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gyrðir elíaSSon / SandfluSSBuch Biogr afie Gyrðir Elíasson wurde 1961 in Reykjavík geboren. Sein Vater war der Bildende Künstler Elías B. Halldórsson. Seine Familie stammt aus den ländlichen Gebieten Ostislands, er wuchs jedoch im nordisländischen Sauðárkrókur auf, wo er auch die Schule besuchte. Im Anschluß lebte der Autor eine Zeit lang in Westisland, Borganes und Akranes, unter anderem in der Hauptstadt, und wohnt heute unweit der Metropole in der Kleinstadt Hveragerði. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Er studierte nach seinem Abitur 1982 an der Pädagogischen Hochschule in Reykjavík und ist seit 1984 freier Schriftsteller. Er war fast sein gesamtes Erwachsenenleben schriftstellerisch tätig und hat eine große Anzahl von unterschiedlichen Büchern verfasst: Gedichtbände, Romane, Sammelbände mit Kurzgeschichten. Preise Für seine Bücher erhielt Gyrðir Elíasson zahlreiche Ehrungen, darunter den Þórbergur-Þórðarson- Stilpreis 1989, den Bröste-Optimistenpreis 1998 und schließlich den Isländischen Literaturpreis im Jahr 2000 für den Kurzgeschichtenband Gula húsið (Das Gelbe Haus). Ferner erhielt das Buch im selben Jahr den Halldór-Laxness-Literaturpreis, der jährlich an Autoren vergeben wird, um die Erneuerung der isländischen Romanliteratur zu fördern. Elíasson wurde ebenfalls für eine Reihe von nationalen und internationalen Preisen nominiert, zum Beispiel für den Europäischen Kurzgeschichtenpreis 1989, für den Literaturpreis des Nordischen Rates 1991 und 2002; und bereits mehrfach für den Isländischen Literaturpreis.
gyrðir elíaSSon / SandfluSSBuch SandfluSSBuch ( 007) „Jetzt ist die Avantgarde veraltet. Daher darf man wohl Bäume malen.“ (31) Der neueste und mittlerweile fünfte Roman Gyrðir Elíassons erschien im Jahr 2007 unter dem Titel Sandárbókin. Pastoralsónata (Sandflußbuch. Pastoralsonate) beim Verlag Uppheimar. Das mit 120 Seiten vergleichsweise kurze Buch handelt von einem geschiedenen Mann, der in seinem Wohnwagen auf einem Campingplatz in der isländischen Wildnis lebt. Das sonderbare daran ist, dass die Umgebung reichlich mit Wald bewachsen ist, was auf Island eher selten vorkommt. Er hat wenig Kontakt zu anderen Zeltgästen und beschäftigt sich intensiv damit, Bäume zu malen. Fast jeden Tag steht er sehr früh auf, um durch den Wald zu streifen und seine hölzernen Freunde auf Papier zu bannen. Dabei sagt er selbst, dass er Jahre nicht gemalt hat. Er hat diverse Niederlagen im Leben erlitten und versucht mit der Malerei, Ruhe in seine Gedanken zu bringen. Die Hauptfigur ist ein begeisterter Romantiker für Bäume und vor allem Holz. Sogar sein Wohnwagen ist innen mit echtem Holz verkleidet. Sehr selten trifft er diese mysteriöse junge Frau irgendwo im Wald, denkt über sie nach, spricht jedoch nicht mit ihr. Zuerst kommt sie ihm vor wie ein Geist. Auch dem Jäger begegnet er während des ganzen Sommers nur ein einziges Mal, um kurz wenige Informationen auszutauschen. Der überraschende Besuch seines Sohnes scheint ihn ebenfalls in kommunikative Schwiergikeiten zu bringen, da er mit ihm nicht viel anfangen kann. Auch der Besuch eines bekannten Käufers seiner Werke scheint ihm eher unangenehm, sodass er ihn wieder fortschickt, ohne ihm ein Bild zu verkaufen. Nur äußerst selten begibt sich der Protagonist mit seinem alten Nissan Sunny in die nächstgelegene Kleinstadt und seine Vorräte aufzufüllen. Als es Herbst wird, sogar Schnee fällt und das kalte Wetter dem Freiluftmaler zu schaffen macht, zündet er zum ersten Mal den Ofen in seinem Campingwagen an. Es wird bullig warm und alle Gedanken scheinen zusammen zu strömen: seine Familie, die Malerei, etc. Als er den schweren und heißen Parrafingeruch im Wagen bewußt wahrnimmt, befindet er sich bereits in einem dämmrigen Schlaf. Während die Hauptfigur durch den Wald spaziert und die Natur observiert, bekommt der Leser Einblick in seine vielseitige Gedankenwelt. Oftmals spielen Kindheitserinnerungen eine Rolle, sodass er sich zum Beispiel an den Holzgeruch von Großvaters Drehbank erinnert, als er durch das Unterholz wandert. Auch sein Vater erscheint in seiner Retrospektive als netter Mann, der ihn stets mit seinem grünen Auto abholte, nachdem er den ganzen Tag im Wald spielen war. Seine Gedanken und Erinnerungen vermischen sich mit bizarren und romantischen Träumen, so findet sich beispielsweise der Protagonist in einer Szene zwischen tanzenden nackten Frauen im Wald wieder. Auf seinen Spaziergangen besucht er oft das Grab eines alten Bauern und dessen Pferde und erinnert sich an die Geistergeschichte von den drei Reitern die durch den Wald reisten. Seine Gedanken verbinden diese Geschichte mit den apokalyptischen Reitern, wobei der Vierte offensichtlich vom Pferd gefallen ist. Seine idealisierten Vorstellungen von Bäumen und Malerei unterstützt der Dauercamper mit Zitaten und philosophischen Gedanken bekannter Maler und Schriftsteller. Der russische Baummaler Iwan Schischkin ist sein großes Vorbild, aber auch der japanische Künstler Katsushika Hokusai, der isländische Maler Jóhannes Kjarval und Marc Chagall finden Beachtung in seinen Reflexionen über Kunst und das Leben. Neben der Malerei studiert er Briefsammlungen und Biografien von Van Gogh und Renoir. Und ab und zu erinnert er sich an Weisheiten von Hemingway und Goethe, die nur kurz seinen Kopf passieren und genauso schnell wieder verschwinden.
Seite 1: Sagenhafte Bücher Gyrðir Elíasso
Seite 5 und 6: gyrðir elíaSSon / SandfluSSBuch G
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