DekaBank in Schieflage - FONDSXPRESS

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Interview €uro fondsxpress 14/2012 10 Bremsspuren in Tokio Mit Japan-Aktien haben Anleger 2012 gut verdient. Der Aufschwung drohe aber ab Mai an Dynamik zu verlieren, sagt Lilian Haag, Managerin des DWS Japan Opportunities. Die Defizitprobleme rückten dann wieder in den Vordergrund €uro fondsxpress: Fau Haag, Japans Verschuldung beträgt mittlerweile 220 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. 25 Prozent des Staatshaushalts müssen für den Schuldendienst aufgewendet werden. Droht dem Land mittelfristig der Staatsbankrott? Lilian Haag: Der Schuldenkollaps wird Japan ja schon seit längerem prognostiziert. Doch erstmals seit über 30 Jahren weist die Handelsbilanz ein Minus auf. Es wurde mehr importiert als exportiert. Auch das Leistungsbilanzdefizit erreichte einen Rekordwert. Das Schuldenproblem wird so aber noch gravierender. Gelingt es nicht, die Leistungsbilanz wieder auszugleichen, muss Japan sich in Übersee finanzieren. Dort werden die Gläubiger aber deutlich höhere Zinsen verlangen, als Japan bereit ist, seinen Bürgern zu zahlen, die über 90 Prozent der Staatsanleihen halten. Die Schuldenspirale würde sich dann noch schneller drehen. Gut möglich, dass auch die Ratingagenturen die Bonität Japans über kurz oder lang herabstufen. Die Zinsen für japanische Staatsanleihen sind extrem niedrig. Die Rendite zehnjähriger Anleihen liegt bei gerade mal einem Prozent. Werden Bürger und institutionelle Anleger die Bonds weiterhin kaufen? Sie investieren, solange es Deflation gibt. Bei einer Deflation wird ja das Geld im Gegensatz zur Inflation mehr Wert. Die Realverzinsung japanischer Staatsanleihen ist daher im Vergleich zu deutschen Papieren immer noch positiv. Sollte die Inflation in Japan jedoch stark anziehen, dürften viele Anleger ihre Entscheidungen überdenken. Ist es vorstellbar dass, ähnlich wie im Fall Griechenlands, Investoren auf einen Bankrott des Landes spekulieren? Völlig auszuschließen ist das nicht. Doch Japan ist immerhin die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und ist mit Griechenland oder Portugal nicht zu vergleichen. Ich glaube nicht, dass es zur Staatsinsolvenz Japans kommen wird. Die Folgen für die Weltwirtschaft wären dramatisch. Minsterpräsident Yoshihiko Noda will die Mehrwertsteuer 2014 von fünf auf acht Prozent und 2015 auf zehn Prozent anheben. Reicht das aus, um die Staatsfinanzen in den Griff zu bekommen? Es wäre zumindest ein Schritt in die richtige Richtung, an den strukturellen Problemen würde sich dadurch jedoch nichts ändern. So schnell wird Japan die Defizitregeln, die in der EU-Währungszone eigentlich gelten sollten, nicht erreichen. Doch im Hinblick auf die aktuell anstehende Abstimmung durch das japanische Unterhaus herrscht Unsicherheit. Dort hat die oppositionelle Liberal Demokratische Partei die Mehrheit. Obwohl sie von der Notwendigkeit der Mehrwertsteuererhöhung eigentlich überzeugt ist, will sie den Gesetzentwurf aus politisch-taktischen Gründen ablehnen. Wäre es sinnvoll, die Erbschaftsteuer zu erhöhen? Ja, aber auch da ist die politische Umsetzung fraglich. Würde eine höhere Mehrwertsteuer dafür sorgen, dass die Konsumenten Käufe vorziehen? Ja, aber ab 2014 dürfte dann die Binnennachfrage wieder weniger stark ausfallen. Im Profil Lilian Haag managt den DWS Japan Opportunities (ISIN: DE 000 849 095 4). Zuvor sammelte sie Erfahrungen im Bereich Sales bei Yamaichi und Nomura in Frankfurt. Haag studierte Volkswirtschaft und Japanalogie. Sie absolvierte ein einjähriges Semester an der Waseda Universität in Tokio. Haag, die fließend Japanisch spricht, ist seit 1999 bei der DWS. Quelle: DWS Warum haben in der Vergangenheit eigentlich so viele japanische Unternehmen keine Steuern bezahlt? Experten schätzen, dass dem Staat Milliarden entgangen sind Die Unternehmen, speziell die Banken konnten lange Jahre nach dem Platzen der Immobilienblase Anfang der 90er Jahre und der folgenden Rezession Verlustvorträge geltend machen. Diese Möglichkeiten sind nun aber weitgehend abgelaufen. Höhere Unternehmensteuern sind kaum möglich. Die Quote ist ähnlich hoch wie in Deutschland. Im vergangenen Jahr belastete noch der hohe Yen- Kurs Japans Exportindustrie. Warum ist Japans Währung im Vergleich zu anderen Devisen in den vergangenen Wochen wieder deutlich gesunken? Zum einen war der Anstieg schon sehr weit fortgeschritten, eine Korrektur war fällig. Zum anderen haben die Lockerungen der Notenbank ihre gewünschte Wirkung nicht verfehlt. Ihr Inflationsziel liegt jetzt bei einem Prozent. Was kann die Notenbank zusätzlich machen, um den Kreislauf von Deflation und nur vorsichtiger Investitionstätigkeit zu durchbrechen? Die Notenbank wird aller Voraussicht nach weiter Anleihenkäufe tätigen. Bei einem Zinssatz von fast null Prozent hat sie sonst keine weiteren Optionen. Sind die Lockerungsmaßnahmen der Notenbank der Grund für den Kursanstieg in den vergangenen Wochen? Nicht nur. Der japanische Aktienmarkt hinkte der guten Entwicklung anderer Märkte lange Zeit hinterher. Die günstigen Bewertungen haben dann zum Einstieg gelockt. Vor allem die Top 30 Unternehmen waren gefragt. Sie haben ihre Kosten reduziert. Gute Konjunkturdaten aus den USA sorgten zudem für eine gute Kursunterstützung. Die Ankündigung der US-Notenbank, es gebe keinen Grund für eine weitere geldpolitische Lockerung zog die Kurse in Tokio wieder deutlich nach unten. Laut dem jüngsten von der Notenbank veröffentlichten Tankan-Bericht ist die Stimmung unter den Unternehmern dennoch eher pessimistisch. Warum? Es gibt noch viele Fragezeichen, ob, und wenn ja wie stark, die Konjunkturdynamik in China nachlässt. Auch das Reich der Mitte ist für Japan ein wichtiger Absatzmarkt. Und dann ist da noch der hohe Ölpreis. Hält der Börsenaufschwung an, war der Einbruch am Dienstg nur vorübergehend oder wird es verstärkt zu Gewinnmitnahmen kommen? Bis Mai könnten die Kurse tendenziell weiter nach oben gehen. Dann werden die Unternehmen die Geschäftszahlen und ihre Ausblicke veröffentlichen. Der Börsenaufschwung dürfte dann an Kraft verlieren. Die Konjunkturdaten dürften wieder in den Vordergrund rücken.Vorsichtige Anleger befolgen dann wohl lieber die Regel: Sell in May and go away. In vielen Portfolios ist Japan noch untergewichtet. Wird sich dies ändern? Ich denke schon, dass institutionelle Anleger — speziell Pensionskassen — ihr Engagement erhöhen werden. Interview: Jörg Billina
DJE – hält Kurs auch in stürmischen Zeiten Tel.: +49 89 790453 - 0 E-Mail: info@dje.de www.dje.de DJE – Dividende & Substanz Mit starken Erträgen und soliden Bilanzen auf Erfolgskurs bleiben In schweren Börsenzeiten bewähren sich solide Aktienfonds, die nicht kurzfristig spekulieren, sondern langfristig auf die Ertragskraft werthaltiger Unternehmen setzen. Der DJE – Dividende & Substanz investiert nur in Unternehmen mit bester Bilanzqualität, hoher Dividendenrendite und guter Ertragslage. Analysen zeigen, dass dividendenstarke Werte in schwierigen Phasen weniger riskant sind als dividendenschwache Aktien, weil Dividenden Kursverluste abmildern können. Seit über 35 Jahren zeigt der familiengeführte und bankenunabhängige Vermögensverwalter DJE, wie man den Markt in guten und schlechten Zeiten schlagen kann. Das Erfolgsgeheimnis ist eine Analysemethode, die mit fundamentalen, monetären und markttechnischen Indikatoren weniger riskante und wertstarke Anlagen identifi ziert. Der DJE – Dividende & Substanz erzielte seit seiner Aufl age im Januar 2003 eine Wertentwicklung von über 9,5 Prozent* jährlich. Sichern Sie sich die Ertragschancen eines substanzstarken Dividendenfonds und fordern Sie weitere Informationen an. *Aktueller Stand der Wertentwicklung per 29.3.2012 nach BVI-Methode, ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlages. Individuelle Kos - ten wie Gebühren, Provisionen und andere Entgelte sind in der Darstellung nicht berücksichtigt und würden sich negativ auf die Wertentwicklung auswirken. Anfallende Ausgabeaufschläge reduzieren das eingesetzte Kapital sowie die dargestellte Wertentwicklung. Angaben zu der Entwicklung in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen. Alle veröffentlichten Angaben dienen ausschließlich Ihrer Information und stellen keine Anlageberatung oder sonstige E mpfehlungen dar. Aktienkurse können markt- und einzelwertbedingt relativ stark schwanken. Auch festverzinsliche Anlagen unterliegen je nach Zinsniveau Schwankungen und bergen ein Bonitätsrisiko. Der Verkaufsprospekt und weitere Informationen sind kostenlos bei der DJE Kapital AG erhältlich. Ein Rating von Feri oder einem anderen Research-Unternehmen ist keine Empfehlung zum Kauf und Verkauf eines Investments. Dr. Jens Ehrhardt Gruppe | München | Frankfurt | Köln | Luxemburg | Zürich
Seite 1 und 2: Alles Super ��
Seite 3 und 4: Tipp der Woche +++ News-Ticker +++
Seite 5 und 6: ETF-Sektion ETFxpress präsentiert
Seite 7 und 8: Währungen und Indizes €uro fonds
Seite 9: Währungen und Indizes €uro fonds
Seite 13 und 14: Fondsneuheiten €uro fondsxpress 1
Seite 15 und 16: Fonds-Steckbriefe €uro fondsxpres
Seite 17 und 18: Hedgefonds/Alternative Investments

DekaBank in Schieflage - FONDSXPRESS

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?