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HGB_0516

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104 Ratgeber<br />

Rechtsfragen<br />

aus dem Alltag<br />

Parken auf fremdem Grundstück:<br />

Abschleppen erlaubt<br />

Der Eigentümer, auf dessen<br />

Grundstück ein Fahrzeug widerrechtlich<br />

abgestellt wurde,<br />

darf sich wehren, indem er das<br />

Fahrzeug abschleppen lässt.<br />

Die Abschleppkosten hat der<br />

Falschparker zu zahlen. Allerdings<br />

nur die notwendigen<br />

Kosten: Der Anspruch ist beschränkt<br />

auf die ortsüblichen<br />

Abschleppkosten. Kosten etwa<br />

für die Bewachung des Supermarktparkplatzes<br />

dürfen dagegen<br />

nicht verlangt werden. Aber<br />

Achtung: Der Eigentümer darf<br />

sich nicht wehren, indem er<br />

das fremde Fahrzeug blockiert,<br />

es beispielsweise also zuparkt<br />

oder die Zufahrt zum Grundstück<br />

verschließt.<br />

Einparkautomatik schützt<br />

nicht vor Sorgfaltspflicht<br />

Wer rückwärts einparkt, haftet<br />

nach allgemeinen Grundsätzen<br />

aus Anscheinsgesichtspunkten<br />

voll für den entstanden Schaden,<br />

wenn er gegen ein stehendes<br />

Fahrzeug fährt. Daran<br />

ändert sich auch nichts, wenn<br />

der Fahrer sich auf eine Einparkautomatik<br />

verlässt, die kein<br />

Hindernis anzeigt. Der Fahrer<br />

bleibt für den Fahrvorgang voll<br />

verantwortlich. Dies entspricht<br />

allgemeiner Rechtsprechung<br />

zu Fahrassistenz-Systemen.<br />

Diese mögen im Einzelfall die<br />

Steuerung des Fahrzeuges erleichtern,<br />

entbinden den Fahrer<br />

aber nicht von den entsprechenden<br />

Sorgfaltsvorschriften<br />

der Straßenverkehrsordnung.<br />

Spannend wird, ob dies auch<br />

zukünftig gilt, wenn Fahrzeuge<br />

komplett die Steuerung übernehmen<br />

sollen.<br />

Unharmonischer Geschlechtsverkehr<br />

als Reisemangel<br />

Und noch etwas zum Schmunzeln:<br />

Ein Kläger war in einem<br />

Prozess gescheitert, als er<br />

eine Minderung verlangte, weil<br />

er statt des gebuchten Doppelbettes<br />

zwei aneinandergestellte<br />

Einzelbetten in seinem<br />

Hotelzimmer vorfand. Ein<br />

„friedliches und harmonisches<br />

Einschlaf- und Beischlaferlebnis“<br />

während der gesamten<br />

14-tägigen Reise sei nicht<br />

möglich gewesen, weil die<br />

Einzelbetten, die zudem noch<br />

auf rutschigen Fliesen gestanden<br />

hätten, bei jeder kleinsten<br />

Bewegung mittig auseinander<br />

gegangen seien. Von Rechtsanwalt<br />

Sebastian Baur (Kanzlei<br />

Baur am Wiesharder Markt/<br />

Handewitt). Mehr Infos – auch<br />

zu anderen Themen – unter<br />

www.anwalt-baur.de. Fragen<br />

oder Anregungen zu dieser Kolumne<br />

gerne per E-Mail an Sebastian<br />

Baur. n<br />

Von Rechtsanwalt Sebastian Baur<br />

(Kanzlei Baur am Wiesharder<br />

Markt/Handewitt). Mehr Infos –<br />

auch zu anderen Themen – unter<br />

www.anwalt-baur.de. Fragen oder<br />

Anregungen zu dieser Kolumne<br />

gerne per E-Mail an Sebastian<br />

Baur.<br />

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