SAGENHAFTE BüCHER
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gyrðir elíaSSon / SandfluSSBuch<br />
KritiKen<br />
Úlfhildur Dagsdóttir, Literaturwissenschaftlerin, bókmenntir.is<br />
„Er führt den Leser von einer Methapher zur nächsten und schafft dadurch Spannung und Empfindungen.<br />
(...) Die Idee vom Wald schafft wie bei der Malerei, das bestimmte Gefühl an zwei Orten gleichzeitig zu<br />
sein: Zu Hause und weit weg. Waldszenen verbindet man normalerweise eher mit dem Ausland, als mit<br />
Island, und Gyrðir übertreibt das Gefühl noch damit, dass er den Maler durch seine Lektüre sich oft in<br />
fernen Ländern und der Grübelei über Kunst verlieren lässt. Ausserdem trifft er Kaninchen und verehrt den<br />
zähen Lebenswillen dieser Immigranten der isländischen Natur.<br />
Er schafft starke Empfindungen der Einsamkeit und man bekommt das Gefühl, dass die Hauptfigur irgendwo<br />
zwischen Leben und Tod steht.(...) Somit wirken viele von Elíassons Büchern zeitlos. (...) Die Geschichte<br />
fängt den speziellen Hauch einer vergangenen Zeit, einer Zeit die vielleicht niemals war, diese geheimnisvoll<br />
Atmosphäre, die Gyrðir versteht zu schaffen, unbeeinflußt von den vielen modernen Augenblicken, die sich<br />
manchmal kurz in am Rande der Geschichte blicken lassen, wie das ausländische Kaninchen, welches im<br />
isländischen Wald heimisch geworden ist.“<br />
Ingibjörg Jónsdóttir, Buchkritikerin, Rithringur.is<br />
„Der Künstler ist wie ein vom Aussterben bedrohtes Tier und wurde an den Rand der Gesellschaft verbannt.<br />
Gyrðir behandelt auf sorgsame Weise essentielle Fragen, z.B. wie es ist, ein Künstler zu sein, wie ein<br />
Künstler in der modernen materialistischen Gesellschaft überleben kann und, was eigentlich mit der Natur<br />
passiert, wenn alles so weitergeht. Die ökologische Botschaft des Autors ist höflich und überlegen. Er schreibt<br />
bescheiden und ohne große Empfindungen, und trotzdem erkennt der Leser unweigerlich den Unterton,<br />
dunkel und rein wie das Rauschen des Sandflusses selbst, der so friedlich vor sich hin ins Meer fließt, vom<br />
Menschen unberührt.“<br />
Stefán Snævarr, Professor für Philosophie<br />
„Gyrðir Elíasson war schon immer ein Grenzgänger, da sich seine Bücher auf der Grenze zwischen Lyrik<br />
und Prosa, sogar zwischen Wirklichkeit und Fantasie bewegen. Man kann in ihnen sowohl Ruhe als auch<br />
Angst finden. Die Grenzen verschwimmen. (...)<br />
Sandárbókin hat den Untertitel „Pastoralsonate“. Die Verbindung zu Beethofen ist offensichtlich. Er<br />
komponierte sowohl Pastoralsonaten als auch Pastoralsynfonien. Gyrðir würde niemals eine Synfonie<br />
komponieren, wenn er ein Komponist wäre, da er sich lieber mit dem Kleinvieh beschäftigt. Vermutlich<br />
muß man sich die Pastoralsonaten Beethovens genau anhören, um das Buch zu verstehen.“<br />
Ása Helga Hjörleifsdóttir, Viðsjá, Isländischer Rundfunk<br />
„Sandárbókin ist ein komplexes Werk, lyrisch und schlicht. (...) Ein Buch über Künstler, die Natur, Männer<br />
und um Leben und Tod. (...) Es ist eine Geschichte über einen Künstler und die Kunst in unserer Zeit, die<br />
immer mehr ins Abseits gerät, denn wie Gyrðir in einem Interview erwähnte, ist die Kunst in der modernen<br />
Gesellschaft den vielen Kräften unterworfen, die in Wirklichkeit gegen sie arbeiten. Im Takt mit dem Tod,<br />
der über den Wassern des Buches schwebt, ist Sandárbókin eine Totenmesse für uns, die Natur und die<br />
Kunst. Dies ist die Essenz des Meisterwerkes.“