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Festschrift

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90 JAHRE ST. MARTIN IN WINNEKENDONK<br />

BAUERNREGELN ZUM MARTINSTAG<br />

Wolken am Martinitag, der Winter stürmisch werden mag.<br />

Verschläft die Sonne an St. Martin den Tag, ein milder Winter sich einstellen mag.<br />

Wenn um Martini viel Nebel sind, so wird der Winter meist mild.<br />

Ist um Martini der Baum schon kahl, macht der Winter keine Qual.<br />

Wenn’s Laub nicht vor Martini fällt, kommt eine große Winterkält.<br />

Versteckt sich Martin hinter Nebelschwaden, sind die Januarwolken<br />

meist mit Regen beladen. *<br />

Ist die Martinsgans am Brustbein braun, wird man mehr Schnee als Kälte schaun.<br />

Ist sie aber weiß, kommt weniger Schnee und Eis.<br />

St. Martin trüb, macht den Winter lieb; ist er aber hell, macht er Eis gar schnell.<br />

Ist es an Martini trüb, wird der Winter gar nicht lieb.<br />

St. Martin ist ein harter Mann für den, der nicht bezahlen kann.<br />

* = sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bewahrheitende<br />

Wetterregel bzw. sinnvolle Anweisung<br />

Quelle:<br />

www.garten-literatur.de/kalender/martin.htm<br />

MARTINSTAG IST ZAHL- UND SCHMAUSTAG<br />

Um St. Martin herum ist die Wintersaat<br />

bestellt und das bäuerliche Jahr weitgehend<br />

beendet. Deshalb war noch bis Ende des 19.<br />

Jahrhunderts St. Martin ein wichtiger Zahltag.<br />

Martini war der Abrechnungstag am Ende der<br />

Erntezeit. Die Bauern mussten ihre Zehnten<br />

sowie Zinsen zahlen, das Schulgeld wurde<br />

bezahlt und die Lehrer bekamen oft auch eine<br />

Martinsgans als Bezahlung.<br />

Die Knechte und Mägde machten sich mit<br />

Abschluss des alten Arbeitsjahres auf den<br />

Weg zu einem neuen Arbeitgeber oder<br />

bekamen ein paar Tage frei. So hieß die<br />

Martinswoche in manchen Gegenden<br />

„Schlamperwoche“, sprich, eine Zeit, in der<br />

das Gesinde Urlaub bekam und nach<br />

Herzenslust „geschlampt“, also geschmaust<br />

und getrunken hat. Denn der Martinstag<br />

markierte auch den Beginn der fleischlosen<br />

Zeit: Bischof Perpetuus von Tours (✝ 491)<br />

legte den Martinstag als Beginn der<br />

adventlichen Buß- und Fastenzeit 40 Tage vor<br />

Weihnachten fest.<br />

Genau der richtige Zeitpunkt also, um noch<br />

einmal ein richtiges fettes Festmahl zu sich zu<br />

nehmen, bevor die adventliche Fastenzeit<br />

begann: eine leckere Martinsgans am besten,<br />

die praktischer Weise um diese Zeit auch<br />

richtig fett ist.<br />

Quellen:<br />

www.artikelmagazin.de/kultur/geschichte/martinstag-stmartin-teilt-den-Mantel<br />

www.wikipedia.org/wiki/Perpetuus<br />

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