Integrierter Drehteller für die flexible 2K-Fertigung - Krauss Maffei
Integrierter Drehteller für die flexible 2K-Fertigung - Krauss Maffei
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Bild 2. CAD-Darstellung der beiden Werkzeughälften<br />
Bild 3. Dimensionsprüfung am <strong>2K</strong>-Bauteil<br />
mit einer Zeiss-Messmaschine bei der Erich<br />
Schweiger GmbH & Co. KG<br />
Bild 4. <strong>Fertigung</strong>szelle KM 1300-12000 MC<br />
<strong>für</strong> den Konsolenträger bei der Otto Kunststoffverarbeitung<br />
Crock GmbH<br />
Kunststoffe 3/2004<br />
wird,wiegt 6 t – das ist wegen der großen<br />
Schwungmasse eine besondere Herausforderung.“<br />
Trotzdem lohnte sich der Aufwand: Da<br />
sowohl in der <strong>Fertigung</strong> bei Otto als auch<br />
im Technikum bei Schweiger Maschinen<br />
der MC-Baureihe von <strong>Krauss</strong>-<strong>Maffei</strong> im<br />
Einsatz waren, konnte das Werkzeug flexibel<br />
an beiden Standorten bis zur Serienreife<br />
bemustert werden. Die ersten Versuche<br />
fanden bei Schweiger auf einer KM<br />
1000-8100 MC statt. In der Serienfertigung<br />
wird das Werkzeug auf einer KM<br />
1300-12000 MC, nun in Crock, eingesetzt.<br />
Helmut Herb: „Der integrierte<br />
<strong>Drehteller</strong> stellt <strong>für</strong> uns auch ein Absicherungskonzept<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> termingerechte<br />
<strong>Fertigung</strong> dar. Denn im Notfall können<br />
wir das Werkzeug in unserer <strong>Fertigung</strong><br />
auch auf anderen Maschinen einsetzen,<br />
um pünktlich zu liefern.“<br />
Flexibilität durch modulare<br />
Maschinentechnik<br />
Die zusätzlichen Beistell-Spritzaggregate,<br />
mit der <strong>die</strong> MC-Maschinen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>2K</strong>-<br />
Technik bei Schweiger und bei Otto umgerüstet<br />
wurden,können ebenfalls an verschiedenen<br />
Maschinen eingesetzt werden.<br />
Durch das modulare Konzept können <strong>die</strong><br />
<strong>2K</strong>-Bauteile also auf jeder Maschine der<br />
passenden Größe gefertigt werden. Ein<br />
weiterer Vorteil der MC-Maschinen besteht<br />
darin, dass <strong>die</strong> Erweiterung der<br />
Steuerung <strong>für</strong> den integrierten <strong>Drehteller</strong><br />
unkompliziert und störungsfrei mit der<br />
Maschinensteuerung kommuniziert.<br />
Die Automobilindustrie legt auf<br />
Schnelligkeit großen Wert. Für <strong>die</strong> Konstruktion<br />
und <strong>die</strong> <strong>Fertigung</strong> des Werkzeugs<br />
stand deshalb nur<br />
wenig Zeit zur Verfügung.<br />
„Zwischen dem Zeitpunkt,<br />
an dem uns <strong>die</strong> verbindlichen<br />
CAD-Daten<br />
des Bauteils vorlagen, und<br />
der Serienreife des Werkzeugs<br />
lagen nur 24 Wochen“,<br />
sagt Anton Schweiger<br />
nicht ohne Stolz. „In<br />
den ersten acht Wochen<br />
erstellten wir das Grundkonzept<br />
und <strong>die</strong> Werkzeugkonstruktion.<br />
Die<br />
Materialbeschaffung<br />
nahm zwei Wochen in Anspruch.<br />
Die eigentliche<br />
Werkzeugfertigung fand<br />
in den darauf folgenden<br />
Wochen statt. In <strong>die</strong>ser<br />
Phase gab es noch Änderungen<br />
am Bauteil, weil es<br />
AUTOMOBILBAU • WERKZEUGTECHNIK ■<br />
Im Profil: Werkzeug- und<br />
Formenbau Schweiger<br />
Das 1962 gegründete Unternehmen Erich<br />
Schweiger GmbH & Co. KG Werkzeug- und<br />
Formenbau mit Sitz in Uffing am Staffelsee<br />
beschäftigt etwa 60 Mitarbeiter. Mit einer<br />
eigenen Konstruktion und <strong>Fertigung</strong> konzentriert<br />
sich Schweiger vor allem auf <strong>die</strong> Herstellung<br />
hochwertiger Spritzgießwerkzeuge<br />
<strong>für</strong> technisch anspruchsvolle Teile. Schwerpunkte<br />
sind <strong>2K</strong>-Werkzeuge und Feuchtpolyester-Formen<br />
mit einem Gewicht von bis zu<br />
16 Tonnen. Das Unternehmen bietet seinen<br />
Kunden einen Komplettservice: Im Technikum<br />
können Bemusterungen bis zur Serienreife<br />
unter Einsatzbedingungen durchgeführt<br />
werden. Für <strong>die</strong> Erstellung von Erstmusterprüfberichten<br />
steht eine Zeiss-Messmaschine<br />
zur Verfügung.<br />
www.schweiger-formenbau.de<br />
in der ursprünglichen Form <strong>die</strong> erforderlichen<br />
Crashtests nicht bestanden hätte.<br />
Deswegen wurden noch sechzig Verstärkungsrippen<br />
integriert. Das zog einen<br />
aufwändigen Prozess nach sich, insbesondere<br />
weil das Werkzeug ja zwei Kerne<br />
hat.“<br />
Serienreif in 24 Wochen<br />
Um acht Wochen zeitversetzt begann<br />
Schweiger mit der <strong>Fertigung</strong> eines zweiten<br />
Werkzeugs <strong>für</strong> <strong>die</strong> Rechtslenkervariante.<br />
Die damit hergestellten Bauteile sind<br />
<strong>für</strong> Fahrzeuge bestimmt, <strong>die</strong> in Märkte<br />
mit Linksverkehr wie Großbritannien,<br />
In<strong>die</strong>n, Südafrika oder Australien gelie-<br />
Bild 5. Erfolgreiche Partner (v.l.n.r.): Franz Freisl, Anton Schweiger<br />
(beide Erich Schweiger GmbH & Co. KG) und Helmut Herb<br />
(Otto Kunststoffverarbeitung Crock GmbH)<br />
V<br />
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