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Präsentation: Aktuelle Marktlage und zukünftige Trends im Stahlmarkt

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Dr. Uwe Perlitz<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Marktlage</strong> <strong>und</strong> <strong>zukünftige</strong><br />

<strong>Trends</strong> <strong>im</strong> <strong>Stahlmarkt</strong><br />

November 2009<br />

Think Tank der Deutsche Bank Gruppe


<strong>Stahlmarkt</strong> – Agenda<br />

1 Weltwirtschaftliches Umfeld<br />

2 Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

3 Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

4 Fazit


1<br />

Weltwirtschaftliches Umfeld<br />

Stark zyklische Stahlproduktion in EU-27<br />

EU-Stahlproduktion: Wachstum<br />

insgesamt unter BIP<br />

% gg. Vj.<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

Rohstahlproduktion BIP<br />

Quellen: IISI, Oxford Economics, DB Research<br />

Seite 3<br />

� In letzten zehn Jahren starke<br />

Produktionsschwankungen; aber<br />

insgesamt lag Zuwachs unter BIP-<br />

Wachstumsrate


1<br />

Weltwirtschaftliches Umfeld<br />

Enger Zusammenhang zwischen Industrie- <strong>und</strong><br />

Rohstahlproduktion<br />

EU-Industrieproduktion best<strong>im</strong>mt<br />

Höhe des Rohstahlausstoßes<br />

x-Achse: Industrieproduktion, %<br />

y-Achse: Rohstahlproduktion, %<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

y = 1,42x - 2,25<br />

R² = 0,46<br />

-4 -2 0 2 4 6<br />

Quellen: Oxford Economics, IISI<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

Seite 4<br />

� Jährliches Wachstum 1998<br />

bis 2003<br />

– Industrieproduktion: +1,5%<br />

– Rohstahlerzeugung: +0,2%<br />

� 2003 bis 2008<br />

– Industrieproduktion: +1,9%<br />

– Rohstahlerzeugung: +0,7%


<strong>Stahlmarkt</strong> – Agenda<br />

1 Weltwirtschaftliches Umfeld<br />

2 Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

3 Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

4 Fazit


2<br />

Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

Weltrohstahlerzeugung nahm seit 1998 rasant zu<br />

Mio. Tonnen<br />

Quelle: IISI<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

2007/1998<br />

1998 2007 % p.a.<br />

EU-27 191,1 209,7 1,0<br />

Deutschland 44,0 48,6 1,1<br />

Italien 25,7 31,6 2,3<br />

Frankreich 20,1 19,3 -0,5<br />

Großbritannien 17,3 14,3 -2,1<br />

Spanien 14,8 19,0 2,8<br />

74<br />

GUS 74,0 124,2 5,9<br />

Russland 43,8 72,4 5,7<br />

Nordamerika 129,9 132,6 0,2<br />

USA 98,7 98,1 -0,1<br />

Südamerika 36,1 48,2 3,3<br />

Brasilien 25,8 33,8 3,1<br />

761,9<br />

Asien 297,9 761,9 11,0<br />

China 114,6 494,9 17,7<br />

Japan 93,5 120,2 2,8<br />

Indien 23,5 53,1 9,5<br />

777,3<br />

Welt 777,3 1.351,3 6,3<br />

Seite 6<br />

� Von 1998 bis 2007 Anstieg um 6%<br />

p.a. auf 1,4 Mrd. Tonnen<br />

� Überproportionaler Zuwachs in<br />

Asien mit 11% p.a.<br />

� In GUS, EU-27 <strong>und</strong> Nord-/Südamerika<br />

Entwicklung unter dem<br />

Durchschnitt


2<br />

Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

Weltrohstahlausstoß steigt in vergangenen zehn Jahren<br />

um rd. 5% p.a.<br />

Starkes Wachstum in Asien<br />

Rohstahlausstoß, 1998=100<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />

Quelle: IISI<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

EU-27 GUS Asien<br />

Nordamerika Südamerika Welt<br />

Seite 7<br />

� Stärkstes Wachstum der<br />

Rohstahlproduktion in Asien mit<br />

jährlich 9,7%<br />

� Deutliche Zunahmen auch in GUS<br />

<strong>und</strong> Südamerika mit 4,4% bzw. 2,8%<br />

p.a.<br />

� In EU-27 nur unterdurchschnittliche<br />

Entwicklung (+0,4% p.a.)<br />

� In Nordamerika sogar Rückgang der<br />

Rohstahlproduktion (-0,4% p.a.)


2<br />

Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

Weltweit große regionale Verschiebungen bei Rohstahlerzeugung<br />

EU-27 deutlicher Verlierer bei Rohstahlerzeugung<br />

Anteile an Rohstahlproduktion, 1998, in %<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

16.7<br />

4.6<br />

6.3<br />

38.3<br />

24.6<br />

9.5<br />

EU-27 GUS Asien<br />

Nordamerika Südamerika Andere<br />

Seite 8<br />

Anteile 2008, in %<br />

9.4<br />

3.5<br />

7.2<br />

56.4<br />

14.9<br />

8.6<br />

EU-27 GUS Asien<br />

Nordamerika Südamerika Andere<br />

Quellen: IISI, DB Research


2<br />

Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

Europäer fallen be<strong>im</strong> weltweiten Rohstahlausstoß<br />

zurück<br />

Die wichtigsten rohstahl-<br />

produzierenden Länder<br />

1998, Ausstoß in '000 Tonnen<br />

China 114.588<br />

USA 98.658<br />

Japan 93.548<br />

Deutschland 44.046<br />

Russland 43.822<br />

Südkorea 39.896<br />

Brasilien 25.760<br />

Italien 25.714<br />

Ukraine 24.445<br />

Indien 23.480<br />

Quelle: IISI<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

Seite 9<br />

2008, Ausstoß in '000 Tonnen<br />

China 500.488<br />

Japan 118.738<br />

USA 91.490<br />

Russland 68.500<br />

Indien 55.050<br />

Südkorea 53.488<br />

Deutschland 45.833<br />

Ukraine 37.100<br />

Brasilien 33.713<br />

Italien 30.477


2<br />

Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

Konzentrationsgrad in globaler Stahlindustrie noch<br />

gering<br />

Die weltweit zehn größten<br />

Stahlunternehmen<br />

2008<br />

Quelle: IISI<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

Rohstahl-<br />

Unternehmen Land erzeugung<br />

Mio. Tonnen<br />

ArcelorMittal Luxemburg 101,6<br />

Nippon Steel Japan 37,5<br />

Baosteel China 35,4<br />

Hebei Steel China 33,3<br />

JFE Steel Japan 32,4<br />

POSCO Südkorea 31,7<br />

Wuhan Steel China 27,7<br />

Tata Steel Indien 24,4<br />

Shandong Steel China 23,8<br />

US Steel USA 23,2<br />

� ArcelorMittal größter Hersteller (rd. 102<br />

Mio. Tonnen); Weltmarktanteil 8%<br />

� Die zehn bedeutendsten Hersteller<br />

repräsentieren einen Rohstahlausstoß<br />

von knapp einem Drittel der Weltproduktion<br />

gg. 70% in der Automobilindustrie<br />

� Konzentrationsprozess in der Stahlindustrie<br />

dürfte sich fortsetzen<br />

Seite 10


2<br />

Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

Rohstahlerzeugung 2009 deutlich <strong>im</strong> Minus – aber<br />

Talsohle erreicht<br />

Überproport. Einbruch der Rohstahlproduktion<br />

in EU-27<br />

% gg. Vj.<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

2008 2009<br />

Quelle: IISI<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

EU-27 Asien Welt<br />

Seite 11<br />

� Rohstahlerzeugung liegt Anfang<br />

2009 weltweit um ein Fünftel unter<br />

Vorjahr<br />

� EU: starker Einbruch um über 40%<br />

� Asien: relativ geringes Minus


2<br />

Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

Weltrohstahlerzeugung wächst bis 2020 langsamer<br />

% p.a.<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

-4<br />

-8<br />

-12<br />

Quellen: IISI, DB Research<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

EU-27 Asien Welt<br />

1998-2007 2008-2010 2011-2015 2016-2020<br />

Seite 12


2<br />

Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

Rohstahlerzeugung wächst von 2009 bis 2020 weltweit<br />

um 5% p.a.<br />

Entwicklung in EU nur<br />

unterdurchschnittlich<br />

Rohstahlausstoß, 1998=100<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

1998 2003 2008 2013 2018<br />

Quellen: IISI, DB Research<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

EU-27 Welt Asien<br />

Seite 13<br />

� Rohstahlerzeugung p.a.:<br />

– 1998 bis 2008:<br />

– Welt: +6%<br />

– Asien: +10%<br />

– EU-27: +0,5%<br />

– 2009 bis 2020:<br />

– Welt: +5%<br />

– Asien: +8%<br />

– EU-27: +0,5%


2<br />

Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

Nach Einbruch legt Rohstahlerzeugung wieder zu<br />

Überproportionale Entwicklung der<br />

Rohstahlherstellung in Asien<br />

% p.a.<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

EU-27 Asien Welt<br />

1998/<br />

2007 1,0 11,0 6,3<br />

2008/<br />

2010 -10,1 4,5 -1,3<br />

2011/<br />

2015 0,5 6 3<br />

2016/<br />

2020 0,5 8 6<br />

Quelle: IISI, DB Research<br />

Seite 14<br />

� In EU-27 stärkster Einbruch der<br />

Rohstahlproduktion <strong>und</strong> nur<br />

marginale Erholung<br />

� Asien merkliche Abkühlung der<br />

Wachstumsrate 2008/2010 <strong>und</strong><br />

wieder merkliches Wachstum<br />

erwartet<br />

� Weltrohstahlerzeugung erreicht<br />

2020 ca. 2 Mrd. Tonnen (2010:<br />

1,3 Mrd. Tonnen)


2<br />

Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

EU-27 be<strong>im</strong> Stahlverbrauch pro Kopf vorn<br />

Hoher Stahlverbrauch pro Kopf<br />

in Industrieländern<br />

Kilogramm, Fertigerzeugnisse<br />

EU-27<br />

GUS<br />

Nordamerika<br />

Südamerika<br />

Asien<br />

Welt, insg.<br />

Quelle: Worldsteel Association<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

0 100 200 300 400<br />

1998 2008<br />

Seite 15<br />

� Stahlverbrauch pro Kopf in EU-27<br />

weltweit am höchsten<br />

� Auch in Nordamerika überdurchschnittlich<br />

� In Asien <strong>und</strong> GUS etwa <strong>im</strong> Weltdurchschnitt<br />

� In Südamerika am geringsten


2<br />

Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

Stranggussanteil Gradmesser der Modernität<br />

Hoher Stranggussanteil an Rohstahlerzeugung<br />

in EU-27<br />

%<br />

EU-27<br />

GUS<br />

Nordamerika<br />

Südamerika<br />

Asien<br />

Welt, insg.<br />

Quelle: IISI<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

0 20 40 60 80 100<br />

1998 2008<br />

Seite 16<br />

� Stranggussanteil in Nordamerika<br />

<strong>und</strong> EU-27 sehr hoch<br />

� Nachholbedarf in GUS


<strong>Stahlmarkt</strong> – Agenda<br />

1 Weltwirtschaftliches Umfeld<br />

2 Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

3 Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

4 Fazit


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

Vier Branchen repräsentieren 60% der Stahlnachfrage<br />

In EU-27 Hauptabnehmerbranchen<br />

für Stahl <strong>im</strong> Abschwung<br />

Produktion, 2005=100<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

Automobilindustrie Maschinenbau<br />

Schiffbau Bauwirtschaft<br />

Quelle: EUROSTAT<br />

Seite 18<br />

� 1998 bis 2007 p.a.:<br />

– Automobilindustrie: +4%<br />

– Maschinenbau: +3%<br />

– Bauwirtschaft: +2%<br />

– Schiffbau: -0,5%<br />

� 2009/2008 (1. Hj.) gg. Vj.:<br />

– Automobilindustrie: -36%<br />

– Maschinenbau: -22%<br />

– Schiffbau: -10%<br />

– Bauwirtschaft: -9%


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

Automobilindustrie in EU-27 zweitwichtigster Nachfrager<br />

nach Stahlerzeugnissen<br />

Marginales Wachstum der Kfz-<br />

Produktion in EU-27<br />

Mio. Stück<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

2000 2005 2007 2008 2009<br />

Andere China Japan USA EU-27<br />

Quelle: VDA<br />

Seite 19<br />

� Automobilindustrie legte 2000 bis<br />

2007 um 3% p.a. zu<br />

– Mit +1% nur unterprortionales<br />

Wachstum in EU-27<br />

– Wachstumsboom in China mit jährlich<br />

etwa ein Fünftel<br />

– Rückläufige Herstellung in USA<br />

� 2009/2008<br />

– Welt: -24%; EU-27: -24%<br />

– China: +15%; USA: -33%


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

EU-Schiffbau kann sich nicht behaupten<br />

EU-27 verliert Marktanteile <strong>im</strong><br />

Schiffbau<br />

Fertiggestellte Schiffe,1998=100<br />

1,400<br />

1,200<br />

1,000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Quelle: VSM<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

EU-27 Südkorea Japan<br />

China Welt, insg.<br />

Seite 20<br />

� Zahl der fertiggestellten Schiffe<br />

geht in EU-27 um jährlich 1,5%<br />

zurück (Welt insgesamt: +8,6%<br />

p.a.)<br />

� Fertigungsboom in China: +28%<br />

p.a.<br />

� Auch Südkorea <strong>und</strong> Japan legten<br />

noch deutlich zu +12% bzw. +5%<br />

p.a.


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

Alternative Energien gewinnen an Bedeutung<br />

Installierte Windenergie<br />

nahm in EU-27 rasant zu<br />

in '000 MW<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />

Quelle: EWEA<br />

Seite 21<br />

� In vergangenen zehn Jahren<br />

deutliche Zunahme der<br />

installierten Windenergie um<br />

jährlich ein Fünftel<br />

� 2008/2007 Abschwächung der<br />

Wachstumsrate – aber mit 15%<br />

<strong>im</strong>mer noch sehr hoch


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

Rohstahlproduktion in EU-27 zuletzt mit 5% deutlich <strong>im</strong><br />

Minus<br />

Unterschiedliche Entwicklung der<br />

Rohstahlproduktion<br />

1998=100<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

Quelle: IISI<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

EU-15 EU-MOEL<br />

Seite 22<br />

� Entwicklung der<br />

Rohstahlproduktion in EU-15<br />

besser als in EU-MOEL<br />

– 1998 bis 2008<br />

– EU-15: +0,5% p.a.<br />

– MOEL: -0,3% p.a.<br />

– 2008/2007<br />

– EU-15: -4%<br />

– MOEL: -12%


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

Deutschland in EU-27 wichtigster Rohstahlproduzent<br />

DE kann Rohstahl-Marktanteil in EU-27<br />

halten<br />

Anteile 1998, in %<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

36.0<br />

7.8<br />

9.1<br />

10.5<br />

23.1<br />

13.5<br />

Deutschland Italien Frankreich<br />

Großbritannien Spanien Andere<br />

Seite 23<br />

Anteile 2008, in %<br />

36.2<br />

9.6<br />

6.8<br />

9,0<br />

23.1<br />

15.3<br />

Deutschland Italien Frankreich<br />

Großbritannien Spanien Andere<br />

Quellen: IISI, DB Research


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

In EU-15 nur marginale Zunahme der<br />

Rohstahlproduktion<br />

In EU-15 ES starkes Wachstum<br />

der Rohstahlproduktion<br />

1998=100<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Quelle: IISI<br />

Deutschland Italien Spanien Frankreich<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

Seite 24<br />

� Rohstahlerzeugung<br />

– 1998 bis 2007 p.a.:<br />

– EU-15: +1%<br />

– Spanien: +3% – Italien: +2,5%<br />

– Deutschland: +1% – Frankreich:<br />

-0,5%<br />

– 2008/2007:<br />

– EU-15: -4%<br />

– Spanien: +0,5% – Italien: -3,5%<br />

– Frankreich: -4% – Deutschland: -6%


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

Einbruch der Rohstahlproduktion in EU-MOEL höher als<br />

in EU-15<br />

In EU-MOEL legte SK deutlich zu<br />

Rohstahlproduktion, 1998=100<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />

Quelle: IISI<br />

Polen Tschechien Rumänien Slowakei<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

Seite 25<br />

� Rohstahlerzeugung<br />

– 1998 bis 2007 p.a.:<br />

– EU-MOEL: +1%<br />

– Slowakei: +4,5% – Tschechien:<br />

+0,9%<br />

– Polen: +1% – Rumänien: -2,5%<br />

– 2008/2007:<br />

– EU-MOEL: -12%<br />

– Rumänien: -19% – Slowakei: -12%<br />

– Tschechien: -9% – Polen: -9%


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

Stahlaußenhandel der EU-27 gewann in vergangenen<br />

zehn Jahren an Fahrt<br />

Stahl<strong>im</strong>porte der EU-27 wuchsen<br />

zuletzt schneller als -exporte<br />

1998=100<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Quelle: IISI<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

Export Import<br />

Seite 26<br />

� 1998 bis 2008 p.a.:<br />

– Stahlexporte: +3%<br />

– Stahl<strong>im</strong>porte: +4%<br />

� 2005 bis 2008<br />

– Stahl<strong>im</strong>porte wuchsen um durchschnittlich<br />

ca. 9%-Punkte stärker als<br />

Exporte


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

Produktivität der Stahlindustrie in EU-27 deutlich<br />

gestiegen<br />

In DE starker Produktivitätsanstieg<br />

der Stahlerzeugung<br />

Tonne Rohstahl je Mitarbeiter<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Quelle: WV Stahl<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

1960 1970 1980 1990 2000 2008<br />

Seite 27<br />

� Produktivität in Deutschland stark<br />

gestiegen – hohe Zuwächse auch<br />

in südwestlichen <strong>und</strong> südöstlichen<br />

EU-Ländern<br />

� Hoher Automatisierungsgrad,<br />

moderne Anlagen


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

Zahl der Stahl-Beschäftigten in Deutschland rückläufig<br />

Zahl der Beschäftigen stark<br />

schwankend<br />

% gg. Vj.<br />

3.0<br />

2.0<br />

1.0<br />

0.0<br />

-1.0<br />

-2.0<br />

-3.0<br />

-4.0<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

Stahlindustrie Industrie insg.<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />

Seite 28<br />

� Zahl der Stahl-Beschäftigten in<br />

letzten zehn Jahren stärker gesunken<br />

als in Industrie insgesamt –<br />

aber stark schwankend<br />

� Zunahme der Mitarbeiterzahl<br />

schwächte sich <strong>im</strong> 1. Hj. 2009<br />

gg. Vj. konjunkturbedingt ab


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

Materialkostenanteil in Stahlindustrie sehr hoch<br />

Kostenbelastung ausge-<br />

wählter Branchen DE (2007)<br />

Anteil am Bruttoproduktionsw ert in %<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

Energie Personal Material<br />

Erzeugung<br />

von<br />

Roheisen,<br />

Stahl u.<br />

Ferrolegierungen<br />

8,8 10,8 51,8<br />

Metallerzeugung<br />

<strong>und</strong> -bear-<br />

beitung 5,2 12,3 55,2<br />

Industrie,<br />

ges.<br />

1,8 17,3 44,3<br />

Seite 29<br />

� Personalkosten in Stahlindustrie<br />

gegenüber Industrie insgesamt nur<br />

unterdurchschnittlich<br />

� Kosten für Material <strong>und</strong> Energie<br />

deutlich über Industriedurchschnitt


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

Arbeitskosten in Schwellenländern gegenüber<br />

Westeuropa extrem niedrig<br />

Arbeitskosten* in Deutsch-<br />

land am höchsten<br />

2007, in EUR<br />

Indien 1<br />

China 2<br />

Bulgarien 2<br />

Russland 3<br />

Polen 6<br />

Slow akei 6<br />

Ungarn 7<br />

Tschechien 7<br />

Portugal 9<br />

Japan 18<br />

Spanien 20<br />

USA 23<br />

Italien 24<br />

Großbritannien 27<br />

Frankreich 32<br />

Deutschland 33<br />

* Arbeitskosten je geleistete Arbeitsst<strong>und</strong>e<br />

Quelle: IW<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

� Riesige Unterschiede bei Arbeitskosten<br />

zwischen Schwellenländern,<br />

ehemaligen Ostblockstaaten <strong>und</strong><br />

Westeuropa, ...<br />

� aber auch Produktivitätsdifferenzen<br />

<strong>und</strong> logistische Nachteile<br />

Seite 30


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

<strong>Trends</strong> <strong>im</strong> EU-<strong>Stahlmarkt</strong> I<br />

� Sinkender spezifischer Stahlverbrauch in entwickelten Volkswirtschaften<br />

(Trend zur Dienstleistungsgesellschaft, stahlintensive Infrastruktur gut<br />

ausgebaut)<br />

� Stärkerer Wettbewerb mit Anbietern aus GUS <strong>und</strong> Asien erwartet<br />

� Strukturverschiebung zugunsten von High-Tech-Stahl<br />

– Bedarf an Spezialstählen steigt: Tailored Blanks, HSD- <strong>und</strong> AHSS-Stahl sowie FR 30<br />

– Verringerung von Substitutionsverlusten gegenüber anderen Werkstoffen (Kunststoff,<br />

Aluminium, Keramik) angestrebt<br />

� Enge Partnerschaft zwischen Stahlindustrie <strong>und</strong> Abnehmern hilfreich<br />

� Noch kein Wettbewerbsnachteil durch EU-Emissionshandel<br />

� Aufbau von Stahlkapazitäten europäischer Unternehmen <strong>im</strong> Ausland<br />

– I.d.R. Anlagen für Upstream-Geschäft (aus Kostengründen) – Downstream-Prozess<br />

erfolgt vor Ort <strong>und</strong> trotz hoher Transportkosten in EU<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

Seite 31


3<br />

Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

<strong>Trends</strong> <strong>im</strong> EU-<strong>Stahlmarkt</strong> II<br />

� Innovationstreiber in EU nur in wenigen Bereichen<br />

– Kl<strong>im</strong>awandel: von EU-Kommission vorgegebene Verminderung der CO 2-Emissionen<br />

führt zu Investitionen (v.a. in Zement-, Glas- <strong>und</strong> Papierindustrie), die der Stahlindustrie<br />

zugute kommen<br />

– Umweltschutz: Umrüstung bestehender Hochofenanlagen auf Gasrecycling-Verfahren<br />

reduziert CO 2-Emissionen; zudem Stärkung der technologischen Führungsrolle der<br />

europäischen Stahlindustrie<br />

� Demgegenüber wenig Rückenwind von traditionellen Industrien<br />

– Bauwirtschaft: nur verhaltene Entwicklung; Automobilindustrie: Aussichten getrübt;<br />

Maschinenbau: lediglich moderates Wachstum; Schiffbau: Reparaturen <strong>und</strong><br />

Umbauten gewinnen an Bedeutung – lösen aber geringere Stahlnachfrage aus als<br />

Schiffsneubauten<br />

� Alles in allem kann in der Branche unterdurchschnittliches Wachstum nicht<br />

verhindert werden – EU-27 bleibt dennoch bedeutender Stahlstandort<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

Seite 32


<strong>Stahlmarkt</strong> – Agenda<br />

1 Weltwirtschaftliches Umfeld<br />

2 Rohstahlerzeugung heute <strong>und</strong> morgen<br />

3 Der <strong>Stahlmarkt</strong> in der EU<br />

4 Fazit


4<br />

Fazit<br />

Perspektiven hellen sich auf<br />

� Globale Stahlindustrie kehrt auf Wachstumspfad zurück<br />

– Hohe Zuwachsraten der Rohstahlerzeugung für Asien erwartet (v.a. China, Indien)<br />

– EU-Stahlindustrie entwickelt sich nur unterdurchschnittlich<br />

Dr. Uwe Perlitz<br />

– Innovationstreiber nur in wenigen Bereichen – kaum Rückenwind von traditionellen<br />

Industrien<br />

– Strukturverschiebung zugunsten von High-Tech-Stahl<br />

– Enge Partnerschaft mit den Abnehmerbranchen hilfreich<br />

– Noch kein Wettbewerbsnachteil durch EU-Emissionshandel<br />

– Insgesamt verliert EU-Stahlindustrie Marktanteile zugunsten der Asiaten – aber<br />

dennoch wichtiger Stahlstandort<br />

Seite 34


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Dr. Uwe Perlitz<br />

Seite 35

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