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MAGAZIN<br />
Das Immobilien-<strong>Magazin</strong> für Stuttgart und die Region<br />
HEFT 11/NOVEMBER 20<strong>16</strong>/ 2,90<br />
IMMOBILIEN<br />
AKTIONSPROGRAMM<br />
WOHNUNGSBAU<br />
Die Pläne der Regionalversammlung<br />
© taktics GmbH<br />
FINANZIERUNG<br />
KREDITVERGABE<br />
Die Auswirkungen der<br />
Wohnimmobilienkreditrichtlinie<br />
WOHNEN & LEBEN<br />
WOHNACCESSOIRES<br />
Die schönsten Gadgets<br />
für Ihr Zuhause<br />
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MAGAZIN<br />
IRIS GROSS<br />
Herausgeberin<br />
<strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong> goes digital<br />
➤➤ LIEBE LESERIN UND LIEBER LESER,<br />
der Immobilienmarkt in Stuttgart und der Region<br />
ist in Bewegung wie selten zuvor. Der baden-württembergischen<br />
Landeshauptstadt, bekannt<br />
für ihre seit Jahrzehnten prosperierende<br />
Wirtschaft, wurde erst jüngst nach 2012 und<br />
2014 zum dritten Mal in der gemeinsamen Studie<br />
des Hamburgischen Weltwirtschafts-instituts<br />
(HWWI) und der Berenberg Bank der Titel<br />
„Kulturhauptstadt Nummer eins“ in Deutschland<br />
verliehen, noch vor Millionenmetropolen<br />
wie München, Köln, Hamburg und Berlin. Kein<br />
Wunder demnach, dass immer mehr Menschen<br />
in Stuttgart leben wollen, obgleich viele es sich<br />
nicht mehr leisten können. Denn es fehlt, nicht<br />
allein aufgrund der topographischen Lage, bekanntlich<br />
an bezahlbarem Wohnraum.<br />
Rechtzeitig zur kalten Jahreszeit geben wir Ihnen<br />
auch wertvolle Tipps bei der Entscheidung hinsichtlich<br />
der richtigen Energiequelle und des<br />
passenden Heizungssystems. Und wie Sie Ihr Zuhause<br />
noch schöner gestalten, lesen Sie in unserem<br />
Artikel „Wohnaccessoires: Die schönsten<br />
Gadgets für Ihr Zuhause“.<br />
Apropos lesen: Seit Anfang September können<br />
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Welche Maßnahmen der Verband Region Stuttgart<br />
aktuell in seiner Regionalversammlung mit<br />
dem „Aktionsprogramm Wohnungsbau“ beschlossen<br />
hat, um die Not zu lindern, und wie<br />
auch die täglichen Einpendler, deren Zahl in den<br />
vergangenen Jahren um fast 15 Prozent auf täglich<br />
235.000 zugenommen hat, den städtischen<br />
Immobilienmarkt spürbar entlasten, erfahren Sie<br />
in dieser Ausgabe.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und<br />
eine gute Zeit,<br />
Ihre<br />
Iris Gross<br />
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<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
14 Der Wohnatlas 20<strong>16</strong><br />
60 Augen auf beim Fensterkauf<br />
Zukunftsthemen der<br />
Regionalversammlung -<br />
In Plänen kann niemand wohnen<br />
36 Neue Regularien bei der Kreditvergabe<br />
70 Wohnaccessoires: Trends 20<strong>16</strong><br />
INHALT NOVEMBER<br />
IMMOBILIEN<br />
➤ Zukunftsthemen der Regionalversammlung<br />
In Plänen kann niemand wohnen <strong>05</strong><br />
VERSICHERUNG & RECHT<br />
➤ Neue Urteile im Immobilien- und Mietrecht 46<br />
➤ Der Wohnatlas 20<strong>16</strong><br />
Wie Pendler die Immobilienmärkte entlasten14<br />
➤ Neues vom Markt22<br />
➤ SERIE: FERMO-MASSIVHAUS<br />
Eine 50-jährige Erfolgsgeschichte 24<br />
➤ Nachberichterstattung<br />
Fachmessen „EIGENTUM & WOHNEN“<br />
und „ENERGIE- UND BAUMESSE“32<br />
FINANZIERUNG<br />
➤ Neue Regularien<br />
Erschwerte Bedingungen bei der Kreditvergabe36<br />
➤ Das Forward Darlehen<br />
Die heutigen Zinsen für morgen sichern44<br />
SANIERUNG & ENERGIE<br />
➤ Die richtige Energiequelle<br />
Energiewende im Heizungskeller 48<br />
➤ Augen auf beim Fensterkauf<br />
So treffen Sie die richtige Wahl 60<br />
WOHNEN & LEBEN<br />
➤ Wohnaccessoires: Trends 20<strong>16</strong><br />
Die schönsten Gadgets für Ihr Zuhause 70<br />
➤ Dachgarten und Fassadenbegrünung<br />
Grüne Oase der Entspannung hoch über der Stadt 82<br />
Die Region Stuttgart gehört zu den wirtschaftsstärksten<br />
Zentren Europas. Rund 2,7 Millionen Menschen leben<br />
in den 179 Kommunen, einem hoch entwickelten und prosperierenden<br />
Ballungsraum, der für seine immense Wirtschaftskraft,<br />
seine technologische Spitzenstellung, eine exzellente<br />
Hochschullandschaft sowie seine hohe Lebensqualität bekannt<br />
ist. So wurde der baden-württembergischen Landeshauptstadt<br />
erst jüngst nach 2012 und 2014 zum dritten Mal in<br />
Folge in der gemeinsamen Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts<br />
(HWWI) und der Berenberg Bank der Titel<br />
„Kulturhauptstadt Nummer eins“ in Deutschland verliehen,<br />
noch vor Millionenmetropolen wie München, Köln,<br />
Hamburg und Berlin.<br />
➤<br />
Fotos: Sergey Nivens - fotolia.com, VadimGuzhva - fotolia.com, JenkoAtaman - fotolia.com, smow<br />
Foto: snowing12 - fotolia.com<br />
4 5
Immobilien<br />
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MAGAZIN<br />
nicht auf jenen Flächen umsetzen konnten, die laut Regionalplan<br />
dafür vorgesehen sind. Gleichzeitig will der Verband zusammen<br />
mit den 179 Kommunen ein gemeinsames regionales<br />
Mobilitätsmanagement entwickeln. Die Regionalversammlung<br />
sei für diese beiden Zukunftsthemen zuständig und habe<br />
daher das Privileg, Wohnungsbau und Weiterentwicklung des<br />
Nahverkehrs zusammen zu sehen und voranzutreiben, so Regionalpräsident<br />
Thomas Bopp.<br />
Bevölkerungsentwicklung ist der wichtigste<br />
Planungsparameter beim Wohnungsbau<br />
Bei aller Attraktivität der Landeshauptstadt: der Mangel<br />
an bezahlbarem Wohnraum im Talkessel ist evident.<br />
Die Debatte über den Wohnungsbau in der Region Stuttgart<br />
begleitet den Verband dabei schon seit geraumer Zeit. Steuerungsinstrument<br />
für die Entwicklung der Standorte ist der<br />
Regionalplan, in dem für einen Zeitraum von etwa 15 Jahren<br />
Siedlungsentwicklungen, Freiraumschutz oder der Erhalt und<br />
Ausbau von Infrastruktur festgeschrieben wird. Gleichzeitig<br />
werden darin beispielsweise auch Flächen ausgewiesen, die<br />
sich als Standorte für großflächigen Einzelhandel eignen. Die<br />
grundsätzliche Frage dabei ist, wie sich die jeweiligen Einwohnerzahlen<br />
voraussichtlich entwickeln werden, ob sie stagnieren,<br />
deutlich zunehmen oder schrumpfen. Zuletzt war ➤<br />
Die Weiterentwicklung des ÖPNV hat oberste Priorität,<br />
denn Stuttgart gilt als die Stauhauptstadt Deutschlands.<br />
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Doch was der Region auf der einen Seite zu einer Ausnahmestellung<br />
und internationaler Anerkennung verhilft, stellt die<br />
Städte und Kommunen andererseits auch vor so manche Herausforderung.<br />
So haftet Stuttgart etwa auch der zweifelhaften<br />
Ruf an, Deutschlands „Stauhauptstadt zu sein, was wiederum<br />
weder der Wirtschaftskraft noch der Lebensqualität zuträglich<br />
ist. Dringlichstes Problem aber ist zweifellos die angespannte<br />
Wohnraumsituation in den Ballungsräumen: fast<br />
überall ist die Not groß, fast überall fehlt es massiv an Wohnungen.<br />
Thomas Bopp, CDU-Politiker und langjähriger Vorsitzender<br />
des Verbands Region Stuttgart, geht zwischenzeitlich<br />
davon aus, dass Wohnungen für 150.000 Menschen in der<br />
Region geschaffen werden müssen, wie er sagt. „Das wäre die<br />
zweitgrößte Stadt der Region - und sie ist noch nicht gebaut.“<br />
„Aktionsprogramm Wohnungsbau“<br />
der Regionalversammlung soll<br />
Wohnungsbauflächen aktivieren<br />
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Um das Problem mit vereinten Kräften für die Zukunft anzugehen,<br />
hat der Verband Region Stuttgart jüngst in der Regionalversammlung<br />
mit großer Mehrheit ein „Aktionsprogramm<br />
Wohnungsbau“ beschlossen, ein Maßnahmenpaket das darauf<br />
abzielt, gemeinsam mit allen Akteuren „Wohnungsbauflächen<br />
zu aktivieren“. Im Mittelpunkt des Programms steht dabei<br />
insbesondere die Beratung und Unterstützung von Städten und<br />
Gemeinden, die ihre geplanten Wohnungsbauprojekte noch<br />
Foto: JCG - fotolia.com<br />
Foto: Jürgen Fälchle - fotolia.com<br />
6 7
Immobilien<br />
der Verband Region Stuttgart auf Grundlage statistischer<br />
Aussagen davon ausgegangen, dass der große Wachstum vorbei<br />
sei, so der regionale Planungsdirektor Thomas Kiwitt.<br />
Zwischenzeitlich hat sich allerdings gezeigt, dass diese Prognose<br />
falsch war.<br />
Stattdessen hält der Zuzug in die Region Stuttgart unvermindert<br />
an, was verschiedene Ursachen hat. Eine Rolle spielt dabei<br />
auch der momentane Flüchtlingsstrom, der den Bedarf<br />
nach preiswertem Wohnraum erhöht. Insbesondere aber ist<br />
die Region nach wie vor aus<br />
„DIE BEREITSTELLUNG<br />
VON WOHNRAUM IST EINE<br />
WICHTIGE VORAUSSETZUNG<br />
FÜR DIE ANWERBUNG VON<br />
FACHKRÄFTEN“<br />
wirtschaftlichen Gründen ein<br />
Einwanderungsland, das einen<br />
enormen Bedarf an hoch qualifizierten<br />
Fachkräften hat und beispielsweise<br />
auch ein bedeutender<br />
Forschungsstandort ist. Nirgendwo<br />
in Deutschland investieren<br />
Unternehmen so viel in<br />
Forschung und Entwicklung wie<br />
hier. Und mit 400 Patentanmeldungen pro 100.000 Erwerbstätigen<br />
führt die baden-württembergische Hauptstadtregion<br />
seit vielen Jahrzehnten die deutsche Patentstatistik an. Aber<br />
auch andere Wirtschaftszweige und Branchen haben ihren<br />
Anteil an der Beliebtheit der Region, etwa das kulturelle Angebot,<br />
an dem auch eine Vielzahl von Arbeitsplätzen hängt.<br />
„Kulturelle Vielseitigkeit bestimmt nicht nur die Attraktivität<br />
einer Stadt, sie ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor,<br />
denn Städte- und Kulturtourismus befinden sich auf einem<br />
Wachstumskurs“, betont Hans-Walter Peters, Chef der Berenberg<br />
Bank, in deren aktueller Studie auch die Bedeutung des<br />
kulturellen Klimas für die Stadtentwicklung untersucht wurde.<br />
„Kultur zieht hochqualifizierte und kreative Menschen an<br />
und ist ein wichtiger Entscheidungsparameter bei der Wahl<br />
des Wohn- und Arbeitsorts“, so Hans-Walter Peters.<br />
Die Formel ist simpel: Weil die Region Stuttgart mit ihren<br />
fünf umliegenden Landkreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen,<br />
Ludwigsburg und Rems-Murr viel zu bieten hat, wollen<br />
viele Menschen hier wohnen. Im Gegenzug ist es für die<br />
Region gleichzeitig von enormer Bedeutung, die Zahl der<br />
hoch qualifizierten Arbeitskräfte trotz demografischer Veränderungen<br />
und dem prognostizierten<br />
Bevölkerungsrückgang<br />
zumindest konstant zu halten.<br />
Diese Prämisse liegt auch dem<br />
Regionalplan zugrunde, dementsprechend<br />
sind die regionalplanerischen<br />
Spielräume für die<br />
Bereitstellung von Wohnbauflächen<br />
durch die Gemeinden ausgerichtet.<br />
Deren tatsächliche<br />
Umsetzung ist nach Einschätzung des Verbands „eine wichtige<br />
Voraussetzung für eine erfolgreiche Positionierung im<br />
Wettbewerb um Fachkräfte, da die demografische Entwicklung<br />
in den meisten Ländern Europas ähnlichen Trends wie<br />
in der Region Stuttgart folgt.“ So könnten auch Maßnahmen<br />
der Wirtschaftsförderung zur Anwerbung benötigter Fachkräfte<br />
nur dann greifen, wenn es gelinge, ausreichend Wohnraum<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Um die Zukunftsfähigkeit des Raums zu sichern und ein Entwicklungspotential<br />
zu ermöglichen, will der Verband Region<br />
Stuttgart im Zuge seines Aktionsprogramms weiteren Zuzug<br />
ermöglichen und nun noch intensiver bei Städten und ➤<br />
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Verband Region Stuttgart will intensiver bei Städten und<br />
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Foto: Jürgen Fälchle - fotolia.com<br />
Gemeinden darum werben, Planungsrecht zu erlassen. Im<br />
Gegenzug bietet die Region an, Kommunen bei städtebaulichen<br />
Konzepten, im Planungsverfahren und bei der Suche<br />
nach geeigneten Bauflächen zu unterstützen. Gleichzeitig sollen<br />
die Spielräume des Regionalplans ausgelotet und dieser in<br />
Einzelfällen gegebenenfalls auch geändert werden. Außerdem<br />
ist geplant, in ausgesuchten Beispielgemeinden Erfahrungen<br />
mit praktischen Lösungsansätzen zu gewinnen. In Aussicht<br />
gestellt hat die Region auch, über regionale Finanzierungsprogramme<br />
bauwillige Kommunen zu unterstützen. Konkret<br />
geht es dabei um Mittel aus dem Landschaftsparkprogramm,<br />
das pro Jahr aber nur ein Volumen von 1,5 Millionen Euro<br />
bereitstellt.<br />
Verknüpfung von Wohnraumentwicklung und<br />
öffentlichem Nahverkehr, um Verkehrsproblem zu lösen<br />
Der Zuzug von Einwohnern soll dabei auf jene regionalen<br />
Wohnbauschwerpunkte gelenkt werden, die entlang der<br />
S-Bahn-Achsen liegen: So lautet der gemeinsame Grundsatz,<br />
dem alle Parteien im Regionalparlament folgen. Erklärtes Ziel<br />
ist, die Wohnraumentwicklung mit dem öffentlichen Nahverkehr<br />
zu verknüpfen, um das Verkehrsproblem in dem ohnehin<br />
belasteten Ballungsraum nicht noch weiter zu verschärfen.<br />
An den betreffenden Standorten, die gut angebunden<br />
sind, so der politische Wille von CDU, Grüne, SPD und Linke,<br />
soll mit einer dichten Bebauung möglichst viel Wohnraum<br />
geschaffen werden, was vor allem für den Bau von mehrgeschossigen<br />
Häusern spricht. Im Regionalplan festgelegt ist zudem<br />
auch der Umfang an Wohnbauflächen für Kommunen.<br />
Demnach dürfen diese Flächen in kleineren Gemeinden innerhalb<br />
von 15 Jahren lediglich um drei Prozent wachsen. In<br />
Städten und Kommunen dagegen, die an die S-Bahn angeschlossen<br />
sind, liegt die zulässige Zuwachsrate bei 4,5 Prozent.<br />
Ein angestrebtes Wachstum, das einigen Mitgliedern der<br />
Regionalversammlung angesichts der aktuellen Wohnungsnot<br />
immer noch zu gering ausfällt, etwa den Fraktionen von<br />
Freien Wählern und FDP.<br />
Neben dem neuen Aktionsprogramm hat der Verband Region<br />
Stuttgart unter anderem bereits einen „regionalen Wohnungsgipfel“<br />
initiiert, zu dem Oberbürgermeister und zuständige<br />
Bürgermeister der Städte und Gemeinden mit regionalen<br />
Wohnungsbauschwerpunkten oder größeren Flächenreserven<br />
zu einem Gedankenaustausch geladen waren. Als Ergebnis<br />
des Treffens wurde unter anderem einvernehmlich festgehalten,<br />
„dass ein konzertiertes Vorgehen der Kommunen und<br />
des Verbands Region Stuttgart erforderlich ist, um rasch bedarfsgerechten<br />
Wohnraum zu schaffen.“ Zudem hat der Verband<br />
Anfang Juli zur Fachtagung „Wohnbauflächen mobilisieren“<br />
geladen, um weitere Möglichkeiten auszuloten, auf<br />
welchem Weg bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden<br />
kann. Gekommen waren unter anderem Experten der Immobilien-<br />
und Wohnungswirtschaft, Stadtplaner, Juristen und<br />
Architekten. Die vorgestellten Lösungsansätze reichen vom<br />
Entrümpeln der Baunormen über stärkere öffentliche Investitionen<br />
bis hin zu Verfahrensfragen bei der kommunalen Baulandumlegung<br />
oder dichtere Bauformen.<br />
Der aktuelle Regionalplan weist<br />
Flächen für 150.000 Menschen aus<br />
Wichtig ist dem Verband Region Stuttgart bei allen derzeitigen<br />
Aktivitäten eines, wie Regionaldirektorin Nicola Schelling<br />
betont: „Der Verband kann weder Baurecht schaffen<br />
noch Wohnungen bauen.“ Als Träger der Regionalplanung<br />
habe der Verband allerdings die Aufgabe, auf die Realisierung<br />
planerischer Vorgaben hinzuwirken. Im aktuellen Regionalplan<br />
seien geeignete Flächen ausgewiesen, auf denen 150.000<br />
Menschen ein neues Zuhause finden könnten. In den meisten<br />
Fällen ist allerdings kein Bauvorhaben geplant. Im März dieses<br />
Jahres hat der Verband daher eine Befragung in den betreffenden<br />
Gemeinden durchgeführt, warum diese freien Flächen<br />
nicht bebaut werden und was die Hemmnisse sind. Als<br />
besonders relevanter Aspekt wurde dabei unter anderem die<br />
fehlende Verkaufsbereitschaft der Eigentümer beziehungsweise<br />
zu hohe Preisvorstellungen genannt. Als weitere Argumente<br />
wurden aufgeführt: „naturschutzrechtliche Restriktionen“,<br />
eine „kritische Haltung der Bevölkerung gegenüber einer<br />
weiteren Siedlungsentwicklung“ und die damit verbundene<br />
„Zunahme des Verkehrs.“<br />
Als maßgebliche Hemmnisse haben die Kommunen zudem<br />
auch geltende Baustandards sowie die lange Dauer der Bauplanverfahren<br />
genannt.<br />
Auch an diesen konkreten Punkten will der Verband Region<br />
Stuttgart nun ansetzen, um Entwicklungsmodelle für die Zukunft<br />
zu schaffen und die Baukonjunktur auf allen Ebenen<br />
anzukurbeln. Die Region Stuttgart brauche „qualifizierte Zuwanderung“,<br />
betont Regionalpräsident Thomas Bopp. Fachkräfte<br />
wiederum bräuchten bezahlbaren Wohnraum. Man<br />
wolle und dürfe dabei aber keinesfalls alles zubauen. Es komme<br />
nun darauf an, so Bopp, „die Akzeptanz der Bevölkerung<br />
für den Bau von zusätzlichem Wohnraum“ zu fördern“. Der<br />
Regionalplan sei auf Wachstum gerichtet und zeige erhebliche<br />
Gestaltungsspielräume auf. Dazu müssten alle an einem<br />
Strang ziehen. Vor allem aber müssten die Wohnbauprojekte<br />
schnell auf den Weg gebracht werden. Denn, so Thomas Bopp:<br />
„In Plänen kann niemand wohnen.“ <br />
© Autor: Markus Heffner<br />
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Stadtplanung in Ballungszentren<br />
– alles dicht in der<br />
Region Stuttgart?<br />
Die Großstädte der Republik erleben eine Renaissance:<br />
Immer mehr Menschen wollen in den Ballungszentren<br />
leben, die großen Metropolen sind wieder angesagt und attraktiv<br />
als Wohnort. Was die urbanen Innenstädte ausmacht,<br />
ist ihre enorme Vielfalt, die Wege sind kurz und das Angebot<br />
ist riesengroß. Auch in der Region Stuttgart lässt sich dieser<br />
Trend beobachten, rund 2,7 Millionen Menschen leben in der<br />
Landeshauptstadt und den umliegenden Landkreisen Böblingen,<br />
Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr.<br />
Einerseits profitieren die Kommunen von diesem Boom,<br />
gleichzeitig ist damit aber auch eine enorme Herausforderung<br />
verbunden: Platz zu schaffen für all jene Menschen, die in der<br />
Stadt leben und arbeiten wollen.<br />
Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum wird immer spürbarer<br />
und hat sich zwischenzeitlich zu einem der dringlichsten<br />
Probleme in den Ballungszentren ausgewachsen, das gilt auch<br />
und insbesondere für die Landeshauptstadt Stuttgart. Knapp<br />
hundert Millionen Euro sollen daher alleine hier in den<br />
nächsten beiden Jahren in den geförderten Wohnungsbau investiert<br />
werden, sofern der städtische Haushalt die Umsetzung<br />
des ambitionierten Vorhabens zulässt. ln Kommunen<br />
wie Sindelfingen, Esslingen, Leonberg, Ludwigsburg und anderen<br />
Städten in der Region Stuttgart sieht es derweil nicht<br />
viel besser aus. Auch der Speckgürtel rund um Stuttgart<br />
wächst beständig - und mit ihm steigen auch außerhalb Stuttgarts<br />
die Grundstückspreise kräftig an.<br />
Die Branche drängt daher schon lange auf neue Strategien,<br />
bessere Rahmenbedingungen und intelligentere Lösungen<br />
beim Wohnungsbau, wozu allen voran die so genannte Nachverdichtung<br />
gehört. Einen Ballungsraum verdichten, also<br />
Platz für weiteren Wohnraum schaffen, ohne dafür bisher<br />
nicht bebaute Flächen in Anspruch zu nehmen, können Planer<br />
und Architekten grundsätzlich auf unterschiedliche Weise.<br />
Eine Möglichkeit ist, ehemals gewerblich genutzte Flächen<br />
umzuwidmen, also auf einem Industrieareal ein Neubaugebiet<br />
zu entwickeln oder ein ehemaliges Firmengebäude zum<br />
Wohnhaus umzubauen. Eine weitere innovative Möglichkeit<br />
der Nachverdichtung besteht darin, Ein- und Mehrfamilienhäuser<br />
zu erweitern, indem ein oder zwei Geschosse auf das<br />
Mauerwerk aufgesattelt werden.<br />
Um weitere neue Wege zu finden, auf den bestehenden Flächen<br />
der dicht besiedelten Ballungsräume zusätzlichen<br />
Wohnraum zu schaffen, hat das baden-württembergische Ministerium<br />
für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau erst<br />
jüngst mit zahlreichen Akteuren unterschiedlichster Disziplinen<br />
eine Wohnraum-Allianz für Baden-Württemberg gegründet.<br />
Auch bei diesem Projekt, das zwischenzeitlich zu<br />
den wichtigsten Initiativen der Landesregierung in dieser Legislaturperiode<br />
zählt, geht es insbesondere um die Themen<br />
Nachverdichtung und Umwidmen von brachliegenden Flächen.<br />
Immer mehr Menschen wollen in den großen Metropolen<br />
wohnen, was nur möglich ist, wenn dafür auf vorhandenen<br />
Flächen konsequent ausreichend Platz geschaffen und<br />
bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung gestellt wird. Wie das<br />
erfolgreich gelingen kann, hat die Wüstenrot Haus- und Städtebau<br />
GmbH nun beispielhaft vorgeführt. Mit dem Projekt<br />
URBAN LIVING wird das im Wohnungsbau erfahrene Unternehmen<br />
eine Revitalisierung eines Bestandsobjekts vornehmen.<br />
Im Rahmen des Projekts CITY FLAIR werden bisherige<br />
Büroflächen durch einen Abriss und einen anschließenden<br />
Neubau von Wohneinheiten sinnvoll umgenutzt. In<br />
beiden Fällen entsteht neuer und attraktiver Wohnraum.<br />
Weitere Projekte dieser Art, die ein Beitrag gegen den Wohnungsmangel<br />
sind, werden folgen. <br />
slm<br />
URBAN LIVING: Urbanstraße<br />
CITY FLAIR: Hohe Straße, Ecke Leuschnestraße<br />
Fotos: Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH<br />
12 13
Immobilien<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
Der Wohnatlas 20<strong>16</strong> -<br />
Wie Pendler die Immobilienmärkte<br />
entlasten<br />
Die Wechselbeziehung folgt dem stets gleichen Prinzip: Je<br />
höher die Preise für Immobilien in den attraktiven Citylagen<br />
steigen, desto mehr Menschen können und wollen sich<br />
in einer solch kostspieligen Lage kein Eigenheim mehr leisten<br />
und weichen in den Speckgürtel der umliegenden Landkreise<br />
aus. Hier ist es meist noch wesentlich günstiger, ein Häuschen<br />
zu kaufen oder zu bauen. Dafür nehmen es im Gegenzug viele<br />
in Kauf, zur Arbeit in die Innenstädte zu pendeln – was den<br />
städtischen Immobilienmarkt spürbar entlastet. Zu diesem<br />
Ergebnis ist jedenfalls die jüngste Postbank-Studie ➤<br />
Foto: Sergey Nivens - fotolia.com<br />
14 15
Immobilien<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
„Wohnatlas 20<strong>16</strong> – Leben in der Stadt“ gekommen, in der die<br />
Immobilienmärkte in den 36 bundes- und landesweit größten<br />
Städten unter die Lupe genommen.<br />
Zahl der Einpendler in Stuttgart ist in<br />
den letzten Jahren um 15 % gestiegen<br />
Zu Deutschlands Pendler-Hochburgen mit überdurchschnittlich<br />
vielen Berufstätigen, die teilweise weit außerhalb der<br />
Stadt wohnen, zählt demnach neben Frankfurt und Düsseldorf<br />
insbesondere auch die Region Stuttgart. In der Mainmetropole,<br />
die Spitzenreiter in dieser Statistik ist, liegt die Zahl<br />
der so genannten Einpendler bei fast 50 Prozent. Die baden-württembergische<br />
Landeshauptstadt bringt es auf dem<br />
dritten Platz immerhin noch auf eine Quote von 38 Prozent.<br />
Laut Statistischem Amt der Stadt Stuttgart hat die Zahl der<br />
Einpendler in den vergangenen Jahren um fast 15 Prozent auf<br />
täglich 235.000 zugenommen. In absoluten Zahlen ist das ein<br />
Anstieg von immerhin rund 30.000 zusätzlichen Einpendlern<br />
am Tag. Überdurchschnittlich hoch sind dabei die Zuwächse<br />
jener Berufstätigen, die in den Landkreisen Esslingen und<br />
Böblingen leben, ihren Arbeitsplatz aber in Stuttgart haben.<br />
Wie stark die Immobilienpreise in den Metropolen steigen<br />
würden, wenn nur die Hälfte der Pendler aus der Region und<br />
dem Umland ihren Wohnsitz in der Stadt hätten, zeigt eine<br />
Modellrechnung in der Postbank-Studie. Den stärksten Preisanstieg<br />
würde bei dieser Betrachtung mit fast 50 Prozent<br />
Frankfurt verzeichnen. In Stuttgart, Mannheim und Düsseldorf<br />
würden die Preise für ein Eigenheim der Rechnung zufolge<br />
um immerhin noch fast 40 Prozent ansteigen. Entsprechend<br />
fällt auch die Schlussfolgerung in der Studie aus: „In<br />
Städten, die ihre Infrastruktur gezielt für Pendler aus dem<br />
Umland ausbauen, wird der Preisanstieg von Immobilien innerhalb<br />
der Stadtgrenzen gebremst“, betont Dieter Pfeiffenberger,<br />
Bereichsvorstand Immobilienfinanzierung der Postbank.<br />
Den Pendlern aus dem Umland mit einer guten Infrastruktur<br />
und dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs das<br />
Leben zu erleichtern, sei ein nachhaltiger Beitrag, die Immobilienmärkte<br />
zu entspannen. Die Studie belege, so Dieter<br />
Pfeiffenberger: „Eine gute Anbindung des Umlandes führt zu<br />
sinkenden Immobilienpreisen im Stadtgebiet.“<br />
Die Zahl der Auspendler wächst überproportional<br />
Zumindest in der Region Stuttgart ist die Rechnung seit einigen<br />
Jahren aber durchaus etwas komplizierter, da es gleichzeitig<br />
eine Gegenbewegung gibt. Zwar ist Stuttgart als Firmenstandort<br />
nach wie vor äußerst attraktiv, etwa auch für<br />
Dienstleistungsunternehmen. Allerdings fehlt es zunehmend<br />
an geeigneten Standorten. Denn: Gewerbegebiete sind aufgrund<br />
der begrenzten Expansionsmöglichkeiten im Talkessel<br />
knapp und teuer. Die Folge davon ist, dass nicht nur die Berufstätigen<br />
in das Umland ziehen, sondern zunehmend auch<br />
Unternehmen, die sich hier zu günstigeren Konditionen ansiedeln<br />
können. Mitarbeiter dieser Firmen, die im Stadtgebiet<br />
Stuttgart leben, werden durch solch einen Umzug dann plötzlich<br />
ihrerseits zu Pendlern in die andere Richtung, zu so genannten<br />
Auspendlern. Die Zahlen des Statistisches Amtes der<br />
Landeshauptstadt zeigen dabei, dass es in diesem Bereich sogar<br />
wesentlich größere Zuwächse gibt. So ist die Zahl der Berufspendler,<br />
die aus Stuttgart zur Arbeit ins Umland fahren,<br />
in den vergangenen Jahren um immerhin knapp 42 Prozent<br />
gestiegen. Das macht ein Plus von 24.500 Pendlern auf nun<br />
fast 82.000. Oder anders anders ausgedrückt: Jeder siebte Einwohner<br />
verlässt laut Statistischem Amt täglich seinen Wohnort<br />
Stuttgart, weil er einen Job außerhalb der Stadt hat. Eine<br />
Gegenbewegung, von der vor allem die Kommunen im Umland<br />
profitieren. Insbesondere jene, die gut an den öffentlichen<br />
Nahverkehr angebunden sind. Die Nachfrage nach geeigneten<br />
Standorten ist laut Verband Region Stuttgart teilweise<br />
so groß, dass die Kommunen sogar wählerisch sein und<br />
sich die Unternehmen aussuchen können, die sich neu ansiedeln<br />
wollen.<br />
Wer im Umland arbeitet, zieht nicht<br />
zwangsläufig in die Peripherie<br />
Für die Statistiker der Landeshauptstadt lässt sich aus diesem<br />
Trend aber gleichzeitig auch ablesen, dass Stuttgart als Wohnort<br />
zunehmend attraktiv wird. Was heißt: Viele wollen in der<br />
Stadt bleiben, auch wenn sie eine Arbeitsstelle im Umland<br />
oder noch weiter weg haben und dies mit längeren Fahrten<br />
verbunden ist. Es gebe ein stärkeres Bedürfnis nach Urbanität,<br />
hat jüngst Lucas Jacobi erklärt, der beim Statistischen Amt<br />
der Landeshauptstadt für den Bereich Wirtschaft zuständig<br />
ist. Möglicherweise habe sich unter anderem der starke Ausbau<br />
der Hochschulen und anderer Bildungseinrichtungen in<br />
den vergangenen Jahren bezahlt gemacht. Wer in Stuttgart<br />
studiert hat, so Jacobi, schätzt beispielsweise das Kulturangebot<br />
und will daher nach Möglichkeit auch hier wohnen bleiben,<br />
auch wenn er dafür einen längeren Pendlerweg in Kauf<br />
nehmen muss.<br />
Auch Jürgen Wurmthaler vom Verband Region Stuttgart<br />
(VRS) beschäftigt sich intensiv mit dieser Entwicklung, die<br />
einer näheren Betrachtung bedarf, wie er bei der Vorstellung<br />
der jüngsten Zahlen erklärt hat. Unter dem Strich habe Stuttgart<br />
immer noch sehr viel mehr Einpendler als Auspendler,<br />
betont er. Nach wie vor würden in der Landeshauptstadt mehr<br />
Arbeitsplätze als in irgendeiner anderen Stadt der Region entstehen,<br />
so Wurmthaler, der beim VRS als Leitender Direktor<br />
den Bereich Wirtschaft und Infrastruktur verantwortet. Die<br />
Zahl der Einpendler sei mit 235.000 vier Mal so hoch wie der<br />
der Berufstätigen, die auf dem Weg zum Arbeitsplatz die Stadt<br />
verlassen würden.<br />
Knapp 390.000 sozialversicherungspflichtige Jobs hat das Statistische<br />
Amt der Landeshauptstadt im Vorjahr für Stuttgart<br />
geführt, so viele wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Auf dieser<br />
Grundlage haben die Statistiker auch die Verteilung berechnet,<br />
wo diese Berufstätigen leben. Rund 40 Prozent der Menschen,<br />
die in Stuttgart ihren Arbeitsplatz haben, wohnen<br />
demnach auch im Stadtgebiet. Der größere Teil<br />
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MAGAZIN<br />
allerdings, also die restlichen 60 Prozent, pendelt jeden Tag<br />
aus dem Umland in die Stadt, insbesondere aus einem der<br />
fünf umliegenden Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen,<br />
Ludwigsburg und Rems-Murr. Spannend ist dabei die<br />
Frage, mit welchem Verkehrsmittel die Pendler unterwegs<br />
sind. Ein guter Teil nutzt den öffentlichen Nahverkehr, vor allem<br />
die S-Bahnen und Regionalzüge. Folgerichtig haben sich<br />
auch die Zahlen des Verkehrs- und Tarifverbundes (VVS) parallel<br />
zur Pendlerstatistik entwickelt. So sind die Fahrten von<br />
Berufspendlern nach Stuttgart von 2006 bis 2014 von täglich<br />
62.400 auf fast 70.000 gestiegen. Umgekehrt hat die Zahl der<br />
Fahrten ins Umland von 17.300 auf 22.000 zugelegt, was einen<br />
Anstieg um knapp 28 Prozent bedeutet. Auch VVS-Geschäftsführer<br />
Horst Stammler sieht die Ursachen für diese<br />
Entwicklung einerseits in einem „Trend zur Urbanisierung“.<br />
Gleichzeitig hätten etliche Großfirmen viele Arbeitsplätze im<br />
Umland geschaffen, etwa Bosch mit dem neuen Forschungszentrum<br />
in Renningen oder Porsche mit dem Entwicklungszentrum<br />
in Weissach.<br />
So oder so: die Verkehrsbewegungen, die bei der Fahrt zur<br />
Arbeit entstehen, sind enorm: Etwa 900 000 Menschen in der<br />
Region Stuttgart pendeln täglich zu ihrem Arbeitsplatz, ob<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto lässt sich dabei<br />
letztlich nur schwer differenzieren. Bei Stichtagserhebungen<br />
wurden an der Stuttgarter Markungsgrenze bereits bis zu<br />
830.000 Fahrzeuge gezählt, zu Spitzenzeiten wird auf den<br />
Straßen im Stadtgebiet regelmäßig die Kapazitätsgrenze erreicht.<br />
Auch das, die Verzögerungen bei der Fahrt zur Arbeit,<br />
wirkt sich laut Studie der Postbank letztlich auf die Immobilienpreise<br />
aus, insbesondere in der staugeplagten Region Stuttgart.<br />
Um 48 Prozent verlängert sich hier die Anfahrt zur Arbeit<br />
im Berufsverkehr, gemessen an der Fahrzeit bei freien<br />
Straßen. Damit liegt Stuttgart in dieser Statistik mit Abstand<br />
auf dem bundesweiten Spitzenplatz. Eine Verbesserung der<br />
Infrastruktur, durch die Berufstätige aus dem Umland Zeit<br />
sparen, würde die innerstädtischen Immobilienmärkte weiter<br />
entlasten und die Preise drücken, so das Ergebnis der Studie.<br />
Umgekehrt zeigt sich im Vergleich deutscher Großstädte, dass<br />
die Pendlerquote um sieben Prozent steigt, wenn die Quadratmeterpreise<br />
auf dem Wohnungsmarkt um 1.000 Euro zunehmen.<br />
Kaufpreise für Neubauwohnungen in Stuttgart<br />
legten binnen fünf Jahren um mehr als 60 % zu<br />
Daran gemessen, dürfte in der Region Stuttgart auch künftig<br />
mit einem weiteren Anstieg der Zahl der Berufspendler zu<br />
rechnen sein. Im aktuell vorgestellten Immobilienatlas des<br />
städtischen Gutachterausschusses sind jedenfalls weiter heftige<br />
Preissprünge auf dem überwiegenden Teil des Wohnungsmarktes<br />
zu beobachten. Die Steigerungsraten beim Wiederverkauf<br />
seien zweistellig, hat der stellvertretende Vorsitzende<br />
des städtischen Gutachterausschusses, Martin Weller, erst vor<br />
kurzem erklärt. Eine Trendwende sei nicht in Sicht. Bei den<br />
knapp 640 Eigentumswohnungen, die im zweiten Quartal<br />
20<strong>16</strong> aus dem Bestand verkauft wurden, lag der Durchschnittswert<br />
mit 3085 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche<br />
erstmals über der Marke von 3000 Euro. Im Vorjahreszeitraum<br />
lag diese Marke noch 400 Euro niedriger.<br />
Bemerkenswert sind zudem die Ausreißer nach oben: Der<br />
Spitzenwert, der für eine Wohnung in der Stadtmitte bezahlt<br />
wurde, liegt bei stolzen 9776 Euro pro Quadratmeter. Bei den<br />
verkauften Neubauwohnungen liegt der Mittelwert im gesamten<br />
Stadtgebiet laut Immobilienatlas, dessen Daten aus den<br />
realen Verkäufen ermittelt werden, bei knapp über 5000 Euro<br />
pro Quadratmeter. Auch das ist ein spürbarer Anstieg im Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum. Auf dem ersten Platz liegt mit<br />
11.902 Euro eine der Luxuswohnungen im neuen Wohn- und<br />
Hotelturm Cloud No 7 im Europaviertel. Diesen Zahlen der<br />
Gutachterausschüsse für Grundstückswerte zufolge sind die<br />
Kaufpreise für Neubauwohnungen in Stuttgart von 2010 bis<br />
2015 um mehr als 60 Prozent gestiegen, was der Landeshauptstadt<br />
bundesweit den Spitzenplatz in dieser Statistik beschert.<br />
Gefolgt von München, Köln, Dortmund und Berlin. Eine<br />
Trendwende, so die Aussicht für die Zukunft, können die Immobilienexperten<br />
nicht erkennen.“ <br />
© Autor: Markus Heffner<br />
R<br />
Wissenswertes<br />
Die Postbank-Studie „Wohnatlas 20<strong>16</strong> - Leben in der<br />
Stadt“ wurde unter der Leitung von Michael Bräuninger<br />
durchgeführt, Professor an der Helmut-Schmidt-Universität<br />
und Experte für Economic<br />
Trends Research. Analysiert wurden in der Studie die<br />
30 größten deutschen Städte sowie sechs Städte, die jeweils<br />
die größten eines Bundeslandes sind und nicht zu<br />
den Top 30 gehören. Im Fokus der Analyse steht die<br />
Entwicklung der Infrastruktur in Bezug auf die städtischen<br />
Immobilienmärkte.<br />
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18 19
Immobilien / Neues vom Markt<br />
Wohnungsmärkte in<br />
Deutschland bleiben<br />
gespalten<br />
Während der Wohnungsbau in attraktiven Großstädten<br />
wie Stuttgart und deren Umland mit der wachsenden<br />
Nachfrage noch nicht Schritt hält und preisgünstige Wohnungen<br />
fehlen, ist das Wohnungsangebot in Regionen abseits der<br />
Ballungsräume weitaus größer als die Nachfrage. Preisrückgänge,<br />
Leerstand und die Gefährdung der Wirtschaftlichkeit<br />
des Immobilienbesitzes sind die Folge. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt der Bericht "Wohnungs- und Immobilienmärkte in<br />
Deutschland", den das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und<br />
Raumforschung (BBSR) heute in Berlin vorgestellt hat.<br />
Die Schere der Wohnungsmieten zeigt, wie groß die Unterschiede<br />
sind: Die Spanne bei den durchschnittlichen Neuvertragsmieten<br />
reichte im ersten Halbjahr 20<strong>16</strong> von 4,24 € je m²<br />
in Wunsiedel im Fichtelgebirge bis zu 15,52 € je m² in der<br />
Stadt München. Vor allem in einigen großen Städten über<br />
500.000 Einwohner und in kleineren Großstädten steigen die<br />
Mieten weiter. Bundesweit legten die Neuvertragsmieten im<br />
ersten Halbjahr um 3,2 % zu. Getrieben werden die Mieten<br />
durch die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum in<br />
wachsenden Städten.<br />
Baufertigstellungen hinken Baugenehmigungen hinterher<br />
14.000 neue Mietwohnungen<br />
gefördert. "Es ist positiv, dass<br />
der geförderte Wohnungsneubau<br />
zuletzt wieder in<br />
Schwung gekommen ist", betonte<br />
Herrmann. "Mit der<br />
deutlichen Aufstockung der<br />
Bundesmittel für die soziale<br />
Wohnraumförderung der<br />
Länder ist das Ziel verbunden,<br />
mehr Mietwohnungen<br />
als bisher fertigzustellen."<br />
Der BBSR-Direktor mahnte<br />
angesichts des knappen Baulandes<br />
in den wachsenden<br />
Groß- und Universitätsstädten<br />
an, stärker als bisher den<br />
Gebäudebestand in den Blick<br />
zu nehmen. Durch Um- und Ausbaumaßnahmen an bestehenden<br />
Gebäuden ließen sich erhebliche Potenziale heben.<br />
Auch durch Dachausbauten und -aufstockungen könnten<br />
Zehntausende Wohnungen geschaffen werden. Darüber hinaus<br />
böten Umwandlungen von Büro- und Verwaltungsbauten<br />
und anderen Bauten in Wohngebäude wichtige Möglichkeiten,<br />
um mehr Wohnraum im Bestand zu schaffen. Und sie<br />
helfen, die Inanspruchnahme von zusätzlichen Flächen für<br />
Bauland zu begrenzen.<br />
Als weitere Herausforderung für den Gebäudebestand nennt<br />
der Bericht die altersgerechte Anpassung an die Bedürfnisse<br />
einer alternden Gesellschaft. Schon heute fehlen dem Bericht<br />
zufolge bis zu 2 Mio. altersgerechte Wohnungen. Bis 2030 sind<br />
zusätzlich etwa 2,9 Mio. altersgerechte Wohnungen mit einem<br />
geschätzten Investitionsbedarf von bis zu 50 Mrd. € erforderlich.<br />
Der Wohnungs- und Immobilienmarktbericht 20<strong>16</strong> ist<br />
im Steiner Verlag erschienen und kann für 20 € zuzüglich<br />
Versandkosten bestellt werden.<br />
(Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung)<br />
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Immobilien clever verkaufen!<br />
"Die hohen Baugenehmigungszahlen für das erste Halbjahr<br />
20<strong>16</strong> machen deutlich, dass der Markt auf die Wohnungsknappheit<br />
mit einer Ausweitung des Angebots reagiert. Angesichts<br />
der hohen Preise in den Kernstädten suchen sich immer<br />
mehr Bauherren bezahlbarere Alternativen außerhalb<br />
der Großstädte", sagte BBSR-Direktor Harald Herrmann.<br />
Nach Auswertungen der Wohnungsmarktexperten legten die<br />
Genehmigungszahlen im ersten Halbjahr 20<strong>16</strong> vor allem in<br />
den Umlandkreisen der Großstädte gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
überdurchschnittlich zu. Herrmann mahnte aber:<br />
"Nicht jede Wohnung, die genehmigt wird, wird am Ende<br />
auch gebaut. Die Baugenehmigungen dürften sich erst in zwei<br />
bis drei Jahren auch in deutlich höheren Neubauzahlen niederschlagen."<br />
Im vergangenen Jahr waren 248.000 neue Wohnungen<br />
fertiggestellt worden. Der jährliche Neubaubedarf<br />
liegt dem Bericht zufolge bei 350.000 bis 400.000 Wohnungen.<br />
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Der Neubau im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung<br />
der Länder gewinnt für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums<br />
wieder an Bedeutung, wie aus der BBSR-Studie hervorgeht.<br />
Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre wurden im Rahmen<br />
der sozialen Wohnraumförderung der Länder jährlich<br />
nur etwa 10.000 Mietwohnungen fertiggestellt. Erst 2014 und<br />
2015 gingen die Zahlen etwas nach oben. 2015 wurden über<br />
Unverbindliche Illustration<br />
20<br />
Foto: Harald Biebel - fotolia.com
Immobilien / Neues vom Markt<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
100 % Made in Germany -<br />
100 % echt?<br />
Made in Germany" – der Slogan, mit dem in Großbritannien<br />
einst vor Importware gewarnt wurde, steht längst<br />
für solides Handwerk, für Stabilität, er funktioniert als Qualitätssiegel<br />
und bedeutet deutsche Wertarbeit. Made in Germany<br />
weckt Vertrauen. Was aber steckt dahinter? Wie viel "Made<br />
in Germany" verbirgt sich tatsächlich hinter Produkten und<br />
ist es überhaupt sinnvoll, so viel wie möglich hier zu produzieren,<br />
wenn etwas woanders in ähnlicher Qualität und vor<br />
allem deutlich günstiger hergestellt werden kann?<br />
Zur Erörterung dieser Frage hat die Firma InteriorPark. in<br />
Stuttgart Mitte September 20<strong>16</strong> Repräsentanten in Deutschland<br />
ansässiger und hier produzierender Unternehmen zu einer<br />
Expertenrunde in ihre Geschäftsräume eingeladen. Moderiert<br />
vom Architekturjournalisten Thomas Geuder (raumjournalismus)<br />
diskutierten Matthias Fuchs (Marketingleitung<br />
FSB), Cordula Jahn (Marketingleitung Findeisen), Angélique<br />
Krauter (Vertriebsleitung art aqua), Katrin Riedrich (Marketingleitung<br />
DLW Flooring) und Ulrich Sattler (Geschäftsführer<br />
Sattler Lighting) vor einem fachkundigen Publikum über<br />
die Vor- und Nachteile der hiesigen Produktion.<br />
Der richtige Angebotspreis<br />
macht den Immobilienverkauf<br />
zum Erfolg<br />
Immobilienverkäufer haben es nicht leicht, wenn sie ihre<br />
Immobilie verkaufen wollen, denn es stellt sich die Frage:<br />
Verkehrswert, Ertragswert, Einheitswert, Verkaufswert – was<br />
gilt denn nun? Die Eigentümer müssen diese Begriffe nicht<br />
definieren und auch nicht die einzelnen Werte selbst berechnen<br />
können. Dennoch ist es unerlässlich, im Verkaufsfall den<br />
realistischen Wert einer Immobilie zu ermitteln, andernfalls<br />
besteht die Gefahr, dass bares Geld verschenkt wird.<br />
Angebotspreis ist nicht Verkaufspreis<br />
Zwischen dem zu Beginn der Vermarktung genannten Angebotspreis<br />
und dem tatsächlich erzielten Verkaufspreis gibt es<br />
in der Regel einen Unterschied. Wie hoch der ist, entscheidet<br />
darüber, ob der Verkäufer am Ende zufrieden ist und einen<br />
guten Preis erzielt oder unter Wert verkauft hat. Der private<br />
Immobilienverkäufer möchte verständlicherweise das bestmögliche<br />
Ergebnis erzielen. Deshalb neigt er oft dazu, den<br />
Angebotspreis möglichst hoch anzusetzen. Doch die Erfahrung<br />
zeigt, dass genau dieses Vorgehen ein Fehler sein kann.<br />
Eine Auswertung der Kreissparkasse Köln, der Zeitschrift Immobilien<br />
Profi und des iib Instituts Dr. Hettenbach belegen<br />
das.<br />
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Natürlich hat „Made in Germany“ seinen Preis, an eine Auslagerung<br />
der Produktion denkt dennoch keiner der Podiumsteilnehmer.<br />
Sie alle schätzen kurze Wege, direkten Kontakt<br />
zu Partnern und Lieferanten und eine gut funktionierende<br />
Kommunikation. Letztendlich profitieren anspruchs volle<br />
Kunden von den hohen Qualitätsstandards bei der Materialauswahl<br />
und der Verarbeitung – man kann also sagen, die<br />
Produkte sind ihren Preis wert, also preiswert. Ein facettenreiches<br />
Thema, bei dem sich an diesem Abend alle Teilnehmer<br />
auf ein Festhalten an der Produktion vor Ort, also „Made in<br />
Germany“ einigen konnten.<br />
slm<br />
Entscheidend für den erfolgreichen Verkauf ist eine professionelle<br />
Einschätzung des Verkaufspreises. Von diesem realistischen<br />
Wert ausgehend, legt der erfahrene Verkäufer den Angebotspreis<br />
fest. Weicht dieser um mehr als 20 Prozent nach<br />
oben ab, verlängert sich die Vermarktungszeit bis auf das<br />
Sechsfache und der tatsächlich erzielte Verkaufspreis kann<br />
um bis zu 15 Prozent unter dem Preis liegen, der unter optimalen<br />
Bedingungen erzielbar gewesen wäre.<br />
Der Erfolg eines Immobilienverkaufs hängt letztendlich maßgeblich<br />
davon ab, wie genau der Angebotspreis kalkuliert<br />
wurde. Je weiter er sich vom realistischen Marktpreis entfernt,<br />
desto schlechter das Ergebnis. In der aktuellen Marktphase<br />
gab es bereits zahlreiche Fälle, in denen sich Interessenten im<br />
Preis hochgeboten haben. Voraussetzung ist auch in diesem<br />
Fall, dass der Angebotspreis nicht zu hoch angesetzt wird, sodass<br />
sich genügend Kaufinteressenten mit Kaufpreisangeboten<br />
melden. Einige Makler, wie z.B. Garant Immobilien, bieten<br />
heute einen Service, indem sie die Immobilie vor dem<br />
Verkauf professionell und kostenlos bewerten. Dies führt zu<br />
Sicherheit bei der Definition des gewünschten Angebotspreises.<br />
slm<br />
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hinaus. In unserer Serie „Bedeutende Unternehmen aus der<br />
Region“ stellen wir in dieser Ausgabe dieses renommierte<br />
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sichern dabei eine überdurchschnittliche Kundenzufriedenheit<br />
und eine hohe Weiterempfehlungsquote. ➤<br />
Foto: FERMO-MASSIVHAUS AG<br />
24 25
Serie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
vorhaben ihres Vaters, einem typischen schwäbischen Unternehmer,<br />
des Öfteren erlebt hatten, „dass schlechte Organisation<br />
ein zentrales Problem und auch einer der größten Kostentreiber“<br />
ist, so Firmengründer Paul Rössle. Inspiriert wurden<br />
die beiden dabei vom Wirtschaftsmotor der 60er Jahre: Dem<br />
Maschinenbau, dessen ausgefeilte Organisationsstruktur sie<br />
einfach auf die Bauindustrie übertragen hätten, wie Paul<br />
Rössle erzählt.<br />
Kein Haus ist wie das andere. Jedes einzelne wird individuell<br />
konzipiert und steht für etwas ganz Besonderes.<br />
Oberstes Geschäftsprinzip der Firmengründer war von Beginn<br />
an, einen Festpreis und eine klar definierte Bauzeit zu<br />
garantieren, was sich auch nach über 2000 gebauten Häusern<br />
bis zum heutigen Tag nicht geändert hat, wie Oliver Böhler<br />
betont. „Wir können fast auf die Kalenderwoche genau vorhersagen,<br />
wann wir das Haus schlüsselfertig übergeben werden.<br />
Mit diesem Versprechen haben wir eine Ausnahmestellung<br />
in der Baubranche“, so der Vorstand, der an der Universität<br />
Stuttgart technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre<br />
mit Nebenfach Baumanagement studiert hat und seit 18 Jahren<br />
im Unternehmen ist. Etwa zehn Monate kalkulieren die<br />
firmeneigenen Planer zwischen Spatenstich und Schlüsselübergabe<br />
für ein typisches Einfamilienhaus mit rund 200<br />
Quadratmetern Wohnfläche, erklärt Böhler. Die Kosten dafür<br />
fallen je nach Architektur und Ausstattung sehr unterschiedlich<br />
aus, in allen Fällen werden sie aber als Festpreis garantiert.<br />
Im Schnitt werde jede Woche ein fertiges Haus an die<br />
neuen Besitzer übergeben, so Böhler.<br />
Die Liste an schwärmerischen Kommentaren und Rückmeldungen<br />
ist lang. „Wir fühlen uns pudelwohl in unserem neuen<br />
Haus. Das haben wir Ihren immer netten, hilfsbereiten und<br />
unkomplizierten Mitarbeitern zu verdanken“, hat etwa eine<br />
Familie aus Weissach ins Kundenbuch geschrieben. Direkt<br />
darüber steht der Eintrag eines offenbar glücklichen Hausbesitzers<br />
aus Stuttgart: „Wir spüren den guten Geist aller Beteiligten,<br />
die wir für immer mit diesem Haus verbinden - vielen<br />
Dank.“ In diesem Stil setzt sich die Reihe fort: „Alles nach<br />
Plan gelaufen“, „Wir sind begeistert und freuen uns über das<br />
Ergebnis“, „Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, mit Ihnen gemeinsam<br />
unseren Haustraum zu verwirklichen.“ Ein Reigen<br />
an Danksagungen, in den sich auch prominente Häuslebauer<br />
eingereiht haben. „Wir haben viele nette Erinnerungen an die<br />
wunderschöne Bauphase. Die Jungs waren flott unterwegs,<br />
haben einen klasse Job gemacht und waren immer gut drauf “,<br />
schreibt etwa Hansi Müller, Ex-Nationalspieler und Fußball-Legende<br />
vom VfB Stuttgart, der für seine Familie in Korb<br />
ein neues Eigenheim gebaut hat. Sein Fazit: „Wir werden FER-<br />
MO jederzeit sehr gerne weiter empfehlen.“<br />
Das hören die Verantwortlichen im Hause FERMO natürlich<br />
gerne – noch dazu hören sie es ziemlich häufig. „Wir leben<br />
fast zu hundert Prozent von Empfehlungen und legen schon<br />
deshalb größten Wert auf die Kundenzufriedenheit, die über<br />
allem steht“, betont Oliver Böhler, der als einer von drei Vorständen<br />
der FERMO-MASSIVHAUS AG unter anderem die<br />
Bereiche Marketing, Verkauf und das Bauträgergeschäft verantwortet.<br />
Der 47 Jahre alte Diplom-Kaufmann hat sich an<br />
diesem Frühherbstvormittag viel Zeit genommen, um durch<br />
die Firmenphilosophie des Unternehmens und über das weitläufige<br />
Betriebsgelände in Murr bei Marbach am Neckar zu<br />
führen. In beiden Fällen ein Weg mit außergewöhnlichen Stationen.<br />
„Wir versuchen hier von vorneherein, die Dinge etwas<br />
anders anzugehen“, sagt Böhler.<br />
Die Philosophie der Firmengründer - Festpreis und<br />
klar definierte Bauzeit - gilt bis heute unverändert fort<br />
Der Erfolg, so viel steht nach über 50 Jahren Unternehmensgeschichte<br />
fest, gibt den weitsichtigen Firmengründern dabei<br />
recht. So sieht das in der Baubranche bundesweit einzigartige<br />
Konzept seit dem ersten gebauten Haus im Jahr 1965 vor, ausnahmslos<br />
alles aus einer Hand anzubieten – von der Planung<br />
über das eigentliche Bauen bis hin zum Kundendienst. Eine<br />
geniale Idee, die von den Brüdern Gottfried und Paul Rössle<br />
entwickelt und umgesetzt wurde, nachdem sie bei den Bau-<br />
Kundenhausbesichtigungen bei<br />
potentiellen Bauherren sehr beliebt<br />
Dass die Auftragslage der FERMO-MASSIVHAUS AG seit<br />
Jahren kontinuierlich gut ist, führt der Kaufmann einerseits<br />
auf die derzeit positive Konjunkturlage zurück. „Wenn der<br />
Arbeitsplatz sicher scheint, wird eben mehr gebaut“, betont er.<br />
Gleichzeitig liegt es aber zweifellos auch an der speziellen Herangehensweise<br />
des Unternehmens, dass die Nachfrage über<br />
all die Jahre nicht nur stabil geblieben ist, sondern die Kurve<br />
stetig nach oben zeigt. Einen der Gründe für die Beliebtheit<br />
sieht Böhler in den so genannten Kundenhausbesichtigungen,<br />
die zu den Besonderheiten des Unternehmens gehören und<br />
durchschnittlich einmal im Monat angeboten werden. Regelmäßig<br />
werden dabei potentielle Interessenten angeschrieben<br />
und eingeladen, fertig gebaute Häuser von Kunden kurz vor<br />
deren Einzug zu besichtigen. Die Idee dahinter sei, so Böhler,<br />
dass sich die Menschen dabei wichtige Anregungen über Architektur,<br />
Raumplanung, Funktionsweisen und Energiekonzepte<br />
holen könnten. „Bei dieser Gelegenheit können sie fühlen<br />
und erleben, was ein FERMO-MASSIVHAUS ausmacht“,<br />
so Böhler.<br />
Das ist insbesondere auch deshalb wichtig, weil keines der<br />
Häuser wie das andere ist. Jedes einzelne wird<br />
➤<br />
v.l.n.r. FERMO-Vorstände Oliver Böhler, Willi Kalb und<br />
Tobias Rössle, Sohn des Firmengründers Paul Rössle<br />
Foto: FERMO-MASSIVHAUS AG<br />
Fotos: FERMO-MASSIVHAUS AG<br />
26 27
Serie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
individuell konzipiert und steht für etwas ganz Besonderes.<br />
Entsprechend werden die Vorzeigeobjekte auch für die Besichtigungen<br />
gewählt. Von besonderem Interesse kann beispielsweise<br />
die Hanglage eines Wohnhauses sein, in anderen<br />
Fällen stehen die Barrierefreiheit, ein besonderer Wellnessbereich<br />
oder das Energiekonzept im Vordergrund. „Unsere potentiellen<br />
Kunden müssen sich intensiv mit dem Produkt beschäftigen<br />
können, um den Mehrwert zu erkennen“, erklärt<br />
Böhler die Idee, die hinter dem exklusiven Angebot steht.<br />
Denn: Ein Billigschnäppchen ist ein Massivhaus von FERMO<br />
natürlich nicht, soll es aber ganz bewusst auch nicht sein.<br />
Oberste Priorität haben stattdessen der individuelle Zuschnitt<br />
und die hohe Ausführungsqualität vom Keller bis zum Dachfirst,<br />
wie Böhler erklärt: „Bei uns gibt es keine Projekte aus<br />
dem Katalog oder von der Stange. Unser Bestreben ist, jedem<br />
Kunden sein ganz persönliches Traumhaus zu bauen.“<br />
Über eines dieser Traumhäuser, ein Wohngebäude in städtischer<br />
Halbhöhenlage am Stuttgarter Killesberg, wurde unter<br />
dem Titel „Fusion von Fassade und Dach“ im Stuttgarter <strong>Magazin</strong><br />
für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart<br />
„Cube“ ein Beitrag veröffentlicht, der mit der Schlussbetrachtung<br />
endet: „Bei dieser ausdrucksstarken Architektursprache<br />
stellte sich die Frage nach einem Bauunternehmen, das ein<br />
solches Werk umsetzen kann. Ein Designkollege des Bauherren<br />
empfahl die FERMO-MASSIVHAUS AG. Die anfängliche,<br />
bei diesem Projekt angebrachte Skepsis seitens der Architekten<br />
schlug in regen Gedankenaustausch und Vertrauen<br />
um. Dieses Vertrauen hat FERMO durch die enge Kooperation<br />
mit allen Beteiligten und die qualitativ perfekte Umsetzung<br />
dieses außergewöhnlichen Hauses gerechtfertigt.“<br />
In der hauseigenen Ausstellung wählen<br />
die Kunden die Ausstattungsdetails<br />
Viel Lob, viel Ehre. Und viel Arbeit. Denn die Geschmäcker<br />
sind grundsätzlich verschieden und reichen vom modernen<br />
Bungalow über schnörkellose Bauhausästhetik bis zum rustikalen<br />
Schwarzwaldhaus. Die Kunst liegt darin, das Richtige zu<br />
finden. Gleiches gilt für das Innenleben, also die Wahl der Bodenbeläge,<br />
der Heizkörper, Badarmaturen, Wandverkleidung<br />
und Türbeschläge bis hin zur Frage, ob eine zentrale Staubsaugeranlage<br />
eingebaut oder die gesamte Haussteuerung so<br />
vernetzt werden soll, dass sie über das Smartphone reguliert<br />
werden kann. Grundlage für die Planung ist die Baubeschreibung,<br />
in der bis ins kleinste Detail die Standardausführung<br />
und der jeweilige Leistungsumfang festgeschrieben sind. In<br />
der hauseigenen Ausstellung, die einer der FERMO-Bauherren<br />
jüngst bei einem Richtfest trefflich als „Kaufhaus des Bauens“<br />
beschrieben hat, können die Kunden aus einer Vielzahl<br />
an Parkettböden, Teppichen, Türen, Fenstern, Dachziegeln,<br />
Türgriffen und sonstiger Ausstattung wählen.<br />
➤<br />
Die hohe Bauqualität und der individuelle Zuschnitt<br />
haben oberste Priorität bei jedem Projekt.<br />
Foto: FERMO-MASSIVHAUS AG<br />
28 29
Serie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
Die Beteiligung im Rahmen der Mitarbeiter AG<br />
führt zu hoher Motivation in der Belegschaft<br />
Den Grund für die nachweislich hohe Kundenzufriedenheit<br />
sieht der langjährige Firmenvorstand vor allem auch in dem<br />
besonderen Unternehmensmodell verankert: der 1974 gegründeten<br />
Mitarbeiter-AG. Seither stehen nicht Dividende<br />
und Gewinnmaximierung im Mittelpunkt des unternehmerischen<br />
Handelns, sondern die Mitarbeiter der Firma und der<br />
Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Das Unternehmen habe bisher<br />
noch nie eine betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen,<br />
betont Böhler nicht ohne Stolz. Im Gegenzug danken es die<br />
derzeit etwa 190 fest angestellten Maurer, Gipser, Zimmermannsleute,<br />
Elektriker, Heizungsexperten, Berater, Planer,<br />
Architekten und andere Fachkräfte mit überaus großem Engagement<br />
sowie einer ausgeprägten Identifikation und Bindung<br />
zum Unternehmen. Jeder ist am Erfolg oder gegebenenfalls<br />
eben auch am Misserfolg beteiligt. „Das ist gut für die<br />
Motivation und spornt an, beste Leistung und Qualität abzuliefern“,<br />
betont Böhler, der jeden Tag die gute Stimmung spürt,<br />
die durch das Haus weht.<br />
Eine Stimmung, die sich auch auf die Arbeit auf den Baustellen<br />
überträgt, auf denen Hand in Hand geschafft wird. Ein<br />
traditionell großes Problem beim Hausbau seien die Schnittstellen<br />
zwischen den einzelnen Gewerken, also beispielsweise<br />
die Abstimmung zwischen Elektriker, Fliesenleger, Heizungsinstallateur<br />
und Maler, sagt Böhler. Durch die zentrale Planung<br />
aus einer Hand mit eigenen Mitarbeitern über nahezu<br />
alle Gewerke hinweg sei man gegenüber der herkömmlichen<br />
Vorgehensweise klar im Vorteil. Die Handwerker würden entsprechend<br />
vorausdenken und sich auch unterstützen, indem<br />
der Maurer beispielsweise die Wand bereits verputzt und vorstreicht,<br />
bevor der Installateur die Heizungsanlage mit ihren<br />
Rohren anbringt. Dadurch habe es der Maler hinterher leichter,<br />
betont Böhler.<br />
Auch die „normalen“ Hausbauer, die nicht auf der Suche<br />
nach einem Design-Haus sind, werden bestens bedient.<br />
Ein großer Teil des Fertigungsmaterials, das auf den Baustellen<br />
benötigt wird, lagert abholbereit auf dem weitläufigen Betriebsgelände,<br />
bis hin zu den kleinsten Schrauben. Unter anderem<br />
befindet sich dort sogar eine eigene Zimmerei, in der<br />
beispielsweise die Dachstühle für die Massivhäuser vorgezimmert<br />
werden. Da die Baustellen von der Zentrale in Murr aus<br />
beliefert und angefahren werden, ist das Einzugsgebiet des<br />
Unternehmens auch schwerpunktmäßig<br />
begrenzt auf den<br />
Großraum Stuttgart. „Wir bauen<br />
aus logistischen Gründen bis maximal<br />
eine Lkw-Stunde um unseren<br />
Firmensitz in Murr herum“,<br />
sagt Böhler, dem Nachhaltigkeit<br />
wichtiger ist als Wachstum um<br />
jeden Preis. Das Unternehmen sei komplett schuldenfrei und<br />
müsse kein Fremdkapital für Bauvorhaben aufnehmen, betont<br />
er: „Wir sind sehr zufrieden mit dem kontinuierlichen<br />
Wachstum und können in der Regel auch eine Dividende für<br />
unsere Aktionäre ausschütten.“<br />
„NACHHALTIGKEIT<br />
IST WICHTIGER ALS<br />
WACHSTUM UM<br />
JEDEN PREIS“<br />
Auch das ist ganz im Sinne der Firmengründer, die seinerzeit<br />
damit begonnen haben, ein Archiv anzulegen. Von 1965 und<br />
dem ersten Haus in Freiberg an finden sich dort zu jedem Gebäude<br />
sämtliche Bauplänen, Konstruktionszeichnungen,<br />
Grundrisse und sonstige Unterlagen, fein säuberlich sortiert<br />
in Leitzordnern, die zwischenzeitlich mehrere Räume füllen.<br />
Einerseits sind diese Unterlagen wichtig für den Kundendienst,<br />
den das Unternehmen mit seinen eigenen Haustechnikern<br />
anbietet. Zudem werden die Aktenordner auch von der<br />
firmeneigenen Umbau- und Modernisierungsabteilung benötigt,<br />
die auf Wunsch der Kunden größere und kleinere Arbeiten<br />
durchführt. So kommt es beispielsweise immer wieder<br />
vor, dass ein Kunde sein Haus nach 20, 30 Jahren barrierefrei<br />
gestalten oder die Räume anders nutzen will, weil etwa die<br />
Kinderzimmer ausgedient haben. Auch das gehört zum Leistungsumfang<br />
von FERMO. „Wir modernisieren aber nur in<br />
Häusern, die wir auch selber gebaut haben“, betont Böhler.<br />
Gleichzeitig rufen auch immer<br />
wieder Eigentümer an, die ein<br />
FERMO-MASSIVHAUS vom<br />
ehemaligen Besitzer gekauft haben<br />
oder sich mit dem Gedanken<br />
tragen und eine Frage zur Statik,<br />
der Heizanlage oder der Dachkonstruktion<br />
haben. „Viele können<br />
es dann gar nicht glauben, dass wir von einem 30 oder 40<br />
Jahre alten Gebäude noch sämtliche Unterlagen haben“, erzählt<br />
Oliver Böhler, der schon so manchen neuen Hausbesitzer<br />
mit der Vermittlung an das Firmenarchiv glücklich gemacht<br />
hat. Auch das ist ein Beitrag, den Kreis zufriedener<br />
FERMO-Kunden zu erweitern, von denen es ohnehin schon<br />
viele gibt: „Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie unser schönes<br />
Haus gebaut haben und bedauern alle anderen, die nicht<br />
in Sorgenfreiheit bauen, so wie wir es mit Ihnen erlebt haben“,<br />
hat jüngst etwa ein glücklicher Häuslebauer aus Waiblingen<br />
ins Kundenbuch des Unternehmens geschrieben. Gefolgt von<br />
seinem ganz persönlichen Resümee: „Denn Bauen mit FER-<br />
MO bedeutet Bauen ohne Bauchweh!“<br />
© Autor: Markus Heffner<br />
Foto: FERMO-MASSIVHAUS AG<br />
Foto: FERMO-MASSIVHAUS AG<br />
30 31
Immobilien<br />
www.taktics.de<br />
Fachmessen „EIGENTUM & WOHNEN“<br />
und „ENERGIE- UND BAUMESSE“<br />
ziehen erneut mehr Besucher an<br />
Es lag nicht am regnerischen Wetter und am mangelnden<br />
Alternativprogramm, weshalb zu den beiden Fachmessen<br />
„Eigentum & Wohnen“ und „Energie- und BauMesse“, die<br />
vom <strong>16</strong>. bis 18. September 20<strong>16</strong> in der Stuttgarter Schleyerhalle<br />
stattfanden, deutlich mehr Besucher als im Vorjahr kamen.<br />
Vielmehr sind es die unverändert hohe Nachfrage nach<br />
Immobilien und der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, die<br />
dazu führten, dass 15 % mehr Interessenten an den drei Tagen<br />
vor Ort waren. Und der Informationsbedarf an Kaufimmobilien,<br />
Immobilien als Anlageobjekte, an Neubauten, Finanzierungsoptionen<br />
und Sanierungsmöglichkeiten war groß, wie<br />
die rund 70 Aussteller beider Messen einhellig berichteten.<br />
Hunderte Immobilienobjekte, Neubauwohnungen, Bestandsimmobilien<br />
und Häuser wurden an den Ständen der renommierten<br />
Aussteller der „Eigentum & Wohnen - der Immobilienmesse<br />
für die Metropolregion Stuttgart“ und an der großen<br />
Immobilien-Exposéwand präsentiert. „Viele Besucher bemerkten<br />
positiv, dass obgleich des insgesamt geringen Marktangebots<br />
an Immobilien ein so breites und qualitativ hochwertiges<br />
Angebot präsentiert wurde,“ so Projektleiter Michael<br />
Lösch. „Nach Aussage mehrerer zufriedener Aussteller wurden<br />
vor Ort viele konkrete Folgetermine im Anschluss an die<br />
Messe vereinbart, Objekte für Interessenten reserviert und<br />
auch Kaufzusagen getätigt“, so Lösch.<br />
Auf der parallel stattfindenden „Energie- und BauMesse“ waren<br />
es speziell die Anbieter von Haus- und Heizungstechnik,<br />
die mit dem Verlauf der Messetage sehr zufrieden waren. Ein<br />
reges Besucherinteresse verzeichneten auch die Anbieter von<br />
Sicherheitstechnik, was nicht verwundert vor dem Hintergrund<br />
von Rekordzahlen bei Haus- und Wohnungseinbrüchen.<br />
Hersteller, installierendes Handwerk und beratende Institutionen<br />
wie die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle hatten<br />
alle Hände voll zu tun. Einige Besucher hatten sich in<br />
diesem Segment ein noch breiteres Angebot gewünscht, welches<br />
der Messeveranstalter im Jahr 2017 bedienen möchte.<br />
Festzuhalten bleibt, dass das neue Messekonzept, welches bereits<br />
im dritten Jahr praktiziert wird, nämlich die Verbindung<br />
einer etablierten Immobilienmesse mit einer komplementären<br />
Messe zu allen wichtigsten Fragen hinsichtlich Energie,<br />
Sanierung und Sicherheit, in Gänze aufgeht.<br />
Große Beachtung fand auch das abwechslungsreiche Vortragsprogramm<br />
beider Messen. An zwei Tagen wurden interessante<br />
und abwechslungsreiche Fachvorträge angeboten, die<br />
von über 630 Besuchern besucht wurden. Im Herbst 2017<br />
werden beide Messen wieder gemeinsam in der Schleyerhalle<br />
in Stuttgart stattfinden, allerdings mit einem konzeptionell,<br />
inhaltlich und werblich nochmals erweiterten Konzept.<br />
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Spätestens seit der Entscheidung der Europäische Zentralbank,<br />
den Leitzins Anfang 20<strong>16</strong> erstmals auf null Prozent zu<br />
senken, sind im Sog dieser Konjunkturmaßnahme auch in<br />
Deutschland die Zinsen für Baukredite und Immobiliendarlehen<br />
auf ein historisches Tief gefallen. Sehr zur Freude all jener,<br />
die eine Eigentumswohnung oder ein Häuschen kaufen<br />
oder zum Bauherren werden wollen. Doch längst nicht allen<br />
Bankkunden ist dieser Tage nach dem Besuch in der Kreditabteilung<br />
noch zum Lachen zumute. Denn: Häufiger als ➤<br />
Foto: VadimGuzhva - fotolia.com<br />
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Finanzierung<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
EXPERTENMEINUNGEN<br />
EXPERTENMEINUNGEN<br />
Am 21. März 20<strong>16</strong> trat die neue Wohnimmobilienkreditrichtlinie<br />
in Kraft. Die neue Richtlinie erschwert<br />
es Bürgern, an Wohneigentum zu kommen.<br />
Führte die neue Richtlinie nach einem guten halben<br />
Jahr seit Inkrafttreten bereits zu Rückgängen<br />
in Ihrem Immobiliengeschäft, da manche Kredite<br />
schlichtweg nicht mehr gewährt wurden?<br />
„Die Wohnimmobilienkreditrichtlinie<br />
hat vor allem die Kreditvergabe<br />
an Senioren und junge<br />
Familien erschwert. Die Regelungen<br />
schränken aus unserer Sicht<br />
das Recht auf Selbstbestimmung<br />
ein. Wer ein Eigenheim erwerben<br />
will, muss seine zur Finanzierung<br />
aufgenommenen Darlehen bis zum Renteneintritt<br />
weitgehend zurückbezahlt haben oder die Rückzahlungsrate<br />
nachweislich aus seinen zu erwartenden<br />
Renteneinkünften bestreiten können. Will eine Familie<br />
also heute ein Haus erwerben könnte die Finanzierung<br />
am rechnerischen Renteneintritt scheitern, und dies<br />
obwohl sie für diesen Zeitpunkt den Verkauf/ Umzug<br />
in eine kleinere Einheit geplant haben.“<br />
Jürgen Schäfer, Bereichsleiter Bauen und Wohnen,<br />
Volksbank Stuttgart eG<br />
„Die WoKri hat für Unsicherheit<br />
gesorgt. Das haben wir besonders<br />
in der Startphase beobachtet. Zu<br />
Beginn gingen die Darlehenszusagen<br />
von Banken deutlich zurück.<br />
Nun haben sich die meisten<br />
Kreditgeber aber mit der WoKri<br />
arrangiert. Auch wir als Immobilienfinanzierer<br />
mussten uns erst auf die Veränderungen<br />
einstellen. Für unsere Finanzierungsberater hat<br />
sich die WoKri schnell als neuer Standard etabliert.<br />
Wir bemerken aber, dass vielen Kunden die Umstellung<br />
immer noch schwerfällt. Unsere Experten beantworten<br />
Ihnen deshalb gerne alle Fragen zur WoKri in<br />
einem persönlichen Beratungsgespräch.“<br />
Holger Thieme, Direktor Region Süd<br />
Hüttig & Rompf AG<br />
früher wird zwischenzeitlich so manchem Antragsteller die<br />
gewünschte Finanzierung des Eigenheims verwehrt.<br />
Immobilienkrise in Spanien war maßgeblicher Grund<br />
für die neue Wohnimmobilienkreditrichtlinie der EU<br />
Schuld daran sind die verschärften Bedingungen bei der Kreditvergabe,<br />
die seit diesem Frühjahr bundesweit gelten und<br />
von allen deutschen Geldhäusern berücksichtigt werden müssen.<br />
Das neue Regelwerk basiert auf der so genannten Wohnimmobilienkreditrichtlinie<br />
(WIKR) der Europäischen Union,<br />
die mit dem Grundgedanken entwickelt und verabschiedet<br />
wurde, die Verbraucher vor einer Überschuldung zu<br />
schützen und eine Immobilienblase zu verhindern. Entscheidender<br />
Impuls für diese Maßnahme war nicht zuletzt die spanische<br />
Immobilienkrise, die zahlreiche Eigentümer in die Privatinsolvenz<br />
getrieben hat, weil sie mit der Rückzahlung ihrer<br />
mitunter zu leichtfertig vergebenen Immobilienkredite überfordert<br />
waren. Nun müssen die Banken bei der Kreditvergabe<br />
einiges genauer als früher hinschauen und die Kreditwürdigkeit<br />
des Kunden wesentlich umfangreicher prüfen, was seit<br />
der Umsetzung der Richtlinie in Deutschland zu einigen Kontroversen<br />
und auch Kritik an der neuen Praxis geführt hat.<br />
So beklagt etwa der Deutsche Sparkassen- und Giroverband<br />
(DSGV), dass er seither deutlich weniger Wohnungsbaukredite<br />
vergeben hat. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei<br />
Oftmals sind gerade jüngere Familien die Leidtragenden<br />
der neuen Richtlinie<br />
das Volumen im ersten Halbjahr um fast neun Prozent gesunken,<br />
so ein DSGV-Sprecher. Es sei zu vermuten, dass dies eine<br />
spürbare Folge der neuen EU-Richtlinie sei. Insgesamt hätten<br />
die Sparkassen in den ersten sechs Monaten zwar 24 Milliarden<br />
Euro an Wohnungskrediten vergeben, die Kurve gehe<br />
aber eindeutig nach unten, so der Sprecher: „Es ist immer<br />
noch ein Geschäft, das gut läuft, aber es gibt Bremsspuren.“<br />
Besonders jüngere Familien und ältere Menschen<br />
sind vom neuen Regelwerk betroffen<br />
Betroffen von den erschwerten Rahmenbedingungen bei der<br />
Kreditvergabe sind nach bisheriger Einschätzung der Finanzexperten<br />
insbesondere junge Familien und ältere Menschen,<br />
die beispielsweise ein größeres Darlehen benötigen, um ihr<br />
Eigenheim barrierefrei umbauen zu lassen. Welche Kriterien<br />
angelegt werden müssen, steht in dem so genannten<br />
ESIS-Merkblatt der EU, in dem 15 Prüfpunkte aufgeführt<br />
werden und das den Bankkunden als zusätzliches Formular<br />
ausgehändigt werden muss. Geprüft werden muss demnach<br />
unter anderem, ob das Einkommen konstant über Jahre zur<br />
Verfügung steht. Dabei kann es beispielsweise auch von Bedeutung<br />
sein, ob ein junges Paar Kinder möchte und sich das<br />
Einkommen dadurch möglicherweise verringert. Ebenso ergeht<br />
es Rentnern, die ein Darlehen für einen Umbau beantragen.<br />
Bei der Bearbeitung des Antrags stellt sich für die Bank<br />
nun unter anderem die Frage nach der Lebenserwartung ➤<br />
„Grundsätzlich ist es zu begrüßen,<br />
dass der Gesetzgeber Rahmenbedingungen<br />
schafft, die<br />
dem Schutz des Verbrauchers vor<br />
einer Überschuldung dienen. Mit<br />
der neuen Wohnimmobilienkreditrichtlinie<br />
ist man jedoch über<br />
dieses Ziel hinausgeschossen. Für<br />
ältere Menschen ist es nun sehr viel schwieriger, die<br />
Finanzierung eines Eigenheims zu realisieren, da die<br />
Kreditrückzahlung innerhalb der statistischen Lebenserwartung<br />
gewährleistet sein muss. Auch junge Familien<br />
werden vor hohe Hürden gestellt. Die Banken sind<br />
von der Überregulierung ebenfalls betroffen. Ihnen<br />
entsteht ein immenser Mehraufwand.“<br />
Peter Selzer, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Bank- und<br />
Kapitalmarktrecht und Bereichsleiter Marktfolge bei der<br />
PSD Bank RheinNeckarSaar eG<br />
„Mit Verwunderung habe ich<br />
die Nachrichten gelesen, dass<br />
die Einführung der neuen Kreditrichtlinien<br />
keine Probleme bereiten<br />
würde. Unsere Erfahrung<br />
sieht hier anders aus. Aus unserer<br />
Sicht sind in den letzten sechs<br />
Monaten die Unterschiede zwischen<br />
den Banken deutlich größer geworden. Die Ablehnungsquote,<br />
die Anforderungen an das eingesetzte<br />
Eigenkapital oder Tilgungshöhe haben sich regelmäßig<br />
zum Nachteil der Kunden verändert. Auch, wenn<br />
wir bisher fast alle Kreditanfragen realisieren konnten,<br />
ist für uns die Suche nach der richtigen Bank für den<br />
Kunden mit einem höheren Zeitaufwand verbunden.“<br />
Tilmann Speck, Geschäftsführer<br />
Plan F Finanzdienstleistungen GmbH<br />
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„Bei der Volksbank am Württemberg<br />
eG mussten bisher nur<br />
in Einzelfällen Kreditanfragen<br />
aufgrund der neuen Gesetzgebung<br />
abgelehnt werden. Generell<br />
sehen wir eine wesentliche Problematik<br />
darin, dass es für ältere<br />
Menschen die Wohneigentum<br />
besitzen, aufgrund niedrigerem Einkommen im Rentenalter<br />
schwierig wird, Finanzierungen – beispielsweise<br />
für den altergerechten Umbau - zu erhalten. Die<br />
Kreditwürdigkeit des Kunden steht im Vordergrund,<br />
der Wert der Immobilie steht an zweiter Stelle. Die<br />
Volksbank am Württemberg eG erarbeitet daher mit<br />
besonderem Engagement gemeinsam mit dem Kunden<br />
individuelle Lösungsansätze.“<br />
Armin Hornung, Vorstand (Vorsitzender)<br />
Volksbank am Württemberg eG<br />
„Generell sehen wir es als sinnvoll<br />
an, wenn Verbraucher vor<br />
wackeligen Finanzierungen geschützt<br />
werden. Die ganzheitliche<br />
Betrachtung sollte auch bei<br />
einem Hauskauf immer im Vordergrund<br />
stehen. Da wir seit je<br />
her mit unserem Computer-Finanz-Gutachten<br />
(CFG) arbeiten und unsere Kunden<br />
ganzheitlich beraten, haben wir von den neuen Regularien<br />
so gut wie nichts gemerkt. Bei den teilweise<br />
überhitzten Immobilienmärkten macht es tatsächlich<br />
Sinn einen genauen Blick auf die Finanzierung und vor<br />
allem das gesamte „rund herum“ zu werfen.“<br />
Daniel Pertschi,<br />
Global Finanz AG<br />
Ein festes Arbeitsverhältnis und Eigenkapital sind<br />
unerlässlich für die Darlehenszuteilung<br />
und der Einschätzung, ob eine vollständige Rückzahlung des<br />
Kredits noch realistisch erscheint. Von noch größerer Bedeutung<br />
als früher ist zudem das Arbeitsverhältnis. Wer nur einen<br />
befristeten Vertrag vorweisen kann, hat seit dem Frühjahr<br />
ziemlich schlechte Karten. Gleichzeitig ist ein hohes Eigenkapital<br />
so wichtig wie nie, woran es häufig jungen Familien<br />
oder Rentner mangelt.<br />
Immobilie selbst zählt nicht mehr als Sicherheit, sondern<br />
nur noch die Einkommenshöhe des Antragstellers<br />
Die wohl entscheidende Änderung aber ist, dass die Immobilie<br />
selbst nicht mehr als Sicherheit für einen Baukredit oder<br />
ein Immobiliendarlehen zählt. Eine Neuerung, die für viele<br />
Antragsteller nur schwer zu verstehen ist. Bisher galt in<br />
Deutschland die Regel, dass die Wohnung oder das Haus, also<br />
das neue Eigenheim, der kreditgebenden Bank neben dem<br />
Haushaltseinkommen eine zusätzliche Sicherheit für das Darlehen<br />
darstellt. Laut der neuen EU-Richtlinie darf die Bank<br />
künftig aber nur noch die Höhe des Einkommens der Antragsteller<br />
bewerten und wie sicher dieses ist. Dadurch haben es<br />
einerseits junge Familien schwerer, deren Einkommensentwicklung<br />
nicht genau vorhersehbar ist. Und auch Rentner<br />
könnten durch dieses Kriterium bei der Kreditvergabe durchfallen,<br />
weil das meist schuldenfreie Haus nicht mehr als Sicherheit<br />
zählt und nur die womöglich niedrige monatliche<br />
Rente bewertet wird. Ungleich schwerer als früher haben es<br />
zudem auch die vielen Selbstständigen, deren monatlichen<br />
Einkünfte oft stark schwanken.<br />
Kunden werden vor möglicher Zwangsvollstreckung<br />
und dem Verlust der Immobilie bewahrt<br />
Der Ärger bei manchen Betroffenen ist verständlicherweise<br />
groß: Wer bis vor wenigen Monaten noch völlig problemlos<br />
einen Kredit bekommen hätte, muss sich nun plötzlich von<br />
seinem womöglich lang gehegten Traum von den eigenen vier<br />
Wänden verabschieden. „Es läuft auf ein Abschlussverbot für<br />
die Bank hinaus, wenn sich abzeichnet, dass der Kredit nicht<br />
rückzahlbar ist“, betont Frank-Christian Pauli, Bankreferent<br />
des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Es sei grundsätzlich<br />
ja auch nicht schlecht, wenn Verbraucher vor einer wackeligen<br />
Finanzierung geschützt würden. Dann werde ein<br />
Kunde auch vor einer möglichen Zwangsvollstreckung und<br />
dem Verlust der Immobilie als Folge bewahrt. Anderseits<br />
könne ein Kunde dank der neuen Richtlinie nun jederzeit<br />
kündigen, so Pauli, wenn die Bank oder die Sparkasse die<br />
Transparenz- und Prüfpflichten vernachlässigt hat. Und das,<br />
ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen zu müssen.<br />
Zu den spürbaren Auswirkungen gehört derzeit zudem, dass<br />
die Kreditabteilungen der Banken und Sparkassen ➤<br />
EXPERTENMEINUNGEN<br />
„Grundsätzlich begrüßen wir die<br />
EU-weite Harmonisierung und<br />
Stärkung des Verbraucherschutzes<br />
bei Immobiliendarlehen, weil<br />
sie Rechtsklarheit schafft und die<br />
Transparenz in der Beratung erhöht.<br />
In der Commerzbank hat<br />
sich die Wohnimmobilienkreditrichtlinie<br />
nicht negativ auf unser Neugeschäft ausgewirkt<br />
-wir sind im ersten Halbjahr 20<strong>16</strong> bei der privaten<br />
Baufinanzierung weiter gewachsen. Ein Grund<br />
für das stabile Wachstum: Im Rahmen unserer Kreditvergabe<br />
haben wir bisher schon immer die langfristige<br />
Zahlungsfähigkeit unserer Kunden geprüft und nicht<br />
nur die Zahlungsfähigkeit zum Zeitpunkt der Kreditvergabe.<br />
Damit weisen wir unsere Kunden - auch<br />
unabhängig von den Vorgaben der Wohnimmobilienkreditrichtlinie<br />
- auf die möglichen Risiken hin, die<br />
mit der Aufnahme einer Baufinanzierung verbunden<br />
sind.“<br />
Dipl. Kaufmann Johannes Kube, Direktor,<br />
Commerzbank AG, Niederlassung Stuttgart<br />
“Wir haben von den neuen Wohnimmobilienkredit-Richtlinien<br />
noch keine Einbuße erfahren<br />
müssen. Dennoch ist es sicher<br />
denkbar, dass bestimmte Gruppen<br />
wie zum Beispiel junge Familien<br />
oder Rentner, offensichtlich<br />
Schwierigkeiten beim Kreditzugang<br />
bekommen werden. Die Idee dahinter ist, Exzesse<br />
am Immobilienmarkt wie beispielsweise in den USA<br />
während der Finanzkrise 2007 zu vermeiden. Aber der<br />
Immobilienmarkt in Deutschland wächst im Vergleich<br />
zu anderen Ländern gemäßigt. Hinzu kommt, dass<br />
aufgrund der aktuellen Niedrigzinspolitik in Deutschland,<br />
die Immobilienfinanzierungen mit überdurchschnittlich<br />
viel Eigenkapital unterlegt sind. Damit die<br />
Wohnimmobilienkredit-Richtlinien den Immobilien<br />
& Finanzierungsmarkt langfristig nicht schaden, sind<br />
sicherlich noch einige Optimierungen notwendig.“<br />
Yvonne Lüer, Geschäftsführerin<br />
Best Finance Immobilien GmbH<br />
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Die Bearbeitungszeit und der Aufwand haben sich durch<br />
die neue Richtlinie deutlich erhöht<br />
wegen der Neuregelung und dem geänderten Prüfverfahren<br />
meist stärker beansprucht sind als bisher. „Unsere Erfahrungen<br />
zeigen, dass die neue Wohnimmobilienkreditrichtlinie<br />
den Aufwand für Kunden und Bank generell erhöht und die<br />
Prozesse komplexer gemacht hat“, betont ein Sprecher der<br />
Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) auf Anfrage von<br />
<strong>smartLiving</strong>. Auch die Verbraucherschützer raten daher dazu,<br />
rechtzeitig einen Termin bei der Bank zu vereinbaren, da unter<br />
Umständen mit einer längeren Bearbeitungszeit gerechnet<br />
werden muss. Wichtig sei, alle Unterlagen für den Kreditantrag<br />
auf dem aktuellsten Stand halten, damit es nicht zu Problemen<br />
kommt und sich die Bearbeitungszeit weiter verlängert.<br />
Denn trotz der neuen Richtlinie werden natürlich nach wie<br />
vor zahlreiche Darlehen vergeben: Dass Verbraucher mit einer<br />
guten Kreditwürdigkeit jetzt plötzlich keine Darlehen<br />
mehr bekommen, sei nicht zu erkennen, sagt Dorothea Mohn<br />
vom Bundesverband der Verbraucherzentralen. Sie habe den<br />
Eindruck, dass einige Institute dramatisieren. „Da wird jetzt<br />
auch viel geklappert.“<br />
Politiker wollen die aufgetretenen Probleme<br />
und Unsicherheiten rasch beseitigen<br />
So oder so: Welche Auswirkungen die neue EU-Richtlinie<br />
hierzulande nun tatsächlich langfristig auf die Immobilienkreditvergabe<br />
hat oder ob sich die Situation durch Regulierungsmechanismen<br />
wieder beruhigt, lässt sich nach Einschätzung<br />
der Experten gesichert noch nicht abschließend bewerten.<br />
Welche dauerhaften Veränderungen sich aus diesem<br />
Grund für das Neugeschäftsvolumen ergeben, so der<br />
LBBW-Sprecher, sei derzeit noch nicht verlässlich festzustellen.<br />
Fest steht indessen, dass die Unsicherheit bei vielen groß<br />
ist, weshalb das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz<br />
mit ihrem SPD-Minister Heiko Maas die Bankenwirtschaft<br />
und versammelten Verbraucherschützer nun<br />
jüngst zu einem runden Tisch eingeladen hat, „um die im Zusammenhang<br />
mit der Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie<br />
aufgetretenen Probleme bei der Immobilienkreditvergabe<br />
zu besprechen.“ Die ersten Ergebnisse stehen noch<br />
aus. Gleichzeitig hat auch die CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />
gefordert, in diesem Punkt schnell Klarheit zu schaffen. Die<br />
aktuelle Praxis zeige, so die finanzpolitische Sprecherin Antje<br />
Tillmann, dass einige Banken nach der Umsetzung der europäischen<br />
Kreditrichtlinie mehreren Altersgruppen die Finanzierung<br />
des Eigenheims verwehren. Das sei weder im Gesetz<br />
angelegt noch beabsichtigt. „Wir fordern den Bundesjustizminister<br />
auf “, so Antje Tillmann, „die rechtlichen Unsicherheiten<br />
sowohl für die Banken als auch für die Kreditnehmerinnen<br />
und Kreditnehmer rasch zu beseitigen, damit wieder alle<br />
Altersgruppen die Möglichkeit der Eigenheimfinanzierung<br />
erhalten.“<br />
© Autor: Markus Heffner<br />
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Umschreibungen – und sie werden oft genutzt. Scheinbar will<br />
jeder kaufen oder bauen. Nur: Wer seine Immobilienfinanzierung<br />
vor längerer Zeit abgeschlossen hat, hat daran keine<br />
rechte Freude. Dabei können auch Eigenheimbesitzer, deren<br />
Darlehen erst in ein paar Jahren ausläuft, das heutige Zinsniveau<br />
zum Sparen nutzen. Auf diese Weise lässt sich entweder<br />
die Monatsrate reduzieren – das führt zu einem größeren, finanziellen<br />
Spielraum. Oder die, die gut mit dem Monatsbetrag<br />
zurechtkamen, können die Tilgung erhöhen. Das hat eine<br />
deutlich schnellere Rückzahlung und damit zu früherer<br />
Schuldenfreiheit zur Folge. Doch für welche verbleibende<br />
Darlehenslaufzeit gibt es welche Optionen?<br />
1. Das Darlehen läuft noch länger als fünfeinhalb Jahre. Im<br />
Prinzip gibt es zwei Optionen: Wer sein Darlehen vor mehr<br />
als zehn Jahren abgeschlossen hat, kann kündigen. Denn nach<br />
§ 489 BGB hat der Darlehensnehmer die Möglichkeit, jede<br />
langfristig abgeschlossene Baufinanzierung unter Einhaltung<br />
einer Kündigungsfrist von sechs Monaten zu kündigen – unabhängig<br />
von einer ursprünglich länger vereinbarten Zinsfestschreibung.<br />
Für die anderen Restlaufzeiten gilt: Eine Alternative<br />
wäre, den Vertrag vorzeitig aufzulösen. Doch selbst<br />
wenn sich der Darlehensgeber darauf einlässt, steht ihm eine<br />
Vorfälligkeitsentschädigung zu. Diese ist in aller Regel so<br />
hoch, dass sich die Umschuldung finanziell nicht lohnt. Deshalb<br />
heißt es oft: Geduld haben. Sinn macht aber trotzdem,<br />
einen Spezialisten für Baufinanzierung anzusprechen und<br />
Optionen zu prüfen.<br />
2. Die Darlehenslaufzeit beträgt zwischen einem und fünfeinhalb<br />
Jahren. In diesem Intervall wird die Frage nach dem<br />
Zinsniveau wieder relevant. Und zwar nach dem zukünftigen.<br />
Das Forward Darlehen:<br />
Die heutigen Zinsen für<br />
morgen sichern<br />
Gastbeitrag von Roland Lenz, Dr. Klein & Co. AG<br />
Sind die Zinsen gerade niedrig und ist ein Zinsanstieg zu befürchten,<br />
dann ist das so genannte Forward Darlehen die richtige<br />
Lösung.<br />
3. Der Vertrag endet in weniger als einem Jahr. In diesem<br />
Fall haben Darlehensnehmer zwei Optionen: Sie bleiben bei<br />
der Hausbank, dann spricht man von einer Prolongation.<br />
Oder sie wechseln zu einem anderen Anbieter und schulden<br />
die Restschuld um. Clevere Sparer prüfen beide Optionen.<br />
Darlehensnehmer, deren Zinsbindung in den nächsten Monaten<br />
ausläuft, sollten sich dringend mit dem Thema Anschlussfinanzierung<br />
beschäftigen. „Verlassen Sie sich dabei nicht nur<br />
auf das Angebot, das Ihnen ihr bisheriger Darlehensgeber<br />
macht“, empfiehlt Roland Lenz, Leiter der Niederlassung von<br />
Dr. Klein in Stuttgart. Denn, auch wenn es paradox klingt,<br />
weil die eigene Hausbank eigentlich ein Interesse an der Fortführung<br />
der Beziehung haben müsste: Bei einer Umschuldung,<br />
also dem Wechsel zu einem anderen Kreditinstitut, ergeben<br />
sich meist deutlich günstigere Konditionen. Sinnvoll ist<br />
es, verschiedene Finanzierungslösungen von einem Spezialisten<br />
für Baufinanzierung prüfen zu lassen. „Denn diese haben<br />
die Möglichkeit, die Lebenssituation, die Bedürfnisse, den finanziellen<br />
Rahmen und denkbare Fördermöglichkeiten des<br />
Kunden genau anzuschauen und eine Anschlussfinanzierung<br />
anzubieten, die optimal darauf ausgerichtet passt“, so Lenz<br />
weiter.<br />
Das Forward Darlehen:<br />
Die heutigen Zinsen für morgen sichern<br />
Das Forward Darlehen ist eine ziemlich schlaue Sache: Bis zu<br />
fünfeinhalb Jahre vor dem Ende der vereinbarten Zinsbindung<br />
kann damit die Folgefinanzierung unter Dach und Fach<br />
gebracht werden. Und ganz nebenbei lassen sich auf diese<br />
Weise die aktuell günstigen Zinsen dafür sichern. Das ist vor<br />
allem deshalb sinnvoll, weil Experten langfristig wieder mit<br />
einem Anstieg der Zinsen rechnen. Wer mit dem nächsten<br />
Darlehen wartet, bis das derzeitige ausgelaufen ist, muss das<br />
Zinsniveau leben, was dann vorherrscht – und das kann deutlich<br />
höher ausfallen. Um sich Zinsen im Voraus sichern zu<br />
können, hat Dr. Klein das Forward Darlehen im Jahr 1996<br />
speziell für Kunden aus der Wohnungswirtschaft konzipiert<br />
und auf den Markt gebracht. Wenig später war es auch für<br />
Privatkunden nutzbar.<br />
Wie das Forward Darlehen funktioniert<br />
Das Forward Darlehen stellt eine besondere Form der Anschlussfinanzierung<br />
dar. Genau genommen zeichnet es sich<br />
durch zwei Merkmale aus: Zum einen handelt es sich um ein<br />
gängiges Annuitätendarlehen, bei dem die monatliche Rate<br />
und der Zinssatz über die gesamte Laufzeit immer gleich bleiben.<br />
Zum anderen wird der vereinbarte Darlehensbetrag<br />
nicht direkt nach Vertragsabschluss ausgezahlt, sondern erst<br />
nach einer bestimmten Vorlaufzeit, die bis zu 66 Monate<br />
(sprich: fünfeinhalb Jahre) betragen kann. Für diesen Zeitraum<br />
hat sich in der Branche der Fachbegriff „Forward-Periode“<br />
durchgesetzt. Bei manchen Anbietern beträgt die maximale<br />
Forward-Periode nur 36 Monate, allerdings haben sich<br />
fünf Jahre Vorlaufzeit als Standard etabliert. „Bei Dr. Klein<br />
erhalten Sie ein halbes Jahr mehr: Wir bieten bis zu fünfeinhalb<br />
Jahre an“, sagt der Stuttgarter Niederlassungsleiter.<br />
Für die Zeit zwischen Vertragsabschluss und Auszahlungsdatum<br />
werden pro Monat durchschnittlich 0,02 Prozent Forward-Aufschlag<br />
fällig, die zum aktuell gültigen Zinssatz hinzugerechnet<br />
werden. Viele Banken bieten allerdings eine so<br />
genannte bereitstellungszinsfreie Zeit von meistens sechs,<br />
teilweise sogar zwölf Monaten. In dieser Zeit fällt dann der<br />
Forward-Aufschlag nicht an.<br />
Ganz konkret: ein Rechenbeispiel<br />
Wer Mitte 2007 ein Annuitätendarlehen mit zehnjähriger<br />
Zinsbindung und 2,0 Prozent anfänglicher Tilgung über<br />
150.000 Euro zu 5,2 Prozent aufgenommen hat, zahlt dafür<br />
seitdem jeden Monat rund 900 Euro für Zins und Tilgung.<br />
Wer aktuell das gleiche Darlehen zu 1,2 Prozent aufnimmt,<br />
zahlt im Monat nur gut 400 Euro – und damit deutlich weniger<br />
als die Hälfte. „Wer möchte da nicht den aktuellen Niedrigzins<br />
für seine laufende Finanzierung nutzen?“, fragt sich<br />
auch der Spezialist für Baufinanzierung Roland Lenz. Ließen<br />
sich doch monatlich fast 500 Euro sparen oder aber durch<br />
eine höhere Tilgung die Zeit bis zur Schuldenfreiheit praktisch<br />
halbieren. „Wer sich die monatliche Belastung von 900<br />
Euro aus unserem Beispiel weiterhin leisten kann und möchte,<br />
hat beim aktuellen Zinsniveau die Möglichkeit, die Tilgung<br />
von 2,0 auf 6,0 Prozent zu verdreifachen“, erklärt Lenz. „So<br />
lässt sich die Zeit bis zur Schuldenfreiheit der Immobilie halbieren!“<br />
Denn während ein Darlehensnehmer bei 2,0 Prozent<br />
Tilgung mehr als 30 Jahre zur Abtragung seines Schuldenbergs<br />
benötigt, ist dies bei 6,0 Prozent Tilgung bereits nach<br />
knapp 15 Jahren geschafft.<br />
Roland Lenz ist Leiter der Niederlassung von Dr. Klein in<br />
Stuttgart. Dr. Klein ist ein internetbasierter Anbieter von Finanzdienstleistungen<br />
für Privatkunden und Unternehmen.<br />
Privatkunden finden bei Dr. Klein zu allen Fragen rund um<br />
ihre Finanzen die individuell passende Lösung. Über das Internet<br />
und an mehr als 200 Standorten beraten rund 650 Spezialisten<br />
anbieterungebunden und ganzheitlich zu den Themen<br />
Immobilienfinanzierung, Versicherungen und Vorsorge.<br />
Dr. Klein ist eine einhundertprozentige Tochter des an der<br />
Frankfurter Börse im SDAX gelisteten technologiebasierten<br />
Finanzdienstleisters Hypoport AG.<br />
www.drklein.de<br />
Fotos: Romolo Tavani - fotolia.com, electriceye - fotolia.com, Dr. Klein & Co. AG<br />
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Grundsteuerreform:<br />
Kommunale Spitzenverbände<br />
drängen auf Lösung<br />
(Foto v. l. n. r.: Peter-Jürgen Schneider, Finanzminister von Niedersachsen, Helmut Dedy,<br />
Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer<br />
des DStGB, Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, Hauptgeschäftsführer des Deutschen<br />
Landkreistages und Dr. Thomas Schäfer, Finanzminister von Hessen)<br />
Die Länder Hessen und Niedersachsen haben jüngst in einem<br />
ersten Schritt zwei Gesetze in den Bundesrat eingebracht,<br />
um die Grundsteuer rechtssicher und zeitgemäß zu<br />
reformieren. „Wir wollen die Grundsteuer auf ein rechtssicheres<br />
Fundament stellen, sie für die Bürgerinnen und Bürger<br />
gerecht gestalten und für die Kommunen als verlässliche Einnahmequelle<br />
erhalten. Und das Ganze insgesamt aufkommensneutral“,<br />
so fasst der Niedersächsische Finanzminister<br />
Peter-Jürgen Schneider die Ziele der aktuellen Grundsteuerreform<br />
zusammen.<br />
„Die Grundsteuer in der aktuellen Fassung beruht auf jahrzehntealten<br />
Wertverhältnissen. Wertentwicklungen der vergangenen<br />
Jahre werden komplett ausgeblendet. Dies ist in der<br />
Sache ungerecht und nicht zu vermitteln. Dagegen wird bereits<br />
vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt. Die Reform<br />
ist dringend geboten, bevor das Verfassungsgericht das Gesetz<br />
kassiert“, so Minister Schneider weiter.<br />
Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages,<br />
Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, Hauptgeschäftsführer<br />
vom Deutschen Landkreistag, sowie Dr. Gerd Landsberg,<br />
Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes,<br />
verdeutlichten dabei die Bedeutung einer verlässlichen<br />
und rechtssicheren Grundsteuer für die Kommunen.<br />
Wie die Grundsteuer künftig ausgestaltet und berechnet werden<br />
soll, erläuterte Finanzminister Dr. Schäfer: „Zunächst erfolgt<br />
die Neubewertung aller rund 35 Millionen Grundstücke<br />
und land- und forstwirtschaftlichen Betriebe. Um zu verhindern,<br />
künftig wieder in einen Bewertungsstau zu geraten,<br />
wird das neue Bewertungsverfahren möglichst einfach ausgestaltet.<br />
Das erleichtert eine komplette Neubewertung in regelmäßigen<br />
Abständen“, so der Minister. Ein einfaches Verfahren<br />
müsse zwangsläufig auf Pauschalierungen setzen. Trotzdem<br />
sei es gelungen, die wirklich wichtigen Wertfaktoren in den<br />
neuen Berechnungsregeln zu berücksichtigen, erläuterte der<br />
Minister weiter.<br />
Bei unbebauten Grundstücken wird auf die Bodenrichtwerte<br />
abgestellt. Bei bebauten Grundstücken wird zudem noch der<br />
Wert des Gebäudes erfasst, wobei die Art des Gebäudes und<br />
das Baujahr berücksichtigt werden.<br />
Die Gesetzentwürfe sowie weitere Informationen können<br />
über die Internetseiten beider Ministerien abgerufen werden:<br />
www.finanzen.hessen.de und www.mf.niedersachsen.de.<br />
(Quelle: Deutscher Städte und Gemeindebund)<br />
Grunderwerbsteuer soll<br />
in Baden-Württemberg<br />
vorerst stabil bleiben<br />
Eine Erhöhung der Grunderwerbsteuer in Baden-Württemberg<br />
ist derzeit offenbar vom Tisch. Eine solche Maßnahme<br />
sei bei den anstehenden Beratungen für den Haushalt<br />
2017 kein Thema, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann<br />
(Grüne) im Rahmen der Regierungspressekonferenz<br />
am 13.09.20<strong>16</strong> in Stuttgart. Er verwies auf die derzeit hohen<br />
Steuereinnahmen. Zuvor hatte sich auch Vize-Regierungschef<br />
Thomas Strobl (CDU) gegen eine Erhöhung der Grunderwerbsteuer<br />
ausgesprochen. Grundsätzlich gehört diese Maßnahme<br />
aber zum «Instrumentenkasten», mit dem die Regierung<br />
den Haushalt fit für die im Grundgesetz verankerte<br />
Schuldenbremse 2020 machen will. Ab diesem Jahr dürfen die<br />
Bundesländer keine neuen Schulden mehr aufnehmen.<br />
(Quelle: dpa/slm)<br />
Gutachten reicht als<br />
Begründung eines<br />
Mieterhöhungsverlangens<br />
Die Beziehung zwischen Eigentümern und Vermietern<br />
wird regelmäßig auf die Probe gestellt, wenn es zu Mieterhöhungen<br />
kommt. Das ist nachvollziehbar, denn wer zahlt<br />
schon gerne mehr Geld? Ein solches Mieterhöhungsbegehren<br />
muss allerdings formal korrekt begründet werden, sonst hat<br />
es keinen rechtlichen Bestand. Im konkreten Fall war es darum<br />
gegangen, ob das Beifügen eines Sachverständigengutachtens<br />
ausreicht, um ein Mieterhöhungsverlangen ordnungsgemäß<br />
zu begründen. In der höchstrichterlichen Rechtsprechung<br />
wurde das nun geklärt. Wenn das Gutachten die Angaben<br />
enthält, die für den Mieter erforderlich sind, um die Berechtigung<br />
der beabsichtigten Erhöhung zu prüfen, reicht das<br />
aus. Dazu gehören eine Aussage des Sachverständigen über<br />
die tatsächliche örtliche Vergleichsmiete und eine Einordnung<br />
der zu beurteilenden Wohnung in das örtliche Preisgefüge.<br />
(Bundesgerichtshof, Aktenzeichen VIII ZR 66/15,<br />
Quelle: Infodienst Recht und Steuern der LBS)<br />
Eigenbedarfskündigung<br />
muss über allgemeine<br />
Absichten hinausgehen<br />
Die Eigenbedarfskündigung ist, rechtlich gesehen, ein<br />
scharfes Schwert. Sie bietet dem Eigentümer einer Wohnung<br />
oder eines Hauses die Chance, seine Mieter vergleichsweise<br />
rasch vor die Türe zu setzen. Doch im Gegenzug erwartet<br />
die Rechtsprechung in solch einem Fall, dass die Pläne zur<br />
Eigennutzung schon einigermaßen klar formuliert sind. Bei<br />
einem Fall in Nordrhein-Westfalen kündigte die Eigentümerin<br />
eines Mehrfamilienhauses mit 15 Wohnungen eine<br />
Drei-Zimmer-Wohnung sowie eine Mansardenwohnung,<br />
weil sie die Objekte zum Teil selbst und zum Teil als eine für<br />
die Tochter vorgesehene Maisonette-Wohnung verwenden<br />
wolle. Das alles war den schließlich damit befassten Richtern<br />
zu vage. Der Nutzungswunsch müsse sich schon „so weit ‘verdichtet‘<br />
haben, dass ein konkretes Interesse an einer alsbaldigen<br />
Eigennutzung besteht". Daran gebe es hier ernsthafte<br />
Zweifel. Bei der persönlichen Anhörung vor dem Amtsgericht<br />
habe die Eigentümerin ihren Bedarf nur „zaghaft“ vorgebracht<br />
und auch nicht genau benennen können, warum es<br />
unter vielen Wohnungen aus ihrem Besitz genau diese sein<br />
sollte. Die ganze Situation wirke etwas „lebensfremd“.<br />
(Bundesgerichtshof, Aktenzeichen VIII ZR 297/14,<br />
Quelle: Infodienst Recht und Steuern der LBS)<br />
Zu lange saniert, Fiskus<br />
verweigerte die Anerkennung<br />
von Werbungskosten<br />
Grundsätzlich ist der Staat bereit, beim Erwerb einer Immobilie<br />
und anschließend geplanter Vermietung einen<br />
guten Teil der entstehenden Ausgaben als Werbungskosten<br />
anzuerkennen. Allerdings muss diese Absicht, Einkünfte zu<br />
erzielen, auch irgendwann erkennbar sein. Kommt es jahrelang<br />
nicht zu entscheidenden Fortschritten, dann kann der<br />
Fiskus die Anerkennung verweigern.<br />
Der Fall: Ein Investor hatte ein sanierungsbedürftiges Mehrfamilienhaus<br />
mit elf Wohnungen erworben. Allmählich zogen<br />
die Mieter aus, damit eine Renovierung möglich wurde.<br />
Doch nach dem völligen Leerstand verstrichen etliche Jahre,<br />
ohne dass mit der entkernten Immobilie etwas vorangegangen<br />
wäre. Für die Jahre drei bis acht nach dem Leerstand wollte<br />
der Eigentümer Werbungskostenüberschüsse geltend machen,<br />
was das zuständige Finanzamt mit Hinweis auf die<br />
überlange Sanierungsdauer ablehnte.<br />
Das Urteil: Der Bundesfinanzhof stimmte der Einschätzung<br />
des Fiskus zu. Werbungskosten könnten nur so lange in Anspruch<br />
genommen werden, so lange man erkennen könne,<br />
dass der Steuerpflichtige den ursprünglichen Entschluss zur<br />
Erzielung von Einkünften nicht aufgegeben habe.<br />
Genau dieser Verdacht müsse allerdings hier entstehen. Selbst<br />
unter Maßgabe eines großen Beurteilungs- und Entscheidungsspielraumes<br />
könne man hier keine Fortschritte sehen.<br />
Die nötigen Bemühungen um eine sachgemäße Sanierung<br />
und die anschließende Vermietung fehlten.<br />
(Bundesfinanzhof, Aktenzeichen IX R 46/13,<br />
Quelle: Infodienst Recht und Steuern der LBS)<br />
Fotos: DStGB, Jakub Krechowicz - fotolia.com<br />
Foto: visivasnc - fotolia.com<br />
46 47
Sanierung & Energie<br />
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MAGAZIN<br />
Die richtige Energiequelle -<br />
Energiewende im Heizungskeller<br />
Manche haben die Waschmaschine in Verdacht, andere<br />
die zusätzliche Gefriertruhe, den Geschirrspüler oder<br />
die Warmwasseraufbereitung via Elektroboiler oder Durchlauferhitzer.<br />
All das wird überwiegend von Hausbesitzern, Eigentümern<br />
und Mietern genannt, wenn es darum geht, die<br />
größten Energieschleudern und Verbrauchsquellen im Haushalt<br />
zu lokalisieren. Was häufig vergessen wird, ist das, was<br />
meistens darunter liegt: der Heizungskeller. So hat jüngst der<br />
Haustechnikhersteller Stiebel Eltron für seinen Energie-Trendmonitor<br />
20<strong>16</strong> Tausend Bundesbürger zu diesem<br />
Thema befragt. Ergebnis: 68 Prozent hatten den eigenen Heizungskeller<br />
nicht auf der Rechnung. Gleichzeitig haben<br />
knapp 70 Prozent der Befragten angegeben, dass die Energiewende<br />
in Deutschland ihrer Ansicht nach zu langsam vorangeht.<br />
„In privaten Heizungskeller liegt der Schlüssel zum Erfolg,<br />
um die Klimaschutzziele in Deutschland zu erreichen“,<br />
betont Geschäftsführer Rudolf Sonnemann. <br />
➤<br />
Foto: Africa Studio - fotolia.com<br />
48 49
Sanierung & Energie<br />
Dachs<br />
Infoveranstaltung<br />
am 08.11.20<strong>16</strong><br />
Erfahren Sie mehr über den Dachs und über<br />
zusätzliche Stuttgarter Förderprogramme<br />
bei der energetischen Sanierung am<br />
Dienstag, dem 08.11.20<strong>16</strong>, um 18:00 Uhr im<br />
Energieberatungszentrum der Stadt Stuttgart,<br />
Gutenbergstr. 76, 70176 Stuttgart.<br />
Referenten: Ulrich König (GF EBZ),<br />
Albert Zaiß (GF SenerTec Center Stuttgart).<br />
Bei einer energetischen Sanierung sollte die<br />
Heizungsanlage nicht vergessen werden.<br />
Etwa 40 Prozent der Endenergie werde in Deutschland durch<br />
Gebäude verbraucht, den höchsten Anteil davon verursache<br />
immer noch die Heizung, sagt auch Ulrich König, Geschäftsführer<br />
des Energieberatungszentrums Stuttgart (EZB). Die<br />
Dämmung von Fassade, Dach und Kellerdecke, also der sogenannte<br />
bauliche Wärmeschutz, könne Abhilfe schaffen und<br />
den Energieverbrauch und damit die Kosten deutlich senken.<br />
Seine klare Botschaft an all jene, die solch eine energetische<br />
Sanierung planen, lautet dabei aber: „Niemals vergessen, die<br />
Auswirkungen solch einer Sanierung auf die Heizungsanlage<br />
und deren Dimensionierung zu berücksichtigen.“ Sinnvoll sei<br />
R<br />
Wissenswertes<br />
DIE LOKALE ENERGIEAGENTUR<br />
Das Energieberatungszentrum Stuttgart e. V. (EBZ) ist<br />
die lokale Energieagentur in Stuttgart und Regionalpartner<br />
der Deutschen Energie-Agentur (dena). Es<br />
wurde 1999 gegründet und gilt als gelungenes Beispiel<br />
für die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Verwaltung<br />
und privaten Gruppen. Das EBZ ist ein gemeinnütziger<br />
Verein und arbeitet nicht gewinnorientiert. Es finanziert<br />
sich aus Mitgliedsbeiträgen, öffentlichen Zuschüssen,<br />
der Projektförderung und Energiediagnosen. Zentrale<br />
Aufgabe ist die aktive Mitwirkung bei der Umsetzung<br />
des Klimaschutzkonzeptes der Landeshauptstadt<br />
Stuttgart mit dem inhaltlichen Schwerpunkt, die Energieeffizienz<br />
zu erhöhen und den Einsatz erneuerbarer<br />
Energien bei Gebäudemodernisierungen und Neubauten<br />
zu forcieren.<br />
in fast allen Fällen, solch eine Maßnahme mit einer Modernisierung<br />
oder Erweiterung der Heizungsanlage zu verbinden,<br />
so der Diplom-Ingenieur und Energieexperte.<br />
Das Energieberatungszentrum Stuttgart wurde bereits im Jahr<br />
1999 als gemeinnütziger Verein gegründet und gilt seither als<br />
gelungenes Beispiel für die erfolgreiche Partnerschaft zwischen<br />
Verwaltung und privaten Gruppen. Zentrale Aufgabe<br />
der Einrichtung ist zuvorderst, das Klimaschutzkonzept der<br />
Landeshauptstadt Stuttgart mit dem Schwerpunkt umzusetzen,<br />
die Energieeffizienz zu erhöhen und den Einsatz erneuerbarer<br />
Energien bei Gebäudemodernisierungen und Neubauten<br />
zu forcieren. Der Anteil am Energieverbrauch durch Heizung<br />
und Warmwasserbereitung liege in Stuttgart bei immerhin<br />
52 Prozent, so König. Mit der richtigen energetischen Sanierung<br />
von Gebäuden könne ein wesentlicher Beitrag für<br />
einen nachhaltigen Umgang mit Energie geleistet und dabei<br />
auch noch viel Geld gespart werden. Denn: „Die nächste Heizungsrechnung<br />
kommt bestimmt.“<br />
Energiediagnose und Sanierungsfahrplan<br />
als Leistungsangebote<br />
Entsprechend beraten die Experten der lokalen Energieagentur,<br />
die gleichzeitig Regionalpartner der Deutschen Energie-Agentur<br />
(dena) ist, gleichermaßen private Investoren und<br />
Mieter, Wohnungseigentümergemeinschaften, kleine und<br />
mittlere Unternehmen, Vereine, Kommunen, Handwerker,<br />
Planer und Architekten. „Wer immer Bedarf an einem Beratungsgespräch<br />
und Informationen hat, kann mit seinem Anliegen<br />
zu uns kommen“, betont König. Neben einem Sanierungsfahrplan,<br />
der das grundsätzliche Vorgehen festlegt, gehört<br />
zum Leistungsangebot der Experten auch eine umfassende<br />
Energiediagnose, bei der unter anderem der <br />
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Einfach beim Heizen Strom erzeugen.<br />
Der Dachs: die Heizung als Energiequelle<br />
für Ihre Immobilie.<br />
Immer mehr Immobilienbesitzer sehen im Dachs das Heizsystem der Zukunft<br />
und machen sich unabhängiger von der konventionellen Energieerzeugung.<br />
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auch ökonomisch. Denn er nutzt die eingesetzte<br />
Energie zweimal und versorgt Sie mit Wärme und<br />
Strom. So sparen Sie Energiekosten und ersparen<br />
unserer Umwelt viele Tonnen CO 2 . Mit einem Dachs<br />
erzeugen Sie Strom dort, wo er gebraucht wird und<br />
genau dann, wenn er gebraucht wird. Darüber hinaus<br />
ist er eine der effizientesten Möglichkeiten der energetischen<br />
Haussanierung. Denn der Dachs erfüllt<br />
einfach nebenbei die Anforderungen der EnEV, des<br />
EEWärmeG und des EWärmeG.<br />
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der Stadt Stuttgart, um 18:00 Uhr.<br />
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6 Tipps zur Heizungsmodernisierung<br />
1. Bevor Sie einen neuen Kessel bestellen, prüfen<br />
Sie bitte, ob nicht Wärmeschutzmaßnahmen an<br />
der Gebäudehülle durchgeführt werden sollen.<br />
Dann kann die Heizung gegebenenfalls kleiner<br />
gewählt werden.<br />
2. Wird die Gebäudehülle saniert und bleibt dabei<br />
die alte Heizung bestehen, dann sollten Sie die<br />
Heizleistung an die neuen Randbedingungen<br />
anpassen lassen.<br />
3. Arbeiten Sie mit Ihrem Fachbetrieb im Stuttgarter<br />
Sanierungsstandard die Checkliste für eine<br />
individuelle Auslegung ab und fragen Sie nach<br />
innovativen Konzepten mit Erneuerbaren<br />
Energien!<br />
4. Lassen Sie sich die Heizlastberechnung und den<br />
hydraulischen Abgleich dokumentieren!<br />
5. Lassen Sie sich sorgfältig in den Betrieb der<br />
Anlage einweisen und lassen Sie sich die<br />
Bedienungs- und Installationsanleitung aushändigen!<br />
Denn die zu viel benötigte Energie<br />
müssen Sie bezahlen.<br />
6. Sie und der Fachbetrieb sollten das Abnahmeprotokoll<br />
unterzeichnen.<br />
Der Modernisierungsbedarf ist jedenfalls enorm: Nach einer<br />
Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtallgemeine<br />
Gebäudezustand, die Gebäudehülle, das Heizsystem<br />
und die Warmwasserbereitung begutachtet und bewertet<br />
werden. Im Rahmen der Baubegleitung wird von der Fachingenieuren<br />
der Energieagentur zudem geprüft, ob alle technischen<br />
Vorgaben gemäß dem Stuttgarter Sanierungsstandard<br />
eingehalten werden. Das ist einerseits unter dem Gesichtspunkt<br />
der Energieoptimierung wichtig. Gleichzeitig geht es<br />
dabei aber auch darum, die Auflagen zu erfüllen, die mit dem<br />
Bewilligen von städtischen Fördermitteln verbunden sind.<br />
Wer von solchen Zuschüssen profitieren will, kommt an dem<br />
Energieberatungszentrum nicht vorbei: „Eine Förderung<br />
durch ein Programm der Landeshauptstadt setzt voraus, dass<br />
sich der Antragsteller zuvor mit uns in Verbindung setzt“, so<br />
König.<br />
Fördermittel werden aus Unwissenheit<br />
oftmals nicht voll ausgeschöpft<br />
über das Energiesparprogamm an Fördermitteln für energetische<br />
Sanierungen in privaten Wohngebäuden zur Verfügung<br />
gestellt. Doch obwohl diese Förderung auch mit Zuschüssen<br />
aus anderen Töpfen kumuliert werden kann, werden die Mittel<br />
oftmals nicht ausgeschöpft. „Viele Sanierungswillige in<br />
Stuttgart wissen einfach nicht um ihre Fördermöglichkeiten.<br />
Daher lohnt der Besuch beim Energieberater ungemein, der<br />
ist bestens informiert und kann umfassend beraten“, betont<br />
Ulrich König. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen<br />
vom Dach bis hinter in den Keller: So können über das Energiesparprogramm<br />
der Stadt Stuttgart unter anderem Sanierungen<br />
und Modernisierungen der Fassade, der Fenster, des<br />
Dachs, der Heizungsanlage sowie die Installation einer thermischen<br />
Solaranlage oder einer Hocheffizienzpumpe bezuschusst<br />
werden.<br />
Empfehlen kann der Diplom-Ingenieur dabei insbesondere<br />
die Kombination einer mit Gas oder Öl betriebenen Zentralheizung<br />
mit einer thermischen Solaranlage, die für die Warmwasseraufbereitung<br />
zuständig ist. Der Vorteil ist unter anderem,<br />
dass an wärmeren Tagen die Heizung komplett abgeschaltet<br />
werden kann. „Es gibt keine umweltfreundlicherere<br />
Alternative“, betont er. Um die Verbreitung dieser Technologie<br />
voranzutreiben, habe die Stadt ein gewaltiges Förderprogramm<br />
aufgelegt, so König. Letztlich werde jeder neue Heizkessel<br />
gefördert, wenn er von einer thermischen Solaranlage<br />
unterstützt wird. Nach wie vor seien solche Anlagen noch viel<br />
zu rar gesät. Vor zehn Jahren habe es bei der Leistungsfähigkeit<br />
der Technologie noch Luft nach oben gegeben. Zwischenzeitlich<br />
seien die Kollektoren aber so effizient geworden, dass<br />
sich wirklich jedes Dach dafür eigne, so Ulrich König. „Es<br />
gibt nichts klimaschonenderes, als auf diesem Weg die Energie<br />
direkt im Haus zu produzieren und zu nutzen.“<br />
Rund ein Drittel der 21 Millionen Heizungen<br />
müssen in den nächsten Jahren ersetzt werden<br />
schaft aus dem Jahr 2014 liegt das durchschnittliche Alter der<br />
Heizgeräte in Deutschland bei 17,6 Jahren. Über ein Drittel<br />
aller Heizungen in Deutschland sind sogar länger als 20 Jahre<br />
im Dienst. Viel länger ist gesetzlich gar nicht erlaubt: Gasund<br />
Ölheizungen, die älter als 30 Jahre sind, müssen in der<br />
Regel seit Jahresbeginn 2015 ausgetauscht werden. In den<br />
nächsten Jahren rollt daher nach Einschätzung der Klimaschutz-<br />
und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) eine<br />
Erneuerungswelle auf Deutschland zu, rund sieben Millionen<br />
der rund 21 Millionen Heizungen müssen demnach ersetzt<br />
werden.<br />
Möglichkeiten gibt es dabei genug auf dem Markt: Bis zu 30<br />
Prozent an Endenergie kann alleine ein Heizkessel mit neuer<br />
Technik einsparen. Hauseigentümer sollten daher prüfen lassen,<br />
ob es sich lohnt, den Kessel durch einen neuen zu ersetzen,<br />
rät auch das vom Umweltministerium Baden-Württemberg<br />
geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau. „Vor<br />
allem wenn der Kessel älter als 20 Jahre ist, zahlt sich ein Heizungstausch<br />
aus“, betont die Architektin und Energieberaterin<br />
Petra Hegen. „Die Investitionskosten rechnen sich in vielen<br />
Fällen.“ Eine Erneuerung sollte außerdem geprüft werden,<br />
wenn im Heizungskeller hohe Temperaturen herrschen. Das<br />
sei ein Zeichen für hohe Energieverluste, so Petra Hegen. Wer<br />
seinen veralteten Heizkessel austausche, reduziere seine Heizkosten<br />
jährlich um 200 bis 700 Euro.<br />
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Wärmepumpen<br />
Wärmepumpen haben die Nase vorn!<br />
prosermo ist Ihr Spezialist für modernes Heizen! Ihre alte Heizung ist kaputt oder nicht mehr<br />
effizient? Dann ist jetzt die Umstellung auf eine Wärmepumpe ideal, da zum Beispiel der Öltank<br />
entfällt, der Kamin nicht mehr gereinigt werden muss, die Wartung geringer wird, Gerüche weg sind<br />
und die Energiekosten sinken. Dazu Markus Härle, Geschäftsführer von prosermo: „Umweltfreundlich<br />
und kostengünstig heizen, das sind die schlagenden Argumente, warum man jetzt auf eine Wärmepumpe<br />
umstellen sollte. Und in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage und der Nutzung der neuartigen<br />
,Strom-Cloud‘- Modelle kann aus der kostengünstigen sogar eine gänzlich kostenneutrale<br />
Lösung werden. Kommen Sie einfach zu uns nach Abstatt, wir zeigen Ihnen gerne an unseren eigenen<br />
installierten Anlagen,wie die Technik im Detail funktioniert und finden auch für Ihren Einsatzzweck<br />
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Der Platzhirsch unter den Heizungstechniken ist die Gasheizung:<br />
Rund 50 Prozent aller Gebäude sind damit bestückt.<br />
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DAS PRINZIP DER KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG<br />
Der Gesamtenergiebedarf eines Gebäudes setzt sich<br />
prinzipiell aus dem Wärmebedarf für Heizen und<br />
Warmwassererzeugung, dem Strombedarf und den mit<br />
der Energiebereitstellung verbundenen Energieverlusten<br />
zusammen. Diese sind bei der Stromerzeugung in<br />
Kraftwerken besonders groß. Daher ist es am effizientesten<br />
und umweltschonendsten, den Strom dort herzustellen,<br />
wo er auch benötigt wird. Zudem kann die<br />
bei der dezentralen Stromerzeugung gewonnene Abwärme<br />
für das Heizsystem genutzt werden. Hierzu eignen<br />
sich zum Beispiel Blockheizkraftwerke (BHKW),<br />
die es auch als Mini-Variante, mit einer Leistung von 5<br />
Kilowattstunden gibt. Heute stehen Kleinstkraftwerke,<br />
sogenannte Micro-BHKW, für Einfamilienhäuser zur<br />
Verfügung. Darin erzeugt ein Stirlingmotor eine elektrische<br />
Leistung bis 1 KW.<br />
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Wärmepumpe fortlaufend. Wenn die Wärmepumpe selbst<br />
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wird ausschließlich aus Wasserkraft gewonnen. Separate Zähler,<br />
die früher zusätzliche Grundgebühren verursacht haben,<br />
werden nicht mehr benötigt. Eigenproduzierter Strom darf<br />
ohne Einschränkung genutzt werden. Gute Zeiten für Bauherren,<br />
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Generation weisen eine enorm hohe Effizienz und einen besonderen<br />
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Steuerungssoftware. Voraussetzungen hierfür sind<br />
ein Internetzugang und eine entsprechend ausgestattete<br />
Wärmepumpe. Die App ermöglicht Ihnen Ihre Anlage zu<br />
überwachen und auch von unterwegs bedarfsgerecht einzustellen.<br />
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auf das kaum ein zweiter Hersteller verweisen<br />
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dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft geholt und auf<br />
eine höhere Temperatur gehoben. Das Verhältnis von gewonnener<br />
Heizenergie zu eingesetzter elektrischer Energie,<br />
die so genannte Jahresarbeitszahl, beschreibt dabei die Energieeffizienz,<br />
die laut Umweltministerium über 4,0 liegen sollte.<br />
Das wird meist nur erreicht, wenn die Wärmepumpen in<br />
gut gedämmten Häusern mit Fußboden- oder Wandflächenheizung<br />
eingesetzt werden. Wärmepumpen, die Außenluft als<br />
Wärmequelle nutzen, erzielen die geforderten Werte jedoch<br />
auch dann nur selten.<br />
Ölkessel stehen in etwa 30 Prozent aller Wohngebäude. Der<br />
technische Standard bei beiden ist die Brennwerttechnik, bei<br />
der der Energieinhalt des eingesetzten Brennstoffes nahezu<br />
vollständig genutzt wird. Der Nachteil dabei: Es werden fossile<br />
Energien verbrannt, die endlich sind und das Klima schädigen.<br />
Eine gute Alternative ist der Einsatz regenerativer Energien,<br />
etwa mittels einer Wärmepumpe. Bei dieser Technologie,<br />
die auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung basiert,<br />
wird mit Hilfe von Strom als Antriebsenergie die Wärme aus<br />
Bundesweit liegen Wärmepumpen jedenfalls im Trend: Bereits<br />
jeder dritte Häuslebauer hat sich im vergangenen Jahr<br />
für den Einsatz dieser Technologie und damit die Nutzung<br />
regenerativer Energiequellen im Heizungskeller entschieden.<br />
Der Anteil am Gesamtbestand aller Heizungen liegt bereits<br />
bei rund vier Prozent. Eine weitere Möglichkeit, auf erneuerbare<br />
Energieformen zu setzen, sind Holzheizungen, die es mit<br />
einem Stückholz- oder Pelletkessel, in jeder Größe und für<br />
jeden Bedarf gibt. Die Zentralheizungen passen in jeden Heizungskeller,<br />
sie sind bequem zu bedienen und funktionieren<br />
weitgehend automatisch. Vor allem aber sind die Schadstoffemissionen<br />
zwischenzeitlich äußerst gering. Liegt in der Straße<br />
ein Wärmenetz, raten die Experten unbedingt zu dieser<br />
Variante, bei der die Wärme durch gut gedämmte Rohrleitungen<br />
ins Haus strömt. Ein Anschluss an eines der energieeffizienten<br />
Wärmenetze, deren Ausbau vom Ministerium für Umwelt,<br />
Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg mit<br />
einem breit angelegten Förderprogramm<br />
➤<br />
Pelletheizungen sind eine weitere Option, auf<br />
erneuerbare Energie zu setzen.<br />
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Die Balkonsanierung – gerade in größeren Wohneinheiten – ist ein aufwendiges und kostenintensives Unterf<br />
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gen in den Fliesen oder lose Platten im Außenbereich dämpfen die Vorfreude auf die Freiluftsaison. Hinzu<br />
kommen Kosten für die Gerüststellung sowie die Maler- und Betonsanierungs arbeiten.<br />
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57
Sanierung & Energie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
Die Berater, darunter Architekten und Ingenieure, sind mehr<br />
als ausgelastet, was zeigt, wie groß der Bedarf ist. Und das Beratungsgespräch<br />
ist dabei erst der Anfang: Für eine detaillierte<br />
Energiediagnose müsse sich ein Fachmann zwingend bei<br />
einem Ortstermin das Gebäude ansehen, betont König. Entweder<br />
werde dann ein weiteres Treffen vereinbart oder auf<br />
einen freien Energieberater aus dem Netzwerk verwiesen. Der<br />
Geschäftsführer hat in all den Jahren die Erfahrung gemacht,<br />
dass manch einem der Ratsuchenden die Kosten für eine<br />
energetische Sanierung unangemessen hoch erscheinen. In<br />
solchen Fällen empfiehlt der Energieexperte nicht nur den<br />
Blick auf die anschließend niedrigen Verbrauchskosten. Auch<br />
der Mehrwert durch ein behaglicheres Wohnklima und ein<br />
gutes Gewissen in Bezug auf die persönliche Ökobilanz seien<br />
Argumente für einen solchen Schritt. Schon jetzt seien die<br />
Folgen des globalen Klimawandels zu erahnen und teilweise<br />
sichtbar, so Ulrich König. „Die Energiewende im Heizungskeller<br />
ist daher die Voraussetzung für künftiges Leben auf<br />
dem Planeten Erde."<br />
© Autor: Markus Heffner<br />
Schon mit kleinen Maßnahmen an der Heizungsanlage<br />
kann viel erreicht werden.<br />
vorangetrieben wird, ist fast immer die günstigste Art der<br />
Wärmeversorgung. Zum einen braucht es dafür weder Kessel<br />
noch Heizraum. Zudem stammt die Wärme in der Regel aus<br />
effizienter Kraft-Wärme-Kopplung oder aus erneuerbaren<br />
Energien.<br />
Bundeswirtschaftsministerium legt<br />
zwei neue Förderprogramme auf<br />
Erst jüngst, am <strong>16</strong>. September, wurde am „Internationalen<br />
Tag für den Schutz der Ozonschicht“ an den Vertrag erinnert,<br />
mit dem im Jahr 1987 das Verbot des ozonschädlichen Stoffes<br />
FCKW beschlossen wurde. Gleichzeitig ging vor wenigen Tagen<br />
die Meldung durch die Medien, dass sich das Ozonloch<br />
wieder langsam schließt. Ein erster Erfolg der Umweltpolitik,<br />
dennoch kommt die internationale Staatengemeinschaft bei<br />
der Reduktion des Treibhausgases CO2 nur langsam voran.<br />
Das größte Potential, die Energieeffizienz zu steigern und die<br />
Umweltbilanz zu verbessern, sehen die Experten dabei insbesondere<br />
bei der Wärmeversorgung. Aus diesem Grund hat<br />
auch das Bundeswirtschaftsministerium zum 1. August dieses<br />
Jahres zwei Programme aufgelegt, die Anreize schaffen sollen:<br />
Das Förderprogramm zur Heizungsoptimierung durch hocheffiziente<br />
Pumpen und hydraulischen Abgleich sowie die Förderung<br />
von so genannten Brennstoffzellen-Heizungen. Erklärtes<br />
Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2020 jährlich bis zu zwei<br />
Millionen Pumpen ausgetauscht und 200.000 hydraulische<br />
Abgleiche durchgeführt werden. Damit würden nach Schätzungen<br />
des Ministeriums rund 1,8 Millionen Tonnen<br />
CO2-Emissionen vermieden werden. „Durch die Optimierung<br />
bestehender Heizsysteme können schnell Effizienzgewinne<br />
erzielt und damit CO2-Einsparungen erreicht werden“,<br />
hat dazu Sigmar Gabriel erklärt, Bundesminister für Wirtschaft<br />
und Energie. „Mit den beiden neuen Förderprogrammen<br />
bringen wir die Energieeffizienz großflächig in die deutschen<br />
Heizungskeller.“ Durch die Förderung im Umfang von<br />
30 Prozent der Investitionen helfe man Millionen von Eigentümern,<br />
ihre Heizsysteme zu optimieren.<br />
Ein Ortstermin eines Fachmanns ist zur<br />
Erstellung der Energiediagnose unerlässlich<br />
Dabei kann durchaus auch mit kleineren Eingriffen in die<br />
nicht mehr ganz so neue Heizanlage viel erreicht werden, wie<br />
Ulrich König vom Energieberatungszentrum Stuttgart betont.<br />
So sei etwa eine zusätzliche Einzelraumregelung eine gute Alternative,<br />
„einem 15 Jahre alten Kessel auf die Sprünge zu helfen“.<br />
Auch solch eine Modernisierung wird derzeit gezielt<br />
über das Energiesparprogramm der Stadt Stuttgart bezuschusst.<br />
Die Förderlandschaft sei flexibel aufgestellt. Daher sei<br />
es wichtig, so König, sich zunächst einen neutralen und unabhängigen<br />
Berater ins Haus zu holen. Im Stuttgarter Energieberatungszentrum<br />
werden die Möglichkeiten einer Modernsierung<br />
jedes Jahr bei etwa 700 persönlichen Beratungsgesprächen<br />
intensiv erörtert. Dazu kommen noch bis zu 2500<br />
telefonische Anfragen und etwa tausend E-Mails zum Thema.<br />
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Durch ungünstige Raumströmungen,witterungsbedingte<br />
Schwankungen oder das Benutzen einer Dunstabzugshaube,<br />
kann Unterdruck im Schornstein entstehen.<br />
Das heimtückische Gas, Kohlenmonoxyd (CO) kann sich somit in<br />
hoher Konzentration unbemerkt von der Feuerstelle in den<br />
Wohnräumen ausbreiten.<br />
Es droht Lebensgefahr!<br />
Foto: Oleksandr Delyk - fotolia.com<br />
Foto: Daniel Jędzura - fotolia.com<br />
58 59
Sanierung & Energie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
Augen auf beim<br />
Fensterkauf -<br />
so treffen Sie die<br />
richtige Wahl<br />
Einbruchsicher, wärmedämmend und energiesparend sollten<br />
sie sein, von außen robust, von innen anpassungsfähig und<br />
ästhetisch - die Anforderungen an ein heutiges Fenster sind<br />
relativ groß. Damit alle Kriterien erfüllt werden und sie sich<br />
ideal in das Eigenheim einfügen, müssen einige Punkte beachtet<br />
werden. Fenster werden öfter als Schwachstellen in<br />
Gebäuden betrachtet. Energie und Wärme können verloren<br />
gehen - im Zeitalter des Energiesparens und nachhaltigen Lifestyles<br />
eine Quelle an Energie- und Kostenverlusten. Beim<br />
Neubau empfiehlt es sich daher, ebenso wie beim Austausch<br />
von alten Fenstern, einen genauen Blick auf Energiewerte,<br />
Material und den sogenannten U-Wert, der die Höhe des<br />
Wärmeverlustes angibt, zu werfen. Denn die modernen<br />
Fenster aus beispielsweise Wärmeschutzglas, individuellen<br />
Rahmen und verbesserten Dichtungen halten die Wärme im<br />
Raum, senken die Heizkosten und sehen zudem noch gut<br />
aus. Die passive Nutzung der Sonne darf auch nicht unterschätzt<br />
werden: um möglichst viel Sonnenwärme über die<br />
Fensterflächen ins Innere zu lassen empfiehlt sich ein nach<br />
Süden gerichtetes Fenster.<br />
➤<br />
Foto: JenkoAtaman - fotolia.com<br />
60 61
Sanierung & Energie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
Das Thema Einbruchschutz taucht ebenfalls im Zusammenhang<br />
mit dem Fensterkauf auf. Außerdem sollen Fenster neben<br />
dem Schutz der Privatsphäre, vor alltäglichem Lärm<br />
schützen und gleichzeitig für genügend frische Luftzufuhr<br />
sorgen. Die Aufgabenliste, die ein Fenster erfüllen muss, ist<br />
daher lang, die Auswahl an Modellen auch. Auf den folgenden<br />
Seiten stellen wir Ihnen die wichtigsten Kriterien beim<br />
Fensterkauf vor.<br />
Holz, Kunststoff, Aluminium - die Materialauswahl<br />
Durchschnittlich dauert es etwa sechs bis zehn Wochen, bis<br />
das zusammengestellte Fenster endgültig eingesetzt werden<br />
kann - von der persönlichen Auswahl, dem Vergleich mit anderen<br />
Herstellern, Beratungsgesprächen, Bestellung, bis zur<br />
Lieferung und Montage vergehen einige Wochen. Zuerst<br />
widmet man sich aber dem Gerüst des Ganzen - dem Fensterrahmen.<br />
Der richtige Fensterrahmen will gut gewählt sein,<br />
immerhin macht er bis zu 30 Prozent des Fensters aus und<br />
selbst ein gutes Wärmeschutzglas kann mit einem schlecht<br />
dämmenden Rahmen ein Viertel seiner Dämmung einbüßen.<br />
Die grundlegende Entscheidung fällt zunächst zwischen<br />
Aluminium, Holz und Kunststoff, wobei die letzten beiden<br />
die herkömmlichsten sind.<br />
Holz ist das beliebteste, aber auch eines der teureren Materialien<br />
im Fensterbau. Die Vorteile: es isoliert hervorragend,<br />
sorgt für ein natürliches, gemütliches Ambiente und kann<br />
farblich individuell gestaltet werden. Klingt zuerst paradox,<br />
aber Holzrahmen werden auch von Brandschutzexperten bevorzugt,<br />
da sie bei einem Feuer lange stabil bleiben. Sie werden<br />
meistens aus weichem Nadelholz wie Kiefern- und Fichtenholz,<br />
oder aus hartem Eichenholz gefertigt. Beim Fensterkauf<br />
gilt wie bei vielen anderen Bereichen, dass man auf regionale<br />
Produkte setzen, und sich nicht auf tropische Hölzer<br />
mit schlechterer Klimabilanz verlassen sollte. Ein großer<br />
Vorteil der einheimischen Fensterrahmen sind zudem die<br />
europäischen und deutschen Vorschriften, die konstruktive<br />
und gesundheitliche Sicherheit gewährleisten.<br />
Wer sich anschauliche Holzrahmen einbauen lässt sollte die<br />
Material Wärmeschutz Sicherheit Schallschutz Preis in Euro<br />
Holz ausgezeichnet gut ausgezeichnet 200 bis 500<br />
Aluminum gut ausgezeichnet ausgezeichnet 300 bis 700<br />
Kunstoff ausgezeichnet mittel gut 100 bis 250<br />
Quelle: fenster-magazin.de<br />
regelmäßige Wartung und Pflege allerdings nicht unterschätzen,<br />
damit die Fenster eine möglichst große Lebensdauer haben.<br />
Besonders außen wird die Wartung erleichtert, wenn<br />
der Rahmen mit moderner Technik mechanisch vorbehandelt<br />
wurde (Hydrohobeln) - so ist er witterungsbeständiger.<br />
Eine ideale Kombination mit einer extrem hohen Robustheit<br />
außen und wohnlichem Anblick innen bieten zum Beispiel<br />
Holzrahmen mit äußeren Alu-Schalen. Mit dieser Kombination<br />
werden die ästhetischen Vorteile des Aluminiums mit<br />
den wärmedämmenden Eigenschaften des Holzes verbunden.<br />
Dies ist allerdings auch mit die kostspieligste Methode<br />
beim Fensterrahmen.<br />
Kunststoffrahmen hingegen sind nach ihrem Einbau extrem<br />
pflegeleicht: mit lauwarmem Spülwasser sind sie blitzschnell<br />
gereinigt. Außerdem verfügen sie über gute Wärmedämmwerte,<br />
die in speziellen Kammern im Rahmen eingebaut<br />
sind, und isolieren somit einwandfrei. Allerdings sind Kunststofffenster<br />
nicht so robust wie Holzrahmen: die Beschichtungen<br />
tragen schnell Kratzer davon und die Möglichkeiten<br />
für kreative Gestaltung fallen hier ebenfalls eher gering aus.<br />
Der Klassiker sind weiterhin weiße Kunststoffrahmen, auch<br />
wenn inzwischen einige Hersteller eine kleine Farbauswahl<br />
anbieten.<br />
Als dritte Variante zählt der Aluminiumrahmen zu einer weit<br />
verbreiteten und stabilen Konstruktion, da er widerstandsfähig<br />
und pflegeleicht ist. Die Optik lässt hier zwar ebenfalls<br />
nicht so viel Spielraum, wirkt aber modern und passt beim<br />
Neubau harmonisch meistens sehr gut in die Fassadenansicht.<br />
Da der Rahmen pulverbeschichtet wird, um eine angemessene<br />
Wärmedämmung zu gewährleisten, ist diese Variante<br />
die kostspieligste.<br />
Doppelverglasung, Wärmedämmung,<br />
Lärmschutz - Energiesparen<br />
Von modernen Fenstern darf man wärmedämmende, schalldämmende<br />
und sichernde Eigenschaften erwarten. Damit die<br />
passive Sonnenwärme optimal genutzt werden kann und somit<br />
das Fenster zum Energiesparen beiträgt, bedarf es einer<br />
ordentlichen Fensterverglasung.<br />
Maßgeblich dafür sind<br />
neben den Rahmen auch die<br />
Fensterscheiben. Ist der passende<br />
Rahmen gewählt, geht<br />
es daher an das Innenleben.<br />
Als erstes werden die Anzahl<br />
an Glasscheiben und die Art<br />
des Glases bestimmt. Je nach<br />
Doppel-Dreifachverglasung<br />
werden entsprechend zwei<br />
oder drei Glasscheiben eingesetzt.<br />
Hier spielt der Wärmeverlust<br />
eine<br />
➤<br />
UNTERNEHMERGESPRÄCH<br />
Geschäftsführer Andreas Rein und Firmengründer<br />
Rainer Ehmeneck (von links)<br />
Wer heute ein Haus baut oder eine Modernisierung<br />
vornimmt, ist zwangsläufig mit dem Erwerb oder<br />
dem Austausch von Fenstern konfrontiert. Die Auswahlkriterien<br />
sind vielseitig, denn ein Fenster sollte heute optisch<br />
zum Gesamtbild der Immobilie passen und zugleich<br />
einbruchsicher, wärmedämmend und energiesparend sein.<br />
<strong>smartLiving</strong> sprach mit dem Firmengründer Rainer Ehmeneck<br />
und dem Geschäftsführer Andreas Rein der EMO<br />
Fenster- und Türenbau GmbH in Stuttgart-Wangen.<br />
<strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong>: Herr Ehmeneck, Sie sind seit 1973<br />
erfolgreich im Fenster- und Türenbau tätig. Welches waren<br />
die maßgeblichen Entwicklungen im Fensterbau in den<br />
letzten vier Jahrzehnten?<br />
Rainer Ehmeneck: Besonders entscheidend für den Erfolg<br />
des Unternehmens war die Einführung eines neuen Montagesystems,<br />
welches ohne grobe Wandbeschädigungen auskam.<br />
Diese Entwicklung nahm den Hausbesitzern den Schrecken<br />
vor dem Fensteraustausch und wurde bis heute ständig<br />
verfeinert und verbessert. Technisch hat sich immens viel verändert<br />
in dieser Zeit. Mit den heutigen, modernen Fenster-Systemen<br />
sind Wärmedämmwerte erreichbar, die vor einigen<br />
Jahren als unerreichbar galten. Heute können wir z.B.<br />
Fenstergrößen mit sehr schmalen Rahmenansichten realisieren,<br />
die modernsten architektonischen Ansprüchen genügen.<br />
<strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong>: Welches Material bei der Fensterauswahl<br />
empfehlen Sie heute Kunden, die in Bezug auf das<br />
optische Gesamtbild variabel sind? Kunststoff, Holz oder<br />
Aluminium?<br />
Andreas Rein: Der Renner ist nach wie vor Kunststoff. Dieses<br />
Material bietet mit Abstand das beste Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Was die optische Vielfalt angeht, haben wir mit unseren<br />
Partnern neue Systeme entwickelt, die Aluminimum-Kunststoff<br />
und sogar Echtholz in einem System kombinieren. Hier<br />
werden im Frühjahr sehr spannende Neuheiten präsentiert,<br />
die absolute Alleinstellungsmerkmale für uns bieten werden.<br />
Wir sind schon sehr gespannt auf dieses völlig neue Fensterkonzept.<br />
<strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong>: Fenster müssen heute in hohem<br />
Maße wärmedämmend und energiesparend sein. Rentiert<br />
sich im Rahmen einer Modernisierung der Austausch von<br />
alten, einfach verglasten Fenstern mit einer schlechten<br />
Wärmeschutzverglasung hin zu modernen Elementen mit<br />
dreifacher Verglasung?<br />
Andreas Rein: Natürlich. Eine Energieeinsparung ist praktisch<br />
mit jedem Fenstertausch automatisch mit dabei. Hier<br />
sind, je nach Ausgangssituation, gewaltige Einsparungen<br />
möglich. Ausgehend von einer alten Doppelverglasung aus<br />
den frühen 70er-Jahren, kann eine Verbesserung des Wärmedämmwertes<br />
bis zum vierfachen Wert erreicht werden. Wir<br />
tauschen auch bereits Fenster aus den beginnenden 90er-Jahren<br />
gegen dreifach-Verglaste aus und erreichen hier einen<br />
meist doppelt so guten Wärmedämmwert.<br />
<strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong>: Der Austausch von Fenstern ist ein<br />
relativ aufwendiges Gewerk. Wie stellen Sie sicher, dass<br />
Ihre Auftraggeber und Kunden nicht nennenswert und<br />
über einen längeren Zeitraum behindert werden?<br />
Rainer Ehmeneck: Wie bereits erwähnt, haben wir schon zu<br />
Beginn der Firmengeschichte ein Montagesystem eingeführt,<br />
das in nahezu allen Fällen ohne Wandbeschädigungen und<br />
damit übertriebenem Schmutz und Folgekosten auskommt.<br />
So kann eine Wohnung mit vielleicht sechs Fenstern am<br />
Abend schon wieder ganz normal genutzt werden. Wir arbeiten<br />
auch an einem speziellen Renovierungssystem für alte<br />
Kunststofffenster. Hier kann der Fenstertausch völlig ohne<br />
Schmutzanfall in extrem kurzer Zeit erfolgen, was natürlich<br />
in bewohnten Räumen den Idealfall darstellt. Dieses System<br />
befindet sich zu Zeit beim IFT in Rosenheim, um dort nach<br />
RAL zertifiziert zu werden.<br />
<strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong>: Thema „Einbruchschutz“. Die Zahl<br />
der Haus- und Wohnungseinbrüche steigt seit Jahren, viele<br />
Menschen sind verunsichert. Gibt es das einbruchsichere<br />
oder wenigstens einbruchhemmende Fenster?<br />
Andreas Rein: Leider ist dieses Thema immer präsenter und<br />
auch wir reagieren auf diese Entwicklung. Unsere Fenster,<br />
auch schon das Basismodell, erhalten serienmäßig Sicherheitsbeschläge.<br />
Dieser Standard erhöht sich bei unseren Premiumfenstern<br />
sogar auf serienmäßige RC2N-Beschläge. Diese<br />
werden übrigens von der Kriminalpolizei empfohlen und<br />
der Austausch alter Fenster gegen neue mit RC2-Niveau wird<br />
sogar von der KfW gefördert. Dieses Sicherheitsniveau erreichen<br />
natürlich auch unsere Haus- und Wohnungsabschlusstüren.<br />
slm<br />
Foto: Kuhn<br />
62 63
Sanierung & Energie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
große Rolle: Eine Doppelverglasung<br />
verliert gegenüber einer Einfachverglasung<br />
60 Prozent weniger Wärme<br />
über das Fenster; bei einer Dreifachverglasung<br />
sind es sogar 85<br />
Prozent. Zur Auswahl stehen<br />
meistens Wärmeschutzglas,<br />
Schallschutz-Verglasung, Sicherheitsglas<br />
und sogar<br />
selbstreinigendes Glas, das<br />
durch eine spezielle Beschichtung<br />
Schmutz und<br />
Wasser abweist. Die<br />
heutigen Isolierglasfenster<br />
werden in<br />
zweifacher und dreifacher<br />
Verglasung hergestellt<br />
und sparen gegenüber älteren Fenstern noch einmal<br />
bis zu 15 Prozent Energie ein - die wärmedämmenden Modelle<br />
senken demnach deutlich die Heizkosten.<br />
Ein herkömmliches Wärmeschutzglas besteht aus mehreren<br />
Komponenten. Zwischen den einzelnen Scheiben befinden<br />
sich sogenannte Randstege, wobei ein Spezialprofil das Kernstück<br />
bildet. Über eine Dampfsperre und ein Dichtmittel<br />
werden die Elemente verklebt - das Fenster ist verglast. Die<br />
Zwischen- und Hohlräume sind bei moderner Ausfertigung<br />
mit Edelgasen gefüllt, mitunter ist auch eine reflektierende<br />
Metallschicht eingebaut.<br />
Neben der Wärmedämmung sollte auch die Schalldämmung<br />
nicht außer Acht gelassen werden. Neu gekaufte Fenster sollten<br />
der Schallschutzklasse 4 entsprechen, wodurch eindringender<br />
Lärm um 40 bis zu 44 Dezibel gedämmt wird. Schallschutzfenster<br />
bieten sich vor allem an den Stellen an, die zu<br />
einer Lärmquelle ausgerichtet sind, müssen aber nicht überall<br />
verwendet werden.<br />
Ein weiteres, viel diskutiertes Thema bei der Fensterauswahl<br />
ist der Einbruchschutz. Moderne, neue Fenster werden oft<br />
aus Sicherheitsglas hergestellt. Dieses zerbricht im Zweifel in<br />
einen überschaubaren Scherbenteppich und nicht in tausend<br />
Einzelteile. Die Widerstandsklassen RC, die seit 2011 die Sicherheit<br />
der Fenster kenn- und auszeichnen, geben Auskunft<br />
über das Sicherheitspotenzial des Fensters. Privathäusern<br />
wird empfohlen mindestens die Widerstandsklasse RC 2 zu<br />
verwenden: dies erschwert Einbrechern das Einschlagen der<br />
Scheiben, und schlägt somit auch einige in die Flucht.<br />
Wer nun den Wald vor lauter Isolierung und Wärmedämmung<br />
nicht mehr sieht, kann sich zum Beispiel an dem RAL<br />
Gütezeichen „Mehrscheiben-Isolierglas“ orientieren, das von<br />
neutralen Prüfungsinstituten vergeben wird. Dieses Siegel<br />
gibt Auskunft über die Qualität des Produktes und hilft bei<br />
der endgültigen Entscheidung.<br />
U-Wert und Co - die Richtlinien beim Fensterkauf<br />
Guter Rat ist bekanntlich teuer, gerade beim Fensterkauf.<br />
Deshalb lohnt sich der Gang zum Experten.<br />
Einbruchhemmende oder einbruchsichere<br />
Fenster sind gefragter denn je<br />
Rahmen, Schallschutz, Wärmedämmung, Isolierung - beim<br />
Fensterkauf wird man mit allerhand Informationen, Materialien<br />
und Auswahlmöglichkeiten konfrontiert. Neben den<br />
Gütezeichen und Auszeichnungen gelten verschiedene Werte<br />
als Hilfestellung und Entscheidungshilfe.<br />
Bei allen U-Werten ist die Dämmung umso besser, je niedriger<br />
die Zahl ist. Am U-Wert, der auch als Wärmedurchgangskoeffizient<br />
bezeichnet wird, kann man natürlich auch wunderbar<br />
erkennen, ob eine Fenstersanierung rentabel ist. Hat<br />
ein Fenster nur wenige Scheiben, fällt der U-Wert schlecht<br />
aus: ein Fenster mit nur einer Glasscheibe hat im Durchschnitt<br />
einen U-Wert zwischen 5 und 6, der einen hohen<br />
Wärmeverlust nach außen mit sich bringt. Ein Fenster mit<br />
doppelter Isolierverglasung ohne Gasfüllung, die zumeist in<br />
den 70er- und 80er-Jahren eingebaut wurden, bringt es<br />
durchschnittlich auf einen U-Wert von etwa 2,7. Im Gegensatz<br />
dazu kommen moderne Fenster mit einer dreifachen<br />
Wärmeschutzverglasung heutzutage auf einen U-Wert, der<br />
zwischen 0,6 und 1 liegt. Bei den heutigen Heizkosten und<br />
den möglichen Energieeinsparungen hat sich der Austausch<br />
aller Fenster in einem Einfamilienhaus bereits nach 10 bis 15<br />
Jahren rentiert.<br />
Je nach Fenstermodell kann der Einbau neuer und energiesparender<br />
Fenster 200-400 Euro pro Quadratmeter kosten.<br />
Die Kosten für die Sanierung in einem kleinen Einfamilienhaus<br />
steigen so recht schnell in die Höhe; Unterstützung gibt<br />
es durch staatliche Zuschüsse für eine Sanierung oder vergünstigte<br />
Zinsen bei der Aufnahme von Renovierungskrediten<br />
für Energiesparmaßnahmen.<br />
Des Weiteren lohnt es sich neben der Prüfung der einzelnen<br />
Kriterien, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Ein Experte<br />
weiß, welches Rahmenmaterial für welche Wetterseite eines<br />
Hauses geeignet ist oder ob man auf spezielle Scheiben achten<br />
sollte.<br />
Beim Ausbau und Austausch von alten Fenstern und dem<br />
Einbau von neuen ist auch der Luftwechsel im Haus zu beachten,<br />
falls mehr als ein Drittel der Fensterfläche ausgetauscht<br />
wird. Hier sollte man von einem Fachmann ein Lüftungskonzept<br />
nach DIN 1946-6 durchführen lassen, bei dem<br />
getestet wird, ob ein ausreichender Luftwechsel auch mit den<br />
neuen Fenstern gewährleistet werden kann. Dies ist besonders<br />
wichtig um Schimmelbildung zu vermeiden. In einigen,<br />
wenigen Fällen reicht das normale Lüften nicht aus. Hier<br />
empfehlen Experten dann einen Fensterlüfter oder einen<br />
Wohnraumlüfter.<br />
R Wissenswertes<br />
U-Wert<br />
Uw-Wert<br />
Uf-Wert<br />
Ug-Wert<br />
a-Wert<br />
g-Wert<br />
Ein Preisvergleich<br />
Geht man die Kriterienliste der Fenster noch einmal durch<br />
und setzt einen Strich darunter, purzeln die Zahlen nur so<br />
zusammen. Wie beim Auto gilt: je hochwertiger und ➤<br />
ÜBERSICHTSTABELLE ÜBER DIE U-WERTE<br />
UND ANDERE RICHTLINIEN<br />
gibt die Höhe des Wärmeverlustes<br />
an<br />
kennzeichnet den Wärmeverlust<br />
des kompletten Fensters.<br />
bezieht sich auf die Isolation<br />
durch den Fensterrahmen.<br />
zeigt, wie viel Wärme ausschließlich<br />
durch das Glas<br />
entweicht.<br />
definiert, wie breit der Spalt<br />
zwischen Blendrahmen und<br />
Flügel ist<br />
-> je geringer der Wert, desto<br />
dichter schließt das Fenster.<br />
gibt an, wie viel Energie durch<br />
das Fenster gelangt.<br />
-> Sonnenschutzglas hat einen<br />
g-Wert von 0,3 bis 0,5, das<br />
bedeutet, dass nur zwischen<br />
30 und 50 Prozent der Sonnenenergie<br />
den Raum hinter dem<br />
Fenster erreichen.<br />
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Haustür-Zugangsvarianten<br />
mit höchster Sicherheit:<br />
• Türöffner – mit motorischer Entriegelung<br />
• Fingerprint – öffnen mit dem Finger<br />
66<br />
Fotos: Kneer-Südfenster<br />
www.kneer-suedfenster.de<br />
KNEER GmbH Fenster und Türen · Horst-Kneer-Straße 1 · 72589 Westerheim · Tel. 0 73 33/83-0 · info@kneer.de
Sanierung & Energie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
multifunktionaler, desto teurer. Eine Aufstellung aus dem<br />
Jahr 2013 zeigt die durchschnittlichen Preise bei einem Wärmedämmglas<br />
mit dreifacher Verglasung:<br />
DURCHSCHNITTLICHE PREISE BEI DREIFACH-<br />
WÄRMEDÄMMGLAS-FENSTERN, STAND 2013<br />
Rahmen<br />
Holz<br />
Preise<br />
608 Euro<br />
Auswahl neben den Sicherheits- und Energieeffizienz-Kriterien<br />
immer noch eine Stilfrage. Außerdem gilt: auch wer sich<br />
nicht im obersten Preissegment wiederfindet sollte stets auf<br />
Qualität achten. Bei namhaften Herstellern kommt man oft<br />
leichter und schneller an Ersatzteile oder kann einen Garantiefall<br />
einlösen. Unter Berücksichtigung der zahlreichen<br />
Werte und Gütesiegel und einer intensiven Recherche und<br />
Beratung steht den neuen, multifunktionalen und energiesparenden<br />
Fenstern nichts mehr im Weg. <br />
© Autorin: Jessica Schmucker<br />
Holz-Alu<br />
759 Euro<br />
Kunstftoff<br />
465 Euro<br />
Alu<br />
926 Euro<br />
Durchschnitt<br />
596 Euro<br />
Quelle: VFF<br />
Man sollte beim Kapitel Fensterkauf auch zwischen Fenstern,<br />
die in einen Neubau eingesetzt werden, und einer Sanierung<br />
unterscheiden. Beim Austausch kommt zu den Kosten für die<br />
neuen Fenster auch der Ausbau und die Entsorgung der alten<br />
Fenster dazu. Mit dem Einbau der neuen Fenster bedeutet<br />
das eine Erhöhung von rund 100 bis 150 Euro pro Fenster.<br />
Hier lohnt es sich also auf jeden Fall, mehrere Angebote einzuholen<br />
und das Preis-Leistungs-Angebot zu überprüfen.<br />
Einige Fachbetriebe bieten günstigere Fenster an, weil sie<br />
zum Beispiel mit einem Hersteller eine Partnerschaft haben,<br />
andere bieten Rundum-Pakete an, bei denen der Preis für<br />
Ausbau und Entsorgung günstiger ausfällt.<br />
Zudem können unter bestimmten Bedingungen Fenster<br />
beim Neukauf auch über die KW gefördert werden. Die Förderprogramme<br />
mit den Nummern 151 und 152 vergibt das<br />
Programm „Energieeffizient Sanieren - Kredit“ Darlehen zu<br />
niedrigen Zinsen und Tilgungszuschüsse. Des Weiteren gibt<br />
es das Programm 430 „Energieeffizient Sanieren - Investitionszuschuss“,<br />
das konkret über Zuschüsse arbeitet.<br />
Viele stellen sich deshalb die Frage, in wie weit sich die Anschaffung<br />
beziehungsweise der Austausch von sehr gut gedämmten<br />
und sicheren Fenstern lohnt. Dabei sollte man immer<br />
die Wirtschaftlichkeit der Fenster im Hinterkopf behalten:<br />
durch die Einsparungen bei Heizkosten und allgemeinen<br />
energieeffizienterem Wohnen rentieren sich die hochwertigen<br />
Fenster meistens nach 5 bis 7 Jahren.<br />
Schlussendlich kommen bei einem Kauf der neuen Fenster<br />
viele Gesichtspunkte zusammen: oft ist auch die Optik und<br />
die Fügung in ein harmonisches Gesamtbild ausschlaggebend.<br />
Sowohl beim Neubau als auch beim Austausch ist die<br />
Neben Sicherheit und Energieeffizienz ist auch das<br />
optische Gesamtbild beim Fensterkauf wichtig<br />
8 Tipps für den Fensterkauf<br />
1. Timing ist alles.<br />
2. Welches Material passt zu meinem Zuhause?<br />
3. Auf Beratung eines Experten nicht verzichten.<br />
4. Preise vergleichen, persönliches Budget<br />
festlegen, Auswahl treffen.<br />
5. Details und Zubehör - den Griff nicht vergessen.<br />
6. Auch die Außenfensterbänke mitbestellen.<br />
7. Pflege- und Wartungsarbeiten von vorneherein<br />
abklären.<br />
8. Die endgültige Montage - wer macht was wann?<br />
Foto: Kara - fotolia.com<br />
Foto: 3darcastudio - fotolia.com<br />
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Wohnen & Leben<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
Wohnaccessoires<br />
Trends 20<strong>16</strong> -<br />
Die schönsten Gadgets<br />
für Ihr Zuhause<br />
Während Ikea zwar weiterhin auf Erfolgskurs Möbel zur<br />
Selbstmontage vermarktet, wird das Genre der Wohnaccessoires<br />
mit individuellem Charakter ebenfalls fleißig erweitert.<br />
Das Tolle an den Einzelstücken: sie komplementieren die vorhandenen<br />
Konstellationen und werden gleichzeitig zum Hingucker.<br />
Ob stylische Mülleimer in Neonfarben, exzentrische<br />
Stühle aus Stahldrähten oder gemütliche Sitzsäcke - hier ist<br />
für jeden Geschmack etwas dabei. Wer sein Zuhause mit etwas<br />
aussergewöhnlicheren Möbelstücken, Lampen ➤<br />
Foto: smow<br />
70 71
Wohnen & Leben<br />
oder Dekorations-Artikeln ausstatten möchte, kann sich auf<br />
den folgenden Seiten von aktuellen Trends und speziellen<br />
Fundstücken inspirieren lassen.<br />
Funktionalität und Futurismus<br />
Allgemein gilt, dass der Durchschnitts-Deutsche nicht nur<br />
auf Design, sondern auch auf Funktionalität bedacht ist. Functional<br />
simplicity bestimmt zum Beispiel die aktuellen Möbel-Messen<br />
- das Konzept dahinter reduziert sich auf die maximale<br />
Funktionalität der Produkte, wird in schlichten und<br />
dezenten Farben verarbeitet, um den Fokus ganz auf exakte<br />
Verarbeitung und die Materialien selbst zu lenken. Klare Linien,<br />
geometrische Formen und Mikro-Texturen bestimmen<br />
den Trend, wodurch ein symmetrisches und gleichzeitig ästhetisches<br />
Erscheinungsbild mit klaren Ecken und Kanten<br />
entsteht. So entstehen klassische und zeitlose Stücke, die Minimalismus<br />
neu erfinden und moderne, zukunftsträchtige<br />
Wohnaccessoires hervorbringen. Dieses Konzept findet sich<br />
in alltäglichen Gegenständen wie zum Beispiel Vasen,<br />
Tischleuchten oder Teekannen, aber auch im Lampen- und<br />
Möbelsortiment spiegeln sich die klaren Linien im Design wider.<br />
Beim Thema Futuristic Couture steht die Technik im Vordergrund,<br />
vor allem das 3D-Printing wird hier vermehrt umgesetzt<br />
und eröffnet spannende Interior-Designs. Moderne Materialien<br />
und neue, synthetische Farbnuancen sowie Kristalleffekte<br />
lassen puristische und futuristische Produkte für Zuhause<br />
entstehen. Anspruchsvolle Formen - von kantigem Design<br />
bis zu Zusammensetzungen aus zahlreichen, kleinen kugelförmigen<br />
Details - eröffnen ein weites Feld an Kreationen.<br />
Besonders Lampen und Geschirr, aber auch Schmuck oder<br />
Stühle und Tische greifen das Trendthema auf.<br />
Kreativität sind keine Grenzen gesetzt<br />
Ein weiteres Trendthema in Sachen Wohnaccessoires und Design<br />
nennt sich composing freedom. Hier treffen gegensätzliche<br />
Materialien und Farben aufeinander und kreieren einen<br />
bunten Design-Mix. Dazu zählen beispielsweise<br />
➤<br />
Beistelltisch Huk, Müller Möbelwerkstätten<br />
Ebenfalls mit klaren Linien und starkem, filigranem Design<br />
gehört dieser Beistelltisch in die Kategorie Funktionalität<br />
und Futurismus. Vielseitig einsetzbar und zurückhaltend<br />
gestaltet lässt sich der Tisch mobil in nahezu<br />
allen wohn- un Arbeitsbereichen sinnvoll einsetzen.<br />
Preis 249 Euro / erhältlich über www.design-3000.de<br />
Vase Alicata, Konstantin Slawinski<br />
Für verschiedenartige blumige Arrangements bietet sich<br />
diese Vase im schlichten, feinen Design an. Der kubische<br />
Glaskörper sorgt für den nötigen Hauch Futurismus,<br />
der wiederum von einer Klammer aus pulverbeschichtetem<br />
weißem Stahlblech umhüllt wird. Diese<br />
Klammer hat auf allen vier Seiten unterschiedlich große<br />
Öffnungen, die je nach Straußgröße als Halter eingesetzt<br />
werden können.<br />
Preis 69,90 Euro / erhältlich über www.design-3000.de<br />
Vetsak Lounger, Flokati oder Cords-Velours<br />
Inspiriert von den Landschaften Südafrika bietet dieser<br />
Sitzsack eine gemütliche Entspannungsoase. In der Version<br />
aus Flokati in langhaariger Zottelfell-Optik lässt es<br />
sich gut leben. Auch der Lounger in Cord-Velours bietet<br />
Platz für 2 Personen und zum Relaxen. Dank der ausgefallenen<br />
Optik und der großzügigen Gestaltung sind die<br />
Sitzsäcke auch ein absoluter Hingucker.<br />
Preis 429 Euro / erhältlich über www.design-3000.de<br />
72<br />
Fotos: design-3000.de
Wohnen & Leben<br />
Textilien, Felle, hochglänzende Metalle und Spray-Paint Optiken<br />
verbinden sich mit Reptilprägungen, Animal-Prints und<br />
verschwommenen Jacquards. Die eigene Experimentierfreudigkeit<br />
und Statement-Freunde kommen hier auf ihre Kosten<br />
in Kombinationen aus hochwertigen Luxusartikeln mit<br />
No-Name-Produkten, die originell miteinander verknüpft<br />
werden. Ob Kissenbezüge, Wanduhren, Sitzsäcke oder einfache<br />
Papierkörbe - der Kreativität und Ausbreitungsweite ist<br />
bei diesem Trend kein Ende gesetzt.<br />
RELAX !<br />
Im Einklang mit der Natur<br />
Schließlich darf neben den zahlreichen Trends für Drinnen<br />
auch der Bezug zum Draussen nicht vernachlässigt werden -<br />
hier kommt Artisanal Gardening ins Spiel. Mit warmen<br />
Spätsommertönen kann man sich nun die Natur ins Haus holen<br />
- diese wird besonders in den Farbnuancen, aber auch in<br />
der Verwendung von natürlichen Materialien oder floralen,<br />
naturverbunden Motiven aufgenommen. Vintage-Produkte<br />
und individuelle Einzelstücke dienen als ideale Ergänzung,<br />
der Fokus liegt hier besonders auf der hochwertigen handwerklichen<br />
Verarbeitung und dem Herausstechen aus der<br />
Masse. Ähnlich wie beim architektonischen Trend wo Natur<br />
und das Leben innerhalb des Hauses einen fließenden Übergang<br />
erhalten, wird auch bei Wohnaccessoires die Verbindung<br />
SONDERAKTION: bis zum 31. Dezember 20<strong>16</strong><br />
alle Leder- und Stoffqualitäten zum günstigsten Preis.<br />
Lassen Sie sich inspirieren von diesem Angebot gültig<br />
auf alle JORI-Relaxsessel Mono oder Multi Move.<br />
Schauen Sie unter www.jori.com/de/konfigurator<br />
Mit unserem einzigartigen Konfi gurator<br />
können Sie Ihren Relaxsessel nach<br />
Wunsch zusammenstellen.<br />
hergestellt und kreiert eine entspannte, naturverbundene<br />
Wohnatmosphäre.<br />
Die Sensibilität für Umwelt und Gesundheit erhalten auch bei<br />
den Wohnaccessoires viel Aufmerksamkeit und nachhaltige,<br />
schadstofffreie Produktionen sind gefragt wie nie - "Gesunde"<br />
Möbel dank ökologischen Materialien. Das Bewusstsein für<br />
die Natur und gleichzeitig das Bedürfnis, sich ein Stück in die<br />
eigenen vier Wände zu holen, zeigt sich auch an der hohen<br />
Beliebtheit für sämtliche Variationen aus Holz. Eben weil<br />
Holz Wärme, Natürlichkeit und Gemütlichkeit ausstrahlt ist<br />
es omnipräsent, sogar Baumrinde als Wandverzierung, eine<br />
besonders ausgefallene Version, wurde auf den Messen gesichtet.<br />
Aber auch andere natürliche Materialien wie Glas, Stein oder<br />
Metall werden in den aktuellen Wohntrends verarbeitet.<br />
Tischplatten aus Marmor rücken wieder ins Zentrum und erfreuen<br />
sich großer Beliebtheit, wohingegen Metall vor allem<br />
als stilistisches Mittel in Leuchtartikeln oder Dekorationen<br />
verwendet wird. Gerade im Zusammenspiel mit Holz können<br />
spannende Akzente gesetzt werden - die Details in Silber,<br />
Gold oder Bronze setzen sich ab, ohne die Linie des Möbelstücks<br />
zu verwischen.<br />
Allgemein wird der Lebensraum Garten neu erfunden und<br />
spiegelt sich sowohl in den Materialien und Designs der Accessoires<br />
und Möbel für Innen, als auch in der vermehrten<br />
Produktion für Produkte für den Außenbereich wider. Der<br />
Trend für die Gartenmöbelsaison 20<strong>16</strong> lautete: Raum unter<br />
freiem Himmel. Ade Plastikstühle - hallo Vintage und Kreativität!<br />
Auch im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon lässt<br />
sich ein tolles, stilvolles Ambiente schaffen. Bei Herstellern<br />
für Outdoor-Möbel wie Weisshäupl, Todes und Cane-Line<br />
Design House Stockholm, Greenhouse aus Esche<br />
Mit dem kleinen Gewächshaus von Design House<br />
Stockholm holt man sich den Garten wortwörtlich nach<br />
Innen: die Natur bekommt ihren Platz auf einem Podest,<br />
geschützt aus Holz und Glas und geben Pflanzen im<br />
Wohnzimmer ein entsprechendes Zuhause. Das minimalistische,<br />
skandinavische Design harmoniert auch<br />
mit anderen Dekorationsartikeln und bietet auf kleinem<br />
Raum viel Platz für kreative Gartenarbeit in den eigenen<br />
vier Wänden.<br />
Preis 639 Euro / erhältlich über www.design-3000.de<br />
Occhio LED: Energieeffizienzklasse A++ / A+<br />
perfect light<br />
lui – Design und Lichttechnik,<br />
vereint in radikaler Form.<br />
occhio.de<br />
Regal Chloe<br />
Klein, aber oho - dieses Kleinmöbel aus Weichholz passt<br />
zu nahezu allen Wohnstilen und wird auf der Insel Bali<br />
gefertigt. Funktionell vielfältig einsetzbar, sorgt auch<br />
dieses kleine Regal für einen natürlichen Charme in der<br />
Inneneinrichtung.<br />
Preis 118 Euro / erhältlich über www.fischers-lagerhaus.de<br />
occ_milano_lei_lui_90x180_<strong>16</strong><strong>05</strong>23.indd 2 23.<strong>05</strong>.1<br />
MONO-MOVE RELAXSESSEL BRAINBUILDER - DESIGN: JEAN-PIERRE AUDEBERT<br />
Zweitüriger Vitrinenschrank aus massivem Mangoholz<br />
Antik anmutend und doch zeitlos - der Vitrinenschrank<br />
aus massivem Mangoholz macht sich hervorragend im<br />
Wohn- und Essbereich, aber auch in Küche oder Schlafzimmer.<br />
Ob als Anrichte, Sideboard oder als Bücherregal,<br />
das Einzelstück bringt Wohnlichkeit und ein Natürlichkeit<br />
ins Zuhause.<br />
Preis 850 Euro / erhältlich über www.fischers-lagerhaus.de<br />
findet sich die Wohnzimmereinrichtung für Draussen, um<br />
eine entspannte und gemütliche Wohlfühlatmosphäre zu kreieren.<br />
Hier ist besonders die Materialverarbeitung von Bedeutung:<br />
witterungsfest und gleichzeitig bequem lautet hier die<br />
Devise. Neben den Möbeln bieten auch Dekorationen von<br />
Lampen, Teppichen, Statuen und sämtlichen Varianten an<br />
Kerzen eine Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten für das<br />
Wohnzimmer unter freiem Himmel.<br />
➤<br />
MILANO Design & Leuchten GmbH<br />
70173 Stuttgart ∙ Schmale Str. 12<br />
0711 29 29 29 ∙ post@milano.de<br />
MO bis FR 10 -19 Uhr ∙ SA 10 -18 Uhr<br />
Foto: fischers-lagerhaus.de<br />
Fotos: design-3000.de, fischers-lagerhaus.de<br />
74
Wohnen & Leben<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
Probier's mal mit Gemütlichkeit<br />
In Zeiten des hektischen Alltags und voller Terminkalender<br />
werden Gemütlichkeit und Wohnlichkeit wieder großgeschrieben.<br />
Neben den puristischen Einrichtungstrends, die<br />
sich seit einigen Jahren halten und immer wieder neu erfinden,<br />
werden Möbel, Dekorationen, Accessoires und Materialen<br />
vermehrt nach persönlichem Geschmack und mit wohnlicher<br />
Note designt, wobei Stilbrüche auch hier kein Tabuthema<br />
mehr sind. Die Kombination aus schlichten Möbelstücken<br />
und vereinzelten, extravaganten Teilen in leuchtenden Farben<br />
und exzentrischen Formen soll ein persönliches und gleichzeitig<br />
gemütliches Wohnambiente schaffen. Der Mid-Century-Stil<br />
wurde beispielsweise vermehrt auf den diesjährigen<br />
Einrichtungsmessen präsentiert und spiegelt das lässige, entspannte<br />
Flair dieses Trends wider.<br />
Wer hier an das Mittelalter denkt ist allerdings auf dem falschen<br />
Dampfer - dieser Stil greift die Mitte des vergangenen<br />
Jahrhunderts, also die Zeitspanne zwischen 1940 und 1960,<br />
auf. Filigrane Designs, die möglichst materialsparend in die<br />
Realität umgesetzt werden konnten und stets eine gewisse<br />
Leichtigkeit repräsentieren bestimmen diese Richtung. In Anlehnung<br />
an die damaligen Jahrzehnte steht auch Multifunktionalität<br />
hoch im Kurs: Möbel sollten möglichst praktisch und<br />
für verschiedene Zwecke nutzbar sein. Auch wenn der kleine<br />
Wohnraum von damals heute nicht unbedingt ausschlaggebend<br />
ist, so setzt sich der Trend in der heutigen Möbelwelt<br />
fort.<br />
Zurück in die Gegenwart: hier bestimmt ein ganz anderes, altbekanntes<br />
"Möbelstück" die Gemütlichkeitssparte: der Sitzsack,<br />
besser bekannt und durch die Firma selbst geprägt als<br />
Fatboy. Dank wasserabweisendem, robustem Material ist er<br />
nun draussen nicht mehr von den Wiesen, Terrassen und<br />
Parks wegzudenken.<br />
Neben den allgemeinen Trends stechen auch immer Einzelstücke,<br />
besonders nachhaltige Konzepte und Herstellungsvarianten<br />
oder einfach extrem ausgefallene Designs ins Auge.<br />
Wolkige Vasen<br />
Auch bei Blumenvasen gestalten die ganz Großen mit:<br />
die Designer Ronan und Erwin Bouroullec haben das<br />
System „Clouds“, das ursprünglich ein Konzept für modulare<br />
Regale darstellte, für die Vase Nuage von Vitra<br />
neu entwickelt. In unterschiedlichen Längen bilden acht<br />
Röhren aus Aluminiumprofil eine Wolkenform, die mit<br />
Arrangements aus Blumen und Gräsern versehen werden<br />
können. Sowohl einzeln, als auch in unterschiedlichen<br />
Konstellationen bieten diese Vasen mit ihren wellenförmigen<br />
Oberflächen eine vielfältige Komposition.<br />
Hailo Topdesign <strong>16</strong>, Farbenfrohe Müllentsorgung<br />
Der Treteimer aus Edestahl ist mit seiner schrillen Farbe<br />
und seiner Höhe von 46 cm ein echter Hingucker und<br />
schluckt ganze <strong>16</strong> Liter Abfall. Erhältlich ist er unter anderem<br />
in den Farben Miamigelb, Capriblau und Pfefferminz.<br />
Preis 60 Euro<br />
„Erst, wenn man etwas angefasst hat, kann man es<br />
wirklich begreifen.“ Darum besuchen Sie uns. Erleben Sie<br />
die exklusiven Sub-Zero Kühlgeräte und Wolf Herde.<br />
Veranstaltungskalender für die Möbel- und Accessoire-<br />
Messen, die die Trends von morgen vorstellen:<br />
<strong>16</strong>.-22.01.2017 - imm cologne, Köln<br />
10.-14.02.2017 - Ambiente, Frankfurt<br />
17.-19.03.2017 - Blickfang, Stuttgart<br />
04.-09.04.2017 - Salone Internazionale del Mobile, Mailand<br />
Marshmallow Sofas, By Jella & Jorg<br />
Bevorzugt in den Farben schweinchenrosa oder altrosa<br />
werden die Marshmallow Sofas mit den Kissen, die eben<br />
den kleinen rosa Leckerbissen sehr ähnlich sehen, hergestellt.<br />
Für alle die es etwas dezenter mögen gibt es die<br />
gemütlichen Sitzteile auch in etwas neutraleren Farben.<br />
Preis 649 Euro<br />
Bequem Sitzen auf recycelten Flaschen<br />
Brunner hat ein kreatives und nachhaltiges Konzept für<br />
die Wiederverwertung von recycelten Flaschen gefunden:<br />
Sitzbezüge aus 100 Prozent recyceltem Polyester.<br />
Von weitem wirkt der neue Bezugsstoff einfarbig, bei<br />
näherem Hinsehen erkennt man allerdings ein fein<br />
strukturiertes Muster.„Es gibt nicht viele Zulieferbetriebe,<br />
die überhaupt Rohstoffe aus recyceltem Material anbieten“,<br />
sagt Hanne Haaf, Produktmanagerin bei Brunner.<br />
„Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit Kvadrat<br />
einen Partner gefunden haben, der einen Bezugsstoff<br />
aus 100 Prozent recyceltem Polyester anbietet, welcher<br />
gleichzeitig hohen Qualitätsstandards entspricht.“ Ressourcenschonung<br />
und Umweltschutz haben einen hohen<br />
Stellenwert bei Brunner. Wer also das nächste Mal<br />
beim Pfandautomat im Supermarkt steht, kann sich<br />
überlegen ob das vielleicht bald ein neuer Sitzbezug<br />
wird…<br />
76<br />
Fotos: Jella & Jorg, vitra., Hailo Topdesign <strong>16</strong><br />
Beratung • Planung • Verkauf • Montage<br />
Silberburgstraße 171 • 70178 Stuttgart<br />
Tel. 0711 - 615 65 340 • Fax 0711 - 615 65 349<br />
info@wagner-kuechenstudio.de<br />
www.wagner-kuechenstudio.de
Wohnen & Leben<br />
Eine Auswahl von weiteren stylischen Wohnaccessoires präsentieren<br />
wir Ihnen auf den folgenden Seiten.<br />
Wanduhr Sunflower Clock, Vitra<br />
Die Vitra Sunflower Clock ist eine Neuauflage des unverwechselbaren<br />
Klassikers von 1958. Das Stück aus der<br />
Serie der Wallclocks von George Nelson ist filigran aus<br />
Birke gearbeitet und bietet ein hochwertiges Quarzuhrwerk.<br />
Die einzigartige Form des skulpturalen Gebildes<br />
ist an eine Korbblüte angelehnt: Hier wird der Gebrauchsgegenstand<br />
zum Kunstwerk.<br />
Preis 955 Euro / erhältlich bei smow Stuttgart<br />
xilobis home<br />
Garderobe Table Tree<br />
d= 40 x <strong>16</strong>9 cm<br />
MDF weiss lackiert und Rubber Wood<br />
Preis 129 Euro / erhältlich bei E+H MEYER<br />
xilobis sideboard<br />
xilobis office<br />
Eames House Bird<br />
Vogelfigur aus den 1950er-Jahren von Charles und Ray<br />
Eames aus Erlenholz, schwarz lackiert.<br />
Preis: <strong>16</strong>9,00 Euro / erhältlich bei vitra. by storeS in Stuttgart<br />
Garderobenhaken „Bulb“, Schönbuch<br />
In 3 verschiedenen Durchmessern und mehreren Farben<br />
erhältlich. Die Schönbuch Bulb Garderobenhaken,<br />
von Kaschkasch designt, bilden mit ihrem transparenten<br />
Look eine moderne Aufhängungslösung für Mäntel,<br />
Jacken oder Taschen. Die Bulb Haken werden aus<br />
mundgeblasenem Glas gefertigt und mithilfe eines Metallschafts<br />
aus gebürstetem Edelstahl an der Wand befestigt.<br />
Aufgrund der speziellen Fertigungsweise sind<br />
Lufteinschlüsse im Glas nicht immer vermeidbar, was<br />
den Schönbuch Glashaken ein noch individuelleres Erscheinungsbild<br />
verleiht.<br />
Preis ab 65 Euro / erhältlich bei smow Stuttgart<br />
78<br />
Fotos: E+H MEYER, vitra., smow<br />
xilobis ist ein hochwertiges, flexibles und modulares Design System, welches<br />
Ihnen bei der Gestaltung sämtliche Freiheiten lässt - räumlich wie optisch.<br />
Weit über 90% unserer Kunden haben ihr individuelles Unikat:<br />
Optisch - durch verschiedene Schiebetüren in Eisen, Birke, Schiefer, Acrylglas,<br />
Aluminium und den „Le Corbusier Farben“ von kt.COLOR.<br />
Räumlich – die hochwertigen Module schweben auf Kugeln und können alle<br />
25 cm versetzt werden – ohne jegliche Werkzeuge.<br />
Je nach Gestaltung und Design ergeben sich unterschiedliche „Charakterzüge“:<br />
repräsentativ, imposant, verspielt, harmonisch, elegant, schlicht, heiter ...<br />
xilobis Deutschland GmbH<br />
Heilbronner Straße 1<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
T: 49 (711) 2 17 24 41 30<br />
info@xilobis.de<br />
www.xilobis.de
Wohnen & Leben<br />
Aluschale floral rund mit Schwimmschalen<br />
d=50 cm<br />
Preis 65 Euro<br />
mit Schwimmschalen<br />
Preis ab 4,50 Euro / erhältlich bei E+H MEYER<br />
Hängeleuchte Cable Drop<br />
Metall mit umwickeltem Papier<br />
d= 45 x 51 cm, Kabellänge 130 cm<br />
in schwarz oder weiss erhältlich<br />
E27, max. 75 Watt,<br />
Preis 149 Euro / erhältlich bei E+H MEYER<br />
italienische Keramik<br />
diverse Farben<br />
Preis ab 8 Euro / erhältlich bei E+H MEYER<br />
Hang it all<br />
Die von Charles & Ray Eames entworfene Garderobe ist<br />
eine fröhliche Alternative zu langweiligen Kleiderhaken.<br />
Sie ist in verschiedenen Farben erhältlich und kann<br />
beliebig oft nebeneinander montiert werden.<br />
Preis: 263,00 Euro / erhältlich bei vitra. by storeS in Stuttgart<br />
Neuheit Serif TV, Samsung<br />
Ein TV-Gerät als Rahmen. Der Bildschirm wird dabei<br />
zu einem natürlichen Teil seiner Umgebung - einem<br />
Möbelstück. Weitere Infos unter:<br />
http://www.samsung.com/de/serif-tv/<br />
Den Serif TV gibt es in 3 Farben (weiß, dunkelblau u.<br />
rot) und in 3 Display-Größen (24, 32, 40 Zoll)<br />
Preis ab 699 Euro / erhältlich bei smow Stuttgart<br />
E X K L U S I V E R<br />
SITZcomfort ...<br />
ORTHOPÄDISCHE<br />
MIT CBS<br />
POLS T ERMÖBEL<br />
direkt vom Hersteller – damit Sie<br />
es jahrzehntelang comfortabel haben.<br />
Genießen Sie traumhaft bequemes und gesundes<br />
Sitzen in einer ganz neuen Dimension: mit preiswerten,<br />
handgefertigten Möbeln direkt aus eigener<br />
Manufaktur seit 50 Jahren. Neben erstklassiger<br />
Handwerksqualität und einem überzeugenden<br />
Preis-/Leistungsverhältnis bieten wir Ihnen in<br />
unseren Möbel-Outlets individuelle Beratung mit<br />
umfassendem Service. Dazu gehört unsere 10-<br />
Jahre-Comfort-Garantie, die ideal auf Sie abgestimmte<br />
Sitzhöhe, -tiefe, -härte und die Comfort-<br />
Bandscheiben-Stütze (CBS) – alles ohne Mehrpreis.<br />
Maßgenaue, perfekt zu Ihren Wohnräumen<br />
passende Polstermöbel runden die Vielfalt unseres<br />
Leistungsspektrums ab.<br />
Wall Clocks<br />
George Nelson entwarf eine vielfältige Palette von Uhren,<br />
von denen einige zu Ikonen des Designs der<br />
1950er-Jahre avanciert sind. Die Wall Clocks gibt es in<br />
verschiedenen Formen und Materialien, so dass sich für<br />
fast jeden Geschmack ein passendes Modell findet.<br />
Preis: ab 249,00 Euro / erhältlich bei vitra. by storeS in Stuttgart<br />
Stuttgart-Weilimdorf: Motorstraße 26, Telefon 07 11/83 31 35<br />
Remseck-Hochdorf: Metzgerwiesen 10, Telefon 0 71 46/59 56<br />
Metzingen: Max-Planck-Str. 11, Telefon 0 71 23/4 <strong>16</strong> 93<br />
Neu-Ulm: Pfaffenweg 19, Telefon 07 31/94 02 65 30<br />
Ausstellungen: Mo - Fr 10 - 18.30 Uhr, Sa 9 - 14 Uhr. Auf Wunsch Hausbesuche!<br />
www.comfort-polster.de<br />
Fotos: E+H MEYER, vitra., samsung
Anzeige<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
SCHÖNE NEUE EINKAUFSWELT:<br />
STUTTGARTER MIELE CENTER FEIERT ERÖFFNUNG<br />
das Unternehmen aus Gütersloh ist die Eröffnung des Kunden<br />
Centers ein wichtiges Ereignis. Entsprechend gut ist die Stimmung<br />
bei den offiziellen Vertretern von Miele, die zu diesem<br />
Anlass Blumen mitgebracht haben und überschwängliche<br />
Dankesworte. „Es freut uns sehr, wenn wir einen Partner gewinnen<br />
können, der mit so viel Leidenschaft und Engagement<br />
für unsere Endkunden steht“, sagt Bernhard Hörsch, Leiter<br />
Vertrieb der Miele Vertriebsgesellschaft Deutschland. Für<br />
eine Premium-Marke wie Miele sei es wichtig, eine Präsentationsform<br />
zu finden, die es ermöglicht, den Kunden den<br />
Mehrwert der Marke zu vermitteln. „Er muss wissen und verstehen,<br />
warum beispielsweise eine Waschmaschine von Miele<br />
bis zu 2000 Euro kosten kann.“ Dass es mit dem neuen Center<br />
nun einen zentralen Anlaufpunkt im Großraum Stuttgart für<br />
Miele gibt, sei „ein ganz besonderer Moment für alle“, so<br />
Hörsch in seiner Grußbotschaft.<br />
Dem kann sich Miele-Vertriebsleiter Helmut Bechtold, der<br />
seinerzeit die ersten Gespräche mit Geschäftsführer Drazen<br />
Javorovic geführt und ihm die Idee von einem Center unterbreitet<br />
hatte, nur anschließen. Die Philosophie des Hauses,<br />
die schon die Gründer auf die ersten Produkte geschrieben<br />
hätten und die auch hier an der Eingangstür steht, setze sich<br />
im neuen Miele Center nahtlos fort: „Immer besser.“ Er sei<br />
über die Maße beeindruckt, so Helmut Bechtold, „mit welcher<br />
„Begeisterung und Detailverliebtheit das Konzept entwickelt<br />
und umgesetzt worden ist.“ Ihre Liebe zum Detail haben<br />
die Gastgeber an diesem Abend zudem auch am Buffet ausgelebt,<br />
das keinerlei Wünsche offen lässt. Bei Rosmarin Tarlette,<br />
Rindercarpaccio, Kokos-Thaisuppe in der Espressotasse,<br />
Loup de Mar, Risoni Pasta, Sushi-Häppchen und einer Vielzahl<br />
an leckeren Nachtischen geraten die modernen Haushaltgeräte<br />
nach und nach fast ein wenig in den Hintergrund.<br />
Das macht aber nichts an diesem Feiertag: „Wir freuen uns<br />
natürlich, wenn es unseren Gästen schmeckt und sie einen<br />
schönen Abend haben“, sagt Hausherrin Zeljka Javorovic. Unter<br />
ihren Gästen ist unter anderem auch Dieter Weckerle, der<br />
wie die Mitarbeiter vom Hausgerätewelt-Team auch als Vermieter<br />
seinen nicht geringen Teil dazu beigetragen hat, dass es<br />
nun auch in der baden-württembergischen Landeshauptstadt<br />
Stuttgart ein Miele Center gibt. Auch ihm gilt der Dank der<br />
Redner. Die Botschaft des Abends aber lautet: „Willkommen<br />
im neuen Miele Center Stuttgart“.“ <br />
© Autor: Markus Heffner<br />
Es ist angerichtet an diesem sommerlichen Frühherbstabend<br />
und die Festgäste kommen gerne und zahlreich.<br />
Sehr zur Freude vom Hausgerätewelt-Team, die zur großen<br />
Party geladen haben und gefragte Gastgeber sind an diesem<br />
Tag. Über hundert Freunde, Bekannte, Wegbegleiter, Förderer<br />
und Geschäftspartner kann das Ehepaar persönlich und mit<br />
einem herzlichen Handschlag begrüßen, bevor es für die Gäste<br />
zum Erinnerungsbild an die Fotowand<br />
geht, die direkt am Eingang aufgebaut ist.<br />
Bitte recht freundlich! Danach wird auch<br />
schon der erste Aperitif des Abends serviert,<br />
dem noch viele weitere Köstlichkeiten<br />
folgen.<br />
Anlass für das Schaulaufen mit viel lokaler<br />
Prominenz ist die Eröffnung des ersten<br />
Stuttgarter Miele Centers in der<br />
Schmidener Straße in Bad Cannstatt. Ein Ereignis, das an diesem<br />
Abend gebührend und ausgiebig gefeiert wird. Unter den<br />
vielen Gästen ist auch Fredi Bobic, der ganz in der Nähe aufgewachsen<br />
und schon seit Kindheitstagen mit Geschäftsführer<br />
Drazen Javorovic befreundet ist. Dass der berühmte Fußballer<br />
und heutige Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt, den<br />
die Fans des VfB Stuttgart auch lange nach seiner aktiven Zeit<br />
noch heute huldigen, zur großen Eröffnungsfeier gekommen<br />
ist, freut Javorovic natürlich besonders, wie er sagt. „Dass wir<br />
heute gemeinsam dieses Miele Center einweihen können und<br />
dürfen, ist uns eine große Ehre“, betont er in seiner Dankesrede,<br />
in der er auch bekennt, ein klein wenig aufgeregt zu sein<br />
an diesem Tag.<br />
Wie viel Arbeit und Planung der Neueröffnung am Standort<br />
in Bad Cannstatt vorausgegangen ist, lässt sich beim Rundgang<br />
durch das Miele Center Stuttgart mit einer Verkaufsfläche<br />
von 500 Quadratmetern mehr als nur<br />
erahnen. Die ehemaligen Räume, in denen<br />
Geschäftsführer Drazen Javorovic auch zuvor<br />
schon Haushaltsgeräte verkauft hatte,<br />
sind komplett neu konzipiert und umgebaut<br />
worden, von der Aufteilung über die<br />
Farben und Materialien bis zum Beleuchtungskonzept.<br />
Herausgekommen ist ein<br />
Flagship-Store vom Feinsten, ein wahrer<br />
Vorzeigeladen, in dem die exklusivsten Geräte ausgestellt und<br />
vorgeführt werden, die der Haushaltsgeräte-Hersteller Miele<br />
aktuell in seinem Sortiment hat. Vom neuesten Saugroboter<br />
bis zur Deluxe-Waschmaschine, die an diesem Abend bestaunt<br />
und befühlt werden können. Schöne neue Einkaufswelt.<br />
Natürlich darf zu solch einem Anlass hoher Besuch aus dem<br />
Hause Miele selbst nicht fehlen. Denn nicht nur für das Ehepaar<br />
Javorovic und Stuttgart als Einkaufsmetropole, auch für<br />
Foto: Dalibor Bošnjaković<br />
Fotos: Dalibor Bošnjaković<br />
82 83
Wohnen & Leben<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
Dachgarten und Fassadenbegrünung<br />
- Grüne Oase der<br />
Entspannung hoch über der Stadt<br />
Durch die Begrünung einer Terrasse oder eines<br />
Dachs entsteht ein Kleinod mitten in der Stadt<br />
Wer zwischen Autolärm, regem Einkaufstreiben und<br />
Arbeitsstress nach einer ruhigen, grünen Oase sucht,<br />
sollte hoch hinaus gehen - Dachgärten und -terrassen erfreuen<br />
sich immer größerer Beliebtheit im urbanen Lebensstil.<br />
Die neuen Biotope dienen zum einen als erweiterter Wohnraum<br />
und fördern zum anderen die ökologischen Werte in<br />
Städten. „Dachbegrünungen sind ein großer Umweltfaktor<br />
in Städten - besonders in Stuttgart bei dem hohen Feinstaubgehalt<br />
lässt sich erkennen, wie wichtig Grün in der Stadt ist,<br />
sowohl fürs Klima als auch fürs Wohlbefinden“, erklärt Reiner<br />
Bierig vom Verband für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau<br />
Baden-Württemberg die Vorzüge des neuen Trends.<br />
Durch die Kessellage und die dadurch entstehende Hitzeglocke<br />
in Stuttgart dienen die Gründächer hier insbesondere<br />
auch zur Abkühlung des Mikroklimas. Auch Fassadenbegrünungen<br />
helfen hierbei: sie helfen beim Energiesparen und<br />
verschönern gleichzeitig das Stadtbild. Im Interview erklärt<br />
Reiner Bierig, Geschäftsführer des Verbands, welche Voraussetzungen<br />
gegeben sein müssen und welche Pflanzen auf Dächern<br />
und an Fassaden besonders gut gedeihen.<br />
Dachbegrünung - was steckt dahinter?<br />
„Gerade für diejenigen, die in der Stadt wohnen und nicht<br />
viel Raum haben, eignen sich die Dachgärten oder eine Fassadenbepflanzung<br />
um etwas Grün ins Leben zu bringen“, sagt<br />
Reiner Bierig. Dachterrassen stellen Rückzugsorte dar, um<br />
dem hektischen Alltag in Großstädten zu entfliehen, und ersetzen<br />
gleichzeitig den Garten am Boden mitten in der Stadt.<br />
Bei der Gestaltung sind Ideenreichtum und Kreativität gefragt,<br />
in unabdingbarer Absprache mit einem Landschaftsgärtner<br />
- bei den grünen Oasen über den Dächern der Städte<br />
gilt es vieles zu prüfen und zu beachten. Zum Beispiel, wenn<br />
es um die Auswahl des Bodenbelags geht: Fliesen auf Kiesbett,<br />
Natursteine, Holzpaneelen? Hier müssen verschiedene<br />
Kriterien beachtet werden, wie die Oberflächenstruktur, und<br />
auf die individuellen Gegebenheiten des Daches und der<br />
Umgebung eingegangen werden. Die Statik des Gebäudes<br />
und die Absturzsicherung sind ebenfalls zu berücksichtigen.<br />
Außerdem weiß der Fachmann wie Beschattung sinnvoll eingebracht<br />
werden kann, welche Bewässerungsart sich am besten<br />
eignet und wie man Beleuchtungselemente gezielt und<br />
wirkungsvoll einsetzen kann.<br />
Vor allem die ökologischen Vorzüge der Dachbegrünung<br />
machen sie noch attraktiver: Pflanzen reinigen die Luft von<br />
Schadstoffen und reduzieren den CO2-Gehalt; die zusätzliche<br />
Dämmwirkung und Hitzeabschirmung zählen ebenfalls<br />
zu den Vorzügen der Bepflanzung auf den Dächern. Für das<br />
Klima ist der Nutzen ebenfalls nicht von der Hand zu weisen.<br />
Auch die Eigentümer profitieren von Grünanlagen in den<br />
oberen Etagen: durch die teilversiegelten Flächen spart man<br />
beispielsweise einen Teil der Abwassergebühren, die erhöhte<br />
Dämmung mindert Heizkosten und durch die verringerten<br />
Witterungseinflüsse und Sonneneinstrahlung verlängert sich<br />
die Lebensdauer der Dächer. Diese Vorteile machen Dachgärten<br />
auch für private Bauherren interessant und sind aus<br />
dem effizienten, energiesparenden Sanieren und Bauen nicht<br />
mehr wegzudenken.<br />
Wer jetzt überlegt, das eigene Dach zum Flachdach umbauen<br />
zu lassen, kann die Pläne getrost wieder verwerfen: auch<br />
leicht geneigte Pult- und Satteldächer eignen sich zur Dachbegrünung.<br />
Auch eine Kombination von Dachbegrünung<br />
und Photovoltaikanlagen ist bei fachgerechter Planung<br />
durchaus möglich. Bei Dächern mit Wärmedämmung ➤<br />
Foto: VGLBW<br />
Foto: Deutscher Dachgärtner Verband<br />
84 85
Wohnen & Leben<br />
muss der verwendete Dämmstoff eine ausreichende Druckfestigkeit<br />
für die Last der Begrünung und der vorgesehenen<br />
Dachnutzung aufweisen. Dies gilt im besonderen Maße für<br />
die so genannten Umkehrdächer, bei denen sich die Dämmstoffschicht<br />
zwischen Dachabdichtung und Dachbegrünung<br />
befindet. Der Wetter- und Temperaturschutz, den die Begrünung<br />
später für den Dachaufbau leistet, kann die Lebensdauer<br />
der Dachabdichtung ohne weiteres verdoppeln.<br />
86<br />
Grüne Oasen in Stuttgart<br />
In Stuttgart geht die Feuerwache 2 West mit gutem Beispiel<br />
voran: der Garten Eden hoch über den Dächern der Landeshauptstadt.<br />
Als Vorreiter auf diesem Gebiet hat bereits 1983<br />
der Architekt der neuen Feuerwache Wolfgang Miller diesen<br />
Dachgarten geplant - als Ausgleich für die Menschen, die oft<br />
mit Zerstörung und Leid konfrontiert sind. Seitdem wird der<br />
Garten von dem Team bestehend aus 75 Feuerwehrmännern<br />
und -frauen gehegt und gepflegt, die den Garten ganz nach<br />
ihrem Geschmack gestaltet haben. Inzwischen können sie<br />
auf eine stolze Ansammlung und Komposition verschiedenster<br />
Pflanzen blicken: neben wildem Wein und Apfelbäumen<br />
wachsen Himbeer- und Brombeersträucher; im Gewächshaus<br />
gedeihen Tomaten und Gurken; und im Teich plantschen<br />
vier Wasserschildkröten. Über die Jahre hat sich aus<br />
diversen Reisen eine vielfältige Pflanzenlandschaft und nachhaltige<br />
Gemüse- und Obstplantage mitten in Stuttgart entwickelt.<br />
Bereits mehr als zwei Millionen Quadratmeter Dachbegrünung<br />
auf Dächern und Tiefgaragen existieren im Moment in<br />
Stuttgart, wobei alleine die Firma Daimler am Standort Untertürkheim<br />
über 150.000 Quadratmeter Dachbegrünung<br />
angelegt hat. Auch Parkhäuser erfreuen sich einer regen Bepflanzung<br />
und tragen zu einem grüneren Stadtbild bei, so hat<br />
zum Beispiel der Verein Ebene 0 das oberste Deck des Züblin-Parkhauses<br />
zu einem urbanen Garten gestaltet. Seit 2014<br />
fördert auch die Stadt Stuttgart wieder vermehrt Dachbegrünungen<br />
und Urban-Gardening-Projekte: Initiativgruppen<br />
können zweckgebundene Zuschüsse für die Erstanlage, die<br />
Erstausstattung sowie für den Erhalt und Betrieb eines urbanen<br />
Gartens beantragen.<br />
Die Alternative - Fassadenbegrünung<br />
Aber nicht nur Dachgärten sorgen für ein besseres Klima<br />
und Schadstoffreduzierung - auch Fassadenbegrünungen<br />
helfen beim Energiesparen. Die Wirkung der Dämmung der<br />
Pflanzen funktioniert wie auf dem Dach auch an der Hauswand:<br />
im Winter hält sich die Wärme besser im Haus und im<br />
Sommer sind die Wohnräume besser vor Hitze abgeschirmt.<br />
Die Blätter und Pflanzen fungieren zudem auch als Staubfilter<br />
für Schadstoffe. Besonders der Herbst eignet sich zur Bepflanzung<br />
der Hausfassade - vor allem die Süd- und Westsei-<br />
te, da hier die Pflanzen mit ausreichend Licht versorgt werden.<br />
Auch hier besteht die Möglichkeit, dass private Eigentümer<br />
Fördergelder für Hof-, Dach- und Fassadenbegrünung<br />
beantragen, da diese ebenfalls städtische Räume ökologisch<br />
aufwerten und das Stadtklima erheblich verbessern.<br />
Ähnlich wie bei der Planung der Dachbegrünung gilt auch<br />
bei der Fassadenbepflanzung fachgerechte Abstimmung und<br />
Zusammenarbeit mit dem Profi. Sind die Pflanzen nicht auf<br />
die Fassade abgestimmt, schadet dies der Bausubstanz<br />
enorm. Dies kann zum Beispiel bei den sogenannten Selbstklimmern<br />
wie Efeu, Kletterhortensien oder wildem Wein<br />
passieren. Um diese Schäden von vorne herein zu vermeiden<br />
eignen sich Rankhilfen wie zum Beispiel Gitter, Stäbe oder<br />
Seilsysteme, an denen sich die Pflanzen anschmiegen können.<br />
Allgemein gilt jedoch, dass bei der Fassadenbegrünung<br />
regelmäßig gestutzt werden muss, damit Fallrohre, Blitzableiter,<br />
Markisen oder andere Teile nicht zugewachsen.<br />
NÜTZLICHE LINKS:<br />
Die eigene kleine Oase<br />
Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und seinen<br />
Wohnraum in der Großstadt um einige Quadratmeter Grün<br />
erweitern möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. In der<br />
Vorbereitung und der Informationssammlung eignet sich<br />
zum Beispiel die Seite www.traumgarten.de: hier werden<br />
vom Verband für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau<br />
Baden-Württemberg Betriebe in der Umgebung angezeigt,<br />
die beim jeweiligen Anliegen weiterhelfen können. Diese<br />
wurden vorher geprüft und stehen bei der Planung und Ideengestaltung<br />
zur Verfügung - mit Hilfe der Postleitzahl lassen<br />
sich ganz einfach die passenden Fachhändler in der Nähe<br />
ermitteln. Informationen zu den kommunalen Fördermaßnahmen<br />
für Dachbegrünungen gibt es beim Deutschen<br />
Dachgärtner Verband (www.dachgaertnerverband.de).<br />
Bei der Pflanzenauswahl sind je nach persönlichem Aufwand<br />
und Zeitintensität und in professioneller Absprache fast keine<br />
Grenzen gesetzt. Wer zum Beispiel auf pflegeleichte Arten<br />
setzen möchte kann trockenheits- und hitzebeständige Pflanzen<br />
wie Sedum, Dachwurz, Thymian, Felsennelke und Margerite<br />
pflanzen. Diese Arten brauchen nicht nur relativ wenig<br />
Pflege, sondern geben auch ein farbenfrohes Bild auf dem<br />
Dach ab.<br />
Welche Details es genau zu beachten gibt, und wie grün der<br />
eigene Daumen tatsächlich sein muss erklärt Reiner Bierig,<br />
Geschäftsführer beim Verband Garten-, Landschafts- und<br />
Sportplatzbau Baden-Württemberg. <br />
➤<br />
www.traumgarten.de<br />
www.dachgaertnerverband.de<br />
www.stuttgart.de<br />
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MAGAZIN<br />
<strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong>: Welche konkreten Fördermöglichkeiten<br />
und Zuschüsse gibt es denn im Ländle, wenn ich mir<br />
das Grün auf 's Dach oder an die Wand hole?<br />
Reiner Bierig: „Alle Kommunen in Baden-Württemberg belohnen<br />
die Anlage von Dachgärten mit einer entsprechenden<br />
Ermäßigung bei den Abwassergebühren und manche fördern<br />
dieses Engagement zusätzlich durch direkte Zuschüsse. Ansprechpartner<br />
sind zumeist das Grünflächen- oder Umweltamt<br />
oder der Landschaftsgärtner vor Ort, der die behördlichen<br />
Anforderungen und Fördermöglichkeiten kennt. In<br />
Stuttgart gibt es aktuell das Programm für mehr Grün in der<br />
Stadt. Ein Antrag auf Förderung für eine Hof-, Dach- oder<br />
Fassadenbegrünung lässt sich hier ganz einfach über die Internetseite<br />
der Stadt www.stuttgart.de stellen." <br />
© Autorin: Jessica Schmucker<br />
Interview mit Reiner Bierig<br />
<strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong>: Für wen eignen sich Dachgärten und<br />
muss hierfür der Daumen extra grün sein oder haben selbst<br />
Laien ihre Freude am Grün über den Dächern der Stadt?<br />
Reiner Bierig: „Viele Menschen in der Stadt vermissen den<br />
unmittelbaren Kontakt zur Natur. Wer möchte nicht in lauen<br />
Sommernächten zusammen mit Freunden auf einer Terrasse<br />
feiern, essen oder die Sonnenstrahlen am Wochenende<br />
faul auf einer Liege genießen. Somit sind Dachgärten ideale<br />
Erholungsorte mitten im urbanen Umfeld und nachts den<br />
Sternen ganz nahe. In der Pflege unterscheiden sie sich nicht<br />
wirklich von einem Garten auf ebener Erde. Voraussetzung ist<br />
allerdings, dass diese „Intensive Dachbegrünung", wie sie im<br />
Fachjargon bezeichnet wird, qualitativ hochwertig von einem<br />
Fachmann mit entsprechendem technischem Aufbau und<br />
passenden Substrathöhen ausgeführt wurde. Denn nur dann<br />
haben die Pflanzen auch die Möglichkeit sich gesund zu entwickeln.<br />
Mitten im Blätterrauschen eines hohen Bambus zu<br />
sitzen und die im Hochbeet wachsenden Kräuter am Abend<br />
zusammen mit frischen Salaten und Grillgut zu genießen,<br />
muss also auch zwischen den Dächern Stuttgarts kein Traum<br />
bleiben. Wer sich das Gießen sparen möchte, lässt gleich noch<br />
eine automatische Bewässerung mit einbauen und wegen der<br />
Windlast in diesen Höhen ist es ratsam, größere Gehölze extra<br />
zu sichern. Machbar ist auf dem Dach fast alles, sogar ein<br />
Teich und in Berlin werden derzeit sogar echte Schafe als lebendige<br />
Mäher auf extensiven Dachflächen erprobt."<br />
<strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong>: Welche Möglichkeiten für eine Fassadenbegrünung<br />
gibt es eigentlich und welche Voraussetzungen<br />
sind für eine kühlende Blätterwand notwendig?<br />
Reiner Bierig: „Dort wo Platz Mangelware ist, also beispielsweise<br />
in engen Hinterhöfen der Stadt, lässt sich das Grün auf<br />
die vertikalen Wandflächen verlagern. Es gibt eine Vielzahl an<br />
Kletterpflanzen, die sich hierfür eignen. Am nachhaltigsten<br />
ist sicherlich die bodengebundene Form, man pflanzt also den<br />
Schlinger oder Klimmer direkt in die Erde. Hierbei wird zwischen<br />
Selbstklimmern, wie dem Wilden Wein oder Efeu, die<br />
keinerlei Rankhilfe benötigen und Starkschlingern, wie dem<br />
Blauregen oder der Pfeifenwinde, die Seilkletterhilfen oder<br />
ein Klettergerüst brauchen, unterschieden. Bei Selbstklimmern<br />
muss sich Putz und Fassade dafür eignen, damit später<br />
keine Schäden entstehen, denn die Kletterwurzeln des Efeu<br />
schaffen es, die feinsten Haarrisse zu nutzen. Beim Anbringen<br />
von Klettergerüsten, wie sie Kletterrosen, ein sogenannter<br />
Spreizklimmer, Clematis und Geißblatt benötigen, sollte bei<br />
Wärmedämmsystemen mit Stützhülsen gearbeitet werden,<br />
um Kältebrücken zu vermeiden. Diese Pflanzen lassen sich<br />
aber auch recht gut in einem ausreichend dimensionierten<br />
Kübel mit Rankgitter kultivieren, was regelmäßiges Gießen<br />
und Düngen einschließt. Dann gibt es natürlich noch die Luxusversion,<br />
die wandgebundenen Fassadenbegrünungen, bei<br />
welchen die Stauden, Gräser und Farne sozusagen die Wände<br />
hoch gehen. Hinter diesen Systemen steckt eine ausgeklügelte<br />
Technik, die auch die Bewässerung und Düngung einschließt.<br />
Sie sollte deshalb ausschließlich von Landschaftsgärtnern ausgeführt<br />
werden, die später die nötigen Pflege- und Wartungsarbeiten<br />
übernehmen."<br />
88<br />
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Steffen Böck Immobilien · Wernhaldenstraße 87 · D-70184 Stuttgart · Telefon: 0711-23 53 70 · Fax: 0711-23 53 19