuzberg neu einzurichtende<br />
Gästeinformation (siehe Projektfeld<br />
„Schaufenster der Region“) sowie<br />
die Vernetzung mit den beiden vorhandenen<br />
Informationsstellen in Bischofsheim<br />
a.d.Rhön und Oberbach.<br />
T 02 Schauwerkstatt für Holzschnitzer<br />
Bischofsheim a.d.Rhön weist eine lange<br />
Tradition als Holzschnitzerstadt auf. Ziel<br />
ist es, durch die Einrichtung einer Schauwerkstatt<br />
in Bischofsheim a.d.Rhön auf die<br />
mittlerweile kunsthandwerkliche Tradition<br />
in der Region aufmerksam zu machen und<br />
mit Ausstellungen, Verkauf und Kursen zu<br />
koppeln. Hierzu soll ein altes, leerstehendes<br />
Haus am Marktplatz erworben, renoviert<br />
und als Schauwerkstatt eingerichtet<br />
werden.<br />
T 03 Aussichtsturm Osterburg<br />
Die Burgruine Osterburg auf einem Basaltkegel<br />
bei Bischofsheim a.d.Rhön wird derzeit<br />
mit Hilfe des Denkmalschutzes wieder<br />
instandgesetzt. Die Burgruine ist seit Beginn<br />
der Freilegung ein beliebtes Ausflugsziel<br />
geworden und soll langfristig in einen<br />
überregionalen „Burgenweg“ eingebunden<br />
werden.<br />
T 04 Kreuzbergmarathon<br />
Die Ausrichtung eines anspruchsvollen<br />
„Kreuzbergmarathon“, in dem auch starke<br />
Höhenunterschiede zu bewältigen sind,<br />
wird als Möglichkeit gesehen, das Profil<br />
der Region im Sportsektor zu schärfen.<br />
T 05 Vermarktung und neue Regionalprodukte<br />
Um die regionalen Produkte besser bekannt<br />
zu machen ist der Verkauf an zentraler<br />
Stelle am Kreuzberg im „Schaufenster<br />
der Region“ angedacht. Hier soll ein<br />
Querschnitt aller rhöntypischen Produkte<br />
attraktiv den Kreuzbergbesuchern präsentiert<br />
werden.<br />
Flankierend sollen in Anlehnung an den<br />
„Rhön-Schdeggel“ neue Produkte (Trockenobst,<br />
Rhöner Wurstwaren etc.) gefunden<br />
und entwickelt werden.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKTE<br />
TOURISTISCHE ATTRAKTIONEN AUSBAUEN UND ENTWICKELN<br />
T 07<br />
T 08<br />
T 06 Gleitschirmplatz am Kreuzberg<br />
Als zusätzliche Attraktion wurde ein<br />
Südstartplatz für Gleitschirmflieger am<br />
Kreuzberg untersucht. Auf dem offenen<br />
Kreuzbergplateau sind jedoch geeignete<br />
Startmöglichkeiten natürlicherweise nicht<br />
gegeben. Das Projekt wird deshalb nicht<br />
weiterverfolgt.<br />
T 07 Kultur und Events<br />
Zur Erweiterung des Kulturangebots<br />
könnte von Betrieben der Region das Thema<br />
„Kloster, Spiritualität“ aufgegriffen und<br />
Angebote entwickelt werden, in die das<br />
Kloster integriert wird.<br />
Am Kloster sind in “stillen Zeiten“ oder<br />
in der Nebensaison nachfolgende Events<br />
als Ergänzung der bestehenden Angebote<br />
denkbar:<br />
- A cappella Tage am Kreuzberg<br />
- Orgel- und Kirchenkonzerte im Kloster<br />
- Ausstellung und Meditation<br />
- Lesungen (Nacht der Poesie)<br />
- Kloster im Morgengrauen<br />
- Ausbau des bestehenden Weihnachtsmarktes<br />
Ein breites Spektrum an kulturellen Veranstaltungen<br />
und Events in den Orten ist für<br />
den Touristen und natürlich für die Bewohner<br />
eine Bereicherung. Beispielsweise<br />
könnte der Marktplatz in Bischofsheim<br />
a.d.Rhön vermehrt für Freiluftveranstaltungen<br />
genutzt werden.<br />
T 08 Kultur und Wanderkarte<br />
Zur schnellen Orientierung, insbesondere<br />
für Tagestouristen, sollen die bedeutendsten<br />
Wege um den Kreuzberg auf<br />
einem Flyer dargestellt werden.<br />
Auf der Rückseite finden Beschreibung von<br />
bedeutsamen Attraktionen, Einkehrmöglichkeiten<br />
und Übernachtungen Platz.<br />
77
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Die Region um den Kreuzberg besitzt auf<br />
Grund der Tradition als Wintersportgebiet<br />
eine gute Ausstattung mit Schleppliftanlagen<br />
und einem Sessellift.<br />
Ziel ist es, diese Wintersportinfrastruktur<br />
zu sichern. Ein Ausbau der Wintersportinfrastruktur<br />
erscheint allerdings nicht sinnvoll,<br />
denn es zeigt sich, dass die Zeiten<br />
ausreichender Wetterbedingungen für den<br />
Wintersport unkalkulierbarer werden.<br />
Dennoch, zu Zeiten günstiger Wintersportbedingungen,<br />
ist der Ansturm auf den<br />
Kreuzberg erheblich. Deshalb ist in erster<br />
Linie ein Konzept für die Bewältigung der<br />
Besucherspitzen zu erstellen.<br />
Nordischer Skisport<br />
Zur Attraktivierung des Loipenangebots<br />
könnte mit dem Projektvorschlag W01<br />
der Einstiegspunkt der Loipe am Kreuzberg<br />
zum Neustädter Haus in unmittelbare<br />
Nähe zum Landkreisparkplatz verlegt werden.<br />
Eine Verbindung der Loipen am Kreuzberg<br />
und der Loipen an der Kissinger Hütte<br />
sollte mit dem Projektvorschlag W02 angedacht<br />
werden. Natürliche Grenzen sind<br />
hier durch die geringe Höhenlage und der<br />
damit fehlenden Schneeauflage im Tal<br />
gesetzt.<br />
Für die Sprungschanzen in Haselbach<br />
könnten Nutzungsperspektiven für den<br />
Sommerbetrieb entwickelt werden. Hier<br />
werden Chancen durch z.B. Skifreizeiten,<br />
„Grüne Sprungschanze“ in Kombination<br />
mit Wasser und der Durchführung von<br />
Events gesehen.<br />
Alter Bahnhof Wildflecken<br />
Ein Projekt zur besseren Organisation des<br />
Individualverkehrs zu Spitzenzeiten ist das<br />
unter S01 beschriebene Projekt „Alter<br />
Bahnhof Wildflecken“ mit Großparkplatz,<br />
Shuttelbus zu den Liftanlagen im alten<br />
Bahnhofsgebäude .<br />
78
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
ZIELE<br />
WINTERSPORTANGEBOTE SICHERN UND ENTWICKELN<br />
79
BETRACHTUNGSEBENE WEILER KREUZBERG<br />
2<br />
81
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
WEILER KREUZBERG<br />
82
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Das Landschaftsbild<br />
Der größte Teil des Kreuzbergs ist mit<br />
Mischwäldern besetzt. An den exponierten<br />
Kuppen finden sich bizarr geformte Wälder,<br />
welche durch die rauhe Witterung geprägt<br />
sind. Blockschuttflächen zeugen vom einstigen<br />
vulkanischen Ursprung.<br />
Für das Landschaftsbild bedeutend sind vor<br />
allem die offenen Kuppen. Der gehölzfreie<br />
und gradsbewachsene Gipfel des Kreuzbergs<br />
gilt als herausragend in der Region.<br />
Die im Norden liegenden Wiesenflächen<br />
werden im Winter als Abfahrtspisten des<br />
Skigebiets Kreuzberg genutzt. In diesem<br />
Bereich befinden sich auch drei Schlepplifte.<br />
Kloster und Anlieger<br />
Schwerpunkt der Siedlungstätigkeit ist der<br />
zentral gelegene Weiler Kloster Kreuzberg<br />
am Westhang. Daneben verteilen sich kleine<br />
Gehöfte, Hütten und vereinzelte Ferienhäuser<br />
im Norden über den Berg.<br />
Auf dem Gipfel des Kreuzbergs befindet<br />
sich der schon von weitem sichtbare Sendemast<br />
des Bayerischen Rundfunks sowie<br />
die zugehörigen Betriebsgebäude.<br />
Erschließung<br />
Durch die Kreisstraße NES<strong>10</strong> ist der Weiler<br />
Kreuzberg gut erschlossen und an die<br />
RÄUMLICHER BESTAND<br />
Bewaldete Flanke des Kreuzbergs Piste des Rothanglifts im Sommer<br />
Blockschutt an der Kreuzbergkuppe Zuwegung vom Kreisparkplatz zum Kloster Kreuzberg<br />
benachbarten Zentren leistungsfähig angebunden.<br />
Die Erschließung der privaten Anwesen<br />
und der Hütten erfolgt meist über befestigte<br />
Waldwege.<br />
Der ruhende Verkehr wird auf dem Großparkplatz<br />
des Landkreises im Norden des<br />
Klosters organisiert. Hier werden insgesamt<br />
679 Stellplätze für den motorisierten<br />
Verkehr angeboten. Am Kloster selbst<br />
befindet sich nur ein kleiner Parkplatz für<br />
Übernachtungsgäste und Angestellte.<br />
Großparkplatz Kreuzberg<br />
Anzahl der Belegung im<br />
Stellplätze Jahr 2006<br />
Pkw 650 113800<br />
Motorrad<br />
17 4650<br />
Busse 12 2660<br />
Gesamt 679<br />
Parkplatz am Kloster<br />
Pkw ca. 14 -<br />
83
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
WEILER KREUZBERG<br />
84
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
EIGENTUMSVERHÄLTNISSE UND GEBÄUDENUTZUNG<br />
Kloster Kreuzberg<br />
Eigentumsstruktur<br />
Nebenstehende Karte zeigt die räumliche<br />
Erfassung der Flurstücke nach Besitzern<br />
im näheren Umfeld des Weilers Kloster<br />
Kreuzberg.<br />
Der Großteil der Flächen verteilt sich auf<br />
die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön und die<br />
Bayerische Franziskanerprovinz. Letztere<br />
hat mit dem Erwerb des Gasthofs Hohn<br />
im Jahre 2007 ihren Grundbesitz auf dem<br />
Kreuzberg flächenmäßig nahezu verdoppelt.<br />
Im Bereich des Gipfels liegt das Eigentum<br />
in unterschiedlichen Händen: der<br />
Bayrischen Franziskanerprovinz, dem Bayerischen<br />
Rundfunk, der Stadt Bischofsheim<br />
a.d.Rhön und einem Privateigentümer.<br />
Die Haupterschließung zum Kloster befindet<br />
sich im Eigentum des Landkreises<br />
Rhön-Grabfeld, wie auch die Fläche des<br />
Großparkplatzes. Das übrige Straßen- und<br />
Wegenetz befindet sich vorwiegend im<br />
Eigentum der Stadt Bischofsheim a.d.Rhön.<br />
Gebäudenutzung<br />
Der wirtschaftliche Schwerpunkt auf dem<br />
Kreuzberg liegt im wesentlichen im Bereich<br />
der Gastronomie des Klosters. Hier<br />
werden auch Übernachtungsmöglichkeiten<br />
unterschiedlicher Standards angeboten.<br />
Gasthof Roth<br />
Haflinger Alm Privates Anwesen<br />
Weitere Gastronomie und Übernachtungsangebote<br />
bietet der Gasthof Roth am Sattel<br />
Kreuzbergs an.<br />
Die privaten Anwesen werden vorwiegend<br />
zu Wohnzwecken genutzt, bieten zum Teil<br />
aber auch Übernachtungs- bzw. kleine<br />
Handelsangebote für Touristen.<br />
Die Hütten werden überwiegend gastronomisch<br />
genutzt. Der Betrieb erfolgt hier<br />
überwiegend ganzjährig. Ausnahme bildet<br />
die Haflinger Alm, welche derzeit nicht bewirtschaftet<br />
ist.<br />
85
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
WEILER KREUZBERG<br />
86<br />
von Wildflecken<br />
Jakobusweg Fulda - Schweinfurt<br />
Jakobusweg Fulda - Schweinfurt<br />
von Bad von Neustadt a.d. Saale<br />
von Würzburg
Jakobusweg<br />
lokale | regionale Pilgerwege<br />
Kreuzweg<br />
Treppenanlage<br />
Kreuzigungsgruppe<br />
Kirchplatz<br />
Freiluftmesse auf dem Klosterplatz<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Seit der Errichtung der Wallfahrtskirche<br />
durch die Franziskaner 1692 auf dem<br />
Kreuzberg, ist der Kreuzberg ein viel besuchter<br />
Wallfahrtsort. Die Pilger konnten<br />
sich seit jeher bei den Franziskanermönchen<br />
von den Strapazen der Wallfahrt<br />
erholen in dem ihnen Speis, Trank und ein<br />
Lager angeboten wurde. Diese Tradition<br />
ist bis heute erhalten. Das Kloster betreibt<br />
heute weltweit die einzige franziskanische<br />
Klosterbrauerei mit Schänke und einem<br />
Pensionsbetrieb.<br />
Wallfahrten<br />
Jährlich finden 70 – 80 Wallfahrten zum<br />
Kloster Kreuzberg statt. Am 3. Mai und am<br />
14. September werden Kreuzfeste durchgeführt.<br />
Fast alle umliegenden Gemeinden<br />
führen einen jährlichen Wallfahrtsgang<br />
zum Kreuzberg durch.<br />
Pilgerwege<br />
Einer der bekanntesten überregionalen Pilgerwege<br />
ist der Jakobsweg nach Santiago<br />
de Campostela. Eine der unzähligen Zuwegungen,<br />
die sich wie ein Netz durch ganz<br />
Europa ziehen, verläuft als Jakobusweg<br />
Fulda - Schweinfurt über den Kreuzberg.<br />
Die regionalen Pilgerwege von Neustadt<br />
a.d. Saale, Würzburg, Ochsenfurt, Karlstadt<br />
und Bad Brückenau laufen sternförmig<br />
auf das Kloster zu, so dass es keine<br />
eindeutige Zuleitung der Pilgerwege in den<br />
Klosterbereich gibt.<br />
Durchgang zum Kirchenportal<br />
PILGERWEGE<br />
Der Kreuzweg Kreuzwegstationen bei der Kreuzigungsgruppe<br />
Pilger, die das Kloster zuerst über die Kreuzigungsgruppe<br />
erreichen, finden im Kuppenbereich<br />
keine eindeutige Wegeführung<br />
vor. Hier durchzieht eine Vielzahl an Trampelpfaden<br />
den Kreuzberggipfel. Die aus<br />
Süden kommenden Pilger gelangen über<br />
den Kirchplatz direkt zum Portal der Klosterkirche.<br />
Die von Norden und Osten kommenden Pilger<br />
erreichen die Kirche über den Vorplatz<br />
beim Bruder-Franz Haus, gewissermaßen<br />
auf der Rückseite der Wallfahrtskirche.<br />
Das Hauptportal wird dann über einen<br />
schmalen Durchgang zwischen der Kirche<br />
und einer Mauer im Osten erreicht.<br />
Kreuzweg<br />
Vom Kloster aus führt der Kreuzweg mit<br />
steinernen Bildkapellen auf der Rückseite<br />
der Kirche beginnend, hoch zu den drei<br />
Golgotha-Kreuzen, dem Wahrzeichen des<br />
Kreuzbergs. Der Kreuzweg mit den 14<br />
Stationen und der Golgathagruppe stammt<br />
aus dem 18. Jahrhundert.<br />
87
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
WEILER KREUZBERG<br />
88
Verkehrskonflikte<br />
Touristische Spitzentage führen zu Kapazitätsengpässen<br />
auf dem Großparkplatz. Als<br />
Folge beeinträchtigt wildes Parken im Bereich<br />
der Kreisstraße deren Funktion.<br />
Auf dem Weg zum Kloster kommt es zu<br />
Verkehrskonflikten auf Grund der Überlagerung<br />
von Fahrverkehr und Fußgänger.<br />
Im Bereich der Rodelwiese entsteht in der<br />
Wintersaison ein Verkehrskonflikt zwischen<br />
dem Erschließungsverkehr der Anlieger<br />
und den Zuschauern am Straßenrand.<br />
In der Engstelle der Klosterdurchfahrt entstehen<br />
Verkehrsbehinderungen zwischen<br />
der Beladung der Bierlaster und dem Anliegerverkehr.<br />
Gestaltungsmängel<br />
Die ausschließlich funktionale Gestaltung<br />
des Großparkplatzes bindet diesen nur<br />
mangelhaft in die umgebende Landschaft<br />
ein.<br />
Der Weg vom Parkplatz zum Kloster stellt<br />
durch seine verkehrsbezogene Gestaltung<br />
das vorrangige Erleben des Zugangs zum<br />
Kloster in den Hintergrund und ist damit<br />
kein würdiger Zugang für einen Wallfahrtsort.<br />
Die breite Straße fügt sich darüber<br />
hinaus nicht in die umgebende Landschaft<br />
ein.<br />
Zufahrt zum Kloster<br />
Bereich vor dem Kloster<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Eine ehemalige Baustraße für einen Wasserhochbehälter<br />
verläuft deutlich sichtbar<br />
quer über die Kuppe des Kreuzbergs und<br />
stört dort die sensible Situation.<br />
Die Blickbeziehung zwischen Treppenanfang<br />
und Kreuzigungsgruppe wird zum Teil<br />
durch Bäume und Hecken verstellt. Auch<br />
die derzeitige Ausführung der Treppenanlage<br />
zu den Kreuzen wird einer gestalterischen<br />
Interpretation des Themas nicht<br />
gerecht.<br />
Erhaltungsmängel<br />
Das Gebäude am Großparkplatzes erfüllt<br />
nicht mehr die technischen und funktionalen<br />
Anforderungen zur Bewirtschaftung<br />
eines Großparkplatzes. Dies gilt insbesondere<br />
für den Zustand der sanitären Anlagen.<br />
Nutzungsdefizite und Restriktionen<br />
Die Nutzungs- und Erweiterungsmöglichkeiten<br />
für die privaten Anwesen sind<br />
baurechtlich schwierig (Aussenbereich).<br />
Die bauplanungsrechtliche Situation kann<br />
Einschränkungen für private Investitionsabsichten<br />
bewirken. Dies gilt auch für unbewirtschaftete<br />
Hütten.<br />
Besucherlenkung und -verhalten<br />
Die zahlreichen Trampelpfade und Wege<br />
auf der Hochfläche erschweren die Orientierung<br />
für den Besucher.<br />
Weg vom Parkplatz zum Kloster<br />
Privates Anwesen<br />
KONFLIKTE<br />
Fehlende und uneinheitliche Beschilderung<br />
führt zu Problemen in der Organisation großer<br />
Besuchermengen. Die Beziehung zwischen<br />
Kloster und Umgebung ist für den<br />
Fremden nicht ausreichend dargestellt.<br />
Darüber hinaus liegt ein Konflikpotenzial<br />
im Verhalten einzelner Besucher, wenn die<br />
Bedürfnisse der Anwohner nicht angemessen<br />
respektiert werden.<br />
Umwelt und Natur<br />
Das Überlaufen der Grasflächen durch<br />
viele Besucher auf der Kuppe zerstört die<br />
Grasnarbe und erschwert hier die Regenerierung<br />
der extensiven Bergwiesen.<br />
Fichtenmonokulturen sind für den Kreuzberg<br />
untypisch. Sie sind standortfremd und<br />
beeinträchtigen das Landschaftsbild und<br />
das Landschaftserleben.<br />
89
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
WEILER KREUZBERG<br />
90<br />
8<br />
9<br />
1<br />
<strong>10</strong><br />
<strong>10</strong><br />
4<br />
2<br />
3<br />
<strong>10</strong><br />
7<br />
5 6<br />
<strong>10</strong><br />
<strong>10</strong>
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
<strong>10</strong> TRITTSTEINE FÜR DIE ENTWICKLUNG DES KREUZBERGS<br />
Das Entwicklungskonzept des näheren Bereichs<br />
um den Kreuzberg sowie des Klosterumfelds<br />
zeigt unterschiedliche Handlungsfelder.<br />
Der Zielkonflikt zwischen der<br />
intensiven touristischen Nutzung und der<br />
religiösen Bedeutung des Ortes bedarf abgestimmter<br />
Regelungen zu seiner Lösung.<br />
Kernaufgaben sind hier die Organisation<br />
des fließenden und ruhenden Verkehrs, die<br />
Gestaltung der unterschiedlichen Wege als<br />
Erlebnisbereiche mit eigenständiger Charakteristik,<br />
die Festlegung von Zonen des<br />
Betriebs und Zonen der Ruhe und Kontemplation<br />
für den Klosterbereich sowie Regelungen<br />
für die bauliche Entwicklung auf<br />
den einzelnen Anliegergrundstücken.<br />
1. Erschließungskonflikte reduzieren<br />
- eingeschränkte Zufahrt zum Kloster<br />
- alternative Trassenführungen um das<br />
Kloster<br />
2. Leistungsfähiges Schaufenster der<br />
Region aufbauen<br />
- Information<br />
- Regionalvermarktung<br />
3. Parkplatz landschaftlich einbinden<br />
- Parkplatz sanieren und begrünen<br />
- Abfahrt zum Lift sichern<br />
4. Fußweg Parkplatz – Kloster würdig<br />
inszenieren<br />
- Trennung von Fussgänger und Fahrverkehr<br />
- Gestaltung des Weges<br />
5. Weg zum Kreuz eindeutig achsial<br />
entwickeln<br />
- Sichtbeziehung zu den Kreuzen<br />
- lineare Treppengestaltung<br />
6. Wegeführung am Kreuzberg entwickeln<br />
- Kuppenrundweg<br />
- Kreuzweg mit Stationen<br />
- Wander- und Pilgerwege<br />
- Inszenierung der Anschlusspunkte<br />
7. Typische Landschaften pflegen und<br />
entwickeln<br />
- Hochflächen freihalten und Ausblick<br />
herstellen<br />
- Raumkanten betonen<br />
- Basaltblockhalden sichern<br />
- extensive Wiesen entwickeln<br />
8. Vor- und Eingangsbereich von Kloster<br />
und Kirche für starke Besucherfrequenz<br />
gestalten<br />
- Konfliktreduzierung durch Nutzungsentflechtung<br />
(Gastronomie – Kirchenbesuch<br />
-Verkauf)<br />
- Eindeutige Wegeführung zum Kircheneingang<br />
9. Kontemplative Bereiche schaffen<br />
und sichern<br />
- Devotionalienverkauf verlegen<br />
- Gestaltung der Freiflächen<br />
<strong>10</strong>. Bauliche Erweiterung am Kreuzberg<br />
steuern<br />
- Richtlinien und Gestaltungsempfehlungen<br />
durch Bebauungsplan<br />
91
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
WEILER KREUZBERG<br />
92<br />
K05<br />
K07<br />
K06<br />
K06<br />
K06<br />
K01<br />
K05<br />
K<strong>10</strong><br />
K02<br />
K06<br />
K08<br />
K03<br />
K04<br />
K06<br />
K09<br />
K06
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKTE<br />
Für die Betrachtungsebene Kreuzberg<br />
werden die einzelnen Ziele in Projekte und<br />
Handlungsfelder übersetzt. Diese zeigen<br />
mögliche Schlüsselprojekte für die Entwicklung<br />
des Kreuzbergs auf.<br />
K01 Verkehrslenkung<br />
K02 Großparkplatz<br />
K03 Besucherlenkung<br />
K04 Kuppenrundweg<br />
K05 Skulpturenweg<br />
K06 Bauliche Erweiterung<br />
K07 Erlebnisspielplatz<br />
K08 Liftbetrieb im Sommer<br />
K09 Seilparcour<br />
K<strong>10</strong> Wohnmobilstellplatz<br />
93
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
WEILER KREUZBERG<br />
K 01<br />
94<br />
K01 Verkehrslenkung<br />
Die Konflikte zwischen Anwohner- und<br />
Besucherverkehren im Bereich des Weilers<br />
Kloster Kreuzberg könnten durch ein beschränktes<br />
Zufahrtsrecht geregelt werden.<br />
Für die Steuerung des Fahrverkehrs und<br />
des ruhenden Verkehrs werden folgende<br />
Maßnahmen vorgeschlagen:<br />
- Parkleitsystem für hohe Verkehrsaufkommen<br />
an Spitzentagen<br />
- Ganzjährige Öffnung des Parkplatzes am<br />
Rothhanglift<br />
- Einrichtung eines temporären Shuttleverkehrs<br />
zwischen dem geplanten<br />
Großparkplatz in Wildflecken und dem<br />
Kreuzberg<br />
- Witterungssgeschützte Schrankenanlage<br />
am Parkplatz regelt die eingeschränkte<br />
Zufahrt für Anlieger und Übernachtungsgäste<br />
auf dem Weiler Kloster Kreuzberg<br />
- Einfahrt mit Karte bzw. Gebühr, Ausfahrt<br />
durch Kostenrückerstattung für die<br />
Übernachtungsgäste<br />
- Umgehungsstraße um das Kloster
K 02<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Möglichkeiten der Durchgrünung der Parkplatzflächen<br />
K02 Großparkplatz<br />
Der wenig attraktive und auch funktional<br />
veraltete Großparkplatz kann durch ein<br />
Bündel unterschiedlicher Maßnahmen attraktiver<br />
gestaltet und besser in die Landschaft<br />
eingebunden werden. Mögliche<br />
Maßnahmen sind:<br />
- Gliederung der Gesamtfläche in zwei<br />
unterschiedlich genutzt Bereiche, einer<br />
intensiv genutzten Parkfläche und einer<br />
Reservefläche<br />
- Verringerung der Versiegelung<br />
PROJEKTE<br />
- Begrünung des Parkplatzes durch freie<br />
Baumgruppen<br />
- Abbruch des bestehenden Parkplatzhäuschens<br />
und Verlagerung der Nutzungen in<br />
das geplante Schaufenster der Region<br />
- Berücksichtigung einer Haltestelle<br />
sowohl für den Hochrhönbus als auch für<br />
den Sinntalbus<br />
- Errichtung eines Wohnmobilstellplatzes<br />
(siehe Projekt K<strong>10</strong>)<br />
95
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
WEILER KREUZBERG<br />
96<br />
Wegeführung am Kreuzberg<br />
Am Kreuzberg und im engeren Umfeld ist<br />
eine große Anzahl an Wegen vorhanden.<br />
Die Beschilderung ist sehr unterschiedlich<br />
und auf Grund der Vielzahl sehr aufwändig<br />
im Unterhalt.<br />
Für Besucher ist die Orientierung erschwert.<br />
Diesbezüglich soll das Wegenetz<br />
und das Beschilderungssystem sowohl für<br />
Wanderer als auch für die Pilger vereinfacht<br />
und deutlich gemacht werden.<br />
Durch geringe Einzelmaßnahmen kann<br />
auch die Anbindung des Loipennetzes und<br />
der Abfahrtspisten an den Kreisparkplatz<br />
verbessert werden.<br />
- Wanderwege entlang der Hütten führen<br />
- eindeutige Zuwegung für Pilger und<br />
Wanderer im Kuppenbereich schaffen<br />
- Einbindung des Kreuzwegs ins Wegenetz<br />
der Kuppe<br />
- direkte Abfahrt vom Kreisparkplatz zum<br />
Rothhanglift ermöglichen<br />
- verbesserte Anbindung des Loipennetzes<br />
an den Kreisparkplatz prüfen<br />
Das erforderliche Maßnahmenbündel zur<br />
Verbesserung der Wegeführung ist in den<br />
Projektfelden K03, K04 und K05 beschrieben.
Der Kuppenrundweg mit einer deutlichen Basaltsteinkante schützt die Kuppe vor Übernutzung<br />
K 04<br />
Plätze kennzeichnen die Aufbindepunkte der Pilgerwege<br />
Aussicht und Information<br />
K 05<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKTE<br />
K03 Besucherlenkung<br />
Ein deutliches Besucherleitsystem erleichtert<br />
die Orientierung. Die Zielwegweisung<br />
erfolgt routen- und nutzerunabhängig<br />
mit Hinweis auf Ziel und Wegeverlauf und<br />
wird kundenorientiert ab Zuwegung entwickelt.<br />
Hierfür werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:<br />
- Bereinigung einzelner Wege<br />
- Beschilderungskonzept<br />
- Wanderkarte Kreuzberg mit Information<br />
über Hütten und Gastronomie<br />
- Standorte für größere Infotafeln an den<br />
Einstiegspunkten von Bus und Bahn<br />
K04 Kuppenrundweg<br />
- Kuppenrundweg, Basaltkante<br />
- Inszenierung der Anschlusspunkte<br />
- Kreuzweg mit Stationen<br />
- Information an den Aussichtspunkten<br />
des Kuppenrundwegs<br />
Die Anlage eines geschotterten Rundwegs<br />
um die Kuppe des Kreuzbergs soll alle Pilgerwege<br />
und den Kreuzweg aufnehmen.<br />
Eine einseitige, zum Hang hin verlaufende<br />
Basaltsteinkante schafft eine deutliche<br />
Führung und bildet eine Schwelle vor dem<br />
Überlaufen der empfindlichen, grasbewachsenen<br />
Kuppe. An geeigneten Stellen<br />
werden Aussichtspunkte geschaffen.<br />
Die Aufbindepunkte zu den Pilgerwegen<br />
werden jeweils durch einen Platz betont.<br />
Informationstafeln geben über den Ort (z.B:<br />
Hinweis auf keltischen Ringwall, die Johannisfeuer<br />
etc.) Auskunft.<br />
K05 Projektfeld Skulpturenweg<br />
- zwischen Kreisparkplatz und Kloster<br />
(Erdenweg)<br />
- zwischen Kloster und Rhönjuwel<br />
Der nördliche und südliche Zuwegung zum<br />
Kloster könnte durch eine künstlerische<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema Geologie<br />
ausgestaltet werden. Vorstellbar ist<br />
die Rhythmisierung der Wege durch begleitende<br />
Skulpturen aus Basalt, welche<br />
auch das Leitmotiv für den Weg wären.<br />
97
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
WEILER KREUZBERG<br />
98<br />
K06 Bauliche Erweiterung<br />
Um den Kreuzberg als Landschaftsraum zu<br />
sichern, sollten sich zukünftige Baumaßnahmen<br />
ausschließlich auf die Erweiterung<br />
der bestehenden Anwesen beschränken.<br />
Hintergrund für eine Beurteilung der eingehenden<br />
Bauanträge durch die Stadt<br />
Bischofsheim a.d.Rhön können folgende<br />
Kriterien sein:<br />
- Die Erweiterung dient grundsätzlich der<br />
Sicherung der gewerblichen Existenz der<br />
Anwohner.<br />
- Die gewerbliche Nutzung beschränkt sich<br />
auf den Bereich Tourismus.<br />
- Eine zusätzliche Verkehrsbelastung auf<br />
dem Kreuzberg durch Kfz-Verkehr erfolgt<br />
durch die bauliche Erweiterung nicht.<br />
Als Rechtgrundlage zur Beurteilung der<br />
Zulässigkeit von Bauvorhaben ist ein entsprechender<br />
Bebauungsplan aufzustellen.<br />
Diesem können folgende Grundsätze und<br />
Empfehlungen zu Grunde gelegt werden:<br />
- Ausbau und Erweiterung der bestehenden<br />
Anwesen findet innerhalb eines klar<br />
begrenzten Baufelds statt. Die Orientierung<br />
bestehender und neuer Gebäude um<br />
einen Hof ist ein geeignetes Organisationsprinzip<br />
für den ländlichen Bereich und<br />
sichert ein kompaktes Erscheinungsbild<br />
der baulichen Anlage.<br />
- Durch Begrünung der Hoffläche mit einem<br />
Baum entsteht ein attraktiver Erschließungsraum<br />
mit Aufenthaltsqualität. Der<br />
Übergang zur Landschaft könnte durch<br />
eine umlaufende Hecke als Einfriedung<br />
gestaltet werden.<br />
- Auch für die Erweiterung der Hütten solten<br />
Regelungen gefunden werden. Ein<br />
Ausbau sollte in kompakter Bauform und<br />
möglichst durch Anbau an die vorhandenen<br />
Gebäude erfolgen. Auf Grund der<br />
exponierten Lage vieler Hütten sollen Erweiterungsgebäude<br />
sich durch Form und<br />
Material verträglich in die Landschaft<br />
einfügen.
Gebäudebestand, Anwesen Kreuzberg 6<br />
Gebäudebestand, Anwesen Kreuzberg 7<br />
Die Lage im hochsensiblen Landschaftsraum<br />
macht darüber hinaus auch gestalterische<br />
Regelungen sinnvoll. Diese<br />
betreffen die Materialwahl sowie eine<br />
ortsbezogene Architektursprache. Deshalb<br />
sollte dem Bebauungsplan auch eine Gestaltungssatzung<br />
beigefügt sein.<br />
Über die rechtlichen Möglichkeiten hinaus<br />
könnten zur Sicherung gestalterischer<br />
Qualität zusätzliche Maßnahmen ins Auge<br />
gefasst werden:<br />
- Erarbeitung eines Gestaltungshandbuchs<br />
mit Hinweisen auf regionale Gestaltungsregeln<br />
und Ausführungsbeispielen<br />
- Auslobung eines Architekturpreises<br />
„Rhönarchitektur“<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Erweiterungsvorschlag, Anwesen Kreuzberg 6<br />
Erweiterungsvorschlag, Anwesen Kreuzberg 7<br />
- Bauberatung der einzelnen Bauherrn für<br />
orts- und landschaftsbildverträgliche Gestaltung<br />
Fördermöglichkeiten<br />
Aktuelle Möglichkeiten zur Förderung des<br />
Ausbaus privater Anwesen können über<br />
den Förderwegweiser des Bayerischen<br />
Staatsministerium für Landwirtschaft und<br />
Forsten (www.stmlf.bayern.de) abgerufen<br />
werden.<br />
Desweiteren bietet die KfW Förderbank<br />
u.a. Programme zur Förderung der Bereiche<br />
Bauen-Wohnen-Energie (www.kfw-foerderbank.de).<br />
PROJEKTE<br />
Ausführungsbeispiel Gebäude: Schwarzenberg,<br />
Vorarlberg<br />
Ausführungsbeispiel Hütte: Schneggarei, Lech<br />
99
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
WEILER KREUZBERG<br />
K 07<br />
K 07<br />
<strong>10</strong>0<br />
Neue Freizeitangebote<br />
Die Besuchergruppen, die jährlich den<br />
Kreuzberg aufsuchen sind nicht homogen.<br />
Neben den Pilgern, die religiöse Erfahrung<br />
suchen sind viele Besucher der Natur zugewandte<br />
Wanderer, Radfahrer, Familien mit<br />
Kindern und sportlich Aktive.<br />
Diesbezüglich besteht auch der Wunsch<br />
aller Beteiligten, den entsprechenden<br />
Nutzergruppen geeignete Freizeitangebote<br />
anbieten zu können.<br />
Es ist insbesondere der Wunsch des Klosters<br />
ein familien- und kinderfreundliches<br />
Umfeld zu schaffen, ohne die Kernaufgabe<br />
des Klosters im spirituellen Bereich zu vernachlässigen.<br />
Auch bei den Hütten- und Liftbetreibern<br />
im weiteren Umfeld wird nach Möglichkeiten<br />
gesucht, das vorhandene Angebot -<br />
auch im Hinblick auf den Klimawandel - zu<br />
ergänzen und auszubauen.<br />
Bei der Entwicklung der Freizeitangebote<br />
ist dabei oberste Richtschnur, dass sowohl<br />
Angebot, als auch Gestalt und Situierung<br />
mit dem Charakter des heiligen Bergs und<br />
den Ordensgrundsätzen des Klosters in<br />
Einklang stehen.<br />
K07 Erlebnisspielplatz / Streichelzoo<br />
Für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen<br />
wird die Einrichtung eines attraktiven<br />
Erlebnisspielplatzes ggf. mit Streichelzoo<br />
vorgeschlagen.<br />
So könnten Spielmöglichkeiten für die Kinder<br />
mit dem Tiererlebnis verbunden werden.<br />
Damit Kinder ohne Konflikte viel Platz<br />
zum Spielen und Toben finden, wird ein<br />
Standort hierfür abseits des engeren Klosterbereichs<br />
im Süden vorgeschlagen.
K 08<br />
K 09<br />
K <strong>10</strong><br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKTE<br />
K08 Liftbetrieb im Sommer<br />
Zur besseren Auslastung der Liftanlagen<br />
im Sommer wird durch den Betreiber des<br />
Rothhanglifts ein Rodelsystem auf Rollen,<br />
der ‚Hillracer‘, ins Auge gefasst.<br />
Probleme werden insbesondere in der Zerstörung<br />
der empfindlichen Grasnarbe durch<br />
den Betrieb gesehen, so dass die Nutzung<br />
der im Winter zur Skiabfahrt genutzten<br />
Wiesen für die Sommernutzung ausgeschlossen<br />
werden. Denkbar wäre der Einsatz<br />
auf vorhandenen Wegen.<br />
Empfehlung: Das Projekt Hillracer sollte<br />
nur weiterverfolgt werden, wenn es der<br />
Sicherung der touristischen Infrastruktur<br />
nützt und natur- und landschaftsverträglich<br />
durchführbar ist. Hierfür ist ein Nachweis<br />
z.B. durch einen Probebetrieb zur bringen,<br />
da Erfahrungswerte im Betrieb des Sportgeräts<br />
fehlen. Die touristischen und sportiven<br />
Aktivitäten sollen den spirituellen<br />
und ruhigen Charakter des Kreuzbergs<br />
nicht verändern.<br />
K09 Seilparcour<br />
In der Nähe der Gemündener Hütte wird<br />
die Einrichtung eines Seilparcours vorgeschlagen.<br />
Sowohl thematisch auch als<br />
landschaftlich erscheint die Zuordnung dieser<br />
Outdoor-Aktivität zu einer Wanderhütte<br />
günstig. Auf eine landschaftsgerechte<br />
und attraktive Gestaltung des Parcours ist<br />
dabei zu achten.<br />
K<strong>10</strong> Wohnmobilstellplatz<br />
Durch die Anlage eines Wohnmobilstellplatzes<br />
auf dem Kreisparkplatz am Kreuzberg<br />
könnte der Kreuzberg für ein neues<br />
Klientel erschlossen werden. Hierbei ist<br />
die Festlegung von Rahmendaten zur baurechtlichen<br />
Genehmigung, landschaftlichen<br />
Einbindung, Ver- und Entsorgung, Größe,<br />
etc. unabdingbar.<br />
Die Nutzung wäre hierbei ausschließlich<br />
touristisch und nicht für Dauernutzung, die<br />
Stellplatzzahl auf <strong>10</strong> - 15 zu begrenzen.<br />
Ein Wohnmobilstellplatz ist nur dann zu<br />
realisieren, wenn er in ein gestalterisches<br />
Gesamtkonzept für den Kreisparkplatz eingebunden<br />
wird.<br />
<strong>10</strong>1
<strong>10</strong>2
KLOSTER KREUZBERG<br />
3<br />
<strong>10</strong>3
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
<strong>10</strong>4
Erschliessungsflächen mit Asphaltbelag<br />
Erschliessungsflächen mit Pflasterbelag<br />
Wiese am Zuweg zum Kloster<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Der Weiler Kloster Kreuzberg liegt auf<br />
einer Höhe von ca. 928m ÜNN auf dem<br />
Kreuzberg. Prägend für den Ort ist vor<br />
allem die Lage am dicht bewaldeten Westhang<br />
inmitten einer Lichtung.<br />
Weiler Kloster Kreuzberg<br />
Den kompakten Kern des Weilers bildet<br />
das Kloster mit Kirche, Konvent, Wirtschaftsgebäuden<br />
und das nördlich liegende<br />
Bruder-Franz-Haus. Das Haus „Zum<br />
Elisäus“, kleinere Verkaufsstände und ein<br />
privates Anwesen liegen am südlichen<br />
Rand des Weilers.<br />
Landschaft und Freiflächen<br />
Raumprägende Baumgruppen befinden<br />
sich im Norden des Klosters am Beginn<br />
des Kreuzwegs und im Süden auf dem Klosterfriedhof.<br />
Genutzte Freiflächen dienen dem Klosterbetrieb.<br />
Hierzu gehören der Klostergarten,<br />
der Friedhof sowie die Löschteiche.<br />
Große Wiesenflächen prägen das Klosterumfeld<br />
im Norden und Westen. Die Heiligenwiesen<br />
sind im Winter beliebte Rodelwiesen.<br />
Erschließung<br />
Die Erschließung erfolgt von Norden über<br />
eine Mischverkehrsstraße, welche mitten<br />
durch das Gebäudeensemble des Klosters<br />
RÄUMLICHER BESTAND<br />
Kreuzigungsgruppe<br />
Klosterkirche Klostergäude und Klostergarten<br />
verläuft. Diese dient im weiteren Verlauf<br />
der Erschließung der privaten Anwesen auf<br />
dem südlichen Teil des Kreuzbergs.<br />
Durch die Hanglage ist das Gelände des<br />
Klosters mit hohen Stützmauern aus Basalt<br />
terrassiert. Die Gebäudezufahrten erfolgen<br />
meist über steile Rampen.<br />
Die Erschließungsflächen im direkten Umfeld<br />
des Klosters sind überwiegend asphaltiert<br />
und damit vollflächig versiegelt.<br />
Pflasterbeläge finden sich im Bereich des<br />
Kirchplatzes.<br />
Ruhender Verkehr<br />
Der ruhende Verkehr für die Klostergäste<br />
und Angestellten wird auf dem Parkplatz<br />
auf dem Klostergelände organisiert. Auf<br />
Grund der begrenzten Kapazität kommt es<br />
hier zu Engpässen. Daher wird die aufgeschüttete<br />
Freifläche im Anschluss an die<br />
Wirtschaftsgebäude zusätzlich als provisorische<br />
Parkfläche genutzt.<br />
Fußwege<br />
Bedeutende Fußwege sind vor allem die<br />
Treppenanlage zur Kreuzigungsgruppe<br />
sowie der Kreuzweg, der bogenförmig von<br />
Norden auf die 3 Kreuze zuführt. Südlich<br />
der Klosteranlage findet sich eine Vielzahl<br />
von kleinen Fußwegen, die meist zum<br />
Kirchplatz führen oder der Erschließung der<br />
Gebäude dienen.<br />
<strong>10</strong>5
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
<strong>10</strong>6<br />
Kloster um 1816<br />
Kloster um 1818<br />
Kloster um 1900<br />
Klosteranlage Anfang des 19. Jhd. Kloster um 1960
Wendelinusbau<br />
Franziskusbau<br />
Josefsbau<br />
Antoniusbau<br />
Marienbau<br />
Brauerei<br />
Fürstenbau<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Klosterkirche<br />
Haus „Zum Elisäus“<br />
altes Gasthaus<br />
DIE GESCHICHTE DES ORTES<br />
Die Grundsteinlegung für das Kloster wurde<br />
im 17. Jhd. durch eine Schenkung durch<br />
den Fürstbischof der Straßburger Provinz<br />
ermöglicht. Aus dieser Zeit sind noch einzelne<br />
Gebäude wie die Kirche so wie Teile<br />
des Konvents und des heutigen Bruder-<br />
Franz-Hauses erhalten und stehen unter<br />
Denkmalschutz.<br />
Die bauliche Anlage hat sich seit Ihrer Entstehung<br />
vor über 300 Jahren ab Mitte des<br />
20. Jahrhunderts durch den Bau von Wirtschaftsgebäuden<br />
für die Brauerei und den<br />
Antoniusbau wesentlich vergrößert. Aus<br />
dieser Zeit stammen auch die Nebengebäude<br />
des Hauses „Zum Elisäus“.<br />
Die nachfolgende Auflistung gibt einen<br />
groben Überblick über die Bautätigkeit des<br />
Klosters.<br />
1677 Schenkung des Klostergrundes<br />
1681 Grundsteinlegung<br />
1685 Bezug des Klostergebäudes<br />
1687 Errichtung des alten Gasthofs<br />
mit Jägerhaus<br />
1692 Einweihung der Kirche<br />
1699 Errichtung des Fürstenbaus<br />
1731 Errichtung des Brauhauses<br />
1850 Bau des Gasthofes Hohn<br />
1901 Errichtung des Frauenbaus<br />
1954 Errichtung des Marienbaus<br />
1954 Neubau des Brauereigebäudes<br />
ab 1956 Errichtung des Antoniusbaus<br />
weiterer Wirtschaftsgebäude<br />
<strong>10</strong>7
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
<strong>10</strong>8
Klosterladen<br />
Brauerei<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Die Gebäudenutzungen des Klosters lassen<br />
sich grob in drei Bereiche einteilen:<br />
- die religiöse Nutzung<br />
- die Brauerei als Produktionsbetrieb<br />
- und die Gastronomie für Pilger und Wanderer.<br />
Das Nebeneinander von Spiritualität und<br />
Gastronomie hat zwar eine langjährige<br />
Tradition, führt jedoch gerade an den Nahtstellen<br />
zu Konflikten. Grund hierfür ist vor<br />
allem die Vermengung unterschiedlicher<br />
Nutzungsbereiche.<br />
Nutzung der Geschosse<br />
Das Erdgeschoss des Klosters dient zur<br />
Aufnahme und Verteilung von großen Besuchermengen.<br />
Dementsprechend konzentrieren<br />
sich in diesem Bereich unterschiedlichste<br />
Nutzungen, angefangen von der<br />
Wallfahrtsgastronomie bis hin zur Klosterkirche.<br />
Die Obergeschosse sind überwiegend für<br />
die Wohnungen der Franziskaner und Beherbergungsangeboten<br />
für die Übernachtungsgäste<br />
des Klosters vorbehalten.<br />
Die Brauerei beansprucht den größten Teil<br />
der Untergeschosse. Hier befinden sich neben<br />
den Produktionsräumen auch verschiedene<br />
Lagerräume.<br />
Kirche<br />
Gastraum Bruder-Franz-Haus<br />
GEBÄUDENUTZUNG<br />
Bruder-Franz-Haus<br />
Der ehemalige Gasthof nördlich des Klosters<br />
wird derzeit umgebaut. Als neues<br />
Bruder-Franz-Haus sollen hier eine multimediale<br />
Ausstellungen zum Thema Franz<br />
von Assisi sowie spirituelle Vorträge für<br />
den Besucher geboten werden. Geplant<br />
ist ebenfalls eine Tourismusinformation in<br />
dem Gebäude. Diese könnte jedoch als ein<br />
stark frequentierter Bereich zu Konflikten<br />
mit der ansonsten geistlichen Nutzungen<br />
im Haus führen. Eine Verlagerung dieser<br />
Funktion an einen geeigneten, zentralen<br />
Standort wäre daher mittelfristig wünschenswert.<br />
<strong>10</strong>9
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
1<strong>10</strong>
Franziskusbau, Marienbau<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Die Gebäude im Weiler Kreuzberg befinden<br />
sich überwiegend im guten Zustand.<br />
So weisen die Klostergebäude auf Grund<br />
ständiger Pflege keine nennenswerten<br />
Schäden in der Bausubstanz auf.<br />
Sanierungsbedarf besteht lediglich für das<br />
Gebäudeensemble des Hauses „Zum Elisäus“.<br />
Das Hauptgebäude ist nur zum Teil renoviert<br />
und hat in vielen Bereichen noch<br />
erhebliche Mängel. Im Zuge der Weiterführung<br />
des Gastronomiebetriebs als Haus<br />
„Zum Elisäus“ durch das Kloster wurden<br />
bereits erste Verbesserungen durchgeführt.<br />
Die Nebengebäude im rückwärtigen Teil<br />
befinden sich in schlechtem Zustand und<br />
weisen gravierende bauliche Schäden auf.<br />
Hier könnte im Rahmen eines Gesamtkonzeptes<br />
u.U. auch ein Abbruch in Erwägung<br />
gezogen werden.<br />
Haus „Zum Elisäus“<br />
Antoniusbau Privates Anwesen<br />
GEBÄUDEZUSTAND<br />
Für die Beurteilung der Bausubstanz wurden<br />
folgende Kriterien zu Grunde gelegt:<br />
gut<br />
�� Hauptgebäude ist ein Neubau oder<br />
sanierter Altbau<br />
�� Nebengebäude ist optisch und funktional<br />
in gutem Zustand<br />
mittel<br />
�� Hauptgebäude mit fehlender Wärmedämmung<br />
bzw. Isolierverglasung,<br />
Schäden in der Fassade<br />
�� Nebengebäude mit fehlendem Anstrich<br />
oder Putz, in der Funktion beeinträchtigte<br />
Türen und Tore<br />
schlecht<br />
�� Hauptgebäude und Nebengebäude<br />
mit gravierenden Mängeln wie ein<br />
undichtes Dach, statische Mängel<br />
wie Risse in der Fassade oder sichtbare<br />
Verformungen in der Aussenwand<br />
bzw. im Dachstuhl<br />
111
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
112
Kirchplatz<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
FREIFLÄCHENNUTZUNG UND -GESTALTUNG<br />
Friedhof Parkplatz<br />
Die Freiflächen im engeren Klosterumfeld<br />
werden überwiegend als Erschließungsflächen<br />
genutzt. Die nahezu gleichrangigen<br />
Erschließungsflächen weisen jedoch unterschiedliche<br />
Charakteristika auf:<br />
- Der nördliche Teil dient überwiegend<br />
der Erschließung für den motorisierten<br />
Verkehr sowie den Fußverkehr vom Parkplatz.<br />
- Auf dem eher landschaftlichen südlichen<br />
Teil verlaufen zahlreiche Fusswege zur<br />
Verteilung großer Besucherströme.<br />
Durch die Mischung von Fahrverkehr, ruhendem<br />
Verkehr, Pilgerströme, Besucher<br />
zu Fuß, Radfahrer sowie Flächen für Außengastronomie<br />
kommt es zwangsläufig<br />
zu Konflikten. So vermengen sich gerade<br />
im letzten Abschnitt einer langen Wallfahrt<br />
spirituelle Orte von Wallfahrtskirche,<br />
Kapelle, Kirchplatz und Friedhof mit dem<br />
gastronomischen Ausschank und den Verkaufsständen<br />
für Devotionalien.<br />
Wege- und Platzgestaltung<br />
Die Wege und Platzflächen sind auf Grund<br />
der hohen Frequentierung entsprechend robust<br />
ausgebildet und vollflächig versiegelt.<br />
Durch die überwiegende Gestaltung in Asphalt<br />
tritt vor allem der nördliche Bereich<br />
als stark beanspruchte Verkehrsfläche in<br />
Erscheinung.<br />
Der Kirchplatz nimmt die Pilger bei der<br />
Aussengastronomie<br />
Ankunft vor der Wallfahrtskirche auf. Platz<br />
und angrenzende Fusswege sind mit unterschiedlichen<br />
Pflasterarten belegt.<br />
Grün- und Freiflächen<br />
Der südliche Klosterbereich gestaltet sich<br />
offener und “grüner“. Hier liegen die wesentlichen,<br />
dem Kloster dienende Freiräume.<br />
Der Klostergarten, umfriedet vom Antoniusbau<br />
und einer Mauer stellt ein “Arbeitszimmer<br />
im Freien“ für die Franziskanermönche<br />
dar. Die traditionelle Bedeutung<br />
des Klostergartens zur Versorgung des<br />
Klosters mit Obst, Gemüse und Heil- und<br />
Zierpflanzen ist heute aber nicht mehr gegeben.<br />
In der Verlängerung des Gartens schließt<br />
sich der interne Friedhof an.<br />
Im Winter ist der Rodelhang westlich des<br />
Klosters ein beliebter Anziehungspunkt für<br />
Kinder.<br />
113
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
114
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Zugang zur Wasseraufbereitungsanlage<br />
Für zukünftige Planungen im Bereich des<br />
Klosters sind örtliche, technische und naturrechtliche<br />
Restriktionen zu beachten.<br />
Folgende Bindungen sind hierbei von Belang:<br />
- Bei Veränderungen am Gebäudebestand<br />
sind die Auflagen des Denkmalschutzes<br />
zu berücksichtigen. Dies betrifft den alten<br />
Klostertrakt mit der Kirche und das zur<br />
Zeit im Umbau befindliche Bruder-Franz-<br />
Haus.<br />
- Die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes<br />
innerhalb des Naturparks- und<br />
Biosphärenreservats “Hohe Rhön“ sind<br />
gemäß der eingetragenen Schutzzonen<br />
und Richtlinien zu berücksichtigen.<br />
- Aufgrund der Nutzung von Quellen als<br />
Trinkwasser ist der Bereich um das Kloster<br />
in unterschiedliche Wasserschutzzonen<br />
eingeteilt. Gerade am Hang nordöstlich<br />
des Klosters befinden sich viele<br />
technische Anlagen zur Trinkwasserfassung<br />
und -aufbereitung.<br />
- Die beiden im Wald nordwestlich des<br />
Klosters liegenden Stillgewässer dienen<br />
als Löschteiche für die Klosteranlage.<br />
- Zahlreiche Öltanks liegen unter der Erde<br />
und verteilen sich über die Klosteranlage.<br />
Löschteich<br />
Andienung der Brauerei Öltanks<br />
RESTRIKTIONEN<br />
- Während die Wasserversorgung der heutigen<br />
Erschließungsstraße folgt, verläuft<br />
der Abwasserkanal im westlichen Gelände<br />
unterhalb des Klosters.<br />
- Die bestehenden Zufahrten sind Voraussetzung<br />
für den laufenden Wirtschaftsbetrieb<br />
des Klosters und sind in weiteren<br />
Planungen zu berücksichtigen.<br />
115
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
116
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Als Ergebnis der Untersuchungen der Bestandsaufnahme<br />
sind die räumlichen, gestalterischen<br />
und funktionalen Stärken und<br />
Schwächen in nebenstehender Karte dargestellt.<br />
Sie dienen als Ansatz für zukünftige<br />
Entwicklungen des Weilers Klosters<br />
Kreuzberg.<br />
Stärken<br />
Die isolierte Lage der Klosteranlage knapp<br />
unterhalb der Kuppe des Kreuzbergs, umgeben<br />
von einer rauen, in Teilen sogar bizarren<br />
Landschaft vulkanischen Ursprungs,<br />
kommt einer Idealvorstellung von Abgeschiedenheit<br />
und Gottesnähe nahe.<br />
Der Weg für Besucher ist beschwerlich<br />
wird aber durch Naturerfahrung und wunderbare<br />
Fernblicke immer wieder belohnt.<br />
Diese unterschwellig präsente Magie des<br />
Ortes ist die Stärke des Klosters auch in<br />
Bezug auf seine touristische Bedeutung<br />
und Spiritualität. Diese gilt es gegenüber<br />
dem Profanen deutlich herauszuarbeiten<br />
und in ein Gleichgewicht zu bringen.<br />
Prägend für den Weiler ist vor allem die<br />
Klosterkirche sowie die historischen Gebäude<br />
des Konvents mit dem Bruder-Franz-<br />
Haus. Diese haben trotz zahlreicher Umbaumaßnahmen<br />
ihr Erscheinungsbild über<br />
die Jahre weitestgehend erhalten.<br />
Das Kloster als Wallfahrtsort mit seiner<br />
Brauerei und Gastronomie ist überregional<br />
als „Heiliger Berg der Franken“ bekannt. In<br />
dieser Funktion aber ist das Kloster auch<br />
sozialer Ort und Treffpunkt für die Bewohner<br />
der angrenzenden Orte.<br />
Schwächen<br />
Der Würde des Ortes kommt insbesondere<br />
die Gestaltung der Freiflächen derzeit nicht<br />
nach. Es sind die Vielzahl unterschiedlicher<br />
Materialien und Oberflächen, die im Kontext<br />
nicht miteinander harmonieren und ein<br />
unruhiges Gesamtbild vermitteln.<br />
Auch der hohe Anteil asphaltierter Bereiche<br />
vermittelt eher das Bild intensiv<br />
genutzter Wirtschaftsflächen, denn eines<br />
Ortes, der für Kontemplation, Ruhe und innere<br />
Einkehr steht.<br />
Damit vermittelt der öffentliche Raum für<br />
BEWERTUNG<br />
große Bereiche des Klosters mehr den Eindruck<br />
von Geschäftigkeit und Betrieb. Dem<br />
Weltlichen entgegengesetzte Stimmungen<br />
sind kaum spürbar.<br />
Die Anziehungskraft des Klosterberges<br />
hat Besuchermengen zur Folge, deren<br />
Organisation besondere Anforderungen<br />
stellt. Funktionale Schwächen finden sich<br />
vor Allem im Bereich der Besucherlenkung.<br />
Auf der nördlichen Zufahrt kommt es durch<br />
Überlagerung von Fahrverkehr und Fußgänger<br />
zu Konflikten. Südlich des Klosters<br />
erschwert die Art und Vielzahl der Wege<br />
die Orientierung für den Besucher.<br />
Ebenfalls entstehen Nutzungskonflikte<br />
durch die Überlagerung unterschiedlicher<br />
Funktionen. Hier sind die Bereiche unterhalb<br />
des Kirchplatzes (Gastronomie-Spiritualität),<br />
der Vorplatz des Bruder-Franz-<br />
Hauses (Besucherverteilung-Fahrverkehr),<br />
die enge Brauereizulieferung (Anliegerverkehr-Wirtschaftsverkehr)<br />
sowie der Vorbereich<br />
der Rodelwiese (Zuschauer-Anliegerverkehr)<br />
zu nennen.<br />
Auf Grund der begrenzten Anzahl an Stellplätzen<br />
am Kloster kommt es im Bereich<br />
der Wirtschaftsgebäude zu wildem Parken.<br />
Hier sollte der zukünftige Stellplatzbedarf<br />
ermittelt und verträgliche Alternativstandorte<br />
für den ruhenden Verkehr angeboten<br />
werden.<br />
Die Gebäude des Haus „Zum Elisäus“ sind<br />
teilweise ungenutzt und zeigen erhebliche<br />
Erhaltungsmängel. Das heutige Erscheinungsbild<br />
des Gebäudes wirkt sich nachteilig<br />
auf das Klosterumfeld aus und sollte<br />
daher dringend saniert werden.<br />
117
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
STÄRKEN<br />
Mischwald und strukturreiche Freiflächen<br />
Blockschuttwälder<br />
Raumprägende Baumgruppen<br />
Ausblick in die Landschaft<br />
118<br />
Ortsbildprägende Gebäude<br />
Rodelwiese<br />
Gastronomieangebot<br />
Brauerei
Gestaltungsdefizite<br />
Materialvielfalt<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
großflächige Versiegelung<br />
Überlagerung Fahrverkehr und Fußgänger<br />
Wildes Parken<br />
SCHWÄCHEN<br />
Nutzungskonflikt Kirchplatz - Gastronomiebereich<br />
Modernisierungsbedarf<br />
untergenutzte Gebäude<br />
119
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
120
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
STÄDTEBAULICHES GESAMTKONZEPT KLOSTER KREUZBERG<br />
ZIELE UND HANDLUNGSFELDER<br />
1<br />
8<br />
9<br />
<strong>10</strong><br />
2<br />
4<br />
Das Zielkonzept für das Kloster baut auf<br />
einem stabilen räumlichen Grundgerüst<br />
auf, das die vorhandenen Potenziale und<br />
Qualitäten verknüpft und offen für räumliche<br />
und thematische Ergänzungen ist.<br />
Für die Entwicklung des Weilers Kloster<br />
Kreuzberg sind bereits übergeordnete Ziele<br />
und Handlungsfelder auf der Betrachtungsebene<br />
des Kreuzbergs definiert worden.<br />
Um die Übersichtlichkeit zu wahren, sind<br />
diese für den Bereich Weiler Kloster Kreuzberg<br />
nochmals aufgeführt.<br />
1. Erschließungskonflikte reduzieren<br />
- eingeschränkte Zufahrt zum Kloster<br />
- alternative Trassenführungen um das<br />
Kloster<br />
2. Leistungsfähiges Schaufenster der<br />
Region aufbauen<br />
- Information<br />
- Regionalvermarktung<br />
4. Fußweg Parkplatz – Kloster würdig<br />
inszenieren<br />
- Trennung von Fussgänger und Fahrverkehr<br />
- Gestaltung des Weges<br />
5. Weg zum Kreuz eindeutig achsial<br />
entwickeln<br />
- Sichtbeziehung zu den Kreuzen<br />
- lineare Treppengestaltung<br />
5<br />
8. Vor- und Eingangsbereich von Kloster<br />
und Kirche für starke Besucherfrequenz<br />
gestalten<br />
- Konfliktreduzierung durch Nutzungsentflechtung<br />
(Gastronomie – Kirchenbesuch<br />
-Verkauf)<br />
- Eindeutige Wegeführung zum Kircheneingang<br />
9. Kontemplative Bereiche schaffen<br />
und sichern<br />
- Devotionalienverkauf verlegen<br />
- Gestaltung der Freiflächen<br />
<strong>10</strong>. Bauliche Erweiterung am Kreuzberg<br />
steuern<br />
- Richtlinien und Gestaltungsempfehlungen/<br />
Bebauungsplan<br />
121
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
122<br />
ca. 20 Stellplätze<br />
P<br />
P<br />
ca. 30 Stellplätze
1 2<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
STÄDTEBAULICHES GESAMTKONZEPT KLOSTER KREUZBERG<br />
TEILKONZEPT ERSCHLIESSUNG<br />
Wendeschleife im Bereich vor dem Kirchplatz Wenden durch Rückstoßen auf einen Waldweg<br />
3 4<br />
Wenden durch Nutzung des Vorfelds des ehem. Gasthofs<br />
Hohn<br />
P<br />
Wendeplatte im Wald<br />
Die Schaffung eines autofreien Klosterbereichs<br />
ist eine grundlegende Voraussetzung<br />
für weitere gestalterische Maßnahmen<br />
aber auch zur Reduzierung von<br />
Nutzungskonflikten. Dabei sind folgende<br />
Aspekte von Bedeutung:<br />
- Neuordnung der Verkehre durch Trennung<br />
von Fahrverkehr und Fußgänger im Klosterbereich<br />
- Organisation des ruhenden Verkehrs<br />
durch neue Parkplatzangebote<br />
- Schaffung von Übersichtlichkeit und besserer<br />
Orientierung durch eine klare Wegeführung.<br />
Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />
Der Bau einer Umgehungstrasse westlich<br />
des Klosters soll die Konflikte zwischen<br />
Anlieger, Gästen und dem Wirtschaftsverkehr<br />
im Bereich des Klosters nachhaltig<br />
lösen. Im Rahmen des Entwicklungskon-<br />
zeptes sind hierfür alternative Trassenverläufe<br />
erarbeitet worden.<br />
Die Zufahrt der neuen Anliegerstraße<br />
könnte durch eine Schranke geregelt werden,<br />
um die Verkehre im Klosterbereich gering<br />
zu halten. Berechtigt wären Anlieger,<br />
Behinderte sowie Übernachtungsgäste und<br />
Angestellte des Klosters.<br />
Im Bereich des Kirchplatzes könnte eine<br />
Haltestelle für Busse vorgesehen werden,<br />
um ältere und behinderte Menschen barrierefrei<br />
zum Kloster zu bringen. Für die<br />
erforderlichen Wendemöglichkeiten sind<br />
unterschiedliche Ansätze denkbar:<br />
1 Wendeschleife vor dem Kirchplatz durch<br />
den Umbau der bestehenden Straße.<br />
Diese Lösung erfordert allerdings erheblichen<br />
baulichen Aufwand und verursacht<br />
Eingriffe in den Wald.<br />
2 Ausbau des Einmündungsbereichs eines<br />
Waldweges ermöglicht das Zurückstoßen.<br />
3 Nutzung des Vorfelds des Hauses „Zum<br />
Elisäus“ ermöglicht die direkte Anfahrbarkeit<br />
der Gastronomie.<br />
4 Verlegung einer Wendeplatte in den<br />
Wald vor dem Kirchplatz. Abgeschirmt<br />
von einem breiten umlaufenden Gehölzstreifen<br />
können hier größere Wenderadien<br />
realisiert werden. Diese Lösung<br />
erfordert die Rodung von Wald und eine<br />
hochwertige Einbindung um Störungen<br />
des Klosterentrèes so gering wie möglich<br />
zu halten.<br />
Mit einem übersichtlichen Fusswegenetz<br />
sollen attraktive und kurzwegige Verbindungen<br />
zum Kloster und an die Themenund<br />
Pilgerwege auf dem Kreuzberg geschaffen<br />
werden. Als zentraler Verteiler<br />
der Besucherströme dient der verkehrsberuhigte<br />
Platz vor dem Bruder-Franz-Haus.<br />
Zur Verbesserung der Parkplatzsituation<br />
am Kloster werden eine Parkgarage am<br />
Bruder-Franz-Haus sowie Stellplätze hinter<br />
dem Haus „Zum Elisäus“ für die Angestellten<br />
und Gäste des Klosters vorgeschlagen.<br />
Diese Bereiche eignen sich hierfür besonders,<br />
da unter Ausnutzung der bestehenden<br />
Topografie weit mehr als die 50 geforderte<br />
Stellplätze landschaftsverträglich<br />
eingebunden werden können.<br />
123
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
124<br />
3<br />
4<br />
5<br />
5<br />
1<br />
2
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
STÄDTEBAULICHES GESAMTKONZEPT KLOSTER KREUZBERG<br />
TEILKONZEPT GEBÄUDENUTZUNG<br />
Ziel des Nutzungskonzeptes ist die klare<br />
Zuordnung der Gebäudenutzungen in zwei<br />
unterschiedliche Bereiche:<br />
- einen belebten, gastronomischen Bereich<br />
nördlich des Klosters.<br />
- einen ruhigen, spirituellen Bereich im<br />
südlichen Umfeld der Kirche und<br />
Folgende Nutzungsschwerpunkte sind dabei<br />
zu entwickeln:<br />
1.Schaufenster der Region<br />
Der Großparkplatz ist der Ort des größten<br />
Besucheraufkommens und liegt unmittelbar<br />
am Eingang zum Klosterbereich. Hier<br />
könnten zukünftig die Funktionen Tourismusinformation<br />
und Regionalvermarktung<br />
einen zentralen Standort in hochfrequentierter<br />
Lage finden. Zusammen mit dem<br />
neuen Gebäude könnte auch die räumliche<br />
Zugangssituation verbessert werden.<br />
2. Bruder-Franz-Haus<br />
Das für Ausstellung und Seminar geplante<br />
Bruder-Franz-Haus soll in 2008 fertig gestellt<br />
werden. Es liegt in direkter Nähe<br />
zur Aussengastronomie. Ein Ort für Ruhe<br />
und Kontemplation ist an diesem Standort<br />
daher nur eingeschränkt möglich und stark<br />
abhängig von der zukünftigen Nutzung und<br />
Gestaltung des Vorbereichs. Die beabsichtigten<br />
Nutzungen stellen dennoch eine<br />
Bereicherung für das spirituelle Leben auf<br />
dem Kreuzberg dar.<br />
3. Kloster<br />
Mit der Sicherung und dem Ausbau der<br />
bestehenden Einrichtungen im nördlichen<br />
Gebäudetrakt soll die Gastronomie in Verbindung<br />
mit der dortigen Aussengastronomie<br />
gestärkt werden.<br />
Der südlichen Teil der Klosteranlage soll<br />
durch ruhige Nutzungen wie Beherbergung<br />
und spirituelle Tagungen seiner unmittelbaren<br />
Nachbarschaft zum Kirchplatz gerecht<br />
werden.<br />
Für die von Westen erschlossenen Produktionsgebäude<br />
der Klosterbrauerei eröffnet<br />
sich im Zuge einer neuen Umgehungsstraße<br />
die Chance, Anlieferung sowie interne<br />
Abläufe zu überdenken und zu optimieren.<br />
4. Haus „Zum Elisäus“<br />
Die Gebäudenutzung als Gaststätte und<br />
Café sollte die spirituelle Nutzung des<br />
Kirchplatzes nicht stören. Geeignete Nutzungen<br />
wären hier darüber hinaus Seminarräume<br />
und Übernachtungsmöglichkeiten.<br />
5. Verkaufsstände<br />
Für die derzeitig vorhandenen Verkaufsstände<br />
sollten im Rahmen des Gesamtkonzeptes<br />
für einen beruhigten Bereich vor der<br />
Kirche neue Standorte gefunden werden.<br />
Ihre mittelfristige Verlagerung ist deshalb<br />
eine zentrale Aufgabe im Rahmen der<br />
Neuorganisation des Klosterbereichs. Als<br />
geeignete Standorte werden u.a. die Integration<br />
in das Schaufenster der Region<br />
und das Nebengebäude des Hauses „Zum<br />
Elisäus“ gesehen.<br />
125
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
126
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
STÄDTEBAULICHES GESAMTKONZEPT KLOSTER KREUZBERG<br />
TEILKONZEPT FREIFLÄCHENNUTZUNG<br />
Das Freiflächenkonzept unterstützt die eindeutig<br />
wahrnehmbare Zuordnung der unterschiedlichen<br />
Bereiche.<br />
Weltlicher Bereich<br />
Der im Schnittpunkt vieler Zuwegungen<br />
gelegene Platz am Bruder-Franz-Haus im<br />
Norden der Klosteranlage wird entsprechend<br />
der hohen Besucherfrequenz vergrößert.<br />
Er nimmt die Funktion der Verteilung<br />
der Besucherströme wahr, ist Vorplatz für<br />
das Bruder-Franz-Haus, Ausgangs- und<br />
Endpunkt für den Zugang zu den „drei<br />
Kreuzen“ und nimmt im Eingangsbereich<br />
zum Kloster die Außengastronomie auf.<br />
Ohne Fahrverkehr ist eine hohe Aufenthaltsqualität<br />
kennzeichnend. Der Platz bezeugt<br />
die Offenheit des Klosters gegenüber<br />
weltlichen Bedürfnissen und bietet damit<br />
Raum zur Begegnung von Menschen unterschiedlichster<br />
Denkart.<br />
Spiritueller Bereich<br />
Im Süden bekennt sich das Kloster eindeutig<br />
zum Glauben und zu der Kraft, die in der<br />
Kontemplation und der Ruhe liegt. Innerhalb<br />
des Dreiklangs Kirche – Kirchplatz –<br />
Klostergarten mit Friedhof sollte deshalb<br />
auf Störungen durch den Gastronomiebetrieb<br />
und Devotionalienverkauf verzichtet<br />
werden.<br />
Ein vergrößerter Kirchplatz könnte ein<br />
neues, angemessenes Entree für die Pilgerströme<br />
sein erweitert den Raum für<br />
Außengottesdienste.<br />
Eine Gestaltung des Klostergartens in Anlehnung<br />
an traditionelle Typologien wäre<br />
auch dann wünschenswert, wenn der Garten<br />
der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.<br />
Umfeld<br />
Das Ziel der landschaftlichen Einbindung<br />
prägt die gestalterischen Maßnahmen im<br />
Umfeld des Klosters. Der Übergang zur<br />
Landschaft wird hier weitgehend unverändert<br />
durch Wiesen und gehölzbestandene<br />
Grünflächen gebildet.<br />
Die bestehende Rodelwiese bleibt erhalten<br />
soll aber durch Flächenangebote auch für<br />
Zuschauer funktional verbessert werden.<br />
127
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
128<br />
8<br />
1<br />
6 7<br />
2<br />
<strong>10</strong><br />
3<br />
4<br />
5
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
STÄDTEBAULICHES GESAMTKONZEPT KLOSTER KREUZBERG<br />
PROJEKTE<br />
Auf der Betrachtungsebene Weiler Kloster<br />
Kreuzberg werden die vorangegangenen<br />
Teilkonzepte in einzelne Testentwürfe umgesetzt.<br />
Diese zeigen mögliche Projekte zur<br />
Umsetzung der Ziele für die Entwicklung<br />
des Klosters.<br />
1. Das Projekt „Anliegerstraße“<br />
untersucht die Möglichkeiten zur Verlagerung<br />
des Durchgangsverkehrs durch den<br />
Klosterbereich anhand alternativer Trassenführungen.<br />
2. Das Projekt „Schaufenster der Region“<br />
nutzt die hohe Besucherfrequenz am Parkplatz<br />
zur Präsentation und Vermarktung<br />
regionaler Produkte und touristischer Angebote.<br />
3. Das Projekt „Erdenweg“<br />
thematisiert eine dem Ort angemessene<br />
Erschließung zwischen Parkplatz und Kloster.<br />
4. Das Projekt „Vorplatz Bruder-Franz-<br />
Haus“<br />
zeigt Möglichkeiten zur Erweiterung des<br />
Vorfelds zum Bruder-Franz-Haus als zentraler<br />
Eingangsbereich zum Kloster und<br />
formuliert den räumlichen Ausgangspunkt<br />
zu den Kreuzen neu.<br />
5. Das Projekt „Himmelssteige“<br />
untersucht Möglichkeiten die Wegebeziehung<br />
und die Sichtbeziehung zu den Kreuzen<br />
zu verbessern.<br />
6. Das Projekt „Naturspielplatz“<br />
zeigt einen Standortvorschlag zur verträglichen<br />
Integration eines Spielplatzes in das<br />
Klosterumfeld.<br />
7. Das Projekt „Biergarten / Tiefgarage“<br />
zeigt Erweiterungspotenziale für die Außengastronomie<br />
als Voraussetzung für<br />
eine Beruhigung des südlichen Umfelds<br />
der Kirche und eröffnet Möglichkeiten zur<br />
Integration zusätzlicher Stellplätze.<br />
8. Das Projekt „Kirchplatz / Klostergarten“<br />
zeigt die Aufwertungspotenziale, die mit<br />
einer Verlagerung der Verkaufsstände genutzt<br />
werden können und stellt Möglichkeiten<br />
zur Einbindung und Gestaltung des<br />
Klostergartens dar.<br />
9. Das Projekt „Verkaufsstände“<br />
untersucht Alternativstandorte zur zukünftigen<br />
Platzierung der Verkaufsstände (im<br />
Plan nicht dargestellt).<br />
<strong>10</strong>. Das Projekt „Zum Elisäus“<br />
stellt den Rahmen für den zukünftigen Ausbau<br />
als Gastronomie- und Beherbergungsstandort<br />
dar und zeigt die erforderlichen<br />
räumlichen Maßnahmen.<br />
129
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
A B<br />
Trasse A<br />
verläuft ca. 165m auf der bestehenden<br />
Fahrspur der Kreisstraße. Der ca. 215m<br />
lange Straßenneubau verläuft am Waldrand<br />
unterhalb des Bruder-Franz-Hauses<br />
und führt am Ende zwischen den Wirtschaftsgebäuden<br />
des Klosters hindurch.<br />
Von hier aus bindet die Trasse im Bereich<br />
der Rodelwiese an die bestehende Straße<br />
an.<br />
130<br />
Trasse B<br />
ist von den Streckenverhältnissen und Verlauf<br />
ähnlich wie Trasse A. Die Wirtschaftsgebäude<br />
des Klosters werden hierbei jedoch<br />
unterhalb umfahren.<br />
C<br />
Trasse C<br />
ist ein kompletter Neubau von ca. 390m<br />
Länge durch den Wald. Hierbei sind von<br />
der Einfahrt am Großparkpaltz bis zum<br />
Einschleifpunkt an der Rodelwiese ca. 15<br />
Höhenmeter zu überwinden.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT ANLIEGERSTRASSE<br />
Anschlusspunkt im Bereich der Zufahrt Gelände unterhalb des Bruder-Franz-Hauses<br />
Erschließung der Wirtschaftsgebäude<br />
Anschlusspunkt im Bereich der Rodelwiese<br />
Ein autofreier Klosterbereich setzt eine<br />
Umfahrung der Klosteranlage voraus.<br />
Hierzu wurden im Rahmen des Entwicklungskonzeptes<br />
drei Trassen untersucht,<br />
die sich hinsichtlich ihres Realisierungsaufwands,<br />
dem Eingriff in Naturhaushalt<br />
und Landschaftsbild und der Störung betrieblicher<br />
Abläufe unterscheiden.<br />
Alternative Trassenführungen<br />
Die Trassen A und B stellen sich im Hinblick<br />
auf Wirtschaftlichkeit und Eingriff in<br />
Natur und Landschaft günstig dar.<br />
Bei beiden werden jedoch die Funktion<br />
des Klosterbetriebs sowie zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für die Brauerei<br />
eingeschränkt. Zudem werden die Verkehrskonflikte<br />
zwischen Wirtschafts- und<br />
Anliegerverkehr nicht vollständig gelöst.<br />
Als Vorzugsvariante soll deshalb die Trasse<br />
C, mit einer weiten Umfahrung, weiterverfolgt<br />
werden. Sie ist eine konsensfähige<br />
Lösung seitens der Interessen aller Beteiligten,<br />
obwohl sie in Einzelmerkmalen<br />
hinter den beiden Trassenlösungen A und<br />
B zurückfällt.<br />
Die technische Realisierbarkeit der Trasse<br />
wird zur Zeit im Rahmen einer Machbarkeitsstudie<br />
überprüft.<br />
131
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
132<br />
Bestand<br />
Die Erschließung des Klosters und der<br />
Anlieger erfolgt durch eine Mischverkehrsstraße.<br />
Diese verläuft derzeit mitten durch<br />
das Klosterdorf.<br />
So entstehen Verkehrskonflikte zwischen<br />
dem Fußgänger und dem Kfz Verkehr der<br />
Anlieger und dem Wirtschaftsverkehr des<br />
Klosters.<br />
Die Andienung des Klosters mit Lkw Verkehr<br />
erfordert schwierige Wendemanöver<br />
auf Grund der engen und topografisch bewegten<br />
Straßenverhältnisse.
C1 C2<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT ANLIEGERSTRASSE<br />
Lösungsvorschlag<br />
Für eine ortsferne Führung der Umgehungsstraße<br />
gibt es grundsätzliche zwei<br />
Möglichkeiten der Trassierung.<br />
Trasse C1<br />
Durch den Teilverlauf auf der bestehenden<br />
Straße ist eine Zufahrtsregelung mit einer<br />
Schranke in Verbindung mit dem Schaufenster<br />
der Region gut umsetzbar.<br />
Die auf halber Höhe zum Kloster abbiegende<br />
Trasse verläuft hier allerdings über<br />
ein privates Grundstück, welches für den<br />
Bau erworben werden müsste.<br />
Trasse C2<br />
Der Platz vor dem Schaufenster der Region<br />
hat hier eine klare Verteilerfunktion für<br />
die Verkehre: den Fußverkehr zum Kloster,<br />
den Fahrverkehr zum Großparkplatz und<br />
den abknickenden Anliegerverkehr in den<br />
Wald.<br />
Der Standort des geplanten Gebäudes<br />
müsste daraufhin überprüft werden, ob<br />
eine unmittelbare Bedienbarkeit einer<br />
Schranke möglich ist.<br />
Für das Straßenprofil der Umfahrung wird<br />
eine durchgehende Breite von max. 5,5m<br />
empfohlen. Die bestehende Fahrspur wäre<br />
teilweise zu verschmälern bzw. komplett<br />
zurück zu bauen.<br />
Als möglicher Anschluss an das bestehende<br />
Straßennetz wird der Einschleifpunkt im<br />
Bereich der Zufahrt in den Klostergarten<br />
empfohlen, um die benachbarte Rodelwiese<br />
von Verkehrsbauwerken weitestgehend<br />
freizuhalten.<br />
Rodelwiese<br />
Im Zuge der Baumaßnahme kann durch<br />
Verbreiterung der Böschungsschulter und<br />
der Schaffung einer befestigten Fläche am<br />
Kopf der Rodelwiese eine verkehrssichere<br />
Fläche für die Zuschauer im Winter realisiert<br />
werden.<br />
Kosten: -<br />
Förderung: FAG, GVFG<br />
Realisierung: 2008/2009<br />
133
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
134<br />
Bestand<br />
Der Eingangsbereich des Großparkplatzes<br />
wirkt durch die weiten, ungegliederten Asphaltflächen<br />
als nüchterner Verkehrsraum.<br />
In dem Gebäude am Parkplatz sind derzeit<br />
folgende Nutzungen untergebracht:<br />
- Bewirtschaftung des Parkplatzes<br />
- Kiosk mit Verkauf von Regionalen Produkten<br />
- Gäste WC<br />
Der Zustand des Parkplatzhäuschens ist<br />
mangelhaft und genügt nicht mehr heutigen<br />
technischen Ansprüchen. Die sanitären<br />
Anlagen sind veraltet.<br />
Die Möglichkeiten für den Verkauf von<br />
regionalen Produkten sind durch das begrenzte<br />
Raumangebot unzureichend und<br />
gestalterisch unattraktiv.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT SCHAUFENSTER DER REGION<br />
Lösungsvorschlag<br />
Der Neubau eines „Schaufensters der<br />
Region“ liegt im direkten Blickfeld der Erschließungsstraße<br />
und markiert den neuen<br />
Zugang zum Kloster.<br />
Folgende Angebote könnten in diesem<br />
neuen Haus untergebracht werden:<br />
- Ladenflächen für den Verkauf regionaler<br />
Produkte<br />
- Devotionalienverkauf<br />
- Fassverkauf von Kreuzbergbier<br />
- zentrale Touristinformation für den Kreuzberg<br />
und die Region.<br />
Das Gebäude sollte energieeffizient und<br />
gestalterisch anspruchsvoll in zeitgemäßer<br />
Architektursprache ausgeführt werden.<br />
Hierzu wird ein Architektenwettbewerb<br />
empfohlen.<br />
Mit dem neuen Gebäude könnte auch die<br />
Gestaltung der Klosterzufahrt und eine<br />
neue Organisation des Verkehrs z.B. über<br />
einen Platz als Verteiler für den fußläufigen<br />
Verkehr und den Fahrverkehr zum<br />
Parkplatz und zum Kloster (Anlieger, Übernachtungsgäste,<br />
Busshuttle) erfolgen.<br />
Für die Regelung der Zufahrtsberechtigung<br />
wäre eine Schranke zu installieren, die<br />
durch das örtliche Personal bedient werden<br />
könnte.<br />
Kosten: ca. 1.500.000 € (Bauwerk)<br />
ca. 200.000 € (Aussenan-<br />
lagen + Wendeplatz)<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 2009/20<strong>10</strong><br />
135
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
136<br />
Bestand<br />
Die heutige Zufahrt zum Kloster erfolgt<br />
über eine gut ausgebaute Straße mit<br />
einem Straßenquerschnitt von insgesamt<br />
7,5m.<br />
Der Fußweg vom Parkplatz zum Kloster<br />
mit ca. 2m Breite verläuft größtenteils auf<br />
gleichem Niveau zur Fahrbahnfläche und<br />
ist lediglich durch eine Markierung von der<br />
Fahrbahnfläche abgetrennt. Die verkehrsbezogene<br />
Gestaltung des Weges mit einer<br />
durchgehenden Asphaltdecke schafft eine<br />
leistungsfähigen Erschließungsstraße. Die<br />
Funktion des Fußweges zum Kloster tritt<br />
hingegen in den Hintergrund.<br />
Die großzügige Dimensionierung der Straße<br />
erschwert es dem mit dem Auto ankommenden<br />
Besucher zu erkennen, dass<br />
die Zufahrt zum Kloster eigentlich am<br />
Kreisparkplatz endet und nur Anliegern die<br />
Weiterfahrt gestattet ist.<br />
Der Straßenkörper dominiert den Zugang<br />
zur Klosteranlage, der Weg zum Kloster<br />
wird damit von Besuchern nicht als Auftakt,<br />
sondern als eine funktionale Verbindung<br />
ohne eigenen Erlebniswert wahrgenommen
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT „ERDENWEG“<br />
Lösungsvorschlag<br />
Den Weg zum Kloster als Teil der Klosteranlage<br />
würdig zu inszenieren heißt, ihn<br />
über seine funktionale Bedeutung hinaus<br />
mit der Dimension einer tieferen Bedeutung<br />
auszustatten. Der Weg als Ort des<br />
Erlebens der Verbindung von Zeit und<br />
Raum im Sinne von „Bewegung“ aber auch<br />
in der weiteren Bedeutung von „bewegt<br />
sein“ steht im Hintergrund des Gestaltungsvorschlags<br />
für die neue Verbindung<br />
zum Kloster.<br />
Unter dem Thema „Erdenweg“ wird eine<br />
künstlerische Auseinandersetzung mit der<br />
vulkanischen Entstehungsgeschichte der<br />
Rhön entlang der Fußwegeverbindung vorgeschlagen.<br />
Skulpturen aus Basaltsteinen<br />
könnten den geradlinigen Wegeverlauf bis<br />
zum Kloster mit einzelnen Stationen rhythmisieren<br />
und so die Ankunft schrittweise<br />
vorbereiten. Damit könnte der Weg selbst<br />
zum Ziel werden.<br />
Für die konkrete Wegekonzeption und die<br />
Formfindung der Skulpturen wird ein regionaler<br />
Wettbewerb mit Architekten und<br />
Künstlern vorgeschlagen. Diesem könnten<br />
folgende Gestaltungsempfehlungen zu<br />
Grunde gelegt werden:<br />
- Der Fußweg wird durch eine begleitende<br />
Allee und einem hochwertigen Oberflächenbelag<br />
ausgeführt. Die genaue Ausbildung<br />
des Profils ist abhängig von der<br />
Wahl der Trassenvariante bei Verlegung<br />
der bestehenden Erschließungsstraße.<br />
- Auch im Falle der kleinräumigen Verlegung<br />
kann mit Neuordnung des bestehenden<br />
Straßenquerschnitts eine hochwertige<br />
Zuwegung realisiert werden.<br />
Hierbei wird die bestehende Zufahrt<br />
verschmälert, der fußläufigen Verbindung<br />
gestalterische untergeordnet und räumlich<br />
abgesetzt.<br />
- Die direkte Zufahrt zum Kloster für Rettungsfahrzeuge<br />
und den Wirtschaftsverkehr<br />
des Klosters ist in Ausnahmefällen<br />
über den 3,5m breiten Fußweg grundsätzlich<br />
möglich. Hierfür ist ein Oberflächenbelag<br />
zu wählen, der den gestalterischen<br />
und technischen Anforderungen<br />
gerecht wird.<br />
137
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
Bestand: Schnitt durch das Straßenprofil im Einfahrtsbereich<br />
138
Lösungsvorschlag: Abgesetzter Fußweg mit Allee<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT „ERDENWEG“<br />
- Durch geschickte Neuaufteilung kann die<br />
Zuwegung zum Kloster auch unter weitgehender<br />
Beibehaltung des vorhandenen<br />
Gesamtstraßenquerschnitts würdevoll<br />
und attraktiv gestaltet werden.<br />
- Die bestehende Fahrbahn für PKWs wird<br />
auf maximal 5,5m verschmälert. Der<br />
vorhandene Fußweg wird verbreitert und<br />
durch einen Grünstreifen von der Fahrbahn<br />
abgesetzt. Eine Allee fasst den<br />
Fußweg räumlich und beschattet ihn im<br />
Sommer.<br />
Kosten: ca. 180.000 €<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 2008/2009<br />
139
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
140<br />
Bestand<br />
Der Vorbereich des Bruder-Franz-Hauses<br />
verjüngt sich nach Norden trichterförmig.<br />
Durch die großflächige Versiegelung mit<br />
Asphalt dominiert der Charakter einer Erschließungsstraße.<br />
Der Bereich wird nicht<br />
als Platz wahrgenommen.<br />
Im Hang gegenüber des Bruder-Franz-<br />
Hauses sind 2 größere technische Anlagen<br />
zur Wassernutzung untergebracht. Der<br />
Eingang in die Wasseraufbereitungsanlage<br />
liegt zurückversetzt im Gelände und<br />
wird duch eine Basaltmauer gefaßt. Desweiteren<br />
befindet sich ein Wasserhydrant<br />
direkt neben der Fahrbahn.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT VORPLATZ BRUDER-FRANZ-HAUS<br />
Lösungsvorschlag<br />
Dem Bruder-Franz-Haus soll ein adäquat<br />
gestalteter Platz vorgelagert werden.<br />
Um der Funktion zur Aufnahme und Verteilung<br />
großer Besucher- und Pilgergruppen<br />
besser gerecht werden zu können, wird daher<br />
eine Vergrößerung des Platzbereiches<br />
vor dem Bruder-Franz-Haus empfohlen.<br />
Neben der Besucherlenkung ist auch<br />
eine multifunktionale Nutzung des neuen<br />
Platzes für Veranstaltungen, Gastronomie<br />
und Märkte denkbar.<br />
Für die Gestaltung als öffentlicher Aufenthaltsraum<br />
sollte ein angemessener Pflasterbelag<br />
eingesetzt werden. Zur Hangseite<br />
würde der Platz durch eine Stützmauer<br />
aus Basalt eingefasst. In diese Mauer<br />
könnte auch der Eingang in die Wasseraufbereitungsanlage<br />
integriert werden.<br />
Kosten: ca. 450.000 €<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 20<strong>10</strong>/2011<br />
Variante<br />
Mit einer deutlichen Fassung des Platzes<br />
durch eine Stützmauer und einem neuen<br />
Bodenbelag kann der bestehende Vorbereich<br />
des Bruder-Franz-Hauses auch in<br />
seinen heutigen Ausmaßen belassen und<br />
dennoch attraktiv aufgewertet werden.<br />
Auf Grund der unregelmäßigen Platzgeometrie<br />
ist jedoch eine multifunktionale<br />
Nutzung nur eingeschränkt möglich.<br />
141
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
Bestand<br />
Verstellt durch Gehölze und Hecken ist die<br />
Kreuzigungsgruppe vom Weg zum Kloster<br />
teilweise nicht mehr erkennbar. Früher war<br />
der Blick über die offene Graslandschaft<br />
des Hangs gut möglich, wie die nebenstehende<br />
historische Aufnahme zeigt.<br />
Über eine Treppenanlage mit Einstieg gegenüber<br />
dem Bruder-Franz-Haus gelangt<br />
man zu den Kreuzen. Bei den Zwischenpodesten<br />
wird jeweils die Laufrichtung<br />
versetzt. An diesen Knickpunkten befinden<br />
sich Kreuzwegstationen.<br />
In Verbindung mit der Materialvielfalt von<br />
Natursteinstufen, gepflasterten Podesten<br />
und überdimensionierten Handläufen weist<br />
das Erscheinungsbild der Treppenanlage<br />
insgesamt gestalterische Defizite auf.<br />
142<br />
Historische Aufnahme Anfang 20. Jhd.
Lösungsvorschlag<br />
Die „Himmelssteige“ ist das Pendant zum<br />
„Erdenweg“. Sie soll den direkten Zugang<br />
zur Kreuzigungsgruppe vom Kloster aus<br />
schaffen, gleichzeitig aber auch ein erlebnisreicher<br />
Rückweg für den Kreuzweg sein.<br />
Hierzu wird der Umbau der Treppenanlage<br />
mit einer achsialen Ausrichtung auf die<br />
Kreuzigungsgruppe empfohlen. Die Kreuzigungsgruppe<br />
würde damit auch wieder<br />
vom Kloster aus sichtbar sein und die<br />
ungebrochene Linie der „Himmelssteige“<br />
dem Weg nach oben eine besonder Kraft<br />
geben. Für eine freie Sichtachse wäre die<br />
Rücknahme der Waldränder und Rodung<br />
einzelner Gehölze erforderlich und sinnvoll.<br />
Die Ausführung der Treppenanlage sollte<br />
in Naturstein erfolgen. Als Absturzsicherung<br />
wird eine einseitige Mauer aus dem<br />
gleichen Material vorgeschlagen. In diese<br />
könnte auch ein Handlauf integriert werden.<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Da sich die Kreuzigungsgruppe aus der<br />
Achse der direkten Verlängerung der neuen<br />
Verbindungsachse herausdreht, wird<br />
vorgeschlagen, den Natursteinbelag um<br />
die Kreuzigungsgruppe der achsialen Ausrichtung<br />
anzupassen.<br />
Kosten: ca. 315.000 €<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 2012/2013<br />
PROJEKT „HIMMELSSTEIGE“<br />
143
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
Bestehende Treppenanlage<br />
Die Aufnahme zeigt die bestehende Situation,<br />
in der ein Blick auf die Kreuze durch<br />
Bäume und Hecken nicht möglich ist. Deutlich<br />
wird auch die Richtungsänderungen im<br />
Verlauf der Treppenanlage sowie die Vielfalt<br />
der eingesetzten Materialien.<br />
144
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT „HIMMELSSTEIGE“<br />
„Himmelssteige“<br />
145
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
146<br />
Bestand<br />
Im Anschluss an das Bruder-Franz-Haus befinden<br />
sich ca. 14 Stellplätze für Übernachtungsgäste<br />
und Angestellte des Klosters.<br />
Diese sind zur Deckung des Bedarfs schon<br />
heute nicht mehr ausreichend. Seitens des<br />
Klosters wird ein zukünftiger Stellplatzbedarf<br />
von annähernd 50 Stellplätzen für<br />
Angestellte und Gäste veranschlagt.<br />
Der Parkplatz ist an die Erschließungsstraße<br />
des Klosters angebunden.<br />
Durch eine fast vollständige Versiegelung<br />
mit Asphalt wirkt der Bereich sehr trist und<br />
nüchtern.<br />
Unterhalb des Parkplatzes befindet sich<br />
ein Holzgebäude zur Unterbringung von<br />
Fahrzeugen und technischem Gerät des<br />
Klosters.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT BIERGARTEN / TIEFGARAGE<br />
Lösungsvorschlag<br />
Durch geschickte Ausnutzung der vorhandenen<br />
Topografie könnten zwei Parkebenen<br />
für die Angestellten und Übernachtungsgäste<br />
des Klosters geschaffen<br />
werden.<br />
Die Zufahrt für die beiden Parkebenen<br />
erfolgt zum einen unterhalb des Bruder-<br />
Franz-Hauses und zum anderen auf der<br />
Höhe des bestehenden Parkplatzes.<br />
Durch die Schaffung von ca. 50 Stellplätzen<br />
ist der zukünftige Bedarf hierdurch<br />
gedeckt.<br />
Auf dem Dach der Tiefgarage könnte eine<br />
zusätzliche Gastronomiefläche eingerichtet<br />
werden. Diese sollte mit dem gleichen Belag<br />
und Materialien wie der anschließende<br />
Platz ausgeführt werden.<br />
Beide Gastronomiebereiche könnten durch<br />
eine Brücke direkt verbunden werden. Eine<br />
ausreichende Durchfahrtshöhe ist im Rahmen<br />
weiterer Planungen zu überprüfen.<br />
BGF: ca. 520 m²<br />
Stellplätze: 48 Stellplätzen auf 2 Ebenen<br />
Kosten: ca. 350.000 €<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 20<strong>10</strong>/2011<br />
147
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
148<br />
Alternative 1<br />
Die Tiefgarage könnte sich in Richtung<br />
Westen maximal bis auf die Gebäudeflucht<br />
des Wendelinusbaus ausdehnen. Das<br />
Stellplatzangebot in Klosternähe würde<br />
damit erheblich vergrößert.<br />
Die Gastronomiefläche auf dem Dach der<br />
Tiefgarage bietet Aussicht nach allen Seiten<br />
und ist bereits vom Weg zum Kloster<br />
aus sichtbar. Neben der Nutzung für Aussengastronomie<br />
könnte die Fläche z.B. für<br />
Veranstaltungen und Märkte genutzt werden.<br />
Die große Tiefgarage bietet zudem auch<br />
Raum zur Unterbringung des technischen<br />
Geräts und der Fahrzeuge des Klosters.<br />
BGF: ca. 970 m²<br />
Stellplätze: 96 auf 2 Ebenen<br />
Kosten: ca. 750.000 €<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 20<strong>10</strong>/2011
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT BIERGARTEN / TIEFGARAGE<br />
Alternative 2<br />
Nebenstehende Variante zeigt den Ausbau<br />
durch Unterkellerung der bestehenden<br />
Gastronomiefläche und des bestehenden<br />
Parkplatzes. Obwohl hier große Erdbewegungen<br />
vorgenommen werden müssen,<br />
verändert sich das Erscheinungsbild des<br />
Klosterensembles nur unwesentlich.<br />
Der Standort der bestehenden Gastronomiefläche<br />
wird hier vergrößert und liegt in<br />
Verlängerung des Platzes vor dem Bruder-<br />
Franz-Hauses.<br />
Ein Umbau dieser Größenordnung bietet<br />
die Chance der Neuorganisation der innerbetrieblichen<br />
Abläufe unter einem Dach.<br />
Die Andienung könnte über einen Aufzug<br />
im Bereich des Zulieferereingangs der heutigen<br />
Brauerei erfolgen.<br />
BGF: ca. 1900 m²<br />
Stellplätze: ca. 130 auf 2 Ebenen<br />
Kosten: -<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 20<strong>10</strong>/2011<br />
149
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
150<br />
Bestand<br />
Derzeit befinden sich keine Angebote für<br />
Kinder im Bereich des Klosters.<br />
Ein Spielplatz muss robust und gebrauchsfähig<br />
sein und sollte in der Nähe der Aufsichtspersonen<br />
liegen. Gleichzeitig gehen<br />
von ihm ein hoher Lärmpegel und Störungen<br />
aus, die z.T. im Widerspruch zu den<br />
sprituellen Bereichen des Klosters stehen.<br />
Der Standort ist somit sehr sensibel zu<br />
platzieren und sollte den religiösen Ort des<br />
Klosters nicht stören.<br />
Da ein Spielplatz gefahrlos bespielt werden<br />
soll, schließen sich mögliche Standorte<br />
an den steilen Hanglagen aus. Hier<br />
müssten aufwändige Absturzsicherungen<br />
vorgesehen werden.<br />
Die Ansprüche an die Standortwahl sind<br />
damit hoch. Für die verträgliche Situierung<br />
eines Naturspielplatzes im engeren Klosterensemble<br />
kommen deshalb nur wenige<br />
Flächen in Betracht.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT NATURSPIELPLATZ<br />
Lösungsvorschlag<br />
Als verträglicher Standort wird die Begrünung<br />
des heutigen Parkplatzes vorgeschlagen.<br />
Vorteil ist die direkte Einsehbarkeit<br />
des Spielplatzes von der bestehenden Gastronomiefläche<br />
aus und die Zuordnung zur<br />
“weltlichen Seite“ des Klosters.<br />
Nachteil ist, dass die vorhandenen Stellplätze<br />
verlagert werden müssten und sich<br />
das Projektfeld Biergarten/Tiefgarage<br />
mit dem Projektfeld Naturspielplatz nur<br />
sehr eingeschränkt kombinieren läßt. Der<br />
Bau einer Tiefgarage direkt unterhalb des<br />
Spielplatzes könnte hier eine Lösungsmöglichkeit<br />
darstellen. Die Zufahrt für<br />
die Angestellten bzw. Gäste des Klosters<br />
würde unterhalb des Bruder-Franz-Hauses<br />
erfolgen.<br />
Bei der Wahl der Spielgeräte sollte die<br />
besondere Situation einer Klosteranlage<br />
berücksichtigt werden. Der Spielplatz wäre<br />
somit zu einem besonderen Ort mit situationsbezogenen<br />
Spielgeräten zu entwickeln.<br />
Bespielbare Skulpturen, leichte Modellierungen<br />
des Geländes sowie das Element<br />
Wasser könnten hier zum Einsatz kommen.<br />
Kosten: ca. 75.000 € (Spielplatz)<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 20<strong>10</strong>/2011<br />
151
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
Bestand<br />
Die räumliche Qualität des Bereichs vor<br />
der Kirche wird beeinträchtigt durch unterschiedliche<br />
Materialien für Bodenbelag,<br />
Mauern und Einfriedungen und einer mangelhaften<br />
Freiraumgestaltung. Das Erscheinungsbild<br />
der dortigen Verkaufsstände<br />
unterstreicht diesen Eindruck.<br />
Die Vielzahl an Wegen erschwert die Orientierung<br />
für den Besucher, zudem wird<br />
der Hauptpilgerweg von Süden durch zwei<br />
Verkaufsbuden flankiert, die den Blick auf<br />
die Kirche verstellen.<br />
Das Vorfeld zur Kirche ist in Bezug auf die<br />
Raumabfolge ein interessanter Bereich, da<br />
das Gelände durch Terrasierung in unterschiedliche<br />
Ebenen aufgeteilt ist.<br />
In der nebenstehenden historischen Aufnahme<br />
erkennt man einen mit Bäumen<br />
gefaßten Kirchplatz und den in Rechtecke<br />
geteilten Klostergarten mit Brunnen in der<br />
Mitte.<br />
152<br />
Historische Aufnahme Anfang 20. Jhd.
Lösungsvorschlag<br />
Kirchplatz<br />
Die Situation im Süden vor dem Kirchplatz<br />
wird neu geordnet. Vorhandene Wege werden<br />
rückgebaut, die Verkaufsbuden werden<br />
verlagert. Für die von Süden kommenden<br />
Pilger wird die Zuwegung zur Kirche<br />
und zum Kirchplatz eindeutig und geradlinig<br />
ausgebildet.<br />
Der Kirchplatz wird zu einem großzügigen,<br />
ruhigen Platz mit klarer Außenkontur undeinheitlichem<br />
Pflasterbelag vergrößert, so<br />
dass ausreiched Fläche auch für Freiluftgottesdienste<br />
und –konzerte zur Verfügung<br />
steht. Ein solitärer Großbaum neben dem<br />
Kirchenportal bildet den Blickfang.<br />
Der Zugang zur Kirche von Norden über<br />
den Platz vor dem Bruder-Franz-Haus wird<br />
gestärkt.<br />
Um Ausblicke in die Landschaft zu ermöglichen<br />
werden die verbleibenden Freiflä-<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT KIRCHPLATZ / KLOSTERGARTEN<br />
chen zwischen dem ehemaligen Gasthof<br />
Hohn und dem Klostergarten als offene<br />
Gras- und Wiesenflächen zurückhaltend<br />
gestaltet. In Verlängerung zum Friedhof<br />
schließen Einzelbäume den Raum nach<br />
Süden ab.<br />
Kosten: ca. 325.000 €<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 2012/2013<br />
Klostergarten<br />
Ziel ist es, den Klostergarten als rekreativen<br />
und kontemplativen Raum für die Angehörigen<br />
des Klosters neu zu entdecken.<br />
Er wird deshalb von drei Seiten durch eine<br />
Basaltmauer umfriedet. Die innere Gliederung<br />
ist geordnet in rational zu bewirtschaftende<br />
Rechtecke. Der Brunnen liegt<br />
im Schnittpunkt der wassergebundenen<br />
Wege. Geschnittene Hecken definieren<br />
die zu bewirtschaftende Fläche, der Inhalt<br />
kann entsprechend den Möglichkeiten des<br />
Klosters zwischen intensiven Gemüsean-<br />
bau und extensiven Wiesenflächen variieren.<br />
Kosten: ca. 160.000 €<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 2012/2013<br />
153
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
Bestehender Zugang zum Kirchplatz<br />
Auf dem Pilgerweg von Süden läßt sich<br />
das Kloster heute nur erahnen. Der Blick<br />
auf die Kirche und die Klostergebäude wird<br />
hier durch zwei Verkaufsbuden fast gänzlich<br />
verwehrt.<br />
154
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT KIRCHPLATZ / KLOSTERGARTEN<br />
Kirchplatz und Friedhof<br />
Die Fotomontage zeigt die räumlichen Qualitäten<br />
des Bereichs vor der Kirche, wie er<br />
sich durch Wegnahme der Verkaufsbuden<br />
darstellt. Der Pilger hat freien Blick auf<br />
das Kirchenportal, den Friedhof mit Klostergarten<br />
sowie auf den Antoniusbau des<br />
Klosters.<br />
155
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
156<br />
3<br />
4<br />
2<br />
Bestand<br />
Die 5 Verkaufsstände liegen südlich des<br />
Kirchplatzes und vertreiben ein Sortiment<br />
aus Devotionalien und diversen Geschenkartikeln.<br />
Das kommerzielle Warenangebot<br />
steht zum Teil in Konflikt mit der religiösen<br />
Bedeutung des Ortes.<br />
Auch der Zustand und die Gestaltung der<br />
Verkaufsstände sind für diesen prominenten<br />
Zugangsbereich zur Kirche mangelhaft.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT VERKAUFSSTÄNDE<br />
Lösungsvorschlag<br />
Mit der Neugestaltung des Kirchplatzes als<br />
spiritueller Bereich wird eine mittelfristige<br />
Verlagerung der Verkaufsbuden angestrebt.<br />
Vor dem Hintergrund des städtebaulichen<br />
Gesamtkonzeptes sind folgende Standorte<br />
geeignet:<br />
1. Schaufenster der Region<br />
Die Integration der Verkaufsstände unter dem<br />
Dach des neuen Gebäudes hat neben der Erweiterung<br />
der Produktpalette den Vorteil der<br />
verkaufsgünstigen Lage am Großparkplatz.<br />
2. Bruder-Franz-Haus<br />
Im Zuge der Vergrößerung des Platzes<br />
könnten die Verkaufstände in die neue<br />
Stützmauer ortsverträglich integriert werden.<br />
Vorteil dieser Lösung ist die zentrale<br />
Lage am Gastronomiebereich, wodurch<br />
Interessenkonflikte (Warensortiment) weitestgehend<br />
vermieden werden.<br />
3. Klosterladen<br />
Mit dem Ausbau des bestehenden Klosterladens<br />
könnte in unmittelbarer Nähe zum<br />
Kirchplatz das Angebot an Devotionalien<br />
für die Pilger erweitert werden.<br />
4. Klostermarkt im Haus „Zum Elisäus“<br />
Durch den Erwerb des Anwesens eröffnet<br />
sich die Möglichkeit, das Nebengebäude<br />
im EG als Klostermarkt auszubauen. So<br />
könnten die Waren für Pilger und Touristen<br />
weiterhin in direkter Lage am Kirchplatz<br />
vertrieben werden. Die Unterbringung in<br />
einem gemeinsamen Gebäude bringt zudem<br />
energetische Vorteile bei schlechter<br />
Witterung.<br />
157
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
158<br />
Historische Aufnahme Anfang 20. Jhd.<br />
Bestand<br />
Historische Aufnahmen machen deutlich:<br />
der ehem. Gasthof Hohn war früher die<br />
erste Adresse für Übernachtungsgäste auf<br />
dem Kreuzberg und ein Gebäude mit Anspruch.<br />
Mit dem kürzlichen Erwerb durch<br />
das Kloster wurde der Name in „Zum Eliseus“<br />
geändert.<br />
Die Fassade des Gebäudes hat sich im<br />
Laufe der Zeit durch den Dachausbau und<br />
dem Vorbau im Erdgeschoss wesentlich<br />
verändert. Im Zuge der Umbaumaßnahmen<br />
ist auch der einst repräsentative Schaugiebel<br />
rückgebaut worden.<br />
Das heutige Erscheinungsbild ist auf Grund<br />
des Zustands von Gebäude und Fassade<br />
(Eternitplatten) mangelhaft. Die Bausubstanz<br />
der Nebengebäude im rückwärtigen<br />
Bereich ist schadhaft. Hier könnte sich ein<br />
Abriss als wirtschaftlich erweisen.<br />
Auch die technische Ausstattung entspricht<br />
vor allem für das Übernachtungsangebot<br />
nicht mehr dem heutigen Standard.<br />
Es besteht erheblicher Modernisierungsbedarf<br />
für das gesamte Gebäudeensemble.<br />
Die Freiflächen um die Gebäude dienen<br />
ausschließlich der Erschließung und sind<br />
mit einer Asphaltdecke versiegelt. Die Nutzung<br />
des Vorbereichs für Aussengastronomie<br />
erfordert Gestaltungsmaßnahmen im<br />
öffentlichen Raum.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT „ZUM ELISÄUS“<br />
Lösungsvorschlag<br />
Die attraktive Lage am Kloster mit Ausblick<br />
in die umgebende Landschaft bietet<br />
vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Der<br />
Standort eignet sich daher grundsätzlich<br />
für die Etablierung eines Übernachtungs-<br />
und Gastronomieangebots, das durchaus<br />
in Ergänzung zum bestehenden Angebot<br />
gesehen werden kann.<br />
Hierzu sind allerdings erhebliche Gestaltungs-<br />
und Modernisierungsmaßnahmen<br />
an Gebäude und Freiflächen erforderlich.<br />
Daneben sind folgende Einzelmaßnahmen<br />
denkbar:<br />
- Eine große Terrasse schafft ein attraktives<br />
Vorfeld für die Gebäude. Auf Grund<br />
der Fernsicht eignet sich dieser Bereich<br />
besonders für die Entwicklung attraktiver<br />
Aussengastronomie.<br />
- Im Erdgeschoss des Nebengebäudes<br />
könnte ein Klostermarkt für Pilger und<br />
Touristen untergebracht werden. Das<br />
Obergeschoss bietet Räumlichkeit für Tagungen<br />
oder Festivitäten.<br />
- Durch Abbruch der rückwärtigen Nebengebäude<br />
könnte hier ein Parkplatz mit ca.<br />
38 Stellplätzen für Gäste und Angestellte<br />
des Klosters geschaffen werden.<br />
Kosten: ca. 2.<strong>10</strong>0.000 €<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 2008/2009<br />
159
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
160<br />
Variante 1<br />
Mit dem Neubau eines Bettenhauses im<br />
rückwärtigen Bereich könnten Übernachtungskapazitäten<br />
mit ca. 60 Betten geschaffen<br />
werden. Somit wäre der Gasthof<br />
auch in der Lage, Übernachtungen im Bereich<br />
der Bustouristik anzubieten.<br />
Unter dem aufgeständerten Neubau<br />
könnte das Parken auf einfache Weise<br />
ebenerdig organisiert werden. Zudem lägen<br />
die Stellplätze geschützt vor schlechter<br />
Witterung.<br />
Kosten: ca. 2.900.000 €<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 2008/2009
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
PROJEKT „ZUM ELISÄUS“<br />
Variante 2<br />
Bei der ausschließlichen Nutzung des Nebengebäudes<br />
für Gastronomie liegt nahe,<br />
den Terrassenbereich nur einseitig zu<br />
vergrößern. So kann der Gast den unverbauten<br />
Ausblick über die Rodelwiese in die<br />
Landschaft genießen.<br />
Kosten: ca. 2.900.000 €<br />
Förderung: -<br />
Realisierung: 2008/2009<br />
161
162
UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />
4<br />
163
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />
Nr. Projekt Kommune, Ort<br />
Projekte Region<br />
Kuppenbereiche sichern<br />
L 01 Wanderschäferei Kreuzberg<br />
L 02 Blickpunkt Offene Ferne<br />
L 03 Besucherlenkung/Beschilderungssystem<br />
Landschaftsraum Brendtal entwickeln<br />
B 01 Erlebnismühle Stadt Bischofsheim a.d.Rhön,<br />
Wegfurt, Unterweißenbrunn, Frankenheim<br />
B 02 Wasser im Ort Stadt Bischofsheim a.d.Rhön,<br />
Wegfurt, Unterweißenbrunn, Bischofsheim a.d.Rhön, Frankenheim<br />
Oberweißenbrunn<br />
B 03 Wasserspiele Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Wegfurt<br />
B 04 Landschaftssee Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Haselbach<br />
B 05 Brunnenweg (Oberweissenbrunn) Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Oberweißenbrunn<br />
B 06 Hecken-Hütten-Weg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Bischofsheim a.d.Rhön<br />
Walddörfer stärken<br />
W 01 Dorferneuerung Gemeinde Sandberg, Sandberg Langleiten Waldberg<br />
W 02 Flurneuordnung Gemeinde Sandberg,<br />
Langleiten Waldberg Schmalwasser<br />
W 03 Walddörferweg Gemeinde Sandberg, Kilianshof<br />
W 04 Schmalwasserweg GemeindeSandberg, Schmalwasser<br />
W 05 Reitwege Gemeinde Sandberg, Sandberg<br />
164
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Träger Förderung Zeitraum der Umsetzung<br />
Privat BayZAL Schwerpunkt 2<br />
NP, Biosphärenreservat, Landkreise<br />
NP, Biosphärenreservat, Kommunen LNPR (Landschaftspflege- und Naturpüarkrichtlinie),<br />
FöR-WaGa (Förderrichtlinie für<br />
Wanderwege und Gartenschauen)<br />
Privat, Kommune Denkmalschutz<br />
BayZAL Schwerpunkt 3<br />
Kommune EFRE (Europäischer Fond für regionale<br />
Entwicklung) Schwerpunkt<br />
Nachhaltige Stadtentwicklung,<br />
Aufwertung von Stadt- und Ortsteilen<br />
mit besonderem wirtschaftlichen,<br />
ökologischen oder sozialen<br />
Entwicklungsbedraf<br />
Kommune s.o<br />
Kommune<br />
Kommune, NP, Biosphärenreservat BayZAL Schwerpunkt 1<br />
Kommune, NP, Biosphärenreservat BayZAL Schwerpunkt 1<br />
Amt für Ländliche Entwicklung<br />
Teilnehmergemeinschaft<br />
BayZAL (Zukunftsprogramm agrarwirtschaft<br />
und ländlicher Raum)<br />
Schwerpunkt 3<br />
Amt für Ländliche Entwicklung<br />
Teilnehmergemeinschaft<br />
BayZAL Schwerpunkt 1<br />
Amt für Ländliche Entwicklung<br />
Teilnehmergemeinschaft<br />
BayZAL Schwerpunkt 1<br />
Landkreise, Kommunen BayZAL Schwerpunkt 1<br />
Landkreise, Kommunen BayZAL Schwerpunkt 1<br />
PROJEKTLISTE<br />
kurzfristig mittelfristig langfristig<br />
2008<br />
2009<br />
20<strong>10</strong><br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022<br />
165
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />
Nr. Projekt Kommune, Ort<br />
Projekte Region<br />
Sinntal als Verbindungskorridor nutzen<br />
S 01 Alter Bahnhof Wildflecken Markt Wildflecken<br />
S 02 Tourismusinformation vernetzen Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />
S 03 Sinntalradweg Markt Wildflecken, Landkreis Bad Kissingen<br />
S 04 Feuerberglift Gemeinde Sandberg<br />
Moutainbikerouten ausbauen<br />
M 01 Portal Wildflecken Markt Wildflecken<br />
Hütten stärken und entwickeln<br />
H 01 Hüttenweg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
H 02 Gastronomieangebot Hütten Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Gemeinde Sandberg<br />
H 03 Flyer Hüttenangebote Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Gemeinde Sandberg<br />
Übernachtungs- und Gastronomieangebote sichern und entwickeln<br />
G 01 Neue Gastronomieangebote Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Gemeinde Sandberg, Markt Wildflecken<br />
G 02 Ferienhäuser Oberwildflecken Markt Wildflecken<br />
166
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Träger Förderung Zeitraum der Umsetzung<br />
Kommune<br />
Landkreise, Kommunen<br />
Landkreise, Kommunen Mittel aus FAG (Finanzausgleichsgesetz,<br />
GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz)<br />
Privat, Verein, Kommune<br />
Kommune Städtebauförderung<br />
Kommune, NP, Biosphärenreservat BayZAL Schwerpunkt 1<br />
Verbund-, Partnerschafts-, Aktionsge--meinschaften aus Gastronomiebetrieben,<br />
Tourismusverband<br />
Verbund-, Partnerschafts-, Aktionsgemeinschaften<br />
aus Gastronomiebetrieben,<br />
Tourismusverband<br />
Verbund-, Partnerschafts-, Aktionsgemeinschaften<br />
aus Gastronomiebetrieben,<br />
Tourismusverband<br />
Kommune<br />
Sponsoring<br />
kurzfristig mittelfristig langfristig<br />
2008<br />
2009<br />
20<strong>10</strong><br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
PROJEKTLISTE<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022<br />
167
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />
Nr. Projekt Ort, Kommune<br />
Projekte Region<br />
Touristische Attraktionen ausbauen und entwickeln<br />
T 01 Information Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />
T 02 Schauwerkstatt für Holzschnitzer Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
T 03 Aussichtsturm Osterburg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
T 04 Kreuzbergmarathon Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />
T 05 Vermarktung und neue<br />
Regionalprodukte<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />
T 07 Kultur und Events: z. B.<br />
A capella Tag Kreuzberg<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />
T 08 Kultur und Wanderkarte Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Markt Wildflecken, Geminde Sandberg<br />
Wintersportangebote sichern und entwickeln<br />
R 01 Einstiegspunkt Loipe zum<br />
Neustädter Haus<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
R 02 Loipen - Verbindungsweg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Gemeinde Sandberg<br />
R 03 Sommerbetrieb Sprungschanze Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
168
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Träger Förderung Zeitraum der Umsetzung<br />
Landkreise, Kommunen<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Biosphärenreservat,<br />
Schnitzschule Bischofsheim<br />
a.d.Rhön<br />
Städtebauförderung<br />
Verein ‚Freunde der Osterburg‘ ---<br />
Sponsoring<br />
Verbund-, Partnerschafts-, Aktions- BayZAL Schwerpunkt 2, 3<br />
gemeinschaften aus Landwirtschaft,<br />
Gastronomie, Handel, Biosphärenreservat,<br />
NP<br />
Kloster Kreuzberg, Kommunen, Landkreise<br />
Verbund-, Partnerschafts-, Aktionsgemeinschaften<br />
aus Gastronomie,<br />
Tourismusverband, Biosphärenreservat,<br />
NP<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön,<br />
Kommunen<br />
Kommune<br />
Sponsoring, Kulturförderung<br />
Sponsoring, Tourismusverband<br />
kurzfristig mittelfristig langfristig<br />
2008<br />
2009<br />
20<strong>10</strong><br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
PROJEKTLISTE<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022<br />
169
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />
Nr. Projekt Ort, Kommune<br />
Projekte Weiler Kreuzberg<br />
K01 Projektfeld Verkehrslenkung Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />
K02 Projekt Großparkplatz Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />
K03 Projekt Besucherlenkung Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />
K04 Projekt Kuppenrundweg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />
K05 Projekt Skulpturenweg Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />
K06 Projketfeld bauliche Erweiterung Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />
K07 Projekt Erlebnisspielplatz Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />
K08 Projekt Liftbetrieb im Sommer Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />
K09 Projekt Seilparcour Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />
K<strong>10</strong> Projekt Wohnmobilstellplatz Stadt Bischofsheim a.d.Rhön a.d.Rhön, Kreuzberg<br />
170
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Träger Förderung Zeitraum der Umsetzung<br />
Kommunen, Landkreise<br />
Landkreis Rhön-Grabfeld ---<br />
Kommunen, Biosphärenreservat, Na- Naturparkrichtlinie, FöR-WaGa<br />
turpark<br />
(Förderrichtlinie für Wanderwege<br />
und Gartenschauen)<br />
Kommunen, Kloster Kreuzberg Städtebauförderung, BayZAL<br />
Schwerpunkt 1<br />
Privat Kulturförderung, Sponsoring<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Privat Kommunales Förderprogramm<br />
Privat ---<br />
Privat ---<br />
Privat, Alpenverein Sponsoring<br />
Landkreis ---<br />
kurzfristig mittelfristig langfristig<br />
2008<br />
2009<br />
20<strong>10</strong><br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
PROJEKTLISTE<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022<br />
171
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />
Nr. Projekt Ort, Kommune Grobe Kosten in<br />
TEur Netto, incl.<br />
Baunebenkosten<br />
Projekte Kloster Kreuzberg<br />
1 Anliegerstraße Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön -<br />
2 Wettbewerb Schaufenster der Region Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 70<br />
3 Schaufenster der Region Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 1500<br />
4 „Erdenweg“ Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 180<br />
5 Vorplatz Bruder-Franz-Haus Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 450<br />
6 „Himmelssteige“ Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 315<br />
7 Biergarten / Tiefgarage Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 350 - 1500<br />
8 Naturspielplatz Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 75<br />
7 Kirchplatz Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 325<br />
8 Klostergarten Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 160<br />
9 Haus „Zum Elisäus“ Weiler Kloster Kreuzberg, Stadt Bischofsheim a.d.Rhön ca. 2<strong>10</strong>0 - 2900<br />
2-9 Gesamtsumme Weiler Kloster Kreuzberg<br />
(ohne Anliegerstraße)<br />
ca. 5,5 - 7,5 Mio<br />
172
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Träger Förderung Zeitraum der Umsetzung<br />
Kommune , Landkreis Rhön-Grabfeld FAG, GVFG<br />
Kommunen, Landkreise ---<br />
Kommune, Landkreise Städtebauförderung<br />
Kommune, Kloster Kreuzberg Städtebauförderung, Kulturförderung,<br />
Sponsoring<br />
Kommune, Kloster Kreuzberg Leader +<br />
Kommunen, Kloster Kreuzberg Städtebauförderung<br />
Kommune , Kloster Städtebauförderung<br />
Kloster Kreuzberg Städtebauförderung<br />
Kloster Kreuzberg Städtebauförderung<br />
Kloster Kreuzberg Städtebauförderung<br />
Kloster Kreuzberg Städtebauförderung<br />
kurzfristig mittelfristig langfristig<br />
2008<br />
2009<br />
20<strong>10</strong><br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
PROJEKTLISTE<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022<br />
173
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
UMSETZUNG UND WEITERES VORGEHEN<br />
Für die Umsetzung der Projektvorschläge<br />
ist die Organisation des zukünftigen Vorgehens<br />
von zentraler Bedeutung. Um hier die<br />
Chancen für die Entwicklung auf der regionalen<br />
Ebene bis hin zur Ebene des Kreuzbergs<br />
wahrzunehmen, ist die Fortführung<br />
der interkommunalen Zusammenarbeit<br />
durch die 3 Kommunen die grundlegende<br />
Voraussetzung.<br />
Weiterführung der Lenkungsgruppe<br />
Der zukünftige Verlauf des ILEK- Prozesses<br />
sollte durch die bestehenden Lenkungsgruppe<br />
mit festem Sitzungsturnus z.B. im<br />
vierteljährlichen Austausch gesteuert und<br />
begleitet werden. Die Lenkungsgruppe<br />
sollte sich aus den drei Bürgermeistern,<br />
dem Amt für Ländliche Entwicklung, dem<br />
Amt für Landwirtschaft und Forsten und<br />
dem Landratsamt zusammensetzten.<br />
Die Koordination der Lenkungsgruppe und<br />
die Vertretung der Kommunen nach außen<br />
könnte von den einzelnen Gemeinden mit<br />
Hilfe des vorhandenen Personals wahrgenommen<br />
werden.<br />
Projektsteuerung<br />
Für die Durchführung des Projektmanagements<br />
gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:<br />
- die Übernahme von Teilaufgaben des Pro-<br />
174<br />
jektmanagements durch die kommunale<br />
Verwaltung<br />
- Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement<br />
der Landkreise Rhön-Grabfeld<br />
/ Bad Kissingen.<br />
Bei der Entscheidung über die Organisation<br />
des Projektmanagements ist das Verhältnis<br />
zwischen den Ausgaben für die Projekte<br />
und den Ausgaben für das Management<br />
von entscheidender Bedeutung. Der überwiegende<br />
Teil der Mittel sollte in die Projekte<br />
fließen.<br />
Erarbeiten einer Prioritätenliste<br />
Die interkommunale Zusammenarbeit ist<br />
auf eine langfristige Kooperation ausgelegt.<br />
Sie bleibt aber solange abstrakt,<br />
soweit keine konkreten Projekte umgesetzt<br />
werden.<br />
Einfache und überschaubare Vorhaben<br />
finden dabei in den politischen Gremien<br />
leichter Zustimmung als komplizierte und<br />
konflikthaltige Maßnahmen.<br />
Erste Maßnahmen dienen dazu, die gemeinsame<br />
Entscheidungsfindung zu<br />
„üben“. Wenn die Konsensfindung erprobt<br />
und etabliert ist, können auch komplexere<br />
Projekte gemeinsam angegangen werden.<br />
Daher sollte durch die kommunalen Gremien<br />
eine Prioritätenliste der einzelnen<br />
Projekte erarbeitet werden. Kurzfristige<br />
Maßnahmen dienen dem Einstieg, mittel-<br />
und langfristige Maßnahmen eignen sich<br />
für eine dauerhafte Zusammenarbeit. Darüber<br />
hinaus gibt es auch eine Vielzahl an<br />
Projekten, die keine interkommunale Zusammenarbeit<br />
erfordern, da Sie im Verantwortungsbereich<br />
der einzelnen Kommunen<br />
liegen und dennoch dem Gesamtkonzept<br />
dienen. Bei diesen Projekten ist es bedeutend,<br />
den Sachstand - z.B. über die etablierte<br />
Lenkungsgruppe - regelmäßig allen<br />
Kommunen mitzuteilen.<br />
Projektgruppen bilden<br />
Die Vorbereitung, Abstimmung und Konkretisierung<br />
der Projektvorschläge könnte<br />
von projektbezogenen Arbeitsgruppen<br />
übernommen werden. So könnten bereits<br />
im Vorfeld Fördermöglichkeiten sowie die<br />
Realisierungschancen durch eine Trägerbeteiligung<br />
überprüft werden. Akteure sind<br />
neben der Projektleitung Bürger und örtliche<br />
Experten.<br />
Impulsprojekte<br />
Die erforderliche Akzeptanz für gemeindeübergreifende<br />
Projekte ist bei den Entscheidungsträgern<br />
und Bürgern am besten<br />
mit sichtbaren Erfolgen, d.h. mit umgesetzten<br />
Maßnahmen herzustellen. Um die<br />
Möglichkeiten der Kooperation hier auszu-
loten eignen sich daher grundsätzlich Projekte<br />
aus den Bereichen:<br />
- Wegeverbindungen<br />
- Verkehr<br />
- Vermarktung, Tourismus, Fremdenverkehr<br />
- Kulturelle Veranstaltungen, Einrichtungen.<br />
Ein kurzfristig realisierbares Projekt mit<br />
Schlüsselfunktion wären z.B. die Anliegerstraße<br />
am Kreuzberg. Im Kielwasser<br />
dieses Projektes könnten eine Vielzahl an<br />
Einzelprojekten wie das Schaufenster der<br />
Region, die damit verbundene Vernetzung<br />
der Tourismusinformationen, die gesamte<br />
Attraktivierung des Klosters und dessen<br />
Umfeld angedockt werden.<br />
Unabhängig hiervon lassen sich der „Kuppenrundweg“<br />
und die „Himmelssteige“<br />
als eigenständige Projekte kurzfristig realisieren.<br />
Aber auch die Unterstützung der Weidegemeinschaft<br />
mit erforderlichen Weideinfrastrukturmaßnahmen<br />
stellt ein kurzfristig<br />
realisierbares Projekt mit großer Wirkung<br />
für die Kulturlandschaft dar. Die Etablierung<br />
einer funktionierenden Weidegemeinschaft<br />
auf großer Fläche mit Freiluftställen<br />
kann sich zu einer eigenständigen Attraktion<br />
entwickeln, von der auch das Projekt<br />
„Walddörferweg“ profitieren kann.<br />
Kooperationsformen<br />
Die Zusammenarbeit der drei Kommunen<br />
ist bislang rein informeller Art und kann<br />
auf dieser Ebene durch Gesprächsrunden<br />
der beteiligten Akteure weitergeführt<br />
werden.<br />
Bei der Umsetzung könnten jedoch förmliche<br />
Vereinbarungen vorausgesetzt werden.<br />
Diesen wären u.a.<br />
- die gemeinsame Bauleitplanungen für<br />
räumlich oder fachlich begrenzte Teilbereiche<br />
- die gemeinsame Finanzierung von Investitionen<br />
- die Gründung eines Zweckverbandes<br />
- privatrechtliche Formen der Zusammenarbeit<br />
(Vereine, GmbH …)<br />
- sonstige Formen der Zusammenarbeit.<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die interkommunale Zusammenarbeit und<br />
mit ihr die drei Kommunen müssen sich<br />
sowohl nach innen – also gegenüber den<br />
Bürgern, als auch nach außen - also gegenüber<br />
den Besuchern – offensiv darstellen.<br />
Die Darstellung nach innen dient der<br />
Identitätsbildung innerhalb des Kooperationsraums,<br />
die Darstellung nach außen<br />
dem Marketing.<br />
Monitoring<br />
Für die Phase der Umsetzung der Projekte<br />
wird ein Monitoring vorgeschlagen. Damit<br />
würde der jeweils aktuelle Sachstand<br />
dokumentiert und die Wirksamkeit der<br />
eingeleiteten Maßnahmen überprüft. So<br />
könnten u.a. auch noch in der Umsetzungsphase<br />
auf veränderte Rahmenbedingungen<br />
reagiert werden und ggf. räumlichen oder<br />
inhaltlichen Schwerpunkte angepasst werden.<br />
Daher sollte sich ein Monitoringkonzept<br />
nicht auf eine rein qualitative Beobachtung<br />
beschränken, sondern auch eine<br />
quantitative Bewertung beinhalten.<br />
Folgende Parameter könnten hier u.a. von<br />
Bedeutung sein:<br />
- Überprüfung der bundesländerspezifischen<br />
Förderprogramme hinsichtlich<br />
ihrer Schwerpunkte und Maßnahmen in<br />
den Strukturfonds<br />
- Bewertung des touristischen Vermarktungsprozesses<br />
hinsichtlich der Aktualität<br />
und der Vernetzung der Verbände<br />
- Bewertung der Orte bezüglich des Aufbaus<br />
von Partnerschaften, Sportevents,<br />
Konzerten, Festen und sonstigen Veranstaltungen<br />
- Bewertung der Tourismusentwickulng<br />
durch Erhebung der Anzahl der Übernachtungen,<br />
Gästehäuser und Pensionen auch<br />
im nicht gewerblichen Bereich<br />
- Bewertung der Akzeptanz und Kundenzufriedenheit<br />
von Gaststätten<br />
- Bewertung des Verkaufs und Einsatzes<br />
von Regionalen Produkten im Einzelhandel<br />
und in der Gastronomie<br />
- Zufriedenheit und Wünsche der Rad-<br />
und Wandertouristen z.B. im Hinblick auf<br />
Ausstattung und Beschilderung der Wege<br />
- Erhebung der tatsächlichen Entwicklung<br />
der Einwohnerzahl, der Einwohnerbewegung<br />
und der Altersstruktur im Vergleich<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
zu Entwicklungsprognosen<br />
- Erfassung von Gebäudeleerständen und<br />
größerer Brachflächen für ein gemeindeübergreifendes<br />
Immobilienmarketing und<br />
im Hinblick auf die Flächeneinsparung<br />
von Bauflächen<br />
- Entwicklung der Beschäftigtenzahl (nach<br />
Wirtschaftssektoren), der Pendlerverflechtungen<br />
sowie der Arbeitslosenzahlen<br />
einschließlich eines Abgleichs mit<br />
der Einwohnerentwicklung zur Überprüfung<br />
der gegenseitigen Abhängigkeit<br />
- Erfassung von Betriebsansiedlungen und<br />
Betriebsneugründungen<br />
- Überprüfung, welche interkommunalen<br />
und kommunalen Projektvorschläge des<br />
Interkommunalen Entwicklungskonzeptes<br />
umgesetzt wurden bzw. sich in Umsetzung<br />
befinden.<br />
- Ermittlung und Bewertung der Umsetzungshemmnisse<br />
bei den Projekten, die<br />
nicht weiterverfolgt wurden.<br />
- Überprüfung des Fortschreibungsbedarfs<br />
des interkommunalen Entwicklungskonzeptes.<br />
- Zusammenstellung und Bewertung der<br />
gemeindeübergreifenden Maßnahmen im<br />
Zusammenhang mit den Fördermöglichkeiten<br />
im Rahmen der Dorferneuerung,<br />
Flurneuordnung und weiteren Fördertöpfen<br />
und Fördermöglichkeiten (Sponsoring,<br />
Stiftung).<br />
- Zusammenstellung und Bewertung sonstiger<br />
interkommunaler Maßnahmen und<br />
Projekte, insbesondere unter dem Gesichtspunkt<br />
der Kosteneinsparung durch<br />
Synergien<br />
- Beschreibung und Bewertung der organisatorischen<br />
Zusammenarbeit insbesondere<br />
im Umsetzungsmanagement<br />
- Beschreibung und Bewertung der gemeinsamen<br />
Außendarstellung.<br />
Die Überprüfung der Parameter sollte alle<br />
zwei Jahre stattfinden. Damit ist der Zeitraum<br />
einerseits lang genug, um mit einem<br />
Mindestmaß an Zuverlässigkeit die Wirksamkeit<br />
von Maßnahmen sowie Veränderungen<br />
bewerten zu können, andererseits<br />
erfolgt die Evaluierung zeitnah genug, um<br />
die Ergebnisse in den laufenden Prozess<br />
einbinden zu können.<br />
175
176
5ANHANG<br />
177
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
178
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
FACHBEITRAG TOURISMUS<br />
Aufgabenstellung<br />
Im Rahmen der planerischen und städtebaulichen<br />
Entwicklungskonzeption für das<br />
Kloster Kreuzberg sowie die damit verbundenen<br />
Impulse für den Klosterort und<br />
die anliegenden Kommunen Bischofsheim<br />
a.d.Rhön, Markt Wildflecken und Sandberg<br />
werden touristische Fragestellungen<br />
berührt.<br />
Die touristischen Fragen berühren entsprechend<br />
der Entwicklungskonzeption die<br />
Maßstabsebenen<br />
�� �����������������������������������lage<br />
und des Klosterortes<br />
�� �������������������������������������musstrukturen<br />
der anliegenden Kommunen<br />
�� ������������������������������������<br />
Touristik<br />
Aufgabe der Arbeit von BTE ist es, Vorschläge<br />
für die Entwicklung des Klosters<br />
aus touristischer Sicht auszuarbeiten und<br />
in das regionale Entwicklungskonzept einzubringen.<br />
Der tourismusfachliche Beitrag ist in das<br />
Entwicklungskonzept Kreuzberg eingebettet.<br />
Die planerischen Aussagen wurden<br />
im Team entwickelt bzw. abgestimmt. Im<br />
hier vorgelegten Kapitel wird der Tourismusbeitrag<br />
zusammenfassend dargestellt.<br />
179
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
FACHBEITRAG TOURISMUS<br />
Die Rhön ist als bekannte Region und<br />
Marke ein leistungsfähiges Umfeld für das<br />
Kloster. Die Rhön profitiert von dem Status<br />
Dreiländerprojekt, Biosphärenreservat<br />
(und aktuell auch vom Premiumwanderweg<br />
Hochrhöner). Die Rhöntouristik sowie die<br />
Touristik in Bischofsheim a.d.Rhön erscheint<br />
gut aufgestellt (Außendarstellung,<br />
Angebot, Zielgruppenorientierung).<br />
Der Kreuzberg ist ein Begriff als heiliger<br />
Berg der Franken sowie als wichtiger Gipfel<br />
der Rhön. Der aktuelle Slogan der Rhön<br />
„einfach erhebend“ passt gut für das Kloster<br />
und könnte durch dieses verwendet<br />
werden.<br />
Mit rd. 65.000 Übernachtungen (gewerbliche<br />
Quartiere) ist Bischofsheim a.d.Rhön<br />
der bedeutende Tourismusort am Kloster,<br />
Sandberg ist vergleichsweise unbedeutend,<br />
für Wildflecken ist die Datenlage<br />
lückenhaft.<br />
Von der Stagnation im Deutschlandtourismus<br />
konnten sich die Orte nicht freimachen.<br />
Die nebenstehende Abbildung<br />
zeigt die relative Entwicklung der Übernachtungsnachfrage<br />
in Unterfranken, Bischofsheim<br />
a.d.Rhön, Sandberg und Markt<br />
Wildflecken (1995 = <strong>10</strong>0%). Dabei wird<br />
deutlich, dass Unterfranken leichte Rückgänge<br />
hinnehmen musste, die Orte um das<br />
Kloster Kreuzberg haben stärker verloren,<br />
in Sandberg haben sich die Übernachtungszahlen<br />
halbiert.<br />
Der Tourismus ist in der Region ein wichtiger<br />
Wirtschaftsfaktor. In Bischofsheim<br />
a.d.Rhön, Sandberg und Markt Wildflecken<br />
löst der Tourismus jährliche Umsätze<br />
in Höhe von rd. 28 Mio. Euro aus. Davon<br />
werden jährlich 17,5 Mio. Euro zum Einkommen,<br />
rd. 0,6 Mio. Euro fließen jährlich<br />
an die Gemeinden zurück (überwiegend<br />
als Anteil an der Lohn- bzw. Einkommenssteuer).<br />
Der Rhönklub ist für den Tourismus in der<br />
Rhön und auch im Umfeld des Kreuzberges<br />
von erheblicher Bedeutung, er markiert<br />
und unterhält Wanderwege und Infrastruktur<br />
und betreibt Hütten, so auch das<br />
Neustädter Haus am Kreuzberg (Quartier,<br />
Gasthaus). Die ebenfalls am Kreuzberg gelegene<br />
Gemündener Hütte bietet ebenfalls<br />
Hüttenquartier und Gastronomie.<br />
180<br />
Entwicklung der Übernachtung und Gästeankünfte<br />
in Bischofsheim a.d.Rhön, Sandberg und Wildflecken (absolut)<br />
Quelle: Übernachtungszahlen der amtlichen Statistik (nur gewerbliche Quariere über 8 Betten), eigene Darstellung<br />
Entwicklung der Übernachtung und Gästeankünfte<br />
in Bischofsheim a.d.Rhön, Sandberg und Wildflecken (absolut)<br />
Quelle: Übernachtungszahlen der amtlichen Statistik (nur gewerbliche Quariere über 8 Betten), eigene Darstellung<br />
Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus<br />
in Bischofsheim a.d.Rhön, Sandberg und Wildflecken (2006)<br />
Quelle: Angaben Kloster Kreuzberg (Übernachtungen gezählt, Tagesgäste geschätzt)
Touristischen Stärken und Schwächen, Potenziale und Risiken der Anliegergemeinden<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
REGION<br />
BESTANDSANALYSE UND BEWERTUNG<br />
181
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
FACHBEITRAG TOURISMUS<br />
Gemeinden, touristisches Umfeld<br />
Die Angebote von Kloster und Region<br />
sind eng verwoben: für die Region ist das<br />
Kloster wichtige Attraktion und Frequenzerzeuger.<br />
Das Kloster benötigt Dienstleistungen<br />
der Region und profitiert von<br />
einem leistungsfähigen Umfeld.<br />
Für die Region (v.a. die Anliegergemeinden)<br />
ist wichtig, die zahlreichen Gäste am<br />
Kloster mit Informationen und Angeboten<br />
zu erreichen. Die Einrichtung einer Gästeinformation<br />
am Kloster ist erforderlich.<br />
Regionale Küche<br />
BTE empfiehlt für das Kloster den Aufbau<br />
stärkerer Bezüge zur Region und ein stärkeres<br />
Engagement in der Region. Die Rhön<br />
ist das Umfeld, Bischofsheim a.d.Rhön der<br />
Bezugspunkt des Klosters. Dem Kloster<br />
muss an einem attraktiven und leistungsfähigen<br />
touristischen Umfeld gelegen sein.<br />
Konkrete Anknüpfungspunkte bilden das<br />
Klosterbier und die regionale Küche.<br />
Bier ist Identität stiftend („Bier braucht<br />
Heimat, Heimat braucht Bier“).<br />
Hervorzuheben ist, dass im Kloster Kreuzberg<br />
ein vorzügliches Bier gebraut wird.<br />
Die Vermarktung erfolgt durch den Wirtschaftsbetrieb<br />
des Klosters im Kloster<br />
selbst sowie über eigene Betriebswege.<br />
Die Rhön als „Land der offenen Fernen“ ist<br />
auf eine angemessene Bewirtschaftung<br />
angewiesen (Stichwort: Weidewirtschaft).<br />
Das Gastgewerbe in der Rhön, dass auf<br />
die Schönheit der Landschaft angewiesen<br />
ist, steht in der Pflicht, durch Einkauf<br />
regionaler Erzeugnisse zur Erhaltung der<br />
Landschaften beizutragen (Referenz: „aus<br />
der Rhön für die Rhön“). Dem Kloster mit<br />
seinem hohen Wareneinsatz könnte hier<br />
eine Schlüsselrolle zukommen. Eine auf<br />
regionale Produkte ausgerichtete Einkaufspolitik<br />
des Klosters könnte wirksame, landschaftserhaltende<br />
Effekte auslösen.<br />
Regionale Tourismusangebote mit Bezug<br />
zum Kloster<br />
BTE empfiehlt nicht nur dem Kloster sondern<br />
auch der Touristik der Region, spirituelle<br />
Angebote aufzulegen. Sinnsuche und<br />
182<br />
Zukunftsmärkte im Tourismus<br />
Quelle: Wenzel, Zukunftsinstitut, Wien, Vortrag beim Deutschen Seminar für Tourismus, 11/2006<br />
Spiritualität - Bedeutung im Tourismusmarkt<br />
Quelle: Horx, Zukunftsinstitut, 2005
Spiritualität sind unverkennbar wichtige<br />
gesellschaftliche Motive. Kirche und Spiritualität<br />
können hier Anregungen geben.<br />
Ein Kloster ist dafür ein authentischer Ort.<br />
Kloster Kreuzberg ist ein markantes Angebot<br />
der Region und Besuchermagnet. Die<br />
Tourismusbetriebe der Region könnten das<br />
Thema „Kloster, Spiritualität“ aufgreifen<br />
und eigene Angebote entwickeln, in die<br />
das Kloster integriert wird. Wenn das Kloster<br />
zu voll für „magische Momente“ sein<br />
sollte, könnte auf „Stille Zeiten“ („Kloster<br />
im Morgengrauen“) oder auf Nebensaisonzeiten<br />
ausgewichen werden. Auch können<br />
die Betriebe komplementäre Angebote<br />
stellen („Besinnung“ kann auch im Gastbetrieb<br />
oder Seminarhaus stattfinden).<br />
Die nachfolgende Abbildung illustriert die<br />
Anregungen und nennt beispielhaft denkbare<br />
Bausteine von Angebotspaketen, die<br />
die Region mit Bezug auf Kloster Kreuzberg<br />
realisieren könnte.<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
REGION<br />
HANDLUNGSBEDARF UND ENTWICKLUNGSVORSCHLÄGE<br />
Spirituelles Angebot eines Tourismusbetriebes<br />
Orte und Inhalte fiktiv/exemplarisch<br />
Spirituelle Verantstaltungen in der Touristik<br />
Orte und Inhalte fiktiv/exemplarischa<br />
Spirituelles Tagesangebot eines Gastbetriebes<br />
(Paketangebot)<br />
Orte und Inhalte fiktiv/exemplarisch<br />
183
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
FACHBEITRAG TOURISMUS<br />
Ein auffälliger Schwachpunkt im Klosterort<br />
ist die gestalterisch uneinheitliche und<br />
sich z.T. im schlechtem Erhaltungszustand<br />
befindende Beschilderung, die weder einer<br />
gemeinsamen Gestaltungslinie noch einem<br />
durchgängigen Konzept für die Besucherlenkung<br />
folgt. Das Kloster ist Zielpunkt vieler<br />
Wege. Hier wurde über die Jahre sukzessive<br />
Schilder hinzugefügt, ohne altes zu<br />
entfernen und den Bestand zu ordnen.<br />
Dieses Erscheinungsbild setzt sich auch<br />
in der Klosteranlage fort. Die Zuwege und<br />
PKW-Stellflächen werden von Funktionselementen<br />
und asphaltierten Flächen geprägt.<br />
Die Steinmale des Kreuzweges vom Kloster<br />
zum Kreuzberg präsentieren sich dem<br />
Besucher in schlechtem Zustand, hier ist<br />
eine Sanierung erforderlich. Zudem wird<br />
das Erscheinungsbild des Weges durch die<br />
vorhandene Infrastruktur (z.B. Trafohaus)<br />
belastet.<br />
184<br />
„Wilde“ Beschilderung im Klosterort<br />
Unschöne Anblicke im Verlauf des Kreuzweges
Touristischen Stärken und Schwächen, Potenziale und Risiken des Klosterortes<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
WEILER KREUZBERG<br />
BESTANDSANALYSE UND BEWERTUNG<br />
185
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
FACHBEITRAG TOURISMUS<br />
Touristische Beschilderung als durchdachtes Gesamtsystem<br />
Quelle: BTE, Beschilderungskonzept Sachsen-Anhalt, 2006<br />
186
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
WEILER KREUZBERG<br />
HANDLUNGSBEDARF UND ENTWICKLUNGSVORSCHLÄGE<br />
BTE unterstützt die Vorstellung des Entwicklungskonzeptes,<br />
touristische Nutzungen<br />
(Verkauf, Touristinfo) aus dem<br />
Kernbereich des Klosters auszulagern und<br />
in den Eingangsbereich zu verlagern (Lage<br />
am Großparkplatz des Landkreises).<br />
Beschilderung<br />
In der Rhön hat das Wandern Tradition und<br />
Bedeutung. Der Rhönclub pflegt und fördert<br />
ein hochwertiges Wegenetz, der neue<br />
Premiumwanderweg „Hochrhöner“ setzt<br />
aktuell Akzente. In der Tradition des Wallfahrens<br />
ist das Wandern auf den Kreuzberg<br />
zentrales Motiv.<br />
Der Zustand der Beschilderung im Klosterort<br />
und auf dem Kreuzberg ist vor diesem<br />
Hintergrund in erheblichem Maße verbesserungsbedürftig.<br />
Hier besteht dringender<br />
Handlungsbedarf, den Schilderwald zu<br />
ordnen und ein durchgängiges, elegantes<br />
Besucherleitsystem für die Besucher des<br />
Kreuzbergs, die Wanderer und Wallfahrer<br />
zu entwickeln.<br />
BTE empfiehlt die Ausarbeitung eines integrierten<br />
Beschilderungskonzeptes: Die<br />
Zielwegweisung erfolgt routen- und nutzerunabhängig<br />
mit Hinweis auf Ziel und<br />
Wegeverlauf („Ferndorf 5 km“). Der Hinweis<br />
auf die Route (z.B. den Hochrhöner)<br />
erfolgt per eingehängtem oder aufgedrucktem<br />
Symbol, dies gilt auch für den Hinweis<br />
auf Eignung für einzelne Nutzergruppen<br />
(Wanderer, Radfahrer, evtl. Reiter). Auf<br />
diese Art wird ein Schilderwald vermieden.<br />
Das integrierte Beschilderungskonzept<br />
wird kundenorientiert ab Zuwegung (Zufahrt<br />
mit PKW zum Wanderparkplatz) bzw.<br />
ab Startpunkt Wanderparkplatz, Bahnhof,<br />
ÖV, … entwickelt. Die Hinleitung zum<br />
Weg wird im Zusammenhang durchdacht,<br />
ebenso der Wechsel der Fortbewegungsart<br />
(aus dem Auto in die Wanderschuhe, vom<br />
Bahnhof auf den Wanderweg).<br />
187
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
FACHBEITRAG TOURISMUS<br />
188
Kloster Kreuzberg ist religiöser Ort und<br />
weltliches Ausflugsziel zugleich. Der (touristische)<br />
Reiz der Anlage liegt in genau dieser<br />
Mischung: eine authentische Klosteranlage<br />
am Kreuzberg, Räume für Andacht<br />
und Wallfahrtsort, historische Gewölbe in<br />
Kombination mit einer hauseigenen Brauerei<br />
und Küche qualifizieren das Kloster als<br />
Ausflugsziel für Wanderung, Radtour oder<br />
Brotzeit, für eine Gruppenreise genauso<br />
wie für Wallfahrt und Andacht. Die Klosterräume<br />
werden auch für Gruppenreisen<br />
und Firmenveranstaltungen angeboten. Die<br />
Grenzen sind fließend. Es entspricht dem<br />
Anspruch des Klosters, Menschen, die in<br />
ihrer Freizeit kommen und vielleicht einfach<br />
ein Bier oder eine Brotzeit genießen<br />
wollen, am religiösen Ort mit Spirituellem<br />
in Kontakt zu bringen.<br />
Gleichwohl verdeutlichen die Gästezahlen<br />
des Klosters den dominierenden Stellenwert<br />
an Tagesausflugsgäste. Die Gäste-<br />
gruppe der Wallfahrer ist im Mengengerüst<br />
dagegen sehr gering (vgl. nebenstehende<br />
Abbildung).<br />
Für das Kloster sind die Wallfahrten, trotz<br />
der in Relation zum Gesamtbetrieb geringen<br />
Zahl, die bestimmende Größe. Unterbringung<br />
und Wohl der Wallfahrer haben<br />
Vorrang vor den Freizeitnutzungen. Die<br />
Qualität „Wallfahrtsort“ ist sicher auch<br />
für nicht wallfahrende Gäste ein Besuchsmotiv.<br />
Übernachtungen und Tagesbesucher Kloster Kreuzberg<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Die o.g. Gästezahlen unterstreichen nachhaltig<br />
den Erfolg des Klosters. Das Kloster<br />
Kreuzberg ist der besucherstärkste touristische<br />
Anziehungspunkt in der Region<br />
(zum Vergleich: Autostadt Wolfsburg: 1<br />
Mio. Besuche, Vogelpark Walsrode: 0,6<br />
Mio. Besuche).<br />
Wirtschaftliche Standbeine des Klosters<br />
sind Küche und Klosterbrauerei. Die Küche<br />
setzt auf preiswerte, deftige Schmankerl,<br />
einen besonderen Akzent setzt das Klosterbier.<br />
Die Preise sind kundenfreundlich<br />
niedrig (Bestandteil der Philosophie des<br />
Klosters). Zudem ist das Kloster bestrebt<br />
soweit wie möglich auf regionale Produkte<br />
und Zutaten zurückzugreifen. Dies gelingt<br />
angesichts der Preisgestaltung nur in Teilen.<br />
Die Klosterbrauerei (rd. 9.000 Hektoliter<br />
Bier p.a.) beliefert nicht nur die Klosterschänke,<br />
sondern auch weiter ausgewählte<br />
Gasthäuser und verkauft auch Bier ab<br />
Kloster. Der letztgenannte Punkt ist logistisch<br />
von Bedeutung, da der Liefer- und<br />
Besucherverkehr der Brauerei in der Klosteranlage<br />
abgewickelt werden muss.<br />
Das Kloster ist wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />
und mit rd. 55 Angestellten (v.a. in Küche,<br />
Ausschank und Brauerei) einer der größeren<br />
Arbeitgeber der Stadt Bischofsheim<br />
a.d.Rhön.<br />
Im hier vorgelegten Fachbeitrag Tourismus<br />
stehen – zunächst unabhängig von den<br />
nachvollziehbaren Präferenzen der Bruder-<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
BESTANDSANALYSE<br />
schaft – weitergehende Fragen im Vordergrund:<br />
Bestehen Defizite, lässt sich etwas<br />
besser machen? Der Fachbeitrag soll Anregungen<br />
liefern und Vorschläge machen,<br />
die zu gegebener Zeit umgesetzt werden<br />
können.<br />
Baustelle Bruder Franz Haus<br />
Die Massenhaftigkeit der Tourismusnachfrage,<br />
Ausdruck der Attraktivität und des<br />
Erfolges des Klosterbetriebes, geht einher<br />
mit Belastungen der Anmutung. Einkehr<br />
und Besinnung sind in diesem Umfeld nur<br />
eingeschränkt möglich.<br />
Der laufende Umbau des Bruder Franz<br />
Hauses soll dazu beitragen, sowohl Rückzugsorte<br />
zur Besinnung zu schaffen als<br />
auch touristische Interessen zu bedienen.<br />
189
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
FACHBEITRAG TOURISMUS<br />
Anmutung<br />
Das Kloster strahlt eine authentische Kraft<br />
aus, die v.a. durch die historische Bausubstanz<br />
(u.a. Gasträume, Tor) und den Klostergarten<br />
geprägt wird.<br />
Belastung<br />
Die historische Anmutung des Klosters<br />
wird vielerorts gebrochen. An vielen Stellen<br />
kommen ortsfremde Materialien und<br />
Gestaltungselemente zum Einsatz, die der<br />
Qualität des Gebäudes nicht entsprechen.<br />
Die Einrichtung der Kantine sowie die Gestaltung<br />
der Verkaufsstände bzw. die Beschilderung<br />
stehen in deutlichem Gegensatz<br />
zur spirituellen Qualität des Klosters.<br />
Angebote für Kontemplation und<br />
Einkehr<br />
Das Kloster konzentriert sein Angebot auf<br />
die Verköstigung der Besucher und die Beherbergung<br />
von Wallfahrern. Damit bleibt<br />
das Potenzial des Klosters als spiritueller<br />
Ort für Einkehr und Kontemplation ungenutzt.<br />
Dies ist bemerkenswert weil,<br />
��<br />
��<br />
190<br />
Kontemplation und Besinnung ein<br />
Alleinstellungsmerkmal des Klosters<br />
bilden könnten<br />
andere Klosteranlagen mit entspre-<br />
chenden Angeboten durchaus erfolgreich<br />
sind<br />
Das Kloster ist – bei allen Qualitäten und<br />
dem unbestrittenen Erfolg – auch bekannt<br />
für das große Spannungsverhältnis zwischen<br />
Spiritualität und weltlicher Nutzung.<br />
Wie lange hält dieser Ort das aus? Das aktuelle<br />
Angebot birgt Risiken, die eine Erosion<br />
der spirituellen Qualität dieses Ortes<br />
fördern können.<br />
attraktive Anmutung...<br />
... und Belastung der Anmutung
Touristische Situation des Klosters Kreuzberg sowie die Potenziale und Risiken<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
BEWERTUNG<br />
191
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
FACHBEITRAG TOURISMUS<br />
Management der touristischen Ströme, Aufwertung der Anmutung des Klosters, Quelle: BTE, 2007<br />
192<br />
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�����������������<br />
������������<br />
touristischer<br />
Schwerpunkt<br />
spiritueller<br />
Schwerpunkt<br />
Aufwertung<br />
des Zugangs<br />
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�������<br />
������������<br />
Haus „Zum Elisäus“<br />
����������
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
KLOSTER KREUZBERG<br />
HANDLUNGSBEDARF UND ENTWICKLUNGSVORSCHLÄGE<br />
BTE sieht auch aus touristischer Sicht<br />
Handlungsbedarf zur Sicherung und Entwicklung<br />
der Qualität von Kloster Kreuzberg<br />
und damit auch dem touristischen<br />
Wert der Klosteranlage.<br />
��<br />
��<br />
��<br />
��<br />
Aufwertung der Klosteranlage durch<br />
Verwendung angemessener Materialien,<br />
Verlagerung der Verkaufsbuden,<br />
Entflechtung der touristischen und<br />
der spirituellen Nutzung, Entwicklung<br />
geschützter Räume für die Einkehr,<br />
separate Bedienung der touristischen<br />
Anliegen<br />
Einbindung des neuen Bruder Franz<br />
Hauses, Ordnung der spirituellen und<br />
weltlichen Abläufe (Besucherströme),<br />
Schaffung von Räumen für Besinnung<br />
und Andacht<br />
Ziel soll es sein, die Touristenströme so<br />
zu lenken, dass für Kirchenbesucher und<br />
Wallfahrer Rückzugs- und Ruheräume<br />
bleiben.<br />
Der vom Kloster eingeschlagene Weg des<br />
„einfachen, preiswerten Angebotes“ hat<br />
sich in der Vergangeneit bewährt.<br />
Das Kloster vertritt konsequent den franziskanischen<br />
Gedanken der sich auch<br />
im einfachen und preiswerten gastronomischen<br />
Angebot wiederspiegelt. Dies<br />
trifft auch für das Beherbergungsangebot<br />
zu.<br />
Das Kloster sollte, um einen angemessenen<br />
Ruf langfristig zu halten (und als<br />
Lebensort für Brüder des Franziskanerordens<br />
langfristig attraktiv zu bleiben) seine<br />
Angebotspallette erweitern.<br />
BTE regt an,<br />
�� das Kloster als Ort für Veranstaltungen<br />
und Tagungen zu entwickeln,<br />
die den Ruf des Klosters als Ort des<br />
Nachdenkens, der Besinnung und<br />
des Kraftsammelns festigen können<br />
(Referenz: Kloster Loccum mit christlichen<br />
und weltlichen Seminaren)<br />
�� im Kloster „Spirituell-touristische<br />
Produkte“ zu entwickeln (Meditation,<br />
Klausur, spiritual Coaching, …)<br />
Tourismus und Spiritualität haben eine<br />
Schnittmenge. Die katholische und evangelische<br />
Kirche beschäftigen sich seit geraumer<br />
Zeit intensiv mit diesem Thema. So<br />
unterhält die Evangelische Kirche Deutschlands<br />
den „Arbeitskreis Freizeit – Erholung<br />
– Tourismus“ (Hannover), die Katholische<br />
Kirche unterhält die „Katholische Arbeitsgemeinschaft<br />
Freizeit und Tourismus“ in<br />
Bonn. Auf jeder ITB (Internationale Tourismusbörse<br />
Berlin, Leitmesse der Tourismusbranche)<br />
wird eine Veranstaltung des<br />
Kirchenforums zum Thema Tourismus und<br />
Kirche durchgeführt. Aktuell hat die Thomas<br />
Morus Akademie das Thema mit dem<br />
Seminar „Das Religiöse im Säkularen –<br />
spirituelle Angebote als Motor im Tourismus“.<br />
In Österreich hat sich der Verbund<br />
„Klösterreich“ gegründet mit dem Ziel der<br />
Förderung der kulturellen und touristischen<br />
Aktivitäten der Klöster, Orden & Stifte des<br />
Landes (zur Zeit 24 Mitglieder).<br />
Dies sind Indizien dafür, dass Tourismus<br />
mehr sein kann als Essen und Trinken. Erfolgreiche<br />
Tourismusangebote können mit<br />
kirchlichen Anliegen vereinbart werden.<br />
Tourismus lässt sich für das Kloster Kreuzberg<br />
höherwertig nutzen. Die touristische<br />
Nutzung sollte den Ruf des Klosters als<br />
besonderen Ort festigen.<br />
193
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
FACHBEITRAG TOURISMUS<br />
194<br />
Kloster Andechs :<br />
�� Tagungen<br />
�� Seminare (z.B. Andechser Exerzitien<br />
für Manager)<br />
�� Ausrichtung von Festen<br />
�� Konzerte<br />
�� Festspiele „Orff in Andechs“<br />
Kloster Arenberg:<br />
�� Erholen<br />
�� Begegnen<br />
�� Heilen<br />
Kloster Helfta:<br />
�� Meditation<br />
�� Exerzitien<br />
�� Mystik<br />
�� aber auch: Bierseminar<br />
Kloster Langwaden:<br />
�� Coaching durch Mönche
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
REFERENZANALYSE VERGLEICHBARER WALLFAHRTSORTE<br />
Kloster Loccum:<br />
�� Christliche Tagungsstätte<br />
�� Spiritual Consulting<br />
Kloster Marienrode:<br />
�� Kursangebot (z.B. „Meine Zeit steht in<br />
deinen Händen!“)<br />
�� Exerzitien für Religionslehrer/Innen,<br />
„alltag-täglich erfüllt leben“<br />
�� Einkehrtag, Atemseminar)<br />
Zisterzienserabtei Klosterstift<br />
St. Marienthal:<br />
�� IBZ (Internationales Begegnungszentrum<br />
�� Fastenwochen (14 Termine im Jahr<br />
2007)<br />
�� Wohlfühlwochen (4 Termine im Jahr<br />
2007)<br />
Abtei Münsterschwarzach:<br />
�� Kloster auf Zeit<br />
195
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
196
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
DOKUMENTATION<br />
Ortsprofile:<br />
- Einwohner und Grundlagendaten<br />
- Bevölkerung<br />
- Wirtschaft und Arbeit<br />
Ergebnisse der Gesprächsrunden, Workshops<br />
und Fachgespräche:<br />
- Projektwerkstatt<br />
- Anwohnergespräche<br />
- Fachgespräche<br />
197
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, 2062 EW<br />
Frankenheim, 547 EW<br />
Haselbach, <strong>10</strong>18 EW<br />
Oberweißenbrunn, 657 EW<br />
Unterweißenbrunn, 877 EW<br />
Wegfurt, 641 EW<br />
198<br />
Kreuzberg, 41 EW<br />
Sandberg, 937 EW<br />
Langenleiten, 708 EW<br />
Schmalwasser, 493 EW<br />
Waldberg, 636 EW<br />
Kilianshof, 58 EW<br />
Markt Wildflecken, 1846 EW<br />
Oberbach, 961 EW<br />
Oberwildflecken, 492 EW
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
(Bay. Landesamt für Statistik<br />
Stand Dez. 2004)<br />
Gesamtgemeinde 5116<br />
Männlich 2545<br />
Weiblich 2571<br />
Fremdenverkehr<br />
(Gemeindeangaben)<br />
Gästebetten 1234<br />
Gästeübernach- 1<strong>10</strong>.000<br />
tungen<br />
Dorferneuerung / Städtebauförderung<br />
Stadt Bischofsheim StäFö angeordnet<br />
a.d.Rhön<br />
Frankenheim -<br />
Haselbach -<br />
Oberweißenbrunn laufendes Verfahren<br />
Unterweißenbrunn -<br />
Wegfurt abgeschlossen<br />
Kreuzberg -<br />
Flurneuordnung<br />
Bischofsheim Fertigstellung<br />
a.d.Rhön 2<br />
Frankenheim Feld Fertigstellung<br />
Frankenheim 2<br />
(Wald)<br />
Ausbau und Bodenordnung<br />
Haselbach Fertigstellung<br />
Oberweißenbrunn Ausbau und Bodenordnung<br />
Unterweißenbrunn Fertigstellung<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Gemeinde Sandberg<br />
(Bay. Landesamt für Statistik<br />
Stand Dez. 2004)<br />
Gesamtgemeinde 2876<br />
Männlich 1440<br />
Weiblich 1436<br />
Fremdenverkehr<br />
(Gemeindeangaben)<br />
Gästebetten 187<br />
Gästeübernach- 6015<br />
tungen<br />
Dorferneuerung<br />
Sandberg Auswahl und Einleitung<br />
Langenleiten erforderlich<br />
Schmalwasser erforderlich<br />
Waldberg erforderlich<br />
Kilianshof abgeschlossen<br />
Flurneuordnung<br />
Sandberg Landtausch erforderlich<br />
Langenleiten Landtausch erforderlich<br />
Schmalwasser Landtausch erforderlich<br />
Waldberg Landtausch erforderlich<br />
Kilianshof abgeschlossen<br />
ORTSPROFILE<br />
Markt Wildflecken<br />
(Bay. Landesamt für Statistik<br />
Stand Dez. 2004)<br />
Gesamtgemeinde 3344<br />
Männlich 1622<br />
Weiblich 1722<br />
Fremdenverkehr<br />
(Gemeindeangaben)<br />
Gästebetten 281<br />
Gästeübernach- 15820<br />
tungen<br />
Stadtumbau West<br />
Markt Wildflecken Teilnahme seit<br />
2002<br />
Oberbach -<br />
Oberwildflecken Teilnahme seit<br />
2002<br />
Flurneuordnung<br />
Markt Wildflecken -<br />
Oberbach -<br />
Oberwildflecken -<br />
Ein Vergleich der Anzahl der Einwohner aller<br />
Ortsteile zeigt die dörfliche Struktur der<br />
Kommunen. Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
und der Markt Wildflecken bilden hierbei<br />
mit je rund 2.000 Einwohnern mit Abstand<br />
die größten Orte. Die übrigen Ortsteile liegen<br />
meist weit unter 1.000 Einwohnern.<br />
Touristischer Schwerpunkt im Raum ist<br />
die Stadt Bischofsheim a.d.Rhön mit über<br />
<strong>10</strong>0.000 Gästeübernachtungen im Jahr.<br />
Bedarf für die Dorferneuerung ist vor allem<br />
in den Ortsteilen der Gemeinde Sandberg<br />
und vereinzelt in den Ortsteilen der Stadt<br />
Bischofsheim a.d.Rhön vorhanden.<br />
Der Markt Wildflecken befindent sich derzeit<br />
im Förderprogramm Stadtumbau West.<br />
199
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
Einwohnerentwicklung<br />
in %<br />
5300<br />
5250<br />
5200<br />
5150<br />
5<strong>10</strong>0<br />
5050<br />
150<br />
<strong>10</strong>0<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
-<strong>10</strong>0<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
0<br />
200<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Altersverteilung<br />
natürliche Entwicklung Wanderungen Bilanz<br />
unter 6 6 - 15 15 - 18 18 - 25 25 - 30 30 - 50 50 - 65 65 oder<br />
mehr<br />
Bischofsheim a.d.Rhön Lkr. Rhön-Grabfeld<br />
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenerhebung<br />
Gemeinde Sandberg<br />
Einwohnerentwicklung<br />
in %<br />
2980<br />
2960<br />
2940<br />
2920<br />
2900<br />
2880<br />
2860<br />
2840<br />
2820<br />
40<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
-<strong>10</strong><br />
-20<br />
-30<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
0<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Altersverteilung<br />
natürliche Entwicklung Wanderungen Bilanz<br />
unter 6 6 - 15 15 - 18 18 - 25 25 - 30 30 - 50 50 - 65 65 oder<br />
mehr<br />
Sandberg Lkr. Rhön-Grabfeld
Markt Wildflecken<br />
Einwohnerentwicklung<br />
3900<br />
3800<br />
3700<br />
3600<br />
3500<br />
3400<br />
3300<br />
3200<br />
3<strong>10</strong>0<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
0<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
in %<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
<strong>10</strong>0<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
-<strong>10</strong>0<br />
-150<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Altersverteilung<br />
natürliche Entwicklung Wanderungen Bilanz<br />
unter 6 6 - 15 15 - 18 18 - 25 25 - 30 30 - 50 50 - 65 65 oder<br />
mehr<br />
Markt Wildflecken Lkr. Rhön-Grabfeld<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Lkr. Rhön-Grabfeld<br />
Einwohnerentwicklung<br />
87500<br />
87000<br />
86500<br />
86000<br />
85500<br />
85000<br />
1200<br />
<strong>10</strong>00<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
-200<br />
-400<br />
-600<br />
BEVÖLKERUNG<br />
Einwohner Lkr. Rhön-Grabfeld<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
Einwohnerentwicklung Lkr. Röhn-Grabfeld<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
natürliche Entwicklung Wanderungen Bilanz<br />
Als Vergleichswert werden nur die Daten<br />
aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld herangezogen,<br />
da dieser für die Region Rhön<br />
repräsentativ ist.<br />
Die Entwicklung der Einwohner aller Kommunen<br />
im Vergleich zeigt einen leichten<br />
Abwärtstrend, d.h. die Bevölkerung nimmt<br />
ab.<br />
Die Abnahme der Bevölkerung ist hier<br />
nicht nur durch den allgemeinen Geburtenrückgang<br />
zu begründen. Die natürliche<br />
Entwicklung liegt in Bischofsheim a.d.Rhön<br />
sogar leicht im positivem Bereich und im<br />
Markt Wildflecken im Bereich der Null-Linie.<br />
In allen drei Kommunen sind es daher<br />
vor allem die Wegzüge, die zu einer Abnahme<br />
der Bevölkerung führen.<br />
Die Stärkste Gruppe innerhalb der Bevölkerung<br />
sind die 30 bis 50 jährigen.<br />
201
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
REGION<br />
Bischofsheim a.d.Rhön<br />
Beschäftigte<br />
in %<br />
in %<br />
202<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
-<strong>10</strong><br />
-20<br />
-30<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
Beschäftigte am<br />
Arbeitsort<br />
Land- und<br />
Forstwirtschaft<br />
Beschäftigte<br />
Beschäftigte am<br />
Wohnort<br />
Bischofsheim a.d.Rhön Lkr. Rhön-Grabfeld<br />
Produzierendes<br />
Gewerbe<br />
Handel,<br />
Gastgewerbe und<br />
Verkehr<br />
Bischofsheim a.d.Rhön Lkr. Rhön-Grabfeld<br />
Pendlersaldo<br />
Erwerbstätigkeit Erwerbstätigkeit<br />
Sonstige<br />
Dienstleistungen<br />
Beschäftigte Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
(Bay. Landesamt für Statistik<br />
Stand Dez. 2004)<br />
Beschäftigte am Arbeitsort <strong>10</strong>68<br />
Beschäftigte am Wohnort 1646<br />
Pendlersaldo -578<br />
Erwerbstätigkeit<br />
(Bay. Landesamt für Statistik<br />
Stand Dez. 2004)<br />
Land- und Forstwirtschaft -<br />
Produzierendes Gewerbe 551<br />
Handel, Gastgewerbe und Verkehr 297<br />
Sonstige Dienstleistungen -<br />
Arbeitslosenquote bezogen auf alle abhängigen Erwerbspersonen<br />
(Arbeitsagentur Stand Dez. 05)<br />
Lkr. Rhön Grabfeld 9,7 %<br />
Lkr. Bad Kissingen 9,5 %<br />
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenerhebung<br />
Sandberg<br />
Beschäftigte<br />
in %<br />
in %<br />
<strong>10</strong>0<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
-<strong>10</strong>0<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
0<br />
0<br />
Beschäftigte am<br />
Arbeitsort<br />
Land- und<br />
Forstwirtschaft<br />
Beschäftigte<br />
Produzierendes<br />
Gewerbe<br />
Beschäftigte am<br />
Wohnort<br />
Sandberg Lkr. Rhön-Grabfeld<br />
Handel,<br />
Gastgewerbe und<br />
Verkehr<br />
Sandberg Lkr. Rhön-Grabfeld<br />
Pendlersaldo<br />
Sonstige<br />
Dienstleistungen<br />
Beschäftigte Gemeinde Sandberg<br />
(Bay. Landesamt für Statistik<br />
Stand Dez. 2004)<br />
Beschäftigte am Arbeitsort 114<br />
Beschäftigte am Wohnort <strong>10</strong>01<br />
Pendlersaldo -887<br />
Erwerbstätigkeit<br />
(Bay. Landesamt für Statistik<br />
Stand Dez. 2004)<br />
Land- und Forstwirtschaft -<br />
Produzierendes Gewerbe 47<br />
Handel, Gastgewerbe und Verkehr 23<br />
Sonstige Dienstleistungen 44<br />
Arbeitslosenquote bezogen auf alle abhängigen Erwerbspersonen<br />
(Arbeitsagentur Stand Dez. 05)<br />
Lkr. Rhön Grabfeld 9,7 %<br />
Lkr. Bad Kissingen 9,5 %
Markt Wildflecken<br />
Beschäftigte<br />
in %<br />
in %<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
-<strong>10</strong><br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
Beschäftigte am<br />
Arbeitsort<br />
Erwerbstätigkeit<br />
Land- und<br />
Forstwirtschaft<br />
Beschäftigte<br />
Beschäftigte am<br />
Wohnort<br />
Markt Wildflecken Lkr. Rhön-Grabfeld<br />
Produzierendes<br />
Gewerbe<br />
Handel,<br />
Gastgewerbe und<br />
Verkehr<br />
Markt Wildflecken Lkr. Rhön-Grabfeld<br />
Pendlersaldo<br />
Sonstige<br />
Dienstleistungen<br />
Beschäftigte Markt Wildflecken<br />
(Bay. Landesamt für Statistik<br />
Stand Dez. 2004)<br />
Beschäftigte am Arbeitsort <strong>10</strong>78<br />
Beschäftigte am Wohnort 1176<br />
Pendlersaldo -98<br />
Erwerbstätigkeit<br />
(Bay. Landesamt für Statistik<br />
Stand Dez. 2004)<br />
Land- und Forstwirtschaft -<br />
Produzierendes Gewerbe 530<br />
Handel, Gastgewerbe und Verkehr -<br />
Sonstige Dienstleistungen 363<br />
Arbeitslosenquote bezogen auf alle abhängigen Erwerbspersonen<br />
(Arbeitsagentur Stand Dez. 05)<br />
Lkr. Rhön Grabfeld 9,7 %<br />
Lkr. Bad Kissingen 9,5 %<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
WIRTSCHAFT UND ARBEIT<br />
Obwohl die drei Kommunen in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft liegen, haben sich<br />
sehr unterschiedliche Bedingungen im Bereich<br />
Wirtschaft und Gewerbe entwickelt.<br />
Ein Vergleich der Gemeinden zwischen den<br />
Beschäftigten, die am Wohnort einen Arbeitsplatz<br />
finden und den Pendlern zeigt,<br />
dass vor allem in Sandberg sehr wenig Arbeitsplätze<br />
vorhanden sind. Auch Bischofsheim<br />
a.d.Rhön liegt bezüglich der Auspendler<br />
weit über dem Landkreisdurchschnitt.<br />
Größere Arbeitsplatzangebote vor Ort<br />
finden sich vor allem in Bischofsheim<br />
a.d.Rhön mit ca. 600 gewerblichen Arbeitsplätzen<br />
und in Markt Wildflecken mit über<br />
1.000 gewerblichen Arbeitsplätzen. Durch<br />
die geplante Konversion der ehem. Rhönkaserne<br />
in ein Gewerbegebiet soll der<br />
Wirtschaftsstandort hier gestärkt werden.<br />
203
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
ERGEBNISSE DER AUFTAKTVERANSTALTUNG<br />
Bei der Auftaktveranstaltung am 24.1.2007<br />
im Antoniussaal des Klosters Kreuzberg<br />
wurden zusammen mit den Anwohnern<br />
Probleme und Ärgernisse sowie erste<br />
Erwartungen und Ideen für das Entwicklungskonzept<br />
Kreuzberg erarbeitet.<br />
Teilnehmer:<br />
- Bürgermeister der 3 Kommunen<br />
- Anwohner und örtliche Schlüsselpersonen<br />
- Landkreis Rhön-Grabfeld<br />
- Fachplaner<br />
1. Probleme und Ärgernisse<br />
Erweiterung der Anwesen<br />
- Haflinger Alm – das Bauen wurde verhindert,<br />
bin jetzt zu alt.<br />
- Zweierlei Maß z.B. bei der Baugenehmigung<br />
Verkehrskonflikte<br />
- Verkehrssituation, Wildes Parken im<br />
Kloster und im Wald<br />
- Regelung für Verkehr an den Spitzentagen<br />
finden<br />
- Verkehrssituation kann Gäste verärgern<br />
- Begrenzte Saison schafft Verkehrsprobleme<br />
zu den Stoßzeiten<br />
- Kulanz / Verkehrskontrolle an Spitzentagen<br />
- Durchfahrtsstraße am Kloster wird durch<br />
die Bierabholung blockiert<br />
- zu hohe Geschwindigkeit (Anlieger)<br />
- Konflikt im Straßenraum zwischen Anliegererschließung<br />
und Rodelberg / Skiklassen<br />
- zu hohe Geschwindigkeit am Gasthof<br />
Roth<br />
204<br />
schlechte Beschilderung und Ausstattung<br />
der Wege<br />
- Fehlendes Beschilderungskonzept – Was<br />
gibt es wo?<br />
- schlechtes Beschilderungskonzept für<br />
Parkplätze und Wege<br />
Vandalismus<br />
- Vandalismus durch alkoholisierte Besucher<br />
- Spirituosenverkauf in den Verkaufsständen<br />
Nutzungskonflikte<br />
- Konflikte durch Gastronomie und Pilger<br />
Gastronomie- und Übernachtungsangebot<br />
im Kloster<br />
- Kapazität der Gastronomie ist erschöpft<br />
2. Erwartungen und Ideen<br />
überörtliche Planung<br />
- Blickpunkt der Planung nicht auf das<br />
Kloster beschränken<br />
Angebotspalette im Bereich des Klosters<br />
überprüfen<br />
- alkoholfreies Klosterbier anbieten<br />
- Bierstation für den Fässerverkauf verlagern,<br />
außerhalb des Klosters<br />
- Angebotspalette in den Verkaufsständen<br />
überprüfen<br />
Gebäudegestaltung verbessern<br />
- Gestaltung der Verkaufsstände verbessern<br />
neue Gastronomieangebote schaffen<br />
- Cafe im Rhönjuwel<br />
- Gemündener Hütte erweitern<br />
- Differenziertes gastronomisches Ange-<br />
bot entwickeln<br />
Erschließung verbessern<br />
- Durchfahrtsmöglichkeit unterhalb des<br />
Klosters durch den Wald schaffen<br />
- Erschließung der Anwesen Kreuzberg<br />
6+7 verbessern<br />
- Getrennte Erschließung für Anwohner<br />
und Gäste<br />
- Erschließung für den Sender regeln<br />
- Keine Erschließungskosten für Anlieger<br />
bei einer neuen Straße<br />
Organisation der Verkehrsströme<br />
- Gästeströme besser organisieren<br />
- Mehr Laufen und ÖPNV statt Mischverkehr<br />
- Infrastruktur ab Gasthof Roth, z.B. Wanderparkplätze<br />
Tourismusangebot erweitern<br />
- Rundwanderwege einrichten<br />
- das Laufen schmackhaft machen<br />
- Hinweise – Leitkonzept für Attraktionen<br />
- Tradition im Skisport<br />
- Neue Gäste gewinnen<br />
- Qualität vor Quantität
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
ERGEBNISSE DER PROJEKTWERKSTATT / ANWOHNERGESPRÄCHE<br />
Im Rahmen einer Projektwerkstatt am<br />
25.4.2007 und eines Anwohnergesprächs<br />
am <strong>10</strong>.07.07 im Kloster Kreuzberg wurden<br />
die Projektvorschläge für die Bereiche<br />
Region, Kreuzberg und Weiler Kloster<br />
Kreuzberg den Beiteiligten vorgestellt und<br />
diskutiert.<br />
Teilnehmer der Projektwerkstatt<br />
- ALE Unterfranken, Herr Bromma<br />
- Kloster Kreuzberg, Guardian Pater Raphael<br />
- Kloster Kreuzberg, Bruder Johannes-<br />
Matthias<br />
- LRA Rhön-Grabfeld, Herr Bötsch<br />
- LRA Rhön-Grabfeld, Herr Wangorsch<br />
- LRA Bad Kissingen, Herr Karg<br />
- Naturpark Bayr. Rhön, Herr Spitzl<br />
- Regierung v. Ufr., Herr Dölger<br />
- Regierung v. Ufr., Herr Grüner<br />
- Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Bgm. Baumann<br />
- Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Herr<br />
Schmuck<br />
- Gem. Sandberg, Bgm. Kleinhenz<br />
- Markt Wildflecken, Bgm. Schrenk<br />
- Fachplaner<br />
Teilnehmer der Anwohnergespräche<br />
- Budenbesitzerin, Frau Müller<br />
- LRA Rhön-Grabfeld, Herr Wangorsch<br />
- Anwohner Viehweg 6, Fam. Martin<br />
- Gasthof Hohn, Frau Hohn<br />
- Gemündener Hütte, Herr Trum und Herr<br />
Göpfert<br />
- Anwohner Kreuzberg 5, Herr Benkert<br />
- Budenbetreiberin und Anwohner Kreuzberg<br />
5, Frau Mathes<br />
- Gasthof Roth, Herr Roth<br />
- Anwohner Kreuzberg 7, Herr Martin<br />
- Kloster Kreuzberg, Bruder Johannes<br />
Matthias<br />
- Markt Wildflecken, Bgm. Schrenk<br />
- Gem. Sandberg, Bgm. Beinhauer<br />
- Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Bgm. Baumann<br />
- Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Herr<br />
Schmuck<br />
- Tourismus, Herr Nägler<br />
1. Anregungen und Bedenken zu den<br />
Projektvorschlägen Region<br />
Reitwege<br />
Für einen Ausbau des Reittourismus vor<br />
allem in Sandberg und Kilianshof wäre ein<br />
Reitwegenetz wünschenswert.<br />
Wassererlebnis Brendtal<br />
Im Rahmen der Dorferneuerung Oberweissenbrunn<br />
werden mehrere Brunnen im Ort<br />
wieder eingerichtet und gestaltet. Hier<br />
könnte ein Wasserspielplatz und ein Brunnenweg<br />
eingerichtet werden.<br />
Ein möglicher Standort für einen Landschaftssee<br />
(mit Bademöglichkeit) als Retensionsfläche<br />
wird in Haselbach vorgeschlagen.<br />
Alter Bahnhof Wildflecken<br />
Ein touristischer Ausbau des Bahnhofs<br />
Wildflecken mit Disko, Parkplatz, Shuttlebetrieb<br />
im Winter und Fahrradstation im<br />
Sommer ist denkbar. Hierbei müsste die<br />
Trasse des Sinntalradwegs jedoch auf der<br />
ehem. Gleisstrecke verlaufen. In diesem<br />
Fall sollte eine kurzwegige Verbindung in<br />
die Ortsmitte zum Rathausplatz mit eingeplant<br />
werden, um die geplante Gastronomie<br />
(Ratskeller) und Events am Rathausplatz<br />
mit einzubinden.<br />
Sinntalradweg<br />
Seitens der Marktgemeinde ist für den<br />
geplanten Sinntalradweg folgende Tras-<br />
sierung angedacht: Oberbach mit Haus<br />
der schwarzen Berge – Wirtschaftsweg<br />
in Richtung Wildflecken – Ortsdurchfahrt<br />
Wildflecken – Oberwidlflecken – Radweg<br />
zum Kreuzberg<br />
Eine Nutzungsoption der Gleistrecke zwischen<br />
Oberbach und Arnsberg durch eine<br />
motorisierte Draisine mit Fahrradanhänger<br />
soll weiterhin offengehalten werden.<br />
Hütten<br />
Für den Hüttenweg wird die Vermarktung<br />
über einen Flyer vorgeschlagen. Dieser<br />
könnte kostengünstige als ein Faltblatt<br />
mit Wanderkarte und hinterlegtem Luftbild<br />
erstellt und verteilt werden.<br />
Ferienhäuser in Oberwildflecken<br />
Oberwildflecken soll seitens der Gemeinde<br />
weiter als Standort für Ferienhäuser<br />
ausgebaut werden. Die bestehenden Einrichtungen<br />
wie der Campingplatz und das<br />
CVJM Heim sind in der Planung zu berücksichtigen.<br />
Truppenübungsplatz<br />
Geführte Exkursionen in das Truppenübungsgebiet<br />
sind nur in wenigen Ausnahmefällen<br />
im Jahr möglich. Chancen für<br />
eine touristische Erweiterung des Angebots<br />
werden hier nicht gesehen.<br />
Neue Freizeitangebote<br />
Bereits angemeldete Leader Projekte wie<br />
die Errichtung eines Aussichtsturm an der<br />
Osterburg sowie die Einbindung der Osterburg<br />
in einen überregionalen Burgenlehrpfad<br />
sollten in das ILEK eingearbeitet<br />
werden.<br />
Zur Pflege der Holzschnitztradition wird<br />
eine Schauwerkstatt in Bischofsheim<br />
205
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
DOKUMENTATION<br />
a.d.Rhön vorgeschlagen. Diese könnte im<br />
Rahmen der Regionalvermaktung z.B. im<br />
geplanten Schaufenster der Region entsprechend<br />
beworben werden.<br />
Als ergänzende Tourismusattraktionen soll<br />
ein Aussichtsturm an der Osterburg, eine<br />
Schauwerkstatt Holzschnitzer Bischofsheim<br />
a.d.Rhön und ein Kreuzbergmarathon<br />
in das Entwicklungskonzept eingearbeitet<br />
werden.<br />
Der seitens Bischofsheim a.d.Rhön geplante<br />
Nordic-Walking-Trail zum Kreuzberg<br />
verläuft auf vorhandenen Wegen und<br />
könnte im Konzept berücksichtigt werden.<br />
Wintersport<br />
Der Einstiegspunkt der Loipe zum Neustädter<br />
Haus an der Kreuzbergstraße sollte<br />
optimiert und in Richtung des Klosters verlegt<br />
werden.<br />
Die Kreuzbergschanze sollte besser in das<br />
Wegenetz eingebunden werden.<br />
2. Anregungen und Bedenken für die<br />
Projektvorschläge Kreuzberg<br />
Verkehrslenkung<br />
Die Verkehrslenkung durch eine Schranke<br />
wird unterstützt. Hier wird ergänzend eine<br />
bauliche Einhausung für schlechte Witterung<br />
vorgeschlagen.<br />
Durch ein Shuttle zwischen Parkplatz und<br />
Kloster werden zusätzliche Verkehre auf<br />
dem Kreuzberg vermieden.<br />
Durch die ganzjährige Öffnung des Parkplatzes<br />
am Rothlift könnte das wilde Parken<br />
in der Zufahrt zur Gemündener Hütte<br />
vermieden werden. Vom Parkplatz könnte<br />
206<br />
zusätzlich ein Weg zur Hütte führen.<br />
Großparkplatz<br />
Für verkehrliche Spitzentage im Winter<br />
wird ein Parkleitsystem am Fuße des<br />
Kreuzberges vorgeschlagen.<br />
Für die Verkehrsbelastung an Spitzentagen<br />
wird ein Pendelverkehr zwischen Kreuzberg<br />
und dem geplanten Parkplatz am<br />
Bahnhof Wildflecken vorgeschlagen.<br />
Wegeführung Kreuzberg<br />
Für die Wanderwege am Kreuzberg ist ein<br />
Beschilderungskonzept dringend erforderlich.<br />
Hierfür wird ergänzend eine Informationstafel<br />
am Parkplatz vorgeschlagen.<br />
Auf dem Weg zwischen Kloster und Rhönjuwel<br />
könnten begleitend Skulpturen aus<br />
Basalt aufgestellt werden.<br />
Für den geplanten Kuppenrundweg am<br />
Kreuzberg werden Schautafeln an den<br />
Aussichtspunkten vorgeschlagen.<br />
Das geistliche Angebot auf dem Kreuzberg<br />
könnte durch einen Prozessionsweg, vorbei<br />
an der Statue des Kilian ergänzt werden.<br />
Bauliche Erweiterungen<br />
Die Größe der Baufelder wird seitens der<br />
Anwohner als ausreichend betrachtet und<br />
ist Grundlage zur Sicherung der gewerblichen<br />
Existenz.<br />
Touristische Angebote sollen überwiegend<br />
auf Tagesgäste, Wanderer und Wallfahrer<br />
ausgerichtet werden.<br />
Für zukünftige Bauvorhaben am Kreuzberg<br />
sollten Gestaltungskriterien für Gebäude<br />
und Freiflächen erarbeitet werden.<br />
Hütten<br />
Der Verlauf der Wanderwege sollte an<br />
der Gemündener Hütte, welche auch ein<br />
Aussichtspunkt ist, vorbei führen. Hierbei<br />
könnten bestehende Trampelpfade genutzt<br />
werden. Wünschenswert ist zudem eine<br />
stärkere Anbindung an die Kreuzbergstraße<br />
bzw. den Hochröhner.<br />
Bei einer Wiederaufnahme des Gastronomiebetriebs<br />
der Haflinger Alm wird auf<br />
Grund der Nähe die Entwicklungsperspektive<br />
für die Gemündener Hütte stark eingeschränkt.<br />
In diesem Fall wäre allenfalls<br />
eine Nutzung als Bettenhaus denkbar. Auf<br />
Grund der Entfernung entsteht durch das<br />
Neustädter Haus keine Konkurrenzsituation.<br />
Tourismusangebote am Kreuzberg<br />
Als zusätzliche Attraktionen auf dem<br />
Kreuzberg wurden eine Sommerrodelbahn<br />
auf der Skipiste, die Pferdehaltung auf der<br />
Haflinger Alm und ein Seilparcour oberhalb<br />
der Gemündener Hütte vorgeschlagen.<br />
Mit einem Erlebnisspielplatz könnte ein<br />
Angebot für Kinder auf dem Kreuzberg geschaffen<br />
werden.
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
ERGEBNISSE DER PROJEKTWERKSTATT / ANWOHNERGESPRÄCHE<br />
3. Anregungen und Bedenken für das<br />
Kloster Kreuzberg<br />
Anliegerstraße<br />
Die Verlegung der Anliegerstraße im Zusammenhang<br />
mit der entstehenden Verkehrsberuhigung<br />
am Bruder Franz Haus<br />
wird seitens des Landkreises befürwortet.<br />
Die Verlegung der Straße um das Kloster<br />
löst die Verkehrskonflikte mit Besuchern<br />
des Klosters.<br />
Der Verlauf einer neuen Trasse um das<br />
Kloster sollte nicht zu nah am Bruder Franz<br />
Haus liegen.<br />
Eine Kostenbeteiligung für die Verlegung<br />
der Trasse wird seitens der Anwohner abgelehnt.<br />
Der Verkehrskonflikt im Bereich der Rodelwiese<br />
durch Zuschauer auf der Fahrbahn<br />
an Spitzentagen im Winter sollte berücksichtigt<br />
werden.<br />
Die Wendemöglichkeit für LKW´s am Einschleifpunkt<br />
der neuen Trassierung wird<br />
als unzureichend betrachtet.<br />
Das Kloster muss weiterhin mit schweren<br />
LKW´s angedient werden können.<br />
Bei der vorgeschlagenen Trassierung der<br />
Anliegerstraße werden vor allem Konflikte<br />
im Bereich der Zufahrten der Nebengebäude<br />
durch Anwohnerverkehr und dem Wirtschaftverkehr<br />
des Klosters gesehen.<br />
Schaufenster der Region<br />
Der Standortvorschlag für ein Schaufenster<br />
der Region am Parkplatz ist sinnvoll<br />
und seitens des Landkreises grundsätzlich<br />
förderfähig. Aus Sicht des Landkreises<br />
und der Regierung von Unterfranken werden<br />
dem Standort am Parkplatz gute Umsatzchancen<br />
gegeben.<br />
Aus Sicht der älteren Budenbetreiber wird<br />
ein weit von der Kirche entfernter Standort<br />
von Wallfahrern voraussichtlich nicht angenommen.<br />
Vorplatz Bruder Franz Haus<br />
Die Erweiterung des Vorplatzes vor dem<br />
Bruder-Franz-Hauses steht im Konflikt mit<br />
der dortigen Wasserfilteranlage.<br />
Landkreis<br />
Aus Sicht des Landkreises ist eine Erweiterung<br />
des Platzes mit der vorgeschlagenen<br />
Integration der Verkaufsbuden in die Stützmauer<br />
eine sinnvolle Standortalternative.<br />
Himmelssteige<br />
Für die Entwicklung des Kreuzbergs wird<br />
seitens der Regierung ein hoher architektonischer<br />
Anspruch gefordert.<br />
Die vorgeschlagenen Details wie z.B. eine<br />
Himmelsleiter oder der Kuppenrundweg<br />
sind hierfür überzeugende Ideen.<br />
Biergarten / Tiefgarage<br />
Aus Sicht dess Landkreises ist das vorgeschlagene<br />
Parkdeck in Verbindung mit<br />
einer Terrasse eine Bereicherung für das<br />
Kloster. Für die gastronomische Nutzung<br />
der Terrasse könnte die Toilettenanlage im<br />
Bruder Franz Haus mitgenutzt werden.<br />
Gastronomische Erweiterungsflächen wie<br />
die im Konzept vorgeschlagene Besucherterrasse<br />
werden seitens des Klosters abgelehnt.<br />
Durch das geplante Parkdeck entfällt die<br />
bisherige Wendemöglichkeit für große<br />
LKW´s mit Anhänger.<br />
Naturspielplatz<br />
Mögliche Standorte für einen Spielplatz<br />
auf dem Kreuzberg sollten im Rahmen des<br />
Entwicklungskonzeptes vorgeschlagen<br />
werden.<br />
Als Beispiele hierfür wurde der ehem.<br />
Tierpark des Gasthauses Hohn oder der<br />
Märchenwald in Nähe des Parkplatzes<br />
genannt.<br />
Klostergarten / Kirchplatz / Verkaufsstände<br />
Eine mittelfristige Verlegung der Verkaufsbuden<br />
an einen anderen Standort ist denkbar.<br />
Eine kurzfristige Verlegung gestaltet<br />
sich jedoch problematisch.<br />
Die Bewirtung im Bereich unterhalb des<br />
Eingangs der Kirche soll erhalten bleiben.<br />
Haus „Zum Elisäus“<br />
Für die Entwicklung des gastronomischen<br />
Betriebes wird eine Unterstützung durch<br />
die Wirtschaftsförderung des Landkreises<br />
angeboten.<br />
207
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
DOKUMENTATION<br />
Durch Themengespräche wurden externe<br />
Fachleute in die Planung mit eingebunden<br />
und hatten Gelegenheit, Anregungen und<br />
Bedenken zu äußern. Die Fachgespräche<br />
fanden am 24.<strong>10</strong>.07 im Rathaus Bischofsheim<br />
a.d.Rhön statt.<br />
Teilnehmer<br />
- Stellvertretender Landrat Bad Kissingen,<br />
Herr Gräf<br />
- Bay. Verwaltungsstelle BR Rhön, Herr<br />
Pokorny<br />
- Bay. Hotel- und Gaststättenverband, Herr<br />
Wehner<br />
- Rhönclub, Frau Rinke<br />
- Rhönclub, Herr Rinke<br />
- Amt für Landwirtschaft und Forsten NES,<br />
Herr Klingert<br />
- GL Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Herr<br />
Barthehnes<br />
- Landratsamt Rhön-Graffeld, Herr Wangorsch<br />
- RM Lkr. KG + NES, Frau Schneider<br />
- Landratsamt Bad Leiserhofen, Herr Gerhard<br />
- Tourismus GmbH BR, Geschäftsführer<br />
herr Meissner,<br />
- AD FC, Herr Heinke<br />
- Feuerberglifte, Herr Lindner<br />
- Regierung von Unterfranken, Herr Ott<br />
- Skilifte Kreuzberg, Herr Willet<br />
- Tourismusreferent Bischofsheim<br />
a.d.Rhön, Herr Nägler,<br />
- AUE Unterfranken, Herr Bromma<br />
- Stadt Bischofsheim a.d.Rhön, Herr<br />
Schmuck<br />
- WGF Landschaft, Frau Ziesel<br />
- BBV NES, Grünlandprojekt, Herr Kolb<br />
- Amt für Landwirtschaft und Forsten<br />
Unterfranken, Herr Heinrich<br />
- BN-Kreisgruppe, Frau Wolf<br />
- TG Oberweißenbrunn, Herr Schneider<br />
- Regierung von Unterfranken, Herr Dölger<br />
208<br />
- Landratsamt Bad Kissingen, Herr Schäder<br />
- ALE Unterfranken<br />
Allgemeine Aussagen<br />
Die vorgeschlagenen Projekte müssen<br />
untereinander auf Konflikte geprüft werden<br />
(Erschließung, Umwidmung, Parkplätze,<br />
Blickbeziehungen), oberste Maßgabe<br />
ist hier die Verträglichkeit mit Natur und<br />
Landschaft.<br />
Wesentliche Aufgaben der Flurneuordnung<br />
im Bereich der Region Kreuzberg wird die<br />
Bodenordnung, die Neuordnung von Waldflächen<br />
im Bereich Haselbach und Wegfurt<br />
und der Wegebau darstellen. Hierbei sollte<br />
die Neuordnung von Waldflächen als eigenes<br />
Projekt neu aufgenommen werden.<br />
1. Anregungen und Bedenken zu den<br />
Projektvorschlägen in der Region<br />
Strategiekonzept Walddörfer stärken<br />
Wege<br />
Der Walddörferweg wird von der Akzeptanz<br />
durch Wanderer als schwierig angesehen,<br />
da er unmittelbar vor dem Wanderziel<br />
Kreuzberg liegt und topografisch sehr<br />
bewegt ist.<br />
Anbindung des Walddörferwegs an den<br />
Hochrhöner muss geklärt werden.<br />
Die Einbindung der Walddörfer in das<br />
Mountainbike-Netz ist eine wichtige Maßnahme<br />
zur Ergänzung des Freizeitwegenetzes.<br />
Die Aufwertung der Ortskerne in den<br />
Walddörfern sollte sich an historischen<br />
Vorbildern orientieren.<br />
Führung des Schmalwasserweg bis Kilianshof<br />
grundsätzlich möglich.<br />
Sowohl Schmalwasserweg als auch der<br />
Walddörfer Weg sollen im Anschluss auf<br />
direktem Weg zum Kloster geführt werden.<br />
Flurneuordnung<br />
Waldflurbereinigung ist für die Gemeinde<br />
Sandberg nicht erforderlich.<br />
Streuobstwiesen im Bereich der Walddörfer<br />
sind zu groß dimensioniert. Entlang von<br />
Straßen und Wegen sind Obstbaumreihen<br />
aber denkbar. Die großflächige Anlage von<br />
Streuobstbeständen um die Walddörfer<br />
zur besseren Einbindung in die Landschaft<br />
wird zu Konflikten mit der Landwirtschaft<br />
führen. Hier gilt es eine Lösung zu finden.<br />
Ggf. sollten die Streuobstwiesen kleinflächig<br />
nur im Übergang Ortslage – Landschaft<br />
ausgebildet werden.<br />
In Bezug auf die Weidegemeinschaft<br />
Sandberg ist der Flächennutzungstausch<br />
abgeschlossen (Kilianshof und Schmalwasser).<br />
Hierdurch konnten 220 ha Weideflächen<br />
gesichert werden. Ziel ist eine<br />
Mischbeweidung mit Rindern, Pferden und<br />
Schafen. Das Weideprojekt hat einen modellhaften<br />
Charakter. Die Realisierung ist<br />
abhängig von der Errichtung/Finanzierung<br />
eines Freiluftstalles.<br />
Neue Projekte<br />
Durch einen Haustierzoo (vgl. Rhönhof) z.B.<br />
in Nähe der Walddörfer könnte das Angebot<br />
für Kinder erweitert werden.<br />
Für die Gemeinde Sandberg ist eine Dokumentation<br />
zur Erfassung historischer Kulturlandschaftselemente<br />
bereits in Auftrag<br />
gegeben. Hieraus könnten einzelne Elemente<br />
touristisch aufbereitet werden und<br />
Informationen über Orte und Landschaft
geben. Historische Hauptverkehrsverbindungen<br />
und Wallfahrtswege sind Bestandteil<br />
der Erhebung der Kulturlandschaftselemente.<br />
Die Ergebnisse zu den historischen<br />
Wegeführungen sollten als Anregung im<br />
Konzept berücksichtigt werden.<br />
Strategiekonzept Landschaftsraum<br />
Brendtal entwickeln<br />
keine Aussagen<br />
Strategiekonzept Sinntal als Verbindungskorridor<br />
entwickeln<br />
Feuerberglift<br />
Die Talstation des Feuerberglifts ist derzeit<br />
nur über Pkw erreichbar und sollte über<br />
einen Wanderweg bzw. eine Loipe an das<br />
vorhandene Wegenetz in Richtung Wildflecken<br />
angebunden werden.<br />
Das Angebot für junge Familien in der<br />
Rhön ist unzureichend. Die Erweiterung mit<br />
einer Sommerrodelbahn bzw. Mountainbikestrecke<br />
am Feuerberglift ist akzeptabel<br />
und ermöglicht so die ganzjährige Nutzung<br />
der Talstation.<br />
Starke Bedenken bezüglich Sommerrodelbahn<br />
und Downhillstrecke an der Kissinger<br />
Hütte aufgrund der Unverträglichkeit mit<br />
Natur und Landschaft (Natura 2000-Gebiet).<br />
Sinntalradweg<br />
Der Sinntalradweg als Familienradweg<br />
sollte ab Wildflecken in moderater Steigung<br />
weitergeführt werden.<br />
Der auf der ehemaligen Bahntrasse ge-<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
plante Sinntalradweg könnten durch Objekte<br />
aus der Bahngeschichte attraktiv<br />
gestaltet werden. Für einen moderaten Anstieg<br />
bis zum Kreuzberg wird eine Schleife<br />
um den Guckachspaß vorgeschlagen.<br />
Strategiekonzept Kuppenbereiche<br />
sichern<br />
keine Aussagen<br />
Strategiekonzept Hütten stärken und<br />
entwickeln<br />
Wege<br />
Eine regionale Wanderkarte könnte das<br />
vorhandene Wegenetz übersichtlich darstellen<br />
und so besser vermarkten.<br />
Die Verbindung der Hütten unter dem Programm<br />
„Wandern ohne Gepäck“ soll gestärkt<br />
werden. Dies bedeutet die Abstimmung<br />
unter den Hüttenbetreibern für ein<br />
gemeinsames Marketing und attraktives<br />
Angebot vor allem mit regionalen Produkten<br />
unter der Dachmarke Rhön. Hierfür<br />
ist eine Qualifizierung der Hütten erforderlich.<br />
Die Kissinger Hütte ist eine wichtige Station<br />
vor dem Kreuzberg und soll auch im<br />
Sommer genutzt werden. Die Zufahrt befindet<br />
sich in schlechtem Zustand.<br />
Die bestehenden Mountainbikerouten verbinden<br />
bereits die Hütten um den Kreuzberg.<br />
Bauliche Erweiterung<br />
Eine Erweiterung, Sanierung und Modernisierung<br />
(sowohl Küche als auch Gebäude)<br />
der ausgelasteten Kissinger Hütte ist wün-<br />
ERGEBNISSE DER FACHGESPRÄCHE<br />
schenswert, kann aber nicht allein vom<br />
Rhönclub getragen werden.<br />
Die Anzahl der Individualtouristen in der<br />
Rhön steigt, während Gruppenangebote<br />
weniger genutzt werden.<br />
Ausbau- bzw. Verbesserungsmaßnahmen<br />
der Hütten sollen in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Landratsamt besprochen<br />
werden, da es momentan kein spezielles<br />
Förderprogramm hierfür gibt.<br />
Die Christlichen Gästehäuser und Tagungsstätte<br />
Hohe Rhön in Haselbach sind in das<br />
Gesamtkonzept aufzunehmen und einzubinden.<br />
Förderung<br />
Eine Förderung für den Zugangsweg zur<br />
Kissinger Hütte ist von der Klassifizierung<br />
der Hütte abhängig.<br />
Da Hütten keine gewerblichen Unternehmen<br />
sind, ist eine Unterstützung durch<br />
die Wirtschaftsförderung des Landkreises<br />
ausgeschlossen. Für eine Unterstützung<br />
seitens des Landratsamtes soll als weitere<br />
Gesprächsgrundlage vorerst landkreisbezogen<br />
eine Zustandserhebung erfolgen<br />
und der Modernisierungsbedarf der Hütten<br />
ermittelt werden.<br />
209
ENTWICKLUNGSKONZEPT KREUZBERG ILEK/ISEK<br />
DOKUMENTATION<br />
Strategiekonzept Moutainbikerouten<br />
ausbauen<br />
Portal Wildflecken<br />
Der Ausbau des alten Bahnhofs Wildflecken<br />
ist eine sinnvolle Maßnahme zur stärkeren<br />
Anbindung von Wildflecken an das<br />
Mountainbikenetz.<br />
Bei einem Ausbau des alten Bahnhofs<br />
Wildflecken sollten hier Duschgelegenheiten<br />
für Sportevents, geschaffen werden.<br />
Für Mountainbiker ist Bischofsheim<br />
a.d.Rhön Knotenpunkt und Zentrum in der<br />
Rhön und sollte daher gestärkt werden. Ein<br />
Ausbau Wildfleckens als Portal wird daher<br />
nicht als sinnvoll betrachtet.<br />
Wege<br />
Die Trans-Germany-Bike-Challenge-Route<br />
sollte mit ihrer Station in Bischofsheim<br />
a.d.Rhön im Entwicklungskonzept und im<br />
Wegenetz berücksichtigt werden.<br />
Die Streckenführung in Bischofsheim<br />
a.d.Rhön verläuft teilweise auf Umgehungsstraßen<br />
und sollte daher optimiert<br />
werden.<br />
Das Angebot für Mountainbike Strecken<br />
könnte durch eine Rundroute um den<br />
Kreuzberg (große Höhendifferenzen im Verlauf)<br />
ergänzt werden.<br />
In der Kreuzbergregion gibt es zu viele<br />
Wanderwege. Es sollte ein Projekt zur Bereinigung<br />
der Vielzahl an Wanderwegen<br />
formuliert werden.<br />
Besucherlenkung<br />
Mit dem Projekt Besucherlenkung sollten<br />
die zahlreichen Wege sortiert, sowie Wan-<br />
2<strong>10</strong><br />
derwege und Mountainbikerouten entflechtet<br />
werden.<br />
Bei der Untersuchung der Besucherströme<br />
zum Kreuzberg sollte berücksichtigt werden,<br />
dass die meisten Wanderer von Westen<br />
über den hochfrequentierten Kardinal<br />
Döpfner Weg zum Kreuzberg gelangen. Auf<br />
Grund der vielen Wallfahrerströme und<br />
-routen könnte daraus ein thematisches<br />
Wegeprojekt entwickelt werden.<br />
Der Bäderbus (Mai – Okt.) sollte mit der<br />
Rhön verknüpft werden. Durch die Ausstattung<br />
des Bäderbuses und des Hochrhönbuses<br />
mit einer Fahrradtransportmöglichkeit<br />
könnte der Tagestourismus in der Rhön<br />
gestärkt werden.<br />
Strategiekonzept Übernachtungs- und<br />
Gastronomieangebote sichern und<br />
entwickeln<br />
keine Aussagen<br />
Strategiekonzept Touristische Attraktionen<br />
ausbauen und entwickeln<br />
Touristeninformation<br />
Die vorgeschlagene Quervernetzung der Infostellen<br />
ist sinnvoll, generell sollten diese<br />
gleichrangig behandelt werden.<br />
Attraktionen<br />
Das Angebot für Kinder könnte durch einen<br />
Waldlehrpfad / Walderlebnispark erweitert<br />
werden.<br />
Touristische Großveranstaltungen stehen<br />
im Gegensatz zur Rhön als Standort für<br />
Ruhe und Erholung. Hier sollte für den zu-<br />
künftigen Tourismus ein klares Profil entwickelt<br />
werden.<br />
Die Natur ist Basis für Tourismus, Großveranstaltungen<br />
sind Marketinginstrument<br />
welches neue Besuchergruppen in die<br />
Rhön locken. Auf sie sollte daher nicht verzichtet<br />
werden.<br />
Regionale Produkte<br />
Es wird angeregt, dass die regionalen Produkte<br />
auch in den Gastronomiebetrieben<br />
am Kreuzberg Eingang finden.<br />
Wald und Tourismus<br />
Bei der Waldbewirtschaftung wird starke<br />
Rücksicht auf die Belange des Rhön-Tourismus<br />
genommen. Dies bedeutet für die<br />
Forstwirtschaft auf mögliche wirtschaftliche<br />
Entwicklungen freiwillig zugunsten<br />
der Tourismusförderung zu verzichten. Bei<br />
einem wirtschaftlichen Vergleich mit anderen<br />
Waldstandorten ist dieser Faktor zu<br />
berücksichtigen.<br />
Strategiekonzept Wintersportangebote<br />
sichern und entwickeln<br />
Loipen<br />
Die Möglichkeit der Anpflanzung von Fichten<br />
entlang von Langlaufloipen zu Verlängerung<br />
der Nutzungsdauer sollte geprüft<br />
werden. (Seitens der Forstwirtschaft dagegen<br />
spricht, dass bereits heute die Forstwirtschaft<br />
Einbußen aufgrund der Förderung<br />
des Tourismus in der Rhön akzeptiert.<br />
Die Anpflanzung der in der Rhön nicht<br />
typischen Fichte würde die Akzeptanzschwelle<br />
überschreiten.)
2. Anregungen und Bedenken zu den<br />
Projektvorschlägen am Kreuzberg<br />
Beschilderungskonzept<br />
Die Vielfalt von Wegen und Beschilderungssystemen<br />
verwirrt den Besucher und<br />
macht ein einheitliches Beschilderungskonzept<br />
erforderlich.<br />
Skiliftbetrieb im Sommer<br />
Für die Sommerrodelbahn am Feuerberglift<br />
wird die Nähe zur Sommerrodelbahn der<br />
Wasserkuppe als Konkurrenz gesehen.<br />
Der Kreuzberglift trägt sich momentan<br />
selbst, jedoch sind mit dem Budget nur<br />
Erhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen<br />
durchführbar.<br />
Um die Wirtschaftlichkeit des Lifts zu sichern<br />
ist während der Sommermonate die<br />
Nutzung mit einem Hillracer angedacht.<br />
Dieser benötigt keine weiteren baulichen<br />
Maßnahmen. Der Eingriff in die Natur<br />
(Grasnarbe) könnte durch eingeschränkten<br />
Betrieb minimiert werden. Alternativ ist<br />
eine Strecke auf einem befestigten Weg<br />
angedacht, die jedoch über die Gemarkung<br />
der Stadt Bischofsheim a.d.Rhön<br />
führt. Dieser Weg könnte im Winter von<br />
Schifahrern als Verbindungsweg zwischen<br />
Kreuzbergparkplatz und Liftstation genutzt<br />
werden.<br />
Empfehlung: Das Projekt Hillracer sollte<br />
nur weiterverfolgt werden, wenn es der<br />
Sicherung der touristischen Infrastruktur<br />
nützt und natur- und landschaftsverträglich<br />
durchführbar ist. Hierfür ist ein Nachweis<br />
z.B. durch einen Probebetrieb zur bringen,<br />
da Erfahrungswerte im Betrieb des Sportgeräts<br />
fehlen. Als weiteren Aspekt gilt es<br />
zu berücksichtigen, dass eine Entwicklung<br />
verglichen mit der hessischen Wasserkuppe<br />
am Kreuzberg nicht gewünscht ist.<br />
STADT BISCHOFSHEIM A.D.RHÖN - MARKT WILDFLECKEN - SANDBERG<br />
Kuppenrundweg<br />
Beim Kuppenrundweg ist zu berücksichtigen,<br />
dass es sich hierbei um einen keltischen<br />
Ringwall handelt. Dies sollte bei<br />
der Planung einfließen (Keltenausstellung<br />
in Fladungen).<br />
3. Anregungen und Bedenken zu den<br />
Projektvorschlägen für das Kloster<br />
Kreuzberg<br />
Großparkplatz<br />
Im Zuge der Neugestaltung des Parkplatzes<br />
am Kreuzberg sollte eine Haltestelle<br />
für die gleichzeitige Andienung durch<br />
den Hochröhnbus und den Sinntalbus geplant<br />
werden.<br />
Schaufenster der Region<br />
Die geplante Tourismusinformation im<br />
Schaufenster der Region soll sich nicht mit<br />
der Tourismusinformation im Bruder-Franz-<br />
Haus überschneiden.<br />
Anliegerstraße<br />
ALE bietet Hilfestellung beim erforderlichen<br />
Landtausch für die Verlegung der<br />
Straße am Kreuzberg an.<br />
Skulpturenweg<br />
Als Anregung für den Skulpturenweg am<br />
Kreuzberg wird der Franziskusweg mir den<br />
<strong>10</strong> Stationen zum Sonnengesang an der<br />
Thüringer Hütte benannt.<br />
Himmelssteige<br />
Seitens der Touristik wird die Himmelssteige<br />
als ein herausragendes Projekt für<br />
die Neugestaltung des Kreuzbergs gesehen.<br />
Es gibt bereits Wallfahrtsorte mit einem<br />
ERGEBNISSE DER FACHGESPRÄCHE<br />
achsialen Kreuzweg, daher ist eine Himmelssteige<br />
auf dem Kreuzberg gut vorstellbar.<br />
Biergarten<br />
Die Trennung in einen spirituellen Bereich<br />
für den Empfang der Pilger und einen Bereich<br />
für Gastronomie wird als tragfähiges<br />
Konzept für die weitere Entwicklung des<br />
Klosters gesehen.<br />
Haus „Zum Elisäus“<br />
Durch den Erwerb des Gasthof Hohns<br />
durch das Kloster und Betrieb als Haus<br />
„Zum Elisäus“ eröffnen sich neue Perspektiven<br />
zur Erweiterung des Angebots für z.B.<br />
Hochzeiten sowie ein zeitgerechtes Beherbergungsangebot.<br />
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