Grußwort des Schirmherrn - Schüler-Symphonie-Orchester Stuttgart

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14 Freunde der Kinder von Tschernobyl Aktion »Freunde der Kinder von Tschernobyl« Tschernobyl – da war doch mal was? Vor 25 Jahren hat eine Stadt in der Ukraine, damals gehörte sie noch zur Sowjetunion, auf der ganzen Welt die Schlagzeilen beherrscht: Tschernobyl. Das Atomkraftwerk von Tschernobyl liegt nördlich von Kiew am Dnjepr-Fluss, nur 140 Kilometer südlich der weißrussischen Halbmillionenstadt Gomel. Am frühen Morgen des 26. April 1986 ist dort der Reaktor Nummer Vier explodiert. Der GAU ist da. Tagelang wird eine Unmenge von stark radioaktivem Material aus den brennenden Trümmern hoch hinaus in die Atmosphäre geschleudert. Der Wind verteilt seine gefährliche Fracht über Weißrussland, Skandinavien und fast ganz Mitteleuropa, bringt sie auch nach Baden-Württemberg. Die Menschen reagieren panisch. In Deutschland ist die Aufregung groß. Nach wenigen Monaten aber kehrt man zum Alltag zurück. Nicht so die Menschen in der Ukraine und in Weißrussland. Sie leiden noch heute unter Tschernobyl. Vor allem die Kinder. Sie bedürfen der besonderen Hilfe. Tschernobyl ist zum Synonym geworden. Zum Synonym für das Leiden von Millionen Menschen. Das Land ist verseucht In Tschernobyl rücken in den Wochen nach dem GAU Soldaten aus der ganzen Sowjetunion an – mehrere Hunderttausend räumen auf, in unzureichender Schutzkleidung. Viele von ihnen sterben rasch an der Strahlenkrankheit oder nach einigen Jahren an Krebs. Wie viele Todesopfer es genau sind – auch dieser Punkt ist bis heute noch unter Wissenschaftlern strittig. Die Zahlen reichen von einigen Dutzend bis zu einer Million. Unstrittig hingegen ist, dass große Teile Weißrusslands verseucht sind. Ein Schwerpunkt liegt im Südosten des Landes, in der Region der Halbmillionenstadt Gomel. Dort sollte man nicht leben. Aber die Menschen leben eben doch dort – und sie sind oder werden krank. Vor allem die Kinder. Eine Ursache ist die Strahlenbelastung aus dem verseuchten Boden, eine andere die radioaktiv belastete Nahrung. Die Kinder leiden an allgemeiner Immunschwäche, an Erkrankungen der Atemwege, der Verdauungsorgane, der Augen, an Diabetes. Aber auch an Schilddrüsenkrebs oder Leukämie. Viele kommen schon mit Missbildungen zur Welt. Fotos: Achim Zweygarth Schüler-Symphonie-Orchester Stuttgart Projekt 2011
Freunde der Kinder von Tschernobyl im Evang. Männerwerk Württemberg e. V. Hilfe aus Stuttgart und Umgebung Es ist kaum zu glauben, aber wahr: die Hilfe für die Kinder von Tschernobyl aus Stuttgart und Württemberg gibt es nun schon seit fast 20 Jahren. Die »Freunde der Kinder von Tschernobyl« im Evangelischen Männerwerk Württemberg wurden 1992 von Menschen gebildet, die bereits in zwei Vorgängeraktionen mitgewirkt hatten. Ihr Ziel war es immer, langfristig zu wirken. Seit 2010 sind wir ein eigener gemeinnütziger Verein. Viele Spender Der Spendeneingang der Hilfsaktion hat sich sehr erfreulich entwickelt. Seit Beginn sind mehr als 3,5 Millionen Euro zusammengekommen. Die Bedingungen des Staates Weißrussland für humanitäre Hilfslieferungen aus dem Ausland sind dazu parallel aber immer strenger geworden. Mittlerweile dauert die Vorbereitung einer Lieferung monatelang. Das Prinzip war es immer, direkt zum Empfänger, also von Hand zu Hand, zu liefern. Die medizinischen Hilfsgüter werden beim »Deutschen Institut für ärztliche Mission« in Tübingen eingekauft, einer Einrichtung der evangelischen Kirche. In dieser Dritte-Welt-Apotheke sind fabrikneue Medikamente sehr günstig, vor allem durch den Bezug auf dem westeuropäischen Markt. Geräte werden meist zu Sonderkonditionen bei den Herstellerfirmen bezogen. Parallel dazu haben wir die Unterstützung sozialer und psychologisch-medizinischer Projekte erheblich verstärkt. Treue Unterstützung vom SSO Die Hilfsaktion »Freunde der Kinder von Tschernobyl« wird von vielen Menschen und Gruppen unterstützt. Die Spender werden regelmäßig mit Briefen informiert. Dazu kommen Vortragsabende oder die Teilnahme an Veranstaltungen von Gruppen, welche die Aktion fördern – wie bei Bazaren von Kirchengemeinden oder bei den Konzerten des Stuttgarter Schüler-Symphonie-Orchesters. Die »Freunde der Kinder von Tschernobyl« sind den jungen Musikern des SSO und ihren Lehrern wie den Eltern sehr dankbar, dass sie diese diakonischhumanitäre Hilfsaktion seit vielen Jahren treu und regelmäßig unterstützen. Projekt 2011 Schüler-Symphonie-Orchester Stuttgart Wir unterstützen Men- schen in Weißrussland seit 1992. 15
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