DESIGN IM FILM - Juliane Zielonka

Das Unsichtbare sichtbar machen
D I E W E L T V O N W E L E D A U N D D I E F E I N H E I T E N D E S M Ö B E L A U F B A U S – Z O O D E S I G N Z E I G T,
W A S M A N O H N E F I L M N I C H T V E R S T Ü N D E .
S
„Imagefilme, Werbefilme, Kinowerbung“ lautet die
kürzeste Antwort auf die Frage nach dem filmischen Schaf-
fen von Svenja Riede und Bernd Seliger. Und man ist gar
nicht verwundert zu hören, dass Bernd Seliger ursprüng-
lich Film studieren wollte, bevor er sich dann auf das Gra-
fik-Design besann – und nebenher Videos produzierte.
Doch nein, es gab keinen fließenden Übergang zwischen
diesen filmischen Früherfahrungen und den Imagefilmen
von Zoodesign z.B. für die Möbelmarke Rolf Benz und Weleda,
Naturkosmetik. „Nachdem wir uns selbstständig gemacht
hatten, war erst einmal Schluss mit dem Film.“
Doch dann kam die Bewerbung für die „Landesgartenschau
Schwäbisch Gmünd 2014“ im Jahre 2002 und mit ihr
die Idee, Lesezeichen aus Ringelblumen – lat. Calendula –
herzustellen. Und was konnte näher liegen, als das ebenfalls
in Schwäbisch Gmünd beheimatete Unternehmen Weleda
um die Blumen zu bitten; Calendula gehört zu den wichtigsten
Zutaten in der Körperpflegeserie für Kinder von Weleda,
die Blumen werden zu Abertausenden angebaut.
Eine glückliche Fügung? Ein schlauer Schachzug? Bei
Weleda rückte man nicht nur die Ringelblumen heraus,
sondern verlieh auch das Laminiergerät, um die Blüten als
Lesezeichen zu verpacken – und war hochinteressiert zu
hören, dass Zoodesign Imagefilme produziert. Schnell kam
es zum Auftrag „und erst dann haben wir uns eine Kamera
gekauft“.
Die Arbeit an dem Weleda-Imagefilm dauerte ein Jahr.
Was unter anderem daran lag, dass man auf die nächste Calendula-Ernte
warten musste. Der Film erzählt nicht nur
über die Zutaten für die Körperpflege und Naturkosmetik
sowie ihre Verarbeitung von Hand und mit modernster
Technik, sondern eröffnet einen ganzen Weleda-Kosmos.
Wir lernen die Geschichte des Unternehmens kennen und
seinen anthroposophischen Ansatz, wir erfahren, mit welch
hoher Rücksicht auf die Bedürfnisse von Mensch und Natur
Weleda-Produkte verbunden sind. Nachhaltigkeit? Fairer
Handel? Bei Weleda von Anfang an selbstverständlich.
„Kürzlich waren wir für Weleda in Rumänien, in den
Karpaten, zur nachhaltigen Arnika-Ernte. Die zertifizierte
Arnika Wildsammlung ist ein Projekt, das die World Wildlife
Foundation W WF begonnen hat, Weleda führt es weiter.
Ich war beeindruckt von dieser unglaublichen Menge
an Handarbeit. Und davon, was das Projekt für die Region
bringt.“ Für Bernd Seliger ist dann auch klar, welchen Anspruch
er für sich selbst ableitet: „Man sieht dem Produkt
nicht an, was alles dahinter steckt. Da sind wir Gestalter gefordert,
das Unsichtbare sichtbar zu machen.“
Ein ganz anderer Film, aber ein gemeinsamer Nenner:
Denn unsichtbar bleibt häufig auch der Sinn, Zweck und Inhalt
von Möbel-Aufbauanleitungen. Ein Umstand, der nicht
nur private Kunden einschlägiger Möbelhäuser ärgert. Auch
Möbelhersteller bekommen Probleme, wenn sie ihre edlen
Schrankwand-Modelle beim Kunden von meist ungelernten
Kräften aufbauen lassen – mit nichts als einem unverständlichen
Stück Papier als Unterstützung. Die Reklamationen
häufen sich.
Gwinner Wohndesign wusste diesem Phänomen wirkungsvoll
zu begegnen, es ließ sich von Zoodesign Filme
drehen, die den Aufbau der Möbel zeigen – inklusive aller
kleinen Tipps und Tricks. „Die Aufbauanleitung ist unser
Drehbuch. Im Film ist dann allerdings vieles besser zu erkennen
und leichter zu verstehen.“ Inzwischen ist eine ganze
Serie entstanden, die Anzahl der Reklamationen ist deutlich
gesunken, und der Kunde mag die Filme so sehr, dass er
sie in seinen Möbel-Ausstellungen auf Plasmabildschirmen
laufen lässt. Filmischer Erfolg jenseits vom Oscar. cs
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designer agd:
S V E N J A R I E D E & B E R N D S E L I G E R
fachbereich:
Film, Animation, Multimedia, TV- &
Kinospots, CD, Kataloggestaltung
spezialität:
Artgerechte Gestaltung
ort:
Schwäbisch Gmünd
kontakt:
www.zoodesign.de