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HGB_0516

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12 Aus der Gemeinde<br />

der Europäischen Kommission<br />

und agierte als ziviler Berater<br />

der NATO. Vor rund zwei<br />

Jahren schluckte „Microsoft“<br />

den alten Arbeitgeber „Nokia“.<br />

Thorsten Neumann zieht im<br />

Risiko-Management die organisatorischen<br />

Strippen für die<br />

IT-Spezialisten, die sich mit<br />

Hacker-Angriffen und anderen<br />

Bedrohungen beschäftigen. Bis<br />

Sommer hatte der Handewitter<br />

ein Home-Office. Da die Uhren<br />

am US-Hauptsitz neun Stunden<br />

hinterherliefen, waren die Vormittage<br />

entspannt. Dafür war<br />

ab Nachmittag bis Mitternacht<br />

Hochbetrieb.<br />

Auf der anderen Seite des großen<br />

Teichs war man mit der bestehenden<br />

Konstellation nicht<br />

hundertprozentig zufrieden. Ein<br />

Angebot flatterte ins Haus. Der<br />

Inhalt: Der Wechsel in die USA<br />

– um mit den Kollegen in einem<br />

Gebäude zu arbeiten und bei<br />

den Meetings präsent zu sein.<br />

Der „Familienrat“ tagte. „Mit<br />

46 Jahren ist es wohl die letzte<br />

Chance für diesen Schritt“,<br />

fasst Thorsten Neumann zusammen.<br />

„Er verspricht Lebenserfahrung,<br />

und die Kinder<br />

lernen Englisch und eine andere<br />

Kultur kennen.“<br />

„Microsoft“ unterstützte aktiv<br />

im Umzugsprozess. Die Beantragung<br />

der Fünf-Jahres-Visa<br />

erforderte aufgrund eines fast<br />

unendlichen Fragenkatalogs<br />

viel Geduld. „Wenn man diese<br />

Hürde erst einmal genommen<br />

hat, ist alles unkomplizierter<br />

als in Deutschland“, erzählt<br />

Thorsten Neumann. „Zum Beispiel<br />

war die Abmeldung von<br />

zwei Söhnen aus der Schule<br />

mit einem gewissen Aufwand<br />

verbunden.“ Bereits vorzeitig<br />

organisierte der Arbeitgeber<br />

eine Schnuppertour in die<br />

neue Wahlheimat. Statt einem<br />

unvollendeten Ortszentrum liegen<br />

nun der Lake Sammamish<br />

und der Lake Washington in<br />

der Nähe der Wohnung. Statt<br />

Gemeinschaftsschule geht es<br />

nun in die „Elementary School“<br />

und die „Junior High School“,<br />

die über üppige Sportanlagen<br />

verfügen. Die Familie kam mit<br />

Neugier in den USA an, hatte<br />

aber auch Wehmut im Gepäck.<br />

Immerhin war Handewitt seit<br />

1998 – mit kurzen Unterbrechungen<br />

– der Wohnsitz gewesen.<br />

Besuche in „Good Old Germany“<br />

sind für die Ferien bereits<br />

angekündigt, eine Rückkehr in<br />

der Zukunft nicht ausgeschlossen.<br />

„Wir hatten eine schöne<br />

Nachbarschaft und lebten in<br />

einem schönen Handewitt“,<br />

sagt Thorsten Neumann, der<br />

seit 2013 im Gemeinderat saß.<br />

Das Interesse an der Schulpolitik,<br />

die Unzufriedenheit über die<br />

Planungen des neuen Ortszentrums<br />

vor der eigenen Haustür<br />

sowie der persönliche Kontakt<br />

zu KWG-Fraktionschef Dieter<br />

Neugebauer brachten ihn zur<br />

Wählergemeinschaft. Nun wird<br />

Thorsten Neumann aus der<br />

Ferne die weitere Entwicklung<br />

der Gemeinde verfolgen. „Oft<br />

geht es in den Diskussionen zu<br />

sehr um größer und schneller“,<br />

meint er. „Dabei ziehen viele<br />

nach Handewitt, weil sie das<br />

Dörfliche mögen.“ (ki) n<br />

www. m-m.sh

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