19.08.2016 Aufrufe

Leben mit der Gewalt - Mittelamerika zwischen Angst und Gewöhnung

El Salvador gilt als gefährlichstes Land der Welt. Ganz aktuell zählt global witness im Bericht On Dangerous Ground Nicaragua, Guatemala und Honduras zu den acht gefährlichsten Ländern für Umweltaktivist*innen. Da ist die Titelfrage der neuen presente brisanter denn je: Wie leben die Menschen in Mittelamerika zwischen Angst und Gewöhnung?

El Salvador gilt als gefährlichstes Land der Welt. Ganz aktuell zählt global witness im Bericht On Dangerous Ground Nicaragua, Guatemala und Honduras zu den acht gefährlichsten Ländern für Umweltaktivist*innen. Da ist die Titelfrage der neuen presente brisanter denn je: Wie leben die Menschen in Mittelamerika zwischen Angst und Gewöhnung?

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Aus Guatemala schreibt<br />

Angelina Aspuac von<br />

<strong>der</strong> Frauenorganisation<br />

AFEDES<br />

INTERVIEW UND ÜBERSETZUNG:<br />

ALBRECHT SCHWARZKOPF (CIR)<br />

Angelina (links) ist<br />

immer nur in<br />

Begleitung unterwegs.<br />

FOTOS: MUJERES TRANSFORMANDO, ALBRECHT SCHWARZKOPF (CIR), OLLIE JONES (FLICKR)<br />

Wir müssen versuchen zu erklären,<br />

wieso Konflikte in Guatemala so<br />

häufig in heftiger Weise ausgetragen<br />

werden. Die während des Bürgerkriegs<br />

ausgeübte <strong>Gewalt</strong> sowie <strong>der</strong> steigende Einfluss<br />

des Drogenhandels spielen eine wichtige<br />

Rolle.<br />

In unserem Ort, Santiago Sacatepequez,<br />

gibt es Straßenbanden, die <strong>Angst</strong> verbreiten.<br />

In aller Regel wissen wir, wo sie sich versammeln.<br />

Diese Stadtviertel meiden wir so gut<br />

es geht. Wenn ich unterwegs bin, dann möglichst<br />

immer in Begleitung. Und ich versuche,<br />

Aufwachen <strong>und</strong> Handeln<br />

Das Centro de Mujeres (CDM) in Honduras setzt sich seit über<br />

20 Jahren für das Recht auf ein <strong>Leben</strong> frei von <strong>Gewalt</strong> ein – beson<strong>der</strong>s<br />

für Frauen. Wir unterstützen CDM bei <strong>der</strong> Ausbildung<br />

von Menschenrechtsverteidiger*innen in <strong>der</strong> Region Santa<br />

Bárbara. So entstehen in je<strong>der</strong> Gemeinde Multiplikator*innen,<br />

die zu den Rechten von Indigenen, Frauen <strong>und</strong> Arbeiter*innen<br />

geschult sind <strong>und</strong> wissen, wie man sich politisch dafür einsetzt.<br />

„Schon zwei o<strong>der</strong> drei Frauen in <strong>der</strong> Gemeinde, die ihr Wissen<br />

weitergeben, sind ein großer Gewinn. Wir müssen hier mehr<br />

erfahren über unsere Rechte <strong>und</strong> dann aufwachen <strong>und</strong> handeln.“,<br />

sagt eine Landfrau aus Santa Bárbara.<br />

Mit einer Spende von 150 Euro können Sie<br />

die Schulung einer Person sichern.<br />

Stichwort<br />

» MENSCHENRECHTE HONDURAS «<br />

die meisten Dinge bei Tageslicht erledigt zu<br />

haben. Für Versammlungen unserer Frauenorganisation<br />

AFEDES nutzen wir Räume von<br />

kirchlichen Gemeinden o<strong>der</strong> im Rathaus.<br />

Wir wollen mehr öffentliche Sicherheit.<br />

Wenn die Sicherheitsorgane, in die wir nicht<br />

immer Vertrauen setzen, besser funktionierten,<br />

wäre das in unserem Sinne. Und auch<br />

die Justiz sollte deutlich besser aufgestellt sein<br />

in <strong>der</strong> Ahndung <strong>und</strong> Verurteilung von Straftaten.<br />

Bei besserer Strafverfolgung könnten<br />

wir uns wie<strong>der</strong> sorgloser in unserer Gemeinde<br />

bewegen.<br />

„In diesem Haus<br />

wollen wir ein<br />

<strong>Leben</strong> frei von <strong>Gewalt</strong><br />

gegen Frauen“<br />

presente 2/2016 13

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