Fertilitätsprotektion bei Frauen - Empfehlungen des ... - FertiProtekt
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Kryokonservierung<br />
o Die Kryokonservierung von Ovarialgewebe erfolgt nach den langsamen<br />
Einfrierverfahren in dicht verschließbaren Gefäßen und mit einem geeigneten<br />
Einfriergerät. Das Gewebe wird disseziert (Kantenlänge ca. 3-8 x 3-12mm). Als<br />
Gefrierlösung wird ein geeignetes Kryoprotektivum verwendet (z.B. DMSO,<br />
Ethylenglycol, etc.)<br />
o Die Eignung der kryoprotektiven Lösung ist <strong>bei</strong> eigener Herstellung zu dokumentieren<br />
o Das verwendete Einfrierverfahren muss in der Literatur als erfolgreich beschrieben<br />
(z.B. durch Geburt eines Kin<strong>des</strong>) oder anhand geeigneter Tierversuche getestet<br />
worden sein<br />
o Das Gewebe wird in mehrere Portionen aufgeteilt und in 5-10 Einzelgefäße so<br />
kryokonserviert und gelagert, dass die Einzelportionen getrennt aufgetaut werden<br />
können<br />
o Bei potentiellen ovariellen Metastasen ist eine separate Asservierung von<br />
Gewebestücken für eine molekulargenetische Diagnostik erforderlich<br />
o Eine Testung der Vitalität <strong>des</strong> eingefrorenen Gewebes in einer Referenzprobe, z.B.<br />
durch einen LIVE/DEAD-Assay oder durch eine Transplantation auf eine SCID-Maus<br />
ist vor einer Transplantation empfehlenswert.<br />
Ausstattung <strong>des</strong> Kryolabors<br />
o Die Leitlinien für die Einrichtung und Führung eines Kryolabors für die<br />
Kryokonservierung von Ovarialgewebe entsprechen im Allgemeinen den Leitlinien<br />
für die Einrichtung und Führung eines IVF-Labors der Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft<br />
Reproduktionsbiologie <strong>des</strong> Menschen vom 25.04.2008<br />
o Die Entnahme-Einrichtung muss nach §20b AMG, die verar<strong>bei</strong>tende Einrichtung<br />
nach §20b,c AMG registriert sein<br />
o Offene Ar<strong>bei</strong>ten mit Gewebe erfordern die Reinluftklasse A (GMP) in einer Klasse D<br />
(GMP) Umgebung<br />
o Die Leitung <strong>des</strong> Kryolabors muss über Kenntnisse auf dem Gebiet der<br />
Kryokonservierung verfügen. Der Nachweis der Kenntnisse kann in Form <strong>des</strong><br />
Nachweises langjähriger Tätigkeit oder in Form von Veröffentlichungen in<br />
einschlägigen Journalen erfolgen<br />
o Die kontinuierliche Fortbildung der Mitar<strong>bei</strong>ter muss gegeben sein.<br />
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