GesundPlus Managzin UGEF - Herz
Gesundheitsthema Herz: Wie funktioniert das Herz? Informationen zur Herzschwäche, Koronare Herzkrankheit (KHK), Früherkennung Hauptschlagader, Sport bei Herz/Kreislauferkrankungen, Richtig Trinken, Gesunde Ernährung, Röntgenstrahlen und Herzerkrankung, EKG-Funkübertragung, Diabetes - eine Erkrankung mit vielen Gesichtern.
Gesundheitsthema Herz: Wie funktioniert das Herz? Informationen zur Herzschwäche, Koronare Herzkrankheit (KHK), Früherkennung Hauptschlagader, Sport bei Herz/Kreislauferkrankungen, Richtig Trinken, Gesunde Ernährung, Röntgenstrahlen und Herzerkrankung, EKG-Funkübertragung, Diabetes - eine Erkrankung mit vielen Gesichtern.
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und Bluthochdruck. Auch andere Erkrankungen wie ein<br />
Diabetes erhöhen das Risiko für eine KHK.<br />
HÄUFIGKEIT<br />
Es ist nicht genau bekannt, wie viele Menschen in<br />
Deutschland eine koronare <strong>Herz</strong>krankheit haben.<br />
Für <strong>Herz</strong>infarkte liegen jedoch Schätzungen vor: So<br />
bekommen jedes Jahr etwa 1 bis 2 von 100 Frauen im<br />
Alter von 25 bis 74 einen <strong>Herz</strong>infarkt. Bei Männern<br />
derselben Altersgruppe ist das Risiko etwas höher: Von<br />
100 Männern sind etwa 4 betroffen.<br />
VERLAUF<br />
Eine KHK ist in der Regel eine chronische Erkrankung.<br />
Sie kann erstmals als Angina Pectoris in<br />
Erscheinung treten, aber auch zu einem <strong>Herz</strong>infarkt führen,<br />
ohne vorher Beschwerden zu verursachen. In manchen<br />
Fällen bleibt sogar ein <strong>Herz</strong>infarkt unbemerkt: Man spricht<br />
dann von einem stummen Infarkt. Beispielsweise spüren<br />
Menschen mit Nervenschäden infolge einer Diabetes-<br />
Erkrankung manchmal keine typischen Symptome, wenn<br />
sie einen <strong>Herz</strong>infarkt haben.<br />
Eine Angina Pectoris kann unterschiedlich stark<br />
sein – auch unabhängig davon, wie stark die Blutversorgung<br />
des <strong>Herz</strong>muskels eingeschränkt ist. Es werden<br />
vier Schweregrade unterschieden:<br />
SCHWEREGRAD<br />
Grad 1<br />
Grad 2<br />
Grad 3<br />
Grad 4<br />
AUSPRÄGUNG DER BESCHWERDEN<br />
Brustschmerzen treten erst bei plötzlicher<br />
psychischer oder körperlicher Belastung auf,<br />
aber nicht bei Alltagsaktivitäten wie Laufen<br />
oder Treppensteigen<br />
Brustschmerzen treten bei stärkerer Anstrengung<br />
auf wie schnellem Laufen, Bergaufgehen<br />
und Treppensteigen nach dem Essen,<br />
bei Kälte oder gleichzeitiger psychischer<br />
Belastung<br />
Brustschmerzen treten bereits bei leichter<br />
körperlicher Belastung auf wie normalem<br />
Gehen oder beim Ankleiden<br />
Brustschmerzen treten bereits in Ruhe oder<br />
bei geringster körperlicher Belastung auf<br />
FOLGEN<br />
Die wichtigsten Folgeerkrankungen einer KHK sind:<br />
hh<br />
<strong>Herz</strong>rhythmusstörungen<br />
hh<br />
<strong>Herz</strong>infarkt.<br />
hh<br />
<strong>Herz</strong>schwäche (<strong>Herz</strong>insuffizienz)<br />
Einige Menschen mit einer KHK erkranken auch an<br />
einer Depression, insbesondere nach einem <strong>Herz</strong>infarkt.<br />
DIAGNOSE<br />
Bei Brustschmerzen werden oft durch eine KHK<br />
ausgelöst. Sie können aber auch andere Ursachen<br />
haben, wie Entzündungen am <strong>Herz</strong>muskel, Erkrankungen<br />
der Lungen oder der Speiseröhre. Daher können<br />
weitere Untersuchungen nötig sein, um eine KHK sicher<br />
festzustellen.<br />
Die wichtigste Untersuchung ist ein Elektrokardiogramm<br />
(EKG). Es kann in Ruhe oder unter Belastung durchgeführt<br />
werden. Möglich sind auch eine Ultraschalluntersuchung<br />
des <strong>Herz</strong>ens (Echokardiografie) oder weitere bildgebende<br />
Untersuchungen. Welche zusätzlichen Untersuchungen<br />
im Einzelfall nötig sind, hängt zum Beispiel vom Alter,<br />
den Vorerkrankungen und der Art der Beschwerden ab.<br />
Um einzuschätzen, wie hoch das Risiko für Folgeerkrankungen<br />
ist und um die Behandlung der KHK zu planen,<br />
veranlasst die Ärztin oder der Arzt noch eine Reihe weiterer<br />
Tests. Zur üblichen Diagnostik gehören:<br />
h h Die Krankheitsgeschichte (Anamnese): Im Anamnese-Gespräch<br />
fragt die Ärztin oder der Arzt nach<br />
der Art, Dauer und Ausprägung der Beschwerden, nach<br />
<strong>Herz</strong>-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie und nach<br />
dem Lebensstil – etwa ob man raucht, sportlich aktiv ist<br />
oder wie man sich ernährt. Die Antworten helfen der<br />
Ärztin oder dem Arzt auch dabei, das Risiko für Folgeerkrankungen<br />
besser einzuschätzen.<br />
hh<br />
Blutdruckmessung: Der Blutdruck wird gemessen,<br />
da ein erhöhter Blutdruck ein wichtiger Risikofaktor für<br />
Folgeerkrankungen einer KHK ist.<br />
hh<br />
Körperliche Untersuchungen: Untersuchungen wie<br />
das Abhören des <strong>Herz</strong>ens oder das Abtasten der Leber<br />
können Hinweise auf mögliche andere Erkrankungen<br />
wie eine <strong>Herz</strong>schwäche oder Probleme mit den <strong>Herz</strong>klappen<br />
liefern.<br />
hh<br />
Untersuchung auf Stoffwechselstörungen: Möglicherweise<br />
wird auch das Blut untersucht, um Stoffwechselstörungen<br />
wie einen Typ-2-Diabetes festzustellen.<br />
Typ-2-Diabetes kann das Risiko für Folgeerkrankungen<br />
stark erhöhen.<br />
FRÜHERKENNUNG<br />
Wer gesetzlich krankenversichert ist, hat ab dem<br />
Alter von 35 alle zwei Jahre Anspruch auf einen<br />
„Gesundheits-Check-up“. Diese Untersuchung soll frühzeitig<br />
Anzeichen für <strong>Herz</strong>-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes<br />
und Nierenerkrankungen erkennen. Im Rahmen des<br />
Check-up wird unter anderem der Blutdruck gemessen<br />
sowie Blut und Urin untersucht.<br />
BEHANDLUNG<br />
Die Behandlung einer KHK hat zwei Ziele. Das erste<br />
Ziel ist, Beschwerden und Alltags-Einschränkungen<br />
durch eine Angina Pectoris so gut wie möglich zu<br />
lindern. Dazu gehören zum einen allgemeine Maßnahmen<br />
wie Ernährungsumstellung, mehr Bewegung oder<br />
eine Rauchentwöhnung. Meist werden die Beschwerden<br />
zusätzlich mit Medikamenten gelindert. Bei anhaltenden,<br />
starken Beschwerden wird häufig versucht, ein verengtes<br />
<strong>Herz</strong>kranzgefäße durch einen Eingriff mit einem <strong>Herz</strong>katheter<br />
zu erweitern. Bei ausgedehnten Verengungen<br />
oder wenn mehrere Gefäße betroffen sind, kommt eine<br />
Bypass-Operation infrage. Dabei wird das verengte <strong>Herz</strong>krankgefäß<br />
künstlich umgangen.<br />
Das zweite Behandlungsziel besteht darin, Folgeerkrankungen<br />
einer KHK vorzubeugen, wie einem <strong>Herz</strong>infarkt<br />
oder einer <strong>Herz</strong>muskelschwäche (<strong>Herz</strong>insuffizienz).<br />
REHABILITATION<br />
Menschen mit KHK können an einer kardiologischen<br />
Rehabilitation teilnehmen. Ziel dieser Maßnahme<br />
ist es, die körperliche Belastbarkeit zu erhöhen,<br />
die Lebensqualität zu verbessern und Folgeerkrankungen<br />
vorzubeugen.<br />
Eine kardiologische Rehabilitation kann verschiedene<br />
Inhalte haben. Oft besteht sie aus einer Kombination<br />
von Bewegungstraining, einer Schulung zum Umgang<br />
mit der Krankheit und ihren Risikofaktoren sowie einer<br />
psychologischen Betreuung. Die Rehabilitation wird von<br />
einem Team aus verschiedenen Fachleuten aus Medizin,<br />
Physiotherapie, Ernährungswissenschaft und Psychotherapie<br />
geleitet. Studien zeigen, dass sich eine kardiologische<br />
Rehabilitation, die ein Bewegungstraining beinhaltet, lohnt:<br />
Sie kann die Lebensqualität verbessern und die Lebenserwartung<br />
verlängern.<br />
Eine kardiologische Rehabilitation wird insbesondere<br />
dann empfohlen, wenn jemand einen <strong>Herz</strong>infarkt hatte,<br />
wenn die KHK bereits zu einer <strong>Herz</strong>schwäche geführt<br />
hat oder wenn die Beschwerden einen normalen Alltag<br />
unmöglich machen. Der Antrag auf eine kardiologische<br />
Rehabilitation wird gemeinsam mit der Ärztin oder dem<br />
Arzt bei dem zuständigen Kostenträger gestellt. Dies ist<br />
in der Regel die gesetzliche Kranken- oder Rentenversicherung.<br />
LEBEN UND ALLTAG<br />
Einige Menschen mit einer koronaren <strong>Herz</strong>krankheit<br />
haben Schuldgefühle, weil sie meinen, nicht genug<br />
auf ihre Gesundheit geachtet zu haben. Doch der persönliche<br />
Lebensstil ist nur einer von mehreren Faktoren, die<br />
das Risiko für so eine Erkrankung beeinflussen. Zudem<br />
kann es schwierig sein, die Lebensgewohnheiten nach der<br />
Diagnose zu ändern. Hier kann es helfen sich kleinere<br />
Zwischenziele zu setzen.<br />
Quelle:<br />
gesundheitsinformation.de<br />
WEITERE<br />
INFORMATIONEN<br />
Alle gesetzlich Versicherten mit KHK haben<br />
die Möglichkeit, an einem sogenannten<br />
strukturierten Behandlungsprogramm<br />
teilzunehmen. Diese Programme sollen<br />
die Lebensqualität der Teilnehmenden<br />
verbessern und das Risiko für Folgeerkrankungen<br />
senken.<br />
Diese Programme werden auch als „Disease-Management-Programme“<br />
(DMP)<br />
bezeichnet. Wer an einem DMP teilnehmen<br />
möchte, wendet sich am besten an seine<br />
Krankenkasse.<br />
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