WIL_020916
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Aus Lichtenberg<br />
Brass macht Spaß –obfür die<br />
Blechbläser oder für die Zuhörer,<br />
die Freude ist gleichermaßen<br />
ungetrübt. Auch muss klassischmundgeblaseneMusiknicht<br />
immer im Konzertsaal stattfinden,<br />
auch eine Lagerhalle für<br />
Garne kann da eine optimale<br />
Akustik bieten, inder man sich<br />
wohlfühlt und Anreize für<br />
Höchstleistungen blechbläserischer<br />
Art bietet. Davon konnten<br />
sich am Samstagabend rund 400<br />
Zuhörer überzeugen, die zum<br />
Abschlusskonzert eines Workshops<br />
von Rekkenze Brass im<br />
Haus Marteau in das Garnlager<br />
der Firma Liros gekommen waren,<br />
die einmal mehr eine stimmungsvolle<br />
Kulisse abgab. „Unser<br />
Ziel ist es, die drei Leistungsstufen<br />
von Amateuren,<br />
Musikstudenten und Profimusikern<br />
aufzuheben, um einfach<br />
Spaß am gemeinsamen Musizieren<br />
zu haben“, schilderte Rene<br />
Jampen die Beweggründe des<br />
Workshops, der in all den Jahren<br />
mittlerweile zum Festival<br />
„Brass im Frankenwald“ geworden<br />
ist. Zwei Ensembles aus den<br />
USA und 32 Teilnehmeraus ganz<br />
Deutschland waren zum Lernen<br />
und dem gemeinsamen Musizieren<br />
in die internationale Musikbegegnungsstätte<br />
des Bezirk<br />
Oberfranken gekommen. Im<br />
Abschlusskonzert des Rekkenze Brass Workshops im Haus Marteau:<br />
Drei Stunden Blasmusik mit Humor<br />
Mittelpunkt stand heuer das<br />
Waldhorn mit dem kanadischen<br />
Gaststar Jeff Nelsen –einem Star<br />
ohne Allüren,der gemeinsam mit<br />
Dr. Patrick Hoffmann, Trompete,<br />
als Dozent tätig war. Blasmusik<br />
mit Humor und Feingefühl,<br />
ob Laienmusiker oder Musikprofi,<br />
jeder konnte sich einbringen.<br />
Im ersten Teil des nahezu<br />
dreistündigen Konzertabends<br />
waren es die Profis von<br />
Rekkenze Brass und die beiden<br />
Brassgruppen aus den USA. ZunächstdasHornquartettmitKenji<br />
Ulmer, Clark Hutchinson, Kevin<br />
Mieske und Eric Gilfus von der<br />
Indiana University Bloomington,<br />
die mit Cole Porters „Anything<br />
Goes“ und den „Six Folk<br />
Songs“ von Johannes Brahms,<br />
von McCoy für Hornisten arrangiert,<br />
die ersten blechbläserischen<br />
Akzente setzten. Nicht<br />
minder imponierend die Musikstudenten<br />
der Delaware State<br />
University mit Nail Davis, Hakeem<br />
Nabi, Denzel Thompson,<br />
Jovan Wilson und Devon Schlegel,<br />
die sich als „Brass Quintett“<br />
in den Vereinigten Staaten bereits<br />
einen Namen gemacht haben,<br />
die sich nicht brav in verstaubte<br />
Stilschubladen sperren<br />
lassen, sondern klassisch gefühlig<br />
wie beim Beatles-Welthit<br />
„Yesterday“ oder Manfredinis<br />
„Concerto two Trumpets“ intonierten,<br />
sondern auch jazzigschräg<br />
mit „Ain't Misbehaving“<br />
von Fats Waller oder Lew Pollacks<br />
„That's a Plenty“ rhythmisch<br />
beschwingt interpretierten.<br />
Dozent Dr. Patrick Hofmann,<br />
Trompete, hatte sogar eine<br />
„Baccalaurente Fanfare“ für<br />
das Brassensemble in Noten gesetzt.<br />
Die Musikfreunde waren<br />
begeistert, applaudierten anhaltend.<br />
Einmal mehr war man<br />
natürlich auch von Rekkenze<br />
Brass, bei denen Peter Knudsvig<br />
ein Concerto für Oboe von Antonio<br />
Vivaldi ebenso für Blechbläserquintett<br />
arrangierte, wie<br />
eine „Spagnoletta“, die einst Michael<br />
Praetorius für Streicher<br />
komponierte. Der „Meisterarrangeur“<br />
des Hofer Quintett hatte<br />
auch die einzigartige Idee, die<br />
drei Komponisten Gustav Mahler„Liebstdudie<br />
Schönheit“, Max<br />
Reger „Wald-Einsamkeit“ und<br />
Johannes Brahms „O, wüsst ich<br />
doch den Weg zurück“ zum Thema<br />
Liebe mit blechbläserischer<br />
Vielfalt und Strahlkraft entsprechend<br />
gefühlig inSzene zu setzen.<br />
Eine äußerst interessant arrangierte<br />
Tonschöpfung mundgeblasener<br />
Spitzenleistungen bei<br />
der Rekkenze Brass von den beiden<br />
Dozenten Jeff Nelsen, Horn<br />
und Dr. Patrick Hoffmann,<br />
Trompete im warmen Blechbläsersound<br />
Unterstützung erhielten.<br />
Hörvergnügen pur war auch<br />
12<br />
Wir im Frankenwald