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Wat Los? / Ausgabe 10 - 2016

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong> |Okt. <strong>2016</strong><br />

www.wat-los.com<br />

American<br />

Honey-Star<br />

Sasha LAne<br />

spricht<br />

über ihren<br />

ersten Film<br />

Erste<br />

Roboter<br />

liefern in<br />

Hamburg<br />

pakete<br />

aus<br />

Der Fall Erdogan:<br />

Verfahren gegen<br />

Jan Böhmermann<br />

in Hamburg<br />

Hollywoodstar und<br />

Oscarpreisträgerin<br />

Jennifer<br />

Connelly<br />

im Interview<br />

So schützt ihr<br />

euch am besten<br />

gegen Einbrecher<br />

in der dunklen<br />

Jahreszeit


EDITORIAL<br />

Hallo liebe Leserinnen und Leser,<br />

Verein zur Bekämpfung von Blindheit in Ghana<br />

Wir kümmern uns um Menschen in Ghana, die von<br />

Blindheit oder Sehbehinderung betroffen oder davon<br />

bedroht sind.<br />

Dafür suchen wir dringend noch unterstützung,<br />

besonders für unseren Spenden-Laden<br />

in Hamburg-Finkenwerder.<br />

Mehr über unseren Verein erfahren Sie unter www.<br />

augenaufghana.de, in dem Artikel über unseren<br />

Verein in der März-<strong>Ausgabe</strong> des Online-Magazins<br />

„<strong>Wat</strong><strong>Los</strong>?“ oder in dem Video in dieser Anzeige.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung.<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> dreht sich<br />

vieles um das Thema Film<br />

und Kino. Denn in diesem<br />

Monat fand das Filmfest<br />

Hamburg statt, und zu diesem<br />

Anlass haben wir einige<br />

interessante Interviews für<br />

euch. Zum Beispiel mit Hollywoodstar<br />

und Oscarpreisträgerin<br />

Jennifer Connelly, die gemeinsam<br />

mit Filmpartner und Regisseur Ewan<br />

McGregor ihren neuen Film „Amerikanisches<br />

Idyll“ auf dem Filmfest vorstellte.<br />

Auch haben wir einen neuen Stern<br />

am Himmel von Hollywood getroffen.<br />

Sasha Lane, die in dem Film „American<br />

Honey“ zum ersten Mal vor der Kamera<br />

stand. Sie erzählt gemeinsam mit der<br />

oscarprämierten Regisseurin Andrea<br />

Arnold die spannende Geschichte, wie<br />

sie zu der Rolle kam.<br />

Ein weiterer Film der unseren Kinos startete,<br />

ist Inferno. „<strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>?“ war bei der<br />

Premiere mit den Superstars<br />

Tom Hanks, Felicity Jones und<br />

Omar Sy dabei. Und konnte<br />

ein paar Fragen an die Stars<br />

stellen.<br />

Dann kümmern wir uns noch<br />

um ein Thema, was sicher<br />

viele Hamburger interessiert:<br />

In einem Pilotprojekt liefern<br />

in Hamburg erstmals fahrende Roboter<br />

Pakte für den Lieferdienst Hermes aus.<br />

Diese und viele andere Themen findet<br />

ihr auf den nächsten Seiten.<br />

Damit sei erst einmal genug gesagt. Ich<br />

wünsche euch viel Spaß beim Lesen.<br />

Eurer<br />

Christian Ehrhorn<br />

Herausgeber und Chefredakteur<br />

von „WAT LOS?“


06 50<br />

Paketlieferung Neu in Kino: per Roboter<br />

Independence im Hamburg Day: im Test. Wiederkehr<br />

INHALT<br />

MAGAZIN<br />

03 Editorial<br />

12 Gesellschaft<br />

Schutz gegen Einbruch<br />

18 Gesundheit<br />

Grippeimpfung - Macht das Sinn?<br />

20 Natur und Tiere<br />

Sollte man Vögel füttern?<br />

32<br />

Mit ihrem neuen<br />

Film sowie Co-Star<br />

und Regisseur Ewan<br />

McGregor im Gepäck<br />

kam Hollywoodstar<br />

Jennifer Connelly<br />

zum Filmfest Hamburg.<br />

Wir tragen die<br />

Oscarpreisträgerin<br />

zum Interview.<br />

(Titel)Foto: Tobis<br />

14<br />

Der Fall Böhmermann<br />

gegen<br />

Erdogan geht in<br />

Hamburg in die<br />

nächste Runde.<br />

23 Nachruf<br />

Tschüss Tamme Hanken<br />

42 Roter Teppich<br />

Inferno-Premiere in Berlin<br />

SERVICE<br />

46 Neu im Kino<br />

IMPRESSUM<br />

Königsberger Straße 12a, 22175 Hamburg<br />

redaktion@watlos.de<br />

www.wat-los.com<br />

Herausgeber: Christian Ehrhorn (v.i.S.d.P.)<br />

<br />

24<br />

Hollywoods neues Sternchen Sasha<br />

Lane erzählte uns ihre spannende<br />

und außergewöhliche Geschichte.<br />

56 Live in Hamburg<br />

Die besten Konzerte der Stadt<br />

62 Veranstaltungen in Hamburg<br />

66 Weihnachtsmärkte<br />

68 Feiertage<br />

Besondere Tage im November<br />

74 Halloween<br />

Deko- und Snacktipps für Kinder<br />

80 Essen und Trinken<br />

Grünkohl<br />

Redaktion:<br />

Christian Ehrhorn (Chefredakteur) (ce)<br />

Janine Barthel (jb)<br />

IMPRESSUM<br />

Annika Fervers (af)<br />

Königsberger Straße 12a, 22175 Hamburg<br />

Marcel Flock (mf)<br />

redaktion@watlos.de<br />

Philipp Raue (pr)<br />

Vanessa Göttsche (vg)<br />

Herausgeber: Christian Ehrhorn (v.i.S.d.P.)<br />

Caniz S. Imer (csi)<br />

Patricia Kaufmann (pk)<br />

Redaktion:<br />

Claudiamarie Kohl (ck)<br />

Christian Ehrhorn (Chefredakteur)<br />

Petra Weinstein (pw)<br />

Janine Barthel<br />

Annika Fervers<br />

Layout:<br />

Marcel Flock<br />

Christian Ehrhorn<br />

Layout:<br />

Korrektur:<br />

Christian Ehrhorn<br />

Petra Weinstein


GESELLSCHAFT<br />

Fotos: Hermes<br />

Hermes testet<br />

Zustellroboter<br />

in Hamburg<br />

Hermes testet die Zukunft<br />

des Paketversands.<br />

Kleine Zustellroboter<br />

sollen diesem<br />

technischen Wunschszenario<br />

folgend, private<br />

Paketlieferungen<br />

direkt vor der Haustür<br />

abladen. Und auf diese<br />

Weise Kunden in der<br />

ersten Phase des Projektes<br />

den Weg zu einer<br />

Abholstation ersparen.<br />

Seit Oktober rollen in<br />

den Hamburger Stadteilen<br />

Ottensen, Volksdorf<br />

und Grindel drei kleine<br />

Paketboten über Fußgängerwege<br />

und ziehen die<br />

Blicke auf sich. Als praktische<br />

Helfer sollen diese<br />

Zustellfahrzeuge in Zukunft<br />

den Empfang von<br />

Paketen erleichtern und<br />

im Bestellzeitalter des digitalen<br />

Handels für eine<br />

pünktliche Zustellung sorgen.<br />

Hinter dieser Aktion<br />

steckt Hermes: Nach der<br />

Deutschen Post, Deutschlands<br />

größter Dienstleister<br />

in den Bereichen Logistik<br />

und private Paketzustellung.<br />

Hermes ist hierbei bereits<br />

seit geraumer Zeit an<br />

dieser Art Logistik- bzw.<br />

Automatisierungstechnologien<br />

interessiert. Kein<br />

Wunder, versprechen die<br />

neusten technischen Entwicklungen<br />

wie Flugdrohnen<br />

und automatisierte<br />

Lagerroboter große Vorteile<br />

für Logistikdienstleister.<br />

Ob im Zuge der<br />

jährlichen Inventur oder<br />

des internen Lagertransports<br />

bei der Abwicklung<br />

von Bestellungen. Automatisierungstechnologien<br />

können die allgemeine Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz<br />

erhöhen, effizientere Arbeitsabläufe<br />

ermöglichen<br />

und senken nicht selten<br />

als langfristige Investition<br />

die Betriebskosten.<br />

Ziel des Hermes-Projektes<br />

in Hamburg ist es,<br />

die Zukunft des Paketversandes<br />

zu erforschen und<br />

einen möglichen flächendeckenden<br />

Einsatz von<br />

Lieferrobotern voranzutreiben.<br />

Wenn man bei<br />

den kleinen Fahrzeugen<br />

bereits von Robotern sprechen<br />

möchte. Denn aktuell<br />

ähneln sie doch eher ferngesteuerten<br />

Spielzeugautos<br />

als denn Robotern,<br />

wie wir sie uns normalerweise<br />

vorstellen. Dies ändert<br />

jedoch nichts an der<br />

Tatsache, dass die Paketzustellung<br />

in Zukunft einen<br />

tiefgreifenden Wandlungsprozess<br />

durchlaufen<br />

wird. Und hier werden<br />

Roboter eine bedeutende<br />

Rolle spielen.<br />

Im Schritttempo<br />

ans Ziel<br />

Für das erste deutsche<br />

Pilotprojekt mit den mobilen<br />

Lieferhelfern hat<br />

Hermes Hamburg ausgewählt.<br />

Die hierfür eingesetzten<br />

Roboter stammen<br />

aus dem Hause Starship<br />

Technologies: Ein Startup,<br />

das sich auf Lieferroboter<br />

spezialisiert hat und<br />

von den Skype-Mitgründern<br />

Janus Friis und Ahti<br />

Heinla ins Leben gerufen<br />

wurde. Als zweitgrößte<br />

Stadt des Landes und zentraler<br />

Handelspunkt, so<br />

Starship Technologies, sei<br />

Hamburg hierbei optimal<br />

geeignet, um in dieser Art<br />

neue Logistiktechnologien<br />

im praktischen Einsatz<br />

testen.<br />

Autonom fahren die klei-


GESELLSCHAFT<br />

<br />

Auf der offiziellen Webnen<br />

Zustellroboter während<br />

dieser Testphase<br />

nicht. So gibt es eigens<br />

für ihre Überwachung zugestellte<br />

Operatoren. Sie<br />

sorgen unter anderem in<br />

Echtzeit dafür, dass die<br />

kleinen Roboter sicher<br />

über Fußwege und Kreuzungen<br />

rollen. Auch einen<br />

sogenannten Handler hat<br />

jeder der Roboter. Das bedeutet,<br />

dass die Zustellroboter<br />

direkt vor Ort stets<br />

unter Beobachtung stehen,<br />

damit alles rund läuft.<br />

Ein GPS-System sorgt<br />

weiter für eine exakte Lokalisierung<br />

der Fahrzeuge<br />

in Echtzeit. Mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis<br />

zu sechs Kilometer pro<br />

Stunde, sind die Roboter<br />

zudem auch nicht besonders<br />

schnell, so dass laut<br />

Hermes keine Gefahr für<br />

den Straßenverkehr ausgehe.<br />

Paketzustellung direkt<br />

vor die Haustür<br />

Großgeräte wie Waschmaschinen<br />

oder Kühlschränke<br />

finden in den<br />

Starship-Fahrzeugen natürlich<br />

keinen Platz. Stattdessen<br />

sollen zunächst<br />

kleine Pakete auf Wunsch<br />

der Empfänger von der<br />

nächstgelegenen Abholstation<br />

bis zur Haustür<br />

transportiert werden. Zur<br />

Veranschaulichung: Ein<br />

Hermes-Paket der Größe<br />

S hat die Maße 35x34x15<br />

cm. Zwei dieser Pakete<br />

können laut Hermes in<br />

einem Zustellroboter verstaut<br />

werden.<br />

Die Starship-Zustellroboter<br />

selbst sind 50 cm<br />

hoch und 70 cm lang und<br />

können mit bis zu 15 Kilogramm<br />

beladen werden.<br />

Der Umkreis, den sie zwi-<br />

schen einer Abholstation<br />

und Empfänger befahren,<br />

beträgt hierbei bis zu fünf<br />

Kilometer. Weiter werden<br />

die Zustellroboter elektrisch<br />

betrieben und sollen<br />

zukünftig in Hermes<br />

Paket-Shops geladen werden<br />

können.<br />

Um besonders große Lieferungen<br />

darf es sich bei<br />

der Zustellung mit den<br />

Starship-Robotern also<br />

nicht handeln. Hermes äußert<br />

sich dennoch sehr optimistisch<br />

über das Projekt.<br />

„Der testweise Einsatz von<br />

Starship-Robotern gibt<br />

schon heute einen faszinierenden<br />

Einblick in die<br />

Logistik der Zukunft“, so<br />

Frank Rausch, CEO von<br />

Hermes Deutschland. Die<br />

neue Logistiktechnologie<br />

könne hierbei „die Zustellung<br />

von Päckchen und<br />

Paketen speziell im städtischen<br />

Raum nachhaltig<br />

revolutionieren.“<br />

Eine Industrie<br />

im Wandel<br />

Mit dem Pilotprojekt in<br />

Kooperation mit Starship<br />

Technologies will sich<br />

Hermes also den aktuellen<br />

Veränderungsprozessen<br />

des technischen Wandels<br />

stellen. So wie Netflix,<br />

Airbnb und Uber das Fernsehen,<br />

den Hotelmarkt und<br />

Personentransport verändert<br />

haben, sieht Hermes<br />

auch Logistikdienstleister<br />

mit entscheidenden Umstrukturierungen<br />

konfrontiert.<br />

Da zudem immer<br />

mehr Menschen bequem<br />

von zuhause im Internet<br />

einkaufen, stehen beim<br />

Einsatz von Robotern natürlich<br />

vielfältige Vorteile<br />

für Logistikdienstleister<br />

in Aussicht.


GESELLSCHAFT<br />

seite des Unternehmens<br />

wird in einem Gastbeitrag<br />

von Prof. Wolfgang<br />

Kersten von der Technischen<br />

Universität Hamburg<br />

deutlicher, welche<br />

Vorteile Hermes in Zukunft<br />

womöglich ansteuern<br />

möchte. So könnten im<br />

Zuge eines stetig voranschreitenden<br />

technischen<br />

Wandels, Logistikunternehmen<br />

nicht mehr ausschließlich<br />

auf der Basis<br />

günstiger Preise konkurrieren.<br />

Als eine nachhaltigere<br />

Unternehmensstrategie<br />

erweise sich, Kunden<br />

durch mehr Service und<br />

Komfort an sich zu binden.<br />

Auch betont Kersten<br />

die Vorteile für Unternehmen,<br />

die mit Startups wie<br />

Starship Technologies zusammen<br />

zu arbeiten. Startups<br />

könnten beispielsweise<br />

aufgrund flacherer<br />

Hierarchien schneller<br />

Innovationen vorantreiben<br />

und gleichzeitig klassische<br />

Unternehmen als<br />

Kooperationspartner verstärken.<br />

Arbeitsplätze, so das offizielle<br />

Statement seitens<br />

Hermes, sollen im Rahmen<br />

dieses speziellen<br />

Projektes der teilautomatisierten<br />

Zustellung nicht<br />

wegfallen. So werden in<br />

der Anfangsphase lediglich<br />

Pakete ausgeliefert,<br />

die zuvor auf Wunsch der<br />

Empfänger im Paket-Shop<br />

hätten abgeholt werden<br />

müssen. Kunden erhalten<br />

mit diesem Zusatzdienst<br />

also die Option, zu einer<br />

beliebigen Zeit ihre Bestellung<br />

vom Paket-Shop<br />

anzufordern. Im Zuge der<br />

ersten regulären Auslieferungen,<br />

wird dieser Service<br />

hierbei zunächst nur<br />

registrierten Testkunden<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Die Zukunft<br />

des Paketversands<br />

Ob es sich um den Einsatz<br />

von Drohnen bei der alljährlichen<br />

Inventur handelt<br />

oder anderweitige<br />

neue Methoden der Lagerlogistik.<br />

Automatisierungstechnologien<br />

verändern<br />

seit jeher Branchen<br />

und können Unternehmen<br />

erhebliche Gewinnsteigerungen<br />

einbringen. So ist<br />

davon auszugehen, dass<br />

die fleißigen Roboter sich<br />

im Bereich der Logistik<br />

weiterhin flächendeckend<br />

etablieren werden. Über<br />

kurz oder lang bedeutet<br />

dies de facto jedoch auch,<br />

dass Arbeitsplätze in diversen<br />

Bereichen wegfallen<br />

werden. In diesem<br />

Zusammenhang rückt die<br />

Frage nach einer Maschinensteuer<br />

immer wieder in<br />

den Vordergrund. Bedenkt<br />

man beispielsweise nur,<br />

dass solch technologische<br />

Fortschritte auch an öffentlichen<br />

Forschungseinrichtungen<br />

vorangetrieben<br />

werden und somit von der<br />

Allgemeinheit finanziert<br />

oder subventioniert.<br />

Inwieweit teilautonome<br />

Zustellfahrzeuge wie<br />

die Starship-Transporter<br />

in Zukunft wirklich eine<br />

Chance haben sich auf<br />

dem Markt durchzusetzen,<br />

bleibt offen. Es ist<br />

davon auszugehen, dass<br />

ähnliche Vorhaben seitens<br />

Unternehmen wie<br />

Amazon, die bereits die<br />

Zustellung von Paketen<br />

per Flugdrohnen testen,<br />

noch einige Zeit bis zu<br />

einer flächendeckenden<br />

Zulassung erfordern. Man<br />

kann sich dennoch fragen,<br />

ob zumindest aktuell<br />

Flugdrohnen für die<br />

Auslieferung von Kleinpaketen<br />

die realistischere<br />

Option sein könnten – als<br />

denn im städtischen Einsatz<br />

eine Armada an langsamen<br />

Kleinrobotern mit<br />

geringem Ladevolumen<br />

von Haustür zu Haustür<br />

zu schicken.<br />

Anders sieht es natürlich<br />

aus, wenn die Zustellroboter<br />

weiterentwickelt<br />

werden, größere Lasten<br />

sicher transportieren und<br />

in Zukunft eventuell auch<br />

Treppen steigen können.<br />

Sie könnten beispielsweise<br />

beim Entladen von<br />

Lieferwagen nützlich sein<br />

und Paketboten schwere<br />

körperliche Arbeiten abnehmen.<br />

Auch in Kombination mit<br />

autonomen Fahrzeugen<br />

könnten sich neue Formen<br />

der Paketzustellung<br />

etablieren, wenn eine<br />

echte Wirtschaftlichkeit<br />

besteht. Hier sind in Zukunft<br />

eine Reihe von Innovationen<br />

zu erwarten,<br />

die auch als Antwort auf<br />

die neue digitale Bestellkultur<br />

entstehen werden.<br />

Bis es soweit ist, müssen<br />

wir uns jedoch weiterhin<br />

auf die Muskelkraft der<br />

Zusteller verlassen.<br />

Also am besten bei der<br />

Lieferung anwesend sein,<br />

wenn man sich den Weg<br />

zur Abholstation sparen<br />

möchte – und das Trinkgeld<br />

nicht vergessen!<br />

(csi)<br />

<strong>10</strong> 11


Die dunkle Jahreszeit,<br />

ist Einbrecherzeit – es<br />

gibt viele Statistiken die<br />

dies belegen. Obwohl<br />

viele Menschen über<br />

die Sommermonate im<br />

Urlaub und damit außer<br />

Haus sind, schlagen Einbrecher<br />

vorzugsweise<br />

im Herbst und Winter<br />

zu. Grund hierfür, ist die<br />

Tatsache, dass es früher<br />

dunkel wird und es<br />

damit leichter ist, nach<br />

der Tat in der Dunkelheit<br />

abzutauchen und unerkannt<br />

zu verschwinden.<br />

Überhaupt ist es zu<br />

dieser Jahreszeit leichter<br />

unerkannt zu bleiben<br />

– man fällt einfach<br />

weniger auf. Daher ist<br />

es wichtig, nicht völlig<br />

sorglos, nach dem Motto<br />

„Mich wird es schon<br />

nicht treffen“ , durch diese<br />

Zeit zu gehen.<br />

Wahrscheinlich haben<br />

die meisten Leute keine<br />

Vorstellung davon, wie<br />

einfach es sein kann die<br />

/ SICHERHEIT<br />

Winterzeit ist Einbruchszeit<br />

mit diesen Tipps können Ihr euch schützen<br />

eigene Wohnung zu betreten,<br />

ohne einen Schlüssel<br />

dabei zu haben. Um es<br />

einem potentiellen Einbrecher<br />

aber so schwierig<br />

wie möglich zu machen,<br />

sollte man ein paar Dinge<br />

beachten.<br />

1. Die Beleuchtung:<br />

Der größte Vorteil für<br />

die Einbrecher ist in den<br />

Herbst- und Wintermonaten<br />

die Dunkelheit.<br />

Diese macht nicht nur<br />

das Verschwinden nach<br />

der Tat leichter, sondern<br />

erleichtert es auch ungemein<br />

festzustellen, ob eine<br />

Wohnung gerade leer ist.<br />

Da es früher dunkel wird,<br />

schalten natürlich viele<br />

Leute ihr Licht ein sobald<br />

die Sonne untergegangen<br />

ist.<br />

Grob gesagt, sind somit<br />

alle Wohnungen, welche<br />

direkt nach Sonnenuntergang<br />

düster bleiben, potentielle<br />

Ziele.<br />

Sollte man also nur kurz<br />

unterwegs sein macht es<br />

durchaus Sinn, zumindest<br />

irgendeine Form von Beleuchtung<br />

erkennbar zu<br />

machen. Wenn man aber<br />

doch etwas länger außer<br />

Haus ist, sind andere Dinge<br />

zu beachten.<br />

2. Die Fenster:<br />

Gerne lässt man sie auf<br />

Kipp, um stickige Luft zu<br />

vermeiden oder einfach<br />

nur um zu lüften. Allerdings<br />

sollte man bedenken:<br />

„Gekippte Fenster,<br />

sind für Einbrecher offene<br />

Fenster.“ Außerdem<br />

ist inzwischen bekannt,<br />

dass regelmäßiges Stoßlüften<br />

sinnvoller ist, als<br />

die Fenster dauerhaft oder<br />

für einen längeren Zeitraum<br />

auf Kipp zu lassen.<br />

Ich selbst habe mich vor<br />

einigen Monaten aus meiner<br />

Wohnung ausgesperrt<br />

und stand mithilfe einer<br />

Wäscheschnur, einer Leiter<br />

und etwas Geduld,<br />

nach rund 15 Minuten<br />

wieder in meiner Wohnung<br />

– Zugang war das<br />

gekippte (angeblich einbruchsichere<br />

Fenster) im<br />

Badezimmer – im 1. OG.<br />

Jemand mit Erfahrung<br />

kennt mit Sicherheit andere<br />

Methoden, mit denen<br />

er nur einen Bruchteil<br />

dieser Zeit benötigt. Dazu<br />

kommt, dass diese Person<br />

höchstwahrscheinlich<br />

Schäden an Fenster und<br />

Rahmen in Kauf nimmt,<br />

was den Vorgang zusätzlich<br />

beschleunigt.<br />

3. Die Tür:<br />

Es klingt trivial, aber<br />

schließt in jedem Fall Eure<br />

Wohnungstür ab, wenn Ihr<br />

das Haus verlasst. Wenn<br />

möglich, schließt doppelt<br />

ab, somit wird es deutlich<br />

schwieriger die Tür aufzuhebeln,<br />

ohne erheblichen<br />

Schaden und damit auch<br />

Lärm zu verursachen.<br />

4. Der Briefkasten:<br />

Wenn Ihr für einen längeren<br />

Zeitraum nicht zu<br />

Hause seid, macht es<br />

Sinn, dafür Sorge zu tragen,<br />

dass Euer Briefkasten<br />

nicht überläuft. Dies<br />

könnte es einem Einbrecher<br />

bei der Wahl seines<br />

Ziels ansonsten relativ<br />

leicht machen.<br />

Verhindern könnt Ihr dies<br />

entweder durch die Information<br />

an einen bekannten<br />

Nachbarn oder, wenn Ihr<br />

einen Durchwurf-Briefkasten<br />

besitzt, so öffnet<br />

diesen für die Zeit eurer<br />

Abwesenheit.<br />

5. Social-Networks:<br />

Viele nutzen sie und viele<br />

geben evtl. zu viele Dinge<br />

preis, wie z.B. Informationen<br />

über die eigene Abwesenheit<br />

und damit über<br />

die leer stehende Wohnung.<br />

Man muss nicht alles<br />

bei Facebook & Co.<br />

posten, denn man weiß ja<br />

nie genau, wer es liest.<br />

Diese Punkte gelten natürlich<br />

sowohl für eine<br />

Wohnung in einem Mehrfamilienhaus,<br />

als auch für<br />

ein Einfamilienhaus.<br />

Hausbesitzer können allerdings<br />

noch weitere<br />

vorsorgliche Maßnahmen<br />

treffen:<br />

Ein Bewegungsmelder<br />

für Ihre Außenbeleuchtung<br />

im Eingangsbereich<br />

ist durchaus sinnvoll, da<br />

die plötzliche Helligkeit<br />

mit Sicherheit abschreckend<br />

wirken kann. Zudem<br />

können dadurch auch<br />

Nachbarn auf verdächtige<br />

Personen aufmerksam<br />

werden.<br />

Bedenken Sie hierbei,<br />

falls vorhanden, auch Ihre<br />

Terrasse/ Balkon o.Ä.<br />

Grundsätzlich kann man<br />

nie genug Vorsorge treffen,<br />

aber mit diesen Tipps<br />

machen Sie Ihr Heim für<br />

einen Einbrecher mit Sicherheit<br />

zu keinem Ziel<br />

erster Wahl. Treffen kann<br />

es leider jeden, aber im<br />

Zweifelsfall greifen Sie<br />

lieber zu früh zum Telefon<br />

und kontaktieren Sie<br />

die Polizei.<br />

Als letzten Punkt der Vorsorge,<br />

noch etwas, was<br />

wohl sehr einfach klingt,<br />

aber den entscheidenden<br />

Unterschied ausmachen<br />

kann:<br />

Pflegen Sie Kontakt zu<br />

Ihrer Nachbarschaft – dies<br />

kann im äußersten Notfall<br />

Gold wert sein. (pr)<br />

12 13


POLITIK<br />

Nie mehr<br />

Schmähkritik?<br />

In Hamburg geht der Fall Erdogan<br />

gegen Böhmermann in<br />

die nächste Runde<br />

Der türkische Präsident<br />

Recep Tayyip Erdogan<br />

räumt auf. Mit seinem politischen<br />

„Frühjahrsputz“<br />

will er seine Kritiker zum<br />

Schweigen bringen. Erst<br />

recht nach dem Putschversuch<br />

von Teilen des<br />

türkischen Militärs, dessen<br />

Hergang jedoch noch<br />

immer nicht ganz geklärt<br />

ist.<br />

Doch nicht nur im eigenen<br />

Land macht Erdogan klar<br />

Schiff. Mit seiner Machete<br />

der Rechtschaffenheit<br />

holt er zum Schlag gegen<br />

Deutschland aus. Den Anfang<br />

machte er beim Satiremagazin<br />

„Extra 3“, die<br />

mit ihrem Song „Erdowie,<br />

Erdowo, Erdogan“ das<br />

Blut von Erdogan ordentlich<br />

zum Kochen brachten.<br />

Der türkische Präsident<br />

fühlte sich dadurch<br />

so dermaßen beleidigt,<br />

dass er prompt den Deutschen<br />

Botschafter zu sich<br />

bestellte und forderte, das<br />

Video zu entfernen und<br />

nie wieder zu zeigen. Bei<br />

der Forderung ist das Internet<br />

für ihn wohl genauso<br />

Neuland wie für Frau<br />

Merkel.<br />

Und hätte er da bereits gewusst,<br />

welches Geschoss<br />

die deutsche Satire-Kanone<br />

Jan Böhmermann als<br />

nächstes auf ihn abfeuern<br />

würde, er hätte wohl über<br />

das Lied nur müde gelächelt.<br />

Aber wahrscheinlich<br />

wäre es gar nicht dazu ge-<br />

kommen, hätte „der Boss<br />

vom Bosporus“ nicht so<br />

dermaßen übertrieben auf<br />

den Song der NDR-Satireshow<br />

reagiert.<br />

Denn genau wie der deutsche<br />

Botschafter in Ankara,<br />

so wollte Jan Böhmermann<br />

Herr Erdogan auf<br />

seine ganz eigene Weise<br />

erklären, dass Satire in<br />

Deutschland erlaubt ist.<br />

So verfasste er eine sogenannte<br />

Schmähkritik.<br />

Mit den Worten „das wäre<br />

in Deutschland nicht erlaubt“<br />

verlas er das Beispiel<br />

einer verbotenen<br />

Kritik. Darin warf er mit<br />

so absurden und extrem<br />

überspitzen Vorwürfen<br />

um sich, dass kein normaler<br />

Mensch es ernstnehmen<br />

würde. Doch Herr<br />

Erdogan nahm es ernst<br />

(was einen vielleicht über<br />

den Wahrheitsgehalt der<br />

Schmähkritik nachdenken<br />

lassen sollte).<br />

So ernst, dass der deutsche<br />

Botschafter nicht mehr<br />

genug war. Er wandte sich<br />

direkt an die deutsche<br />

Kanzlerin. Die wiederum<br />

sorgte mit ihrer Wertung<br />

des Schmähgedichts als<br />

„bewusst verletzend“ ihrerseits<br />

für einen Eklat<br />

(und wieder stellt sich die<br />

Frage nach dem Wahrheitsgehalt<br />

der Schmähkritik<br />

und was die Kanzlerin<br />

darüber wusste). Und<br />

erteilte die Ermächtigung<br />

zur Ermittlung gegen Jan<br />

Böhmermann nach Paragraf<br />

<strong>10</strong>3 des Strafgesetzbuches<br />

(Beleidigung von<br />

Organen oder Vertretern<br />

ausländischer Staaten).<br />

Bei einem Verfahren nach<br />

diesem Paragrafen würden<br />

Jan Böhmermann wegen<br />

Beleidigung eine hohe<br />

Geldstrafe oder bis zu fünf<br />

Jahre Haft drohen. Gleichzeitig<br />

aber stellte Frau<br />

Merkel fest, dass dieser<br />

Paragraf nicht mehr zeitgemäß<br />

sein und teilte mit,<br />

dass dieser bis zum Jahr<br />

2018 abgeschafft werden<br />

soll. Vor dem Hintergrund<br />

des umstrittenen Flüchtlingspaktes<br />

mit der Türkei<br />

werden kritische Stimmen<br />

laut, die sagen, dass Frau<br />

Merkel bei einem anderen<br />

Staatsoberhaupt nicht so<br />

gehandelt hätte und somit<br />

vor Präsident Erdogan zu<br />

Kreuze krieche.<br />

Das Verfahren nach Paragraf<br />

<strong>10</strong>3 des StGB wurde<br />

jedoch sicherlich zum<br />

Ärger von Herr Erdogan<br />

eingestellt. Nun klagt der<br />

Türkische Präsident nur<br />

noch als Privatmann. Und<br />

dieses Verfahren wird vor<br />

dem Landgericht Hamburg<br />

verhandelt. Aber<br />

worum genau geht es dabei?<br />

„In dem Verfahren<br />

vor der Pressekammer<br />

des Landgerichts Hamburg<br />

verlangt Herr Erdogan<br />

eine Verpflichtung<br />

von Herrn Böhmermann,<br />

dass dieser sich künftig<br />

nicht mehr in Form bzw.<br />

im Sinne des Gedichts<br />

„Schmähkritik“ äußert.<br />

Es handelt sich um einen<br />

Zivilrechtsstreit, in dem<br />

Erdogan geltend macht,<br />

dass er durch die Äußerungen<br />

Böhmermanns in<br />

seinem Persönlichkeitsrecht<br />

verletzt worden sei<br />

und ihm deshalb ein Unterlassungsanspruch<br />

zustehe.<br />

Die Konstellation<br />

ist für sog. Pressesachen<br />

typisch: Jemand fühlt sich<br />

durch einen Medienbeitrag<br />

verunglimpft und verlangt<br />

vom Autor Unterlassung.<br />

Insofern agiert Herr<br />

Erdogan als Kläger wie<br />

jede andere Person auch,<br />

14 15


unabhängig von seiner Eigenschaft<br />

als Präsident. Es<br />

geht nicht um den Vorwurf<br />

strafbaren Verhaltens,<br />

dementsprechend geht es<br />

nicht um die Verhängung<br />

einer Strafe oder um die<br />

Zahlung von Schadensersatz.<br />

Sollte Herr Böhmermann<br />

zur Unterlassung<br />

verurteilt werden, würde<br />

er bei Zuwiderhandlung<br />

riskieren, dass ein Ordnungsgeld,<br />

im Extremfall<br />

auch Ordnungshaft,<br />

gegen ihn verhängt wird.<br />

Nach dem Gesetz darf das<br />

Ordnungsgeld einen Betrag<br />

von 250.000 € nicht<br />

übersteigen“, erklärte der<br />

Pressesprecher des Hanseatischen<br />

Oberlandesgerichts<br />

Dr. Kai Wantzen.<br />

Jetzt bleibt abzuwarten,<br />

wie das Landgericht Hamburg<br />

am 2. November in<br />

diesem Fall entscheidet.<br />

Jedoch ist jetzt schon klar,<br />

dass Jan Böhmermann mit<br />

keinerlei Strafe zu rechnen<br />

hat. In Erdogans Fall<br />

bedeutet das, viel Ärger<br />

um Nichts.<br />

Aber er hat die Erkenntnis<br />

gewonnen, dass er<br />

zwar die Kritiker im eigenen<br />

Land mit Gewalt<br />

und Folter zum Schweigen<br />

bringen kann, er jedoch<br />

die Kritik und Satire<br />

aus anderen Ländern<br />

über sich ergehen lassen<br />

muss. Vielleicht regt ihn<br />

das mal zum Nachdenken<br />

an, ob das alles, was er in<br />

der Türkei so veranstaltet<br />

wirklich der richtige<br />

Weg ist. Und auch wenn<br />

viele das Schmähgedicht<br />

von Jan Böhmermann<br />

für maßlos übertrieben<br />

gehalten haben, so wäre<br />

die Einstellung des Verfahrens<br />

nach Paragraf<br />

<strong>10</strong>3 StGB ein Sieg für die<br />

Kunst- und Pressefreiheit<br />

in Deutschland. (ce)<br />

/ POLITIK Sein Einsatz ist<br />

unbezahlbar.<br />

Deshalb braucht<br />

er Ihre Spende.<br />

www.seenotretter.de<br />

16 17


GESUNDHEIT<br />

Grippeschutzimpfung:<br />

Nützlich oder schädlich?<br />

Die kalte Jahreszeit beginnt.<br />

Und damit für<br />

viele die schönste Zeit<br />

des Jahres. Doch wir<br />

bewegen uns nicht nur<br />

mit großen Schritten<br />

auf die Weihnachtszeit<br />

zu, sondern auch auf die<br />

Grippezeit. Und wie in<br />

jedem Jahr stellen sich<br />

viele die Frage: „Soll ich<br />

mich gegen Grippe impfen<br />

lassen?“<br />

Zuerst sei gesagt, dass es<br />

sich bei der Grippe nicht<br />

um eine „andere Art der<br />

Erkältung“ handelt. Sondern<br />

die Grippe ist eine<br />

nicht zu unterschätzende<br />

Virusinfektion. Jährlich<br />

sterben bis 500.000<br />

Menschen an der Grippe.<br />

In Deutschland sind es<br />

durchschnittlich 5.000 bis<br />

8.000 Menschen, wenn es<br />

sich um eine „herkömmliche“<br />

Grippewelle handelt.<br />

Damit ist die Grippe<br />

die tödlichste Infektionskrankheit<br />

hierzulande.<br />

Dazu muss aber gesagt<br />

werden, dass die meisten<br />

Toten der sogenannten<br />

Risikogruppe angehören.<br />

Also ältere Menschen ab<br />

60, Personen mit einem<br />

schwachen Immunsystem<br />

oder Herz- und Kreislaufkrankheiten,<br />

chronisch<br />

Foto: Andreas Morlok/pixelio.de<br />

Kranke, Diabetiker, Lungenkranke<br />

sowie Kinder<br />

und Schwangere.<br />

Diesen Personen wird immer<br />

wieder dringlich geraten,<br />

sich jährlich gegen<br />

Grippe impfen zu lassen.<br />

Denn jede Grippewelle ist<br />

anders. Der Virus verändert<br />

sich immer wieder,<br />

so das Ärzte und Forscher<br />

jedes Jahr neue Impfstoffe<br />

herstellen müssen. Doch<br />

wie sicher ist man mit<br />

einem solchen Schutz?<br />

Lässt man sich impfen,<br />

ist man nicht sofort gegen<br />

die Viren resistent.<br />

Es dauert ca. 2 Wochen,<br />

bis die Impfwirkung voll<br />

ausgebreitet ist. In dieser<br />

Zeit kann es immer noch<br />

passieren, dass man sich<br />

ansteckt. Deswegen wird<br />

geraten, sich möglichst<br />

früh impfen zu lassen.<br />

Das Problem bei einer<br />

Impfung ist, es ist eine Behandlung<br />

ohne heilende<br />

Wirkung. Das heißt, man<br />

merkt nicht, ob der Wirkstoff<br />

anschlägt oder nicht.<br />

Da der Impfstoff in jedem<br />

Jahr neu hergestellt wird,<br />

kann es passieren, dass<br />

einzelne Chargen in einer<br />

Saison nicht richtig wirken.<br />

So wie im Jahr 2004.<br />

Dort erklärte das Robert-<br />

Koch-Institut nach einem<br />

Grippeausbruch in einem<br />

Seniorenwohnheim: „Bewohner<br />

mit einer zeitgerechten<br />

Grippeschutzimpfung<br />

hatten die gleiche<br />

Wahrscheinlichkeit zu erkranken<br />

wie ungeimpfte<br />

Bewohner.“<br />

Doch woran lag das? Bei<br />

der Zulassung des Impfstoffes<br />

wird dieser nicht<br />

darauf getestet, ob er den<br />

Ausbruch einer Krankheit<br />

tatsächlich verhindert.<br />

Sondern nur auf die Fähigkeit,<br />

genügend spezifische<br />

Antikörper im Blut<br />

zu bilden. Ob diese das in<br />

dem einzelnen Patienten<br />

wirklich tun, lässt sich jedoch<br />

nur über eine Blutprobe<br />

nach der Impfung<br />

feststellen.<br />

Fakt ist aber auch, dass die<br />

Impfung eine der größten<br />

medizinischen Errungenschaften<br />

der Menschheit<br />

ist. Denn sie ist die einzige<br />

Möglichkeit, eine<br />

Krankheit völlig auszurotten.<br />

So wie es z.B. mit<br />

der Tollwut in Deutschland<br />

geschehen ist. Das<br />

Problem an einer Impfung<br />

ist, dass diese Behandlung<br />

vorgenommen wird, wenn<br />

der Patient noch gar nicht<br />

krank ist. Jedoch können<br />

durch die Impfung Nebenwirkungen<br />

auftreten, die<br />

Symptomen der Krankheit<br />

gleichen, gegen die vorgebeugt<br />

werden soll. Somit<br />

stehen gerade Eltern<br />

dieser Behandlung eher<br />

kritisch gegenüber. In den<br />

letzten Jahren hat die Forschung<br />

auf diesem Gebiet<br />

aber große Fortschritte<br />

gemacht. So teilte das<br />

Robert-Koch-Institut mit:<br />

„Die zugelassenen Impfstoffe<br />

sind gut verträglich.<br />

Auch für Schwangere<br />

und das ungeborene Kind<br />

konnte in verschiedenen<br />

Studien die Sicherheit der<br />

Grippe-impfung nachgewiesen<br />

werden. Schwere<br />

Nebenwirkungen sind<br />

sehr selten.“<br />

Da durch die Grippe<br />

schwerwiegende Folgeerkrankungen<br />

wie Lungen,-<br />

Hirnhaut,- und Herzmuskelentzündungen<br />

entstehen können, ist eine<br />

Impfung für Personen der<br />

Risikogruppe ratsam. Für<br />

diese Personen werden<br />

die Kosten für die Impfung<br />

in der Regel auch<br />

von allen Krankenkassen<br />

übernommen. Personen<br />

außerhalb der Risikogruppe,<br />

müssen die Impfung<br />

dagegen meist aus der<br />

eigenen Tasche zahlen.<br />

Das ist noch ein weiterer<br />

Grund, der viele von der<br />

Grippeimpfung abhält.<br />

Dies sollte aber nicht der<br />

ausschlaggebende Grund<br />

sein, sich nicht impfen zu<br />

lassen. Wenn ihr unsicher<br />

seid, fragt euren Arzt, ob<br />

er eine Impfung in eurem<br />

Fall empfehlen würde.<br />

Denn eine Grippe ist nicht<br />

auf die leichte Schulter zu<br />

nehmen.<br />

(ce)<br />

18 19


NATUR UND TIERE<br />

Vögel füttern im Winter<br />

Sollte man das tun? Wie macht man es richtig?<br />

Füttert man Vögel im<br />

Winter? Oder greift man<br />

damit in die Natur ein?<br />

Warum füttern manche<br />

Menschen das ganze<br />

Jahr über die Vögel? Im<br />

Sommer finden sie doch<br />

genug. Wenn man nur im<br />

Winter füttern möchte,<br />

wann fängt man dann<br />

am besten an? Und was<br />

füttert man am besten?<br />

Was sollte man bei der<br />

Fütterung beachten?<br />

Fragen über Fragen<br />

– <strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>? hat ein paar<br />

Antworten<br />

Wenn im Herbst die Blätter<br />

und die Temperaturen<br />

fallen, stellen sich viele<br />

Tierfreunde die Frage, ob<br />

sie die bei uns überwinternden<br />

Vögel bei ihrer<br />

Futtersuche unterstützen<br />

sollten. Manche Experten<br />

plädieren dafür, Vögel sogar<br />

ganzjährig zu füttern.<br />

Doch was ist nun richtig?<br />

Gegner der Fütterung<br />

befürchten einen unkontrollierten<br />

Eingriff in den<br />

Ablauf der Natur, der den<br />

natürlichen Ausleseprozess<br />

verhindert. Kranke<br />

und schwache Tiere werden<br />

durch den Winter gebracht,<br />

obwohl die Natur<br />

das nicht vorgesehen hatte.<br />

Die Winter sind hierzulande<br />

so mild geworden,<br />

dass es kaum noch Eis und<br />

Schnee gibt. Für manche<br />

hat sich damit die Frage<br />

nach der Fütterung direkt<br />

erledigt. Kein Schnee –<br />

kein Futter.<br />

Außerdem, meinen Gegner<br />

der (Ganzjahres-)<br />

Fütterung, werden nur<br />

„die falschen Vögel“ ge-<br />

füttert. Amseln, Meisen,<br />

Finken und Rotkehlchen<br />

geht es gut bei uns. Die<br />

Populationen sind stabil<br />

oder wachsen sogar an.<br />

Schrumpfende und bedrohte<br />

Populationen, wie<br />

dem Haussperling, würde<br />

man mit dem Futterangebot<br />

eh so gut wie nicht erreichen.<br />

Befürworter der Ganzjahresfütterung<br />

halten mit<br />

dem Argument dagegen,<br />

dass die Umweltbedingungen<br />

für unsere Vögel<br />

schon so schlecht geworden<br />

sind, dass es auf den<br />

Schutz jedes einzelnen<br />

Tieres ankommt.<br />

Unmengen von Pestiziden,<br />

die sowohl von den<br />

Landwirten als auch von<br />

vielen Kleingärtnern versprüht<br />

werden, haben die<br />

Anzahl der Insekten und<br />

damit das Futterangebot<br />

für die Vögel vermindert.<br />

In den überlebenden Insekten<br />

sind die giftigen<br />

Chemikalien gespeichert.<br />

Fressen die Vögel diese<br />

Insekten, so sammeln sich<br />

die Gifte im Fett der Vögel<br />

an. Wenn das Fett in<br />

eisigen Nächten, in denen<br />

kleinere Singvögel bis zu<br />

zehn Prozent ihres Körpergewichtes<br />

verlieren,<br />

wieder abgebaut wird,<br />

gehen die Tiere unter<br />

Umständen an den freigesetzten<br />

Giften qualvoll<br />

zugrunde.<br />

Durch eine intensivere<br />

Landwirtschaft werden<br />

Wildkräuter, die Insekten<br />

anziehen, immer weniger<br />

und optimierte Maschinen<br />

lassen kaum ein Körnchen<br />

Futter auf dem Feld liegen.<br />

So finden die Vögel<br />

auch in der warmen Jahreszeit<br />

weniger Futter als<br />

noch vor ein paar Jahren.<br />

Durch die fortschreitende<br />

Bebauung der Städte<br />

und Abholzung und Ausdünnung<br />

von Bäumen,<br />

Hecken und Sträuchern<br />

im Dienste der „Flurbeseitigung“,<br />

verlieren viele<br />

Vögel ihren Nist- und Lebensraum.<br />

Aus der Sicht der Tierschützer<br />

geht es darum, jedem<br />

einzelnen Tier - ob selten<br />

oder häufig vorkommend<br />

- den drohenden Hungertod<br />

zu ersparen und die<br />

Lebensbedingungen der<br />

einzelnen Arten zu verbessern.<br />

Wichtig ist dabei,<br />

dass wenn gefüttert wird,<br />

dies unbedingt zur richtigen<br />

Zeit, am richtigen<br />

Ort und mit dem richtigen<br />

Futter geschehen muss.<br />

Unsachgemäße Fütterung<br />

schadet den Tieren mehr<br />

als gar keine Fütterung!!<br />

Wenn du dich für eine Fütterung<br />

entschieden hast,<br />

solltest du erst mal schauen,<br />

welche Vogelarten<br />

dich regelmäßig besuchen<br />

und welche Bedürfnisse<br />

sie haben.<br />

Meise, Fink, Spatz, Kernbeißer<br />

und Dompfaff<br />

gehören zu den Körnerfressern.<br />

Für sie eignen<br />

sich Sonnenblumenkerne,<br />

Hanfsamen, Weizen,<br />

Hafer, Leinsamen,<br />

zerkleinerte Erdnüsse sowie<br />

eingefettete Haferflocken.<br />

Amsel, Drossel, Star,<br />

Rotkehlchen, Baumläufer,<br />

Heckenbraunelle und<br />

Zaunkönig gehören zu<br />

den Weichfutterfressern.<br />

Sie bevorzugen Obst und<br />

Beeren. Aber Achtung.<br />

Dies kann im Winter<br />

schnell einfrieren und den<br />

Vögeln dann eher scha-<br />

20 21


NATUR UND TIERE<br />

/ NACHRUF<br />

den. Besser geeignet sind<br />

daher getrocknete Früchte,<br />

die man im Fachhandel<br />

bekommen kann. Ebenso<br />

gerne werden auch getrocknete<br />

Insekten wie<br />

Mehlwürmer angenommen.<br />

Wenn man das richtige<br />

Futter gefunden hat, geht<br />

es darum, einen geeigneten<br />

Platz zu finden. Futterhäuschen<br />

sind am besten<br />

frei an einem Ast hängend<br />

anzubringen, wobei sich<br />

als Anflugbasis und Versteckmöglichkeit<br />

mehrere<br />

Bäume in der Umgebung<br />

befinden sollten.<br />

Körnerfresser und Weichfutterfresser<br />

sollten aufgrund<br />

ihres unterschiedlichen<br />

Temperamentes an<br />

unterschiedlichen Stellen<br />

gefüttert werden. Am besten<br />

legst du verschiedenen<br />

Futterstellen mit<br />

unterschiedlicher Gestaltung<br />

an.<br />

Was sollte man sonst noch<br />

beachten?<br />

Um die Verbreitung von<br />

Krankheitserregern zu<br />

vermindern, sollten die<br />

Vogelhäuschen möglichst<br />

sauber gehalten werden.<br />

Am besten gibt man immer<br />

nur wenig Futter in<br />

die Häuschen und fegt die<br />

Überreste täglich aus. Einmal<br />

pro Woche sollte das<br />

Häuschen mit kochend<br />

heißem Wasser gereinigt<br />

werden.<br />

Stelle auch etwas Wasser<br />

bereit. Auch im Winter<br />

brauchen Vögel ein wenig<br />

Wasser. Am besten stellst<br />

du es an einer geschützten<br />

Ecke auf, wo es nicht so<br />

schnell gefrieren kann.<br />

(jb)<br />

22 23<br />

Foto: © Kabel eins<br />

Tschüss Tamme<br />

Völlig überraschend verstarb der gemütliche XXL-Ostfriese Tamme Hanken am<br />

<strong>10</strong>.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong> an Herzversagen. Er wurde nur 56 Jahre alt. Ein sympathischer Kerl,<br />

der mit beiden Beinen im Leben stand und das Herz am rechten Fleck hatte, ist<br />

plötzlich und unerwartet aus dem Leben geschieden. Ein großer Verlust für die<br />

Familie, Freunde und Bekannte. Aber auch seine Fans werden ihn sehr vermissen.<br />

Keiner konnte den Vierbeinern die Knochen wieder so an die richtigen Stellen rücken<br />

so wie er es konnte und sie so von Leiden befreien und Schmerzen lindern. Er<br />

hinterlässt eine große Lücke – bei Mensch und Tier. Wir wünschen seiner Familie<br />

und den Angehörigen viel Kraft, um den Verlust und die schwere Zeit zu überstehen.<br />

Vielleicht wird er Himmel noch mehr gebraucht als hier… Wir sagen Danke,<br />

Tamme!<br />

In Hamburg sagt man Tschüss


Foto: Holly Horner<br />

Sie ist einer der überraschendsten<br />

Newcomer der Kinolandschaft: Sasha<br />

Lane. Nur drei Wochen vor dem<br />

Drehstart des Films „American Honey“<br />

von Regisseurin und Oscarpreisträgerin<br />

Andrea Arnold wurde<br />

die 21-Jährige am Strand während<br />

des Spring Break entdeckt. Ohne<br />

jegliche Schauspielerfahrung. Doch<br />

in ihrer Rolle als „Star“ zeigte Sasha<br />

Lane, welches Naturtalent in ihr<br />

steckt und überzeugte Kritiker und<br />

Zuschauer gleichermaßen. Auf dem<br />

Filmfest Hamburg trafen wir die<br />

Schauspielerin sowie Regisseurin<br />

Andrea Arnold zum Interview.<br />

/ SPECIAL GUEST<br />

„Amerika ist<br />

nicht, wie Hollywood<br />

es zeigt!“<br />

Ein Interview mit Schauspielentdeckung<br />

Sasha Lane und<br />

Regisseurin Andrea Arnold.<br />

Zum Film: Star (Sasha Lane) ist eine<br />

junge Frau die nichts zu verlieren hat.<br />

Der Teenager ist ein Wildfang.<br />

Sie sucht ihren eigenen amerikanischen<br />

Traum, weiß aber nicht genau, wo sie<br />

diesen finden soll. Dann begegnet sie<br />

dem charismatischen Jake (Shia LaBeouf).<br />

Dieser überredet sie, sich ihm und<br />

seiner Truppe von reisenden Magazinverkäufern<br />

anzuschließen.<br />

Gemeinsam beginnen sie einen Trip<br />

durch das ganze Land, feiern ausgelassene<br />

Partys und nehmen die Gesetze<br />

nicht so ernst.<br />

Turbulenzen sind vorprogrammiert, als<br />

sie ihre große Liebe findet.<br />

<strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>?: Andrea Arnold, „American<br />

Honey“ ist Ihr erster amerikanischer<br />

Film. Sie zeigen dort ein<br />

Bild von Amerika, wie es kaum einer<br />

außerhalb des Landes kennt.<br />

Sie selber sind mit jungen Leuten<br />

durch Amerika gefahren und haben<br />

dieses Leben gelebt, welches wir in<br />

dem Film sehen. Wie viel von Ihren<br />

Erfahrungen spiegelt sich in dem<br />

Film wieder?<br />

Andrea Arnold: Der Film zeigt nur meine<br />

Erfahrungen, weil er ja von mir gemacht<br />

wurde. Und es war eine ganz besondere<br />

Erfahrung für mich. Ich kannte Amerika<br />

sonst nur aus Filmen. Und die Kultur,<br />

die ich dann dort vorgefunden habe, war<br />

wirklich kurios für mich. Seit ich ein<br />

Kind war, hatte ich ein bestimmtes Bild<br />

von Amerika. Und als ich dann erlebt<br />

habe, wie die jungen Leute dort leben,<br />

hat sich dieses Bild komplett verändert.<br />

Für mich war es auch einfach toll, mal<br />

ein Jahr durch das Land zu reisen und<br />

alle die schönen Orte dort zu sehen. Das<br />

war für mich das aufregendste an der<br />

ganzen Sache. Und ich denke, ich hatte<br />

großes Glück dies einmal machen zu<br />

können. Auch die ganzen jungen Leute<br />

kennenzulernen. Ich habe die ganze Zeit<br />

mit ihnen zusammengelebt, bin mit von<br />

Motel zu Motel gezogen. Zwar nicht so<br />

intim wie sie es untereinander tun, aber<br />

doch schon sehr nah dran. Es wäre für<br />

mich gar nicht möglich gewesen diesen<br />

Film zu machen, ohne diese Erfahrungen<br />

gesammelt zu haben. Der Film<br />

ist eine Mischung aus meiner Phantasie<br />

und meinen persönlichen Erfahrungen.<br />

Sasha, spiegelt der Film auch deine<br />

Sicht und Erfahrungen vom Leben<br />

in Amerika wieder?<br />

Sasha Lane: Ja, ich bin in diesem Teil<br />

von Amerika aufgewachsen und mit dieser<br />

Lebensart. Ich denke Andrea hat das<br />

gut eingefangen und zeigt mit viel Respekt<br />

den Menschen in anderen Ländern<br />

ein völlig anderes Bild von Amerika,<br />

als dass man gewohnt ist. Die meisten<br />

kennen nur die Hollywood-Version von<br />

Amerika. Doch die Realität sieht ganz<br />

anders aus. Und das zeigt der Film auf<br />

eine tolle Weise.<br />

Das Thema selber ist sehr faszinierend.<br />

Diese Guerilla-Art des Verkaufens<br />

und damit durch das ganze<br />

Land zu fahren. Dieser eigene Mikrokosmos<br />

innerhalb des Landes. Ist<br />

diese Arbeit lukrativ für die jungen<br />

Leute? Welche Erkenntnisse habt<br />

ihr auf euren Reisen gewonnen?<br />

Andrea Arnold: Ich war selber auch total<br />

fasziniert davon. Von diesen Gangs<br />

aus Kids, die durch Amerika fahren<br />

und Dinge verkaufen. Die jungen Leute<br />

kommen von überall aus Amerika<br />

und schließen sich diesen Gruppen an.<br />

Sie wollen sich ihren eigenen amerikanischen<br />

Traum verwirklichen. Das fand<br />

ich unheimlich interessant. Und dass sie<br />

oft Print-Magazine verkaufen, ist schon<br />

irgendwie symbolisch. Es geht alles im-<br />

24 25


SPECIAL GUEST<br />

mer weiter in den Online-Bereich. Und<br />

sie sind für die Verlage die letzten, die<br />

diese Magazine noch verkaufen.<br />

Als ich Freunden in New York von der<br />

Idee erzählt habe, sagten diese gleich,<br />

sie hätten noch nie etwas davon gehört.<br />

Da kannte das keiner. Als wir dann aber<br />

im mittlernen Westen waren und an verschiedene<br />

Türen klopften, da kannten<br />

fast alle die herumziehenden Banden.<br />

Das interessante ist, die Leute kaufen<br />

im eigentlichen nicht die Magazine, sie<br />

kaufen die Person. Sie kaufen nur, um<br />

diesen jungen Leuten zu helfen. Und<br />

das machen sich die jungen Leute auch<br />

zu Nutze.<br />

Sasha, als Ihr den Film gedreht habt,<br />

hast du dabei Amerika anders kennengelernt,<br />

als du es vorher kanntest?<br />

Sasha Lane: Ich kannte das alles. Von<br />

dort komme ich. Ich war selber schon<br />

an dem Tiefpunkt, so etwas machen zu<br />

müssen. Diese Art von Leben habe ich<br />

selber gelebt. Und es hat mich schon<br />

umgeben. Deswegen habe ich bei dem<br />

Film mitgemacht. Weil ich mir dachte,<br />

das muss gezeigt werden. Die Geschichte<br />

dieser Leute muss erzählt werden. Es<br />

ging mir nicht darum, etwas über Amerika<br />

zu lernen. Es ging mir darum, diese<br />

Seite von Amerika zu zeigen und es mit<br />

anderen zu teilen. Zu zeigen, dass es so<br />

etwas wirklich gibt.<br />

Wenn ich es richtig verstanden<br />

habe, hat Andrea dich gefragt, ob du<br />

bei dem Film mitmachen möchtest.<br />

Du hast dann etwas Bedenkzeit gebraucht,<br />

und dich dann entschieden<br />

vorzusprechen. Gab es für dich einen<br />

Moment, in dem du für dich gesagt<br />

hast, du willst diesen Film unbedingt<br />

machen?<br />

Sasha Lane: Zu Anfang habe ich gar<br />

nicht so viele Informationen bekommen,<br />

worum es überhaupt geht. Ich wusste<br />

nur, dass es um eine Gruppe von Kids<br />

geht, die herumreist. Dann bekam ich<br />

etwas mehr von der Story zu hören und<br />

wusste sofort, das will ich machen. Das<br />

ist etwas, was gezeigt werden muss.<br />

Nach der Erfahrung die du jetzt gemacht<br />

hast, wirst du im Filmbusiness<br />

bleiben?<br />

Sasha Lane: Aufgrund der Geschichte,<br />

die der Film erzählt, wollte ich einfach<br />

bei dem Film dabei sein. Ein Teil davon<br />

zu sein, war einfach toll. Als wir dann<br />

gefilmt haben, kam dieser Wow-Effekt.<br />

Gerade wenn man sieht, wie viele Leute<br />

an so einem Film mitarbeiten. Es hat mir<br />

einfach großen Spaß gemacht. Als dann<br />

die ersten Leute den Film gesehen haben<br />

und die Reaktionen darauf so großartig<br />

ausfielen, war ich total stolz und froh,<br />

dass ich bei dem Film dabei sein konnte.<br />

Was das Business angeht, mein Ziel war<br />

es, dem Film mehr Realität und Persönlichkeit<br />

zu geben. Für diesen Film hat es<br />

gepasst, aber ich weiß nicht, ob dieses<br />

Business auf lange Sicht etwas für mich<br />

ist. Ich werde trotzdem erstmal weiter<br />

Filme machen. Es sind schon zwei in<br />

Aussicht. Genau wie dieser Film, werden<br />

sie nicht dem Mainstream entsprechen.<br />

Es ist mir wichtig, mit den Filmen<br />

eine Botschaft zu übermitteln. Etwas,<br />

was die Zuschauer aufrüttelt. Ich möchte<br />

mich selbst und Dinge, die mir wichtig<br />

sind, repräsentieren. Natürlich werde<br />

ich nicht nur solche Filme machen. Aber<br />

zum Großteil. Denn das ist überhaupt<br />

der Grund, warum ich weiter Filme mache.<br />

Vergleicht man deinen Charakter<br />

Star mit dir persönlich, wie nah<br />

kommt die Filmversion an die Realität<br />

heran?<br />

Sasha Lane: Sehr nah. Mich verbindet<br />

sehr viel mit Star. Deswegen war<br />

ich auch mit so viel Leidenschaft dabei.<br />

Und das ist auch das großartige an<br />

dem Film. Weil es so viele andere Leute<br />

da draußen gibt, die sich selber in dem<br />

Charakter wiederfinden. Oder auch ihre<br />

Freunde oder Bekannten. Es gibt unzählige<br />

Stars da draußen.<br />

Neben den Charakteren spielt auch<br />

die Musik eine wichtige Rolle in dem<br />

Film. Habt ihr einen Lieblingssong?<br />

Sasha Lane: Ich mag am liebsten „God´s<br />

Whisper“ von Raury. Und den Lapsey<br />

26 27


SPECIAL GUEST<br />

Song „8896“.<br />

Andrea Arnold: Den hast du auch selber<br />

ausgesucht (lacht).<br />

Wie habt ihr die verschiedenen<br />

Songs ausgesucht? Es sind ja ganz<br />

unterschiedliche Genres.<br />

Andrea Arnold: Ja, Chillout, Pop,<br />

Country. Ich liebe Country (lacht). Die<br />

Songs sind ganz unterschiedlich zusammengekommen.<br />

Bei einigen dachte ich<br />

mir schon beim Schreiben, dass die zu<br />

dieser Szene passen würden. Manchmal<br />

haben wir dann auch beim Drehen gemerkt,<br />

dass es doch so gar nicht passt.<br />

Dann haben die Schauspieler auch mal<br />

Titel vorgeschlagen. Wir haben auch<br />

geguckt, was die jungen Leute so für<br />

Musik hören, um auch das genauso zu<br />

reflektieren. Ich wollte einfach, dass die<br />

Musik nicht wie ein Soundtrack wirkt,<br />

sondern in die Situationen integriert<br />

wird. Die Musik, die die Zuschauer hören,<br />

hören die Charaktere meist auch<br />

selber gerade.<br />

Es musste auch zu den Emotionen passen.<br />

Und bei einigen Songs hatten wir<br />

bei der Vorauswahl auch völlig danebengegriffen<br />

und die Schauspieler riefen<br />

gleich „spiel diesen Song nie wieder“<br />

(lacht).<br />

Wenn wir die Musik im Bus gespielt haben,<br />

mit dem die jungen Leute im Film<br />

durch das Land reisen, dann mussten<br />

dabei Emotionen aufkommen. Passierte<br />

dies nicht, war es einfach der falsche<br />

Song. Die Musik hatte einen eigenständigen<br />

Entstehungsprozess während des<br />

Filmens, in den alle Beteiligen involviert<br />

waren. Ich genauso wie die Schauspieler<br />

und die Produzenten. So bekam<br />

die Musik einen eigenen Charakter.<br />

Bei all der Musik, habt ihr denn am<br />

Ende der Drehtage auch zusammen<br />

gefeiert?<br />

Sasha Lane: Na klar (lacht). Im Laufe<br />

der Zeit wurden wir alle am Set zu einer<br />

richtigen Familie. Wir wollten einfach<br />

alle zusammen sein. Die Chemie zwischen<br />

uns allen stimmte einfach.<br />

Andrea Arnold: Aber es war hart für<br />

Sasha. Denn im Gegensatz zu den anderen<br />

Schauspielern, ist sie in jeder Szene<br />

zu sehen und musste daher jeden Tag<br />

arbeiten. Zwischen 12 und 14 Stunden.<br />

Und wenn wir dann wieder zu den anderen<br />

kamen, hatten die sie schon total<br />

vermisst und holten sie gleich zu sich<br />

um Party zu machen. Es war schon nicht<br />

leicht für sie.<br />

Wann hast du denn nach den Dreharbeiten<br />

mal geschlafen?<br />

Sasha Lane: Ich konnte gar nicht schlafen.<br />

Es war immer etwas los. Aber ich<br />

habe auch schon mal zwei Wochen lang<br />

rund um die Uhr Party gemacht (lacht).<br />

Der Film geht über 160 Minuten.<br />

War es von Anfang an geplant, den<br />

Film so lang zu machen. Oder ergab<br />

es sich während der Dreharbeiten?<br />

Andrea Arnold: Ich finde die Diskussionen<br />

um das Thema der Filmlänge sehr<br />

interessant. Weil, warum kann ein Film<br />

nicht beliebig lang sein? Natürlich gibt<br />

es Leute die sagen, der Film ist zu lang.<br />

Für die wäre der Film aber auch mit zwei<br />

Stunden zu lang.<br />

Man muss einfach den Fakt akzeptieren,<br />

dass der Film so lang ist. Die Länge reflektiert<br />

die lange Reise, die wir hinter<br />

uns haben. Ich wollte, dass jeder in dem<br />

Film seine Zeit bekommt. Das war mir<br />

wichtiger, als den Film auf die gewöhnliche<br />

Länge von zwei Stunden zu kürzen.<br />

Das einzige was sich bei der Länge<br />

Andrea Arnold und Sasha Lane reisten gemeinsam<br />

zum Filmfest Hamburg, um ihren<br />

Film „American Honey“ vorzustellen.<br />

als ein Problem darstellt ist, dass einige<br />

Kinos nur eine Zeit von zwei Stunden<br />

für einen Film vorgesehen haben und<br />

wir daher weniger Vorstellungen bekommen.<br />

Aber, warum muss ein Film nur zwei<br />

Stunden dauern? Wenn einem das zu<br />

lang ist, braucht man den Film nicht zu<br />

gucken.<br />

Sasha Lane: Das sollte man alles etwas<br />

entspannter sehen. Man muss sich einfach<br />

von dem Film mit auf unsere Reise<br />

nehmen lassen. Dann achtet man gar<br />

nicht mehr auf die Zeit.<br />

(ce)<br />

28 29<br />

Foto: Christian Ehrhorn


FILMTIPP<br />

USA, <strong>2016</strong><br />

Regie: Andrea Arnold<br />

Darsteller: Sasha Lane, Shia LaBeouf,<br />

Riley Keough<br />

Kinostart: 13.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong> / FSK: 12<br />

Laufzeit: 164 Minuten<br />

Erst drei Wochen vor Drehbeginn wurde<br />

Sasha Lane für den Film „American<br />

Honey“ am Strand beim Spring Break<br />

gefunden. Ohne jegliche Schauspielerfahrung,<br />

hatte sie eine große Herausforderung<br />

vor sich. Und diese hat sie<br />

grandios gemeistert. Wenn man es nicht<br />

wüsste, würde man nicht merken, dass<br />

Sasha Lane noch nie vor der Kamera<br />

stand.<br />

Aber der Film hat mehr zu bieten, als<br />

eine tolle Hauptdarstellerin. Er spiegelt<br />

die Erfahrungen wieder, die Regisseurin<br />

Andrea Arnold auf ihrer Reise durch<br />

Amerika gemacht hat. Und sie zeigt die<br />

USA auf eine Art, wie sie kaum einer<br />

kennt. Der Film ist im wahrsten Sinne<br />

des Wortes ein Trip, mit toller Musik<br />

und voller Lebensfreude, trotz dem die<br />

Charaktere kein leichtes Leben haben.<br />

„American Honey“ zeigt die Suche nach<br />

dem amerikanischen Traum, auf eine<br />

ganz andere Art wie wir sie bis heute<br />

kannten.<br />

American Honey<br />

Star (Sasha Lane) ist gefangen in einem Leben, dass sie sich so nicht erträumt hat.<br />

Als sie eines Tages Jake (Shia LaBeouf) sieht, ist sie fasziniert. Er ist der vermeintliche<br />

Kopf einer Gruppe unbeschwerter Jugendlicher, denen sie in einem Supermarkt<br />

begegnet. Unvermittelt lädt er sie ein, sich ihnen anzuschließen. So stürzt sie<br />

sich ins Abenteuer, in die Freiheit und das Gefüge einer Gruppe mit ganz eigenen<br />

Regeln – tagsüber ziehen sie von Haustür zu Haustür, um halblegal Magazine zu<br />

verkaufen, nachts feiern sie wild und zügellos. Ein Road Trip in das Herz Amerikas<br />

und der Beginn einer rohen jungen Liebe, die ihre Grenzen sucht…<br />

30 31


SPECIAL GUEST<br />

Foto: Tobis<br />

„Oberflächlichkeit<br />

ist Zeitverschwendung“<br />

Hollywoodstar Jennifer Connelly im Interview<br />

Sie gehört zu den Top-Stars in Hollywood:<br />

Jennifer Connelly. Gemeinsam<br />

mit ihrem Co-Star und Regisseur<br />

Ewan McGregor kam sie zum<br />

Filmfest Hamburg, um ihren neuen<br />

Film „Amerikanisches Idyll“ vorzustellen.<br />

Wir trafen die 45-jährige<br />

Oscargewinnerin zum Interview und<br />

sprachen mit ihr über den neuen<br />

Film, Ewan McGregor als Regisseur,<br />

ihr Leben zwischen Film und Familie<br />

und die Oberflächlichkeit von Hollywood.<br />

<strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>?: In Ihrem neuen Film „Amerikanisches<br />

Idyll“ verschwindet<br />

Merry, die Tochter Ihres Charakters<br />

Dawn, plötzlich und niemand weiß,<br />

was mit ihr geschehen ist. Können<br />

Sie ein wenig erzählen, was das mit<br />

Ihrer Rolle macht, wie sie sich dabei<br />

verändert?<br />

Jennifer Connelly: Sie wartet eine lange<br />

Zeit auf ein Lebenszeichen ihrer Tochter.<br />

Und es ist eine harte Zeit für sie, die<br />

ganzen Jahre abzuwarten und nichts tun<br />

zu können. Bereits vorher, als die Tochter<br />

sie ablehnt, ist es keine leichte Zeit<br />

für sie. Gerade weil die Beziehung zu<br />

ihrer Tochter, als sie noch klein ist, die<br />

wichtigste in ihrem Leben ist. Daher ist<br />

es für sie unerträglich, als sie später von<br />

ihr abgelehnt wird.<br />

Dann verschwindet die Tochter. Und<br />

nicht zu wissen wo sie ist, ob sie noch<br />

am Leben ist, ob sie zurückkommt und<br />

sie ihre Tochter jemals wiedersieht, das<br />

kann sie unmöglich aushalten.<br />

Als jemand kommt, der ihr Hoffnung<br />

gibt, sie konnte ihre Tochter wiedersehen<br />

und sich das jedoch als eine falsche<br />

Hoffnung herausstellt, zerstört es sie<br />

komplett. Sie weiß, sie kann das so nicht<br />

überleben. Deswegen reißt sie ihr ganzes<br />

Leben auseinander und lässt es hinter<br />

sich. Ihre Ehe, ihre Familie, ihre Geschichte.<br />

Und das einzige was sie noch<br />

tun kann, ist in die Zukunft zu blicken<br />

und ihre Vergangenheit hinter sich zu<br />

lassen. Deswegen beginnt sie das Haus<br />

umzugestalten und versucht zwanghaft<br />

jung und modern zu werden. Daher will<br />

sie auch ein neues Gesicht und entscheidet<br />

sich für ein Facelifting. Und ich<br />

denke, sie ist eine sehr tragische Figur.<br />

Das alles zeigt wie sehr sie ihre Tochter<br />

liebt und diese Situation nicht als die<br />

selbe Person überleben kann. Und das<br />

traurige daran ist, dass sie dadurch so<br />

wird, wie sie es eigentlich nie mehr sein<br />

wollte. Als sie jung war, ist sie aus dem<br />

Leben als Schönheitskönigin geflohen.<br />

Man betrachtet sie immer nur äußerlich.<br />

Diese oberflächliche Welt wollte sie hinter<br />

sich lassen. Aber der schmerzliche<br />

Verlust ihrer Tochter treibt sie wieder<br />

genau dort hin.<br />

Wir haben gehört, für Ihre Rolle in<br />

„Amerikanisches Idyll“ mussten Sie<br />

eine schmerzhafte Prozedur über<br />

sich ergehen lassen, um in dem Film<br />

ein Facelifting zu simulieren.<br />

Oh ja. Es war teilweise recht schmerz-<br />

32 33


SPECIAL GUEST<br />

haft. Aber man konnte es aushalten. Ich<br />

habe einen Make-Up-Artist, mit der ich<br />

schon seit vielen Jahren zusammenarbeite.<br />

Genau wie mit meinen Haarstylisten.<br />

Und die hatten einige Tricks auf Lager<br />

um es so aussehen zu lassen, als hätte<br />

ich ein Facelifting gehabt. Zum Beispiel<br />

wurden meine Haare extrem straff nach<br />

hinten verdreht, damit meine Haut straffer<br />

wird.<br />

Es war uns wichtig Methoden zu finden,<br />

die unterschiedlich genug aussehen,<br />

ohne dass wir Computereffekte einsetzen<br />

mussten. Es war ein wenig unbequem,<br />

aber da musste ich durch (lacht).<br />

Ist Ihr Charakter darüber selber<br />

verärgert oder enttäuscht, wieder<br />

in das oberflächliche Leben zurückzukehren?<br />

Ja, das merkt man besonders in einer<br />

Szene, wo sie betrunken und nackt in<br />

der Fabrik ihres Mannes auftaucht. Dort<br />

sieht man ihre Wut und ihre Verzweiflung.<br />

Weil die Gesellschaft ihr immer<br />

gesagt hatte, sie sei nicht mehr als ein<br />

schönes Gesicht. Sie wollte jedoch immer<br />

zeigen, dass mehr hinter dieser hübschen<br />

Fassade steckt. Und jetzt zu merken,<br />

dass die anderen immer recht damit<br />

hatten. Sie hat damit nicht nur ihre Tochter<br />

verloren, sondern in gewisser Weise<br />

auch sich selbst.<br />

Auf die Kinder in der heutigen Zeit<br />

wird so viel Druck ausgeübt, durch<br />

die Erwartungen, welche die Eltern<br />

an die Kinder haben. Sie selber haben<br />

auch Kinder. Und auch ihr Mann<br />

Paul Bettany ist ein berühmter Hollywoodstar.<br />

Wie gehen Ihre Kinder<br />

mit diesem Druck um, den sie möglicherweise<br />

fühlen?<br />

Als Eltern macht man immer wieder<br />

Fehler. Ich denke das geht allen so. Über<br />

die Jahre hinweg haben meine Kinder<br />

aber gelernt, dass sie mit mir über diese<br />

Fehler reden können. Ich versuche viel<br />

mit ihnen zu kommunizieren.<br />

Mittlerweile hat keiner der Beiden ein<br />

Interesse daran in unserem Business zu<br />

arbeiten. Mein ältester Sohn ist im zweiten<br />

Jahr auf der Universität und studiert<br />

Maschinenbau. Und darin ist er sehr gut<br />

(lacht). Unser Kleiner ist Musiker. Er<br />

liebt die Musik. Das ist einfach seine<br />

Leidenschaft. Wir haben alle ein unterschiedliches<br />

Leben.<br />

Wie gehen ihre Kinder denn mit dem<br />

Ruhm von Ihnen und Ihrem Mann<br />

um? Trennen sie die Filmstars von<br />

den Privatpersonen Zuhause?<br />

Also, unsere Kinder sind sich schon bewusst,<br />

dass wir viel durch die Welt reisen<br />

und eine Menge Leute Fotos mit uns<br />

machen wollen (lacht). Sie wissen was<br />

wir tun. Ich kann natürlich nicht genau<br />

sagen, was sie denken. Aber ich glaube,<br />

dass war nie ein Faktor für sie, uns anders<br />

zu behandelt, als wenn wir nicht so<br />

bekannt wären. Jedenfalls haben sie es<br />

uns nie gezeigt.<br />

Es gibt eine peinliche Situation an die<br />

ich mich erinnere: Mein Sohn hatte in<br />

letzten Jahr einen Kurs an der Universität<br />

mit dem Titel „Der Islam in Amerika“.<br />

In diesem Kurs sahen sie den Film<br />

„Haus aus Sand und Nebel“, in dem<br />

ich mitspiele. Danach haben sie lange<br />

über diesen Film diskutiert. Und es war<br />

ihm wohl ziemlich unangenehm. Seine<br />

Freunde fragten ihn immer „ist das nicht<br />

komisch für dich“. Aber er hat es gut<br />

überspielt (lacht). Ich denke es ist ähnlich,<br />

als wenn einer der Eltern Schriftsteller<br />

ist und eines der Bücher im Unterricht<br />

durchgenommen wird.<br />

Der Film und das Buch „Amerikanisches<br />

Idyll“ spielt in den 60ern.<br />

Aber hat die Geschichte nicht<br />

große Parallelen zur Rekrutierung<br />

von jungen Menschen durch den IS<br />

heutzutage?<br />

Ich denke, die Kämpfe die in dem Buch<br />

und in dem Film ausgetragen werden,<br />

ähneln sehr den Bildern, die wir heute in<br />

den Nachrichten sehen. Und viele Themen<br />

aus dem Buch werden auch heute<br />

wieder diskutiert. Es ist aber auch ein<br />

Buch, das sich sehr an der Zeit von damals<br />

orientiert. Aber Fragen, die damals<br />

gestellt wurden, sollte man heute auch<br />

wieder stellen. Für mich persönlich sind<br />

es Fragen, wie wir in der Gesellschaft auf<br />

andere blicken. Besonders in Hinblick<br />

auf die Hautfarbe. Und wie komplex<br />

wir als Menschen sind. So, dass es den<br />

Leuten die Möglichkeit gibt, die unterschiedlichen<br />

Menschen zu kategorisieren<br />

und sie auf eine völlig falsche Weise<br />

34 35<br />

Foto: Marc Rehbeck


SPECIAL GUEST<br />

zu betrachten und sie misszuverstehen.<br />

Darum geht es auch im Buch. Und so ist<br />

auch heute noch. Wahrscheinlich mehr<br />

als jemals zuvor.<br />

In dem Film stottert die Tochter<br />

Ihres Charakters. Beim Besuch eines<br />

Therapeuten, sagt dieser, dass es<br />

daran liegen könne, dass sie durch<br />

die augenscheinliche Perfektion ihrer<br />

Eltern unter Druck stehen würde.<br />

Besonders wegen ihrer Mutter<br />

als Schönheitskönigin. Und dass<br />

die Eltern ihre Tochter immer völlig<br />

missverstanden haben. Was denken<br />

Sie darüber?<br />

Ich denke, dass die Ursachen für das<br />

Stottern vielfältig sind und sich nicht<br />

nur darauf beziehen lassen. Zumal Dawn<br />

und ihr Mann Swede immer wieder sagen,<br />

wie lächerlich es ist, die Menschen<br />

nur nach ihrem Äußeren zu beurteilen.<br />

Und nach all den Jahren die sie als Familie<br />

auf dem Land leben, sieht Dawn<br />

sich nicht mehr als die Schönheitskönigin.<br />

Aber von ihrer Tochter bekommt sie immer<br />

wieder Sätze zu hören wie „Dawn,<br />

die Lady des Herrenhauses. Alles an dir<br />

ist falsch.“ Worauf Dawn dann fragt, wovon<br />

sie redet. Weil sie einfache Farmer<br />

sind und sie seit Jahren Scheiße schippt.<br />

Aber vielleicht kommuniziert Dawn<br />

unterbewusst etwas Anderes an ihre<br />

Tochter. Es ist eben nicht immer einfach<br />

schwarz und weiß. Vielleicht macht es<br />

einen Teil der Ursachen aus. Es stimmt<br />

aber auch etwas mit dem Mädchen nicht.<br />

Etwas wildes Dunkles wächst in ihr. Sie<br />

verweigert immer mehr die amerikanischen<br />

Werte. Das ist etwas, was ihr<br />

Vater Swede einfach nicht sehen will. Er<br />

versucht ihr immer wieder die Wildheit<br />

auszutreiben, was sie nur immer weiter<br />

radikalisiert. Aber es ist nicht genau zu<br />

sagen, wer Schuld an der Sache hat.<br />

Ihr Rolle Dawn ist eine starke und<br />

intelligente Frau, die immer wieder<br />

nur auf ihr Äußeres reduziert wird.<br />

Ist das etwas was sie persönlich<br />

kennen? Denn in Hollywood werden<br />

besonders die weiblichen Stars oft<br />

nur aus ihr Äußeres beschränkt.<br />

Die Leute reden übereinander. Das ist<br />

nicht nur in Hollywood so. Ich denke<br />

das ist eine Sache unserer Kultur.<br />

Das ist aber nicht meine Art zu leben.<br />

Mit so etwas verschwende ich nicht<br />

meine Zeit. Ich beurteile jemanden nach<br />

anderen Werten, nicht nur nach dem Äußeren.<br />

Ich beschäftige mich mit der Welt<br />

auf eine andere Art.<br />

Ich habe studiert, bin Mutter. Ich reise<br />

und entdecke die Welt, mache Filme und<br />

kann mich kreativ ausleben. Ich habe<br />

gelernt, die Welt nicht nur oberflächlich<br />

zu sehen.<br />

Daher finde ich es eine Schande, wie<br />

Leute über andere Personen reden.<br />

Frauen mehr als Männer. Da wird ein<br />

36 37


SPECIAL GUEST<br />

Foto gemacht und dann wird gleich über<br />

das Alter, den Namen, physische Merkmale<br />

oder die Kleidung gelästert. Und<br />

das finde ich sehr seltsam, jemanden nur<br />

nach solchen Kriterien zu beurteilen.<br />

Wie wählen Sie Ihre Rollen aus?<br />

Was braucht ein Skript, damit Sie<br />

sich dafür interessierten?<br />

Ich liebe meine Arbeit und bin mit viel<br />

Leidenschaft dabei. Daher ist es immer<br />

unterschiedlich, wie ich meine Rollen<br />

auswähle. Wenn ich etwas habe und<br />

merke, da will ich unbedingt dabei sein,<br />

dann mache ich das.<br />

Manchmal ist es das gesamte Thema,<br />

was mich interessiert. Oder auch nur der<br />

Charakter. Es kann auch sein, dass es der<br />

Regisseur ist, der mich zu einem Film<br />

hinzieht. Bei manchen Filmen kommt<br />

da auch alles zusammen.<br />

Wenn z.B. Martin Scorsese einen Film<br />

macht in dem ich einen interessanten<br />

Charakter als Gegenüber von Meryl<br />

Streep spielen soll, wäre ich sofort dabei<br />

(lacht). Sowas passiert aber leider<br />

nicht oft. Ich versuche einfach genug<br />

Elemente zu finden, die mich überzeugen<br />

einen Film zu machen.<br />

Wie schwer war die Entscheidung<br />

diesem Projekt zuzustimmen, in<br />

dem Ewan McGregor zum ersten<br />

Mal Regie führt?<br />

Ich hatte dem Projekt bereits zugestimmt,<br />

bevor Ewan als Regisseur feststand.<br />

Zu Anfang sollte jemand anders Regie<br />

führen. Ewan und ich waren von der Geschichte<br />

angetan und auch von der Idee<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Dann ist der eigentliche Regisseur abgesprungen.<br />

Und man hat entschieden,<br />

dass Ewan die Regie übernehmen wird.<br />

Also habe ich mich mit ihm getroffen<br />

und habe mir gedacht, warum sollte er<br />

nicht Regie führen können. Er hatte eine<br />

große Leidenschaft für die Geschichte.<br />

Und so wurde das Projekt noch interessanter.<br />

Und hat Ewan seinen Job gut gemacht?<br />

Würden Sie nochmal mit<br />

ihm als Regisseur drehen?<br />

Ja, er hat es super gemacht. Und ich würde<br />

jederzeit wieder mit ihm drehen.<br />

Also war es ein Vorteil mit einem<br />

Regisseur zu arbeiten, der Schauspielerfahrung<br />

hat? Konnte er bessere<br />

Anweisungen geben als ein<br />

Regisseur ohne die Erfahrung?<br />

Ewan geht als Regisseur sehr sensibel<br />

mit den Schauspielern um. Er konnte<br />

sich gut in die anderen Schauspieler hineinversetzen.<br />

Oft fällt es Regisseuren<br />

schwer, den Akteuren ihre genaue Vision<br />

richtig zu vermitteln. Und das hat<br />

Ewan gut hinbekommen. Man konnte<br />

auch mehr Sachen ausprobieren, er hat<br />

den Schauspielern mehr Freiheiten gelassen.<br />

So hat man sich besser dabei gefühlt<br />

Szenen zu spielen, in denen man<br />

sich schlecht fühlen soll (lacht). Für mich<br />

war es eine tolle Erfahrung. (ce)<br />

38 39<br />

Foto: Guido Engels


FILMTIPP<br />

Foto: Tobis<br />

USA, <strong>2016</strong><br />

Regie:Ewan McGregor<br />

Darsteller: Ewan McGregor, Jennifer<br />

Connelly, Dakota Fanning<br />

Kinostart: 17.11.<strong>2016</strong> / FSK: 12<br />

Laufzeit: <strong>10</strong>2 Minuten<br />

Mit „Amerikansiches Idyll“ präsentiert<br />

Ewan McGregor sein Erstlingswerk<br />

als Regisseur. Der Film, basierend auf<br />

dem gleichnamigen, Pulitzer-Preisgekrönten<br />

Roman von Philip Roth, ist ein<br />

spannendes und fesselndes Drama. Dabei<br />

vergisst Ewan McGregor aber nicht,<br />

auch mal die eine oder andere lustige<br />

Szene mit einzubauen. Bei der brisanten<br />

Thematik des Films tut das dem Film<br />

wirklich gut. Zumal Einiges aus der<br />

Geschichte aktueller denn je scheint.<br />

Dabei sind die Schauspieler mit Ewan<br />

McGregor, Jennifer Connelly und Dakota<br />

Fanning klasse gewählt. Gerade die<br />

junge Dakota Fanning, die bereits als<br />

Kind in vielen Filmen grandios gespielt<br />

hatte, zeigt wieder ihr volles Potential.<br />

Aber auch Ewan McGregor und Jennifer<br />

Connelly können als tragisches Paar<br />

überzeugen. „Amerikanisches Idyll“ ist<br />

kein „Feel-Good-Movie“, aber ein Film,<br />

der bewegt und aufrüttelt.<br />

Amerikanisches Idyll<br />

Amerika in den Sechzigern: Es könnte kaum besser laufen für Seymour Levov<br />

(Ewan McGregor), genannt „der Schwede“. Einst Sportlegende einer Highschool<br />

in Newark, ist der erfolgreiche Handschuhfabrikant inzwischen mit<br />

der Ex-Schönheitskönigin Dawn (Jennifer Connelly) verheiratet und hat eine<br />

bezaubernde Tochter. Das perfekte Idyll bekommt jedoch erste Kratzer, als Merry<br />

(Dakota Fanning) zum rebellischen Teenager heranreift und sich den Protesten gegen<br />

den Vietnamkrieg anschließt. Als in der Kleinstadt eine Bombe hochgeht,<br />

verschwindet sie spurlos. War Merry die Attentäterin? Für die Levovs<br />

beginnt eine Zeit der qualvollen Ungewissheit. Fest entschlossen die Unschuld<br />

seiner Tochter zu beweisen, machtsich Seymour auf die Suche nach ihr...<br />

40 41


ROTER TEPPICH<br />

v.l.n.r. Ron Howard, Omar Sy, Felicity Jones, Tom Hanks<br />

mit seiner Frau Rita Wilson und Dan Brown<br />

INFERNO in Berlin<br />

Tom Hanks und Co. feiern die Deutschlandperemiere ihres neuen Films<br />

Berlin, <strong>10</strong>. Oktober <strong>2016</strong>,<br />

7 Uhr morgens.<br />

Während die anderen noch schlafen,<br />

frühstücken oder gerade auf dem Weg<br />

zur Arbeit sind, versammeln sich ein<br />

paar Pressevertreter im hauseigenen<br />

Screening Room von Sony Pictures, um<br />

die neuste Dan Brown Verfilmung „Inferno“<br />

zu begutachten. Groß und hoffnungsvoll<br />

sind die Erwartungen nicht,<br />

deswegen war man umso überraschter,<br />

wie gut er im Endeffekt auf der Leinwand<br />

funktioniert hat, aber dazu mehr<br />

Foto: © <strong>2016</strong> Sony Pictures Releasing GmbH<br />

dazu in der Kritik. Der Grund, warum<br />

sich die Presse die Mühe gemacht hat,<br />

um sich zu einer so unchristlichen Zeit<br />

halb verschlafen ins Sony Center zu begeben<br />

war, dass am Abend die Premiere<br />

des Films stattgefunden hatte. Inklusive<br />

einiger Statements vom roten Teppich.<br />

Doch erst einmal ging es zur dafür vorgesehenen<br />

Konferenz, wo Tom Hanks,<br />

sehr gut aufgelegt mit einer Kaffeetasse<br />

und seine Schauspielerkollegen Felicity<br />

Jones, die 2015 für „Die Entdeckung<br />

der Unendlichkeit“ für einen Oscar no-<br />

miniert war, Omar Sy, bekannt aus der<br />

erfolgreichen Komödie Ziemlich beste<br />

Freunde und Regisseur Ron Howard,<br />

der bisher bei jeder Dan Brown Verfilmung<br />

Regie geführt hat sowie der Autor<br />

selber auf dem bereitgestellten Aufbau<br />

Platz nahmen, um sich den Fragen der<br />

heißhungrigen Journalistenmeute zu<br />

stellen. Auch das <strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>?-Team konnte<br />

dabei eine Frage in den Raum werfen,<br />

die an Schauspielerin Felicity Jones gerichtet<br />

war:<br />

<strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>?: Was verbindet dich mit<br />

dem Dan Brown Universum, warum<br />

wolltest du die Rolle der Dr.Sienna<br />

Brooks verkörpern?<br />

Felicity Jones: Es ist nie ein intellektuelle,<br />

immer eine instinktive Herangehensweise.<br />

Wenn du etwas liest und dir<br />

dann vorstellst, wie setzt du das am besten<br />

um. Du probierst dich aus: Würde<br />

sie sich so anhören oder doch lieber<br />

anders und dir gehen eine Menge Ideen<br />

durch den Kopf. Du merkst, wenn dich<br />

etwas nicht anspricht, dann schaffst du<br />

es nicht, das Drehbuch fertig zu lesen.<br />

Du denkst eher daran eine Tasse Tee zu<br />

machen oder was ähnliches.<br />

Die unmittelbare Reaktion, die man auf<br />

die Figur hat, aber auch auf globaler<br />

Ebene, für die Geschichte selbst, also<br />

ob die Geschichte für die Zuschauer<br />

interessant ist. Und unsere Geschichte<br />

hat großartige, vielschichtige Charaktere<br />

und die Geschichte an sich fühlt<br />

sich relevant an, sodass man sie als Zuschauer<br />

gerne im Kino sehen würde.<br />

Am Abend ging es dann weiter zur Premiere,<br />

wo wir unter anderem Buchautor<br />

Dan Brown, Regisseur Ron Howard und<br />

eine weiteres Mal Felicity Jones befragen<br />

konnten, allerdings Letzt genannte<br />

zu „Rogue One: A Star Wars Story“, sodass<br />

dieses Statement dann im Dezember<br />

folgt, inklusive Special zum Film<br />

und wer weiß, vielleicht das ein oder<br />

andere Interview.<br />

Zurück zur Inferno Premiere. Tom Hanks<br />

schaffte es leider nicht zu uns, aber man<br />

kann ja auch nicht alles haben.<br />

Am längsten von Allen hat sich Ron Howard<br />

Zeit genommen und viele unserer<br />

Fragen beantwortet:<br />

<strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>?: Ron, schön dich zu treffen,<br />

erste Frage: Was war für dich<br />

die größte Herausforderung beim<br />

Dreh von Inferno?<br />

Ron Howard: Nun, es ist immer eine<br />

logistische Herausforderung und dieser<br />

Film erlaubte uns, an die realen<br />

Orte zu gehen, sogar mehr als die anderen.<br />

Und das ist spannend, aber auf<br />

der anderen Seite auch logistisch sehr<br />

anspruchsvoll.<br />

Kreativ mit den Bildern der Hölle, wie<br />

von Dante beschrieben, um Einfluss<br />

auf den Ton und Stil in diesem Film ist<br />

etwas, was ich nie wirklich getan habe.<br />

Das war so ein schreckliches Bild vorher.<br />

Ich fand das herausfordernd und<br />

interessant.<br />

42 43


<strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>?: Hast du Dantes Inferno ich weiß nicht, ob sie daraus einen der folgt dann in der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />

gelesen?<br />

Film machen, schauen wir mal was Also dran bleiben ist angesagt. (mf)<br />

Ron Howard: Ich las Dantes Inferno passiert.<br />

im Detail und jede Aufnahme und wie<br />

grafisch und spezifisch es war. Es erinnerte<br />

Und dann wären wir auch schon am<br />

mich an einen modernen Hor-<br />

Schluss unseres Berichts von der<br />

rorfilm. Du weißt wie ein wirklich cooler<br />

Deutschlandpremiere zu „Inferno“ an-<br />

japanischer Horrorfilm, so etwas in gelangt. Schade, dass es mit Tom Hanks<br />

der Art.<br />

nicht geklappt hat, aber es gibt ja immer<br />

ein zweites Mal.<br />

Als letztes kamen wir dann dazu, Dan Unser nächster Bericht ist auch eine<br />

Brown eine unserer Meinung nach wichtigen<br />

ziemlich große Hausnummer, indem wir<br />

Frage zu stellen. Über seine Ant-<br />

unter anderem mit erstklassigen Holly-<br />

woodschauspielern wie Tom Cruise und<br />

<strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>?-Redakteur<br />

wort waren wir erstaunt und verblüfft<br />

Marcel Flock traf<br />

zugleich:<br />

der reizenden und sehr witzigen Cobie<br />

Felicity Jones.<br />

Smulders das Vergnügen hatten. Aber<br />

<strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>?: Dan, Gratulation zum Buch<br />

und dem daraus resultierenden Film<br />

und wir kommen auch gleich zur Frage:<br />

Der Film hat ein völlig anderes<br />

Ende als dein Buch. Wie fandest du<br />

das, als du das erfahren hast.<br />

Dan Brown: Ich sah es in Skriptform<br />

und als Autor hofft man, das sich der<br />

Film exakt an das Buch hält, jedoch<br />

als Realist, weißt du das es nicht möglich<br />

ist. Wie du weißt, ist das einfach zu www.entertainment-blog.net<br />

/ ROTER TEPPICH schwierig und diese Filme wären dann<br />

30 Stunden lang, wenn sie jede einzelne<br />

Sache, die ich in dem Buch schrieb,<br />

umsetzten würden.<br />

<strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>?: Nächstes Jahr erscheint<br />

ja dein neues Buch „Origins“. Hast<br />

du die Filmrechte dafür schon verkauft?<br />

Dan Brown: Sony hat die Filmrechte,<br />

YouTube<br />

Facebook<br />

44 45


NEU IM KINO<br />

INFERNO<br />

INFERNO setzt die Leinwandabenteuer des berühmten Harvard-Symbologen<br />

fort: Robert Langdon (Tom Hanks) wird darin mit einer Reihe von Hinweisen<br />

konfrontiert, die mit Dantes „Inferno“ zusammenhängen. Nachdem er in<br />

einem italienischen Krankenhaus mit Amnesie erwacht ist, tut er sich mit der<br />

jungen Ärztin Sienna Brooks (Felicity Jones) zusammen, weil er hofft, dass<br />

sie ihm dabei helfen kann, seine Erinnerung wiederzuerlangen. Gemeinsam<br />

hetzen sie in einem Wettlauf gegen die Zeit durch ganz Europa, um einen<br />

Wahnsinnigen davon abzuhalten, einen globalen Virus freizusetzen, der die<br />

halbe Weltbevölkerung auslöschen würde.<br />

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USA, <strong>2016</strong><br />

Regie: Ron Howard<br />

Darsteller: Tom Hanks, Felicity Jones,<br />

Ben Foster, Omar Sy<br />

Kinostart: 13.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong> / FSK: 12<br />

Laufzeit: 122 Minuten<br />

Dan Browns Lieblingsschöpfung Robert<br />

Langdon meldet sich zurück auf<br />

der Leinwand. Diesmal auf den Spuren<br />

des Dichters Dante, genauer gesagt dem<br />

ersten Kapitel seiner „göttlichen Komödie“,<br />

besser bekannt als „Inferno“. Also<br />

hetzt Langdon in gewohnt alter Manier<br />

von einem Punkt zum nächsten, alles<br />

verknüpft mit unzähligen Rätseln, einer<br />

Führung durch berühmte Architekturen<br />

und Museen von Florenz und immer auf<br />

/ NEU IM KINO<br />

der Flucht vor möglichen Verfolgern.<br />

Das Interessante hierbei ist, im Gegensatz<br />

zu den anderen Verfilmungen, dass<br />

Howard gekonnt den Zuschauer mit in<br />

die Handlung einbindet, so dass man<br />

das Geschehen immer aus der Sicht des<br />

jeweiligen Charakters erlebt, in unserem<br />

Fall Zobrist und Langdon.<br />

Gerade Langdon hat in der ganzen Geschichte<br />

eine eher untergeordnete Rolle,<br />

so dass sich der Fokus des Films mehr<br />

auf das Geschehen und die undurchsichtigen<br />

Nebencharaktere richtet wie<br />

beispielsweise Felicity Jones: Dr. Sienna<br />

Brooks, die recht undurchschaubar<br />

agiert und bei näherer Betrachtung<br />

einiges mit Langdon gemein hat, aber<br />

ein düsteres Geheimnis verbirgt. Was<br />

das Ganze deutlich spannender macht,<br />

ist, dass alles sehr kurz und knapp auf<br />

den Punkt gehalten wird, damit der rote<br />

Faden bestehen bleibt und die Hetzjagd<br />

keinen Abbruch findet. Schade ist<br />

jedoch, dass die eigentlichen Themen,<br />

wie die Überbevölkerung sowie Dantes<br />

Inferno und dessen Wichtigkeit nicht<br />

ausreichend thematisiert, sozusagen nur<br />

oberflächlich behandelt werden. Selbst<br />

der Schluss der Vorlage, der viel Gesprächsstoff<br />

verursacht hat, wurde abgeändert,<br />

um den Zuschauer ja nicht zu<br />

verprellen. So entstand im Endeffekt leider<br />

doch nur ein typischer Hollywood-<br />

Actionthriller, der die Fans der Bücher<br />

und des Charakters Langdon für einen<br />

kurzweiligen Zeitraum dennoch zufrieden<br />

stellen dürfte.<br />

Autor Dan Brown mit den Schauspielern<br />

Omar Sy, Felicity Jones, Tom Hanks und<br />

Regisseur Ron Howard (v. li. n. re.)<br />

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NEU IM KINO<br />

Doctor Strange<br />

Das Leben des weltberühmten Neurochirurgen Dr. Stephen Strange (Benedict<br />

Cumberbatch) ändert sich unwiederbringlich, als er nach einem schweren Autounfall<br />

seine Hände nicht mehr benutzen kann. Da die klassische Medizin ihm nicht<br />

helfen kann, sucht er Heilung an einem ungewöhnlichen Ort – dem geheimnisvollen<br />

Kamar-Taj. Schnell merkt er, dass es sich dabei nicht nur um ein Heilungszentrum<br />

handelt, sondern von hier der Kampf gegen unsichtbare dunkle Mächte<br />

gefochten wird, die unsere Realität zerstören möchten. Ausgestattet mit neuerworbenen<br />

magischen Fähigkeiten, muss Dr. Strange sich entscheiden: Kehrt er in sein<br />

altes Leben als angesehener reicher Arzt zurück, oder gibt er dieses auf, um als<br />

mächtigster Magier aller Zeiten die Welt zu retten.<br />

50 51


NEU IM KINO<br />

USA, <strong>2016</strong><br />

Regie: Scott Derrickson<br />

Darsteller: Benedict Cumberbatch,<br />

Chiwetel Ejiofor, Rachel McAdams,<br />

Mads Mikkelsen, Tilda Swinton<br />

Kinostart: 27.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong> / FSK: 12<br />

Laufzeit: 130 Minuten<br />

Interessant im Marvel-Universum sind<br />

meistens nicht die großen Produktionen,<br />

sondern eher die etwas kleineren.<br />

Beste Beispiele: „Guardians of the Galaxy“,<br />

„Ant-Man“ oder, um zum Anfang<br />

zurückzugehen, „Iron Man“. Charaktere,<br />

von denen man als nicht-comicaffiner<br />

Filmfan noch nie etwas gehört, geschweige<br />

denn gesehen hat. Auch waren<br />

„Captain America“, „Thor“ und Co. vor<br />

dem Comic-Hype völlig uninteressant<br />

und den Nerds vorbehalten. So ähnlich<br />

war es auch bei „Doctor Strange“. Zwar<br />

hatte man über zwei Ecken irgendwann<br />

einmal von ihm gehört, jedoch in derselben<br />

Minute auch gleich wieder vergessen.<br />

Das änderte sich, als Marvel mit der<br />

Filmankündigung auch „Sherlock“-Star<br />

und Mädchenschwarm Benedict Cumberbatch<br />

als Protagonist in der Rolle des<br />

Dr. Stephen Strange vorstellte. Plötzlich<br />

waren alle hellauf begeistert, hunderte<br />

Gerüchte um die Story, Charaktere und<br />

so weiter kursierten durch das Netz und<br />

wurden nach dem ersten Bildmaterial<br />

nur noch verstärkt.<br />

Jedoch: die meisten Kritiker waren<br />

ziemlich skeptisch bei dem Namen Scott<br />

Derrickson, ein Mann, der in der Vergangenheit<br />

hauptsächlich durchschnittliche,<br />

niveaulose Horrorfilme gedreht<br />

hat. Filme, bei denen man sich gefragt<br />

hat, wieso irgendjemand dafür überhaupt<br />

Geld investiert. Und nach den recht unglücklich<br />

geschnittenen Trailern war die<br />

Skepsis nur noch größer, was auch beim<br />

überraschend guten „Ant-Man“ der Fall<br />

war. Im Nachhinein war die anfängliche<br />

Skepsis jedoch unbegründet und irrelevant,<br />

was wiederum beim guten Doctor<br />

dasselbe, nur in einem anderen Ausmaß,<br />

ist. Die übliche Marvel-Problematik mit<br />

den relativ blassen Antagonisten und<br />

deren Motivation ist zwar auch hier wieder<br />

der Fall; Beispiel: Mads Mikkelsens<br />

Charakter ist anfangs gut, wird jedoch<br />

von dunklen Mächten verführt und wandelt<br />

sich zum Bösen, mit der üblichen<br />

Begründung. Der eigentliche Antagonist<br />

ist ein übergroßes, sehr an Groot<br />

erinnerndes CGI-Monster, dessen Motivation<br />

erst gar nicht erklärt wird, und<br />

die Nebencharaktere sind bis auf Tilda<br />

Swinton austauschbar und unwichtig<br />

für die eigentliche Geschichte. Auf eine<br />

abstruse Liebesgeschichte konnte man,<br />

um auch das weibliche Geschlecht zu<br />

bedienen, natürlich keineswegs verzichten,<br />

aber wer Marvel kennt, weiß, dass<br />

es bei denen an der Tagesordnung ist<br />

und in absehbarer Zeit auch nicht verändert<br />

wird. Getreu dem Motto: „wir ge-<br />

ben den Zuschauern, was wir glauben,<br />

dass sie es wollen.“<br />

Dennoch hat „Doctor Strange“ nicht<br />

nur mit dieser Problematik zu kämpfen,<br />

sondern fährt auch allerlei Positives<br />

auf, was definitiv berücksichtigt werden<br />

sollte. Wie beispielsweise die wirklich<br />

einzigartigen visuellen Effekte, die<br />

dann zutage treten, wenn Strange durch<br />

Multiversen reist oder gegen Mikkelsen<br />

kämpft, oder die einzigartige Situationskomik,<br />

die man lange bei Marvel-<br />

Filmen nicht mehr in dieser<br />

Form gesehen hat. Der Film<br />

nimmt sich nicht ernst und das<br />

ist auch gut so. Was das Ganze<br />

zu einem 130-minütigen<br />

Magietrip macht, den man am<br />

liebsten gleich wiederholen<br />

würde. Von Cumberbatchs<br />

grandioser Darstellung und<br />

der fabelhaften Tilda einmal abgesehen.<br />

Fazit: „Doctor Strange“ ist eine echt gut<br />

inszenierte Überraschung und definitiv<br />

Scott Derricksons bester Film seit langem.<br />

Benedict Cumberbatch schafft es,<br />

die Einzigartigkeit seines Charakters<br />

auszubauen und den „Tony Stark der Magie“<br />

zu kreieren. Was einen Fakt schon<br />

jetzt so sicher macht wie das Amen in<br />

der Kirche, denn ein „Doctor-Strange“-<br />

Film ohne Cumberbatch ist ein Ding der<br />

Unmöglichkeit. (mf)<br />

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NEU IM KINO<br />

Ostfriesisch<br />

für Anfänger<br />

Foto: Universum Film<br />

Deutschland, <strong>2016</strong><br />

Regie: Gregory Kirchhoff<br />

Darsteller: Dieter Hallervorden, Holger<br />

Stockhaus, Victoria Trauttmansdorff,<br />

David A. Hamade<br />

Kinostart: 27.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong> / FSK: 12<br />

Laufzeit: 91 Minuten<br />

„Ostfriesisch für Anfänger“ bringt eine<br />

fast ausgestorbene Sprache zurück auf<br />

die große Leinwand: Plattdeutsch. Dabei<br />

verbindet er diese auf eine witzige<br />

Weise mit dem aktuellen Thema der Immigration<br />

und Integration. Dieter Hallervorden<br />

spielt seine Rolle als grimmiger<br />

Einsiedler wirklich toll. Auch das Plattdeutsch<br />

bringt er gut rüber, auch wenn<br />

man den einen oder anderen Fehler bemerkt.<br />

Dafür, dass er die Sprache extra<br />

für die Rolle lernen musste, ist es eine<br />

super Leistung.<br />

Alles in allem ist „Ostfriesisch für Anfänger“<br />

eine unterhaltsame Komödie für<br />

die ganze Familie. Gerade für die Norddeutschen.<br />

Da der Film ohne Untertitel<br />

ist, dürfte er jedoch für Zuschauer ohne<br />

Plattdeutschkenntnisse schwer zu verstehen<br />

sein. Ähnlich wie es Norddeutschen<br />

bei Filmen mit tief bayrischem<br />

Dialekt geht.<br />

Uwe Hinrichs (Dieter Hallervorden) ist<br />

ein einsamer Eigenbrötler, der konsequent<br />

Plattdeutsch spricht und sich als<br />

den letzten „echten Ostfriesen“ bezeichnet.<br />

Mit Globalisierung und der modernen<br />

Welt hat er nichts am Hut. Als<br />

plötzlich in sein gepfändetes Haus eine<br />

Gruppe ausländischer Fachkräfte einquartiert<br />

wird, dreht er durch und baut<br />

im wahrsten Sinne des Wortes Mist.<br />

Wider Willen muss er nun den Integrationsunterricht<br />

für diese „Utländer“<br />

übernehmen. Kulturen, Konflikte und<br />

Erwartungen prallen aufeinander. Doch<br />

wo Reibung ist, entsteht auch Wärme<br />

und so überwindet sich Uwe und bringt,<br />

gut gemeint, den Fremden Plattdeutsch<br />

anstatt Hochdeutsch bei. Den Fehler<br />

bemerkt nur keiner. Als alles verloren<br />

scheint, wächst Uwe über sich hinaus,<br />

rettet die Zukunft der Ausländer und damit<br />

seine eigene...<br />

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LIVE IN HAMBURG<br />

Wir zeigen euch auf den folgenden 6 Seiten die besten Konzerte<br />

der Stadt. Und mit einem Klick könnt ihr eure Karten bestellen.<br />

Passenger<br />

Sporthalle Hamburg<br />

01.11.16<br />

20:00 Uhr<br />

Tickets 37,40 €<br />

A Tale Of Golden Keys<br />

Prinzenbar • 01.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets ab 17,20 €<br />

RPWL<br />

LOGO • 01.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets 21,60 €<br />

Lucky Chops<br />

Große Freiheit 36 • 01.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets 22,70 €<br />

Crystal Castles<br />

Uebel & Gefährlich • 01.11.16 • 21:00 Uhr • Tickets ab 29,50 €<br />

Joey Purp<br />

Uebel & Gefährlich • 01.11.16 • 21:00 Uhr • Tickets ab 12,80 €<br />

Saga<br />

Fabrik • 02.11.16 • 20:30 Uhr • Tickets ab 40,<strong>10</strong> €<br />

Impericon Never Say Die!<br />

Markthalle Hamburg • 04.11.16 • 17:45 Uhr • Tickets ab 29,20 €<br />

Biffy Clyro<br />

Sporthalle Hamburg • 04.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets 47,75 €<br />

Jeremy Loops<br />

Docks Hamburg • 04.11.16 • 21:00 Uhr • Tickets 22,70 €<br />

Hempel´s Beatles-Tour<br />

U-Bahn Feldstraße (U3) • 05.11.16 • 18:00 Uhr • Tickets 33,80 €<br />

Glass Animals<br />

Mojo Club • 05.11.16 •<br />

20:00 Uhr • Tickets 23,70 €<br />

Slaves<br />

Indra • 05.11.16 •<br />

20:00 Uhr • Tickets 23,70 €<br />

Namika<br />

Gruenspan • 06.11.16 •<br />

20:00 Uhr • Tickets 29,85 €<br />

Opeth<br />

Docks Hamburg • 08.11.16 •<br />

19:00 Uhr • Tickets 41,95 €<br />

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LIVE IN HAMBURG<br />

Obscura<br />

Markthalle • 08.11.16 • 19:00 Uhr • Tickets 20,50 €<br />

Runrig<br />

Mehr! Theater am Großmarkt • 09.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets 41,50 €<br />

Adam Green‘s Aladdin Film & Concert<br />

Mojo Club • <strong>10</strong>.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets 29,50 €<br />

Tanzwut<br />

Knust • 11.11.16 • 20:45 Uhr • Tickets 21,45 €<br />

voXXclub<br />

Große Freiheit 36 • 12.11.16 • 19:00 Uhr • Tickets 47,90 €<br />

The Lumineers<br />

Mehr! Theater am Großmarkt • 14.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets 37,75 €<br />

Jimmy Eat World<br />

Große Freiheit 36 • 15.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets 35,30 €<br />

Bring Me The Horizon<br />

Sporthalle Hamburg • 16.11.16 • 19:30 Uhr • Tickets 45,90 €<br />

Bastille<br />

Sporthalle Hamburg • 17.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets 38,95 €<br />

Katie Melua<br />

CCH • 17.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets ab 46,30 €<br />

Xavier Naidoo<br />

Barclaycard Arena • 19.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets ab 59,33 €<br />

Maxim<br />

Uebel & Gefährlich • 20.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets 26,- €<br />

Monsters Of Liedermaching<br />

Markthalle Hamburg • 24.11.<strong>2016</strong> • 20:00 Uhr • Tickets 20,50 €<br />

Status Quo<br />

Barclaycard Arena<br />

<strong>10</strong>.11.<strong>2016</strong><br />

19:00 Uhr<br />

Tickets ab 59,50 €<br />

Tom Odell<br />

Mehr! Theater am Großmarkt • 24.11.16 • 20:00 Uhr • Tickets 35,45 €<br />

Caught in the Act<br />

Gruenspan • 27.11.16 • 18:00 Uhr • Tickets 52,- €<br />

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LIVE IN HAMBURG<br />

SCORPIONS<br />

Barclaycard Arena • 29.11.<strong>2016</strong> • 20:00 Uhr • Tickets ab 59,50 €<br />

Alter Bridge<br />

Mehr! Theater am Großmarkt • 06.12.16 • 20:00 Uhr • Tickets 47,80 €<br />

Life Of Agony<br />

Markthalle Hamburg • 06.12.16 • 20:00 Uhr • Tickets 35,55 €<br />

Skindred & Zebrahead<br />

Markthalle Hamburg • 07.12.16 • 20:00 Uhr • Tickets 24,90 €<br />

Fiddler‘s Green<br />

Große Freiheit 36 • 09.12.16<br />

19:00 Uhr • Tickets 34,05 €<br />

Frida Gold<br />

Mojo Club • 11.12.16<br />

20:00 Uhr • Tickets 36,55 €<br />

Robin Schulz<br />

Barclaycard Arena • 14.12.16<br />

20:00 Uhr • Tickets ab 39,50 €<br />

Nena<br />

Mehr! Theater am Großmarkt • 15.12.16 • 20:00 Uhr • Tickets 50,33 €<br />

Caliban & Suicide Silence<br />

Markthalle Hamburg • 16.12.16 • 19:00 Uhr • Tickets 29,45 €<br />

Truck Stop – Das Weihnachtskonzert<br />

CCH • 16.12.16 • 20:00 Uhr • Tickets ab 30,60 €<br />

Söhne Hamburgs<br />

Barclaycard Arena • 18.12.16 • 18:12 Uhr • Tickets ab 39,80 €<br />

Revolverheld<br />

Barclaycard Arena<br />

26.11.16<br />

20:00 Uhr<br />

Tickets ab 48,15 €<br />

MIA.<br />

Mojo Club • 23.12.16 • 20:00 Uhr • Tickets 36,35 €<br />

Die Happy<br />

Docks Hamburg • 30.12.<strong>2016</strong> • 20:00 Uhr • Tickets 28,20 €<br />

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VERANSTALTUNGEN<br />

Veranstaltungen in Hamburg<br />

Im November gibt es wieder viele tolle Events und Veranstaltungen in unserer<br />

Stadt. In diesem Monat erwartet euch z.B. eine Reise in die Vergangenheit<br />

mit dem Rockabilly Allnighter. Kulinarische Highlights warten bei<br />

der eat & style oder beim Helbing Grünkohl Festival. Neue und kreative Dinge<br />

könnt ihr auf den zahlreichen Messen und Ausstellungen wie der Hanseboot,<br />

der Hochzeits- oder der Schmuck- Messe bestaunen. Besinnliche<br />

Abende erlebt ihr bei Laternenumzügen und auf dem Weihnachtsmarkt, die<br />

in den nächsten Tagen starten. Damit ihr kein Highlight verpasst, könnt ihr<br />

hier lesen, was wann und wo stattfindet:<br />

29.<strong>10</strong>. – 06.11.<br />

57. Hanseboot<br />

Messeplatz 1<br />

Über 500 Aussteller präsentieren die neuesten Boote und Yachten für Freizeitskipper.<br />

Foto: Michael Zapf<br />

29.<strong>10</strong>.<br />

Vinoa Weinjagd<br />

Hamburg<br />

Für die Vinoa-Weinjagd werden mehr als <strong>10</strong>0 Weinschätze von der Sternschanze<br />

bis zur Speicherstadt versteckt. Wer gerne mal wieder an einer Schnitzeljagd teilnehmen<br />

möchte und Wein liebt, ist hier genau richtig. Wie genau das funktioniert<br />

erfahrt ihr hier: https://www.facebook.com/events/1149487465112802/<br />

02.11., 09.11.,<br />

16.11., 23.11.,<br />

30.11.<br />

Nachtmarkt<br />

Spielbudenplatz<br />

Ein ganz normaler Wochenmarkt, aber eben zur späten Stunde. So können auch die<br />

Berufstätigen mal auf den Wochenmarkt gehen. Öffnungszeiten: 16:00 bis 22:00.<br />

Während des Santa Pauli Weihnachtsmarktes vom 17. November bis 23. Dezember<br />

zieht der Nachtmarkt auf die andere Seite der Reeperbahn und ist dann zwischen<br />

Boutique Bizarre und Café Keese zu finden.<br />

05.11. – 06.11.<br />

TrauDich! Hamburg <strong>2016</strong> Hochzeitsmesse<br />

Flughafenstraße, Terminal Tango<br />

Die TrauDich! Hochzeitsmesse in Hamburg lädt Euch mit über 130 Ausstellern aus<br />

mehr als 30 Branchen zum Informieren und Träumen ein.<br />

29.<strong>10</strong>.<br />

Rockabilly Allnighter Hamburg<br />

Knust Hamburg, Neuer Kamp 30<br />

Abtanzen mit Mädels im Petticoat und Jungs mit Haartolle zur Musik der 50er.<br />

06.11.<br />

Verkaufsoffener Sonntag in Hamburg<br />

Hamburg<br />

Das letzte Mal in diesem Jahr laden euch die Einzelhändler von 13:00 – 18:00 mit<br />

tollen Angeboten auch am Sonntag in ihre Geschäfte ein.<br />

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VERANSTALTUNGEN<br />

11.11. – 13.11.<br />

eat & Style<br />

Schuppen 52, Australiastr. 52<br />

Es werden neue Produkte und aktuelle Kochtrends vorgestellt, man kann sich mit<br />

Experten austauschen und an zahlreichen Workshops teilnehmen.<br />

Ein Tagesticket kostet 15€.<br />

12.11.<br />

Laternenumzug der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld<br />

Freiwillige Feuerwehr Bramfeld, Ellernreihe 139<br />

Auch in diesem Jahr findet der Laternenumzug der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld<br />

statt. Treffpunkt ist 17:00 am Feuerwehrhaus in der Ellernreihe 139.<br />

<strong>Los</strong>gelaufen wird zwischen 17:30 und 18:00. Für das leibliche Wohl und musikalische<br />

Begleitung wird gesorgt.<br />

14.11.<br />

Helbing Grünkohl Festival<br />

Fischauktionshalle, Große Elbstraße 9<br />

Grünkohl satt – mit Kassler, saftiger Kochwurst, leckerer Schweinebacke, frischen<br />

Bratkartoffeln, frisch gezapftem Holsten und Helbing – Hamburgs feiner Kümmel.<br />

Dazu serviert Helbing beste Stimmung und ein tolles Programm mit Live-Band und<br />

Shanty-Chor.<br />

Moderiert wird der Abend von Carlo von Tiedemann. Einlass ab 18:00. Tickets gibt<br />

es bereits ab 24,50€ zu kaufen.<br />

19.11.<br />

Kreativmarkt Deine eigenART<br />

Hühnerposten, Hühnerposten 1a<br />

Von 12:00 bis 18:00 könnt ihr Handgemachtes statt Massenware bestaunen und<br />

erwerben. Lasst euch von der Kreativität überwältigen.<br />

20.11.<br />

Hamburger Bestattungsmesse<br />

Hühnerposten, Hühnerposten 1a<br />

„Dein Leben verdient ein Happy End“ – so lautet das Thema der Bestattungsmesse.<br />

Es wird ohne große Berührungsängste über Themen wie alternative Bestattungsformen,<br />

Sterbe – und Trauerbegleitung oder das Testament informiert.<br />

25.11. – 18.12.<br />

Adventsmesse<br />

Koppel 66<br />

An den 4 Adventswochenenden findet die Adventsmesse statt. Jeweils Freitag,<br />

Samstag und Sonntag von 11:00 bis 19:00. Es gibt handgemachte Kleinigkeiten aus<br />

Holz, Keramik, Textilien und vielen anderen schönen Dingen, die sich hervorragend<br />

als Weihnachtsgeschenke eignen.<br />

17.11.<br />

Beginn der Weihnachtsmarkt Saison<br />

Hamburg, verschiedene Orte<br />

Am 17.11. eröffnen die ersten Weihnachtsmärkte der Stadt und bringen uns allmählich<br />

in Weihnachtsstimmung.<br />

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VERANSTALTUNGEN<br />

Weihnachtsmärkte Hamburg<br />

Weihnachtsmarkt<br />

an der Petrikirche<br />

Die Petrikirche ist die älteste Kirche<br />

Hamburgs und bietet damit eine wunderschöne,<br />

altehrwürdige Kulisse für<br />

den Weihnachtsmarkt.<br />

Geöffnet 21.11.<strong>2016</strong> – 30.12.<strong>2016</strong>, täglich<br />

von <strong>10</strong>:30 bis 21:00. Am 25.12. +<br />

26.12. geschlossen.<br />

Weihnachtsmarkt auf dem Marie-Jonas-Platz<br />

in Eppendorf<br />

Einer der kleinsten Weihnachtsmärkte<br />

Hamburgs. Trotzdem, oder gerade deswegen<br />

lohnt sich ein Besuch.<br />

Geöffnet 21.11.<strong>2016</strong> – 30.12.<strong>2016</strong>,<br />

Montag bis Mittwoch von 11:00 – 20:00,<br />

Donnerstag bis Samstag 11:00 bis 21:00,<br />

Sonntag 12:00 bis 20:00. Am 24.12. +<br />

25.12. geschlossen.<br />

Weihnachtsmarkt in der Hafen<br />

City, Überseeboulevard<br />

Weihnachtsmarkt mit besonderen Highlights<br />

wie Schlittschuhbahn und Eisstockschießen.<br />

Geöffnet 21.11.<strong>2016</strong> – 30.12.<strong>2016</strong>, täglich<br />

von 11:00 bis 21:00, Freitag und<br />

Samstag bis 22:00.<br />

Am 24.12. + 25.12. geschlossen.<br />

Weihnachtsmarkt auf dem<br />

Gerhard-Hauptmann-Platz<br />

Ein kleines Weihnachtsdorf nahe der<br />

Mönckebergstraße.<br />

Geöffnet 26.11.<strong>2016</strong> – 30.12.<strong>2016</strong>, täg-<br />

lich <strong>10</strong>:00 bis 21:00, Gastronomie bis<br />

23:00.<br />

Am 25.12. geschlossen.<br />

Weihnachtsmarkt<br />

„Winterzauber“ an der Alster<br />

Mit Blick auf die Alster und der Alstertanne<br />

Geöffnet 21.11.<strong>2016</strong> – 06.01.2017, täglich<br />

11:00 bis 21:00, Freitag und Samstag<br />

bis 22:00,<br />

an Sylvester bis 2:00<br />

Am 24.12. + 25.12. geschlossen.<br />

Weihnachtsmarkt<br />

am Gänsemarkt<br />

Ein Teil der Einnahmen wird gesammelt<br />

und kurz vor Weihnachten an das<br />

Hamburger Spendenparlament übergeben.<br />

Die Organisation kümmert sich um<br />

Flüchtlinge und Obdachlose.<br />

Geöffnet 21.11.<strong>2016</strong> – 23.12.<strong>2016</strong>, täglich<br />

11:00 bis 21:00, Freitag und Samstag<br />

bis 22:00.<br />

Weihnachtsmarkt<br />

auf der Fleetinsel<br />

Idyllisch, zwischen Alster und Elbe, ist<br />

der Weihnachtsmarkt auf der Fleetinsel.<br />

Geöffnet 21.11.<strong>2016</strong> – 23.12.<strong>2016</strong>, täglich<br />

12:00 bis 21:00.<br />

Santa Pauli<br />

auf dem Spielbudenplatz<br />

Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt verbindet<br />

konventionelle Weihnachtstradition<br />

und frivoles Kiezleben.<br />

Geöffnet 17.11.<strong>2016</strong> – 23.12.<strong>2016</strong>,<br />

Montag bis Mittwoch 16:00 bis 23:00,<br />

Donnerstag 16:00 bis 24:00, Freitag und<br />

Samstag 13:00 bis 1:00 und Sonntag<br />

13:00 bis 23:00.<br />

Weihnachtsmarkt auf dem<br />

Harburger Rathausmarkt<br />

Als einer der ersten Weihnachtsmärkte<br />

öffnet der Harburger Weihnachtsmarkt<br />

bereits am 17.11. vor der Kulisse des<br />

Harburger Rathauses.<br />

Geöffnet 17.11.<strong>2016</strong> – 29.12.<strong>2016</strong>, täglich<br />

11:00 bis 20:00, Sonntag ab 13:00.<br />

Am 24.12. + 25.12. geschlossen.<br />

Niendorfer<br />

Weihnachtsmarkt am Tibarg<br />

Die Fußgängerzone vor dem Tibarg Center<br />

verwandelt sich in ein nordisches,<br />

skandinavisches - weihnachtliches Wunderland.<br />

Geöffnet 26.11.<strong>2016</strong> – 24.12.<strong>2016</strong>, täglich<br />

11:00 bis 21:00<br />

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FEIERTAGE<br />

Besondere Tage vom<br />

01.11 – 30.11.<br />

Es gibt Feiertage wie Weihnachten, Ostern oder Silvester die jeder kennt. Doch<br />

eigentlich ist jeder Tag im Jahr ein Feiertag. Denn jedes der 365 Kalenderdaten<br />

widmet sich einer bestimmten Sache. Und häufig machen sie auch auf wichtige<br />

Themen aufmerksam. Wir haben für euch die interessantesten Tage des nächsten<br />

Monats herausgesucht.<br />

01.11.<br />

Weltvegantag<br />

Seit dem 01.11.1994 findet der „World<br />

Vegan Day“ jährlich am 01.11. statt. Veganer<br />

informieren mit dem Weltvegantag<br />

über ihre Lebensweise. Der Veganismus<br />

lehnt jegliche Form der Nutzung<br />

von Tieren und tierischen Produkten ab.<br />

Veganer verzichten also nicht nur auf<br />

Fleisch, sondern auch auf Milch, Eier,<br />

Honig. Veganer achten in der Regel auch<br />

bei Kleidung und anderen Alltagsgegenständen,<br />

wie beispielsweise Kosmetik<br />

und Medikamenten, auf Tierproduktefreiheit<br />

und Tierversuchsfreiheit. Eine<br />

ethisch tolle Einstellung, um die Lebewesen<br />

auf unserem Planeten zu schützen.<br />

In letzter Zeit werden aber vermehrt<br />

Stimmen laut, die besagen, dass z.B. der<br />

Anbau von Soja, welche z.B. in Tofu<br />

oder Sojamilch steckt, die Veganer als<br />

Ersatzprodukte verzehren, unserer Umwelt<br />

schaden, da für den Anbau von Sojafeldern<br />

Regenwälder gerodet werden.<br />

Ein Aspekt, der den Veganismus gar<br />

nicht mehr so toll erscheinen lässt. Und<br />

leider gibt es auch immer mehr Veganer,<br />

die ihre Lebenseinstellung anderen<br />

Menschen und sogar Tieren aufzwängen<br />

wollen. So ernähren manche Vega-<br />

ner auch Ihre Haustiere wie Hunde und<br />

Katzen vegan. Katzen sind Karnivoren<br />

– reine Fleischfresser. Ihr Organismus<br />

verträgt pflanzliche Bestandteile nur in<br />

ganz geringen Mengen – so viel wie sich<br />

in den Mägen ihrer Beutetiere befindet.<br />

Eine Katze vegan zu ernähren – auch<br />

wenn sie alle Nährstoffe über Vitaminprodukte<br />

und ähnliches erhält – ist alles<br />

andere als artgerecht und Tierquälerei.<br />

Manche Veganer gehen sogar so weit,<br />

dass sie sagen, dass alle Fleischfressenden<br />

Lebewesen wie z.B. Insekten,<br />

Krokodile, Löwen etc. von unserem Planeten<br />

verschwinden sollten. Vielleicht<br />

ist der Weltvegantag eine gute Möglichkeit,<br />

sich über die unterschiedlichsten<br />

Themen und Lebenseinstellungen Gedanken<br />

zu machen und auszutauschen.<br />

11.11.<br />

Beginn der 5. Jahreszeit<br />

am 11.11. um 11:11 beginnt für viele die<br />

5. Jahreszeit. Der Karneval. Die Ursprünge<br />

des Karnevals reichen weit bis ins<br />

Mittelalter zurück und haben mit Ostern<br />

zu tun. Vor Ostern sollten die Gläubigen<br />

fasten, zum Beispiel kein Fleisch essen.<br />

So taten Christen Buße und stellten ihren<br />

Glauben unter Beweis. Während<br />

die Fastenzeit anfangs nur wenige Tage<br />

dauerte, war sie bis zum 11. Jahrhundert<br />

auf fast sieben Wochen ausgedehnt worden,<br />

vom Aschermittwoch bis zum Ostersonntag.<br />

Irgendjemand kam mal auf<br />

die Idee, es noch einmal richtig krachen<br />

zu lassen, bevor das Fasten begann. Von<br />

Italien aus verbreitete sich dann dieser<br />

neue Brauch. Von dort stammt auch sein<br />

Name: „Carnevale“ bedeutet so viel wie<br />

„Fleisch, leb wohl!“. Aber es ging nicht<br />

nur ums Essen und Trinken. In vielen<br />

Gegenden verschmolz der Karneval mit<br />

anderen, vorchristlichen Festen, die den<br />

Frühlingsanfang feierten. Schon vor<br />

über 3000 Jahren versuchten die Menschen,<br />

mit bunten Kostümen und viel<br />

Lärm den Winter zu vertreiben.<br />

11.11.<br />

Martinstag<br />

Der Martinstag oder auch Sankt Martin<br />

genannt, ist der Festtag des Heiligen<br />

Martin von Tours. Doch wer war dieser<br />

Mann und warum feiern wir ihn?<br />

Martins Vater war ein römischer Offizier<br />

und deswegen musste auch Martin<br />

gegen seinen Willen zum Militär. Schon<br />

mit 15 Jahren wurde er als Leibwache<br />

bei Kaiser Konstantin angestellt. Er war<br />

im Norden des heutigen Frankreichs<br />

stationiert. An einem eiskalten Tag im<br />

Winter ritt er gerade zum Stadttor hinaus,<br />

als er einen armen Mann traf, der<br />

kaum Kleider anhatte. Der Bettler bat<br />

Martin um Hilfe. Martin hatte außer seinen<br />

Waffen und seinem Mantel nichts<br />

bei sich, was er ihm hätte geben können.<br />

So nahm er kurzerhand sein Schwert<br />

und teilte den Mantel in der Mitte durch.<br />

Die eine Hälfte gab er dem Bettler, die<br />

andere legte er sich um die Schultern.<br />

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FEIERTAGE<br />

In der folgenden Nacht hatte Martin einen<br />

Traum: Er sah Jesus, bekleidet mit<br />

dem halben Mantel, den er dem Bettler<br />

gegeben hatte. Für diese gute Tat wird<br />

Martin heute noch verehrt und soll ein<br />

Vorbild dafür sein, seinen Nächsten wie<br />

sich selbst zu lieben.<br />

Zu Ehren Sankt Martins ziehen unserer<br />

Orts Kinder und Kindergartengruppen<br />

mit selbstgebastelten Laternen durch die<br />

dunklen Straßen und singen Martinslieder.<br />

Der Brauch des Martinsgansessens<br />

stammt aus folgender Geschichte:<br />

Nach der Begegnung mit dem Bettler und<br />

seinem darauffolgenden Traum wusste<br />

Martin, dass er sein Leben von Grund<br />

auf ändern wollte. Er verließ die Armee<br />

und trat als Mönch in den Dienst Gottes.<br />

Sein Haus war offen für alle Menschen<br />

in Not. Er lebte bescheiden. Der Mönch<br />

Martin war wegen seiner gerechten und<br />

hilfsbereiten Art sehr beliebt. Daher<br />

wollten die Menschen, nachdem der Bischof<br />

von Tours verstarb, Martin als Bischof<br />

haben. Er fühlte sich dem aber nicht<br />

würdig. Er wollte auch nicht in einem<br />

großen und prunkvollen Palast leben.<br />

Die Menschen ließen aber nicht locker<br />

und kamen ihn holen. Er floh vor den<br />

Menschen und versteckte sich in einem<br />

Gänsestall. Doch die Gänse schnatterten<br />

so laut, dass die Menschen Martin fanden.<br />

Sie brachten ihn nach Tours und<br />

machten ihn doch zum Bischof. Für den<br />

„Verrat“ der Gänse, sollten die Gänse<br />

büßen. So ist der Brauch des Martinsgansessens<br />

entstanden.<br />

12.11.<br />

Ehrentag für<br />

Oma und Opa<br />

Wer das Glück hat, noch Oma und Opa<br />

und Opa zu haben, kann diesen Tag als<br />

Anlass nehmen, um sich bei diesen besonderen<br />

Menschen zu bedanken und<br />

mal wieder etwas Zeit mit ihnen verbringen.<br />

12.11.<br />

Tag der schlechten<br />

Wortspiele<br />

Das kann ja eiter werden, Herzlichen<br />

Glühstrumpf, Alles cool in Kabul, Wayne<br />

interessiert‘s, zum Bleistift, alles<br />

klärchen popärchen, Schlauch nicht<br />

echt, bist du per Anhalter gekommen??<br />

- Wieso? - Du siehst so mitgenommen<br />

aus, wenn es Häute (heute) regnet, wird<br />

das Leder billig – wer schlechte Wortspiele<br />

liebt, kann dem Tag zu Ehren<br />

heute richtig loslegen.<br />

13.11.<br />

Welt - Nettigkeitstag<br />

Am Welt-Nettigkeitstag gilt es nett zu<br />

sein - und zwar ausnahmslos. An diesem<br />

Tag wird der Stinkefinger gegen<br />

ein freundliches Winken eingetauscht<br />

und das wutverzerrte Gesicht gegen ein<br />

herzhaftes Lächeln. Bringe deinem Kollegen<br />

doch mal eine Tasse Kaffee, rufe<br />

eine Freundin an, von der du schon lange<br />

nichts mehr gehört hast oder sammle<br />

in deiner Umgebung Müll und sei so<br />

auch zu der Umwelt nett.<br />

14.11.<br />

Welt Diabetestag<br />

Der Welt-Diabetes-Tag wurde 1991 von<br />

der International Diabetes Federation<br />

(IDF) und der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) als weltweiter Aktionstag<br />

eingeführt, um auf die steigende Verbreitung<br />

des Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Diabetes mellitus bedeutet „honigsüßer<br />

Durchfluss“. Der Urin von Diabetikern<br />

schmeckt süßlich. Früher gab es noch<br />

nicht die Diagnosemethoden von heute.<br />

70 71


FEIERTAGE<br />

So mussten die Ärzte den Urin ihrer Patienten<br />

probieren, um die Diagnose stellen<br />

zu können. Beim Diabetes stellt die<br />

Bauchspeicheldrüse keinen oder nicht<br />

genügend Insulin zur Verfügung, um<br />

den Zucker aus der zugeführten Nahrung<br />

zu verstoffwechseln. Der Zucker<br />

kann nicht in die Zellen gebracht werden<br />

und bleibt im Blut.<br />

Ein auf Dauer zu hoher Zuckerwert im<br />

Blut schädigt unter anderem die Blutgefäße<br />

der Netzhaut, was zu Blindheit<br />

führen kann. Nieren und Nerven werden<br />

geschädigt. Nervenschäden in den Füßen<br />

sind ein häufiger Grund für Amputationen.<br />

Diabetiker sind stark Herzinfarkt<br />

und Schlaganfall gefährdet.<br />

Diabetes ist eine gefährliche und stark<br />

unterschätzte Krankheit. Eine Heilung<br />

gibt es nicht. Mit der richtigen Ernährung<br />

und Medizin kann man die Folgen<br />

der Erkrankung aber gut in den Griff bekommen.<br />

Man unterscheidet in Typ 1 und Typ 2<br />

Diabetes. Bei einem Typ 1 Diabetes ist<br />

die Bauchspeicheldrüse, meist durch<br />

eine (Autoimmun-) Erkrankung, so defekt,<br />

dass Insulin von außen zugeführt<br />

werden muss. Dies kann auch sehr<br />

schlanke Menschen betreffen. Bei Typ<br />

2 Diabetes Patienten ist die Erkrankung<br />

häufig auf die Ernährung und den Lebensstil<br />

zurück zu führen. Menschen mit<br />

Typ 2 Diabetes sind häufig Übergewichtig<br />

oder adipös. Die Fettzellen, insbesondere<br />

das Fett im Bauchraum, bildet<br />

nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

Entzündungsstoffe, die eine<br />

Insulinresistenz verursachen können.<br />

Ein höheres Lebensalter stellt ebenfalls<br />

einen wichtigen Risikofaktor für Diabetes<br />

Typ 2 dar. Früher wurde der Diabetes<br />

Typ 2 auch als „Altersdiabetes“<br />

bezeichnet. Aufgrund des zunehmenden<br />

Übergewichts und des Bewegungsmangels<br />

vieler Menschen in den Industriestaaten,<br />

leiden jedoch mittlerweile auch<br />

immer mehr junge Menschen daran.<br />

Dem Diabetes Typ 2 wird außerdem eine<br />

genetische Komponente zugeschrieben.<br />

Das Kind eines an Diabetes Typ 2 erkrankten<br />

Elternteils trägt ein Risiko von<br />

50 Prozent, ebenfalls an einem Diabetes<br />

Typ 2 zu erkranken. Menschen mit Typ 2<br />

Diabetes produzieren noch Insulin. Der<br />

Körper hat nur eine Resistenz dagegen<br />

entwickelt.<br />

Daher gibt es zur Behandlung Medikamente,<br />

die den Körper dazu bringen,<br />

dass Insulin besser nutzen zu können.<br />

Oft können durch die richtige Ernährung<br />

und eine Gewichtsreduktion die Umstände<br />

verbessert und damit die Menge<br />

der Medikamente reduziert, in manchen<br />

Fällen sogar wieder ganz abgesetzt werden.<br />

Anzeichen für Diabetes sind häufiger<br />

Harndrang, ständiger Durst, trockene<br />

oder juckende Haut, Müdigkeit, nicht<br />

erklärbarer Gewichtsverlust, schlecht<br />

heilende Wunden oder erhöhte Anfälligkeit<br />

für Infektionen. Wer diese Anzeichen<br />

bei sich entdeckt, sollte dies von<br />

einem Arzt abklären lassen.<br />

16.11.<br />

Internationaler Tag<br />

der Toleranz<br />

Der internationale Tag für Toleranz geht<br />

zurück auf den 16. November 1995:<br />

damals unterzeichneten 185 Mitgliedsstaaten<br />

der UNESCO feierlich die Erklärung<br />

der Prinzipien zur Toleranz. Seitdem<br />

erinnert die UNESCO mit dem Tag<br />

für Toleranz jährlich an jene Regeln, die<br />

ein menschenwürdiges Zusammenleben<br />

der unterschiedlichen Kulturen und Religionen<br />

auf unserem Planeten ermöglichen.<br />

20.11.<br />

Totensonntag<br />

Der Totensonntag ist in der evangelischen<br />

Kirche in Deutschland ein Gedenktag<br />

für die Verstorbenen und findet<br />

am letzten Sonntag vor dem ersten Adventssonntag<br />

statt. Traditionell beginnt<br />

man erst nach dem Totensonntag mit<br />

dem Schmücken für die Adventszeit.<br />

27.11.<br />

Erster Advent<br />

Die Adventszeit hat ihren Namen von<br />

dem lateinischen Wort adventus (= Ankunft).<br />

Sie ist die Vorbereitungszeit auf<br />

das Weihnachtsfest. Christen denken<br />

dabei an die Ankunft Gottes in seinem<br />

Sohn Jesus Christus. Die vier Sonntage<br />

im Advent und die vier Kerzen auf dem<br />

Adventskranz stehen für das Warten.<br />

30.11.<br />

Stichtag zur Kündigung<br />

der KFZ Versicherung<br />

Am 30. November <strong>2016</strong> ist der Stichtag<br />

für den Wechsel von Kfz-Versicherungen.<br />

Mit Einhaltung der verpflichtenden<br />

einmonatigen Kündigungsfrist<br />

muss die Kfz-Haftpflichtversicherung<br />

(Autoversicherung) spätestens zum 30.<br />

November gekündigt werden, damit der<br />

Wechsel zum Jahresende möglich ist.<br />

Endet die Versicherung vertraglich nicht<br />

zum Ende des Kalenderjahrs, gilt dementsprechend<br />

ein anderer Stichtag für<br />

den Wechsel der Kfz-Versicherung. Ein<br />

Sonderkündigungsrecht nach einer Beitragserhöhung<br />

oder einem Schadensfall<br />

besteht immer.<br />

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HALLOWEEN<br />

Gruselspaß<br />

für Kinder<br />

Flederm<br />

a u s<br />

Tischdeko<br />

Zombies ziehen schlurfend durch Hamburgs Straßen. Neben<br />

ihnen lassen Vampire ihren schwarzen Umhang flatternd<br />

im Wind wehen, während Gespenster ihre schaurigen<br />

Rufe durch die Nacht hallen lassen. Sie ziehen von Tür zu<br />

Tür und haben nur eines im Sinn: Süßigkeiten. Bald heißt<br />

es wieder „Süßes oder Saures“, denn am 31. Oktober ist<br />

wieder Halloween. Es ist einer der schönsten „Feiertage“<br />

für viele Kinder. Damit ihr diesen auch ordentlich mit euren<br />

Kindern zelebrieren könnt, haben wir für die Kleinen<br />

tolle Bastelanleitungen für schaurig schöne Fledermäuse<br />

und ein Gruselgespenst und für die Großen, ein tolles<br />

Rezept für den perfekten Halloween-Kuchen.<br />

Bastelzeit: <strong>10</strong> Minuten<br />

Du benötigst:<br />

• 1 Toilettenpapier / Küchenrolle<br />

• 1 schwarzes Tonpapier<br />

• Bleistift, schwarzer + roter Filzstift, Schere, Bastelkleber<br />

Step by step:<br />

1. Toilettenpapierrolle an beiden Seiten der oberen Öffnung nach innen einknicken,<br />

Tipp: mit der Küchenrolle erhalten wir gleich zwei Fledermäuse auf einmal. Dafür<br />

die Küchenrolle in der Mitte durchschneiden, sodass zwei „Spitzen“ als Ohren<br />

entstehen.<br />

2. Mit dem schwarzen Filzstift Augen, Mund und Zähne aufmalen – den roten<br />

Filzstift benutzen wir anschließend für die Wangen.<br />

3. Mit dem Bleistift Flügel auf das schwarze Tonpapier zeichnen und mit der Schere<br />

ausschneiden, diese mithilfe des Bastelklebers auf der Rückseite der Fledermaus<br />

befestigen.<br />

Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt - natürlich können wir die Fledermaus<br />

auch ganz schwarz anmalen – dafür eignet sich am besten Acrylfarbe<br />

(gibt’s im Bastelbedarf). Als Augen werden dann „Wackelaugen“ (gibt’s auch<br />

im Bastelbedarf) aufgeklebt und z.B. ein Silberstift für den Mund benutzt.<br />

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HALLOWEEN<br />

Gespenster<br />

aus Bechern<br />

Bastelzeit:<br />

<strong>10</strong>-15 Minuten<br />

Du benötigst:<br />

• 1 Papp- oder Plastikbecker<br />

• 1 weißes Blatt Papier<br />

• Krepp-Papier (falls nicht zur Hand weiße Servietten, Küchenrolle oder Toilettenpapier)<br />

• Bleistift, Edding, Schere, Tesa und Paketschnur<br />

Step by step:<br />

1. Krepp-Papier in <strong>10</strong> ca. 1 cm breite und 20 cm lange Streifen schneiden.<br />

2. Die Streifen mit Tesa (natürlich ginge auch ein Bastelkleber) am inneren Rand<br />

des Bechers festkleben.<br />

3. Nun mit einer Schere zwei kleine Löcher links und rechts in die Seite des Bechers<br />

schneiden (hier kommen später die Arme rein), ein weiteres kommt oben in<br />

den Boden (hier kommt später die Paketschnur zur Befestigung durch).<br />

4. Mit dem Bleistift auf dem weißen Papier zwei Arme skizzieren, anschließend<br />

ausschneiden und vorsichtig in die vorgesehenen Löcher schieben. Auf der Innenseite<br />

ggf. mit Tesa fixieren.<br />

5. Unser Gespenst bekommt jetzt noch ein Gesicht: mit dem Edding zwei Augen<br />

und einen Mund aufmalen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!<br />

6. Zum Schluss machen wir eine Schlaufe in die Paketschnur und fädeln diese<br />

durch das obere Loch. Von Innen wieder mit Tesa fixieren damit wir unser Gespenst<br />

noch aufhängen können.<br />

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SPECIAL GUEST<br />

Russischer Zupfkuchen<br />

Halloween Kürbisgesicht<br />

Du benötigst:<br />

Springform, 26 cm,<br />

ca. 12 Kuchenstücke<br />

Backzeit: 50-60 Minuten<br />

Standzeit: 60 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Für den Mürbteig:<br />

• 375 g Weizenmehl<br />

• 200 g weiche Butter<br />

oder Margarine<br />

• 200 g Zucker<br />

• 50 g Kakaopulver<br />

• 3 TL Backpulver<br />

• 2 Pck.Vanillezucker<br />

• 1Ei<br />

Für die Füllung:<br />

• 500 g Quark (20% Fettanteil)<br />

• 250 g Zucker<br />

• 250 g flüssige Butter<br />

• 3 Eier<br />

• 1 Pck. Vanillezucker<br />

• 1 Pck. Vanillepudding Pulver<br />

Zubereitung:<br />

1. Für den Mürbteig Mehl, Kakao- und<br />

Backpulver in einer Rührschüssel vermischen.<br />

Die übrigen Zutaten hinzufügen und mit<br />

einem Handrührgerät mit dem Knethaken<br />

zu einem glatten Teig verkneten. Zu<br />

einer Kugel geformt und in Frischhaltefolie<br />

gewickelt für ca. 60 Minuten im<br />

Kühlschrank ruhen lassen.<br />

2. Backofen auf 180° C Ober- und Unterhitze<br />

vorheizen. Springform mit Butter<br />

einfetten.<br />

Etwa die Hälfte des Teiges auf dem<br />

Springformboden ausrollen. Vom übrigen<br />

Teig knapp die Hälfte zu einer ca.<br />

25 cm langen Rolle formen und am inneren<br />

Rand der Springform mit den Fingern<br />

andrücken, sodass ein ca. 2 cm hoher<br />

Rand entsteht. Den restlichen Teig<br />

wieder kühlstellen.<br />

3. Für die Füllung sämtliche Zutaten mit<br />

einem Schneebesen zu einer cremigen<br />

Masse verrühren.<br />

Die Quarkmasse in die Springform füllen<br />

und glattstreichen. Restlichen Teig<br />

auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche<br />

dünn ausrollen. Gewünschte Form des<br />

Halloween Kürbisgesichts mit einem<br />

scharfen Messer und etwas Fingerspitzengefühl<br />

ausschneiden.<br />

Tipp: im Fachhandel gibt es dafür auch<br />

Schablonen oder weitere Ausstechformen<br />

wie z.B. Gespenster, Katzen<br />

usw., der Fantasie sind also keine Grenzen<br />

gesetzt. Diese auf der Quarkmasse<br />

wie gewünscht platzieren.<br />

Im Backofen auf mittlerer Schiene ca.<br />

50-60 Minuten backen, danach in der<br />

Form auf einem Kuchenrost erkalten<br />

lassen. Tipp: Den Kuchen beim Backvorgang<br />

mit Alufolie bedecken, so wird<br />

er garantiert nicht zu dunkel! (vp)<br />

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ESSEN & TRINKEN<br />

Es ist<br />

Grünkohlzeit<br />

Wenn es draußen kälter wird, kommt er wieder auf den<br />

Tisch: Grünkohl. Besonders in Norddeutschland ist er sehr<br />

beliebt. Wir haben für euch ein tolles Rezept, mit dem ihr<br />

dieses leckere Gericht einfach nachkochen könnt.<br />

Zutaten:<br />

2 Zwiebeln in Würfel<br />

2 EL Butterschmalz<br />

ca. 1 kg Grünkohl (mein Tipp: der von<br />

Lüders aus der Dose)<br />

Kasseler<br />

Mettenden<br />

Schweinebacke<br />

Salz, Pfeffer, Zucker zum abschmecken<br />

Mettenden und Schweinebacke dürfen<br />

nicht zu lange kochen. Die Schweinebacke<br />

wird zu weich und die Mettenden<br />

trocken. Nach einer Zeit die beiden<br />

rausnehmen und beiseitestellen. Wenn<br />

der Grünkohl fertig ist, mit Salz, Pfeffer<br />

und ein bisschen Zucker abschmecken.<br />

Vor dem Servieren, die Mettenden und<br />

die Schweinebacke nochmal zugeben,<br />

damit es wieder heiß wird.<br />

In einem großen Topf oder einem Bräter<br />

das Butterschmalz erhitzen. Zwiebeln<br />

darin anschwitzen. Den Grünkohl abtropfen<br />

lassen, und mit der Hand überschüssige<br />

Flüssigkeit herausdrücken.<br />

Etwas klein schneiden und zu den Zwiebeln<br />

in den Topf geben. Einen Augenblick<br />

mit anschwitzen lassen und dann<br />

mit etwas Wasser aufgießen. Mettenden,<br />

Kasseler und Schweinebacke mit<br />

in den Topf geben und köcheln lassen.<br />

Dazu schmecken Röstkartoffeln sehr<br />

gut.Wer mag, kann zum Servieren auch<br />

Zucker reichen. Viele Norddeutsche<br />

streuen sich gerne etwas Zucker über<br />

den Grünkohl.<br />

Guten Appetit<br />

Die <strong>Wat</strong> los? – Redaktion wünscht euch<br />

einen leckeren Herbst und eine gemütliche<br />

Vorweihnachtszeit.<br />

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VORSCHAU<br />

Das erwartet euch in der<br />

nächsten <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Foto: Paramount Pictures<br />

„<strong>Wat</strong> <strong>Los</strong>?“ bei der Premiere des neuen Tom Cruise-Films<br />

„Jack Reacher - Kein Weg zurück“.<br />

Das beste zum Fest.<br />

Tolle Tipps und<br />

Rezepte für die<br />

schönsten Zeit des<br />

ganzen Jahres:<br />

Weihnachten.<br />

Und alles für eine tolle<br />

Silverster-Party.<br />

Comedian Markus Maria<br />

Profitlich im Interview<br />

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