Kinderbetreuung in Randzeiten - Stand September ... - Kita-Portal MV
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saisonal schwankend auftritt, was die Etablierung von bezahlbaren<br />
<strong>Randzeiten</strong>betreuungsstrukturen zusätzlich erschwert.<br />
Trägerübergreifende Strukturen, dennoch <strong>in</strong> Kooperation mit bestehenden E<strong>in</strong>richtungen,<br />
wie sie beispielsweise im Projekt „FlexiKids“ auf der Insel Rügen praktiziert werden, s<strong>in</strong>d<br />
aus unserer Sicht <strong>in</strong> (kle<strong>in</strong>)städtischen Räumen e<strong>in</strong>e gute Lösung. Gibt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt oder<br />
e<strong>in</strong>em Stadtteil (Rostock, Schwer<strong>in</strong>) jeweils e<strong>in</strong> Angebot, entweder <strong>in</strong> festen, entsprechend<br />
ausgestatteten Räumlichkeiten oder abwechselnd <strong>in</strong> verschiedenen E<strong>in</strong>richtungen, sollte dies<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em Hol- und Br<strong>in</strong>gservice ausreichend se<strong>in</strong>, um den Bedarf<br />
abzudecken. Hierbei ist darauf zu achten, dass für e<strong>in</strong>e Betreuung nach 20 Uhr<br />
Räumlichkeiten zur Verfügung stehen müssen, die e<strong>in</strong>em „zu Hause“ möglichst nahe<br />
kommen und <strong>in</strong> denen ggf. auch e<strong>in</strong>e Übernachtungsbetreuung gewährleistet werden kann.<br />
E<strong>in</strong> hervorragendes Umsetzungsbeispiel ist hier aus unserer Sicht die Modell-<strong>Kita</strong> <strong>in</strong> Waren<br />
(Projekt Zeitreflex I), ISBW gGmbH Neustrelitz), welche für die Betreuung <strong>in</strong> den<br />
Abendstunden e<strong>in</strong>e eigene, kle<strong>in</strong>e Wohnung e<strong>in</strong>gerichtet hat, <strong>in</strong> welche die Abendk<strong>in</strong>der aus<br />
der E<strong>in</strong>richtung „nach Hause gehen“. Denkbar ist an dieser Stelle auch e<strong>in</strong>e Verzahnung von<br />
K<strong>in</strong>dertagespflege und E<strong>in</strong>richtung, wie sie im Landkreis Müritz rechtlich möglich ist. In<br />
diesem Bereich müssten aber noch Konzepte entwickelt werden, um Tagespflegeeltern, die<br />
sich auf die Abend- und Wochenendbetreuung spezialisieren 18 , <strong>in</strong> die Regelf<strong>in</strong>anzierung mit<br />
e<strong>in</strong>zubeziehen. Ebenso mangelt es nach wie vor an Umsetzungskonzepten für den ländlichen<br />
Raum.<br />
Die Forderung des Landesjugendamtes und der örtlichen Jugendhilfeträger sowie<br />
E<strong>in</strong>richtungsträger nach der Wahrung des K<strong>in</strong>deswohls ist ganz sicher im S<strong>in</strong>ne der Eltern<br />
und wird von diesen auch praktisch e<strong>in</strong>gefordert, <strong>in</strong>dem sie nur Angebote annehmen, die<br />
ihren K<strong>in</strong>dern gut tun. In der Regel, so auch die Sicht der befragten ExpertInnen, würden sie<br />
eher auf e<strong>in</strong> Arbeitsangebot verzichten, als ihre K<strong>in</strong>der nicht gut betreut zu wissen.<br />
Andererseits ist eben das auch nicht im S<strong>in</strong>ne der K<strong>in</strong>der, die Vorbilder brauchen und nicht<br />
frustrierte Eltern, die aufgrund fehlender Betreuungs<strong>in</strong>frastruktur ke<strong>in</strong>e Anstellung<br />
annehmen können oder wollen.<br />
Deshalb ist es aus unserer Sicht gefährlich, bei spärlicher Nachfrage e<strong>in</strong>es konkreten<br />
Angebotes leichtfertig davon auszugehen, dass an der Angebotsart (z.B. Betreuung <strong>in</strong> den<br />
Abendstunden) ke<strong>in</strong> Interesse besteht. Vielmehr sollte h<strong>in</strong>terfragt werden, ob die Umsetzung<br />
18 Tagespflegepersonen, die tagsüber K<strong>in</strong>der betreuen, kann und sollte aus unserer Sicht nicht zugemutet bzw.<br />
erlaubt werden, abends regelmäßig weitere K<strong>in</strong>der zu betreuen.<br />
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