INSIDER Osnabrück // November 2016 // No. 400
Todesfalle Osnabrücker Wall: Warum nehmen die Unfälle kein Ende? // Studenten im Schimmel? Hermann-Ehlers-Haus in der Kritik // Clueso im Promi-Talk // Campus-News: Alle hassen Erstis - oder? // Im Test: Süßkartoffel-Pommes in OS // Das gallische Dorf muckt auf - Der VfL vorm Nachbarschaftsduell gegen Lottes Pokalhelden // + Club-Kultur, Szene-News, Verlosungen, Event-Kalender & Entertainment-Tipps...
Todesfalle Osnabrücker Wall: Warum nehmen die Unfälle kein Ende? // Studenten im Schimmel? Hermann-Ehlers-Haus in der Kritik // Clueso im Promi-Talk // Campus-News: Alle hassen Erstis - oder? // Im Test: Süßkartoffel-Pommes in OS // Das gallische Dorf muckt auf - Der VfL vorm Nachbarschaftsduell gegen Lottes Pokalhelden // + Club-Kultur, Szene-News, Verlosungen, Event-Kalender & Entertainment-Tipps...
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Todesfalle <strong>Osnabrück</strong>er Wall<br />
Warum nehmen die schweren Unfälle kein Ende?<br />
Die Hiobsbotschaften reißen in diesen Wochen<br />
nicht ab. Polizeimeldungen wie diese hier sind<br />
in <strong>Osnabrück</strong> in diesem Jahr leider keine Seltenheit:<br />
„An der Ecke Benzstraße/Prof.-Porsche-Straße<br />
kam es zu einem Verkehrsunfall,<br />
bei dem ein Fußgänger schwer verletzt wurde.<br />
Der Fahrer eines Bremer Sattelzuges bog gegen<br />
07.05 Uhr von der Benzstraße nach links<br />
in die Prof.-Porsche-Straße ab und übersah<br />
dabei einen 47-jährigen Fußgänger, der bei<br />
grüner Ampelphase die Straße überquerte.<br />
Der <strong>Osnabrück</strong>er wurde vom Lkw angefahren,<br />
stürzte und zog sich dabei schwere Verletzungen<br />
zu. Mit einem Rettungswagen wurde er ins<br />
Krankenhaus gebracht.“<br />
Schwere Unfälle im Wochentakt:<br />
Wer ist schuld?<br />
Therme, Sauna und Wellness ...<br />
... als Geschenkpaket!<br />
Freude schenken und Danke sagen!<br />
Zu jedem Anlass, das ganze Jahr!<br />
Nahezu im Wochentakt geschehen aktuell mitten<br />
in der Innenstadt Verkehrsunfälle, die immer<br />
häufiger auch Menschenleben fordern. Vor<br />
allem rund um den zentralen Verkehrswall<br />
der City lauern unzählige, unübersichtliche<br />
Gefahrenstellen. Besonders<br />
das Duell tonnenschwerer Lastwagen<br />
gegen schwache Verkehrsteilnehmer<br />
wie Fahrradfahrer oder Fußgänger<br />
wird viel zu häufig ausgetragen. Doch<br />
woran liegt das? An der schlechten<br />
Verkehrsplanung? Zu engen Kreuzungen?<br />
Unaufmerksamen Radfahrern und<br />
Fußgängern? Oder Lkw-Fahrern, die<br />
unkonzentriert hinterm Steuer sitzen?<br />
Eine klare Antwort auf diese Kernfrage<br />
wurde bislang leider nicht gefunden. Eine<br />
Möglichkeit wäre, Lkw komplett aus dem<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Innenstadtverkehr zu verbannen.<br />
Eine andere, den Verkehr künstlich zu verlangsamen.<br />
So zum Beispiel an der sogenannten<br />
„Todeskreuzung“ am Johannistorwall, wo<br />
der Verkehr jetzt einspurig fließt, um derartige<br />
Unglücksfälle künftig zu vermeiden. Doch:<br />
Werden tödliche Unfälle dadurch tatsächlich<br />
vermieden oder entstehen bloß neue Staus,<br />
die die Umwelt und Nerven aller <strong>Osnabrück</strong>er<br />
belasten?<br />
Technische Lösungen wären da<br />
Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte<br />
Trixie-Spiegel. Diese hat ein Betroffener entwickelt:<br />
Ulrich Willburger. Dessen Tochter wurde<br />
1994 im Alter von zwölf Jahren von einem<br />
abbiegenden Betonmischer überrollt. Seitdem<br />
sitzt sie im Rollstuhl, musste<br />
25 Operationen über sich ergehen<br />
lassen. Vater Willburger<br />
entwickelte daraufhin einen<br />
gewölbten Spiegel, der an Ampeln<br />
angebracht werden kann.<br />
Vom Sattelschlepper aus hat der<br />
Fahrer dadurch eine Rundumsicht.<br />
Dennoch fänden sich die<br />
Trixie-Spiegel – obwohl gerade<br />
einmal rund 50 Euro teuer – nur<br />
an wenigen deutschen Kreuzungen.<br />
Auch in <strong>Osnabrück</strong> gibt es<br />
ein paar, aber leider noch viel zu<br />
wenige, wie die jüngsten Unfälle<br />
belegen. Auch elektronische Tote<br />
Winkel-Warnsysteme haben<br />
sich bei den Spediteuren bislang<br />
leider nicht flächendeckend<br />
durchgesetzt. Kostengründe<br />
und Ignoranz sind die Gründe<br />
hierfür. Denn, so traurig es<br />
klingt: Das System kostet einen<br />
Spediteur pro Lkw etwa 1.000<br />
Euro. Ein toter Radfahrer kostet<br />
den Spediteur nichts. Denn da<br />
zahlt die Versicherung.<br />
Zwei Zauberworte:<br />
Aufmerksamkeit und Rücksicht<br />
Wenn Technik und Innovation demnach schon<br />
kaum helfen, bleibt nur eins: Gegenseitige<br />
Rücksichtnahme! Wer schlau ist, steigt vom<br />
Fahrrad ab und lässt den Lkw vorbei. Auch<br />
dann, wenn er Grün hat und im Recht ist. Denn<br />
was sind schon ein paar Sekunden Zeit gegenüber<br />
dem eigenen oder anderer Leute Leben?<br />
Auch die Stadt <strong>Osnabrück</strong> hat bereits mit einer<br />
Plakatkampagne begonnen, obwohl diese mit<br />
Slogans wie „Dank Umsicht gute Aussichten<br />
– <strong>Osnabrück</strong> sagt danke für Rücksicht im<br />
Tote Winkel: Lkw-Fahrer können die gelben<br />
Bereiche nicht einsehen. Eine große Gefahr!<br />
Straßenverkehr“ noch viel zu wage und wenig<br />
greifbar ist. Vor allem im Vergleich zu den<br />
drastischen Warnhinweisen auf Zigarettenschachteln.<br />
Ein weiteres Pilotprojekt sind die<br />
sogenannten „Sharrows“ auf der Lotter Straße.<br />
Dabei handelt es sich um Fahrrad-Abbildungen<br />
mitten auf dem Asphalt, die die <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Radfahrer dazu verleiten sollen dort mittig zu<br />
fahren, um riskante Überholmanöver und Gefahrensituationen<br />
auf der engen Ausfallstraße<br />
vorzubeugen. Ein Fahrradstreifen ist dort aus<br />
Platzgründen nicht möglich. Eine Maßnahme,<br />
die auf den ersten Blick kurios erscheint, in<br />
anderen Städten aber bereits zu mehr Sicherheit<br />
geführt hat. In Bayern startete schon Ende<br />
2014 die großflächige Polizei-Kampagne „Abbieger<br />
– Augenblick bitte!“ mit entsprechenden<br />
Imagevideos und großer medialer Aufmerksamkeit.<br />
So etwas kostet natürlich<br />
eine ganze Menge Geld, aber<br />
am Ende können vielleicht auch in<br />
<strong>Osnabrück</strong> viele Menschenleben<br />
gerettet werden! So wie bislang<br />
jedenfalls kann und sollte es in der<br />
Friedensstadt nicht weitergehen.<br />
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