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Gruppenhaltung tragender Sauen

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Fachtagung für Ferkelerzeuger und<br />

Schweinemäster<br />

<strong>Gruppenhaltung</strong> <strong>tragender</strong> <strong>Sauen</strong><br />

Individuelle Lösungen für verschiedene Betriebsgrößen<br />

Dr. Jörg Bauer<br />

Bildungs- und Beratungszentrum Fritzlar<br />

LLH


Schweinehaltungsverordnung § 30 Abs.2<br />

� Jungsauen und <strong>Sauen</strong> sind im Zeitraum von über<br />

4 Wochen nach dem Decken bis eine Woche vor<br />

dem voraussichtlichen Abferkeltermin in der Gruppe<br />

zu halten.<br />

�Aktuelle Praxis:<br />

� ca. 50 % aller<br />

ferkelerzeugenden<br />

Betriebe in Deutschland<br />

praktizieren (noch) eine<br />

Einzelhaltung !!!


Haltungs- und Fütterungsverfahren für<br />

tragende <strong>Sauen</strong> in <strong>Gruppenhaltung</strong><br />

� mit computergesteuerter<br />

tierindividueller Fütterung<br />

� Abruffütterung<br />

� Brei-Nuckel II<br />

� mit ad-libitum-Fütterung<br />

� Rohrautomat<br />

� Trockenautomat<br />

„System ist eine auch Glaubensfrage“!!!<br />

„Steht der Betriebsleiter hinter dem System,<br />

funktioniert fast alles“!!!<br />

„Der Teufel steckt im Detail“!<br />

� mit rationierter Fütterung<br />

� Rohrautomat mit<br />

Einzelfressplätzen<br />

� Flüssigfütterung<br />

� Cafeteria<br />

� Variomix<br />

� Selbstfangfressstände<br />

� Dribbel-Fütterung<br />

� Quickfeeder<br />

� Kipp-Fangfressstände<br />

(Kombifeeder)


<strong>Gruppenhaltung</strong> - Gruppenbildung<br />

� <strong>Gruppenhaltung</strong> beginnt mit Gruppenbildung �<br />

und das ist in erster Linie eine Herausforderung<br />

an das Management !!<br />

� Rangkämpfe sind prinzipiell nicht vermeidbar<br />

� aber sie sind in ihren Auswirkungen auf<br />

Gesundheit und Fruchtbarkeitsleistung „zu<br />

kanalisieren“ !!<br />

� biologisch zweckmäßig, um Rangordnung zu<br />

bilden und ständige Kämpfe zu vermeiden


Knackpunkt bei Gruppenbildung:<br />

Gesundheitliche Schäden<br />

� Rangkämpfe „zum falschen Zeitpunkt“:<br />

mögliche Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit<br />

� begonnene Trächtigkeit kann dadurch gestört<br />

werden (Absterben einzelner Embryonen bis<br />

hin zum Umrauschen der Sau)<br />

� Tierschutz: Schutz des ungeborenen Lebens!!<br />

� besonders sensibler Zeitpunkt: Einnistung der<br />

befruchteten Eizellen (13. - 21. Tag nach der<br />

Befruchtung – vorher „schwimmen“ Keimlinge<br />

frei in der Gebärmutter) -kritische Phase!!!


Knackpunkt bei Gruppenbildung:<br />

Gesundheitliche Schäden<br />

� ungünstige Einflüsse in der frühen<br />

Trächtigkeit, wie<br />

� hohe Stalltemperatur<br />

� ungeeignete Fütterung<br />

� Erkrankungen<br />

� Rangkämpfe<br />

� Belastung für die gerade begonnene<br />

Trächtigkeit<br />

� embryonale Sterblichkeit steigt über 20 – 30<br />

%<br />

� Absterben einzelner Embryonen bis zum<br />

Abbruch der Trächtigkeit � Sau rauscht um


Entscheidende Faktoren<br />

� Gruppenbildungszeitpunkt (Wann?)<br />

� Gruppenbildungsort (Wo?)<br />

� Gruppengröße (Wie viele?)<br />

� Gruppenzusammensetzung (Welche?)<br />

� Wechsel- oder stabile Gruppe(Wie?)


Wechselgruppe<br />

Vorteile Nachteile<br />

� gute Auslastung der<br />

Fütterungstechniken<br />

(auch in kleinen<br />

Beständen)<br />

� Unruhe in der Gruppe<br />

bei jedem Ein- und<br />

Ausstallen<br />

� Rangordnung muss<br />

immer wieder neu<br />

ausgefochten werden<br />

� unterschiedliche<br />

Trächtigkeitsstadien<br />

� aufwändigeres Selektieren<br />

von <strong>Sauen</strong><br />

(betrifft nicht die<br />

Abrufstation)


Stabile Gruppe<br />

Vorteile Nachteile<br />

� Bildung von<br />

Konditionsgruppen<br />

� gute Übersicht<br />

� stabile Rangordnung<br />

über gesamte<br />

Trächtigkeit<br />

� identischer<br />

Trächtigkeitsstatus<br />

� je nach<br />

Fütterungstechnik ist<br />

größerer Bestand nötig,<br />

um Fütterungstechnik<br />

auszulasten<br />

� schlechtere<br />

Strukturierung der<br />

Bucht bei Kleingruppen<br />

� Reserveplätze bei<br />

variierenden<br />

Gruppengrößen nötig


Unterschiedliche Gruppengrößen<br />

� Kleingruppe (weniger als 6 <strong>Sauen</strong>)<br />

� Gute Bestandsübersicht, kaum Strukturierung der Bucht,<br />

schlechte Ausweichmöglichkeiten<br />

� Mittlere Gruppe (6 – 39 <strong>Sauen</strong>)<br />

� Großgruppe (40 – 199 <strong>Sauen</strong>)<br />

� Megagruppe (mehr als 200 <strong>Sauen</strong>)<br />

� Sehr großer Bewegungsraum, gute<br />

Ausweichmöglichkeiten, gutes Untertauchen von<br />

rangniederen Tieren, schlechte Bestandübersicht,<br />

Selektion von Einzeltieren sehr schwer


Je Jungsau<br />

Je Sau<br />

(in m²)<br />

Uneingeschränkt nutzbare<br />

Bodenfläche<br />

bis 5 Tiere<br />

pro Gruppe<br />

1,85<br />

2,5<br />

6 – 39 Tiere<br />

pro Gruppe<br />

1,65<br />

2,25<br />

40 und<br />

mehr Tiere<br />

pro Gruppe<br />

1,5<br />

2,05


120 Zuchtsauen im 1-Wochen-Rhythmus<br />

20 Wochengruppen mit je 6 <strong>Sauen</strong> pro Gruppe<br />

� Stabile Gruppe:<br />

5 Altsauen, 1 Jungsau<br />

(Kleingruppe)<br />

� Zusammenfassen von 2<br />

Wochengruppen zu 10<br />

Altsauen und 2 Jungsauen<br />

(Mittlere Gruppe)<br />

� Wechselgruppe:<br />

4 Gruppen im Abferkelstall,<br />

4 Gruppen im Besamungszentrum,<br />

12 Gruppen im Wartestall<br />

� 12 x 5 <strong>Sauen</strong>= 60 <strong>Sauen</strong><br />

evtl.plus Umtriebsgruppe,<br />

(z.B. an Abrufstation -<br />

Großgruppe)


350 Zuchtsauen im 2-Wochen-Rhythmus<br />

10 Wochengruppen mit je 35 <strong>Sauen</strong> pro Gruppe<br />

� Stabile Gruppe:<br />

30 Altsauen, 5 Jungsauen<br />

� Zusammenfassen von 2<br />

Wochengruppen zu 60<br />

Altsauen (an Abrufstation)<br />

und 10 Jungsauen<br />

(mittlere Gruppe)<br />

� 2 x 15 oder 3 x 10 <strong>Sauen</strong><br />

an gruppenrationiertes<br />

Fütterungssystem<br />

(mittlere Gruppe)<br />

� Wechselgruppe:<br />

2 Gruppen im Abferkelstall,<br />

2 Gruppen im Besamungszentrum,<br />

6 Gruppen im Wartestall<br />

� 6 x 30 <strong>Sauen</strong>= 180 ZS<br />

(3 Abrufstationen in Reihe)<br />

(Groß-Mega-Gruppe)


120 Zuchtsauen im 4-Wochen-Rhythmus<br />

5 Wochengruppen mit je 24 <strong>Sauen</strong> pro Gruppe<br />

� Stabile Gruppe:<br />

20 Altsauen, 4 Jungsauen<br />

(Mittlere Gruppe)<br />

� 1 x 20 oder 2 x 10 <strong>Sauen</strong><br />

an gruppenrationiertes<br />

Fütterungssystem<br />

(Mittlere Gruppe)<br />

� Wechselgruppe:<br />

1 Gruppen im Abferkelstall,<br />

1 Gruppen im Besamungszentrum,<br />

3 Gruppen im Wartestall<br />

� 3 x 20 <strong>Sauen</strong>= 60 <strong>Sauen</strong><br />

evtl.plus Umtriebsgruppe???,<br />

(z.B. an Abrufstation -<br />

Großgruppe)


Übliche Praxis<br />

� <strong>Sauen</strong> werden donnerstags von ihren Ferkeln<br />

abgesetzt<br />

� Sie werden dann im Besamungszentrum in<br />

Einzelbesamungskastenständen aufgestallt und<br />

rationiert gefüttert<br />

� Eber stimuliert die güsten <strong>Sauen</strong> entweder ganze<br />

Zeit (Intensivbesamungszentrum) oder in zeitlichen<br />

Etappen (Profibesamungszentrum)<br />

� Belegung von Montag bis Mittwoch<br />

� belegte <strong>Sauen</strong> verbleiben im Deckzentrum bis nach<br />

der Trächtigkeitsuntersuchung (28.-35.<br />

Trächtigkeitstag)<br />

� anschließend Umstallung in den Wartestall<br />

(Einzelhaltung/<strong>Gruppenhaltung</strong>)


Versuche zur Aggressionsreduzierung<br />

beim Gruppieren von <strong>Sauen</strong><br />

� Strohgaben (Botermans, 1989)<br />

� Beruhigungsmittel (z.B. Stresnil)<br />

(Luescher et al., 1990)<br />

� Geruchsabdeckende Substanzen<br />

(Kampfersubstanzen, Eukalyptusöl oder Waschen<br />

mit Seife)<br />

(Luescher et al., 1990 und Barnett et al. 1993)<br />

� Ablenkfütterung<br />

(Luescher et al., 1990; Barnett et al., 1994)<br />

� Zusammenstellung der Gruppe im Dunkeln<br />

(Barnett et al., 1994, 1996)<br />

� Gruppieren von <strong>Sauen</strong> mit großen Alters- und<br />

Gewichtsunterschieden (Dimigen u. Dimigen, 1971)<br />

� Gruppieren der <strong>Sauen</strong> mit einem Eber<br />

(Barnett et al. 1993 und Luescher et al., 1990)


Wann sollten <strong>Sauen</strong> gruppiert<br />

werden?<br />

� Säugephase (+)<br />

� ab 2 Wochen p.n.<br />

� nach dem Absetzen ++<br />

� nach dem Besamen +<br />

� 1.-3. Trächtigkeitswoche ---<br />

� 4 Wochen p.i. +<br />

� 5 Wochen p.i. und später ++<br />

+ = günstiger; - = ungünstiger


Wann werden Gruppen gebildet in<br />

welchem Rhythmus?<br />

2-Wochen-Rhythmus: 1 Gruppe im Besamungszentrum:<br />

14-5= 9.TT<br />

2-Wochen-Rhythmus: 2 Gruppen im Besamungszentrum:<br />

14+14=28-5= 23.TT<br />

3-Wochen-Rhythmus: 1 Gruppe im Besamungszentrum:<br />

21-5= 16. TT<br />

3- Wochen-Rhythmus: 2 Gruppen im Besamungszentrum:<br />

21+21= 42-5= 37.TT


Wann soll gruppiert werden?<br />

(Untersuchungen aus den Niederlanden)<br />

Gruppierungswoche Umrauscherquote Abgesetzte Ferkel/Sau<br />

und Jahr<br />

2.-3. Trächtigkeitswoche 20% 20,8<br />

1. Trächtigkeitswoche 13% 22<br />

ab 5. Trächtigkeitswoche 14% 21,8<br />

n = 115 Betriebe


Gruppenbildungsort<br />

(Wo findet die Gruppenbildung statt?)<br />

�Arena (Sau nicht trächtig, viel Platz/Tier)<br />

�Stimulationsbucht (Sau nicht trächtig, mittleres Platzangebot)<br />

�Besamungsstall (Sau evtl. trächtig, wenig Platz)<br />

�Wartestall (Sau trächtig, wenig Platz/Tier)


Arena (Geißler 2002)<br />

� möglichst befestigte Fläche – zwischen zwei Stallgebäuden<br />

� stabile Einzäunung<br />

� Aufenthaltsdauer: 2 bis 3 Tage<br />

(z.B. von Donnerstag nach dem Absetzen bis Sonnabend)<br />

� ca. 6 m 2 je Sau –davon 1 m 2 überdacht<br />

� isolierter Liegekessel<br />

� 2 Ausgänge – keine Sackgassen<br />

� evtl. Sichtblenden (2,20 m lang und 1,20 m hoch)<br />

� Fressstände nicht notwendig – einfache Bodenfütterung<br />

� frostsichere Becken- oder Trogtränke (Zirkulationsverfahren)<br />

� Günstigste Variante: alte Fahrsilos – an Kopfenden mit<br />

Absperrgittern verschlossen


Vorteile:<br />

Arena<br />

1. stressarme Gruppenbildung<br />

2. intensive Bewegung, Licht, Luft �<br />

Brunststimulation<br />

3. keine Stallplätze für Umstallgruppe<br />

erforderlich<br />

Nachteile:<br />

1. Seuchenprophylaxe<br />

2. Salmonellensanierung<br />

3. großer Flächenbedarf bei Nutzung im Stall


� ca. 3 m 2 /Sau<br />

� im Stallgebäude!!!<br />

� trittsicherer Fußboden<br />

Stimu-Bucht<br />

� ad libitum-Fütterung (2 Tage) aus einfachen<br />

Rohrautomaten (mehrere Futterstellen)<br />

� keine Verletzungsgefahr durch Ausrüstung<br />

� Sicht- und Schnauzenkontakt zum Eber<br />

� Klimawechsel vom warmen Abferkel- in Außenklima-<br />

Stall<br />

� evtl. Sichtblenden


Stimulationsbucht für 20er Gruppe<br />

in Kombination mit <strong>Sauen</strong>dusche<br />

6 m<br />

Trockenfutterautomat<br />

optional<br />

Sichtblende<br />

Abferkelabteile Abferkelabteile<br />

<strong>Sauen</strong>dusche<br />

Besamungszentrum<br />

10 m<br />

bewegliches Gitter<br />

zum Abtrennen<br />

der <strong>Sauen</strong>dusche<br />

Zentralgang bzw. Verbinder


%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Rangordnungskämpfe beim<br />

Gruppieren von <strong>Sauen</strong><br />

78<br />

(Bauer und Hoy 2002)<br />

91 %<br />

13<br />

1 2 3 4<br />

Tag<br />

5,5 3,5


Fütterungsverfahren für tragende <strong>Sauen</strong> in<br />

<strong>Gruppenhaltung</strong><br />

� mit computergesteuerter<br />

tierindividueller Fütterung<br />

� Abruffütterung<br />

� Brei-Nuckel II<br />

� (BELADOS II)<br />

� mit ad-libitum-Fütterung<br />

� Rohrautomat<br />

� Trockenautomat<br />

� mit rationierter Fütterung<br />

� Rohrautomat mit<br />

Einzelfressplätzen<br />

� Flüssigfütterung<br />

� Cafeteria<br />

� Variomix<br />

� Bodenfütterung<br />

� Selbstfangfressstände<br />

� Dribbel-Fütterung<br />

� Quickfeeder<br />

� Kipp-Fangfressstände<br />

(Kombifeeder)


Abruffütterung


� Vorteile<br />

Abruffütterung<br />

� Individuelle Fütterung von ca. 60 <strong>Sauen</strong> (DLG geprüft) je Station<br />

� Selektionsbucht vorhanden<br />

� Optimierung des Managementsystems (<strong>Sauen</strong>planerkopplung)<br />

� Bedienung bzw. Dateneingabe über Handterminal möglich<br />

� Flexible Einordnung, geringer Flächenbedarf<br />

� Nachteile<br />

� Kein synchrones Fressen möglich<br />

� Zeitaufwendiges Anlernen der <strong>Sauen</strong> erforderlich<br />

� Wohin mit „unintelligenten <strong>Sauen</strong>“? Gruppenuntaugliche <strong>Sauen</strong>?<br />

� Verletzungen (Vulva, Kopf) durch Rangkämpfe möglich<br />

� Sehr gute Tierkontrolle notwendig, hohe Anforderungen an den<br />

Betriebsleiter, Technikbegeisterung (auch der Mitarbeiter)<br />

� Meistens keine stabilen, sondern dynamische Gruppen


Breinuckel


� Vorteile<br />

Breinuckel<br />

� Individuelle Fütterung nach Futterkurve und Kondition<br />

� Flächenbedarf sehr niedrig<br />

� Flexibel in Altgebäude einzurichten<br />

� Nachteile<br />

� Kein synchrones Fressen und Verdrängen fressender Tiere<br />

möglich<br />

� Betreuungsaufwand erhöht, keine Selektionsbucht<br />

� Nicht für kleine Tiergruppen geeignet – möglichst mehr als<br />

einen Nuckel/Gruppe!<br />

� Vergleichsweise teures Verfahren<br />

� Austraggeschwindigkeit der Dosierung muss an <strong>Sauen</strong>gruppe<br />

angepasst werden


Selbstfangfressstände


� Vorteile<br />

Selbstfangfressstände<br />

� Guter Schutz für die <strong>Sauen</strong>, Aggressionen werden vermieden<br />

� Arbeitsaufwand durch schnelle Fixation der <strong>Sauen</strong> gering<br />

� Leichte Selektion einzelner <strong>Sauen</strong><br />

� Gute Bestandesübersicht und einfacher Zugang zu Tieren<br />

� Nachteile<br />

� Auslauf wird nur von ca. 30 % der <strong>Sauen</strong> genutzt<br />

� Frei wählbare soziale Kontakte seltener als bei anderen Verfahren<br />

� Keine individuelle Fütterung<br />

� Hoher Flächenbedarf<br />

� Teuerstes Verfahren, viel „Metall“ im Stall


§ 24 Abs. 4 Nr. 2<br />

Kastenstände müssen so beschaffen sein, dass jedes Schwein<br />

ungehindert aufstehen, sich hinlegen sowie den Kopf und in Seitenlage<br />

die Gliedmaßen ausstrecken kann.<br />

Ausführungshinweise (Stand: 23.02.2010)<br />

..., wenn Kastenstände im Deckzentrum mindestens wie folgt beschaffen sind:<br />

•für Jungsauen und „kleinere <strong>Sauen</strong>“ 1,3 m² (200 cm x 65 cm lichtes Maß)<br />

•für <strong>Sauen</strong> 1,4 m² (200 cm x 70 cm lichtes Maß)<br />

•mindestens 50 % der Kastenstände müssen für <strong>Sauen</strong> ausgelegt sein


§ 24 Abs. 6<br />

Fress-Liegebuchten für <strong>Gruppenhaltung</strong> von Jungsauen und <strong>Sauen</strong><br />

müssen so angelegt und beschaffen sein, dass<br />

1. die Tiere die Zugangsvorrichtungen zu den Buchten selbst betätigen<br />

und die Buchten jederzeit aufsuchen und verlassen können,<br />

2. ...<br />

3. bei einseitiger Buchtenanordnung die Gangbreite hinter den Fress-<br />

Liegebuchen mind. 160 cm oder bei beidseitiger Buchtenanordnung<br />

die Gangbreite zwischen den Fress-Liegebuchten mind. 200 cm<br />

beträgt.<br />

Ausführungshinweise (Stand: 23.02.2010)<br />

Abmessungen von Fress-Liegebuchten sind bei Neu- und Umbauten<br />

entsprechend Kastenständen im Deckzentrum zu gestalten.<br />

Diese Anforderung gilt nicht für reine Fressstände!


§ 24 Abs. 6<br />

Eine verordnungskonforme <strong>Gruppenhaltung</strong> liegt nur vor, wenn<br />

Jungsauen und <strong>Sauen</strong> evtl. vorhandene Buchten oder Fressstände<br />

jederzeit aufsuchen und verlassen können.<br />

Dies kann entweder über einen von den Tieren selbst zu bedienenden<br />

Mechanismus sichergestellt werden oder durch generelles Offenstehen<br />

der Buchten bzw. Fressstände.<br />

Hinweis: Das Festsetzen von Jungsauen oder <strong>Sauen</strong> in der<br />

<strong>Gruppenhaltung</strong> stellt einen Verstoß ...dar und ist ... bußgeldbewehrt!<br />

Anmerkung:<br />

kurzzeitiges Festsetzen erlaubt, z.B. bei TU, Tierbehandlung etc.!!!


Dribbelfütterung


� Vorteile<br />

Dribbelfütterung<br />

� <strong>Sauen</strong> sind zu keinem Zeitpunkt fixiert<br />

� Synchrones Fressen möglich, typische Aktivitätsphasen<br />

� Gute Tierbeobachtung, tierärztliche Behandlungen und TU<br />

während Fütterung<br />

� kein Anlernen erforderlich<br />

� Nachteile<br />

� Ranghohe <strong>Sauen</strong> können u.U. zwei nebeneinander liegende<br />

Freßplätze belegen, Verdrängungen möglich<br />

� In kleinen Gruppen vermehrt Rangkämpfe möglich<br />

� Keine individuelle Fütterung<br />

� Für kranke oder verletzte Tiere Einzelplätze erforderlich<br />

� Relativ teures Verfahren (Dribbelmotor)


Aufbau des Quickfeeder<br />

� Breite bei Altsauen: 48 cm<br />

bei Jungsauen: 40 cm<br />

Länge der Fressplatzteiler 60 cm<br />

� Längstrog an der Wand oder Doppeltrog in Buchtenmitte<br />

� Wasser-Niveauventil, Volumendosierer (> 7 Liter Volumen) mit<br />

Fallrohr in der Mitte zwischen zwei Fressplätzen, ein Fressplatz ist<br />

mit zusätzlichem Dosierer ausgestattet – bei ungeraden Gruppen<br />

kann ein Doppeldosierer geschlossen und der einzelne Dosierer<br />

genutzt werden<br />

� Wasserstand 3 – 4 cm (in Abhängigkeit von der Futtermenge)<br />

� Gang möglichst längs gegenüber dem Trog


Quickfeeder für tragende <strong>Sauen</strong> –<br />

Längstrog


Vorteile des Quickfeeder<br />

� durch synchrones Fressen gute Tierkontrolle auch in größeren Gruppen<br />

– arttypisches Futteraufnahmeverhalten<br />

� Futter- und Gesundheitskontrolle sehr schnell<br />

� kaum aggressives Verhalten am Trog durch zügiges Fressen<br />

� kein Anlernen der <strong>Sauen</strong> erforderlich, damit auch für ältere <strong>Sauen</strong><br />

einsetzbar<br />

� Bildung von Leistungs-/Konditionsgruppen möglich<br />

� niedriger Betreuungs- und Managementaufwand<br />

� sehr flexibler Einsatz bezüglich Gebäude, Gruppengröße, Bucht<br />

� einfache Installation, geringe Störanfälligkeit, hohe Langlebigkeit<br />

Nachteil:<br />

� Keine individuelle Fütterung der Tiere


Kombifeeder


� Vorteile<br />

Kombifeeder – nicht nur Fressstand,<br />

sondern Haltungsverfahren<br />

� Kombination von Besamungs- und Wartestall mit Platz für die<br />

Umtriebsgruppe<br />

� Guter Schutz für die <strong>Sauen</strong>, Aggressionen sind gering<br />

� Arbeitsaufwand durch gruppenweise Fixierung der <strong>Sauen</strong> niedrig<br />

� Gute Bestandesübersicht und einfacher Zugang zu den Tieren<br />

durch Besamungstür<br />

� Geringerer Flächenbedarf als Selbstfangfressstände<br />

� Ggf. Einsparung der Plätze für Umtriebsgruppe<br />

� Nachteile<br />

� Keine individuelle Fütterung,<br />

� Zugänglichkeit zu den <strong>Sauen</strong> in mittleren Buchten schwieriger


Weitere<br />

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