DESIGN IM FILM - Juliane Zielonka

T R A ILE R GE S C H EH E N V OR DE M F ILM E R E IGNIS S E E R Z Ä H LE N N A C H DR EHS C H LUS S A B S PA N N DE SIGN E R S P R A X IS A G D IN T E R N
Die Würde des Menschen
ist unantastbar
1 9 G U T E G R Ü N D E F Ü R D E M O K R A T I E O D E R : W I E Z W E I D E S I G N E R D E M G R U N D G E S E T Z Z U
E I N E M K I N O - G E S I C H T V E R H A L F E N .
Das Signet GG 19 ist Gewinner des
EULDA Award 2007.
www.gg19.de
B
designer agd:
L I S A N I E S C H L A G & L A R S W E N T R U P
fachbereich:
Kommunikationsdesign
spezialität:
Corporate Design,
Buch- & Zeitschriftengestaltung
ort:
Münster
kontakt:
www.nieschlag-und-wentrup.de
S
Vor fünf Jahren lernten Lisa Nieschlag und Lars Wentrup
den Berliner Regisseur Harald Siebler kennen, der über
ein kleines Budget und umso größere Ideen verfügte. Das
Resultat der ersten Zusammenarbeit war das Signet von
Sieblers Filmproduktion „movie members“, das 2006 mit
dem European Logo Design Award (EULDA) ausgezeichnet
wurde. Der ambitioniert-enthusiastische Filmprofi kon-
frontierte das Designer-Duo mit seinen ersten Visionen
für ein neues Filmprojekt – der filmischen Umsetzung des
Grundgesetzes. Lars Wentrup: „Wir waren in der Anfangs-
phase des Projektes GG 19 ebenso begeistert wie skeptisch.
Der intensive fachlich-freundschaftliche Dialog mit Harald
Siebler und großes gegenseitiges Vertrauen haben uns über
diese lange Zeit begleitet und getragen.“
Vom Filmplakat bis zum Internet-Auftritt stammt
das komplette Erscheinungsbild für das On- und Offline-
Marketing von GG 19 aus den Köpfen von Lisa Nieschlag
und Lars Wentrup. Die visuelle Umsetzung war besonders
anspruchsvoll, weil es sich bei dieser Produktion nicht nur
um einen Film handelt, sondern um 19 Kurzfilme à 6 Minuten,
erzählt von 19 Regisseuren zu 19 Artikeln des Grundgesetzes.
Der Cast ist hochkarätig – als Mitwirkende sind unter
anderem Justus von Dohnányi, Karoline Eichhorn, Kurt
Krömer, Anna Loos, Tobias Oertel, Ellen Schwiers, Anna
Thalbach, Elena Uhlig und Katharina Wackernagel mit von
der Gesetzes-Partie.
Entstanden ist eine einzigartige Filmkomposition und
eines der außergewöhnlichsten deutschen Filmprojekte der
letzten Jahre: 149 spannende, komische und anrührende
Filmminuten über unsere Verfassungswirklichkeit.
Als Key Visual entschieden sich die Designer für einen
Strichcode, der wie aufgestempelt wirkt. „Der Strichcode
symbolisiert einerseits die Kommerzialisierung und Entindividualisierung
und damit den Wertewandel unserer Gesellschaft
- andererseits sorgt er für den visuellen Zugang,“
so Lisa Nieschlag. So lebt nicht nur der Film selbst, sondern
auch das Design von Kontrasten und Perspektivwechseln.
Die horizontal über das Plakat laufenden Zahlenreihen
spiegeln die Reihenfolge der einzelnen Episoden wider.
„Das Design ist nicht nur werbewirksame Fassade, sondern
visualisiert die Kernbotschaft des Films und unterstützt
den kritischen Diskurs,“ erläutern Nieschlag + Wentrup ihr
Konzept.
Bundesweiter Kinostart von GG 19 war am 31. Mai 2007.
Über einen praktischen Kinofinder auf der Website findet
man die Kinos, die den Film noch, wieder oder endlich im
Programm haben. Wer an weitergehenden Informationen
interessiert ist, findet sie auf 144 Seiten für 12,90 Euro im
Buch zum Film von Prof. Dr. Uwe Wesel (ISBN 978-3-8067-
5150-5). Als didaktische Unterlage für den Politik- und
sozialwissenschaftlichen Schulunterricht kann das Material
ebenfalls online angefordert werden. Mehr als ein Buch
zum Film, der mehr ist als ein Film. Rein ins Kino und:
Film ab! smt