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Unterrichtsideen und Arbeitblätter zum Thema Erdöl und Oil-Peak ...

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AB $<br />

Stadt<br />

X<br />

Luzern<br />

Umweltschutz<br />

<strong>Unterrichtsideen</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeitblätter</strong><br />

<strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> <strong>Erdöl</strong> <strong>und</strong> <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong><br />

Erstellt von<br />

Stadt Luzern, Umweltschutz<br />

Monika Keller <strong>und</strong> Elisabeth Karrer<br />

Anlässlich der Kinoaktion 2008:<br />

Vorführung des Films „The <strong>Oil</strong>-Crash“ für die SEK I der Stadt Luzern<br />

Inhalt<br />

Gr<strong>und</strong>lagen Rohstoff <strong>Erdöl</strong><br />

1 Was ist <strong>Erdöl</strong> <strong>und</strong> wie wird es verwendet?<br />

2 Wie entsteht <strong>Erdöl</strong>?<br />

3 Ergänzung: Was geschieht in der Raffinerie?<br />

4 Ergänzung: Wir untersuchen unterschiedliche Kohlenwasserstoffe<br />

<strong>Erdöl</strong> <strong>und</strong> Umwelt<br />

5 Die Schattenseiten des <strong>Erdöl</strong>s<br />

6 Ergänzung: Der Treibhauseffekt<br />

<strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong><br />

7 Die Phasen der <strong>Erdöl</strong>förderung<br />

8 Unsichere Ölzukunft<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Zusatzmaterialien im Internet<br />

Gr<strong>und</strong>lagen Rohstoff <strong>Erdöl</strong><br />

� http://www.jugend-wirtschaft.ch/index.php?c1=show_detail&id=40<br />

Unterrichtseinheit <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> <strong>Erdöl</strong>. Niveau Sek II, ist aber teilweise auch für Sek I verwendbar.<br />

– E-Lessons: Besonders zu empfehlen ist Kapitel 1 „Wofür wird der Rohstoff <strong>Erdöl</strong> ver-<br />

wendet“<br />

– Kommentar für Lehrpersonen: Enthält gute Abbildungen<br />

– Themenheft „Input“: Vor allem Kapitel 1 <strong>und</strong> 2 sind als Zusatzinfo für Lehrpersonen<br />

oder z.T. auch direkt für SchülerInnen zu empfehlen. Das Themenheft kann kostenlos<br />

beim öko-forum bezogen werden.<br />

� Unter www.erdoel.ch kann ein Materialien-Ordner <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> <strong>Erdöl</strong> kostenlos bestellt<br />

werden. Dieser enthält gute Informationen, Bilder <strong>und</strong> Folien <strong>zum</strong> Rohstoff <strong>Erdöl</strong> bzw. zu<br />

seiner Entstehung.<br />

Achtung: Einige Informationen sind veraltet <strong>und</strong>/oder einseitig!<br />

<strong>Erdöl</strong> <strong>und</strong> Umwelt allgemein<br />

� http://www.greenpeace.ch/de/downloadcenter/download-overview/broschueren<br />

Broschüren mit Informationen über die negativen Folgen von Ölförderung, -transport <strong>und</strong><br />

dem Verbrauch von <strong>Erdöl</strong>.<br />

Klimawandel/Klimaschutz<br />

� http://www.wwf.ch/de/tun/aktivwerden/bildung/schule/lehrmittel/probelektionen.cfm<br />

Gute Unterrichtshilfen <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> Klima/Klimaerwärmung: „Klimaerwärmung <strong>und</strong> Fol-<br />

gen“, „Energiecheck - Wie klimafre<strong>und</strong>lich lebst du?“<br />

� Broschüre „Klima“, ein Lehrmittel des WWF Schweiz über den Klimawandel. Diese kann für<br />

Fr 25.- unter www.wwf.ch/lehrmittelschule bestellt werden.<br />

� www.bafu.admin.ch/klima -> Klimaschutz im Alltag -> Klimaschutz in der Schule: Diverse<br />

Unterrichtshilfen <strong>und</strong> weiterführende Links <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> Klima/Klimaerwärmung<br />

� www.stadtluzern.ch -> Umwelt <strong>und</strong> Energie -> Klimaschutz: Infos zur Klimaerwär-<br />

mung/Klimaschutz mit Bezug zur Stadt Luzern.<br />

� Wie klimafre<strong>und</strong>lich ist mein Lebensstil? Test unter http://www.footprint.ch<br />

� Auf www.pandaction.wwf.ch findet sich ein Klimacheck, der praxisnah <strong>und</strong> auf den Alltag<br />

der Jugendlichen ausgerichtet ist.<br />

<strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong><br />

� www.de.wikipedia.org/wiki/peak-oil erklärt den Begriff <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong><br />

� www.peakoil.ch Informationen über den <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> von der ASPO (Arbeitsgruppe für das<br />

Studium von <strong>Peak</strong> <strong>Oil</strong> <strong>und</strong> Gas)<br />

Seite 2<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Lektion 1: Was ist <strong>Erdöl</strong> <strong>und</strong> wie wird es verwendet?<br />

Vorschlag Ablauf<br />

Einstieg<br />

� Ratespiel<br />

Filmausschnitt <strong>und</strong> Fragen <strong>zum</strong> Rohstoff <strong>Erdöl</strong><br />

� 15 Minuten Film „Schwarzes Gold - Am Anfang war das Gold“ (bis zur <strong>Erdöl</strong>entstehung)<br />

� SchülerInnen müssen dazu folgende Fragen beantworten<br />

Was ist <strong>Erdöl</strong>?<br />

Wozu wird <strong>Erdöl</strong> verwendet?<br />

Arbeitsblatt: Welche Gegenstände enthalten <strong>Erdöl</strong>?<br />

� SchülerInnen entscheiden, welche Gegenstände aus <strong>Erdöl</strong>-Produkten hergestellt werden.<br />

Filmausschnitt <strong>und</strong> Filmbericht zur Geschichte der <strong>Erdöl</strong>förderung<br />

� Film „Schwarzes Gold - Am Anfang war das Gold“<br />

� SchülerInnen schreiben einen Filmbericht mit folgendem Titel (evtl. als Hausaufgaben):<br />

„Der Mensch <strong>und</strong> sein Öl: Die Geschichte der <strong>Erdöl</strong>gewinnung <strong>und</strong> -Verwendung“¨<br />

Ergänzung<br />

� E-Lesson, Kapitel 1 von Jugend-Wirtschaft:<br />

http://www.jugend-wirtschaft.ch/index.php?c1=show_detail&id=40<br />

Einstieg: Ratespiele<br />

Worum handelt es sich bei folgender Beschreibung?<br />

Die Lehrperson liest folgende Beschreibung vor oder projiziert sie am Hellraumprojektor.<br />

Frage: Worum handelt es sich?<br />

� Das Ding ist aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Mehr noch, es ist für uns<br />

lebenswichtig geworden!<br />

� Wir alle verwenden täglich viele Produkte, die ganz oder teilweise aus diesem Ding herge-<br />

stellt werden.<br />

� Das Ding ist Energiequelle für Wärme <strong>und</strong> Licht, es liefert die Schmierstoffe für die Ma-<br />

Oder<br />

schinen <strong>und</strong> Stoffe für die Beläge unserer Strassen sowie die notwendigen Basisstoffe zur<br />

Herstellung von unzähligen Chemieprodukten.<br />

Was haben all diese Gegenstände gemeinsam?<br />

Die Lehrperson bringt verschiedene Gegenstände mit oder zeigt ein Bild davon:<br />

Salbe, Pet-Flasche, Kunststoff-T-Shirt, Kerze, Plastiksack, Lippenstift....<br />

Frage: Was haben all diese Gegenstände gemeinsam?<br />

Seite 3<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Arbeitsblatt 1<br />

Welche Gegenstände enthalten <strong>Erdöl</strong>?<br />

Welche der Gegenstände werden aus <strong>Erdöl</strong>-Produkten hergestellt? Umkreise diese!<br />

Seite 4<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Hinweise für Lehrpersonen<br />

Fragen <strong>zum</strong> Filmausschnitt<br />

1) Was ist <strong>Erdöl</strong>?<br />

<strong>Erdöl</strong> ist eine hell- bis schwarzbraune manchmal auch grünliche Substanz, die in unterirdischen<br />

Hohlräumen oder lockerem Gestein vorkommt. Es handelt sich dabei nicht um einen reinen<br />

Stoff, sondern um eine Mischung verschiedener Bestandteilen. Die Zusammensetzung von <strong>Erdöl</strong><br />

lässt sich wie folgt charakterisieren:<br />

80 − 87 % verschiedene Kohlenwasserstoffe<br />

9 − 14 % Wasserstoff<br />

0 − 3% Sauerstoff<br />

0 − 5 % Schwefel<br />

2) Wozu wird <strong>Erdöl</strong> verwendet?<br />

Die verschiedenen Bestandteile des <strong>Erdöl</strong>s finden bei uns im Alltag unterschiedliche Anwen-<br />

dungen:<br />

� Kerosin als Treibstoff für Flugzeuge<br />

� Benzin <strong>und</strong> Diesel als Treibstoffe für Motorfahrzeuge <strong>und</strong> Schiffe<br />

� Flüssiggas (Propan <strong>und</strong> Butan) <strong>zum</strong> Kochen<br />

� Heizöl <strong>zum</strong> Heizen<br />

� Leichtbenzin als Reinigungs- <strong>und</strong> Lösungsmittel<br />

� Bitumen für den Strassenbau<br />

� Paraffin als Bestandteil von Kerzenwachs<br />

<strong>Erdöl</strong> ist zudem ein wichtiges Ausgangprodukt für die Herstellung von:<br />

Kunststoffen, Chemiefasern, Waschmittel, Farben, Lacke, Düngemittel, Arzneimittel….<br />

Lösungen Arbeitsblatt: Welche Gegenstände enthalten <strong>Erdöl</strong>?<br />

Produkte, die aus <strong>Erdöl</strong> hergestellt werden:<br />

Nylonstrümpfe, Lippenstifte, Klebestreifen, Telefon, Salbe, Petflaschen, Kerzen<br />

Ergänzung<br />

Viele Gegenstände, die nicht aus <strong>Erdöl</strong> hergestellt sind, brauchen bei ihrer Produktion viel<br />

Energie. Diese wird meist aus <strong>Erdöl</strong> gewonnen. Das heisst, in diesen Gegenständen ist <strong>Erdöl</strong> als<br />

graue Energie enthalten. Beispiel: Glasflaschen, viel Energie für die Glasschmelze.<br />

Seite 5<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Lektion 2: Wie entsteht <strong>Erdöl</strong>?<br />

Vorschlag Ablauf<br />

Einstieg<br />

� Wer weiss, woraus <strong>Erdöl</strong> entstanden ist?<br />

Arbeitsblatt: Die Entstehung von <strong>Erdöl</strong><br />

� SchülerInnen beantworten einzeln oder zu zweit mit Hilfe der Bilder die Fragen.<br />

� Evt. sind zusätzliche Information notwendig: Infotext die Entstehung von <strong>Erdöl</strong> wird ausge-<br />

teilt oder zusammen gelesen.<br />

Filmausschnitt zur Entstehung von <strong>Erdöl</strong><br />

� Film „Schwarzes Gold, am Anfang war das Gold“: Minute 15 bis 17 zeigt die Entstehung<br />

von <strong>Erdöl</strong><br />

Diskussion im Plenum<br />

� <strong>Erdöl</strong> gilt als nicht erneuerbar. Weshalb?<br />

Ergänzung<br />

� Die wichtigsten <strong>Erdöl</strong>lagerstätten weltweit zeigen, z. B. anhand der Weltkarte im Themenheft<br />

Input <strong>Erdöl</strong>.<br />

Infotext<br />

Die Entstehung von <strong>Erdöl</strong><br />

Gr<strong>und</strong>stoff bei der Bildung von <strong>Erdöl</strong> ist das Plankton, welches aus kleinsten pflanzlichen <strong>und</strong><br />

tierischen Lebewesen (Einzeller) besteht <strong>und</strong> im Meer lebt. Plankton ist nur in den obersten<br />

Wasserschichten zu finden, denn es benötigt Sonnenlicht <strong>zum</strong> Leben. Stirbt das Plankton ab,<br />

sinkt es auf den Meeresgr<strong>und</strong>. Der grösste Teil davon verwest während des Absinkens mit Hilfe<br />

des Sauerstoffs im Wasser. Ein kleiner Rest jedoch erreicht den Gr<strong>und</strong> ohne Verwesung. Diese<br />

Überreste bleiben vorerst auf dem sauerstoffarmen Meeresgr<strong>und</strong> liegen <strong>und</strong> bilden einen Faulschlamm.<br />

In schwach bewegten, wenig durchlüfteten warmen <strong>und</strong> flachen Meeresbecken herrschen ideale<br />

Bedingungen für die Bildung von <strong>Erdöl</strong>. Hier ist sehr wenig Sauerstoff vorhanden. Das he-<br />

rabgesunkene Plankton durchläuft im Faulschlamm nun unter der Mithilfe von Bakterien, die<br />

ohne Sauerstoff leben, einen Fäulnisprozess. Weitere, wichtige Voraussetzungen für die <strong>Erdöl</strong>bildung<br />

sind ein hoher Druck <strong>und</strong> eine hohe Temperatur. Beides entsteht, wenn der Faul-<br />

schlamm mit Ton, Sand oder Kiesel überlagert wird.<br />

Poröse, das heisst löchrige, Gesteinsschichten können das so entstandene <strong>Erdöl</strong> speichern, wie<br />

ein Schwamm Wasser speichern kann. Es gibt keine unterirdischen Ölseen! Infolge des hohen<br />

Drucks <strong>und</strong> weil das Öl leichter als Wasser ist wandert es innerhalb dieser Gesteinsschichten<br />

aufwärts. Gerät das Öl nun unter eine <strong>und</strong>urchlässige Schicht, die seine weitere Wanderung<br />

nach oben <strong>und</strong> nach den Seiten verhindert (<strong>Erdöl</strong>fallen), reichert es sich dort an. Es entsteht<br />

eine <strong>Erdöl</strong>lagerstätte.<br />

Seite 6<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Arbeitsblatt 2<br />

Die Entstehung von <strong>Erdöl</strong><br />

Aufgaben<br />

1) Aus welchem Material bildet sich Faulschlamm?<br />

2) Zähle die Bedingungen auf, unter denen sich <strong>Erdöl</strong> bildet.<br />

3) Beschreibe, was mit dem <strong>Erdöl</strong> nach der Entstehung passiert.<br />

4) Wo auf der Welt würdest du nach <strong>Erdöl</strong> suchen?<br />

Seite 7<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Lektion 3: Was geschieht in der Raffinerie?<br />

Vorschlag Ablauf<br />

Einstieg<br />

� <strong>Erdöl</strong> ist ein Gemisch. Wir brauchen nicht das Gemisch, sondern die einzelnen Bestandteile<br />

wie Benzin, Diesel, Kerosin...<br />

� Habt ihr eine Ideen, wie man das <strong>Erdöl</strong>gemisch in seine Bestandteile zerlegen könnte?<br />

Arbeitsblatt: Was geschieht in der Raffinerie<br />

� SchülerInnen lösen selbstständig oder zu zweit die Aufgaben: Sie lesen den Text, be-<br />

schriften die Abbildung <strong>und</strong> beantworten die Fragen.<br />

Ergänzung<br />

� DVD Science Bank 1-2, 1.1 Rohöl. Erklärt den Vorgang der Destillation detailliert.<br />

Seite 8<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Arbeitsblatt 3<br />

Was geschieht in der Raffinerie?<br />

Wie wir bereits wissen besteht <strong>Erdöl</strong> aus einem Gemisch von verschiedenen Kohlenwasserstof-<br />

fen. Um daraus beispielsweise Benzin oder Heizöl zu gewinnen, muss es in einer Raffinerie auf-<br />

getrennt werden.<br />

Die atmosphärische Destillation<br />

Der Gr<strong>und</strong>vorgang der Rohölverarbeitung ist der Destillationsprozess: Zuerst wird das Rohöl in<br />

speziellen Röhrenöfen auf etwa 350 °C erhitzt. Bei dieser Temperatur verdampft der grösste<br />

Teil des Rohöls. Die Dämpfe werden in die bis 50 Metern hohen Destillationstürme geleitet.<br />

Dort strömen sie durch viele, mit Löchern versehenen Zwischenböden, die sogenannten Glo-<br />

ckenböden, aufwärts <strong>und</strong> kühlen sich langsam ab. Dabei kondensieren die einzelnen Dampfbe-<br />

standteile, sobald ihr Siedepunkt unterschritten wird. Die kurzen Kohlenwasserstoffketten<br />

kondensieren erst ganz zuoberst, da sie tiefe Siedepunkte haben. Die längeren Kohlenwasser-<br />

stoffketten mit einem hohen Siedepunkt kondensieren bereits im unteren Bereich des Destilla-<br />

tionsturmes, wo es noch sehr heiss ist. Die bei der Kondensation entstehenden Flüssigkeiten<br />

enthalten also nur noch sehr ähnlich lange Kohlenwasserstoffketten. Sie werden auf den Glo-<br />

ckenböden abgefangen <strong>und</strong> von dort abgeleitet.<br />

Die Vakuumdestillation<br />

Ein kleiner Teil des Rohöls verdampft bei einer Temperatur von 350 °C noch nicht. Dieser soge-<br />

nannte atmosphärische Rückstand fliesst aus dem unteren Teil des Destillationsturmes aus. Mit<br />

Hilfe der Vakuumdestillation wird nun auch dieser aufgetrennt. Da sich Kohlenwasserstoff-<br />

Verbindungen bei zu hohen Temperaturen zersetzen, will man den Rückstand aber nicht noch<br />

stärker erhitzen. Deshalb destilliert man ihn nun unter Vakuum. Im Vakuum liegen nämlich die<br />

Siedepunkte um mehr als 100 °C tiefer. Ansonsten funktioniert diese Destillation nach demselben<br />

Prinzip wie die atmosphärische Destillation.<br />

Das Kracken<br />

Unter Kracken versteht man die Spaltung von langen Kohlenwasserstoffketten in kürzere. Dies<br />

ist von Bedeutung, weil der Bedarf an Produkten aus kurzen Ketten viel grösser ist als derjenige<br />

aus langen Ketten. Kohlenwasserstoffketten kann man spalten, indem man sie unter grossem<br />

Druck auf 900 °C erhitzt. Unter diesen Bedingungen brechen die Bindungen zwischen den Koh-<br />

lenstoffatomen.<br />

Seite 9<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Aufgaben zur Raffinerie<br />

1) Beschrifte die untenstehende Abbildung mit Hilfe des Textes auf der Vorderseite.<br />

2) Weshalb wird <strong>Erdöl</strong> in einer Raffinerie verarbeitet?<br />

3) Welche Eigenschaft der Kohlenwasserstoffe nützt man aus, um sie zu trennen?<br />

4) Wie sehen die Kohlenwasserstoffe aus, die im obersten Teil des Destillationsturmes konden-<br />

sieren?<br />

5) Wie <strong>und</strong> weshalb wird “gekrackt”?<br />

Seite 10<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Lektion 4: Wir untersuchen Kohlenwasserstoffe<br />

Vorschlag Ablauf<br />

Einstieg<br />

� Lehrperson erklärt die Aufgabe <strong>und</strong> das erforderliche Material<br />

Postenlauf: Experimentieren <strong>und</strong> Lesen, Arbeitsblatt: Wir untersuchen Kohlenwasserstoffe<br />

� SchülerInnen arbeiten in Gruppen an den verschiedenen Posten.<br />

Sie untersuchen die 4 Kohlenwasserstoffe <strong>Erdöl</strong>, Hexan, Leichtbenzin, Heizöl <strong>und</strong> versu-<br />

chen die Experimente richtig zu interpretieren<br />

� Experimentierposten Brennbarkeit: Untersuchen der Brennbarkeit von 4 Kohlenwasserstoffen,<br />

Aufschreiben der Beobachtungen<br />

� Experimentierposten Viskosität: Untersuchen der Viskosität von 4 Kohlenwasserstoffen,<br />

Aufschreiben der Beobachtungen<br />

� Leseposten: Aneignen von Hintergr<strong>und</strong>wissen. Die SchülerInnen sollten nun in der Lage<br />

sein die Beobachtungen der Experimente erklären zu können. Zudem sollten sie erraten,<br />

um welche Kohlenwasserstoffe es sich handeln könnte<br />

Seite 11<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Arbeitsblatt 4<br />

Wir untersuchen Kohlenwasserstoffe<br />

A Die Brennbarkeit<br />

Material<br />

4 flüssige Kohlenwasserstoffe, nummeriert in RG Thermometer<br />

4 Pyrexschalen, nummeriert Holzspäne<br />

Dreibein Gitternetz<br />

Gasbrenner Tiegelzange<br />

feuerfeste Unterlage<br />

Anleitung<br />

� Giesse sorgfältig, ohne Spritzer zu machen, von jedem der 4 Flüssigkeiten etwa die Hälfte in<br />

die entsprechend nummerierte Pyrexschale.<br />

� Versuche jeden Kohlenwasserstoff mit einem brennenden Holzspan zu entzünden.<br />

� Gelingt dies, lösche die Flamme mit dem zweiten Gitternetz. Giesse nun die Flüssigkeit zurück<br />

ins entsprechend nummerierte RG <strong>und</strong> verschliesse mit einem Stopfen.<br />

� Gelingt dies nicht, erwärme die Flüssigkeit vorsichtig mit dem Gasbrenner <strong>und</strong> versuche sie<br />

erneut zu entzünden, wenn sich Dämpfe bilden.<br />

� Sobald der Kohlenwasserstoff brennt, entfernst du den Gasbrenner.<br />

� Lösche das Feuer nach kurzem Brennen mit dem zweiten Gitternetz <strong>und</strong> messe sofort nach<br />

dem Abdecken die Temperatur. Giesse die Flüssigkeit zurück ins RG.<br />

� Putze den Tisch ab.<br />

Hefteintrag<br />

Protokolliere für die 4 Kohlenwasserstoffe, wie <strong>und</strong> bei welcher Temperatur du sie entzünden<br />

konntest.<br />

B Die Viskosität<br />

Material<br />

4 flüssige Kohlenwasserstoffe, nummeriert in RG<br />

4 10-ml-Pipetten, nummeriert<br />

eigene Uhr mit Sek<strong>und</strong>enzeiger<br />

4 kleine Pipetten, nummeriert<br />

Löschpapier<br />

Anleitung<br />

� Sauge nacheinander je 10 ml der verschiedenen Kohlenwasserstoffe in die entsprechend<br />

nummerierte Pipette (Saugballon).<br />

� Entferne der Saugballon <strong>und</strong> messe mit deiner Uhr die Zeit, welche die 10 ml <strong>zum</strong> vollstän-<br />

digen Auslaufen aus der Pipette zurück ins Reagenzglas benötigen.<br />

� Gib mit den kleinen Pipetten von jeder Flüssigkeit einen Tropfen auf ein Löschpapier, mar-<br />

kiere daneben die Nummer. Beobachte während einiger Zeit, ob <strong>und</strong> in welcher Zeit die<br />

Kohlenwasserstoffe verdunsten.<br />

� Vergleiche die Flüssigkeiten auch durch Betrachtung <strong>und</strong> mit einer Fingerprobe.<br />

Seite 12<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Hefteintrag<br />

Protokolliere die Auslaufzeit der verschiedenen Kohlenwasserstoffe. Fasse deine Beobachtun-<br />

gen <strong>zum</strong> Verdunstungsversuch zusammen. Halte die Ergebnisse der Fingerprobe fest.<br />

C Denkaufgabe<br />

1) Lese den Infotext: Wir untersuchen Kohlenwasserstoff<br />

2) Erkläre, was die Flammentemperatur ist.<br />

3) Versuche zu erraten, um welche Stoffe es sich bei den 4 Flüssigkeiten handelt. Begründe deine<br />

Vermutungen.<br />

Seite 13<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


$<br />

Infotext: Wir untersuchen Kohlenwasserstoffe<br />

X


Hinweise für Lehrpersonen<br />

Merksatz für die Schüler:<br />

$<br />

X<br />

Merke:<br />

�Je länger die Kette, desto zähflüssiger ist der Kohlenwasserstoff, d.h. desto höher ist seine Vis-<br />

kosität.<br />

�Je länger die Kette, desto höher ist die Flammentemperatur (Temperatur, bei der die Flüssigkeit<br />

verdampft <strong>und</strong> deshalb entzündlich ist)<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


$<br />

X<br />

Lektion 5: Die Schattenseiten des <strong>Erdöl</strong>s<br />

Vorschlag Ablauf<br />

Einstieg<br />

� Kennt ihr Schattenseiten des <strong>Erdöl</strong>s?<br />

� Aufzählungen der SchülerInnen werden an Tafel gesammelt.<br />

Arbeitsblatt: Die Schattenseiten des <strong>Erdöl</strong>s<br />

� Lehrperson zeigt verschiedene Bilder (Beamer, Hellraumprojektor)<br />

� Das Tafelbild wird ergänzt.<br />

� Die Schüler wählen je 1-2 Probleme <strong>und</strong> diskutieren in 2er Gruppen mögliche Lösungen.<br />

Ergänzung<br />

� Test: Wie klimafre<strong>und</strong>lich ist mein Lebensstil? Z.B. als Hausaufgabe<br />

unter www.footprint.ch oder www.pandaction.wwf.ch -> Klimacheck<br />

� Klimacheck-Arbeitsblatt unter:<br />

http://www.wwf.ch/de/tun/aktivwerden/bildung/schule/lehrmittel/probelektionen.cfm<br />

Seite 16<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Arbeitsblatt 5<br />

Die Schattenseiten des <strong>Erdöl</strong>s<br />

$<br />

X<br />

1) Zähle die verschiedenen Schattenseiten des <strong>Erdöl</strong>s auf <strong>und</strong> ordne die Bilder richtig zu.<br />

2) Siehst du Möglichkeiten, um diese Probleme zu vermeiden oder reduzieren?<br />

Seite 17<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


$ XHinweise für Lehrpersonen<br />

Lösungen Arbeitsblatt: Die Schattenseiten des <strong>Erdöl</strong>s<br />

Die Förderung, der Transport, die Verarbeitung <strong>und</strong> insbesondere der Verbrauch von <strong>Erdöl</strong> belasten die Umwelt <strong>und</strong> haben gravierende Folgen<br />

für Mensch <strong>und</strong> Natur:<br />

Schattenseite Problem Lösungsansätze<br />

Ölförderung � Gravierende Veränderung der Landschaft<br />

(z. B. Rodung von Urwäldern)<br />

durch Erstellung von Bohrlöchern sowie<br />

Strassen <strong>und</strong> Pipelines.<br />

� Bei Förderung <strong>und</strong> Transport des Öls<br />

gehen 3-7% verloren <strong>und</strong> verschmut-<br />

zen Wasser, Wälder, Landschaft.<br />

Tankerunfälle � Auslaufendes Öl verseucht die Küsten,<br />

Tiere <strong>und</strong> Pflanzen sterben!<br />

Luftverschmutzung � Bei der Verbrennung von <strong>Erdöl</strong> z. B. in<br />

Automotoren <strong>und</strong> Ölöfen werden ge-<br />

Klimaerwärmung durch<br />

Verbrennen von Öl<br />

s<strong>und</strong>heitsschädigende Luftschadstoffe<br />

freigesetzt.<br />

� Bei der Verbrennung von <strong>Erdöl</strong> wird<br />

Kohlendioxid (CO2) freigesetzt.<br />

� Dieses ist schlecht fürs Klima. Es sam-<br />

melt sich in der Atmosphäre an <strong>und</strong><br />

verursacht die Klimaerwärmung.<br />

� Verbot von Ölförderung in besonders empfindlichen Gebieten: Naturreservate<br />

� Rückbau der Anlage, wenn das Öl versiegt.<br />

� Die maroden Pipelines müssen ersetzt <strong>und</strong> die ölverseuchten Böden<br />

abgetragen werden.<br />

� Alle öltransportierenden Tanker müssen eine doppelte Bootshülle<br />

haben.<br />

� Keine alten Tanker mit Öl beladen.<br />

� Verbesserung der Technik: Verbesserte Steuerung der Verbrennung,<br />

Entfernung der Schadstoffe aus den Abgasen durch Kataly-<br />

satoren <strong>und</strong> Partikelfilter.<br />

� Besser: Möglichst wenig verbrennen! Also weniger Autofahren<br />

bzw. Fliegen <strong>und</strong> mit Sonne oder Erdwärme statt Öl heizen.<br />

� Möglichst sparsamer Umgang mit Öl, Gas <strong>und</strong> Kohle:<br />

� Verzichten, z. B. auf Autofahren, Erdbeeren an Weihnachten<br />

� effizientere Geräte einsetzten z. B. Sparlampe statt Glühbirne, gut<br />

isolierte Häuser<br />

� Klug handeln, z. B. kurz <strong>und</strong> kräftig lüften statt Kippfenster den<br />

ganzen Tag offen<br />

� Nutzung von erneuerbarer Energie: z. B. Sonnenenergie, Windkraft,<br />

Wasserkraft, Holz


$<br />

X<br />

Lektion 6: Der Treibhauseffekt<br />

Vorschlag Ablauf<br />

Einstieg<br />

�Bild von Treibhaus: Weshalb wachsen Pflanzen im Treibhaus schneller?<br />

Arbeitsblatt: Der Treibhauseffekt<br />

� SchülerInnen lesen den Text, versuchen den Treibhauseffekt zu zeichnen <strong>und</strong> beantworten<br />

die Frage.<br />

Ergänzungen<br />

�Lehrmittel„Klima“ des WWF Schweiz: enthält viele Informationen, gute Arbeitsblätter <strong>und</strong><br />

Experimente <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> Klima <strong>und</strong> Klimawandel. Sehr zu empfehlen!<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Arbeitsblatt 6<br />

Der Treibhauseffekt<br />

Was versteht man unter dem “Treibhauseffekt”?<br />

Treibhauseffekt auf unserer Erde<br />

$<br />

X<br />

In einem Gewächshaus aus Glas, man nennt es auch “Treibhaus”,<br />

ist es immer wärmer als im Freien. Die Sonnenstrahlung kann die<br />

Glaswände ungehindert durchdringen <strong>und</strong> innen Erde <strong>und</strong><br />

Pflanzen erwärmen. Die wieder abgestrahlte Wärme wird von<br />

den Glaswänden aber <strong>zum</strong> grössten Teil zurückgehalten. Nur<br />

wenig der Wärmeabstrahlung gelangt wieder nach aussen. Der<br />

grösste Teil der Wärme bleibt im Treibhaus “eingesperrt”.<br />

Die Lufthülle der Erde, die Atmosphäre, wirkt ganz ähnlich wie die Glasscheibe eines Gewächshauses:<br />

Die Sonnenstrahlung kann durch die Atmosphäre durchdringen <strong>und</strong> die Erde erwär-<br />

men. Die von der Erde wieder abgestrahlte Wärme wird aber <strong>zum</strong> Teil von der Atmosphäre zu-<br />

rückgehalten. Das ist nicht schlimm, im Gegenteil! Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt<br />

wäre die Erde viel kälter (durchschnittlich -18 °C), <strong>und</strong> deshalb wahrscheinlich unbewohnt.<br />

Der Mensch verstärkt den Treibhauseffekt künstlich. Durch das Verbrennen von <strong>Erdöl</strong> <strong>und</strong> Kohle<br />

entsteht Kohlendioxid (CO2). Dieses reichert sich in der Atmosphäre an. Die Atmosphäre wird<br />

dadurch weniger durchlässig für die Wärmeabstrahlung: Mehr Wärme wird innerhalb der At-<br />

mosphäre „eingesperrt“.<br />

Aufgaben<br />

1) Zeichne den natürlichen Treibhauseffekt unserer Erde.<br />

2) Was passiert, wenn es auf der Erde immer wärmer wird? Zähle einige Folgen auf.<br />

Seite 20<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Hinweise für Lehrpersonen<br />

Treibhauseffekt auf unserer Erde<br />

$<br />

X<br />

Seite 21<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


$<br />

X<br />

Lektion 7: Die Phasen der <strong>Erdöl</strong>förderung<br />

Vorschlag Ablauf<br />

Lehrervortrag Schatzsuche<br />

� Lehrperson erklärt Prinzip der Suche eines sehr beliebten, endlichen Stoffs mit Hilfe von<br />

Bildern.<br />

Arbeitsblatt: Die Phasen der <strong>Erdöl</strong>förderung<br />

� SchülerInnen kleben die Textbausteine an den entsprechenden Ort bei der Schatzsuche.<br />

Glockenkurve <strong>Erdöl</strong>förderung<br />

� Zusammen zeichnen <strong>und</strong> besprechen.<br />

� Begriff <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> erklären <strong>und</strong> einzeichnen.<br />

Arbeitsblatt: Behauptungen <strong>zum</strong> <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong><br />

� SchülerInnen bestimmen, welche Behauptung richtig ist (evt. als Hausaufgabe)<br />

Idee<br />

� Schatzsuche nachspielen, z. B. mit verschiedenen Süssigkeiten, die ums Schulhaus unter-<br />

schiedlich schwierig versteckt sind.<br />

Lehrervortrag Schatzsuche<br />

Bild Text<br />

Ausgangslage<br />

Bild 1<br />

Anfangsphase<br />

Bild 2<br />

Bild 3<br />

Bild 4<br />

Maximum<br />

Bild 5<br />

� Niemand weiss, dass es ein Schatz im Wald Goldsilva gibt.<br />

Niemand sucht danach. Am 1. Tag der Sommerferien 2008<br />

wird kein einziger Schatz gef<strong>und</strong>en.<br />

� Durch Zufall findet ein Kind am 2. Tag der Sommerferien<br />

2008 beim Spielen im Wald einen glitzernden Schatz <strong>und</strong> er-<br />

zählt dies stolz seinen Fre<strong>und</strong>en.<br />

� Am nächsten Tag kommen auch seine beiden Fre<strong>und</strong>e in den<br />

Wald Goldsilva <strong>und</strong> suchen. Am 3. Tag der Sommerferien fin-<br />

den die Kinder 5 Schätze.<br />

� Am 4. Tag kommen 10 Kinder nach Goldsilva. Die einfach ver-<br />

steckten Schätze sind schon gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Suche ist<br />

schwieriger geworden. Deshalb nehmen die Kinder nun auch<br />

Hilfsmittel wie Schaufeln, Hacke <strong>und</strong> Pickel mit. Dank des<br />

grossen Suchtrupps <strong>und</strong> der Hilfsmittel werden am 4. Tag 7<br />

Schätze geborgen.<br />

� Durch die intensive Suche <strong>und</strong> dem Einsatz von Hilfsmitteln<br />

während der vergangenen Tage hat die Anzahl verbleiben-<br />

der Schätze abgenommen. Es ist nun viel schwieriger gewor-<br />

den, neue Schätze zu finden!<br />

� Obwohl am 5. Tag 15 Kinder suchen <strong>und</strong> noch bessere Hilfs-<br />

Seite 22<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Schlussphase<br />

Bild 6<br />

Kein Bild<br />

Kein Bild<br />

Ende<br />

Bild 7<br />

$<br />

X<br />

mittel einsetzen, können sie nicht mehr Schätze finden als sie<br />

dies bereits am 4. Tag taten. Sie bergen also wieder 7 Schät-<br />

ze.<br />

� Das Maximum gef<strong>und</strong>ener Schätze pro Tag ist nun erreicht.<br />

� Am 6. Tag sind bereits 15 Kinder auf Schatzsuche. Trotz gros-<br />

sem Aufwand finden sie jedoch nur noch 4 Schätze. Obwohl<br />

es im Wald Goldsilva immer noch Schätze gibt, ist es extrem<br />

schwierig geworden, sie zu finden!<br />

� Am 7. Tag bergen sie noch 3 Schätze.<br />

� Am 8. Tag sogar nur noch 1.<br />

� Es gibt nach wie vor Schätze im Wald Goldsilva aber diese<br />

sind sehr gut versteckt oder können mit den Hilfsmitteln der<br />

Kinder nicht erreicht werden.<br />

� Die Suche ist sehr mühsam geworden, <strong>und</strong> der Aufwand<br />

lohnt sich kaum noch. Deshalb haben die Kinder die Schatz-<br />

suche in diesem Wald aufgegeben.<br />

Seite 23<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Arbeitblatt 7<br />

$<br />

X<br />

Die verschiedenen Phasen der Suche nach einem hochbegehrten, endlichen Stoff<br />

Schatzsuche: Bilder <strong>Erdöl</strong>suche: Text<br />

Ausgangslage<br />

Anfangsphase<br />

Seite 24<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


$<br />

X<br />

Schatzsuche: Bilder <strong>Erdöl</strong>suche: Text<br />

Maximum<br />

Schlussphase<br />

Ende<br />

Seite 25<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Arbeitsblatt 7<br />

<strong>Erdöl</strong>suche im Verlauf der Zeit<br />

$<br />

X<br />

Das Suchen, Finden <strong>und</strong> Fördern von <strong>Erdöl</strong> ist sehr ähnlich wie die Schatzsuche im Wald Goldsilva:<br />

Auch <strong>Erdöl</strong> ist ein hochbegehrter Stoff, der nicht erneuerbar ist, <strong>und</strong> das Finden bezie-<br />

hungsweise Fördern von <strong>Erdöl</strong> kann durch Technik <strong>und</strong> Erfindergeist gesteigert werden. Beim<br />

<strong>Erdöl</strong> gilt ebenfalls, dass das Entdecken von neuen <strong>Erdöl</strong>quellen schwieriger wird, je mehr<br />

schon gef<strong>und</strong>en ist.<br />

Klebe die Textstücke <strong>zum</strong> entsprechenden Bild der Schatzsuche<br />

Es gibt immer noch <strong>Erdöl</strong> im Boden,<br />

doch viel weniger als am Anfang.<br />

Das verbleibende <strong>Erdöl</strong> ist<br />

sehr schwierig zu erreichen. Mit<br />

neuen technischen Hilfsmitteln<br />

könnte man wahrscheinlich auch<br />

dieses Öl fördern, doch das lohnt<br />

sich nicht mehr, da der Aufwand<br />

zu gross ist. Die Ölförderung verbraucht<br />

mehr Energie als aus dem<br />

gef<strong>und</strong>enen Öl gewonnen werden<br />

kann.<br />

Entdeckung! 1859 wird in der USA<br />

<strong>zum</strong> ersten Mal erfolgreich nach<br />

<strong>Erdöl</strong> gebohrt.<br />

Die Menschen suchen <strong>und</strong> fördern<br />

<strong>Erdöl</strong> mit sehr einfachen Mitteln.<br />

Da noch viel Öl unentdeckt ist, ist<br />

es einfach, neue Quellen zu finden.<br />

Weltweit wird insgesamt wenig<br />

<strong>Erdöl</strong> pro Zeiteinheit gefördert.<br />

Die Menschen betreiben noch<br />

mehr Aufwand <strong>und</strong> verwenden<br />

noch bessere technische Hilfsmittel<br />

für die <strong>Erdöl</strong>suche bzw. -<br />

förderung. Trotzdem kann die gef<strong>und</strong>ene<br />

Menge nicht gesteigert<br />

werden. Die im Boden verbleibende<br />

Menge <strong>Erdöl</strong> hat unterdessen<br />

so stark abgenommen, dass es<br />

schwierig ist, neue <strong>Erdöl</strong>quellen zu<br />

finden.<br />

Das Ölfördermaxima ist erreicht!<br />

Die Menschen erfinden bessere<br />

technische Hilfsmittel für die <strong>Erdöl</strong>suche<br />

<strong>und</strong> –förderung. Sie<br />

betreiben auch mehr Aufwand.<br />

Dadurch können sie ihren Erfolg<br />

laufend steigern: Sie finden immer<br />

mehr <strong>Erdöl</strong> pro Zeiteinheit.<br />

Gleichzeitig nimmt die im Boden<br />

verbleibende Menge <strong>Erdöl</strong> dauernd<br />

ab.<br />

Seite 26<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Die Menschen betreiben sehr viel<br />

Aufwand für die <strong>Erdöl</strong>suche <strong>und</strong> -<br />

förderung. Sie erfinden immer<br />

noch bessere technische Hilfsmittel.<br />

Trotzdem nimmt die Menge<br />

gefördertes <strong>Erdöl</strong> pro Zeit laufend<br />

ab.<br />

Es gibt nur noch wenig <strong>Erdöl</strong> im<br />

Boden, <strong>und</strong> dieses ist zudem<br />

schwierig zu fördern. Viele alte<br />

Ölquellen sind unterdessen versiegt.<br />

$<br />

X<br />

An gewissen Orten quillt <strong>Erdöl</strong> von<br />

alleine aus dem Boden. Einige<br />

Menschen verwenden diesen neuen<br />

Stoff <strong>zum</strong> Schmieren von Achsen<br />

oder als Heilmittel.<br />

Ansonsten ist <strong>Erdöl</strong> noch unbekannt,<br />

<strong>und</strong> wird deshalb auch<br />

nicht gefördert.<br />

Seite 27<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Arbeitsblatt 8<br />

Behauptungen <strong>zum</strong> <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong><br />

Richtig oder Falsch?<br />

$<br />

X<br />

� <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> ist englisch <strong>und</strong> heisst so viel wie „Öl-Gipfel“.<br />

� Als <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> bezeichnet man den Stich der Sandwespe.<br />

� <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> bedeutet soviel wie die maximale <strong>Erdöl</strong>-Fördermenge pro Zeiteinheit.<br />

� Vor dem <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> steigt die Menge gefördertes Öl pro Zeiteinheit ständig an.<br />

� Nach dem <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> steigt die Menge gefördertes Öl pro Zeiteinheit ständig an.<br />

� Nach dem <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> gibt es kein <strong>Erdöl</strong> mehr.<br />

� Haben wir den <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> erreicht, können wir die <strong>Erdöl</strong>fördermenge pro Zeiteinheit nicht<br />

mehr steigern.<br />

� Die Ursache dafür, dass wir die <strong>Erdöl</strong>fördermenge pro Zeiteinheit nicht mehr steigern kön-<br />

nen, sind technische Probleme.<br />

� Je mehr Öl wir schon gefördert haben, je schwieriger wird es, neues Öl zu finden.<br />

� Je mehr Leute suchen <strong>und</strong> je besser die Hilfsmittel sind, je eher finden wir Öl.<br />

� Mit besseren technischen Hilfsmitteln können wir in jedem Fall die <strong>Erdöl</strong>fördermenge pro<br />

Zeiteinheit steigern.<br />

� Es wird wahrscheinlich noch lange <strong>Erdöl</strong> geben, die Frage ist einfach, ob man es mit ver-<br />

tretbarem Aufwand fördern kann.<br />

� <strong>Erdöl</strong> ist erneuerbar <strong>und</strong> wird laufend von Bakterien produziert.<br />

� Die <strong>Erdöl</strong>fördermenge im Verlaufe der Zeit wird durch eine Glockenkurve beschrieben.<br />

� Der höchste Punkt der Glockenkurve entspricht dem <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong>.<br />

� Auch beim nicht erneuerbaren Energieträger Erdgas ist ein <strong>Peak</strong> zu erwarten wie beim Erd-<br />

öl.<br />

Seite 28<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Hinweise für Lehrpersonen<br />

$<br />

X<br />

Prinzip der Suche eines hochbegehrten, endlichen Stoffs<br />

� Anfangsphase: Zu Beginn wird pro Zeiteinheit (z. B. Tag) dauernd mehr gef<strong>und</strong>en, obwohl<br />

die Anzahl verbleibende Schätze laufend abnimmt. Ursache: die Kinder werden laufend<br />

besser beim Suchen <strong>und</strong> erfinden immer neue Hilfsmittel.<br />

� Maximum: Kinder können sich nicht mehr steigern. Sie werden zwar noch besser beim Su-<br />

chen, doch das gleicht nur die Tatsache aus, dass die Schatzsuche dauernd schwieriger ist,<br />

weil alle einfach zu erreichenden Schätze schon gef<strong>und</strong>en sind.<br />

� Schlussphase: Trotz hohem Aufwand finden die Kinder dauernd weniger Schätze pro Zeit-<br />

einheit (Tag). Ursache: Es gibt nur noch wenig Schätze, die zudem schwierig zu finden <strong>und</strong><br />

zu erreichen sind.<br />

� Ende: Irgendwann lohnt sich der Aufwand für die Kinder nicht mehr. Sie hören auf, obwohl<br />

es noch Schätze gäbe.<br />

Unterschied <strong>Erdöl</strong>suche - Schatzsuche<br />

� Je weniger <strong>Erdöl</strong> gefördert wird, je begehrter wird der Stoff <strong>und</strong> desto teurer kann er verkauft<br />

werden. Deshalb lohnt sich die <strong>Erdöl</strong>suche noch länger als die Suche nach den Schät-<br />

zen.<br />

Kurve: Ölfördermenge in Anhängigkeit der Zeit<br />

evt. zuerst Kurve Schatzf<strong>und</strong>e in Abhängigkeit der Zeit zeichnen.<br />

Fördermenge<br />

Anfangsphase<br />

� Die Fördermenge in Abhängigkeit der Zeit wird durch eine so genannte Glockenkurve be-<br />

schrieben.<br />

<strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong><br />

Schlussphase<br />

Ende<br />

Seite 29<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Viele Fragezeichen<br />

$<br />

X<br />

Wann der <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> erreicht ist, kann nicht wirklich vorhergesagt werden. Niemand weiss genau,<br />

wie viel <strong>Erdöl</strong>reserven noch vorhanden sind! Einige Fachleute schätzen, dass der <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> be-<br />

reits 2006 eingetroffen ist. Andere wiederum meinen, dass er nicht vor 2030 erreicht ist.<br />

Die <strong>Erdöl</strong>industrie kritisiert die <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong>- Theorie gr<strong>und</strong>sätzlich. Sie denkt, dass die geförderte<br />

<strong>Erdöl</strong>menge dank neuer Technologien noch lange nicht, oder sogar gar nicht, abnimmt.<br />

Seite 30<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


$<br />

X<br />

Lektion 8: Unsichere <strong>Erdöl</strong>zukunft?<br />

Vorschlag Ablauf<br />

Einstieg<br />

� Bild 6 der Schatzsuche zeigen.<br />

� Was passiert im Moment, wenn wir merken, dass pro Tag laufend weniger Schätze gefun-<br />

den werden, obwohl wir viel Aufwand betreiben für die Suche?<br />

� Begeisterung <strong>und</strong> Zuversicht lassen nach. Enttäuschung <strong>und</strong> Unsicherheit machen sich<br />

breit. Wir haben das Bedürfnis zu wissen, wie die Zukunft aussieht.<br />

� Verschiedene Stimmen werden laut, welche behaupten, die Zukunft zu kennen.<br />

� Bild von Schwarzseher, Sorglosen, Erfindergeist: Die SchülerInnen überlegen, was wer in<br />

diesem Moment sagen könnte.<br />

Arbeitsblatt: Unsichere <strong>Erdöl</strong>zukunft<br />

� Die SchülerInnen lesen verschiedene Meinungen zur Öl-Zukunft <strong>und</strong> ordnen sie zu.<br />

� Die SchülerInnen bilden sich eine eigene Meinung.<br />

Diskussion im Plenum<br />

� SchülerInnen stellen ihre Meinung vor.<br />

� Je nach Können: Diskussion/Arena in kleinen Gruppen.<br />

Ergänzung<br />

� SchülerInnen suchen in Zeitungen nach Berichten, welche ihre Meinung unterstützen oder<br />

Lehrperson bringt verschiedene Zeitungsausschnitte mit.<br />

Seite 31<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Einstieg<br />

$<br />

X<br />

Erfindergeist Schwarzseher Sorglose<br />

Der Schatz geht bald aus. Es<br />

wird uns nicht glücken, mit<br />

immer noch besseren Hilfsmit-<br />

teln mehr Schätze zu finden.<br />

Aber wir werden es mit unse-<br />

rem Einfallsreichtum schaffen,<br />

eine neue, andere Möglichkeit<br />

zu finden, um zu Reichtum zu<br />

kommen.<br />

Der Schatz geht bald aus. Das<br />

wird für uns sehr schwierig<br />

werden. Wir werden keine<br />

neuen Möglichkeiten finden,<br />

weiterhin zu Reichtum zu<br />

kommen. Die Technik <strong>und</strong> un-<br />

ser Erfindergeist kann uns<br />

nicht helfen. Es wird zu Streit<br />

kommen!<br />

Es gibt noch viele Schätze, wir<br />

müssen nur richtig suchen!<br />

Wir werden uns immer neue,<br />

bessere Hilfsmittel ausdenken,<br />

um weiter Schätze zu finden<br />

<strong>und</strong> zu erreichen. Wir werden<br />

immer noch reicher werden.<br />

Seite 32<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Arbeitsblatt 9<br />

Unsichere <strong>Erdöl</strong>zukunft<br />

$<br />

X<br />

Weil in den letzten Jahren viele <strong>Erdöl</strong>quellen versiegt sind <strong>und</strong> wir nicht mehr so einfach neue<br />

<strong>Erdöl</strong>vorkommen finden, sind wir unsicher geworden. Wir verhalten uns ähnlich wie die Schatz-<br />

sucher. Wir fragen uns, ob <strong>und</strong> wie lange wir noch <strong>Erdöl</strong> finden können. Verschiedenen Stim-<br />

men werden laut, die behaupten zu wissen, wie die Zukunft aussieht:<br />

Meinung A<br />

� Die <strong>Erdöl</strong>vorkommen sind bald erschöpft, die Fördermenge wird abnehmen.<br />

� Wir können den Mangel an <strong>Erdöl</strong> nicht durch neue Energiequellen, neue Technologien o-<br />

der neue Verhaltensweisen ausgleichen<br />

� Es wird zu grossen Veränderungen kommen: Anhaltenden Preissteigerungen des <strong>Erdöl</strong>s,<br />

weltweite Kämpfe um <strong>Erdöl</strong> <strong>und</strong> einen Zusammenbruch der erdölabhängigen Länder.<br />

Meinung B<br />

� Die <strong>Erdöl</strong>vorkommen sind bald erschöpft, die Fördermenge wird abnehmen.<br />

� Der technische Fortschritt wird grössere Veränderungen abwehren / aufschieben. Die Men-<br />

schen haben in der Vergangenheit grosse Fortschritte gemacht <strong>und</strong> bis anhin zu jedem aus-<br />

gehenden Rohstoff einen Ersatz gef<strong>und</strong>en.<br />

� Dank unserem Technikwissen finden wir neue Rohstoffe <strong>und</strong> Energiequellen.<br />

Meinung C<br />

� Die Fördermenge wird nicht abnehmen. Die Theorie vom <strong>Oil</strong>-<strong>Peak</strong> ist falsch.<br />

� <strong>Erdöl</strong> wird dank neuen Technologien nahezu unendlich verfügbar gemacht werden können<br />

oder <strong>zum</strong>indest in einem Umfang, der kein unmittelbares Handeln erfordert.<br />

� Je weniger <strong>Erdöl</strong> gefördert wird, je höher wird sein Preis. Ein hoher Preis gibt Anreiz, neue<br />

Technologien zu entwickeln. Ein hoher Preis führt auch dazu, dass sich die immer aufwän-<br />

digere Suche weiterhin lohnt.<br />

Aufgaben<br />

1) Ordne die verschiedenen Meinungen den Figuren in der Schatzsuche zu.<br />

2) Was glaubst du, wie unsere <strong>Erdöl</strong>-Zukunft aussieht? Weshalb? Begründe deine Meinung in<br />

einigen Sätzen.<br />

3) Angenommen, die Menge Öl, die weltweit gefördert werden kann, nimmt ab heute tatsäch-<br />

lich nur noch ab. Welche Folgen erwartest du?<br />

Seite 33<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


Hinweis für die Lehrperson<br />

Lösungen Arbeitsblatt: Unsichere Energiezukunft<br />

1)<br />

Meinung A = Schwarzseher<br />

Meinung B = Erfindergeist<br />

Meinung C = Sorglose<br />

$<br />

X<br />

2)<br />

Mögliche Begründungen zur Meinung A<br />

Es ist sicher, dass uns das <strong>Erdöl</strong> ausgeht, weil <strong>Erdöl</strong> kein erneuerbarer Stoff ist. Der hohe <strong>Erdöl</strong>-<br />

preis ist ein Anzeichen dafür, dass nicht immer mehr <strong>Erdöl</strong> gefördert werden kann. Dieser erhöhte<br />

Preis führt zwar vorerst dazu, dass noch mehr Aufwand betrieben wird, Öl zu suchen,<br />

aber alsbald braucht das Fördern mehr Energie als aus der Ressource gewonnen werden kann.<br />

Es gibt zwar verschiedene Technologien, um Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen,<br />

aber keine kann <strong>Erdöl</strong> ersetzen. Es gibt keinen anderen Stoff, der so viel konzentrierte<br />

Energie enthält wie <strong>Erdöl</strong>. Mit Bioethanol, Holz, Sonne oder Wind kann unser immenser<br />

Verbrauch an Energie nicht gedeckt werden.<br />

Mögliche Begründungen zur Meinung B<br />

Das <strong>Erdöl</strong> neigt sich dem Ende zu, da es sich um einen nicht erneuerbaren Stoff handelt. Der<br />

hohe <strong>Erdöl</strong>preis ist ein Anzeichen dafür, dass nicht immer mehr <strong>Erdöl</strong> gefördert werden kann.<br />

Die Menschheit ist jedoch genügend erfinderisch, um neue Energiequellen <strong>und</strong> andere Rohstof-<br />

fe als Ersatz für <strong>Erdöl</strong> zu entdecken. Es gibt heute schon vielversprechende Technologien, wie<br />

z.B. die Nutzung von Sonnenenergie in der Wüste oder der Wellenenergie im Meer. Bisher war<br />

jedoch die Motivation zu klein, viel Geld in die Forschung zu investieren, weil das billige <strong>Erdöl</strong><br />

eine zu grosse Konkurrenz ist.<br />

Mögliche Begründungen zur Meinung C<br />

Der momentan hohe Ölpreis hat nichts mit der Fördermenge zu tun. Der Ölpreis ist nur vorübergehend<br />

hoch wegen Unruhen in Ölfördergebieten <strong>und</strong> da Länder wie China oder Indien<br />

immer mehr Öl verlangen. Die Fördermenge wird auch in Zukunft nicht abnehmen. Dank neu-<br />

en Technologien können wir noch viel <strong>Erdöl</strong> finden <strong>und</strong> auch schwer erreichbares <strong>Erdöl</strong> fördern.<br />

Noch vor 20 Jahren konnte man <strong>Erdöl</strong> nur bis 600 m Wassertiefe fördern. Heute ist die<br />

Förderung bis 2000, sogar 3000 m Wassertiefe möglich. In ein paar Jahren wird man fähig sein,<br />

<strong>Erdöl</strong> aus noch grösseren Wassertiefen zu bergen.<br />

Hinweis<br />

Meinung C ist weit verbreitet in der <strong>Erdöl</strong>industrie, was die Vermutung nahe legt, dass es sich<br />

dabei um Verkäufer-Propaganda handeln könnte.<br />

3)<br />

Mögliche Folgen, wenn die geförderte Menge Öl abnimmt:<br />

� Der Preis für <strong>Erdöl</strong> steigt laufend weiter an.<br />

Seite 34<br />

Lehrmittel_<strong>Erdöl</strong>_<strong>Oil</strong>lpeak_Teil1+2.doc


$<br />

X<br />

� Andere Energiequellen (z. B. Sonne, Wind) werden im Vergleich zu <strong>Erdöl</strong> günstiger, was<br />

ihre Konkurrenzfähigkeit erhöht <strong>und</strong> die Nachfrage steigert. Vermutlich wird dann ver-<br />

mehrt in alternative Energien investiert.<br />

� Sparen wird interessanter: Gut isolierte Häuser, sparsame Autos u.s.w. werden Standard.<br />

� Es gibt Krieg um die <strong>Erdöl</strong>quellen oder um das <strong>Erdöl</strong> selber.<br />

� Recyclieren wird viel wichtiger: Aus altem Plastik wird z. B. wieder Öl gewonnen.<br />

� Neue Technologien werden entwickelt, um bis dahin unerreichbare Ölquellen zu fördern,<br />

z. B. in der Tiefsee.<br />

� Neue Technologien werden entwickelt, um <strong>Erdöl</strong> aus verschiedenen <strong>Erdöl</strong>formen zu gewin-<br />

nen (z. B. so genannt nicht konventionelles <strong>Erdöl</strong> in Ölschiefer, Teersanden)<br />

� Plastik wird sehr teuer werden. Plastik wird ein edler Werkstoff, der nicht mehr für Weg-<br />

werf-Verpackungen verwendet wird.<br />

� Weltweit werden Wälder abgeholzt, um den Energieverbrauch mit Holz zu decken.<br />

� Die Mobilität wird extrem teuer. Pendeln lohnt sich nicht mehr, Fliegen wird Luxus. Die<br />

Leute wohnen nahe am Arbeitsort <strong>und</strong> verbringen ihre Ferien in der Region.<br />

� Die Städte werden auf Velofahrer <strong>und</strong> Fussgänger ausgerichtet.<br />

� Nahrungsmittel aus der Region werden im Vergleich zu Nahrungsmitteln aus fernen Län-<br />

dern günstiger. Es gibt z. B. kaum noch Erdbeeren aus Übersee.<br />

� Muskelkraft von Mensch <strong>und</strong> Tier gewinnt an Bedeutung, z. B. in der Landwirtschaft <strong>und</strong> in<br />

der Industrie.<br />

� Ohne Kunstdünger <strong>und</strong> Pestizide kann die Landwirtschaft viel weniger produzieren. Die<br />

� …<br />

Lebensmittel werden rarer <strong>und</strong> teurer.<br />

Seite 35<br />

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Bilder<br />

$<br />

X<br />

Seite 36<br />

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$<br />

X<br />

Seite 37<br />

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$<br />

X<br />

Seite 38<br />

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