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design<br />
Die Designphase<br />
Eines Tages kam es seitens Bert Plantagie zu einem Briefing, das wie folgt lautete:<br />
“Wir benötigen einen leichtfüßigen Drahtgestellstuhl, der äußerst stabil ist.<br />
Oh ja, das Modell sollte auch preisgünstig sein, damit wir ein weiteres Einsteigermodell<br />
für die bert plantagie Kollektion haben“. Ein produktionstechnisch bezahlbarer<br />
Stuhl, der Qualität ausstrahlt und natürlich extrem komfortabel ist; das ist<br />
eine Herausforderung. Den Namen gab es auch schon: Kiko.<br />
Es entsteht eine Zeichnung, der Ausgangspunkt. Für Stefan ist wichtig: Less is<br />
more (weniger ist mehr). Ein Gestell, eine Sitzfläche und eine Rückenlehne. Je<br />
nackter der Stuhl, desto besser lassen sich die verschiedenen Möglichkeiten<br />
nutzen, die bert plantagie bietet, wie zum Beispiel die Bicolor Polsterung, die verschiedenen<br />
Ziernähte oder Gestellfarben.<br />
Es klingt allerdings einfacher, als es letztlich ist. „Less“ in der Entwurfsphase bedeutet<br />
vor allem „weniger” Anziehungskraft. Die ersten Skizzen langweilen ihn<br />
eher. Sie sind wenig spannend und wirken kraftlos. In seinem Kopf hat er das<br />
Endprodukt genau vor Augen, es aber auf Papier zu bannen ist schwierig. Stefan:<br />
„Ich spiele so lange mit Linien und Kurven bis die Basis deutlich erkennbar ist.“<br />
1:1 Zeichnung<br />
Den Entwurf stellt er dem Designteam von bert<br />
plantagie vor: Zusammen schauen sie, ob seine<br />
Vorstellungen den gestellten Anforderungen gerecht<br />
werden. Danach benutzen sie einen speziellen<br />
Drucker, der den Entwurf in Originalgröße<br />
ausdruckt. Stefan: „Hiermit gehe ich an die Arbeit<br />
mit Walter, dem Abteilungsleiter der Produktentwicklung.<br />
Zusammen mit seinen Kollegen<br />
wird er den ersten Prototypen auf Basis meiner<br />
Zeichnung bauen.“ Im Rahmen der technischen<br />
Gegebenheiten schauen sie nach allen Möglichkeiten,<br />
die das Modell bietet.<br />
Die Statik des dünnen Gestells war hier die<br />
größte Hürde. Es sollte so wenig Material wie<br />
möglich benutzt werden, sodass der Stuhl sehr<br />
leicht bleibt. Das ist aber ein kompletter Gegensatz<br />
zur erforderlichen Robustheit des Stuhls.<br />
Ein Hohlrohr war nicht möglich und ein massives<br />
Rohr würde den Stuhl zu schwer machen.<br />
Aus designtechnischen Gründen war ein dickeres<br />
Rohr auch keine Option. Es musste<br />
schließlich schlank und leichtfüßig sein!<br />
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