David Wildhaber Eishockeyspieler 14. Jahrgang Oktober ... - in Spiez

Die Garderobe der Novizen Elite
im Kraftraum. In der letzten Juliwoche beginnen
wir mit dem Eistraining. Die beiden Elitemannschaften
reisen nach Champéry ins Trainingslager.
Ab August können wir in Bern in der neuerstellten
Trainingshalle trainieren.
Wir trainieren vier bis fünf Mal am Abend während
60 Minuten mit der Mannschaft auf dem
Eis. Vor jedem Training absolvieren wir ein stündiges
Kraft- oder Ausdauertraining. Dazu kommen
zwei bis drei Zusatzeistrainings, entweder
am Morgen oder über den Mittag. Der zeitliche
Aufwand im Novizen Elite Bereich ist also beachtlich
hoch.
Hockeysport stellt nicht nur hohe zeitliche Belas -
tungen an die Spieler, sondern im Vergleich zu anderen
Sportarten auch höhere finanzielle Anforderungen
an die Eltern der Spieler. Eine komplette
Ausrüstung auf Niveau Elite kostet zirka Fr.
2500.– pro Jahr. Hinzu kommen die Kosten für die
Stöcke: ein guter Stock kostet zirka Fr. 250.–
(letztes Jahr brauchte ich neun Stöcke). Dies wird
von den Eltern der Spieler getragen. Hinzu kommen
Kosten für Lager und Mitgliederbeiträge. Die
Reisespesen für die Auswärtsspiele und die Verpflegung,
die vollamtlichen Trainer, Schiedsrichter,
Lizenz gebühren, Physio-Tests, Trainingsmaterial,
Sanität, Zeitnehmer u.a.m. werden vom SCB
finanziert.
OFFIZIELLER TEIL
Ausblick
Meine Ziele für die nächsten vier Jahre:
An erster Stelle möchte ich meine KV-Lehre erfolgreich
abschliessen. Gleichzeitig werde ich alles
daran setzen, einen Stammplatz bei den Novizen
Elite zu haben um dann in zwei Jahren einen
Platz bei den Junioren Elite zu erreichen. Jeder
Eishockeyspieler hat Träume: vielleicht einmal
beim grossen SCB zu spielen, in der randvollen
PostFinance-Arena oder an einer Weltmeisterschaft
oder an Olympischen Spielen das Dress
mit dem Schweizerkreuz zu tragen. Mein grösster
Traum ist, bei den Washington Capitals in der
NHL, zusammen mit meinem Idol Alexander
Ovechkin, zu spielen.
Die PostFinance-Arena, mit 17'000 Plätzen, neu beleuchtet seit
dem Umbau
Fairness, Teamgeist, der Wille zu kämpfen und
auf das eine oder andere zu verzichten, dies sind
Voraussetzungen, die ein junger Sportler mitbringen
muss. Dazu braucht es eine grosse Portion
Glück, um auf der Treppe ganz nach oben zu
gelangen. Des einen Verletzungspech bedeutet
für den anderen vielleicht die Chance, seinen
Platz in der Mannschaft einzunehmen. Das ist
dann der Moment, in dem man bereit sein muss
und für den man trainiert hat, um zu zeigen, dass
man will und den Anforderungen entspricht.
Aber letztlich ist Eishockey auf Spitzenniveau
auch eine Lebensschule. Unter anderem lernt
man, sich die Zeit gut einzuteilen. Dies kommt
dem Spieler auf seinem weiteren beruflichen Lebensweg
zu Gute, auch wenn er kein Eishockey-
Profi wird.
GEMEINDE 10 OKTOBER 2010