Dialog mit Titorelli Analyse des Scheiterns Unterschiedliche ...

TITORELLI IN HEIDELBERG
KAFKAS WORTLAUT = EIN KAFKAESKER DIALOG ?
Grubach und Bürstner klettern runter. Gehen ins Publikum.
Das Licht geht auf Lichtschranke an, wenn Bürstner und Grubach die Tribüne betreten.
K und U-Richter gucken aus dem Fenster.
U-Richter: Verzeihen Sie…Auch diese Mädchen gehören zum Gericht.
K: Wie!!!!!
U-Richter: Es gehört ja alles zum Gericht…Sie scheinen noch keinen Überblick über
das Gericht zu haben…Da Sie aber unschuldig sind, werden Sie ihn auch nicht
benötigen. Ich allein hole Sie heraus
K: Wie wollen Sie das tun…
U-Richter: Ich habe vergessen Sie zu fragen, welche Art der Befreiung Sie wünschen. Es
gibt drei Möglichkeiten, nämlich die wirkliche Freisprechung, die scheinbare
Freisprechung und die Verschleppung
K: Ich glaube, Sie widersprechen sich…
U-Richter: Ich weiß von keiner wirklichen Freisprechung, wohl aber von vielen
Beeinflussungen…unzählbare Prozesse habe ich in wichtigen Stadien
angehört und soweit sie sichtbar sind verfolgt, und – ich muss es zugeben –
nicht einen einzigen wirklichen Freispruch erlebt.
K: Keinen einzigen Freispruch also…Das bestätigt die Meinung, die ich von dem
Gericht schon habe: Ein einziger Henker könnte das ganze Gericht ersetzen.
U-Richter: Sie dürfen nicht verallgemeinern...ich habe ja nur von meinen Erfahrungen
gesprochen.
K: Das genügt doch! Sehn wir also von der wirklichen Freisprechung ab, Sie
erwähnten aber noch zwei andere Möglichkeiten. Die scheinbare
Freisprechung und die Verschleppung…
U-Richter: Wollen Sie aber nicht ehe wir davon reden, das Hemd ausziehen, es ist Ihnen
wohl immer noch heiß.
K: Ja…es ist fast unerträglich.
G/B: Er hat sein Hemd ausgezogen.
U-Richter: Die Mädchen glauben, dass ich Sie malen werde und das Sie sich deshalb
ausziehen.
K: Die zwei andern Möglichkeiten! Was ist damit!