Fertilitätsprotektion bei Frauen - Empfehlungen des ... - FertiProtekt
Fertilitätsprotektion bei Frauen - Empfehlungen des ... - FertiProtekt
Fertilitätsprotektion bei Frauen - Empfehlungen des ... - FertiProtekt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Lagerung, Transport, Übergabe von Probenmaterials<br />
Eine eindeutige Identifizierung der Proben muss möglich sein. Die geeigneten<br />
Lagerbedingungen sind durch regelmäßige Überprüfungen zu gewährleisten. Die<br />
Überprüfungen sind zu dokumentieren. Proben mit noch unbekannter Infektionsdiagnostik<br />
werden in Quarantäne gelagert. Das Kryolager muss vor unbefugtem Zutritt gesichert sein.<br />
Die Lagerdauer entspricht den vertraglichen Bedingungen. Eine maximale Lagerdauer gibt es<br />
nicht. Der Transport von kryokonserviertem Gewebe muss in geeigneten Gefäßen stattfinden.<br />
Die Übergabe und Übernahme von Gewebeproben muss den vertraglichen Vereinbarungen<br />
entsprechen.<br />
Qualitätskontrollen<br />
o Eine histologische Untersuchung einer Referenzprobe (Ausschluss von Tumorzellen,<br />
Nachweis von Follikeln), z.B. im Rahmen der Operation, ist erforderlich.<br />
o Bei einem 24-Stunden-Transport ist die Vitalität von Follikeln nachzuweisen.<br />
o Alle Verfahrensabläufe müssen in einem QM-System erfasst werden und den<br />
Anforderungen <strong>des</strong> AMG §20b,c genügen.<br />
o Eine Teilnahme an einem Register (FertiPROTEKT) ist obligat.<br />
Auftauen und Retransplantation<br />
Das Auftauen <strong>des</strong> Ovargewebes muss sich nach dem Einfrierverfahren richten und unter einer<br />
Laminarflow-Box erfolgen.<br />
Wenn möglich sollte die Transplantation orthotop erfolgen, da diese die grössten<br />
Erfolgschancen hat (Dittrich et al., 2009). Die Transplantation muss analog zur Entnahme<br />
unter sterilen Bedingungen und unter Beachtung der geltenden Hygienevorschriften erfolgen.<br />
Die Transplantation sollte frühestens zwei Jahre nach Behandlungsabschluss in Abstimmung<br />
mit den behandelnden Onkologen erfolgen, wenn sich das Rezidivrisiko deutlich vermindert<br />
hat.<br />
Erfolgschancen<br />
Bisher wurden 10 Schwangerschaften publiziert. 4 Schwangerschaften führten zu einem<br />
Abort und 6 Schwangerschaften zu einer Geburt (Tabelle 1). Eine siebte Schwangerschaft<br />
(Oktay et al., 2006) trat spontan nach einer Transplantation in die Bauchwand auf, so dass<br />
diese durch eine Reaktivierung <strong>des</strong> Ovargewebes entstanden sein dürfte. Das Gewebe dieser<br />
Patientinnen war maximal 6 Jahre gelagert worden. Zwei der Patientinnen wurden per<br />
11