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Ungewollte Kinderlosigkeit war Thema beim Empfinger ...

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<strong>Ungewollte</strong> <strong>Kinderlosigkeit</strong> <strong>war</strong> <strong>Thema</strong> <strong>beim</strong> <strong>Empfinger</strong> Frauenfr... http://www.neckar-chronik.de/Home/nachrichten_artikel,-Ungewol...<br />

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TENZILE EZBERCI<br />

Organisatorin Anke Reich<br />

(Mitte) bedankte sich bei<br />

Referentin Ulrike Bornheft<br />

(rechts) für den Vortrag.<br />

Bild: ten<br />

Na c h ric h t e n<br />

LANGER W EG ZUM<br />

Un g e w o llt e Kin d e rlo s ig ke it w a r Th e m a b e im<br />

Em p fin g e r Fra u e n frü h s tü c k<br />

„Ung e w o llt e Kind e rlo s ig ke it “, is t e in Ta bu - Th e m a . Be im<br />

„Em p fin g e r Frü h s t ü c k m it Ans to ß “ rä u m t e Ulrike Bo rn h e ft a m<br />

Die ns ta g da m it a u f u n d b e ric h te te im e v a n g e lis c h e n<br />

Ge m e in de h a us ü be r ihre n „Ka m p f“ fürs Wu n s c hkin d .<br />

Empfingen. „Immer wieder habe ich<br />

gedacht, <strong>war</strong>um ich? Was hat der da oben<br />

gegen mich?“. Inzwischen hat „der da oben“<br />

Erbarmen mit Ulrike und Jörg Bornheft<br />

gehabt und dem Paar ihre Hannah<br />

geschenkt. Das geschah aber nicht von<br />

heute auf morgen. An diesem steinigen Weg<br />

mit vielen Höhen und Tiefen ließ Ulrike<br />

Bornheft am Dienstag auch die <strong>Empfinger</strong><br />

Frühstücksbesucher teilhaben.<br />

„Im Oktober 2002 haben wir geheiratet. Im<br />

Mai 2003 <strong>war</strong> die kirchliche Trauung. Danach wurde auch ans Kind<br />

gedacht“, begann der Vortrag der gelernten Arzthelferin. Bis hierher<br />

klang alles so, wie es sich im „Regelfall“ eben verhält. Was das<br />

Ehepaar zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, <strong>war</strong>, dass sie, wie übrigens<br />

jede siebte Partnerschaft in Deutschland auch, lange Zeit ungewollt<br />

kinderlos bleiben sollten, denn das mit dem Kinderkriegen stellte sich<br />

bei ihnen nicht so schnell und problemlos wie bei anderen Paaren ein.<br />

Nachdem das Wunschkind ein halbes Jahr nach der Trauung immer<br />

noch auf sich <strong>war</strong>ten ließ, wurden die Bornhefts zunächst bei einem<br />

Heilpraktiker vorstellig. Danach <strong>beim</strong> Frauenarzt und schon bald darauf<br />

<strong>beim</strong> Reproduktionsmediziner.<br />

Schon bald fiel in der Kinderwunschpraxis das Wort „Insemination“. Bei<br />

dieser Behandlung werden der Frau zum Zeitpunkt des Eisprungs<br />

1 von 3 14.07.2012 20:17


<strong>Ungewollte</strong> <strong>Kinderlosigkeit</strong> <strong>war</strong> <strong>Thema</strong> <strong>beim</strong> <strong>Empfinger</strong> Frauenfr... http://www.neckar-chronik.de/Home/nachrichten_artikel,-Ungewol...<br />

besonders aufbereitete, „gewaschene“ Spermien mittels einer Spritze<br />

und eines dünnen Katheters direkt in die Gebärmutter übertragen.<br />

Diese Prozedur ließen die beiden das erste Mal im Februar 2005 über<br />

sich ergehen. Und danach noch weitere sechs Male. Das Ergebnis<br />

<strong>war</strong>en etliche Fahrten zur Kinderwunschklinik, eine Fehlgeburt und<br />

zwei Eileiterschwangerschaften.<br />

Dann schließlich folgte die Entscheidung für eine In-vitro-Fertilisatin<br />

(IVF). „Das ist die Befruchtung außerhalb des Körpers“, erklärte<br />

Bornheft ihren Zuhörern, beantwortete immer wieder deren<br />

interessierte Zwischenfragen und berichtete von neuer Hoffnung und<br />

der immer präsenten Angst, „dass es auch damit nicht klappen<br />

könnte“. Aufgeben, das kam für die Bornhefts nie infrage: „In einer<br />

Kurznarkose wurden mir mehrere Eizellen abgesaugt. Der erste<br />

Transfer mit zwei Embryonen hat nicht geklappt. Das <strong>war</strong> total<br />

frustrierend. Ich dachte, was mach ich falsch. Doch die Hoffnung<br />

haben wir trotzdem nicht aufgegeben.“<br />

Beim zweiten Anlauf <strong>war</strong> es dann soweit. Eine der drei Embryonen – so<br />

viele sind nach dem Embryonenschutzgesetz pro Transfer maximal<br />

erlaubt – nistete sich in der Gebärmutter der jungen Frau ein und<br />

verhalf dem Paar nach langen Jahren des Bangens zu ihrem<br />

Elternglück. „Sie heißt Hannah und das bedeutet Gott ist gnädig. Also<br />

<strong>war</strong> er auch gnädig mit uns“, erzählte Bornheft am Dienstag mit<br />

strahlenden Augen.<br />

„Ob sie sich ein weiteres Kind wünscht?“, diese Frage konnte die<br />

Referentin nur bejahen. Und wenn es auf „normalen Weg“ nicht klappt,<br />

dann hat sie ja noch ihre „drei Eisbärle“. Das sind ihre eingefrorenen<br />

Embryonen, die jederzeit wieder eingesetzt werden können. Ganz billig<br />

ist weder das mit dem einfrieren noch die Behandlungen. „Die<br />

Krankenkassen zahlen nur die Hälfte der Behandlung, der Rest muss<br />

aus eigener Tasche gezahlt werden“, so Bornheft, die zudem jedes<br />

halbe Jahr eine Gebühr für den Erhalt ihrer „drei Eisbärle“ entrichten<br />

muss und über „die Politik“ nur den Kopf schütteln kann: „Die<br />

beschweren sich über rückgängige Geburtenraten in Deutschland und<br />

legen einem solche Steine in den Weg.“<br />

20.10.2011 - 08:30 Uhr<br />

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