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Festschrift 15 Jahre DSA - Dresdner Seniorenakademie ...

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<strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> Wissenschaft und Kunst<br />

<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> 1994/95 - 2009/10<br />

Eine Dokumentation der vergangenen fünf <strong>Jahre</strong><br />

Der Vorstand des Fördervereins<br />

Freunde und Förderer der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong><br />

Wissenschaft und Kunst e.V.<br />

- 1 -


<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> '<strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> Wissenschaft und Kunst' (<strong>DSA</strong>) -<br />

eine Übersicht der vergangenen 5 <strong>Jahre</strong> und die Linien der nahen Zukunft<br />

1. Das Anliegen der <strong>DSA</strong> – Ein Bildungsangebot für ältere Bürger<br />

Seit Herbst 1994 entwickelte sich die <strong>DSA</strong> zu einer anerkannten, den Interessen älterer<br />

Bürger entsprechenden Institution in der Landeshauptstadt Dresden und ihrem<br />

Umland. Die nunmehr seit über 10 <strong>Jahre</strong>n pro Semester eingeschriebenen 700 – 1000<br />

Hörerinnen und Hörer sind ein deutlicher Beweis dafür. Mit dem künftig noch steigenden<br />

Anteil von Senioren an der Bevölkerung Dresdens erscheint die Notwendigkeit<br />

eines entsprechenden Bildungsangebotes noch dringender denn je.<br />

Schließlich geht es dabei nicht nur um eine Möglichkeit, sich Wissen anzueignen<br />

oder sich wissenschaftlich wie künstlerisch selbst zu betätigen, sondern auch um<br />

Kommunikation und Gesunderhaltung im Alter.<br />

Dazu wurden Grundlinien für die Gestaltung der <strong>DSA</strong> bis zunächst Ende 2012 erarbeitet.<br />

Von unseren Erfolgen ausgehend vermitteln sie die aus den sich verändernden<br />

Rahmenbedingungen ergebenden neuen Aufgaben. Dieses entscheidende Ergebnis<br />

der Arbeit des Vereins der „Freunde und Förderer der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong><br />

Wissenschaft und Kunst e.V.“ und seines Vorstandes soll in den nachfolgenden wichtigsten<br />

Auszügen dieser Übersicht vorangestellt werden.<br />

Allgemeine Grundsätze<br />

Das grundsätzliche Anliegen der <strong>DSA</strong> bedurfte seit 13 <strong>Jahre</strong>n keiner Korrektur,<br />

wenngleich es sich in der Qualität des Angebots immer besser ausprägen musste und<br />

konnte.<br />

Die <strong>DSA</strong> bietet allen interessierten Bürgern nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben,<br />

im sogenannten dritten Lebensabschnitt, Möglichkeiten zum Erwerb von<br />

Wissen, zur Teilhabe an künstlerischen Erlebnissen sowie zur aktiven Teilnahme an<br />

Wissensvermittlung und Kunstausübung. Dabei ermöglicht sie ihren Hörerinnen und<br />

Hörern gleichzeitig soziale Kontakte zu bewahren oder neu aufzubauen und sich<br />

selbst dabei aktiv einzubringen. Sie wirkt der Vereinsamung und gesellschaftlichen<br />

Isolierung älterer Bürger entgegen und trägt so zur Erhaltung der geistigen und<br />

körperlichen Gesundheit älterer Menschen bei.<br />

Die <strong>DSA</strong> wendet sich an ein breites Publikum, denn die Teilnahme an den Veranstaltungen<br />

ist weder an einen akademischen Abschluss noch an einen bestimmten Bildungsgrad<br />

gebunden.<br />

Die <strong>DSA</strong> gründet sich nach wie vor auf der freiwilligen Kooperation von ca. 20<br />

wissenschaftlichen und künstlerischen Institutionen aus der Stadt Dresden, voran die<br />

Technische Universität und das Deutsche Hygiene-Museum. Die Partner der <strong>DSA</strong><br />

bilden den wissenschaftlichen Beirat als für Inhalt und Zielrichtung der <strong>DSA</strong> beratendes<br />

Gremium.<br />

Getragen wird die <strong>DSA</strong> von der ehrenamtlichen Tätigkeit der Mitglieder des Vereins<br />

„Freunde und Förderer der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> Wissenschaft und Kunst<br />

e.V.“ sowie von vielfältigen Aktivitäten der Senioren selbst. Wie bisher beruhen die<br />

Existenzgrundlagen der <strong>DSA</strong> auch weiterhin ausschließlich auf ehrenamtlichen Akti-<br />

- 2 -


vitäten der Mitglieder des Fördervereins, zahlreicher Hörer und Vortragender sowie<br />

der Unterstützung durch ihre Partnereinrichtungen in Dresden.<br />

Umfang, Inhalt und Struktur des Programmangebots bilden das Kernstück der Arbeit<br />

der <strong>DSA</strong> – mithin des Vereins im Zusammenwirken mit dem Beirat.<br />

Bereits das erste Bildungsprogramm der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> Wissenschaft<br />

und Kunst wurde hinsichtlich Qualität und Inhalt von den Partnern bewertet und begutachtet,<br />

die sich gemeinsam mit der Technischen Universität und dem Deutschen<br />

Hygiene-Museum zusammengeschlossen hatten, um ein solches Programm für die<br />

<strong>Dresdner</strong> Senioren zu erarbeiten.<br />

Der Zusammenschluss dieser Einrichtungen wurde in der Form eines „Beirates“ mit<br />

der Aufgabe betraut, für alle weiteren Programme der <strong>DSA</strong> als beratendes Gremium<br />

mitzuwirken. Mit der Gründung des Fördervereins der <strong>DSA</strong> wurde der Beirat mit dieser<br />

Verantwortung auch im Vereinsstatut festgeschrieben.<br />

Frau Dr.med.habil. Dr.phil. Susanne Hahn, damals als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

im Deutschen Hygiene-Museum tätig,<br />

wurde als erste Vorsitzende mit der Leitung<br />

des Beirates beauftragt.<br />

Frau Dr. Hahn war, gemeinsam mit dem<br />

Rektor der TU Dresden, die Initiatorin für<br />

die Ausarbeitung eines Bildungsprogramms<br />

für Senioren. Unter ihrer Leitung entstand<br />

im Herbst 1994 das erste Bildungsprogramm<br />

der <strong>DSA</strong> , ausgearbeitet vom Herrn<br />

Prof. Dr. Andreeff, der heute als Geschäftsführender<br />

Vorstand im Förderverein<br />

für die Bildungsprogramme verantwortlich<br />

zeichnet.<br />

Nach dem Wechsel von Frau Dr.Hahn an die<br />

„Sozialschulen–Heimerer GmbH“ übernahm<br />

Herr Hannes Lehmann,<br />

Dezernent an der Technischen Universität Dresden, diese<br />

Aufgabe. Seit diesem Zeitpunkt vertiefte sich der Kontakt<br />

zwischen der TU Dresden und der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong>.<br />

Die Zusammenarbeit wurde, auch nachdem Herr Lehmann<br />

das Dezernat „Forschungsförderung und Öffentlichkeitsarbeit“<br />

übernommen hatte, intensiver. Der wissenschaftliche<br />

Beirat hat unter seiner Leitung wesentlichen<br />

Anteil daran, dass die <strong>DSA</strong> nicht nur innerhalb Dresdens,<br />

sondern auch innerhalb Deutschlands geschätzt wird.<br />

Kontinuierlich, unauffällig und in der Zusammenarbeit effektiv,<br />

achtet dieser Beirat darauf, dass jedes Semesterprogramm<br />

der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> ein hohes Niveau<br />

hat. Das hat für die vor uns liegende Zeit eine noch größere Bedeutung. Die flexible,<br />

- 3 -


experimentierfreudige und offene Entwicklung des Angebotes gilt es fortzusetzen.<br />

Dabei ist großer Wert auf den Interessen der Hörer entsprechende Angebote zu legen,<br />

die vom Verein und den Senioren selbst getragen werden. Das verlangt nach neuen<br />

Wegen der Einbeziehung von noch mehr Ehrenamtlichen in unsere Arbeit.<br />

In Zukunft wird es immer mehr Senioren geben, die einen größeren Teil ihres Arbeitslebens<br />

unter modernen Bedingungen absolviert haben. Dem Grundanliegen der<br />

<strong>DSA</strong> entsprechend gilt es, über unsere Angebote die Handlungskompetenzen älterer<br />

Bürger zu fördern und zu erhöhen.<br />

Nach jetzigen Erkenntnissen bezieht sich das auf die Erhöhung von<br />

● Lebensfreude und Selbstbewusstsein<br />

● Urteilskompetenz<br />

● Medienkompetenz<br />

● Europakompetenz, einschließlich der weltweiten Globalisierungsfragen.<br />

Außerdem kommt das Suchen nach Feldern neu auf uns zu, in denen rüstige Senioren<br />

auf der Basis ihres Erfahrungsschatzes und neu angeeigneter Kompetenzen aktiv das<br />

Leben im Gemeinwesen mitgestalten können.<br />

Arbeitsschwerpunkte<br />

Entwicklung und Gestaltung der Bildungsprogramme der <strong>DSA</strong><br />

Das Programmangebot der <strong>DSA</strong> ist der Dreh- und Angelpunkt der Tätigkeit vom<br />

Förderverein und den im Beirat repräsentierten Partnern der <strong>DSA</strong>. Es orientiert sich<br />

nach wie vor auf die Komplexe Wissenschaft und Kunst und bleibt in den Säulen Natur,<br />

Gesellschaft, Medizin, Geschichte, Kunst, Musik und Bildungsreisen erhalten.<br />

Um in einer informations- bzw. wissensorientierten Gesellschaft mit zunehmend globalem<br />

Charakter auch im Alter bestehen zu können, wollen wir die Bewegung des<br />

lebenslangen Lernens mit unseren Möglichkeiten fördern. Das gilt umso mehr, weil<br />

die sogenannte dritte Lebensphase sich bei relativ guter körperlicher Verfassung<br />

kontinuierlich verlängert und nur eine sinnvoll genutzte freie Zeit große Lebensfreude<br />

bringt.<br />

Ein Drittel der <strong>Dresdner</strong> Bürger wird im <strong>Jahre</strong> 2020 über 60 <strong>Jahre</strong> alt sein. Unsere<br />

Region ist also ein herausragender Teil der durch Überalterung sich verändernden<br />

Gesellschaft.<br />

Deshalb muss das jeweilige Semesterprogramm die oben erwähnten Kompetenzbereiche<br />

möglichst breit abdecken. Dazu sind alle methodischen Mittel, von<br />

Vorlesungen über Seminare und Diskussions-- bzw. Interessengruppen, bis zu Bildungsreisen<br />

und Weiterbildungsveranstaltungen zur Förderung des kommunalen Gemeinwesens<br />

(z.B. sogenannte Seniorentrainer) zu nutzen.<br />

Anzustreben ist zudem eine Mitwirkung bei der Forschung zu den neuen Bedingungen<br />

der zunehmenden Überalterung unserer Gesellschaft, also nicht nur Objekt zu<br />

sein, sondern mit dem uns Senioren verbliebenen kreativen Potential in der diesbezüglichen<br />

Forschung (z.B. an der TU Dresden) aktiv zu helfen. Oberstes Ziel ist es,<br />

den älteren Bürgern neues Selbstbewusstsein und die Fähigkeit zu vermitteln, ein<br />

selbst bestimmtes Leben bis ins hohe Alter zu gewährleisten.<br />

In Zukunft sollen verstärkt Interessengruppen und Gesprächskreise in das Programm<br />

- 4 -


Eingang finden. Bei dieser Zunahme der vom Förderverein selbst gestalteten Aktivitäten<br />

ist es wichtig, dass die Gruppen sich regelmäßig und für längere Zeit treffen<br />

können. Gerade dadurch entstehen wichtige zwischenmenschliche Beziehungen.<br />

Neue Aktivitäten kommen auf uns im Rahmen der Europäischen Union zu. Sie haben<br />

die Akzeptanz der EU und das europäische Zusammengehörigkeitsgefühl bei den älteren<br />

Bürgern zu vergrößern. Altersgerechte Sprachkurse, die sowohl Sprachkenntnis<br />

als auch Länderkunde vermitteln, gewinnen an Bedeutung.<br />

Dazu gehören auch Veranstaltungsarten wie:<br />

● Gesprächskreise zu Fragen einer europäischen Verfassung<br />

● Bildungsreisen in andere Länder, um sich deren Kunst und Kultur aneignen<br />

zu können<br />

● Besuche von Senioren anderer Länder in Dresden zur Dokumentation<br />

deutscher Kultur<br />

● Grenzüberschreitende Gesprächskreise und Projekte zur europäischen<br />

Kunst und Kultur im Rahmen unserer Mitgliedschaft in der Europäischen<br />

Vereinigung Älterer Studierender (EFOS).<br />

Zur Erhöhung der Urteilskompetenz gilt es, unsere Erfahrungen zu erweitern:<br />

● Bessere Kenntnis um die medizinischen Vorgänge im Alter fördert ihre Be-<br />

herrschung und stärkt das selbstbestimmte gesunde Leben<br />

● Tiefere Einblicke in die gesellschaftlichen Zusammenhänge wirken der Politikverdrossenheit<br />

entgegen<br />

● Tiefere naturwissenschaftliche Kenntnisse verbessern das Urteilsvermögen<br />

über technische Innovationen und deren Folgen.<br />

Zur Steigerung der Medienkompetenz ist eine neue Qualität auf den Gebieten PC und<br />

Internet anzustreben. Das betrifft die gründliche Behandlung einzelner Anwendungsprogramme<br />

der PC’s, das Online-Banking oder Sicherheitsfragen in der Nachrichtenübertragung.<br />

In den künftigen Semesterprogrammen müssen solche neuen oder veränderten<br />

Aspekte ihren Niederschlag finden. Dabei handelt es sich zu einem großen Teil um<br />

Angebote, die inhaltlich von uns selbst zu tragen sind, d.h. vom Förderverein bzw.<br />

der Hörerschaft. Das verlangt ein quantitativ und qualitativ größeres Engagement.<br />

Die Verbindung von persönlichen Vorlieben bzw. Hobby und Ehrenamt ist ein möglicher<br />

Weg, um die Arbeit auf breitere Schultern zu legen.<br />

Organisation<br />

Das gesamte Projekt der <strong>DSA</strong> ist in der Organisation ähnlich gestaltet wie andere Bildungseinrichtungen<br />

der Stadt Dresden.<br />

Als juristische Person, mithin also auch wirtschaftlich, organisatorisch und finanziell<br />

ist der Verein „Freunde und Förderer der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> Wissenschaft<br />

und Kunst e.V.“ für das Wirken der <strong>DSA</strong> zuständig und verantwortlich.<br />

Die <strong>DSA</strong> ist somit als Zweckbetrieb des Vereins zu betrachten, wobei die Leitung<br />

und Organisation durch die überwiegend ehrenamtliche Tätigkeit der Mitglieder<br />

des Vereins erfolgt. Für die Verwirklichung der satzungsmäßigen Ziele und Zwecke<br />

des Vereins ist der Zweckbetrieb <strong>DSA</strong> unentbehrlich.<br />

- 5 -


Hörerwerbung<br />

Inhaltlich zielt das Wirken der <strong>DSA</strong> auf die Befriedigung der Interessen und Bedürfnisse<br />

möglichst vieler Hörerinnen und Hörer.<br />

Gleichzeitig gilt es, die Grenzen in Form von Räumlichkeiten sowie Dozenten bzw.<br />

Betreuern zu beachten. Insofern liegt das Ziel bei 1.600 bis 1.800 Teilnehmern pro<br />

Jahr. Die Anzahl der Hörer erweist sich als eine wesentliche Grundlage bei der Finanzierung<br />

der <strong>DSA</strong>. Deshalb ist der Werbung neuer Teilnehmer ebenso große Aufmerksamkeit<br />

zu widmen, wie auch dem Erhalt der bisherigen Hörerschaft.<br />

Finanzierung und Stiftung<br />

Die Finanzierung der <strong>Seniorenakademie</strong> erfolgt überwiegend aus eigenen Mitteln.<br />

Dazu stehen folgende Finanzierungsquellen zur Verfügung:<br />

● Einnahmen aus Hörergebühren<br />

● Einnahmen aus Veranstaltungen<br />

● Spenden<br />

● Mitglieds- bzw. Förderbeiträge<br />

● Fördergelder der Arbeitsagentur (ARGE)<br />

● Fördergelder der Städte Coswig und Tharandt für die dortigen Außenstellen<br />

der <strong>DSA</strong>.<br />

Die erforderlichen Einnahmen sind keineswegs gesichert. Das im Rahmen der „Stiftung<br />

<strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong>“ derzeitig vorhandene Stiftungskapital reicht<br />

noch nicht, um einen Beitrag zur Finanzierung der anstehenden Fehlbeträge zu<br />

leisten. Auf diesem Gebiet sind weitere Anstrengungen zur Gewinnung von Zustiftern<br />

bzw. zur Erwirtschaftung von Spendenerlösen vorzunehmen. Die erforderlichen<br />

Aktivitäten werden im Rahmen der jährlichen Beratung des Kuratoriums der<br />

Stiftung festgelegt bzw. auch im Rahmen der Projekte für die Gewinnung von Spendern<br />

zur Finanzierung der <strong>DSA</strong>.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Anerkennung in der Öffentlichkeit entsteht durch Leistung und unermüdliche<br />

tägliche Kleinarbeit. Wie persönliches Engagement und selbstlose jahrelange ehrenamtliche<br />

Arbeit zum Ansehen der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> beiträgt, wird durch<br />

die nachfolgenden Ausführungen deutlich.<br />

Rosemarie Becker,<br />

sie gehört zu den Gründungsmitgliedern des gemeinnützigen<br />

Vereins „Freunde und Förderer der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong><br />

Wissenschaft und Kunst e.V.“ und hat sich<br />

in herausragender Weise verdient gemacht. Ihr ist es ganz<br />

wesentlich zu verdanken, dass viele der organisatorischen<br />

und finanziellen Probleme der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong><br />

Wissenschaft und Kunst erfolgreich gelöst werden<br />

konnten und dass die <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong><br />

nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland, sondern<br />

auch im Ausland bekannt ist und Anerkennung findet.<br />

Der Freistaat Sachsen würdigte sie im Januar 2006 in An-<br />

- 6 -


erkennung ihres hervorragenden Engagements für die Bildungsinteressen<br />

älterer Menschen mit dem Verdienstorden<br />

des Freistaates Sachsen.<br />

In den offiziellen Unterlagen des Freistaates Sachsen ist<br />

nachzulesen: „Rosemarie Becker hat aktiv am Aufbau der<br />

„<strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> Wissenschaft und Kunst“ mitgewirkt.<br />

Ihr ist es maßgeblich zu verdanken, dass das Seniorenstudium<br />

zu einer festen Größe in Dresden geworden ist. Dank ihrer vor allem auch<br />

inhaltlichen Arbeit hat diese Institution deutschlandweit Anerkennung gefunden. Neben<br />

der intensiven ehrenamtlichen Tätigkeit trieb Frau Becker die Gründung der Stiftung<br />

„<strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong>“ voran, deren Vorsitzende sie ist. Verdienstorden<br />

verliehen am 16.01.2006“.<br />

Prof. Dr. rer. nat. habil. i.R. Alexander Andreeff,<br />

sein Name ist untrennbar mit der „<strong>Dresdner</strong> Seniorenakadmie<br />

Wissenschaft und Kunst“ verbunden. Die Funktion<br />

des Vorsitzenden des Fördervereins<br />

„<strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong><br />

Wissenschaft und Kunst“, die er seit<br />

vielen <strong>Jahre</strong>n mit großem Einsatz,<br />

absoluter Zuverlässigkeit und bewundernswerter<br />

Findigkeit ausfüllt,<br />

umschreibt sein Wirken nur teilweise.<br />

In dem Netzwerk <strong>Seniorenakademie</strong> ist Professor Andreeff vor allem<br />

an der Grundlegung und der ständigen weiteren inhaltlichen Profilierung<br />

dieser, inzwischen anerkennend als „<strong>Dresdner</strong> Modell“ bundesweit<br />

wahrgenommenen Bildungseinrichtung, beteiligt. Das in jedem<br />

Semester mit neuen Höhepunkten und mit neuen Programmformaten aufwartende Veranstaltungsangebot<br />

der <strong>Seniorenakademie</strong> ist in ganz wesentlichen Teilen allein seine Leistung<br />

und sein Verdienst (Text auszugsweise aus der Laudatio zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft<br />

entnommen).<br />

Nicht zuletzt dafür wurde er am 18. November 2006 mit dem Titel<br />

„Ehrenbürger – Dresden Stadt der Wissenschaft 2006“<br />

ausgezeichnet.<br />

Die bisherige Entwicklung der <strong>DSA</strong>, und erst recht die in der neuen Wahlperiode,<br />

sind entscheidend abhängig von der Wirksamkeit unserer weiteren Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit nach außen zielt in zwei Richtungen:<br />

● auf die Werbung von Hörerinnen und Hörern<br />

● auf die Zustimmung der breiten Öffentlichkeit und die Gewinnung von<br />

Sponsoren bzw. Spendern.<br />

Wir sind gefordert, Informationen über unser eigenes Tun zu verbreiten, Aufmerksamkeit<br />

zu erwecken und zum Verständnis für die Aufgaben und Ziele des Vereins zu<br />

werben. Das schließt ein, politischen Gremien unsere soziale Leistung für die Allgemeinheit<br />

deutlich zu machen.<br />

- 7 -


Zusammenarbeit mit anderen <strong>Seniorenakademie</strong>n – Internationale Beziehungen<br />

Erfahrungsaustausche mit anderen <strong>Seniorenakademie</strong>n - national wie international -<br />

bleiben ein Tätigkeitsfeld, um die Qualität unserer eigenen Arbeit weiter zu verbessern.<br />

Entsprechend der verschiedenartigen Ausprägung von Seniorenbildung sind<br />

dazu unterschiedliche Formen zu nutzen.<br />

Entscheidender für die Zukunft wird jedoch sein, uns für eine nationale sowie<br />

EU-weite Bewegung einzusetzen, damit das Anliegen der wachsenden Anzahl älterer<br />

Bürger für die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben auch in der Politik stärker<br />

verankert wird. Dazu verstärken wir unsere Mitarbeit in der EFOS und beginnen<br />

aktiv im neu gebildeten „Netzwerk Interessenvertretung des Seniorenstudiums“<br />

(DENISS) in Deutschland mitzuwirken.<br />

Projekte zur Beschaffung von Finanzmitteln<br />

● Teilnahme an Ausschreibungen und Wettbewerben, soweit sie in das inhaltliche<br />

Konzept der Arbeit des Fördervereins passen.<br />

● Qualifizierter Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Reiseveranstalter<br />

„Eberhardt TRAVEL“ mit dem Ziel, Reisen für die <strong>DSA</strong> entsprechend den<br />

Bildungsinteressen der Hörerschaft vorzubereiten und anzubieten.<br />

● Gestaltung eines kontinuierlich durchzuführenden Angebotes „Bildungsurlaub<br />

in Dresden“ für Seniorinnen und Senioren anderer Akademien aus<br />

Deutschland bzw. Europa.<br />

● Weitere Werbung für die „Stiftung <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong>“ mit dem<br />

Ziel, das Eigenkapital durch Spenden, vor allem aus der Hörerschaft, zu<br />

erhöhen.<br />

● Einbindung der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> in Forschungsaufgaben der<br />

TUD oder anderer Hochschulen.<br />

● Erneute Bemühungen, im Rahmen von „Fundraising“ entsprechende Partnerschaften<br />

aufzubauen.<br />

2. Besondere Aktivitäten in der Arbeit der <strong>DSA</strong> und des Fördervereins der<br />

vergangenen fünf <strong>Jahre</strong><br />

Die den sich wandelnden Interessen der Hörerschaft entsprechende kontinuierliche<br />

qualitative und quantitative Veränderung des Programmangebotes ist und bleibt der<br />

Schwerpunkt. Jedes Semester zeichnete sich durch mehr oder weniger neue oder veränderte<br />

Angebote aus. Höhepunkte waren zudem die Festvorträge von Ministerpräsident<br />

a.D. Herrn Prof. Dr. Biedenkopf (2004) und des Ministerpräsidenten Herrn<br />

Prof. Dr. Milbradt im Jahr 2007.<br />

Immer auf das grundlegende Anliegen der <strong>DSA</strong> gerichtet, gab es darüber hinaus besondere<br />

Aktivitäten, die Neues oder Einmaliges darstellten. Hervorgehoben seien:<br />

● Gründung der Stiftung „<strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> Wissenschaft und<br />

Kunst“<br />

● Erringung eines attraktiven Preises im Rahmen eines Wettbewerbs<br />

● Gründung der Außenstelle in Coswig<br />

● Wahl eines neuen verjüngten Vorstandes (2007)<br />

● Erstmalige Befragung aller Vereinsmitglieder<br />

● Erarbeitung einer Konzeption der Entwicklung der <strong>DSA</strong> bis 2012.<br />

- 8 -


2.1. Gründung und Verlauf der Stiftung <strong>DSA</strong><br />

Trotz umfangreicher und zunehmender ehrenamtlicher Tätigkeit sowie Unterstützung<br />

der im Beirat der <strong>DSA</strong> zusammengeschlossenen Institutionen benötigte die Durchführung<br />

des Programmangebotes der <strong>DSA</strong> finanzielle Mittel. Im Jahr sind das ca.<br />

80.000 €. Mit dem bewusst gering gehaltenen Beitrag für Hörer von 30 € pro Semester<br />

kann maximal die Hälfte davon bestritten werden. Da wir weder von Stadt, Land,<br />

Bund oder anderen Institutionen Finanzmittel erhalten, suchten wir einen Weg, selbst<br />

die Zukunft zu sichern.<br />

Die Gründung einer Stiftung erschien als einzig möglicher Weg.<br />

Nach entsprechenden Vorarbeiten wurde 2004 die Stiftung '<strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong><br />

Wissenschaft und Kunst' unter dem Dach der '<strong>Dresdner</strong> Bürgerstiftung' gegründet.<br />

Als Anfangskapital konnten <strong>15</strong>.000 € aus dem der <strong>DSA</strong> zugesprochenen<br />

Multi-Media-Preis des Bundesforschungsministeriums eingesetzt werden. Da erhoffte<br />

große Zustiftungen leider ausblieben, wurde bald klar, dass diese Stiftung für die<br />

Zukunft der <strong>DSA</strong> vor allem durch die heutige Hörerschaft selbst angereichert wer-<br />

den muss. Ein erster Aufruf des Vorsitzenden des Kuratoriums, Altmagnifizenz<br />

Prof. Dr. Dr. hc Achim Mehlhorn, Ende 2005 ergab über 4.000 € mit Einzelbeiträgen<br />

von 20 € bis 500 €. Das verdeutlicht, dass wir mit einem langsamen Verlauf<br />

rechnen müssen. Die Werbung dafür spielt eine ebenso große Rolle wie die Beteiligung<br />

an entsprechenden Wettbewerben, z.B. der Robert-Bosch-Stiftung, sowie die<br />

Durchführung von Projekten mit Einnahmemöglichkeiten. Nicht zu vergessen ist die<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Gerade über sie kam uns die erste großzügige Spende zuteil.<br />

Frau Ursula Dunkel, die die <strong>DSA</strong> nur aus der Presse kannte, vermachte der <strong>DSA</strong> ihr<br />

gesamtes Erbe – eben um eine solche einmalige Institution für Dresden auch in der<br />

Zukunft zu erhalten.<br />

Die Stiftung soll die <strong>DSA</strong> auch für künftige Hörergenerationen erhalten – und das<br />

vor allem durch die heutigen Hörerinnen und Hörer. Das Entscheidungsgremium der<br />

Stiftung ist der Stiftungsrat, dessen Vorsitzende Frau Becker ist. Die Stiftung erhielt<br />

am 27.09.2004 die Bestätigung der Gemeinnützigkeit.<br />

Mit dem <strong>Jahre</strong>swechsel 2008/2009 überschritt das Stiftungskapital die 60.000 Euro-<br />

Grenze und hat sich gegenüber dem 1. Jahr mehr als verdoppelt.<br />

2.2. Erringung des „Otto-Mühlschlegel-Preises“<br />

2006 beteiligte sich der Förderverein an einem Wettbewerb der Robert-Bosch-<br />

Stiftung: „Otto-Mühlschlegel-Preis – Zukunft Alter“. Gesucht wurden Projekte, die<br />

ältere Menschen einladen und ihnen Raum geben, ihre Tatkraft, ihre Kompetenzen<br />

und ihre Freude am Engagement in gesellschaftlich verantwortungsvollem Handeln<br />

für das Gemeinwesen einzubringen. Von den 160 Bewerbungen prämierte die Jury<br />

acht Projekte, zu denen auch der Förderverein der <strong>DSA</strong> gehörte. Am 13. Oktober<br />

2006 konnten die vier Delegierten unseres Vereins den Preis in Höhe von 3.000 € im<br />

Rahmen einer würdigen Veranstaltung in Baden-Baden entgegennehmen.<br />

Mit der auf der nächsten Seite abgebildeten (verkleinerten) Tafel stellten wir uns am<br />

entsprechenden Fachworkshop anderntags der Diskussion.<br />

Die <strong>DSA</strong> beteiligte sich in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n auch an anderen Ausschreibungen,<br />

z.B. „Start-Sozial“, „Wege ins Netz“ oder regionalen Vereinswettbewerben.<br />

Zwar erhielten wir stets Anerkennungen, doch Preisträger wurden wir bisher nicht.<br />

- 9 -


- 10 -


2.3. Gründung der Außenstelle in Coswig<br />

Nach dem erfolgreichen Verlauf unseres Engagements in Tharandt meldete sich die<br />

Stadt Coswig mit der Bitte, sie bei einem Bildungsangebot für Bürger zu unterstützen.<br />

Gedacht war an ein Angebot von Themen aus Wissenschaft und Kunst für<br />

Bürger, die sich im Ruhe- oder Vorruhestand, Hausfrauenstand, Erziehungsurlaub<br />

oder auf Arbeitssuche befinden.<br />

Die Bürgerakademie Coswig begann im Sommersemester 2005 mit den Nachmittagsveranstaltungen.<br />

Seither sind es jeweils 10 im Semester, die gut besucht sind und<br />

größtenteils von der <strong>DSA</strong> inhaltlich gestaltet werden. Wie schon in Tharandt hat<br />

auch in Coswig das Vorstandsmitglied Herr Prof. Dr. rer. nat. habil. Andreeff die<br />

Hauptverantwortung.<br />

2.4. Wahl eines neuen verjüngten Vorstandes<br />

„Nomen est omen“ - eine Verjüngung des Vorstandes heißt in der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong>,<br />

dass 'Mit-Sechziger' neu hinzu kommen und dafür verdienstvolle<br />

Senioren, eben „Pioniere der Ersten Stunde“, wie Frau Dr. Winkler, Herr Prof.<br />

Dr. Reyher und Herr Enderlein, sich aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl stellen.<br />

Im November 2007 wurde für den Zeitraum von 5 <strong>Jahre</strong>n der neue Vorstand des Fördervereins<br />

gewählt, in dem neben den Mitbegründern und langjährigen Vorstandsmitgliedern,<br />

Programmverantwortlicher Herr Prof. Dr. rer. nat. habil. Andreeff,<br />

Schatzmeisterin Frau Becker, 'Internetler' Herr Heinze und 'Internationale Zusammenarbeit'<br />

Frau Rudolph, auch drei „neue“ Senioren mitwirken – Herr Block (Büround<br />

Vereinsorganisation), Frau Höhnel (Öffentlichkeitsarbeit und Marketing) und<br />

Frau Schneider (Bildungsreisen und Gruppenbetreuung). Alle angetretenen Kandidaten<br />

haben die Zustimmung der Vereinsmitglieder erhalten und wurden einstimmig gewählt.<br />

Ziel war und ist es, eine gesunde Altersstruktur unter den ehrenamtlich Tätigen<br />

zu sichern. Das kann aber nur mit den Senioren selbst erreicht werden. Für den Förderverein<br />

bedeutet dies eine noch stärkere Werbung zur Wahrnehmung einer ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit. Wir haben auch künftig darauf zu achten, dass die leitenden<br />

Funktionen in der <strong>DSA</strong> kontinuierlich durch jüngere Senioren besetzt werden. Das<br />

gehört zum effektiven Weg der <strong>DSA</strong> in die Zukunft.<br />

2.5. Befragung aller Vereinsmitglieder<br />

Die Mitglieder des Fördervereins konnten sich seit der Gründung in Versammlungen<br />

und thematischen Veranstaltungen über die Belange der Arbeit informieren und aussprechen.<br />

Dennoch kamen Bedenken auf, ob es immer im ausreichenden Maße geschieht.<br />

Im Interesse erhöhter Bereitschaft von möglichst allen Freunden und Förderern<br />

erschien dem Vorstand eine zielgerichtete Befragung angebracht. Das Vorstandsmitglied<br />

Herr Prof. Dr. Reyher wurde beauftragt, ein solches Material vorzubereiten.<br />

Nach Beratung wurde allen Mitgliedern Ende 2006 ein Fragespiegel vorgelegt mit<br />

folgenden sieben Hauptfragen (und weiteren Untergliederungen):<br />

- Sind Sie mit der Zusammenarbeit Vorstand - Vereinsmitglieder zufrieden ?<br />

- Würden Sie aktiv - in Form einer abgegrenzten Aufgabe - an der Verbesserung der<br />

Tätigkeit von Verein und <strong>DSA</strong> teilnehmen ?<br />

- Wie zukunftsorientiert und innovativ ist der Verein ?<br />

- Sind Sie zufrieden mit den Informationen und Gesprächsinhalten im Rahmen der<br />

Vereinstreffen ?<br />

- 11 -


- Woran sind Sie persönlich interessiert (Hobby) ? Wünschen Sie sich noch andere<br />

Aktivitäten außerhalb der Komplexe Wissenschaft und Kunst ?<br />

- Würden Sie in kleineren Gruppen mitwirken / sie leiten ?<br />

- Sehen Sie für sich Möglichkeiten, andere Personen als Vereinsmitglieder zu werben<br />

?<br />

Es gab Rückmeldungen von 74 Prozent der Mitglieder.<br />

Die ersten beiden Fragen wurden übereinstimmend positiv bewertet. Bei der dritten<br />

Frage offenbarte sich Unsicherheit, sie beantworten zu können. Bei den anderen war<br />

die Hälfte positiv, was vor allem bei der letzten Frage nicht zufriedenstellend ist.<br />

Die Befragung hat sich als sehr sinnvoll erwiesen. Für den Vorstand gilt es, das Gemeinschaftsgefühl<br />

aller Mitglieder durch geeignete Maßnahmen noch stärker zu<br />

pflegen. Es sind wirklich mehr kleinere Aufgaben zu verteilen und möglichst viele in<br />

die Aufgabenrealisierung einzubeziehen.<br />

Für eine Erweiterung des Programmangebotes über die Gebiete Wissenschaft und<br />

Kunst hinaus hat sich niemand ausgesprochen, wohl aber für solche anderen Aktivitäten<br />

innerhalb des Vereins, wie gemeinsame Wanderungen, Betriebsbesichtigungen<br />

oder zwanglose Gespräche.<br />

2.6. Erarbeitung einer Konzeption der Entwicklung der <strong>DSA</strong> bis 2012<br />

Diese unter Punkt 1. vorgestellte Konzeption hat in ihrer Erarbeitung und Beschlussfassung<br />

schon der Befragung entsprochen. Von den Vereinsmitgliedern (Frau Becker<br />

und den Herren Block und Prof. Dr. Reyher) vorbereitet und im Vorstand mehrmals<br />

beraten wurde sie zum <strong>Jahre</strong>swechsel 2007/08 allen Mitgliedern vorgelegt und nach<br />

deren Zustimmung im Frühjahr 2008 zum Beschluss erhoben.<br />

2.7. Weitere Aktivitäten und wichtige Ereignisse<br />

● Seit Herbst 2007 werden neu zur <strong>DSA</strong> kommende Hörerinnen und Hörer<br />

nach Semesterbeginn in einer Sonderveranstaltung mit Anliegen und Entwicklung<br />

der <strong>DSA</strong> vertraut gemacht.<br />

● Im Februar 2008 wurde ein Schlichtungsausschuss des Fördervereins gewählt.<br />

● Teilnahme an der „1. <strong>Dresdner</strong> Senioren-Kulturmesse am 12./13.09.2008.<br />

Die <strong>DSA</strong> war vertreten mit Beiträgen von Theatergruppe, Schreibwerkstatt,<br />

Zeitzeugen und Ausstellungen beider Malzirkel.<br />

● Teilnahme an der Tagesmesse „AKTIV ab 50 – Vita Grande“ am<br />

28.02.2009 im Kongresszentrum Dresden, mit einem Ausstellungsstand,<br />

mit Präsentationen und verschiedenen Vorträgen über das Geschehen in<br />

der <strong>DSA</strong>.<br />

● Für das Sommersemester 2009 wurde erstmals ein 'Werbeflyer' kreiert<br />

und verteilt.<br />

● Seit Mitte 2009 präsentiert sich die <strong>DSA</strong> mit einer neu gestalteten und<br />

überarbeiteten Fassung der Homepage im Internet. Aktuelle und auch interessante<br />

Informationen zum gesamten Bildungsangebot werden der interessierten<br />

Hörerschaft wie auch anderen Besuchern der Homepage zeitnah<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

- 12 -


Ein außerordentliches Ereignis hat uns alle sehr erschüttert:<br />

Am 24. 09.2008 riss der Tod den ersten Präsidenten der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong>,<br />

Herrn Erich Geiger, aus unseren Reihen, am 12. Januar 1924 geboren, verstarb er im<br />

Alter von 84 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile.<br />

Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren Herzen.<br />

Wir haben Erich Geiger als einen fairen, kompetenten und loyalen Menschen schätzen<br />

gelernt. Es ist ein Abschied, aber kein Vergessen.<br />

Herr Erich Geiger – unser Präsident der ersten<br />

<strong>Jahre</strong> – ein Theatermann durch und durch, hat<br />

sein Leben vollendet. Er volontierte an der Komischen<br />

Oper Berlin, lernte bei Bert Brecht<br />

und vollbrachte in Dresden mit der Inszenierung<br />

von „Nabucco“ sein Meisterstück. Von<br />

der Oper über die Komische Oper bis zur Operette<br />

hat er viele bekannte Stücke inszeniert.<br />

Immer war sein Credo – Man muss das Stück<br />

auch textlich verstehen und es muss möglichst<br />

dem Anliegen des Komponisten entsprechen.<br />

Profilierungssucht lag ihm fern. Freiheit der<br />

Kunst war sein Lebenselixier. Nach seinem Abschied<br />

vom Theater widmete er sich den Tieren,<br />

speziell den Hunden. Bücher über die Psychologie<br />

der Hunde und Katzen zeugen von<br />

seiner ernsthaften Beschäftigung mit diesem<br />

Thema.<br />

Zurück in Dresden half er mit beim Aufbau der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> Wissenschaft<br />

und Kunst. Er brachte die Gaben der Kunst, speziell der Musik in unser Programm.<br />

So kehrte er in seinen späten Lebensjahren wieder zum Theater zurück, wenn<br />

auch nicht auf die große Bühne, aber immer noch sehr kreativ. Die Theatergruppe der<br />

<strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> „Maske in Grau“ ist sein „Kind“. Dieses Leben hat sein<br />

Ende gefunden. Wir werden ihn nicht vergessen.<br />

Im Namen des Vorstandes des Vereins „Freunde und Förderer der <strong>Dresdner</strong> Senioren<br />

akademie Wissenschaft und Kunst e.V.“<br />

Alexander Andreeff<br />

- 13 -


3. Zeittafel der Ereignisse mit Texten und Bildern<br />

3.1. Bedeutsame Festreden und Festredner<br />

Zu den Semestereröffnungen haben folgende Persönlichkeiten interessante und auch<br />

bedeutsame Festreden gehalten:<br />

Wintersemester 2004/2005<br />

Herr Prof. Dr. Dr. h.c.Kurt Biedenkopf, Präsident der DIU, Ministerpräsident a.D.<br />

Herausforderungen einer alternden Bevölkerung<br />

____________________________________________________________________<br />

Sommersemester 2005<br />

Herr Prof. Klaus Vogel, Direktor des Deutschen Hygiene Museums Dresden<br />

Der Gläserne Mensch – Zur Geschichte eines zwiespältigen Symbols<br />

____________________________________________________________________<br />

Wintersemester 2005/2006<br />

Herr Prof. Dr. Ehninger, Zentrum Innere Medizin am Universitätsklinikum Dresden<br />

Moderne Medizin: Nie mehr altern?<br />

____________________________________________________________________<br />

Sommersemester 2006<br />

Herr Prof. Dr. Stefan Gies, Rektor der Hochschule für Musik Dresden<br />

Kultur zwischen Wandel und Erinnerung: warum wir Jubiläum feiern<br />

____________________________________________________________________<br />

Wintersemester 2006/2007<br />

Herr Prof. Dr. Walter Schmitz, Technische Universität Dresden<br />

DIE „<strong>Dresdner</strong> Moderne“ - heute?<br />

____________________________________________________________________<br />

Sommersemester 2007<br />

Herr Prof. Dr. Georg Milbradt, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen<br />

Generationsgerechtigkeit als Herausforderung für die Politik des 21. Jahrh.<br />

____________________________________________________________________<br />

Wintersemester 2007/2008<br />

Herr Prof. Dr. Martin Roth, Generaldirektor der Staatl. Kunstsammlungen Dresden<br />

Kultur und Demographie - Bedrohung oder Chance?<br />

____________________________________________________________________<br />

Sommersemester 2008<br />

Herr Gunter Ziegenbalg, Managing Director der Signet Solar GmbH in Mochau<br />

Energiepolitik des 21. Jahrhunderts - Tabuthemen, Mythen und Visionen<br />

____________________________________________________________________<br />

Wintersemester 2008/2009<br />

Frau Dr. Marlies Volkmer, Mitglied des Bundestages<br />

Der späte Spaß am Lernen<br />

____________________________________________________________________<br />

Sommersemester 2009<br />

Herr Dr. Rainer Vollkommer, Leiter des Museums für Vorgeschichte Dresden<br />

Herkules – im Wandel der Zeiten<br />

____________________________________________________________________<br />

- 14 -


Prof. Dr. Dr. h.c. Achim Mehlhorn<br />

Prof. Hermann Kokenge<br />

Prof. Hermann Kokenge<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Biedenkopf<br />

Prof. Klaus Vogel<br />

Prof. Dr. Georg Milbradt Prof. Dr. Martin Roth<br />

- <strong>15</strong> -


Hörer<br />

Anzahl Hörer<br />

3.2. Entwicklung der Hörerzahl<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

551<br />

WS94<br />

247<br />

450<br />

475<br />

430<br />

390<br />

WS95<br />

WS96<br />

630620<br />

WS97<br />

Hörer pro Semester<br />

770<br />

WS98<br />

640<br />

800<br />

730<br />

WS99<br />

1002<br />

WS00<br />

750<br />

9<strong>15</strong><br />

WS01<br />

585<br />

Semester<br />

889<br />

WS02<br />

610<br />

924<br />

WS03<br />

590<br />

1057<br />

Vergleich Hörerzahlen männlich-weiblich pro Semester<br />

0<br />

229<br />

549<br />

381 375<br />

341<br />

249<br />

622<br />

435<br />

298<br />

484<br />

414<br />

371<br />

373 366<br />

295<br />

360 371<br />

276<br />

WS04<br />

294<br />

712<br />

855<br />

WS05<br />

387<br />

358<br />

WS03 WS04 WS05 WS06 WS07 WS08<br />

SS03 SS04 SS05 SS06 SS07 SS08<br />

Semester<br />

458<br />

485<br />

668<br />

503<br />

824<br />

WS06<br />

636<br />

861<br />

WS07<br />

652<br />

890<br />

WS08<br />

männlich<br />

weiblich<br />

- 16 -


3.3. Interessen- und Arbeitsgruppen der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong><br />

Die Interessengruppe Internet<br />

(unter Leitung von Knut Heinze)<br />

Mit dem Umzug der Fakultät Informatik 2006 in den Neubau an der Nöthnitzer Straße<br />

wurde das PC-Kabinett in der Grundigstraße geschlossen. Die Computer konnten<br />

wir günstig kaufen, und uns wurde nach großen Bemühungen von Prof. Dr. Andreeff<br />

ein Raum im Neubau an der Nöthnitzer Straße zur Verfügung gestellt. Für den<br />

Aufbau des neuen Kabinetts und die Betreuung der Technik waren wir selbst verantwortlich.<br />

Zunächst wurden die Rechner wieder in Betrieb genommen und das Computerkabinett<br />

für die Durchführung der Lehrgänge fertig gestellt. Der Aufbau des Kabinetts<br />

und die Erhaltung der Funktionsfähigkeit der veralteten Technik war mit sehr<br />

großem Aufwand verbunden. Den Administratoren Herrn Hoffmann und Herrn<br />

Grader gilt dabei besonderer Dank.<br />

Anfang 2008 konnte das Computerkabinett mit insgesamt 7 neuen Rechnern und dazugehöriger<br />

Software ausgestattet werden. Es verfügt über 6 Arbeitsplätze für Lehrgangsteilnehmer<br />

und 1 Arbeitsplatz für Dozenten. Als Administrator ist z.Z. Herr<br />

Gebler tätig. Die außer Betrieb genommenen Rechner wurden der <strong>Dresdner</strong> Tafel<br />

kostenlos zur Verfügung gestellt.<br />

Ein Hauptaugenmerk der Internetgruppe liegt nach wie vor auf der internen Qualifizierung<br />

der Mitglieder durch Vorträge zu Hard- und Software sowie allgemeinen Informationen<br />

über neuere Entwicklungen in der Informationstechnik. Zwischenzeitlich<br />

wurden einige kleinere Arbeitsgruppen gebildet, die sich je nach Interessen der<br />

Mitglieder mit bestimmten Fragen zu Hard- und Software beschäftigen und dabei das<br />

Computerkabinett nutzen.<br />

Schwerpunkt der Internetgruppe im Rahmen des Fördervereins ist auch weiterhin die<br />

Durchführung von Lehrgängen.<br />

Wurde 1999 mit 2 Lehrgängen begonnen, so werden heute drei PC-Lehrgänge, drei<br />

Lehrgänge für Textverarbeitung und zwei Internetlehrgänge angeboten und vom<br />

Herrn Tauscher geleitet. Insgesamt wurden die Lehrgänge (bis einschließlich Wintersemester<br />

2008) von etwa 2250 Hörern besucht. Der Aufruf des Bundesministeriums<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Aktion „50plus ans Netz“ wurde<br />

ab Sommersemester 2007 in unser Programm aufgenommen. Es beinhaltet die Sicherheit,<br />

Reisen, Finanzen und Einkaufen in Verbindung mit dem Internet.<br />

Diese Module werden von Frau Erler und den Herren Boeden, Gebler, Kliemann<br />

und Dr. Mahnert gelehrt. Seit dem Sommersemester 2007 hat die Internetgruppe<br />

auch eine Computersprechstunde eingerichtet, die von den Herren Boeden<br />

und Gebler abgesichert wird.<br />

- 17 -


Die Schreibwerkstatt<br />

(unter Leitung des <strong>Dresdner</strong> Schriftstellers Rudolf Scholz)<br />

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf dem literarisch-künstlerischen Schaffen. Im<br />

Mittelpunkt stehen Vorträge und Diskussionen selbst verfasster Arbeiten aller Genres.<br />

Zu den am häufigsten gestalteten Schwerpunktthemen zählen: eigene Lebenserinnerungen,<br />

berufliche Erfahrungen sowie die Herausforderungen durch das Alter, die<br />

Konfrontationen mit der Gegenwart und ihren Widersprüchen, Naturbeschreibungen,<br />

essayistische Betrachtungen, Erzählungen für Kinder und Enkel.<br />

Es gibt zahlreiche öffentlichkeitswirksame Aktivitäten. Mitglieder der „Schreibwerkstatt"<br />

führten zahlreiche Diskussions- und Leseveranstaltungen durch: in der <strong>Dresdner</strong><br />

<strong>Seniorenakademie</strong>, im Deutschen Hygiene-Museum, in Klubs der Volkssolidarität,<br />

im Blindenverband und in Seniorenheimen. Die Teilnahme an der „Offenen Bühne“<br />

anlässlich der 1. Senioren-Kulturmesse Dresden 2008 und die Gruppenlesung in<br />

der Außenstelle Tharandt der <strong>Seniorenakademie</strong> im September 2008 sind ebenso zu<br />

nennen.<br />

Im Oktober 2000 war es mit finanzieller Unterstützung durch die <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong><br />

möglich, eine Anthologie unter dem Titel „Herbsttage“ mit Beiträgen von<br />

21 Autorinnen/Autoren zu veröffentlichen. Eine neue Anthologie gleichen Charakters<br />

ist aus Anlass des <strong>15</strong>-jährigen Bestehens der <strong>Seniorenakademie</strong> für das Frühjahr<br />

2009 in Vorbereitung.<br />

Zahlreiche Mitglieder veröffentlichten auch eigene Bücher:<br />

● Margot Bock: „Kirschblüten am Zweig" - Gedichte<br />

● Wolfgang Krimmling: „Spurensuche" - Prosa-Miniaturen;<br />

„Am Rande entlang" - Kurzgeschichten und Essays;<br />

„Mein lieber Herr Kempinski" - Satirische Geschichten<br />

● Erika Martin: „Frau Simselbim" - Geschichten für Kinder<br />

● Gisela Nordmann: „Vertraute Stadt - Begegnung mit Dresden" - Gedichte/Prosa<br />

● Elfriede Philipp: „Gespenster über Grimmen" - Roman für Kinder<br />

● Günter Thomas: „Meine Zeit" - Lebenserinnerungen (mehrere Fortsetzungen)<br />

● Lothar Trampau: „Wahrheitssuche" - Erzählungen und Gedichte.<br />

Des Weiteren liegen mehrere druckreife Buchmanuskripte vor, die auf ihre Veröffentlichung<br />

warten, so von Veronika Heinrich-Popova, Sigrid Zimmer und anderen.<br />

Regelmäßig liefern Mitglieder der Schreibgruppe auch Beiträge für verschiedene periodisch<br />

erscheinende Publikationsorgane, so Walter Fischer für die Selbsthilfezeitung<br />

„Ilgo" (Ostsächsische Region) und Elfriede Philipp für die „Sächsische<br />

Zeitung". Darüber hinaus ist Dr. Wolfgang Krimmling als künstlerischer Leiter der<br />

Schreibgruppe des <strong>Dresdner</strong> Blindenverbandes tätig.<br />

Einen Einblick in die von der „Schreibwerkstatt" geleistete Arbeit gab eine Ausstellung,<br />

die im Oktober/November 2007 in der Begegnungsstätte der Volkssolidarität<br />

„Am Nürnberger Ei" zu sehen war.<br />

- 18 -


Feierliche Übergabe<br />

Ein Werk des Malzirkels I<br />

Der Otto-Mühlschlegel-<br />

Preis<br />

Theatergruppe "Maske in Grau"<br />

PC-Kurse<br />

Entgegennahme<br />

Der Malzirkel II stellt aus<br />

- 19 -


Das Zeitzeugenkabinett<br />

(unter Leitung von Dr. Erhard Liebscher)<br />

In den letzten 5 <strong>Jahre</strong>n entstanden 45 Zeitzeugenberichte, die im Zeitzeugenkabinett<br />

diskutiert und dem Stadtarchiv zur Verfügung gestellt wurden. Einige davon wurden<br />

veröffentlicht. Markante Themen waren:<br />

● Beiträge zur Stadtgeschichte: Innere Neustadt, Rheuma-Institut in Dresden<br />

Klotzsche.<br />

● Alte Sitten und Gebräuche: Der Polterabend, Essen und Tischsitten der<br />

Bauern, bäuerliche Hausschlachtungen.<br />

● Krieg und Kriegsende an der „Heimatfront“: Einmarsch in die Tschechei<br />

1938, Kinderlandverschickung, Pflichtjahr in der Landwirtschaft, Kriegsende<br />

im Erzgebirge, Entnazifizierung, Schule und Erziehung im Nationalsozialismus,<br />

Erlebte Kindheit nach der Vertreibung aus Oberschlesien.<br />

● Der Werdegang eines Ingenieurs in der DDR.<br />

● Hochwasser in Tharandt-Badetal.<br />

● Als Gruppenleistung: Spiele und Spielzeug in unserer Kinderzeit.<br />

Weitere Aktivitäten des Zeitzeugenkabinetts:<br />

● Eine gemeinsame Veranstaltung mit Senioren aus Groningen/NL im September<br />

2004 und anschließendem Austausch von Berichten von gegenseitigem<br />

Interesse.<br />

● Auf Initiative des Zeitzeugenkabinetts fand im Juni 2006 eine Problemberatung<br />

über Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Leitung des Schulmuseums<br />

statt.<br />

● Im Oktober 2006 wurde der Fernsehsender ARTE bei der Beschaffung von<br />

Informationen unterstützt über die während des Krieges in Königsbrück<br />

stationierte Indische Legion.<br />

● Angehörige des Zeitzeugenkabinetts beteiligten sich am Zeitzeugentreff im<br />

Hechtclub 2008 und an der 1. Senioren-Kulturmesse Dresden 2008. Sie<br />

trafen sich mit Schülern in <strong>Dresdner</strong> Schulen und berichteten über erlebte<br />

Geschichte, lasen Zeitzeugenberichte in einer Begegnungsstätte für Senioren<br />

und unterstützten Studenten bei der Vorbereitung ihrer Abschlussarbeiten.<br />

Die Theatergruppe „Maske in Grau“<br />

(unter Leitung von Frau Kammersänger Barbara Hoene)<br />

Seit 2004 kamen folgende Stücke für die Hörer und Hörerinnen der <strong>DSA</strong> zur Aufführung:<br />

● „Plotinitza – Spitzenmeldung oder Märchen?“ nach einem Hörspiel von<br />

W. Hildesheimer in der Kleinen Szene Dresden.<br />

● „Tantchen’s Kommode“ nach einem Stück von Maupassant in der Kleinen<br />

Szene Dresden und zum Mitgliedertreff in der WG Aufbau sowie in der<br />

<strong>DSA</strong>-Bürgerakademie Coswig und der <strong>DSA</strong>-Sektion Tharandt.<br />

- 20 -


● Das von W. Zickmantel, einem Mitglied der Theatergruppe entworfene<br />

Programm „Erich Kästner – ein <strong>Dresdner</strong>“ wurde im Erich-Kästner-Museum<br />

und in 2 Seniorenheimen aufgeführt.<br />

Seit 2006 stand vor allem das Projekt „Senioren spielen für Senioren“ mit dem<br />

Sketch „Hurra, wir sind alt“ im Mittelpunkt der Aktivitäten der Theatergruppe.<br />

Dieser heitere Sketch wurde nach einem Textvorschlag von W. Zickmantel von den<br />

Mitgliedern der Theatergruppe selbst gestaltet. Mit diesem Programm ist die Theatergruppe<br />

vorwiegend in Seniorenheimen und Begegnungsstätten aufgetreten (<strong>15</strong> Aufführungen).<br />

Anlässlich der „Offenen Bühne“ der 1. Senioren-Kulturmesse Dresden<br />

2008 wurde ein Ausschnitt aufgeführt. Mit der Komödie „Tantchens Kommode“<br />

wurde das Projekt „Senioren spielen für Senioren“ mit 9 Aufführungen fortgesetzt.<br />

Die Theatergruppe beteiligte sich darüber hinaus im Mai 2005 an den 1. Seniorentagen<br />

des Theaters der Jungen Generation (Plotinitza – Spitzenmeldung oder Märchen)<br />

und an den Foren Altentheater der Landesbühnen Sachsen im Februar 2005<br />

(Plotinitza – Spitzenmeldung oder Märchen), im Februar 2006 (Hurra – wir sind alt)<br />

und im März 2008 (Tantchens Kommode).<br />

Im Januar 2008 beging die Theatergruppe in einer festlichen Feierstunde ihr 10-jähriges<br />

Bestehen.<br />

Die Mal- und Zeichenzirkel<br />

(unter Leitung von Herrn H. Merbitz und W. Neumann - Hochschule für Bildende Künste)<br />

In den Wintersemestern arbeiten die Gruppen in einer konzentrierten Ateliersituation<br />

an den bildnerischen Grundthemen Figur im Raum, Verhältnis Innenraum zu Außenraum<br />

und Stillleben. Dabei werden Bildstrategien in Bezug zur Kunstgeschichte besprochen<br />

sowie auch vorgeführt und ausprobiert.<br />

In den Sommersemestern wird die Stadtlandschaft erkundet und über Bildauseinandersetzung<br />

das Verhältnis zum Lebensraum neu erfahren, wie z.B. Zoo, Elbehafen,<br />

Lingnerschloss oder Galopprennbahn. Die Freiluftmalerei wird in Öl, Tempera,<br />

Gouache und anderen Techniken vermittelt.<br />

Nach den Ausstellungen 1998 in der Chirurgie der Universitätsklinik Dresden,<br />

2003 im Krankenhaus Radeberg und neben verschiedenen Einzelausstellungen der<br />

Zirkelteilnehmer gab es in den letzten <strong>Jahre</strong>n folgende bedeutsame Ausstellungen:<br />

● 30.09. - 11.11.2005 im Ortsamt Loschwitz am Körnerplatz.<br />

● 26.11.2007 - 25.01.2008 im Ortsamt Loschwitz am Körnerplatz; diese<br />

Ausstellung umfasste über 80 Bilder von 17 Zirkelteilnehmern.<br />

● Anlässlich der 1. Senioren-Kulturmesse Dresden 2008 waren beide Zirkel<br />

mit einer Ausstellung in der „Motorenhalle“ vertreten.<br />

- 21 -


Die Videogruppe<br />

(unter Leitung von Dr. Günter Eiselt)<br />

Im <strong>Jahre</strong> 2005 entstand ein Kurzfilm "Kindergedicht", in dem das Motiv der menschlichen<br />

Hände mit ihren segensreichen und unheilbringenden Tätigkeiten aufgenommen<br />

wird. Der Text wurde von einem 8-jährigen Mädchen gesprochen und mit eigenen<br />

und aus dem Fernsehen entnommenen Filmsequenzen unterlegt. Der Film wurde<br />

zur Eröffnung des Wintersemesters 2005 gezeigt und bekam viel Beifall.<br />

Ein Kurzfilm "Eisenbahnschranke" wurde von einem der Kursteilnehmer anlässlich<br />

einer Indienreise aufgenommen und dann im Kurs in Schnitt und Aussage vervollkommnet.<br />

Beide Filme wurden zum jährlich stattfindenden Wettbewerb "Video der Generationen"<br />

eingereicht, trugen aber leider keinen Preis davon.<br />

In der Endphase befindet sich ein Filmportrait "Gert Bär - Mathematiker", in dem der<br />

Mathematikprofessor Dr. Gert Bär vorgestellt wird, der an der TU Dresden auf dem<br />

Gebiet der Geometrie tätig ist. Den Computer versteht er dabei nicht nur als Werkzeug<br />

des Mathematikers, sondern auch als das des Künstlers. Prof. Dr. Gert Bär ist in<br />

Künstlerkreisen wohlbekannt als Computergrafiker. Er spricht in dem Film von diesen<br />

beiden Begabungen, über seine Bildintentionen und über den Entwicklungsprozess<br />

der Malerei von Albrecht Dürer bis zu den Abstrakten.<br />

Der Gesprächskreis Literatur<br />

(unter Leitung von Frau Dr. Christa Klimt)<br />

Der Gesprächskreis Literatur ist keine wissenschaftlich geprägte Veranstaltung. Die<br />

Teilnehmer sind vielmehr an der Literaturauswahl beteiligt und im Verlauf der Gespräche<br />

werden ausgewählte Textpassagen zur Diskussion gestellt. Von besonderem<br />

Interesse war 2005 die Thematik „Berühmte <strong>Dresdner</strong>", in der einige Teilnehmer ihre<br />

persönliche Auswahl genauer vorstellten und damit Anregung zum Austausch und zur<br />

Lektüre anboten.<br />

Die bisherige Bandbreite der Behandlung von literarischen Werken war recht umfangreich.<br />

Folgende Literaturschwerpunkte haben sich im Laufe der Zeit ergeben:<br />

● Die Behandlung von Dichter- und Musikerpersönlichkeiten, wie Schiller<br />

und Goethe, aus der Sicht ihrer Frauen, Anna Seghers aus der Sicht ihres<br />

Sohnes oder wie Clara Schumann und Friedemann Bach. Dazu u. a. einige<br />

Titel: Gesine Bauers auf Dokumenten beruhendes Buch „Mein Geschöpf<br />

musst du sein"; das Leben der Charlotte Schiller oder auch die Biographie<br />

von Goethes Mutter.<br />

● Unsere unmittelbare Vergangenheit sowie mittelalterliche Geschehnisse in<br />

Sachsen an Hand von Wibke Bruns „Meines Vaters Land" und Sabine<br />

Ebers „Das Geheimnis der Hebamme".<br />

● Erscheinungsformen des Umgangs mit unserer Muttersprache auf der<br />

Grundlage von Sebastian Sick „Der Dativ ist dem Genitiv sein Feind".<br />

- 22 -


● Lebensberichte und Biografien von Frauen aus fremden Kulturkreisen, insbesondere<br />

in islamischen Ländern, wie Ägypten, Syrien, Tunesien, Afghanistan,<br />

aber auch Nepal als hinduistisches Land. Beispiele sind: Jehan Sadat<br />

„Ich bin eine Ägypterin", Esma Abdelhamid/Marianne Moesle „Löwenmutter",<br />

Drouart „Land der 1000 Schleier" u.a.<br />

Letztgenannte Literaturthematik hat unsere Kenntnisse über andere Kulturkreise und<br />

die Unterschiedlichkeit in den betreffenden Ländern erweitert und bereichert. Gerade<br />

auch die Behandlung unterschiedlicher persönlicher Lebensläufe, gebunden an Geburtsort<br />

und -land, hat verdeutlicht, dass auch im christlich geprägten Deutschland<br />

die individuellen Lebensläufe einer Persönlichkeit entscheidend durch die sozialen<br />

und gesellschaftlichen Verhältnisse in allen Zeitepochen geprägt wurden und werden.<br />

Die Philosophischen Gespräche<br />

(unter Leitung von Karl Rüdiger und Ursula Bleul)<br />

Aus einer Gruppe von Menschen, die sich mit dem Lernen der philosophischen<br />

Grundgedanken unter Leitung eines ausgebildeten Philosophen Herrn Dr. Lindenhahn<br />

zusammen fand, entwickelte sich nach dessen Ausscheiden eine Gemeinschaft<br />

von Interessierten, die eine Fortführung im Rahmen der <strong>DSA</strong> wollten. Es wurden<br />

Frau Bleul und Herr Rüdiger zu Mediatoren bestimmt.<br />

Durch Konzentration der Grundsatzdiskussionen auf nur einen Begriff je Treffen<br />

wurde die kultivierte freie Meinungsäußerung in absoluter gleichrangiger Akzeptanz<br />

der Meinung des Anderen zu einer Vertrauensbildung, die sich mit jedem Treffen verfestigt<br />

und auf dieser Basis auch Mitgliedern der Gruppe über Lebenskrisen gegenseitig<br />

in Freundschaft hinweg geholfen hat. Die Disziplin während der Gespräche ist<br />

auch durch die Ausarbeitungen, insbesondere von Herrn Nökel, in Verbindung mit<br />

Wortmeldungen bei der jeweiligen Gesprächsleitung sehr effektiv und gibt trotz der<br />

vielen Teilnehmer jedem die Chance seine Meinung in der Gesprächsrunde zu äußern.<br />

Der Themenvorschlag zum nächsten Treffen mit der erwähnten Ausarbeitung dazu<br />

ermöglicht somit eine sehr gute zeitunabhängige Eigenvorbereitung jedes Teilnehmers.<br />

Da Themen auch mehrfach behandelt wurden im Laufe des Bestehens unseres<br />

Kurses, ist es sehr erstaunlich, wie sich die Meinung dazu durch Entwicklungen im<br />

realen Leben und durch die Anregung aus der Gruppe als Erkenntnisprozess verändert.<br />

Besonders interessante Themen betrafen beispielsweise:<br />

● Wesen der Zeit<br />

● Realismus, Materialismus, deutscher Idealismus sowie<br />

● Moral, Neid, Dogma.<br />

Die Toleranz untereinander und die gemeinsamen Interessen machen es den Teilnehmern<br />

sehr leicht, eine Atmosphäre des positiven Miteinander während der Gespräche<br />

zu erleben. Wir alle hoffen, uns diese Art des Meinungsaustausches noch lange<br />

zu erhalten.<br />

- 23 -


3.4. Bildungsreisen<br />

Der Reiseveranstalter Eberhardt TRAVEL und die <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> fanden<br />

bereits in den ersten <strong>Jahre</strong>n ihres Bestehens zueinander. Seit 1996 entwickelte<br />

sich eine stabile, erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir freuen uns,<br />

mit dem renommierten Reiseveranstalter einen Partner zu haben, der großen Wert auf<br />

Qualität und Authentizität legt.<br />

Reisen ist eine der interessantesten Arten, sich Wissen anzueignen und Weltanschauung<br />

auszuprägen. Die HörerInnen reisen in einer Gruppe Gleichgesinnter, die den<br />

Wunsch haben, ihr Wissen zu erweitern. Damit sind sie offen, Details zu sehen, authentische<br />

Erlebnisse aufzunehmen und tiefe Einblicke in das Leben, in die Ge<br />

schichte und in die Kultur des Reiselandes oder der Region zu erhalten.<br />

Neben mehrtägigen Bus- und Flugreisen führen interessante Tagesreisen in die nähere<br />

Umgebung. Das Programm ist sehr vielfältig gestaltet, die enge Verbindung von<br />

Kultur und Natur des besuchten Landes oder der Region stehen im Mittelpunkt. 2009<br />

führten die Reisen auf die Insel Mallorca, nach Flandern, zur BUGA nach Schwerin<br />

und in die Provence. Tagesexkursionen brachten interessante Einblicke in die Welt<br />

der Bücher zur Buchmesse Leipzig, führten nach Naumburg und Freyburg, in die<br />

Sächsische Schweiz und zum MDR Musiksommer nach Bad Muskau. Insgesamt<br />

konnten 375 HörerInnen begrüßt werden.<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

<strong>15</strong>0<br />

100<br />

50<br />

0<br />

74<br />

<strong>DSA</strong>-Bildungsreisende je Semester<br />

113<br />

11<br />

2003/2004 2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009<br />

Mit Begeisterung wird die Vortragsreihe „Die Farben der Welt entdecken“ seit dem<br />

Jahr 2008 aufgenommen. Gestartet wurde diese mit einem Erlebnisbericht von Sabrina<br />

Lorenz, Teilnehmerin der Expedition der „Abora III“. Inzwischen sind die liebevoll<br />

durch ProduktmanagerInnen von Eberhardt TRAVEL vorbereiteten Vorträge in<br />

Wort und Bild zum festen Bestandteil der Zusammenarbeit geworden. 373 HörerInnen<br />

lauschten 2009 der Vorstellung einzelner Länder und Regionen.<br />

Die Entwicklung der Teilnehmerzahlen bestätigt die Richtigkeit des eingeschlagenen<br />

Weges, um der Hörerschaft der <strong>DSA</strong> auch durch Bildungsreisen wissenswertes aus<br />

den Bereichen Wissenschaft und Kunst erlebnisbezogen zu vermitteln.<br />

107<br />

355<br />

375<br />

- 24 -


3.5. Nationale und Internationale Beziehungen<br />

Die <strong>DSA</strong> ist auch über Sachsen hinaus europaweit als Bildungseinrichtung für ältere<br />

Bürger bekannt.<br />

Seit 2004 ist die <strong>DSA</strong> Mitglied in der Europäischen Vereinigung Älterer Studierender<br />

(EFOS). In der EFOS sind Universitäten aus Wroclaw, Brno, Bratislawa, Wien,<br />

Uppsala, Groningen sowie aus Deutschland vertreten. Auf den Tagungen werden Erfahrungen<br />

aus der Bildungsarbeit mit Bürgern im 3. Lebensabschnitt ausgetauscht<br />

und gemeinsam an Projekten gearbeitet.<br />

2008 haben wir uns für die Teilnahme am Projekt „Virtuelles Europäisches Kulturzentrum“<br />

bei der EU im Rahmen der Grundtvig Aktion „Lernpartnerschaften“ beworben<br />

und eine Bestätigung mit finanzieller Förderung erhalten. In diesem Projekt<br />

tauschen sich die teilnehmenden Universitäten über das Erbe ihrer kulturellen Traditionen<br />

aus mit dem Ziel, Gemeinsamkeiten zu finden und den anderen Europäern nationale<br />

Besonderheiten und Wissenswertes zu vermitteln. Die <strong>DSA</strong> hat aus der Alltagskultur<br />

das Thema „Wohnkultur“ gewählt und wird die Veränderungen dazu in den<br />

letzten 100 <strong>Jahre</strong>n, speziell in Sachsen, erforschen. Die Ergebnisse werden auf einem<br />

Internetportal veröffentlicht und sind allen Interessierten zugänglich. Damit wird die<br />

Verständigung der Völker im vereinten Europa gefördert.<br />

Zum gegenseitigen Kennenlernen tragen auch Studienreisen von Seniorengruppen<br />

nach Dresden bei. So haben sich Senioren aus den Niederlanden<br />

und Norwegen<br />

Die Groninger bei uns<br />

Die Delegation aus Skin (Telemark) vor dem DHM<br />

- 25 -


über die Struktur und Bildungsarbeit in der <strong>DSA</strong> informiert. Unsere Erfahrungen helfen<br />

z.B. in Norwegen, eine ähnliche <strong>Seniorenakademie</strong> aufzubauen.<br />

Die Freunde aus Ibsens Geburtsstadt Skin dankten uns für die niveauvolle Betreuung<br />

mit einer Spende von 1.500 € (Mitte 2007).<br />

Am 11./12.09.2008 richtete die <strong>DSA</strong> das 4. Netzwerktreffen der Interessenvertretungen<br />

des Seniorenstudiums in Deutschland aus. Mit dem Ziel, eine Lobby dafür in der<br />

BRD zu schaffen, trafen sich in Dresden Vertreter von <strong>15</strong> Städten bzw. Hochschulen.<br />

4. Stimmen und Meinungen unserer Hörerschaft<br />

Helga Stephan – Interview Zeitschrift „Bleib gesund“ Ausgabe 5/2006:<br />

Ich bin jetzt 70 und besuche als Mitglied der <strong>Seniorenakademie</strong> für Wissenschaft und<br />

Kunst seit sieben <strong>Jahre</strong>n die Technische Universität Dresden. Zusammen mit einer<br />

Freundin gehe ich pro Semester in zwei bis drei Veranstaltungen in Kunst oder Architektur,<br />

Musikwissenschaft und Politik. Wir zahlen 30 Euro pro Semester. Ich bin Diplom-Ingenieurin<br />

und habe immer gearbeitet und gelernt, seitdem ich 14 <strong>Jahre</strong> alt<br />

bin. Ich brauche Kontakt zu Menschen! Deshalb gehe ich nicht nur in die Uni, sondern<br />

nehme auch am Gesprächskreis „Zeitzeugen“ teil. Da schreiben wir auf, was unsere<br />

Generation so erlebt hat, damit es nicht verloren geht. Andere Senioren-Studenten<br />

nehmen an einer Schreibwerkstatt oder Theatergruppe teil.<br />

Wolfgang Roder – Interview „Sächsichen Zeitung“ vom 07.09.2006:<br />

Die Zeitzeugen sind ein Ort des geistigen Austausches. Wir gehen in die Schulen und<br />

geben unsere Erfahrungen und Erinnerungen an die Jugend weiter, damit sie sich mit<br />

der Vergangenheit auseinandersetzt.<br />

Zitat aus dem Artikel von Josephine Karg: “Wolfgang Roder liegt es sehr am Herzen,<br />

dass mehr Menschen den Weg zu den Zeitzeugen finden. Er selbst ist mit seinen 81<br />

<strong>Jahre</strong>n deren ältestes Mitglied. Rastlos steht er während des Gesprächs immer wieder<br />

auf und zeigt Texte, die unter den Händen von Mitgliedern der Zeitzeugen entstanden<br />

sind, oder berichtet von der Wichtigkeit eines Geschichtsbewusstseins.“<br />

Prof. Dr. Alexander Andreeff – Interview „Senioren Ratgeber“ Ausgabe 9/2006<br />

veröffentlicht unter dem Titel „Mitten im Leben – Mann des Monats“<br />

Frage: Warum engagieren Sie sich besonders für Ältere?<br />

Antwort: Sportangebote für Ältere gibt es genügend. Möglichkeiten, sich geistig fit<br />

zu halten, fehlen dagegen. Senioren sind aber neugierig und wollen lernen. Sie möchten<br />

Ideen und Meinungen austauschen. Solange man im Beruf steht, bietet dieser das<br />

Forum dafür. Im Ruhestand kann die Familie das nicht einfach ersetzen. Daher habe<br />

ich vor zwölf <strong>Jahre</strong>n die <strong>Seniorenakademie</strong> Dresden mitbegründet. Nicht zuletzt<br />

macht mir diese Arbeit einfach Freude.<br />

Frage: Was hat Sie bisher am stärksten beeindruckt?<br />

Antwort: Ich erinnere mich an eine Frau, die mit 80 <strong>Jahre</strong>n einen Computerkurs belegte.<br />

Sie kaufte sich danach einen PC, ließ sich Internet einrichten und kann heute<br />

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per E-Mail sehr schnell mit ihren Kindern und Enkeln in Neuseeland kommunizieren.<br />

Frage: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />

Antwort: Senioren sind keine Belastung, sondern eine Bereicherung. Das muss die<br />

Gesellschaft endlich begreifen. Und Ältere haben ein Recht zu lernen. Ohne Weiterbildung<br />

werden sie leicht zum Kostenfaktor. Wer zum Beispiel nie etwas von der Informationsverabeitung<br />

gehört hat, wird kein Online-Banking nutzen können. Was<br />

macht die ältere Dame ohne Auto auf dem Land, wenn ihre Bankfiliale schließt? Sie<br />

kommt nicht mehr allein klar und verursacht Kosten.<br />

Morgenpost vom 03.04.2008, Seite 7:<br />

Sie heißen „Fastfood und Bio-Anbau“, „Erlebnisland Mathematik“, „Körpersprache“,<br />

„Schutzaltäre der Spätgotik“, „Trauma-Bewältigung“ oder „Leopardenkönige in Benin“<br />

- das gestern eröffnete Sommersemester der <strong>Dresdner</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> bietet<br />

rund 500 Veranstaltungen.<br />

Viele Rentner sind bereits „süchtig“ nach den Vorlesungen, Workshops, Führungen,<br />

Seminaren und Bildungsreisen, die seit nunmehr 14 <strong>Jahre</strong>n angeboten werden. 861<br />

Hörer nahmen allein am vergangenen Wintersemester teil. Mitte März begann nun<br />

die Einschreibung für die Sommersaison. Über 500 Senioren haben sich dafür bis<br />

jetzt am Akademie-Sitz .... angemeldet. Und das zu einem Spottpreis: Die Semestergebühr<br />

beträgt 30 Euro.<br />

In Kurz-Interviews haben sich dazu geäußert:<br />

Gert Patzelt(67): „Ich bin mit meiner Frau schon seit über zehn <strong>Jahre</strong>n dabei. So ist<br />

das vielseitige Donnerstags-Kolloquium aller 14 Tage für uns schon eine feste Größe.<br />

Inzwischen organisiere ich sogar einige Veranstaltungen ehrenamtlich mit. Auch das<br />

hält fit.“<br />

Ursula Wolf(71): „Ob Medizin, Kunst, Naturwissenschaften – ich habe mich für 30<br />

neue Termine eingeschrieben. Manche fragen mich: 'Musst Du das denn alles<br />

wissen?' Ja! Ich will neugierig bleiben. Das hält jung. Außerdem lerne ich nette Menschen<br />

kennen.“<br />

Wolfgang Tauscher(70): „Ich bin nicht nur begeisterter Hörer, sondern auch Tutor,<br />

leite Computerkurse für Anfänger. Immer mehr Rentner wollen in Sachen Technik<br />

nicht nur mitreden und am PC Texte schreiben: Sie drängen ins Internet. Mein ältester<br />

Teilnehmer war 85 !“<br />

Dr. Henrike Backhaus(64): „Als Ärztin hatte ich nie richtig Zeit für Musik. Das<br />

hole ich seit 2005 nach, höre Vorträge und Konzerte, kann sogar Partituren verfolgen.<br />

Die Akademie ist spitze! Geschichte, Architektur, Philosophie sind meine nächsten<br />

Themen...“.<br />

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Post unserer HörerInnen:<br />

Christel Nestler schreibt (14.01.2009) :<br />

Allen Aktiven der <strong>Seniorenakademie</strong> möchte ich für Ihre erfolgreiche Arbeit danken,<br />

die mir über die <strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> Tätigkeit viele interessante Vorträge und Diskussionen bereitet<br />

hat und ich möchte Ihnen zu Ihrer erfolgreichen Arbeit gratulieren und wünschen,<br />

dass Sie viel Unterstützung finden und diese Arbeit so erfolgreich fortsetzen<br />

können.<br />

Als Hinweis zu Verbesserungen hätte ich die Bitte, dass man die Lautstärke bei den<br />

Vorträgen verbessert und eventuell mit Mikrofon arbeitet.<br />

Im vergangenen Jahr wurden die Senioren um Unterstützung bei Studien gebeten,z.B.<br />

zum Gedächtnis. Es wäre interessant, etwas über die Ergebnisse zu erfahren,<br />

eventuell in einem Vortrag der Donnerstaggespräche.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

(Posteingang 19.01.2009)<br />

Dr. Regina Graupner schreibt (20.01.2009) :<br />

<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Seniorenakademie</strong> - die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Es wird Zeit,<br />

dankbar auf die <strong>Jahre</strong> zurückzuschauen, die soviel Interessantes beinhaltet haben. Als<br />

die <strong>Seniorenakademie</strong> vor <strong>15</strong> <strong>Jahre</strong>n startete, war ich von Anfang an begeistert.<br />

Durch meine jahrelange Mitgliedschaft in der Geriatrischen Gesellschaft der DDR<br />

waren mir ähnliche Akademien zumindest aus dem Ausland bekannt. Die ersten Versuche<br />

in der DDR waren mit der <strong>Dresdner</strong> Akademie 'Wissenschaft und Kunst' nicht<br />

vergleichbar. Die <strong>Dresdner</strong> Thematik hatte von Beginn an ein ganz anderes Niveau.<br />

Es boten sich so viele Möglichkeiten, die durch die vorzeitige - 2001 ungewollte Berufsaufgabe<br />

- gewonnene Freizeit auszufüllen. Endlich fand man Zeit und Möglichkeiten<br />

für Interessengebiete, die einem bei vollem Engagement im Beruf meist<br />

verschlossen blieben.<br />

Vorlesungen über Kunstgeschichte, Architektur, Religionsphilosophie gaben viele<br />

Anregungen mit hohem Niveau.<br />

Führungen durch die Kunstsammlungen, den botanischen Garten und Stadtteilbesuche<br />

vermittelten neue Erkenntnisse. Die Konzerte in der Dreikönigskirche setzten<br />

musikalische Akzente.<br />

Was wäre die <strong>Seniorenakademie</strong> ohne ihr besonders ausgewähltes Reiseprogramm.<br />

Die oberitalienischen Seen hinterließen unvergessliche Eindrücke. Die Kunstreise<br />

nach Amsterdam und im letzten Jahr - London -, eine Begegnung, die ich mir schon<br />

lange gewünscht hatte.<br />

Beinahe hätte ich das wunderschöne Schleswig-Holstein vergessen – eine Landschaft,<br />

die man allein wohl nie so schön hätte erleben können.<br />

Inzwischen stimme ich mich schon ein wenig auf Flandern ein, das ein interessantes<br />

Programm verheißt.<br />

Es bleibt nur, Ihnen ganz herzlich für Ihre aufopferungsvolle „Hintergrundarbeit“ zu<br />

danken. Ohne Sie wäre uns das weite Feld „Wissenschaft und Kunst“ nie in dem<br />

Maße erschlossen worden und es weiterhin zu erschließen, liegt in Ihren Händen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

(Posteingang 26.01.2009)<br />

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