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Aus Lichtenberg Brass macht Spaß –obfür die Blechbläser oder für die Zuhörer, die Freude ist gleichermaßen ungetrübt. Auch muss klassischmundgeblaseneMusiknicht immer im Konzertsaal stattfinden, auch eine Lagerhalle für Garne kann da eine optimale Akustik bieten, inder man sich wohlfühlt und Anreize für Höchstleistungen blechbläserischer Art bietet. Davon konnten sich am Samstagabend rund 400 Zuhörer überzeugen, die zum Abschlusskonzert eines Workshops von Rekkenze Brass im Haus Marteau in das Garnlager der Firma Liros gekommen waren, die einmal mehr eine stimmungsvolle Kulisse abgab. „Unser Ziel ist es, die drei Leistungsstufen von Amateuren, Musikstudenten und Profimusikern aufzuheben, um einfach Spaß am gemeinsamen Musizieren zu haben“, schilderte Rene Jampen die Beweggründe des Workshops, der in all den Jahren mittlerweile zum Festival „Brass im Frankenwald“ geworden ist. Zwei Ensembles aus den USA und 32 Teilnehmeraus ganz Deutschland waren zum Lernen und dem gemeinsamen Musizieren in die internationale Musikbegegnungsstätte des Bezirk Oberfranken gekommen. Im Abschlusskonzert des Rekkenze Brass Workshops im Haus Marteau: Drei Stunden Blasmusik mit Humor Mittelpunkt stand heuer das Waldhorn mit dem kanadischen Gaststar Jeff Nelsen –einem Star ohne Allüren,der gemeinsam mit Dr. Patrick Hoffmann, Trompete, als Dozent tätig war. Blasmusik mit Humor und Feingefühl, ob Laienmusiker oder Musikprofi, jeder konnte sich einbringen. Im ersten Teil des nahezu dreistündigen Konzertabends waren es die Profis von Rekkenze Brass und die beiden Brassgruppen aus den USA. ZunächstdasHornquartettmitKenji Ulmer, Clark Hutchinson, Kevin Mieske und Eric Gilfus von der Indiana University Bloomington, die mit Cole Porters „Anything Goes“ und den „Six Folk Songs“ von Johannes Brahms, von McCoy für Hornisten arrangiert, die ersten blechbläserischen Akzente setzten. Nicht minder imponierend die Musikstudenten der Delaware State University mit Nail Davis, Hakeem Nabi, Denzel Thompson, Jovan Wilson und Devon Schlegel, die sich als „Brass Quintett“ in den Vereinigten Staaten bereits einen Namen gemacht haben, die sich nicht brav in verstaubte Stilschubladen sperren lassen, sondern klassisch gefühlig wie beim Beatles-Welthit „Yesterday“ oder Manfredinis „Concerto two Trumpets“ intonierten, sondern auch jazzigschräg mit „Ain't Misbehaving“ von Fats Waller oder Lew Pollacks „That's a Plenty“ rhythmisch beschwingt interpretierten. Dozent Dr. Patrick Hofmann, Trompete, hatte sogar eine „Baccalaurente Fanfare“ für das Brassensemble in Noten gesetzt. Die Musikfreunde waren begeistert, applaudierten anhaltend. Einmal mehr war man natürlich auch von Rekkenze Brass, bei denen Peter Knudsvig ein Concerto für Oboe von Antonio Vivaldi ebenso für Blechbläserquintett arrangierte, wie eine „Spagnoletta“, die einst Michael Praetorius für Streicher komponierte. Der „Meisterarrangeur“ des Hofer Quintett hatte auch die einzigartige Idee, die drei Komponisten Gustav Mahler„Liebstdudie Schönheit“, Max Reger „Wald-Einsamkeit“ und Johannes Brahms „O, wüsst ich doch den Weg zurück“ zum Thema Liebe mit blechbläserischer Vielfalt und Strahlkraft entsprechend gefühlig inSzene zu setzen. Eine äußerst interessant arrangierte Tonschöpfung mundgeblasener Spitzenleistungen bei der Rekkenze Brass von den beiden Dozenten Jeff Nelsen, Horn und Dr. Patrick Hoffmann, Trompete im warmen Blechbläsersound Unterstützung erhielten. Hörvergnügen pur war auch 12 Wir im Frankenwald
Aus Lichtenberg Brass im Frankenwald begeistert im Garnlager Liros und Hommage für Peter Sadlo nach der Pause angesagt, als sich die große mit Garnballen umrandete Bühne mit 32 jungen Workshopteilnehmern füllte, die unter den Namen „No Name“ Brassensemble und dem wechselnden Dirigat von Rainer Streit und Benjamin Sebald für Furore sorgten. Höchst beachtlich, das harmonische Zusammenwirken der hochmotivierten jungen Blechbläser-innen, die mit Pochiellis „La danza della ore“ (arrangiert von Rainer Streit) und dem facettenreichen Charakterstück von Paul Lovatt Cooper „Dreamcatchers“ (arrangiert von Benjamin Sebald) die Zuhörerin ungewohnte, aber herrliche Klangwelten entführten, bei dem sich auch immerwieder jungeInterpreten solistisch hervortaten. Die Besucher honorierten diese blechbläserische Glanzleistung mit anhaltendem jubelndem Applaus. Das „namenlose“ Ensemble wird danachnoch mit den beiden Gruppen von Musikstudenten aus Übersee zu einer gigantischen Big-Brass-Band erweitert. Der Platz auf der Bühne wird eng, die Präsentation des Gebotenen ist unter anderen mit Mercer Ellingtons „Things Ain't What They Used To Be“, aber großartig. Arrangeur Peter Knudsvig über nimmt den Taktstock, erinnert einleitend an den vor wenigen Tagen verstorbenen Professor Peter Sadlo. Dem künstlerischen Leiter des Hauses Marteau widmen die Blechbläser und der Stargast Jeff Nelsen, Horn, mit dem „Ave Maria“ von Giulio Caccini ein inniges Gedenken, das unter die Hautgeht. Das Publikum ist ergriffen, verabschiedet die Blechbläser mit anhaltendem Applaus. Dankesworte gibt es dann von Rainer Streit für den Bezirk Oberfranken für die Unterstützung, den Lichtenberger Gastfamilien und den „guten Geistern“, dem Ehepaar Sabine und Andreas Förster vom Haus Marteau, die stets allen Workshopbeteiligten, auch bei der Verpflegung,hilfreich zur Seite standen. Beim Abschlusskonzert im Garnlager der Firma Liros in Lichtenberg setzteunter anderem das „No Name“-Brassensemble von jungen Workshopteilnehmern Glanzpunkte bei der Präsentation mundgeblasener Musik.Links stehend der bekannte Hornist Jeff Nelsen aus Kanada. Daneben rechts Dirigent Peter Knudsvig, Dirigent und Arrangeurklassischer Musikstücke. Wir im Frankenwald 13
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