Einblick 06_07.indd - Klinikum Minden
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einBlick<br />
Zeitung der Mühlenkreiskliniken Ausgabe <strong>06</strong>/07<br />
<strong>Minden</strong> · Lübbecke · Rahden · Bad Oeynhausen kostenlos · www.mkk-nrw.de<br />
Mit Schwung<br />
ins Neue Jahr!<br />
Der Blick durch<br />
die Nase ................15<br />
Patienten mit »Morbus Cushing«<br />
können künftig in der<br />
Neurochirurgie des <strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Minden</strong> wesentlich schonender<br />
behandelt werden. Deutschlandweit<br />
wird diese Methode<br />
in <strong>Minden</strong> erstmals angewendet.<br />
Mosaikbilder<br />
nehmen Formen an<br />
.........................16+17<br />
Seit Anfang November sind<br />
italienische Handwerker im<br />
Neubau des <strong>Klinikum</strong>s dabei,<br />
die Mosaike des Berliner<br />
Künstlers Thomas Eller an die<br />
Wände der Patientenmagistrale<br />
zu bringen.<br />
Neubau einmal<br />
anders .............30+31<br />
Zahlen, Daten und Fakten,<br />
aber auch faszinierende Fotos<br />
bietet unser Neubau-Bericht.
2 INHALT/KONTAKT<br />
Aus dem Inhalt<br />
Neubauprojekt ausgezeichnet<br />
Der Neubau des Johannes Wesling <strong>Klinikum</strong>s <strong>Minden</strong> wurde<br />
von der ZIG als innovatives Projekt der Gesundheitswirtschaft<br />
OWL ausgezeichnet. ...............................................4<br />
Menüerfassung auf Pocket-PC<br />
Zur Vereinfachung der Essensplanung<br />
wurde die digitale Menüerfassung eingeführt.<br />
Menü-Assistentinnen sind für die<br />
Patientenbefragung zuständig und auf<br />
allen Stationen der Häuser unterwegs. ...6<br />
Gerinnungsambulanz gibt es seit 5 Jahren<br />
2002 entstand innerhalb des Instituts für Laboratoriumsmedizin<br />
eine neue Abteilung: die Gerinnungsambulanz.<br />
Hier werden alle Störungen des Blutgerinnungssystems<br />
untersucht. .........................................................8<br />
»Grüne Damen« haben Grund zum Feiern<br />
»Ohne sie wäre das Haus ärmer, die<br />
Kranken trauriger und das Pflegepersonal<br />
belasteter.« Die Rede ist von den »Grünen<br />
Damen«, die in Lübbecke und in Rahden<br />
Jubiläum feierten. In Lübbecke gibt es sie<br />
seit 25, in Rahden seit 20 Jahren.<br />
.............................................................9<br />
Jahresrückblick 2007<br />
Was alles in einem Jahr in den Häusern der Mühlenkreiskliniken<br />
passiert, das kann man in Wort und Bild in unserem<br />
Jahresrückblick nachvollziehen. .................................10-11<br />
Sprengstoffhunde »im Einsatz«<br />
Den Keller des Lübbecker Krankenhauses<br />
nutzten Diensthundeführer aus allen Teilen<br />
von NRW, um mit ihren Sprengstoffhun-<br />
den bei einer Übung den Ernstfall zu<br />
proben. ........................................12-13<br />
Die AVK hilft am Polarkreis<br />
Im Mai nächsten Jahres begibt sich ein LKW-Konvoi auf eine<br />
14-tägige Reise Richtung Murmansk in der Nähe des Polarkreises.<br />
Mit dabei sind 41 Betten, die in der Auguste-<br />
Viktoria-Klinik ausgemustert wurden. .............................. 19<br />
Freiwilliges Soziales Jahr in unseren Kliniken<br />
Zur Zeit sind in den verschiedensten<br />
Bereichen der Mühlenkreiskliniken junge<br />
Menschen im Einsatz, die auf diese<br />
Weise ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.<br />
............................................... 21<br />
Jubilarfeiern in <strong>Minden</strong> und Lübbecke<br />
Im Lübbecker Krankenhaus, in der Service GmbH und im<br />
<strong>Klinikum</strong> gab es Grund zum Feiern. ...........................22-23<br />
In eigener Sache…<br />
Ein spannendes Jahr 2007 liegt hinter uns. Der einBlick hat im vergangenen<br />
Jahr viele Ereignisse in den Standorten der Mühlenkreiskliniken<br />
begleitet und interessante Geschichten und Personen gefunden<br />
und vorgestellt. Einige Impressionen des Jahres finden Sie auf den<br />
Seiten 10 und 11. Ein zentrales Thema war natürlich der Neubau<br />
des Johannes Wesling <strong>Klinikum</strong>s <strong>Minden</strong> - und mit dem Näherrücken<br />
von Umzug und Inbetriebnahme wird uns dieses Thema in ein ebenso<br />
spannendes Jahr 2008 begleiten. In dieser Ausgabe möchten wir<br />
Ihnen den Neubau einmal von einer anderen Seite vorstellen: Bilder<br />
von außergewöhnlichen Motiven aus ungewohnten Perspektiven und<br />
beeindruckende Zahlen rund um den Bau präsentieren wir Ihnen auf<br />
den Seiten 30 und 31.<br />
Viel Vergnügen bei der Lektüre, vor allem aber einen gesunden und<br />
glücklichen Start ins neue Jahr wünscht<br />
Ihre einBlick Redaktion<br />
Kontakt<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong><br />
Friedrichstr. 17, 32427 <strong>Minden</strong>.<br />
Tel. 0571/ 801-0 , Fax - 2001<br />
Email: info@mkk-nrw.de<br />
Notaufnahme Innere Klinik:<br />
Tel. 0571/ 801-2288<br />
Notaufnahme Chirurgische Klinik:<br />
Tel. 0571/ 801-95344<br />
Patientenservice in Haus I:<br />
Tel. 0571/ 801-2020<br />
Patientenservice in Haus II:<br />
Tel. 0571/ 80-4003<br />
Krankenhaus Lübbecke<br />
Virchowstr. 65, 32312 Lübbecke.<br />
Tel. 05741/ 35-0,<br />
Fax. 05741/ 9999<br />
Email:info@krankenhaus-luebbecke.de<br />
Notaufnahme:<br />
Tel. 05741/ 35-2290<br />
Patientenservice:<br />
Tel. 05741/ 35-1047<br />
Krankenhaus Bad Oeynhausen<br />
Wielandstraße 28,<br />
32545 Bad Oeynhausen.<br />
Tel. 05731/ 77-0,<br />
Fax. 05731/ 1009<br />
Email: info@khbo.de<br />
Patientenservice:<br />
Tel. 05731/ 77-1251<br />
Krankenhaus Rahden<br />
Hohe Mühle 3, 32369 Rahden<br />
Tel. 05771/ 708-0 ,<br />
Impressum<br />
einBlick<br />
Zeitung der Mühlenkreiskliniken<br />
Herausgeber: Mühlenkreiskliniken<br />
Nächste Ausgabe: Mitte Februar 2008<br />
Redaktionsschluss: Ende Januar 2008<br />
Verantwortlich: Vorstandsvorsitzender<br />
Gerald Oestreich<br />
Vertrieb: Mehr als 800 Vertriebsstellen<br />
im Kreis <strong>Minden</strong>-Lübbecke. Kostenlose<br />
Verteilung. Direktvertrieb an Patienten und<br />
Mitarbeiter der Kliniken <strong>Minden</strong>, Lübbecke,<br />
Fax 05771/ 708-844<br />
Email: info@krankenhaus-rahden.de<br />
Notaufnahme:<br />
Tel. 05771/ 708-0<br />
Patientenservice:<br />
Tel. 05771/ 708-802<br />
Auguste-Viktoria-Klinik<br />
Am Kokturkanal 2,<br />
32545 Bad Oeynhausen<br />
Tel. 05731/247 - 0,<br />
Fax 05731/247-156<br />
Email:<br />
info@auguste-viktoria-klinik.de<br />
Patientenservice:<br />
Tel. 05731/ 247-566<br />
World Wide Web<br />
Nutzen Sie unsere Internetseiten, um<br />
Ihren Angehörigen eine Grußmail zu<br />
senden: www.mkk-nrw.de<br />
einBlick-Redaktion<br />
Karen Schäfer<br />
Tel. 0571/801-2203<br />
email: karen.schaefer@mkk-nrw.de<br />
Marion Richter-Salbeck<br />
Tel. 0571/8012169<br />
email:<br />
marion.richter-salbeck@mkk-nrw.de<br />
Agentur Klartext<br />
Alfredstraße 10, 32312 Lübbecke.<br />
Tel. 05741/297420, Fax 40399,<br />
email: einblick@neue-umschau.de<br />
Rahden, Bad Oeynhausen und der Auguste-<br />
Viktoria-Klinik.<br />
Druck: Gerhard Druck, Riepe.<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Haftung. Es besteht<br />
keine Veröffentlichungspflicht seitens des<br />
Herausgebers. Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
1/1999.
Tage zählen bis Weihnachten<br />
und jeden Tag eines der 24<br />
Türchen am Adventskalender<br />
öffnen. Vorfreude, Wünsche,<br />
Hoffnungen und Erwartungen be-<br />
stimmen die Vorweihnachtszeit.<br />
Vorfreude, Wünsche, Hoffnungen<br />
und Erwartungen in<br />
dieser Vorweihnachtszeit gibt<br />
es auch auf der <strong>Klinikum</strong>sneubaustelle.<br />
Auch hier werden<br />
die Tage gezählt, allerdings die<br />
bis zum Umzug und die Bauleitung<br />
ist froh, wenn jeden<br />
Tag bis Weihnachten möglichst<br />
viele der rund 3.500 »Türchen«<br />
rechtzeitig eingehängt werden<br />
können. Ein arbeitsreiches Jahr<br />
geht dem Ende entgegen.<br />
Gegenüber dem Vorjahr wer-<br />
www.mkk-nrw.de<br />
Knapp 100.000 Besucher konnte<br />
die gemeinsame Homepage der<br />
Mühlenkreiskliniken seit ihrer<br />
Einrichtung Anfang des Jahres<br />
begrüßen – im Schnitt wurde<br />
die Seite etwa 415 mal pro Tag<br />
aufgerufen. Knapp ein Viertel<br />
der Besuche erfolgen über<br />
die direkte Eingabe von www.<br />
mkk-nrw.de, ein gutes Drittel<br />
der Nutzer gelangt über Suchmaschinen<br />
auf die Seiten der<br />
Mühlenkreiskliniken.<br />
Der einzelne Besucher verweilte<br />
im Schnitt drei Minuten auf<br />
der Seite. Das mag sich gering<br />
anhören, bedenkt man aber<br />
die vielen Nutzer, die nur eine<br />
Seite anschauen und danach<br />
die Homepage wieder verlassen,<br />
wird deutlich, dass dieser<br />
Durchschnittswert durchaus<br />
vorzeigbar ist.<br />
Im Durchschnitt sahen sich die<br />
Besucher knapp sieben Seiten<br />
an – am beliebtesten war in<br />
den letzten Monaten die Rubrik<br />
»Neubau des Johannes Wesling<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong>«.<br />
Wir sind stets aktuell und www.<br />
mkk-nrw.de freut sich auf die<br />
nächsten 100.000 Besuche.<br />
Zwischen den Jahren<br />
den rund 2.000 Patienten<br />
mehr in den Mühlenkreiskliniken<br />
versorgt worden sein.<br />
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
gilt der Dank für diese<br />
Leistung.<br />
Das neue Jahr wird insbesondere<br />
für die Beschäftigten des<br />
<strong>Klinikum</strong>s viele Änderungen<br />
bringen. Auch hier schwanken<br />
die Gefühle zwischen Vorfreude,<br />
Wünschen, Hoffnungen<br />
und Erwartungen. Neue Teams<br />
werden zusammenarbeiten<br />
müssen. Zwei bisher faktisch<br />
getrennte Belegschaften des<br />
<strong>Klinikum</strong>s I und des <strong>Klinikum</strong>s II<br />
AUF EIN WORT 3<br />
AUF EIN WORT<br />
kommen unter einem Dach<br />
zusammen. Intensiv- und Op-<br />
Personal, bisher in zahlreichen<br />
eigenständigen Arbeitsbereichen<br />
verteilt, kommen über<br />
Nacht im zentralen Behandlungstrakt<br />
zusammen. Neue<br />
Medizintechnik, neue Arbeitsabläufe,<br />
neue Datenverarbeitung<br />
und vielfach neue Kollegen<br />
kommen auf die Beschäftigten<br />
zu.<br />
Vorfreude, Hoffnungen, Wün-<br />
sche und Erwartungen auch in<br />
den anderen Klinikstandorten<br />
des Verbundes. Was werden<br />
Chefarztwechsel für Verände-<br />
Schwer zu verstehen...<br />
Mit Stolz vermeldet das Bundesministerium für Gesundheit, dass die Krankenkassen auch 2007 im<br />
vierten Jahr in Folge einen Milliardenüberschuss erzielen werden. Bis zu 3 Milliarden Euro können<br />
es in diesem Jahr sein. 2004 waren es 4, im Jahr 2005 1,8 und 20<strong>06</strong> 1,67 Milliarden Euro. Gelobt<br />
werden auch die moderaten Zuwächse von nur 0,8 Prozent bei den Krankenhauskosten in diesem<br />
Jahr. 76,4 % aller Krankenkassen konnten sich inzwischen entschulden. Nur auf wessen Rücken?<br />
Die Mitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft spricht eine deutliche Sprache: ein Drittel<br />
aller Kliniken schreibt inzwischen rote Zahlen, mehr als die Hälfte der Kliniken erzielt keine Überschüsse<br />
und in den neuen Bundesländern ist bereits jedes fünfte Haus im Notlagentarifvertrag.<br />
Trend im Westen der Republik übrigens steigend. Und ein Ende des einseitigen Sparkurses der<br />
Leistungserbringer ist nicht in Sicht. Unsere Bundesgesundheitsministerin sollte sich in der Ruhe<br />
der Weihnachtszeit einmal darüber Gedanken machen.<br />
Steuerberatung<br />
·Fachbezogene Steuerberatung für Ärzte,<br />
für Ärzte<br />
Zahnärzte und Tierärzte<br />
·Existenzgründungsberatung, Finanzberatung<br />
und betriebswirtschaftliche Beratung<br />
·Statistische, zeitnahe Vergleichszahlen der<br />
ärztlichen Fachbereiche<br />
Niederlassung<br />
32423 <strong>Minden</strong><br />
Hermannstraße 61<br />
Telefon: 0571 82976-0<br />
Mail: minden@BUST.de<br />
Internet: www.BUST.de<br />
rungen bringen, wie geht es<br />
mit begonnenen Sanierungs-<br />
arbeiten, wie mit den Zukunfts-<br />
projekten Teleportalklinik Rahden<br />
und der Ausbildungsakademie<br />
weiter?<br />
Nutzen wir die anstehenden<br />
Feiertage, um Kraft zu tanken<br />
für ein spannendes, arbeitreiches<br />
und erfolgreiches Neues<br />
Jahr. Und Dank an dieser Stelle<br />
allen Beschäftigten, die auch<br />
an den Feiertagen unsere Patienten<br />
versorgen.<br />
Ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und ein gutes, vor allem<br />
gesundes Neues Jahr wünscht<br />
Ihnen<br />
Ihr Gerald Oestreich
4 MINDEN<br />
Großes Interesse am Knie<br />
Um die operativen Behandlungsmöglichkeiten<br />
eines Knorpelschadens<br />
im Knie, ihre Eignung<br />
für unterschiedliche Patienten<br />
sowie Vor- und Nachteile<br />
der Methoden informierte die<br />
Klinik für Unfallchirurgie und<br />
Orthopädie des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Minden</strong><br />
im Rahmen eines Patienteninformationsnachmittags<br />
im<br />
Dezember.<br />
Oberarzt Dr. Karl-Heinz Thielke<br />
stellte unter anderem die AutologeChondrozytentransplantation<br />
(Knorpeltransplantation)<br />
vor: Bei dieser modernsten<br />
Therapieform wird zunächst<br />
intakte Knorpelmasse entnommen.<br />
Aus dieser werden die für<br />
Qualität und Entwicklung des<br />
Knorpels entscheidenden Zellen<br />
vermehrt und in einem zweiten<br />
operativen Eingriff in das Knie<br />
implantiert. Bei erfolgreichem<br />
Heilungsprozess ist der so nachwachsende<br />
Knorpel regulär<br />
belastbar – allerdings eignet sich<br />
die Methode nur für Patienten,<br />
die jünger als 50 Jahre sind und<br />
Das achte OWL-Forum<br />
Gesundheitswirtschaft in Bielefeld<br />
machte im November Innovation<br />
und Wissenstransfer in<br />
der Gesundheitswirtschaft zum<br />
Thema. Mit dabei waren Experten<br />
aus den Mühlenkreiskliniken,<br />
die Themen einer zentralen<br />
Herausforderung für<br />
die Zukunft aufgriffen: eine<br />
intensivierte Kooperation von<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
mit Gesundheitseinrichtungen<br />
und Unternehmen mit dem<br />
Ziel, Lösungen für eine Gesundheitsversorgung<br />
mit exzellenter<br />
Qualität auf Basis innovativer<br />
Dienstleistungen, Technologien,<br />
Verfahren und Produkte<br />
voran zu treiben. Die Mühlenkreiskliniken<br />
waren gleich in<br />
drei Fachforen vertreten. Prof.<br />
Dr. Udo Schneider, Chefarzt der<br />
nicht unter Gelenkverschleiß<br />
(Arthrose) leiden. Informiert<br />
wurde außerdem über weitere<br />
operative Therapiemöglichkeiten,<br />
wie z. B. die Erzeugung<br />
einer Knorpelnarbe über Repa-<br />
Neubauprojekt<br />
ausgezeichnet<br />
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik am<br />
Krankenhaus Lübbecke, war<br />
als Referent zum Thema »Forschung<br />
und Versorgung für ein<br />
besseres Leben mit Demenz«<br />
eingeladen worden.<br />
Das hochaktuelle Thema<br />
»Gegen MRSA–Strategien zur<br />
Prävention von Infektionen in<br />
Krankenhäusern und Altenheimen«<br />
wurde durch Prof. Dr.<br />
Franz-Josef Schmitz, Laborchef<br />
und Mikrobiologe der Mühlenkreiskliniken,<br />
mitgestaltet.<br />
Prof. Dr. Joachim Röther, Chefarzt<br />
der Neurologie, referierte im<br />
Fachforum zum Thema »Innovationen<br />
für die Versorgung<br />
von Aphasie-Patienten nach<br />
Schlaganfall und mit anderen<br />
neurologischen Erkrankungen<br />
(Parkinson, Multiple Sklerose)«.<br />
raturzellen (Mikrofrakturierung),<br />
die so genannte Gelenktoilette<br />
und den Einsatz einer Gelenkprothese.<br />
Wegen des großen<br />
Interesses wird am 13. Februar<br />
ab 16 Uhr ein zweiter Informa-<br />
Im zweiten Teil der Veranstaltung<br />
stellte Staatssekretär Prof.<br />
Winter vom Ministerium für<br />
Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />
die Ideen des Ministeriums<br />
für die Gesundheitswirtschaft<br />
in NRW vor. Im Rahmen dieser<br />
Veranstaltung wurden durch<br />
das ZIG (Zentrum für Innovation<br />
in der Gesundheitswirtschaft<br />
OWL) 25 herausragende<br />
tionsnachmittag zum Thema<br />
Knie angeboten. Hier wird es<br />
im Schwerpunkt um die operative<br />
Behandlung von Problemen<br />
an Kreuzband und Meniskus<br />
gehen.<br />
ZIG-Geschäftsführerin Brigitte Meier überreicht die Auszeichnung an<br />
Mühlenkreis-Vorstandsvorsitzenden Gerald Oestreich. Im Hintergrund<br />
Prof. Dr. Martin Sauer (Fachhochschule der Diakonie) und Prof. Dr.<br />
Diethelm Tschöpe (Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen).<br />
Projekte in Ostwestfalen vorgestellt.<br />
Dabei konnte Vorstandsvorsitzender<br />
Gerald Oestreich<br />
aus den Händen von Geschäftsführerin<br />
Brigitte Meier für den<br />
Neubau des Johannes Wesling<br />
<strong>Klinikum</strong>s <strong>Minden</strong> als »Gesicht<br />
der Gesundheitswirtschaft in<br />
OWL« die Auszeichnung entgegennehmen.
Anlässlich der bundesweiten<br />
Herzwoche der Deutschen Herzstiftung<br />
lud die Kardiologische<br />
Klinik zu einem Arzt-Patientenseminar<br />
zum Thema »Herzinfarkt<br />
– jede Minute zählt« ein.<br />
Nach wie vor sterben in<br />
Deutschland jedes Jahr ca.<br />
150.000 Patienten an den Folgen<br />
eines Herzinfarktes. Das<br />
müsste nicht so sein, würden<br />
die Warnsignale eines Herzinfarktes<br />
ernst genommen und<br />
sofort der Notarzt gerufen.<br />
Ein schneller Griff zum Telefon<br />
und damit auch eine schnellere<br />
ärztliche Überwachung und<br />
Behandlung könnte von den<br />
265.000 Infarktpatienten weit<br />
mehr Patienten retten, stehen<br />
doch heutzutage sehr effektive<br />
Behandlungsmaßnahmen gerade<br />
in den ersten Stunden nach<br />
Eintritt des Herzinfarktes zur<br />
Verfügung. Trotz Verbesserung<br />
der Behandlungsmöglichkeiten<br />
sterben in Deutschland leider<br />
immer noch die Hälfte der<br />
Patienten an den Folgen eines<br />
Herzinfarktes.<br />
Gerade in der frühen Phase<br />
des Herzinfarktes ist die häufigste<br />
unmittelbare Todesursache<br />
das Kammerflimmern,<br />
sozusagen ein »elektrischer<br />
Unfall«: Eine besonders maligne<br />
Rhythmusstörung, die sich ohne<br />
medizinische Hilfe nicht beenden<br />
lässt und in wenigen Minuten<br />
ohne effektive Behandlung<br />
zum Tode führt, aber durch<br />
einen sofortigen Elektroschock<br />
in fast allen Fällen problemlos<br />
beendet werden kann. Deshalb<br />
kommt es bei der Alarmierung<br />
auf jede Minute an, ein<br />
zu langes Zögern kann fatale<br />
Folgen haben. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass ein möglichst<br />
großer Teil der Bevölkerung die<br />
Warnsymptome des Herzinfarktes<br />
kennt.<br />
Gezielte Aufklärung über<br />
Vorbeugung, Erkennung und<br />
moderne Behandlung des Herzinfarktes<br />
ist somit auch das Ziel<br />
der bundesweiten Herzwoche<br />
der Deutschen Herzstiftung.<br />
Das Arzt-Patienten-Seminar<br />
von Priv. Doz. Dr. Wolfgang<br />
Lengfelder, Chefarzt der Klinik<br />
für Kardiologie, Pneumologie<br />
und Internistische Intensivmedizin<br />
des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Minden</strong>,<br />
und dem niedergelassenen<br />
Kardiologen Dr. Stefan Engelbart<br />
stieß dann auch auf großes<br />
Interesse.<br />
Hauptschwerpunkte der Vorträge<br />
und Fragen waren die<br />
Erkennung und Vorbeugung<br />
sowie die Behandlung des<br />
Herzinfarktes. Bei der Vorbeugung<br />
wurden insbesondere<br />
die Lebensstilfaktoren herausgestellt,<br />
die jeder selbst beeinflussen<br />
kann. Dazu gehören<br />
Rauchen, körperliche Inaktivität<br />
und ungesunde Ernährung.<br />
Pro Zigarette wird z. B. das<br />
Leben um 29 Minuten verkürzt,<br />
durch Einbau von Bewegung<br />
in die Alltagsaktivitäten (z. B.<br />
Treppensteigen statt Fahrstuhl,<br />
mit Fahrrad zur Arbeit statt<br />
Auto) kann Übergewicht und<br />
Herzinfarkt vorgebeugt, durch<br />
gesunde Ernährung und ausreichend<br />
Bewegung können<br />
die gängigen Risikofaktoren<br />
AKTUELL 5<br />
Mühlenkreiskliniken ab 1. Januar 2008 rauchfrei<br />
Mit dem 1. Januar 2008 tritt das generelle<br />
Rauchverbot für Krankenhäuser<br />
und Kliniken in Kraft. Ausnahmen sind<br />
nur in den Bereichen Psychiatrie und<br />
Palliativmedizin möglich.<br />
In den Außenbereichen darf weiterhin<br />
geraucht werden. Außenbereiche,<br />
in denen das Rauchen untersagt ist,<br />
sind durch Schilder gekennzeichnet.<br />
Wir bitten Mitarbeiter, Besucher und<br />
Patienten auf diesem Weg um die Einhaltung<br />
des Rauchverbotes und somit<br />
die Unterstützung einer gesundheitsfördernden<br />
Umgebung.<br />
Mitarbeiter der Mühlenkreiskliniken<br />
(AöR) können durch die betriebliche<br />
Suchtberatung Unterstützung bei der<br />
Rauchentwöhnung erhalten.<br />
Herzinfarkt – jede Minute zählt<br />
Arzt-Patientenseminar im <strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong><br />
(Hochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen)<br />
günstig<br />
beeinflusst werden.<br />
Besonderes Interesse hatten<br />
die Zuhörer an der Behandlung<br />
mit Stents, also Gefäßstützen.<br />
Prinzipiell unterscheidet<br />
man zwischen normalen<br />
Stents und medikamentenbeschichteten<br />
Stents (DES). Diese<br />
DES-Stents können die Wiedereinengungsrate<br />
von normalen<br />
Stents um ca. die Hälfte<br />
vermindern, auf der anderen<br />
Seite können aber akute Stentverschlüsse<br />
durch Blutgerinnsel<br />
häufiger auftreten als bei den<br />
normalen Stents. Durch eine<br />
deshalb notwendige längere<br />
starke Blutverdünnung sind<br />
die medikamentösen Behandlungskosten<br />
dieser Patienten<br />
erheblich höher und es muss<br />
mit einer gesteigerten Blutungsgefahr<br />
gerechnet werden.<br />
Deshalb ist vor Einsetzen dieser<br />
Stents eine strenge Patientenauswahl<br />
notwendig.
6 AKTUELLES<br />
Menüerfassung<br />
auf Pocket PC´s<br />
Es fallen weniger Abfälle an<br />
Mehr als 2.000 Betten be-<br />
treiben die Krankenhäuser der<br />
Mühlenkreiskliniken gemeinsam<br />
– das bedeutet auch, dass<br />
fast 2.000 Patienten verpflegt<br />
werden müssen. Dies wiederum<br />
ist mit einem hohen<br />
administrativen Aufwand verbunden,<br />
da ja jeder »Esser«<br />
besondere Wünsche oder auf<br />
Grund seiner Erkrankung be-<br />
sondere Ernährungsrichtlinien<br />
zu beachten hat. Ein Schritt<br />
zur Vereinfachung ist die digitale<br />
Menüerfassung mit dem<br />
Programm OrgaCard, die im<br />
Dezember 20<strong>06</strong> beginnend<br />
mit dem Krankenhaus Lübbekke<br />
eingeführt wurde.<br />
»Früher ging das Pflegepersonal<br />
in Lübbecke mit Karten<br />
in die Zimmer der Patienten.<br />
Auf diesen Lochkarten wurden<br />
dann die Essenswünsche<br />
der Patienten vermerkt und in<br />
der Küche über Steckautomat<br />
ausgewertet«, erklärt Benjamin<br />
Pöttger, Mitarbeiter der<br />
IT-Abteilung und neben der<br />
leitenden Diätassistentin Silke<br />
Hersemann verantwortlich für<br />
das Projekt der digitalen Menüerfassung.<br />
Ein aufwändiges Verfahren,<br />
das sowohl dem Pflegepersonal<br />
Zeit raubte als auch eine Mitar-<br />
beiterin erforderte, die sich im<br />
Zweifelsfall mehrere Stunden<br />
um das Einlesen der Lochkarten<br />
kümmern musste. Auch<br />
die Verfahrensweise in <strong>Minden</strong><br />
und Rahden war aufwändig:<br />
Hier wurden die Ergebnisse<br />
der Befragung durch das Pflegepersonal<br />
von den Diätassistentinnen<br />
per Strichlisten ausgezählt<br />
und in verschiedene<br />
Listen für die Produktion in der<br />
Zentralküche eingetragen.<br />
Heute sind in allen Häusern<br />
Menüassistentinnen für die<br />
Patientenbefragung zuständig.<br />
Sie beginnen ihren Dienst<br />
mit einem Datenbankabgleich.<br />
»Da das OrgaCard-System mit<br />
dem Krankenhausinformationssystem<br />
(KIS) verknüpft ist,<br />
ist jederzeit bekannt, wie viele<br />
Patienten auf welcher Station<br />
sind«, erläutert Benjamin Pöttger.<br />
Diese aktuelle Belegung<br />
wird über eine sogenannte<br />
Dockingstation vom Festnetz<br />
auf Pocket-Pc´s übertragen.<br />
In diese kleinen PC´s werden<br />
die Bestellungen der Patienten<br />
von den Menüassistentinnen<br />
individuell eingegeben. Nach<br />
der Befragung müssen die<br />
Daten über die Dockingstation<br />
wieder ins Netz eingespeist werden,<br />
damit die Daten von der<br />
Küchenleitung<br />
bzw. den Diätassistentinnen<br />
ausgewertet<br />
werden können.<br />
In einigen Fällen<br />
ist eine kurze Be-<br />
sprechung zwischen<br />
den Menü-<br />
assistentinnen<br />
und einer Diätassistentin<br />
nötig,<br />
da spezielle Wünsche<br />
von Patienten<br />
nur nach<br />
Rücksprache er-<br />
füllt werden können.<br />
Der eigentliche<br />
Projektbeginn<br />
fand – nach Aus-<br />
schreibung im Mai 20<strong>06</strong> – im<br />
September letzten Jahres im<br />
Schulungsraum des Krankenhauses<br />
Lübbecke statt. Zwei<br />
Wochen lang wurden von den<br />
Küchenleitern und drei Diätassistentinnen<br />
aus <strong>Minden</strong> und<br />
Lübbecke unter Anleitung der<br />
Firma OrgaCard Stammdaten<br />
eingepflegt – z. B. die Kostformen<br />
und das Speisenangebot.<br />
In den weiteren Wochen<br />
wurde die vielfältige Lebensmittelauswahl<br />
von den Diätassistentinnen<br />
den einzelnen<br />
Kostformen zugeordnet, während<br />
die Küchenleiter sich dem<br />
Vollkostspeiseplan und den<br />
Rezepturen widmeten. Nach<br />
Schulung der Menüassistentinnen<br />
und der Pflegekräfte<br />
wurde die digitale Menüerfassung<br />
dann im Dezember 20<strong>06</strong><br />
in Lübbecke, im Januar 2007 in<br />
Rahden und im Mai in <strong>Minden</strong><br />
eingeführt.<br />
Mittlerweile ist das System<br />
etabliert. Die Patienten genießen<br />
die individuelle Betreuung<br />
durch die Menüassistentinnen<br />
und nutzen die damit<br />
verbundenen Möglichkeiten.<br />
Das Pflegepersonal hat sich an<br />
die Digitalisierung der Abläufe<br />
gewöhnt und nutzt mittlerweile<br />
das OrgaCard-System auch zur<br />
Bestellung des Stationsbedarfs<br />
aus der Küche. Zudem haben<br />
die Diätassistentinnen aus der<br />
Ernährungsberatung, der Diabetikerschule<br />
oder dem Ernährungsteam<br />
an ihrem Arbeitsplatz<br />
die Möglichkeit, für ihre<br />
Patienten Bestellungen einzugeben,<br />
ohne erst den Weg in<br />
die Küche zu machen.<br />
»In den Küchen haben wir<br />
seit Einführung der digitalen<br />
Menüerfassung deutlich weniger<br />
Abfall«, erklärt Frank Edler,<br />
Leiter der Küche im Krankenhaus<br />
Lübbecke und sein Kollege<br />
Jörg Gräper aus <strong>Minden</strong><br />
freut sich über exaktere Angaben<br />
für die Produktion und einfachere<br />
Abläufe in der Küche.<br />
Beide befürworten deutlich die<br />
Einführung der Menüerfassung<br />
vor dem Umzug in den<br />
Neubau, da ein reibungsloser<br />
Ablauf im Hinblick auf die<br />
Zusammenlegung der Küchen<br />
2008 Grundvoraussetzung ist.<br />
Nur so können Daten aus dem<br />
gesamten Mühlenkreis vor Ort<br />
eingegeben und in der Zentralküche<br />
abgerufen werden.<br />
Auch Erweiterungsmöglichkeiten<br />
sind gegeben. »Zum Beispiel<br />
könnte man OrgaCard mit<br />
dem Einkauf bzw. der Materialwirtschaft<br />
verknüpfen und sich<br />
so automatisch Einkaufslisten<br />
erstellen lassen« wagt Benjamin<br />
Pöttger einen Blick in die<br />
Zukunft.
Bei der Endometriose handelt<br />
es sich in aller Regel um<br />
eine gutartige gynäkologische<br />
Erkrankung, die allerdings gravierende<br />
Folgen für betroffene<br />
Frauen haben kann. Größtes<br />
Problem: Aus Studien geht<br />
hervor, dass häufig erst acht<br />
bis zehn Jahre nach Auftreten<br />
der Erstsymptome die Diagnose<br />
gestellt und somit auch erst<br />
spät mit der Therapie begonnen<br />
wird. Die Sensibilität für<br />
diese Erkrankung zu erhöhen,<br />
war ein Ziel der gut besuchten<br />
Fortbildungsveranstaltung, zu<br />
der Prof. Dr. Ulrich Cirkel, Chefarzt<br />
der Frauenklinik des <strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Minden</strong>, im November<br />
eingeladen hatte.<br />
Endometriose beschreibt,<br />
vereinfacht gesagt, das Wachstum<br />
von Gebärmutterschleimhaut<br />
außerhalb der Gebärmutter<br />
– also zum Beispiel<br />
in den Eierstöcken oder im<br />
Bereich des Bauchfelles. Mit<br />
der Erkrankung sind oft starke<br />
Schmerzen, vor allem während<br />
der Regelblutung, verbunden.<br />
Für die Patientinnen äußerst<br />
unangenehm und außerdem<br />
auch wirtschaftlich ein nicht<br />
zu vernachlässigender Faktor,<br />
da es bei ca. 30 Prozent der<br />
Frauen zu Arbeitsausfällen von<br />
mehr als zehn Tagen pro Jahr<br />
kommt.<br />
Darüber hinaus sind Zusammenhänge<br />
zwischen Endometriose<br />
und ungewollter<br />
Kinderlosigkeit bekannt. Auch<br />
andere Nachbarorgane der<br />
Gebärmutter können in Mitleidenschaft<br />
gezogen werden:<br />
Zwar ist das Gewebe an sich<br />
gutartig, wächst aber häufig<br />
sehr destruktiv und kann daher<br />
auch den Darm oder die Blase<br />
infiltrieren.<br />
In Deutschland wird von<br />
ca. 1,5 bis 2 Millionen betroffener<br />
Frauen ausgegangen. Im<br />
Rahmen der Fortbildungsver-<br />
anstaltung berichtete Prof. Dr.<br />
Ulrich Cirkel über die aktuellen<br />
Erkenntnisse, die auf dem 7.<br />
Deutschen Endometriose-Kongress<br />
in Berlin vorgetragen<br />
wurden. Dabei wurde besonders<br />
darauf hingewiesen, dass<br />
bei entsprechenden Beschwerdesymptomen<br />
und einem Verdacht<br />
auf Endometriose eine<br />
Sicherung durch die Unter-<br />
AKTUELLES 7<br />
»Schnitzeljagd« auf der Baustelle<br />
Wenn es im März in den<br />
Neubau des Johannes-Wesling-<br />
<strong>Klinikum</strong>s geht, ist der Orientierungssinn<br />
einer Berufsgruppe<br />
besonders gefordert:<br />
Die Mitarbeiter des Transportdienstes<br />
müssen vom ersten<br />
Betriebstag an wissen, wo sich<br />
sämtliche Stationen, alle Fachbereiche<br />
und sämtliche logis-<br />
tisch wichtigen Stützpunkte<br />
befinden. Um die Mitarbeiter<br />
schon jetzt auf diese Herausforderung<br />
vorzubereiten, wurde<br />
von Rouven Nederhoed<br />
und Menhard Schoof eine Art<br />
Schnitzeljagd im Neubau veranstaltet:<br />
Nach einer allgemeinen<br />
Führung durch den Bau standen<br />
die Mitarbeiter, aufgeteilt<br />
in Zweierteams, vor der Aufgabe,<br />
bestimmte Punkte im Bau<br />
in festgelegter Reihenfolge zu<br />
finden. An diesen Punkten wiederum<br />
fanden sich Mitarbeiter<br />
des Hauses, die etwas über den<br />
Aufbau des jeweiligen Bereichs<br />
erzählten. Insgesamt nahmen<br />
mehr als 30 Mitarbeiter des<br />
Transportdienstes an dieser<br />
spielerischen Erkundung des<br />
Neubaus teil. Auch Mitarbeiter<br />
der Technik, der Service GmbH<br />
und der Medizintechnik erkundeten<br />
in diesem Rahmen ihren<br />
neuen Arbeitsplatz. Mit der<br />
Resonanz der »Schnitzeljagd«<br />
waren alle sehr zufrieden –<br />
zumal sie an zwei Samstagen<br />
stattfand.<br />
Gut besuchte Fortbildung zur »Endometriose«<br />
suchung einer Gewebeprobe<br />
erfolgen sollte. Dies geschieht<br />
in aller Regel mit minimal-invasiver<br />
(so genannter Schlüsselloch-)<br />
Chirurgie. Da Endometriose<br />
als eine östrogenabhängige<br />
Erkrankung gilt, berichtete Prof.<br />
Dr. Göretzlehner (Rostock) im<br />
Rahmen der Fortbildung über<br />
die aktuellen Empfehlungen<br />
zur hormonellen Therapie.
8 MINDEN<br />
Neue Seelsorger<br />
Kai Sundermeier – seit dem 1. März Pfarrer im Kirchenkreis<br />
<strong>Minden</strong> – arbeitet seit kurzem mit einer Viertelstelle in der<br />
Evangelischen Krankenhausseelsorge im <strong>Klinikum</strong> I in <strong>Minden</strong><br />
und betreut die Stationen Med. I, Rheuma I und Chirurgie V.<br />
Er ist 32 Jahre alt und kommt aus Westkilver bei Bünde.<br />
Nach dem Studium in Bielefeld-Bethel, Leipzig, Uppsala<br />
(Schweden) und Münster war er als Vikar in Hoberge-Uerentrup<br />
(Bielefeld) am Teutoburger Wald »in der Lehre« und hat<br />
anschließend ein Jahr in der Deutschen Gemeinde Göteborg<br />
in Schweden mitgearbeitet.<br />
Eva Binder gehört seit dem 1. November ebenfalls zum Team<br />
der Evangelischen Krankenhausseelsorge. Sie ist Vikarin und<br />
nutzt das letzte halbe Jahr ihrer Ausbildung zur Pfarrerin, um<br />
ihre Erfahrungen in der Seelsorge zu vertiefen.<br />
Ihr Theologiestudium absolvierte sie in Bethel und Münster.<br />
In den letzten zwei Jahren war sie in der Kirchengemeinde<br />
Holzhausen-Nordhemmern als Vikarin tätig. Die ehemalige<br />
(Kinder)Krankenschwester ist 50 Jahre alt, Mutter von drei<br />
Kindern und wohnt mit ihrer Familie in Neesen. Eva Binder<br />
betreut die Stationen Chirurgie I, Med. 4 und die medizinische<br />
Intensivstation.<br />
Gerinnungsambulanz<br />
gibt es seit Jahren<br />
5<br />
500 Patienten im Jahr<br />
Im Jahr 2002 entstand innerhalb<br />
des Instituts für Laboratoriumsmedizin<br />
des <strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Minden</strong> eine neue Abteilung –<br />
die Gerinnungsambulanz. Hier<br />
werden alle Störungen des Blutgerinnungssystems(Hämostasesystem)<br />
untersucht – zum<br />
Beispiel Blutungsneigung oder<br />
Thromboserisiko.<br />
Die Analyse des Risikos<br />
venöser Thrombosen bildet<br />
einen Schwerpunkt der Arbeit<br />
der Gerinnungsambulanz.<br />
Denn die Thrombose – der (teilweise)<br />
Verschluss eines Gefäßes<br />
durch ein Blutgerinnsel – entsteht<br />
durch ein Zusammenspiel<br />
vieler Risikofaktoren. Biochemische<br />
Parameter, die häufig<br />
genetisch festgelegt sind, spielen<br />
dabei ebenso eine Rolle wie<br />
der Lebensstil und die Lebensumstände.<br />
»In den vergangenen Jahren<br />
hat sich das Wissen über die Blutgerinnung<br />
weiterentwickelt,<br />
es herrscht jetzt eine differenziertere<br />
Sichtweise, Risiken werden<br />
für jeden Patienten individuell<br />
bestimmt«, erläutert Dr.<br />
Thomas Eller, der gemeinsam<br />
mit Kollegin Patricia Röbbel die<br />
Gerinnungsambulanz leitet.<br />
Unterstützt von medizinischtechnischen<br />
Assistentinnen<br />
und mit Hilfe biochemischer<br />
Labordiagnostik und der Krankengeschichte<br />
erstellen die<br />
beiden individuelle Risikoprofile<br />
für mehr als 500 Patienten<br />
im Jahr.<br />
Diese Profile helfen den<br />
behandelnden Ärzten bei der<br />
Auswahl der weiteren Therapie<br />
– denn der Großteil der<br />
Patienten kommt über niedergelassene<br />
Kollegen in die<br />
Gerinnungsambulanz: »Wir<br />
verstehen uns als Berater für<br />
Hausärzte und niedergelas-<br />
sene Fachärzte«, erklärt Dr.<br />
Eller. Wird ein Patient zum<br />
Beispiel mit Antikoagulatien<br />
(Medikamente zur Hemmung<br />
der Blutgerinnung, z. B. Marcumar®)<br />
behandelt, helfen<br />
die detaillierten Analysen der<br />
Gerinnungsambulanz bei der<br />
Entscheidung, ob die Medikamentengabe<br />
zur Minimierung<br />
des Thromboserisikos weiterhin<br />
nötig ist oder nicht.<br />
Auch Gynäkologen zählen zu<br />
den Einweisern der Gerinnungsambulanz,<br />
denn die hormonelle<br />
Verhütung mittels »Pille« zählt,<br />
in Kombination mit dem individuellen<br />
biochemischen Profil,<br />
zu den Risikofaktoren einer<br />
Thrombose. »Die Sensibilität<br />
gerade für dieses Thema hat<br />
in den letzten Jahren deutlich<br />
zugenommen«, beschreibt Dr.<br />
Eller.<br />
Neben niedergelassenen<br />
Ärzten berät die Gerinnungsambulanz<br />
natürlich auch die<br />
Fachabteilungen im Verbund<br />
der Mühlenkreiskliniken in allen<br />
Fragen zum Thema Gerinnung.<br />
»Und auch über den Verbund<br />
hinaus pflegen wir gute Kooperationen<br />
und arbeiten für<br />
verschiedene Krankenhäuser«,<br />
betont Dr. Eller. Schließlich bildet<br />
die Gerinnungsambulanz in<br />
der seit mittlerweile mehr als<br />
zwei Jahre bewährten Kooperation<br />
mit der Laborarztpraxis<br />
Krone auch die einzige Stelle<br />
für solche Spezialuntersuchungen<br />
in Ostwestfalen. Auch<br />
darüber kann sie sich in Größe<br />
und Möglichkeiten durchaus<br />
mit den Gerinnungszentren an<br />
Universitätskliniken messen.
25 Jahre »Grüne Damen« in Lübbecke<br />
Sie genießen einen ausgezeichneten<br />
Ruf bei Pfl egepersonal<br />
und Ärzten, zeigen viel Einfühlungsvermögen,<br />
haben ein<br />
gutes Händchen und sind mit<br />
Freude bei der Arbeit: die<br />
»Grünen Damen« (der Name<br />
rührt von ihren grünen Kitteln<br />
her) sind unverzichtbar. Dr.<br />
Heide Weitkamp, Vorsitzende<br />
des DRK-Ortsvereins Lübbecke,<br />
dem die Grünen Damen angegliedert<br />
sind, würdigte ihren<br />
ehrenamtlichen Einsatz anläßlich<br />
des Jubiläums – 25 Jahre<br />
»Grüne Damen« im Krankenhaus<br />
Lübbecke (1982 - 2007).<br />
Bei einer adventlichen Feier-<br />
Im Juli 1987 begann die Geschichte<br />
der Grünen Damen<br />
im Krankenhaus Rahden: Auf<br />
Initiative von Heide Gärtner<br />
erfolgten erste Gespräche mit<br />
dem damaligen Verwaltungsdirektor,<br />
Karl Horstmann, und den<br />
leitenden Pflegekräften, Oberin<br />
Brehm und Schwester Monika<br />
Stothfang.<br />
Schon im Oktober des gleichen<br />
Jahres begann eine Gruppe<br />
von 14 Frauen unter der Leitung<br />
von Heide Gärtner ihren<br />
wöchentlichen Dienst auf sechs<br />
Stationen im Krankenhaus Rahden.<br />
Schon nach einem Jahr war<br />
die Gruppe der Grünen Damen<br />
auf 24 Personen angewachsen.<br />
Im November 1997 feierte<br />
man das 10-jährige Bestehen der<br />
EKH in Rahden, 1998 wurden<br />
Dr. Axnick bei seiner Rede. Neben ihm Sigrid Fabri.<br />
stunde in der Cafeteria konnte<br />
sie neben der Leiterin Gudrun<br />
Franz auch alle aktiven 18<br />
Damen sowie einige Ehemalige<br />
willkommen heißen. An drei<br />
Tagen die Woche (Dienstag,<br />
Mittwoch und Freitag) gehen<br />
sie über die Stationen, um sich<br />
den Patienten zu widmen, ihnen<br />
ein wenig Abwechslung zu<br />
verschaffen, sie aufzumuntern<br />
oder kleinere Besorgungen zu<br />
erledigen. Außerdem betreuen<br />
sie die gut sortierte Krankenhaus-Bibliothek.<br />
Ihr Motiv ist Nächstenliebe,<br />
betonte Teresa Dönninghaus,<br />
Landesbeauftragte NRW der<br />
die Grünen Damen im Rahmen<br />
der 6. Rahdener Woche als verdiente<br />
Bürger der Stadt geehrt,<br />
2003 folgte die Auszeichnung<br />
mit dem Förderpreis für ehrenamtliche<br />
Verdienste.<br />
Seit 2004 leitet Sigrid Fabri<br />
die Grünen Damen des Krankenhauses<br />
Rahden – und im<br />
November wurde mit Gottesdienst<br />
und Festakt das 20-jährige<br />
Bestehen gefeiert.<br />
Die 25 Grünen Damen erfuhren<br />
Dank von allen Seiten:<br />
Superintendent Dr. Rolf Becker,<br />
Krankenhauspfarrer Michael<br />
Waterböhr, Pastor Stefan Thünemann,<br />
Dr. Werner Kreft vom<br />
Freundeskreis des Krankenhauses<br />
Rahden und Chefarzt<br />
Dr. Elmar Axnick sowie Mühlenkreis-Vorstandsvorsitzender<br />
ökumenischen Krankenhaushilfe,<br />
sie geben Hilfe im Stillen<br />
und sind einfach da – für<br />
jeden. Dank für ihren Einsatz<br />
seit 25 Jahren (einige der 18<br />
Damen sind von Anfang an<br />
dabei) zollte auch der Ärztliche<br />
Direktor Dr. Uwe Werner:<br />
»Ohne sie wäre das Haus ärmer,<br />
die Kranken trauriger und das<br />
Pfl egepersonal belasteter«.<br />
Und auch Verwaltungsdirektor<br />
Mario Hartmann hob hervor,<br />
dass sie ein kostbares Gut<br />
gäben, nämlich Zeit, die sie<br />
sich für die Patienten nähmen.<br />
»Machen Sie weiter so!« Ein<br />
Wunsch – trotz vieler kleiner<br />
GRÜNE DAMEN 9<br />
Seit 1987 gibt es in Rahden »Grüne Damen«<br />
Gerald Oestreich sprachen Dank<br />
und Anerkennung für das langjährige<br />
und intensive Engagement<br />
aus.<br />
Dabei sorgte vor allem das<br />
Grußwort von Dr. Axnick für<br />
Erheiterung: Getreu der Robert-<br />
und großer Geschenke – blieb<br />
noch offen: Gesucht werden<br />
Männer, die sich in diesen<br />
Dienst der Nächstenliebe einfühlen<br />
können.<br />
Lembke-Show »Was bin ich?«<br />
stellte er Sigrid Fabri Fragen in<br />
gereimter Form – und neben<br />
dem ein oder anderen Taler, der<br />
ins »Schweinderl« wanderte,<br />
stellte er so das breite Tätigkeitsfeld<br />
der Grünen Damen vor.<br />
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10 JAHRESRÜCKBLICK<br />
Eine Delegation des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Minden</strong> besuchte die<br />
Universität Padua und war von Wirken und Präsenz des<br />
Neubau-Namensgebers Johannes Wesling beeindruckt.<br />
In Lübbecke konnten Schüler der Jahn-Real-<br />
Schule im Rahmen eines von der Krankenpflegeschule<br />
organisierten Aktionstages erfahren,<br />
wie es ist, blind oder mit einer Sehstörung zu<br />
leben.<br />
IMPRESSIONEN<br />
2007<br />
Auch 2007 boten die Mühlenkreiskliniken wieder eine Vielzahl<br />
an kulturellen Veranstaltungen: Treppenkonzert und Lesebühne<br />
in <strong>Minden</strong> sowie Ausstellungen in Lübbecke und Bad<br />
Oeynhausen bereicherten den Klinikalltag. Besonderes Highlight:<br />
Der Kunst-am-Bau Wettbewerb des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Minden</strong>.<br />
Aktueller Stand siehe Seiten 16 und 17.<br />
Auf der go@future, der Ausbildungsmesse des Kreises,<br />
präsentierten die Mühlenkreiskliniken erneut<br />
ihr umfangreiches Ausbildungsspektrum, auch auf<br />
der Oeynhausener Ausbildungsmesse »StepOne«<br />
wurde Präsenz gezeigt. Ein Projekt von Herzstiftung,<br />
Krankenhaus Rahden, AOK und Hauptschule brachte<br />
Jugendlichen die Effekte von Sport und gesunder<br />
Ernährung nahe.<br />
Überaus gut besucht war auch der Aktionstag<br />
Schlaganfall der Neurologischen Klinik, und auch<br />
der Tag der Offenen Tür im Brustzentrum lockte<br />
viele Besucher an. Im Krankenhaus Bad Oeynhausen<br />
wurden Endoskopie und Intensivstation nach<br />
großem Umbau eingeweiht und mit einem Tag der<br />
Offenen Tür zahlreichen Interessierten vorgestellt,<br />
auch der schon traditionelle Gefäßtag im KHBO<br />
zog viele Interessierte an.
Dank großzügiger Spenden konnten<br />
unter anderem am Neubau des <strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Minden</strong> das Arboretum medicum,<br />
ein Sinnesgarten und eine außergewöhnliche<br />
Klinikkapelle realisiert werden.<br />
Und auch in den anderen Häusern<br />
profitierte man von der Identifikation<br />
der Bürger und Firmen im Mühlenkreis<br />
mit ihren Krankenhäusern – so<br />
z. B. durch neue Endoskopiegeräte in<br />
der Medizinischen Klinik des Krankenhauses<br />
Lübbecke<br />
Natürlich hat sich auch medizinisch<br />
viel getan im vergangenen<br />
Jahr: Therapiehund auf der Station<br />
3b der Lübbecker Psychiatrie, neue<br />
Geräte in allen Häusern, neue Therapieformen<br />
und die Gründung eines<br />
interdisziplinären Darmzentrums sind<br />
nur einige Stichworte.<br />
JAHRESRÜCKBLICK 11<br />
Engagiert: Mitarbeiter aller Standorte engagierten sich<br />
auch in 2007 wieder für Hilfsprojekte in aller Welt – ob vor<br />
Ort in Afrika, Afghanistan, Vietnam oder Sri Lanka im Einsatz<br />
oder in den Häusern im Mühlenkreis, wie im Rahmen<br />
des Friedensdorfprojekts. Und auch vor Ort war der ehrenamtliche<br />
Einsatz groß: Die Grünen Damen in Lübbecke<br />
und Rahden feierten Jubiläum, in Bad Oeynhausen werden<br />
Neugeborene mit selbst gestrickten Söckchen verwöhnt.<br />
Neue Gesichter: Der Bad Oeynhausener Verwaltungsdirektor Carsten<br />
Voigt, PD Dr. Ulrich J. Knappe als Chefarzt der Neurochirurgie <strong>Minden</strong><br />
und Medizinischer Vorstand PD Dr. Christian Schmidt – einige der neuen<br />
Gesichter, die die Mühlenkreiskliniken im Jahr 2007 bereicherten.<br />
Ob Fachsymposien, Patienteninformationsnachmittage oder Pflegekurse<br />
– auch im Jahr 2007 waren die Häuser der Mühlenkreiskliniken wieder<br />
Gastgeber für zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen. Und auch Examen sowie<br />
Fort- und Weiterbildungen konnten erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
IMPRESSIONEN<br />
2007
12 LÜBBECKE<br />
Sprengstoffsuche<br />
im Lübbecker<br />
Krankenhaus<br />
Im Keller des Krankenhauses<br />
Lübbecke wurde im Oktober<br />
gleich mehrfach Sprengstoff<br />
gefunden – dass dennoch kei-<br />
ne Unruhe unter Mitarbeitern,<br />
Patienten und Besuchern aufkam,<br />
lag daran, dass diese<br />
Funde Teil einer Übung für<br />
Sprengstoffspürhunde waren.<br />
Nachdem im Jahr 2004 be-<br />
reits vier Diensthundeführer<br />
aus Ostwestfalen-Lippe das<br />
Krankenhaus als Übungsort<br />
genutzt hatte, wurden die Keller<br />
in diesem Jahr erneut zum<br />
Trainingsplatz – und zwar für<br />
die insgesamt 42 Sprengstoffspürhunde,<br />
die zur Zeit in NRW<br />
im Einsatz sind. »Wir haben hier<br />
wunderbare Räumlichkeiten<br />
mit reichlich Möglichkeiten,<br />
etwas zu verstecken«, erläutert<br />
Polizeikommissar Ludwig Kuhlenkamp,<br />
Lehrtrainer Diensthundewesen,<br />
die Vorzüge der<br />
verwinkelten und zum Teil<br />
auch mit allerlei Gegenständen<br />
gefüllten Räume.<br />
Die möglichen Verstecke<br />
wurden von ihm und seinen<br />
Kollegen gut ausgenutzt: Unter<br />
Paletten, zwischen ausrangierten<br />
Möbeln, auf Rohrleitungen<br />
und in Kartons fanden sich kleine<br />
Mengen Sprengstoff. Viel zu<br />
tun also für die Teams, die nacheinander<br />
die Räumlichkeiten<br />
durchforsteten: Während der<br />
Hundeführer mit seinem Hund<br />
arbeitete und ihn anleitete,<br />
achtete ein weiterer Kollege<br />
darauf, dass in der gebotenen<br />
Eile keine Bereiche des Raumes<br />
übersehen wurde.<br />
Dabei zeigten sich die Hunde<br />
wenig beeindruckt von den teils<br />
widrigen Umständen: Weder<br />
scheppernde Rohre, noch kippende<br />
Tischplatten (oder neugierige<br />
Fotografen) konnten<br />
sie von ihrer Aufgabe abhalten.<br />
»Dieser starke Spiel- und Beute-<br />
trieb ist auch die wesentliche<br />
Voraussetzung für die Eignung<br />
als Spürhund« erläutert Ludwig<br />
Kuhlenkamp.<br />
Haben die Vierbeiner erfolgreich<br />
ein Versteck aufgespürt,<br />
zeigen sie dies an, in dem sie<br />
sich still vor die Fundstelle setzen<br />
– und nachdem der Hundeführer<br />
den Fund kontrolliert<br />
hat, folgt die Belohnung in<br />
Form eines Spielzeugs, das nur<br />
für diese besonderen Anlässe<br />
genutzt wird und daher einen<br />
hohen Wert für das Tier hat.<br />
Die hohe Konzentration und<br />
der Spaß an der Arbeit war<br />
den Tieren auch während der<br />
Übungen im Lübbecker Krankenhaus<br />
deutlich anzumerken –<br />
genauso wie die enge Verbundenheit<br />
zu ihren Hundeführern,<br />
die sich außerhalb der Dienstzeit<br />
auch zuhause um ihre<br />
vierbeinigen Kollegen kümmern.
In NRW gibt es zurzeit insgesamt<br />
400 Diensthunde, 42<br />
dieser Schutzhunde wurden<br />
außerdem zum Sprengstoffspürhund<br />
ausgebildet – der<br />
Fachmann spricht hier von<br />
einer »dualen Verwendung«<br />
der Hunde. Zuständig für die<br />
Ausbildung der Hunde ist das<br />
Landesamt für Ausbildung,<br />
Fortbildung und Personalangelegenheiten<br />
der Polizei<br />
Nordrhein-Westfalen (LAFP);<br />
Sachgebiet 11.3 Fortbildung<br />
Diensthundewesen.<br />
Die Ausbildung zum Sprengstoffspürhund<br />
ist umfangreich:<br />
70 Arbeitstage investieren<br />
Hund und Hundeführer – viermal<br />
jährlich findet außerdem<br />
eine Jahrestagung wie die in<br />
Lübbecke statt. Ziel dieser regelmäßigen<br />
Schulungen ist es, die<br />
Hunde auf dem neuesten Stand<br />
zu halten – schließlich müssen<br />
sie militärische ebenso wie<br />
gewerbliche Sprengstoffe und<br />
auch Eigengemische erkennen.<br />
Im Rahmen der Arbeitstagung<br />
kommen Hundeführer aus ganz<br />
NEUBAU 13<br />
Nordrhein-Westfalen hat 400 Diensthunde<br />
NRW und regelmäßig auch Kollegen<br />
der NATO vom Standort<br />
Geilenkirchen zusammen. Die<br />
Teams – acht bis zehn werden<br />
gleichzeitig geschult – werden<br />
möglichst aus verschiedenen<br />
Standorten zusammengesetzt,<br />
damit sich die Beamten austauschen<br />
können und regelmäßiger<br />
Kontakt im ganzen<br />
Bundesland bestehen bleibt.
14 AKTUELLES<br />
Neuer Chefarzt<br />
der Neurochirurgie<br />
begrüßt<br />
Bedingt durch dicht gefüllte<br />
Terminkalender aller Beteiligten<br />
wurde PD Dr. Ulrich Knappe,<br />
Chefarzt der Neurochirurgie,<br />
zwei Monate nach seinem<br />
Amtsantritt auch offiziell im<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong> willkommen<br />
geheißen.<br />
Schnell zeigte der verzögerte<br />
Termin aber auch seine Vorteile,<br />
konnte Dr. Knappe doch schon<br />
erstes Lob für seine Arbeit in<br />
<strong>Minden</strong> genießen: »Endlich<br />
mal ein Chefarzt, der mit uns<br />
spricht und nicht über uns«<br />
zitierte Prof. Dr. Bernd Bachmann-Mennenga,<br />
Ärztlicher<br />
Direktor des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Minden</strong>,<br />
in seinem Grußwort einen<br />
Patienten.<br />
Im November hatte das Controlling<br />
der Mühlenkreiskliniken<br />
(AöR) im Auftrag der Betriebsleitungskonferenz<br />
zur Fortbildungsreihe<br />
»DRG-update 2008«<br />
geladen. Insgesamt 380 Ärzte,<br />
Medizincontroller und Kodierfachkräfte<br />
aus allen Häusern<br />
der Mühlenkreiskliniken wurden<br />
gezielt auf neue Rahmendingungen<br />
vorbereitet und<br />
über Änderungen informiert.<br />
Neben der Vermittlung von<br />
Wissen über anstehende Ver-<br />
Dr. Ulrich Knappe gemeinsam mit<br />
seiner Frau Conceição und seinen<br />
Kindern Lucian, Nora und Olivia.<br />
Seine Familie wird voraussichtlich<br />
im Februar nach <strong>Minden</strong> ziehen.<br />
Lob hörte Dr. Knappe auch<br />
von Prof. Dr. Robert Schönmayr,<br />
Direktor der Klinik für<br />
Neurochirurgie der »Dr. Horst<br />
Schmidt Klinik« Wiesbaden,<br />
änderungen und Neuerungen<br />
im System wurden auch die<br />
klinikbezogenen Auswirkungen<br />
des Wechsels der Kataloge für<br />
ICD, OPS, DRG beleuchtet.<br />
Besonders intensiv beschäftigten<br />
sich die Schulungen<br />
mit den Optimierungsmöglichkeiten<br />
der Abbildung von<br />
medizinischen Leistungen für<br />
die Abrechnung innerhalb der<br />
einzelnen Fachabteilungen, um<br />
so alle Möglichkeiten der Erlössteigerungen<br />
zu nutzen. Dazu<br />
Hintergrund:<br />
DRG (Diagnosis Related Groups; deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
ist ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem.<br />
Patienten werden aufgrund ihrer Diagnosen und der entsprechenden<br />
Behandlungen in Fallgruppen eingeteilt. Diese Fallgruppen wiederum<br />
sind entsprechend des erforderlichen ökonomischen Aufwands<br />
unterteilt und bewertet. Seit 2003 wird das Fallpauschalensystem<br />
in Deutschland zur Vergütung der einzelnen Krankenhausfälle verwendet.<br />
Grundlage des DRG-Systems sind ICD und OPS. OPS steht dabei für<br />
Operationsschlüssel und klassifiziert die Prozeduren, die ICD (International<br />
Statistical Classification of Diseases and Related Health<br />
Problems) ist die Internationale Klassifizierung von Krankheiten der<br />
Weltgesundheitsorganisation.<br />
und Dr. Knappes ehemaliger<br />
Vorgesetzter. Nach einem Gang<br />
durch die Geschichte der jungen<br />
Disziplin Neurochirurgie<br />
wagte Prof. Schönmayr auch<br />
DRG-Update 2008<br />
wurden Verbesserungen der<br />
Dokumentation und Kodierung<br />
besprochen. Das Schulungskonzept<br />
setzte sich aus insgesamt<br />
27 inhaltlich gegliederten Einheiten<br />
wie zum Beispiel »Stoffwechsel«,<br />
»Skelett« oder »Kinder«<br />
zusammen. So bestand<br />
für die einzelnen Mitarbeiter<br />
die Möglichkeit, entsprechend<br />
der individuellen Bedürfnisse<br />
die jeweils interessantesten<br />
Veranstaltungen zu besuchen.<br />
einen Blick in die Zukunft: »Dr.<br />
Knappe hat das Zeug dazu,<br />
aus der <strong>Minden</strong>er Neurochirurgie<br />
etwas überregional bedeutendes<br />
zu machen.«<br />
Dieses aufwendige Schulungskonzept<br />
machte sich bezahlt,<br />
wie die Bewertung durch die<br />
Teilnehmer zeigte: Anhand<br />
von Kriterien wie Aktualität,<br />
Praxisbezug und Fachkunde,<br />
aber auch Präsentation, Termin<br />
und Ambiente wurden die<br />
Fortbildungen bewertet – und<br />
insgesamt ergab sich eine für<br />
die Organisatoren erfreuliche<br />
1,6 als Durchschnittsnote.
Patienten mit »Morbus Cushing«<br />
können künftig in der<br />
Neurochirurgischen Klinik des<br />
<strong>Klinikum</strong>s <strong>Minden</strong> wesentlich<br />
schonender behandelt werden.<br />
Chefarzt Dr. Ulrich J. Knappe<br />
wendet deutschlandweit als<br />
erster eine innovative Operationsmethode<br />
an, bei der während<br />
eines mikrochirurgischen<br />
Eingriffs durch die Nase mit<br />
einem hochmodernen endoskopischen<br />
Ultraschallkopf<br />
gearbeitet wird.<br />
Ein Organ, etwa so groß wie<br />
eine Kirsche. Darin ein kleiner<br />
Tumor; manchmal nur ein oder<br />
zwei Millimeter im Durchmesser,<br />
im Kernspintomographen<br />
mitunter nicht zu erkennen –<br />
aber mit erheblichen Auswirkungen<br />
auf die Gesundheit<br />
des Patienten: So lässt sich die<br />
Situation beschreiben, vor der<br />
Mediziner bei einem Patienten<br />
mit Cushing-Syndrom stehen.<br />
Der Begriff Morbus Cushing<br />
beschreibt einen kleinen Tumor<br />
im Hypophysenvorderlappen,<br />
einem Teil der Hirnanhangdrüse.<br />
Diagnostiziert wird die Erkrankung<br />
meist durch eine Analyse<br />
des Hormonhaushaltes, denn<br />
der kleine Tumor beeinflusst die<br />
Produktion des Hormons ACTH<br />
(adrenocorticotropes Hormon):<br />
Es wird dauerhaft in zu großen<br />
Mengen ausgeschüttet – vergleichbar<br />
mit einem ständigen<br />
Stresszustand, da dadurch die<br />
Nebenniere zur Produktion<br />
des Stresshormons Cortisol<br />
angeregt wird. So werden<br />
verschiedene Organsysteme<br />
belastet und schlimmstenfalls<br />
Schlaganfall oder Herzinfarkt<br />
begünstigt. Zwar gibt es auch<br />
andere Ursachen für einen<br />
erhöhten Cortisol-Spiegel,<br />
doch ist die Zusammensetzung<br />
der Hormonbefunde bei Morbus<br />
Cushing so speziell, dass<br />
andere Krankheitsbilder meist<br />
ausgeschlossen werden können.<br />
Bildgebende Verfahren helfen<br />
bei der Diagnose von Morbus<br />
Cushing nur bedingt weiter,<br />
da der oft winzige Tumor in<br />
ca. 40 Prozent der Fälle in einer<br />
Kernspintomographie nicht zu<br />
erkennen ist. Dies kann bei<br />
der Vorbereitung der notwendigen<br />
Operation zu Schwierigkeiten<br />
führen, da die Lage<br />
des Tumors vor dem Eingriff<br />
nicht genau analysiert werden<br />
kann. Im Zweifelsfall muss<br />
eine Exploration der gesamten<br />
Hirnanhangdrüse erfolgen – sie<br />
wird quasi während der Operation<br />
abgesucht und zu diesem<br />
Zweck oft auch aufgeschnitten.<br />
Hierdurch wiederum wird die<br />
Funktion nach der Operation<br />
eingeschränkt, was ständige<br />
Hormongaben erforderlich<br />
machen kann.<br />
In einem Großteil der Fälle<br />
kann die Operation im <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Minden</strong> nun allerdings deutlich<br />
schonender erfolgen. Denn für<br />
die Klinik für Neurochirurgie<br />
wurde ein neues Ultraschallgerät<br />
mit einem speziellen Ultraschallkopf<br />
angeschafft. Mit<br />
dessen Hilfe kann der Operateur<br />
während des Eingriffs<br />
die Hypophyse absuchen, den<br />
Tumor lokalisieren und gezielt,<br />
ohne den Rest der Hirnanhangdrüse<br />
in Mitleidenschaft zu ziehen,<br />
entfernen. Dafür wird die<br />
Ultraschallsonde durch die Nase<br />
eingeführt – operiert wird von<br />
Dr. Knappe ebenfalls »transnasal«.<br />
Dieser Einsatz des intraoperativen<br />
Ultraschalls bei Tumoren<br />
der Hirnanhangdrüse ist<br />
deutschlandweit zurzeit einmalig<br />
– der hochmoderne Ein-<br />
MINDEN 15<br />
Ultraschall-assistierte transnasale Hypophysenoperation einzigartig in Deutschland<br />
Der Blick durch die Nase<br />
griff mit diesen Hilfsmitteln<br />
wird bisher nur von Dr. Ulrich J.<br />
Knappe, seit Oktober Chefarzt<br />
der Klinik für Neurochirurgie<br />
des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Minden</strong>, durchgeführt.<br />
Dr. Knappe lernte das<br />
Gerät, das erst seit 20<strong>06</strong> auf<br />
dem Markt ist, in den USA kennen<br />
und war so begeistert von<br />
den Möglichkeiten, dass er sich<br />
für eine Anschaffung in seiner<br />
ehemaligen Wirkungsstätte in<br />
Wiesbaden einsetzte. Mit seinem<br />
neuen Posten in <strong>Minden</strong><br />
wurde nun auch hier ein entsprechendes<br />
Gerät angeschafft –<br />
und die erste Patientin bereits<br />
erfolgreich operiert.<br />
Die Klinik für Neurochirurgie<br />
wird sich durch solche Innovationen<br />
zu einem der Zentren<br />
für die Behandlung von Hypophysentumoren<br />
entwickeln –<br />
denn der Morbus Cushing ist<br />
mit einer jährlichen Neuerkrankungsrate<br />
von etwa 100 Fällen<br />
in Deutschland selten und erfordert<br />
somit spezialisierte<br />
Mediziner. Die Prognosen für<br />
Patienten mit Morbus Cushing<br />
sind gut, wenn der Hormonexzess<br />
geheilt wird, was in bis zu<br />
90 Prozent der Fälle gelingt.
16 NEUBAU<br />
Die Mosaikbilder<br />
nehmen Formen an!<br />
Valerie Lenarduzzi zeigt den Plan,<br />
nach dem seine Mitarbeiter die Mosaiksteine platzieren.<br />
Nadine Dinter hat PR studiert<br />
und Kunstmanagement<br />
in New York. Sie lebt in Berlin,<br />
doch zur Zeit hält sie sich<br />
häufiger im eher beschaulichen<br />
<strong>Minden</strong> auf, denn sie arbeitet<br />
für Thomas Eller, einer der<br />
beiden Gewinner des Wettbewerbes<br />
Kunst am Bau. Sie hielt<br />
sich kürzlich auf der Baustelle<br />
auf und konnte uns bei dieser<br />
Gelegenheit einiges zum Kunstwerk<br />
und dessen Vorgeschichte<br />
erzählen.<br />
Eller, für den sie auf verschiedenen<br />
Ebenen im Einsatz ist,<br />
hat für die rund 240 Meter<br />
lange Patientenmagistrale ein<br />
Mosaik entworfen, das nun<br />
während des laufenden Baubetriebs<br />
auf die Wandflächen<br />
aufgebracht wird. Die Arbeiten<br />
haben am 30. November<br />
begonnen und sollen bis Mitte<br />
Januar abgeschlossen sein.<br />
Ehe sie auf dem Neubaugelände<br />
des <strong>Klinikum</strong>s in Häverstädt<br />
ankommen, haben die<br />
zwei mal zwei Zentimeter großen<br />
Mosaiksteine, wie uns Nadine<br />
Dinter schildert, einen langen<br />
Weg hinter sich gebracht,<br />
denn sie werden aus Mexiko<br />
angeliefert, wo sie von der<br />
Firma »Kolorines« produziert<br />
wurden.<br />
Entstanden ist dieser Auftrag,<br />
weil Thomas Eller (Künstlername<br />
»THE«) sein bevorzugtes<br />
Medium, die Fotografie, verlassen<br />
musste. Denn die großen<br />
Fenster gegenüber der Wand,<br />
Die Mosaike erfordern sehr viel Feinarbeit.<br />
Die Steinchen werden genauestens eingepasst.
die ursprünglich Fotos aufnehmen<br />
sollte, hätten über kurz<br />
oder lang dafür gesorgt, dass<br />
diese ausgeblichen wären. So<br />
machte sich Eller Gedanken<br />
über ein anderes Medium, wie<br />
zum Beispiel eine Wandmalerei<br />
oder ein Mosaik.<br />
Eine Künstlerfreundin in New<br />
York, Ellen Harvey, empfahl<br />
dann die Firma in Mexiko, die<br />
auf Mosaike spezialisiert ist.<br />
Sie bot eine große Auswahl an<br />
Farben, Steinmateralien und<br />
Oberflächen. Man entschied<br />
sich für durchgefärbte Glasmosaiksteine,<br />
die nach einem<br />
original venezianischen Rezept<br />
hergestellt wurden.<br />
Die Fotografien von Heilpflanzen<br />
aus dem Botanischen<br />
Garten in Berlin wurden vor<br />
dem Produktionsprozess in<br />
einen Rechner eingegeben. Der<br />
vollzog ein Rendering, die Pixel<br />
der Fotos wurden in Mosaiksteine<br />
umgesetzt. Wobei die<br />
Pflanzen frontal fotografiert<br />
wurden und Eller anschließend<br />
die Perspektive verschoben hat.<br />
Je nachdem, wo man geht oder<br />
steht, wirkt so das Mosaik auf<br />
den Betrachter anders.<br />
Nach Einschätzung von Nadine<br />
Dinter »liegen wir gut in der<br />
Zeit.« Obwohl sich noch eine<br />
fehlgeleitete Palette mit Mosaiksteinen<br />
auf der Reise nach<br />
<strong>Minden</strong> befindet, geht sie davon<br />
aus, dass wie geplant Mitte<br />
Januar die vier Mosaikbilder die<br />
Patientenmagistrale zieren werden.<br />
Ein Kunstwerk, das im übrigen<br />
kaum internationaler sein<br />
könnte: Das künstlerische Kon-<br />
zept kommt aus der Hauptstadt,<br />
der entscheidende Hinweis<br />
auf die Spezialfirma in<br />
Mexiko kam aus New York und<br />
die Firma, die die Mosaike auf<br />
die Flächen bringt, stammt aus<br />
Italien. Valerio Lenarduzzi und<br />
seine Mitarbeiter stammen aus<br />
dem Friaul und bringen viel<br />
Erfahrung mit.<br />
Die spiegelverkehrt auf Papier<br />
zu einer Fläche von etwa 25 mal<br />
25 Zentimeter aufgeklebten<br />
Steinchen werden in Fliesenkleber<br />
gelegt und von Hand<br />
angepasst. Anschließend wird<br />
das Papier aufgeweicht und<br />
vorsichtig abgezogen. Später<br />
werden die kleinen Steinchen<br />
noch verfugt. In welcher Farbe,<br />
das wird noch überlegt. Insgesamt<br />
werden die vier Mosaike<br />
400 Quadratmeter Fläche bedecken.<br />
Das sind, nun raten sie<br />
mal: 900.480 Mosaiksteine.<br />
Probelauf<br />
für die<br />
Venus<br />
NEUBAU 17<br />
Fausto Candido entfernt vorsichtig das eingewecihte Papier von den gläsernen Mosaiksteinen.<br />
Die »Venus von <strong>Minden</strong>« hat einen ersten Probelauf hinter<br />
sich gebracht: Im Atelier des Künstlers Roland Fuhrmann in Berlin<br />
wurde ein Viertel der Skulptur probehalber aufgestellt. Aus<br />
diesem Probelauf ergaben sich wichtige Erkenntnisse, so der<br />
Künstler: Zum einen konnte eine Verbesserung der Montage-<br />
Technik gefunden werden, zum anderen wurde ersichtlich, dass<br />
einige Nacharbeiten an der Edelstahl-Oberfläche der Segmente<br />
nötig sind. Die »Venus von <strong>Minden</strong>« basiert auf den Illustrationen<br />
des menschlichen Blutkreislaufs aus Johannes Weslings<br />
berühmtem Anatomie-Lehrbuch, der Syntagma Anatomicum.<br />
Die ca. 4,50 Meter hohe Edelstahlskulptur erlangte beim Kunstwettbewerb<br />
den ersten Platz für den Außenbereich und wird<br />
in ein Wasserbecken integriert den Eingangsbereich des neuen<br />
<strong>Klinikum</strong>s zieren.
18 NEUBAU<br />
Balkonboden gespendet<br />
Für die kinderonkologische Sta-<br />
tion des Johannes Wesling Klini-<br />
kums <strong>Minden</strong> entsteht ein eigener<br />
Balkon, den die kleinen<br />
Patienten als Außenspielbereich<br />
nutzen können. Für diesen Balkon,<br />
dessen Baukosten sich die<br />
Initiative Eltern krebskranker<br />
Kinder und das <strong>Klinikum</strong> teilen,<br />
fehlte nun noch ein Bodenbelag.<br />
Dieser kann nun Dank einer<br />
großzügigen Spende in hochwertiger<br />
Qualität realisiert<br />
werden: Die <strong>Minden</strong>er Firmen<br />
R + K Metallbau und Tischlerei<br />
Bongard erklärten sich spontan<br />
bereit, den Holzbohlen-<br />
belag im Wert von insgesamt<br />
knapp 12.000 EUR zu stiften.<br />
»Wir übernehmen die Material-<br />
kosten, was in etwa zwei Drittel<br />
der Summe ausmacht, die Tischlerei<br />
Bongard wird die Arbeitsleistung<br />
erbringen« erläutert<br />
Jens Konen, Geschäftsführer<br />
von R + K Metallbau.<br />
Die Firmen R + K Metallbau<br />
und Tischlerei Bongard freuen<br />
sich, so einen Teil zum Wohlbefinden<br />
der kleinen Patienten<br />
beizutragen. Vertreter der Initiative<br />
Eltern krebskranker Kinder<br />
und des <strong>Klinikum</strong>s dankten<br />
herzlich.<br />
Carsten Bongard (Tischlerei Bongard), Claudia Schulte-Bredemeier<br />
(Verwaltungsdirektorin <strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong>), Brigitte Volberg und<br />
Claudi Driftmann (beide Initiative Eltern krebskranker Kinder), PD Dr.<br />
Bernhard Erdlenbruch (Chefarzt Kinderklinik <strong>Minden</strong>), Gerald Oestreich<br />
(Vorstandsvorsitzender Mühlenkreiskliniken) und Jens Konen (R + K<br />
Metallbau).<br />
Eine Scheibe zum Spielen<br />
Gerald Oestreich (Vorstandsvorsitzender Mühlenkreiskliniken), Susanne Gauselmann, Dr. Helmut Kuke<br />
(Leiter Früherkennungszentrum <strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong>), Jürgen Bunselmeier (Planerbüro Kortemeier & Brokmann)<br />
und Claudia Schulte-Bredemeier (Verwaltungsdirektorin <strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong>) mit dem von Gauselmann<br />
gespendeten Spielobjekt.<br />
Auch in einem weiteren Bereich<br />
des Eltern-Kind-Zentrums<br />
gehen die Arbeiten fleißig<br />
weiter: Der Sinnesgarten, der<br />
vom Früherkennungszentrum<br />
als Spiel- und Therapiebereich<br />
genutzt werden wird, wächst.<br />
Stellvertretend für die Unternehmerfamilie<br />
wohnte Susanne<br />
Gauselmann der Installation des<br />
von Gauselmann gespendeten<br />
Objekts »rotierende Scheibe«<br />
bei.<br />
Diese Scheibe macht, wie jedes<br />
Spielobjekt im Sinnesgarten auf<br />
seine eigene Weise, die Wahrnehmung<br />
der Sinne erfahrbar.<br />
Die Scheibe basiert, wie das<br />
gesamte Konzept des Sinnesgartens,<br />
auf den Arbeiten von<br />
Pädagoge Hugo Kükelhaus<br />
(1900-1984), der sich mit der<br />
Frage der menschlichen Eigenwahrnehmung<br />
und des Körperbewusstseins<br />
beschäftigte.
www.murmansk-hilfe.org<br />
Hoch im Norden Russlands,<br />
nördlich des Polarkreises am<br />
Arktischen Ozean, liegt die<br />
Region Murmansk. Mit 321.000<br />
Einwohnern ist Murmansk die<br />
nördlichste Großstadt Europas.<br />
Die ehemals blühende Hafenstadt<br />
ist heute in großen Teilen<br />
heruntergekommen – nicht zu-<br />
BAD OEYNHAUSEN 19<br />
DIE AVK hilft am Polarkreis<br />
41 Betten gehen auf die 3000 Kilometer lange Reise nach Murmansk<br />
letzt, da immer mehr Menschen<br />
abwandern.<br />
Leidtragende der schlechten<br />
sozialen Verhältnisse sind hauptsächlich<br />
Kinder und alte Menschen<br />
– vor allem im Bereich<br />
der medizinischen und sozialen<br />
Versorgung brauchen sie<br />
Hilfe. Der Region angenom-<br />
men hat sich die »Murmansk-<br />
Hilfe«. Das besondere an diesem<br />
Hilfsprojekt: Hier arbeiten<br />
ausschließlich Freiwillige – und<br />
zwar Studenten aus Berlin. Seit<br />
2002 leisten sie in wechselnden<br />
Teams medizinisch-technische<br />
Hilfe für die Region Murmansk.<br />
Jedes Jahr fährt ein LKW-Konvoi<br />
von Berlin über Schweden<br />
und Finnland 3000 Kilometer<br />
bis nach Murmansk, um vor Ort<br />
Spenden an Krankenhäuser,<br />
Behindertenheime und Sozialstationen<br />
zu verteilen.<br />
Im Jahr 2008 wird es erneut<br />
einen Spendenkonvoi geben,<br />
insbesondere kleinere Krankenhäuser<br />
in der Umgebung von<br />
Murmansk werden diesmal<br />
bedacht. Dort liegen viele Patienten<br />
– besonders oft auch<br />
alte Menschen – auf schmalen,<br />
maroden Betten mit dünnen<br />
Matratzen, wie Mitarbeiter<br />
der Murmansk-Hilfe bei einem<br />
ihrer Kontrollbesuche im Oktober<br />
feststellen mussten. In einer<br />
14-tägigen Reise werden im<br />
kommenden Mai kleine Ableger<br />
des Provinzkrankenhauses<br />
Kola sowie die Krankenhäuser<br />
Selenoborskij und Umba,<br />
ca. 350 Kilometer südlich von<br />
Murmansk, mit Spendengütern<br />
beliefert. Den Konvoi organisieren<br />
und fahren die Studenten<br />
selbst.<br />
Mit dabei: 41 Betten sowie<br />
diverse Unterarmgehstützen,<br />
Nachttische und Aufrichter<br />
aus der Auguste-Viktoria-Klinik.<br />
Zwei Mitarbeiter der Murmansk-Hilfe<br />
– Christian Toll und<br />
Jesko Mirbach – machten sich<br />
Ende Oktober gemeinsam mit<br />
Mitarbeitern der technischen<br />
Abteilung der AVK und Pflegedienstleiterin<br />
Janin Tacke<br />
an das Verladen der Spenden.<br />
Zwei LKW-Ladungen konnten<br />
die dankbaren Mitarbeiter der<br />
Murmansk-Hilfe am Ende eines<br />
anstrengenden Tages mit nach<br />
Berlin nehmen.<br />
Die Organisatoren sind besonders<br />
stolz darauf, dass alle<br />
Spenden eins zu eins dort ankommen,<br />
wo sie benötigt werden.<br />
Denn dass diese Verteilung<br />
reibungslos funktioniert, wird<br />
auf regelmäßigen Kontrollreisen<br />
geprüft.<br />
Ein Grund mehr, warum die<br />
nicht mehr benötigten Güter<br />
aus der Auguste-Viktoria-Klinik<br />
nun ihren Weg ins Zwischenlager<br />
nach Berlin und von dort<br />
in den Norden Russlands finden.
20 AUS DEN HÄUSERN<br />
Infonachmittag am Diabetes-Tag<br />
Insgesamt gibt es rund<br />
25.000 diabetische Kinder in<br />
Deutschland. Diese Mädchen<br />
und Jungen leiden unter Diabetes<br />
Typ I – nicht zu verwechseln<br />
mit dem Altersdiabetes Typ II.<br />
Mehr als 75 dieser jungen Patientinnen<br />
und Patienten werden<br />
in der Diabetesambulanz der<br />
Kinderklinik <strong>Minden</strong> im Schnitt<br />
betreut, die Tendenz steigt.<br />
Anlässlich des weltweiten Diabetes-Tages<br />
lud die Kinderklinik<br />
im November zu einem Infonachmittag<br />
ein. »Das Ziel die-<br />
ses Tages ist für uns, Patienten<br />
und ihren Angehörigen zu zeigen,<br />
dass die Kinder trotz ihrer<br />
Erkrankung ein weitgehend<br />
unbeschwertes Leben führen<br />
können!«, erläuterte Kinderärztin<br />
und Diabetologin Dr. Sabine<br />
Claußnitzer.<br />
Dr. Anne Upmeier, verantwortliche<br />
Ärztin der Diabetes-Ambulanz,<br />
gehörte zu den Referentinnen am<br />
Info-Nachmittag.<br />
Die Bauchtanzgruppe »Shabanna« sorgte während<br />
des Infonachmittags für Abwechslung im Programm.<br />
Hierzu gab es Informationen<br />
und Fachvorträge – denn Wissen<br />
über die Erkrankung ist die<br />
wichtigste Voraussetzung für<br />
einen guten Umgang mit ihr.<br />
Typ-I-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung:<br />
Das Immunsystem<br />
zerstört die für die Insulinproduktion<br />
zuständigen Zellen<br />
der Bauchspeicheldrüse.<br />
Und ohne Insulin können<br />
die Zellen nicht mit Energie<br />
aus Glukose versorgt werden –<br />
die Glukose verbleibt im Blut<br />
und der so genannte »Blutzuckerspiegel«<br />
steigt. Das Insulin<br />
muss also künstlich zugeführt<br />
werden, »mit sehr feinen, kaum<br />
zu spürenden Spritzen«, wie Dr.<br />
Sabine Claußnitzer erläutert.<br />
Der Blutspiegel muss regelmäßig<br />
kontrolliert werden,<br />
auch die Einhaltung eines<br />
Ernährungsplans ist notwendig.<br />
Dr. Claußnitzer betont<br />
allerdings: »Diabetische Kinder<br />
dürfen aber alles essen, was<br />
ihnen schmeckt, solang die<br />
Ernährung insgesamt ausgeglichen<br />
ist.«<br />
Dass Kinder und Jugendliche<br />
mit Typ-I-Diabetes ein normales<br />
Leben führen können, zeigten<br />
auch die gemeinsamen Aktionen<br />
im Rahmen des Informationsnachmittags:<br />
Eine der<br />
jungen Patientinnen stand<br />
beispielsweise gemeinsam mit<br />
ihrer Bauchtanzgruppe auf der<br />
Bühne.<br />
PD Dr. Bernhard Erdlenbruch (Chefarzt der Kinderklinik) begrüßte die<br />
zahlreichen Besucher und Besucherinnen.
Sich nach der Schule für einen<br />
Beruf zu entscheiden, fällt vielen<br />
Jugendlichen angesichts<br />
der Vielzahl der Möglichkeiten<br />
schwer. Eine gute Chance,<br />
einen spezifischen Beruf oder<br />
Arbeitsbereich kennen zu lernen,<br />
ist das Freiwillige Soziale<br />
Jahr, das in zahlreichen gemeinwohlorientierten<br />
Einrichtungen<br />
in ganz Deutschland absolviert<br />
werden kann – seit einigen Monaten<br />
auch im <strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong>.<br />
Drei der zurzeit zwölf »FSJler«<br />
im <strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong> sind Natalie<br />
Indenhock, 18, Aljona Friesen,<br />
18, und Katharina Seidel,<br />
20 Jahre. Sie sind auf den Pflegestationen<br />
im Einsatz und<br />
unterstützen das Pflegeperso-<br />
nal in vielen Bereichen: Sie helfen<br />
bei der Körperpflege und<br />
der Nahrungsversorgung, bei<br />
der Mobilisation und Transport<br />
von Patienten, bei einfachen<br />
Untersuchungen wie der Messung<br />
des Blutdrucks oder der<br />
Ermittlung von Gewicht und<br />
Größe, kümmern sich aber<br />
auch um die Reinigung der<br />
Patientenzimmer.<br />
»Wir müssen hier aber nicht<br />
nur putzen, sondern werden<br />
immer gut einbezogen«, betont<br />
Natalie Indenhock. Eine der<br />
Lieblingstätigkeiten von Aljona<br />
Friesen ist es zum Beispiel, sich<br />
um die älteren Patienten auf<br />
»ihrer« Station zu kümmern:<br />
»Man merkt dann manchmal<br />
schon, dass gerade die Älteren<br />
sehr froh sind, wenn jemand<br />
mal die Zeit hat, ihnen zuzuhören.«<br />
Dass die FSJler vollwertiger<br />
Bestandteil der Teams sind,<br />
AUS DEN HÄUSERN 21<br />
Freiwilliges Soziales Jahr<br />
in den Kliniken des Mühlenkreises<br />
Zwölf »FSJler« sind zur Zeit im Einsatz<br />
betont auch Angelika Wagner,<br />
Klinikpflegedienstleiterin<br />
in <strong>Minden</strong> und auf Seiten der<br />
Pflege verantwortlich für den<br />
Einsatz der freiwilligen Helfer:<br />
»Sie sind ein wichtiger Bestandteil<br />
für unseren Betrieb. Und je<br />
länger sie im Haus sind, desto<br />
selbstständiger dürfen sie<br />
selbstverständlich auch arbeiten«.<br />
Auch Lehrgänge außerhalb<br />
des Einsatzbetriebs gehören<br />
zum Programm: Insgesamt 25<br />
Lehrgangstage absolvieren die<br />
FSJler in Bildungsstätten des<br />
DRK, hier geht es im Schwerpunkt<br />
allerdings um gruppendynamische<br />
Prozesse. Natürlich<br />
werden auch fachliche Kenntnisse<br />
vermittelt, denn alle<br />
Tätigkeiten werden ausführlich<br />
erläutert.<br />
Natalie, Aljona und Katharina<br />
jedenfalls haben schon<br />
viel gelernt und empfehlen ein<br />
freiwilliges soziales Jahr im <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Minden</strong> gern weiter.<br />
Hintergrund:<br />
Ein Freiwilliges Soziales Jahr soll jungen Menschen zwischen 16 und<br />
27 Jahren die Chance geben, die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln,<br />
berufliche Orientierung zu erhalten und auch ermöglichen,<br />
die persönliche Eignung für einen sozialen Beruf zu prüfen.<br />
Im Rahmen einer ganztägigen Arbeit werden praktische Hilfstätigkeiten<br />
in gemeinwohlorientierten Einrichtungen geleistet. Die<br />
»FSJler« erhalten in dieser Zeit ein Taschengeld (350,- EUR), zum Teil<br />
auch Unterkunft – und auch der Anspruch der Eltern auf Kindergeld<br />
besteht fort. Jungen können ein FSJ auch als Ersatz für Wehr- oder<br />
Zivildienst durchführen – sicherlich ein Grund, warum der Anteil der<br />
männlichen FSJer inzwischen auf mehr als 20 % gestiegen ist.<br />
In den Mühlenkreiskliniken stehen zahlreiche Plätze zur Verfügung:<br />
20 im <strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong>, im Krankenhaus Lübbecke fünf in der<br />
Somatik und zwei in der Psychiatrie, zwei im Krankenhaus Rahden<br />
und ab dem kommenden Jahr zehn im Krankenhaus Bad Oeynhausen.<br />
Ansprechpartner für Rückfragen und Bewerbungen ist Rüdiger<br />
Flache, Personalabteilung Mühlenkreiskliniken (AöR), Friedrichstraße<br />
17, 32429 <strong>Minden</strong>, Telefon: 0571 801-2008.<br />
Informationen zum Freiwilligen Sozialen Jahr bietet auch die Internetseite<br />
www.pro-fsj.de
22 PERSONALIA<br />
Jubilarfeier im<br />
Lübbecker Krankenhaus…<br />
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde erhielten vier Jubilare im<br />
November neben Blumen und einem kleinen Präsent auch Lob,<br />
Anerkennung und Dank für ihre engagierte und langjährige<br />
Mitarbeit. Drei der Jubilare konnten in diesem Jahr auf eine<br />
25-jährige Tätigkeit im Öffentlichen Dienst zurückblicken –<br />
Andrea Schürmann sogar auf komplette 25 Jahre im Kranken-<br />
haus Lübbecke. Unser Foto zeigt die Jubilare gemeinsam mit<br />
den Gratulanten aus der Betriebsleitung: Monika Marscheider,<br />
Verwaltungsdirektor Mario Hartmann, Andrea Schürmann, Ulrike<br />
Eickenhorst, Pflegedienstleiterin Carola Pahmeier und Wolfgang<br />
Gräser (von links).<br />
…in der Service-GmbH<br />
Unser Bild zeigt von links: Rita Rüter, Betriebsrat Service GmbH, die Jubilarinnen Petra Resech, Brigitte<br />
Hemmann und Ingrid Zemaida, Geschäftsführer Reinhard Meyer und Kerstin Wehling, Betriebsrat Service<br />
GmbH.<br />
Auch in der Service GmbH<br />
konnten im November treue<br />
Mitarbeiterinnen gefeiert werden<br />
– die ersten Jubilarinnen<br />
nach Gründung der Mühlenkreis<br />
Service GmbH. Denn auch,<br />
wenn die Damen zunächst im<br />
Zweckverbandskrankenhaus<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong>, dann in der<br />
Gebäudelogistik und –service<br />
GmbH und nun in der Mühlenkreis<br />
Service GmbH arbeiten,<br />
haben sie 25 Jahre im <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Minden</strong> gearbeitet. Reinhard<br />
Meyer, Geschäftsführer der Service<br />
GmbH, dankte den Jubilarinnen<br />
herzlich für ihre Treue<br />
und ihr Engagement.
Gleich zwei Jubilarfeiern fanden<br />
im Dezember im <strong>Klinikum</strong> <strong>Minden</strong><br />
statt. Insgesamt 13 Jubi-<br />
larinnen und Jubilare wurden<br />
gefeiert und vier Mitarbeiterinnen<br />
aus den Diensten des<br />
<strong>Klinikum</strong>s verabschiedet. Nach<br />
einführenden Worten durch<br />
Verwaltungsdirektorin Claudia<br />
…und in <strong>Minden</strong><br />
PERSONALIA 23<br />
Die Ehrengäste und Redner der ersten Jubiläumsfeier (von links): Rednerin Heike Klenke, Claudia Schulte-Bredemeier, Rednerin Gudrun<br />
Rodenberg, Maria Trindade (verabschiedet), Rednerin Siglinde Klingebiel, Jubilarin Heike Krause, Jubilarin Ute Theobald, Rednerin Christine<br />
Kahl, Rednerin Annette Niemeyer (hintere Reihe von links), Personalratsvorsitzende Christina Weng, Redner Michael Koop, Jubilar Volker<br />
Watermann, Gertraude Schüler und Marianne Finke (beide verabschiedet), Redner Dr. Helmut Kuke und Heidemarie Below (verabschiedet).<br />
Schulte-Bredemeier und Personalratsvorsitzende<br />
Christina<br />
Weng kamen Arbeitskollegen<br />
der Ehrengäste zu Wort<br />
und gaben originelle, witzige<br />
oder rührende, aber immer<br />
persönliche Grußworte für<br />
die Jubilarinnen, Jubilare und<br />
scheidenden Mitarbeiterinnen<br />
zum Besten. Persönliche Worte<br />
und die ein oder andere Anek-<br />
dote wurden dann auch beim<br />
anschließenden gemeinsamen<br />
Kaffeetrinken in weihnachtlicher<br />
Atmosphäre ausgetauscht.<br />
Außerdem wurde Sigrid Deppner,<br />
langjährige Klinikpflege-<br />
dienstleiterin der Kinderklinik, in<br />
den Ruhestand verabschiedet.<br />
Mit einer Feier und den besten<br />
Wünschen wurde sie von ihren<br />
Kolleginnen und Kollegen aus<br />
der Kinderklinik herzlich in den<br />
Ruhestand verabschiedet.<br />
Die Teilnehmer der zweiten Jubiläumsfeier (von links): Redner Axel Höltkemeier, Jubilar Gerhard Meinefeld, Rednerin Mariele Lohmeier<br />
(hintere Reihe von links), Rednerin Heike Stahlhut, Jubilarin Heike Seele, Jubilarin Uta Mückenberg, Jubilarin und Rednerin Silke Hoffmann,<br />
Personalratsvorsitzende Christina Weng, Jubilarin Heike Schwemmer (mittlere Reihe), Rednerin Beate Dembski, Jubilarin Gaby Wiktor, Rednerin<br />
Brigitte Bösch, Verwaltungsdirektorin Claudia Schulte-Bredemeier, Jubilar Karl-Heinz Petrowitsch, Jubilar Bernd Mühlenbruch, Redner Michael<br />
Junk, Jubilar Wilfried Heine (vordere Reihe).
24 PSYCHIATRIE<br />
Datenerhebung für Schizophrenie-Studie<br />
Max-Planck-Institut arbeitete in der Psychiatrischen Klinik in Lübbecke<br />
Leidet ein Mensch an Schizo-<br />
phrenie, leidet er meist auch an<br />
sozialer und beruflicher Stigmatisierung.<br />
Unterschiedliche<br />
Symptome kennzeichnen die<br />
Erkrankung. Typisch sind zum<br />
Beispiel das Hören von Stimmen,<br />
Körpermissempfindungen<br />
und Angstzustände, häufig<br />
wird der Patient zumindest<br />
vorübergehend berufsunfähig.<br />
Die genauen Ursachen sind<br />
allerdings unbekannt – man<br />
weiß lediglich, dass es sowohl<br />
umweltbedingte als auch<br />
genetische Risikofaktoren gibt.<br />
Dabei ist das Krankheitsbild<br />
Schizophrenie keineswegs so<br />
selten: Nach aktuellen Studien<br />
sind zirka ein bis zwei Prozent<br />
der Bevölkerung betroffen.<br />
Die GRAS – Göttinger Research<br />
Association on Schizophrenia –<br />
hat sich nun vorgenommen,<br />
Licht ins Dunkel zu bringen, so<br />
Dr. Martin Begemann, Mitglied<br />
der Arbeitsgruppe und Mitarbeiter<br />
der Klinischen Neurowissenschaften<br />
am Max-Planck-<br />
Institut für Experimentelle Medi-<br />
Martin Begemann, Katja Ribke, Julia Sowislo, Sabine Stawicki und Maren Stödtke vom Max-Planck-Institut in<br />
Göttingen arbeiteten zwei Wochen lang in der Lübbecker Psychiatrie (von links).<br />
zin. Um dieses ehrgeizige Ziel<br />
zu erreichen, untersucht die<br />
aus Neuro- und Molekularbiologen,<br />
Psychiatern und Psychologen<br />
zusammengesetzte<br />
Arbeitsgruppe in zahlreichen<br />
deutschen Städten Schizo-<br />
phrenie-Patienten.<br />
»Die bisherigen Studien konzentrierten<br />
sich hauptsächlich<br />
auf Patienten in Universitätskliniken,<br />
obwohl dort nur ein<br />
kleiner Teil der Schizophrenie-<br />
Kranken zu finden ist«, erläutert<br />
Dr. Begemann. Darum habe<br />
man sich bewusst entschieden,<br />
gerade auch ländlichere Bezirke<br />
in die Studie zu integrieren,<br />
darunter auch die Klinik für<br />
Psychiatrie, Psychotherapie und<br />
Psychosomatik des Krankenhauses<br />
Lübbecke. Etwa 30<br />
Patienten konnten die Forscher<br />
hier befragen und zeigten sich<br />
dankbar für die Gastfreundschaft<br />
und Kooperation der Klinik<br />
und auch die Aufgeschlossenheit<br />
der Patienten.<br />
Insgesamt soll die Studie ca.<br />
1.000 Patienten erfassen, bisher<br />
wurden 700 Männer und<br />
Frauen im Alter von 18 bis 84<br />
Jahren befragt. Denn betroffen<br />
sind beide Geschlechter<br />
gleichermaßen, ebenso alle<br />
Bevölkerungsschichten und<br />
Altersgruppen.<br />
Mit neuropsychologischen<br />
Tests werden Konzentrationsfähigkeit<br />
und Aufmerksamkeit<br />
abgefragt, auch körperliche<br />
Untersuchungen, wie etwa eine<br />
Blutanalyse zur Bestimmung<br />
genetischer Faktoren oder Feinmotorik-Tests,<br />
erfolgen. Der<br />
Schwerpunkt liegt aber auf zeitintensiven<br />
Gesprächen: »Die<br />
Patienten sind für uns Experten<br />
in eigener Sache«, erläutert Dr.<br />
Begemann, »sie berichten, was<br />
in ihrem Kopf vorgeht«.<br />
Abgefragt werden neben<br />
biographischen Eckdaten traumatische<br />
Erfahrungen oder<br />
schützende Faktoren. Aus der<br />
Kombination der Untersuchungsergebnisse<br />
ergibt sich<br />
ein komplexes Bild, das bei<br />
jedem Schizophrenie-Patienten<br />
anders aussehen kann, von dem<br />
man sich nach Auswertung der<br />
Studiendaten aber dennoch<br />
Hinweise auf Ursachen für die<br />
Erkrankung erhofft.<br />
Dr. Begemann und sein Team<br />
würden aber gern noch ein<br />
weit höher gestecktes Ziel mit<br />
den von Ihnen gesammelten<br />
Daten erreichen: »Wir wünschen<br />
uns, dass die Schizophrenie –<br />
ähnlich wie zum Beispiel Diabetes<br />
– in der Bevölkerung als<br />
chronische Erkrankung anerkannt<br />
wird«.
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LÜBBECKE 25<br />
Freundeskreis: Vertrauen für Vorstand<br />
Friedrich-Wilhelm Feldmann weitere zwei Jahre Vorsitzender<br />
Friedrich-Wilhelm Feldmann<br />
wird auch in den nächsten zwei<br />
Jahren den Freundeskreis des<br />
Krankenhauses Lübbecke als<br />
1. Vorsitzender führen. Er wurde<br />
kürzlich, wie alle anderen<br />
Vorstandsmitglieder auch, auf<br />
der Jahreshauptversammlung<br />
des Vereins im Sozialzentrum<br />
des Krankenhauses Lübbecke<br />
wiedergewählt.<br />
Seine erste Stellvertreterin<br />
ist Karin von Behren-Rolfs,<br />
zweiter Stellvertreter weiterhin<br />
Paul-Werner Beckmann. Die<br />
Versammlung wählte außerdem<br />
Christina Schmalhorst zur<br />
Schriftführerin und Uwe Röthemeyer<br />
zum Schatzmeister. Beisitzer<br />
sind weiterhin Dr. Günter<br />
Linkermann, Friedrich Lübbert<br />
und Dr. Christian Lücker.<br />
Zum Vorstand gehören außer-<br />
dem Lübbeckes Bürgermeiste-<br />
rin Susanne Lindemann, Pr.<br />
Oldendorfs Bürgermeisterin<br />
Anke Korsmeier-Pawlitzky und<br />
Bürgermeister Wilhelm Henke.<br />
Bestätigt wurden zudem als<br />
Kassenprüfer/in Rudolf Bartelheimer<br />
und Dr. Heide Weitkamp.<br />
Vor den Wahlen hatte Friedrich-Wilhelm<br />
Feldmann einen<br />
kurzen Rechenschaftsbericht<br />
abgeliefert, aus dem hervorging,<br />
dass der Verein auch<br />
im zurückliegenden Jahr 20<strong>06</strong><br />
und im laufenden 2007 weiter<br />
das Krankenhaus finanziell dort<br />
unterstützt hat, wo die öffentlichen<br />
Mittel zur Zeit nicht ausreichend<br />
fließen. Unter anderem<br />
wurden so bereits mehrere<br />
Aufenthaltsräume neu gestaltet<br />
und möbliert.<br />
Mit großem Erfolg wurde<br />
zum fünften Mal die Vortragsreihe<br />
»Medizinischer Frühling«<br />
durchgeführt, die auch im<br />
nächsten Jahr wieder angeboten<br />
werden wird. Schließlich ist<br />
auch die Mitgliederzahl weiter<br />
oberhalb der 700er-Grenze<br />
gehalten worden, eine nicht<br />
ganz einfache Aufgabe, wie<br />
Friedrich-Wilhelm Feldmann<br />
Der Vorstand des Freundeskreises des Krankenhauses Lübbecke (von links nach rechts): Dr. Günter<br />
Linkermann, Friedrich Lübbert, Karin von Behren-Rolfs, Paul-Werner Beckmann, Susanne Lindemann,<br />
Dr. Christian Lücker, Friedrich-Wilhelm Feldmann und Uwe Röthemeyer. Es fehlen auf dem Bild Christina<br />
Schmalhorst sowie Bürgermeisterin Anke Korsmeier-Pawlitzky (Pr. Oldendorf)<br />
und Bürgermeister Wilhelm Henke (Hüllhorst).<br />
schilderte, denn die »Konkurrenz«<br />
ist groß.<br />
Im Anschluss an die Regularien<br />
begrüßte Feldmann dann<br />
die Ärztin Dr. Hildburg Thüner<br />
und Rechtsanwalt Rüdiger<br />
Tegeler, die sich in zwei sehr<br />
informativen Vorträgen mit den<br />
Themen Vorsorgevollmacht,<br />
Betreuungsverfügung und Patientenverfügung<br />
beschäftigten.<br />
Beide unterstrichen dabei,<br />
wie wichtig es sei, sich mit Blick<br />
auf Leben und Tod mit dieser<br />
Problematik auseinanderzusetzen<br />
und zeigten dabei Chancen<br />
und Grenzen auf.<br />
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26 LÜBBECKE<br />
Video aus dem Dünndarm<br />
In Lübbecke wurde der 100. Patient untersucht<br />
Die Medizinische Klinik in<br />
Lübbecke hat bereits seit einigen<br />
Jahren Erfahrungen mit der<br />
Dünndarm-Kapsel-Endoskopie<br />
gesammelt. Die Abteilung war<br />
eine der ersten Kliniken in<br />
Deutschland, die eine Video-<br />
Kapsel-Untersuchung durchführen<br />
konnte – vor kurzem<br />
wurde der 100. Patient mit<br />
dieser Methode untersucht.<br />
Mit der Video-Kapsel-Endoskopie<br />
ist man in der Lage, den<br />
Dünndarm zu untersuchen, der<br />
bis dahin weder durch eine<br />
Magen-, noch durch eine Darmspiegelung<br />
komplett betrachtet<br />
werden konnte. Die Untersuchung<br />
dient dem Aufspüren<br />
von Blutungsquellen, der Entdeckung<br />
von Dünndarmaussackungen,<br />
Entzündungen und<br />
Tumoren und kann ambulant<br />
durchgeführt werden.<br />
Der Patient nimmt nach entsprechender<br />
Darmreinigung<br />
eine Kapsel in Tablettengröße<br />
ein. Die Kapsel wird einmal<br />
verwendet und auf natürlichem<br />
Wege ausgeschieden. Die in<br />
der Kapsel befindliche Kamera<br />
erstellt während der Passage<br />
des Dünndarmes über einen<br />
Zeitraum von 6-8 Stunden etwa<br />
50.000 bis 60.000 Bilder.<br />
Die Bilder werden auf dem<br />
Recorder, den der Patient während<br />
dieser Zeit bei sich trägt,<br />
gespeichert und anschließend<br />
durch einen endoskopisch<br />
erfahrenen Facharzt am Computer<br />
mit einem speziellen Software-Programm<br />
ausgewertet.<br />
Mitte Oktober konnte dieses<br />
medizinische Gerät nun durch ein<br />
noch leistungsfähigeres Com-<br />
putersystem ersetzt werden, so<br />
dass die Oberflächenstruktur<br />
nun noch besser und detaillierter<br />
beurteilt werden kann.<br />
Da die Kapselendoskopie eine<br />
kostenintensive Untersuchungsmethode<br />
ist, wird sie gezielt in<br />
Ergänzung der Magen- und<br />
Darmspiegelung eingesetzt.<br />
»Wir sind froh«, so der Chefarzt<br />
der Medizinischen Klinik<br />
Lübbecke Dr. Yavus Yildirim-<br />
Fahlbusch, »dass mit dieser<br />
Methode eine umfassende<br />
Untersuchungmethode des<br />
Darms zur Verfügung steht.«
Neuer Chefarzt in der AVK<br />
Der Jahreswechsel bringt traditionell<br />
etwas Neues – im Falle<br />
der Auguste-Viktoria-Klinik<br />
einen neuen Chefarzt. Denn<br />
zum 1. Januar wird Priv. Doz.<br />
Dr. Christian Götze neuer Chefarzt<br />
der Orthopädischen Klinik.<br />
Der 41-Jährige war zuletzt als<br />
Geschäftsführender Oberarzt<br />
der Klinik und Poliklinik für Allgemeine<br />
Orthopädie am Universitätsklinikum<br />
Münster tätig.<br />
Dort bildeten die Implantation<br />
von Gelenkendoprothesen,<br />
die Revisionschirurgie von<br />
gelockerten Knie- und Hüftendoprothesen,<br />
die Tumorchirurgie,<br />
die Einführung innovativer<br />
minimal-invasiver Verfahren im<br />
Bereich der Endoprothetik sowie<br />
die operative Behandlung von<br />
Deformitäten und Beschwerden<br />
des Fußes die Schwerpunkte<br />
der operativen Tätigkeit von Dr.<br />
Götze. Auch die Organisation<br />
und wissenschaftliche Leitung<br />
diverser Kongresse gehörte zu<br />
seinen Aufgaben. Als Geschäftsführender<br />
Oberarzt war er<br />
außerdem mit wirtschaftlichen<br />
und personalpolitischen Entscheidungen<br />
betraut.<br />
Mit seiner Habilitation im Jahr<br />
2004 – Thema »Biomechanische,<br />
klinische und bewegungsanalytische<br />
Untersuchungen zur<br />
individuellen Schaftendoprothese«<br />
– erhielt Dr. Götze die<br />
Lehrberechtigung für das Fachgebiet<br />
Orthopädie. Neben dem<br />
Facharzt für Unfallchirurgie und<br />
Orthopädie verfügt Dr. Götze<br />
über die Zusatzqualifikationen<br />
Sportmedizin und Spezielle<br />
Orthopädische Chirurgie.<br />
»Für die Wahl von Herrn Dr.<br />
Götze sprachen neben seiner<br />
exzellenten fachlichen Qualifikation<br />
seine langjährige Leitungserfahrung<br />
sowie die aus<br />
seiner Arbeit in Münster bereits<br />
bestehende Zusammenarbeit mit<br />
einigen Fachabteilungen und<br />
Chefärzten der Mühlenkreiskliniken<br />
sowie Krankenhäusern der<br />
näheren Umgebung«, erläutert<br />
Reinhard Meyer, Geschäftsführer<br />
der Auguste Viktoria-Klinik. Auch<br />
gute Kontakte zu den niedergelassenen<br />
Kollegen im Nordosten<br />
NRWs durch verschiedene Kongresse<br />
und Fortbildungen kann<br />
Dr. Götze vorweisen.<br />
Als Hauptziel seiner Arbeit in<br />
Oeynhausen nennt Dr. Götze<br />
die bestmögliche Versorgung<br />
der Patienten mit Erkrankungen<br />
des Stütz- und Bewegungsapparats<br />
der Auguste-Viktoria-Klinik<br />
durch die Sicherstellung der<br />
besonderen Qualität der bislang<br />
erbrachten Leistungen. Sowohl<br />
die offene als auch die arthroskopische<br />
Gelenkchirurgie sollen<br />
unter seiner Leitung zum Einsatz<br />
kommen, auch innovative Operationsmethoden<br />
möchte er integrieren.<br />
Fördern möchte er auch<br />
BAD OEYNHAUSEN 27<br />
die Zusammenarbeit im Verbund<br />
der Mühlenkreiskliniken, kann<br />
sich beispielsweise gemeinsame<br />
Kongresse und Fortbildungen<br />
vorstellen. Besonders am Herzen<br />
liegt ihm auch die qualifizierte<br />
Ausbildung des medizinischen<br />
Nachwuchses, die er im Rahmen<br />
von Rotationen innerhalb<br />
der Mühlenkreiskliniken voranbringen<br />
möchte. Des weiteren<br />
möchte er vor allem seine guten<br />
Kontakte zum Universitätsklinikum<br />
Münster ausbauen.
28 AUS UNSEREN HÄUSERN<br />
Preis für Studie der Klinik für Psychiatrie<br />
Die Kaufmännische Krankenkasse<br />
(KKH) würdigt alle zwei Jahre<br />
herausragende Forschungsarbeiten<br />
auf dem Gebiet der<br />
Früherkennung und Prävention.<br />
Prämiert werden vorbildliche<br />
und zukunftsweisende Ansätze,<br />
die einen Beitrag zur Weiterentwicklung<br />
des Gesundheitswesens<br />
leisten.<br />
Dabei bewertet eine hochkarätig<br />
besetzte Jury mit<br />
bekannten Köpfen aus Forschung-,<br />
Politik- und Medizinjournalismus<br />
die eingereichten<br />
Arbeiten. Im Jahr 2007 gehört<br />
eine Studie, an der die Psychiatrische<br />
Klinik des Krankenhauses<br />
Lübbecke beteiligt ist, mit zu<br />
den Preisträgern.<br />
In der Psychiatrischen Klinik<br />
wird von dem Assistenzarzt Jan<br />
Brüning genannt Brinkmann<br />
unter der Leitung von Prof. Dr.<br />
Udo Schneider eine prospektive,<br />
randomisierte Studie zur<br />
Untersuchung der Bedeutung<br />
eines frühzeitigen Nachweises<br />
von Genpolymorphismen der<br />
Cytochrome P 450 Isoenzyme<br />
durchgeführt. Diese Studie findet<br />
in enger Kooperation mit<br />
dem Institut für Klinische Chemie<br />
der Medizinischen Hochschule<br />
Hannover (Prof. Dr. Ralf<br />
Lichtinghagen) und dem Institut<br />
für Klinische Pharmakologie<br />
der Medizinischen Hochschule<br />
Hannover (Prof. Dr. Dirk O.<br />
Stichtenoth) statt.<br />
Lions Club<br />
spendete 1000 Euro<br />
Das Früherkennungszentrum des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Minden</strong> freut sich<br />
kürzlich über eine Spende des Lions Club Lübbecke-Espelkamp.<br />
Dietrich von der Recke stattete der Zweigstelle des Früherkennungszentrums<br />
im Krankenhaus Lübbecke einen Besuch ab<br />
und übergab im Namen des Lions Club Lübbecke-Espelkamp,<br />
dessen Präsident er zur Zeit ist, 1.000 Euro an Dr. Helmut Kuke,<br />
den Leiter der Einrichtung. Verwendet werden soll das Geld<br />
für die Anschaffung neuer Spielgeräte. Die Spendengelder<br />
wurden anlässlich eines Besuches des Lions Club Lübbecke-<br />
Espelkamp auf der Baustelle des Johannes Wesling <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Minden</strong> gesammelt und anschließend auf die runde Summe<br />
aufgestockt.<br />
Bereits in den Jahren 2003<br />
bis 2004 wurde an der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover<br />
unter der Beteiligung von<br />
Prof. Dr. Udo Schneider eine<br />
erste Studie zu diesem Thema<br />
durchgeführt, die zeigte, dass<br />
Patienten mit bestimmten Gen-<br />
Auffälligkeiten im Bereich der<br />
Leberenzyme insgesamt länger<br />
im Krankenhaus behandelt wurden.<br />
Ziel dieser Untersuchung<br />
ist es, zu klären, inwieweit die<br />
Kenntnis der vorhandenen CYP<br />
450 Polymorphismen dazu<br />
führt, die Behandlungszeit von<br />
Patienten abzukürzen.<br />
Ein positiver Ausgang dieser<br />
Studie könnte belegen, dass<br />
eine rechtzeitige Berücksichti-<br />
gung pharmakogenetischer<br />
Aspekte bei der medikamentösen<br />
Behandlung psychiatrischer<br />
Patienten grundsätzlich<br />
anzustreben ist. Einerseits<br />
könnten Patienten von einer<br />
gezielten medikamentösen<br />
Einstellung profitieren, da im<br />
Verlauf der Psychopharmakotherapie<br />
mit einer geringeren<br />
Häufung von Nebenwirkungen<br />
und einem durchschnittlich<br />
schnelleren Therapieerfolg zu<br />
rechnen ist. Andererseits würde<br />
das Gesundheitssystem von<br />
einer Kosteneinsparung profitieren<br />
durch eine Verkürzung<br />
stationärer Liegezeiten.<br />
Dietrich von der Recke, derzeit Präsident des Lions Clubs (hinten links),<br />
überbrachte 1.000 Euro für das FEZ. Darüber freuten sich die <strong>Minden</strong>er<br />
Verwaltungsdirektorin Claudia Schulte-Bredemeier, Dr. Helmut<br />
Kuke (hinten) sowie seine beiden Mitarbeiterinnen, die Psychologin<br />
und Leiterin der Lübbecker Stelle, Petra Hingst und die Diplom-<br />
Heilpädagogin Tina Wolfestieg (vorn, von links).
LÜBBECKE 29<br />
Station 4 B in Eigenleistung renoviert<br />
Mit der Station 4 B, der fakul-<br />
tativ zu schließenden Akutstation<br />
der Allgemeinpsychiatrie,<br />
konnte nun die zweite<br />
renovierte Station der Klinik<br />
für Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik des Krankenhauses<br />
Lübbecke in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
In nur zwei Monaten wurden<br />
die mehr als 840 Quadratmeter<br />
der Station auf Vordermann<br />
gebracht – fast komplett in<br />
Eigenleistung durch die Handwerker<br />
der Technischen Abteilung<br />
des Krankenhauses Lübbecke.<br />
Dabei erhielt die komplette<br />
Station nicht nur einen neuen<br />
Anstrich, auch ein neuer PVC-<br />
Bodenbelag wurde verlegt.<br />
Neue Wand- und Deckenleuchten<br />
sorgen für mehr Komfort,<br />
ebenso wie zahlreiche neue<br />
Blick in die frisch renovierte Station.<br />
oder umgebaute Duschen.<br />
Umgebaut wurde auch der<br />
Dienstplatz, hier wurden neue<br />
Schränke integriert.<br />
Den Sicherheitsanforderun-<br />
gen wurde mit dem Einbau<br />
neuer Brandschutzdecken ge-<br />
nüge getan. Und auch für die<br />
Patienten wird ein Zuwachs<br />
an Sicherheit geboten, denn<br />
die neuen Patientenschränke<br />
verfügen über eingebaute<br />
Tresore. Die Installation eines<br />
neuen Schwesternrufsystems<br />
sowie der Einbau zweier neuer<br />
Küchen rundeten die Renovierungsmaßnahmen<br />
ab.<br />
Nach Prof. Schneider schafft<br />
die notwendige Renovierung<br />
der Station 4 B ein angenehmes<br />
Klima. Prof. Schneider<br />
erwähnte eine aktuelle schwedische<br />
Studie, nach der eine<br />
gute menschliche Behandlung<br />
auf einer Station, die nach<br />
neuesten Gesichtspunkten<br />
gestaltet wurde, eine wichtige<br />
Schlüsselkomponente für einen<br />
Behandlungserfolg ist. Insofern<br />
Es wurde kräftig Hand angelegt<br />
und es sah vorübergehend wie<br />
auf einer Großbaustelle aus.<br />
hat der Träger des Krankenhauses<br />
damit die notwendigen<br />
Voraussetzungen geschaffen.<br />
Jetzt gilt es sie zum Wohle<br />
unserer Patienten zu nutzen.
30 NEUBAU<br />
Neubau einmal anders<br />
Zahlen, Daten, Fakten und ungewohnte Perspektiven<br />
Nachdem der einBlick in der<br />
letzten Ausgabe über die<br />
Fortschritte des Baus berichtete,<br />
wollen wir nun einmal<br />
ganz neue <strong>Einblick</strong>e in das<br />
fast fertige <strong>Klinikum</strong> bieten.<br />
Wir haben gesammelt: Beeindruckende<br />
Zahlen, Daten und<br />
Fakten – aber auch faszinierende<br />
Fotos aus ungewöhnlichen<br />
Perspektiven.<br />
Mit dem Baumaterial des <strong>Klinikum</strong>s<br />
könnten circa 600 bis<br />
700 Einfamilienhäuser errichtet<br />
werden, an Baustrom wurde<br />
der Jahresverbrauch von 100<br />
Einfamilienhäusern umgesetzt.<br />
Das Gebäude des <strong>Klinikum</strong>s<br />
nimmt 390.000 m³ ein, es entsteht<br />
auf einem 20 ha großen<br />
Gelände. Die Gesamtgebäudelänge<br />
beträgt 313 Meter, die<br />
Länge des Funktionstraktes<br />
266 Meter. In der Breite misst<br />
der Neubau 168 Meter, nimmt<br />
man das Küchengebäude hinzu<br />
sogar 260 Meter. Im Gebäude<br />
befinden sich 3.480 Räume,<br />
70 im vorgelagerten Apothekengebäude.<br />
Das Johannes Wesling <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Minden</strong> steht auf insgesamt<br />
1.900 Gründungspfählen<br />
mit Durchmessern von 75 bis<br />
90 Zentimetern und Tiefen von<br />
fünf bis 35 Metern.Insgesamt<br />
wurden 65.300 m³ Beton verbaut<br />
– mit dieser Menge hätte<br />
alternativ auch eine 17 km<br />
lange, dreispurige Autobahn<br />
gestaltet werden können.<br />
23.000 Tonnen Stahl wurden<br />
verbaut – hieraus hätte man<br />
ein Wasserrohr von <strong>Minden</strong> bis<br />
Miami (9.000 Kilometer) bauen<br />
können. Im <strong>Klinikum</strong> befinden<br />
sich 37.500 laufende Meter<br />
Wasserleitungen und noch<br />
einmal 11.500 laufende Meter<br />
Abwasserleitungen.<br />
Im Gebäude finden sich<br />
95.350 m² Trockenbauwände,<br />
was einer halben Million Quadratmeter<br />
Gipskartonplatten<br />
entspricht.<br />
Auch die Zahl der verlegten<br />
Kabel beeindruckt – insgesamt<br />
2.200 Kilometer; davon 1.000<br />
Kilometer Licht und Lampenkabel,<br />
850 Kilometer Datenkabel,<br />
100 Kilometer Starkstrom-<br />
sowie 250 Kilometer sonstige<br />
Schwachstromleitungen.<br />
Auch für Sicherheit ist<br />
gesorgt: rund 23.500 Sprinklerköpfe<br />
und mehr als 7.500<br />
Rauchmelder sichern im Brandfall.
Imposant auch die zu reinigenden<br />
Flächen: Circa 80.000<br />
Quadratmeter müssen regelmäßig<br />
geputzt werden, hinzu<br />
kommen mehr als 22.000 Quadratmeter<br />
Fensterfläche.<br />
Auch der näher rückende<br />
Umzug lässt sich bereits in Zahlen<br />
ausdrücken: Geplant wird<br />
derzeit mit einem Großraumrettungswagen,<br />
elf regulären<br />
Rettungswagen, 22 Krankentransportwagen,<br />
29 Mannschaftstransportwagen<br />
(Bullis)<br />
sowie zwei Babyintensivnotarztwagen.<br />
Neben den Patienten müssen<br />
natürlich auch Güter in den<br />
Neubau gebracht werden – und<br />
zwar rund 9.150 m³ - 10.000<br />
Einzelgegenstände zuzüglich<br />
etwa 11.700 Kartons plus noch<br />
einmal 1.500 im Rahmen der<br />
Wertesicherung. In der Speditionseinheit<br />
Möbelwagenmeter<br />
wird dies etwa 1.850 m ausmachen.<br />
Ambulante Pflege<br />
Geistwall 30 · 32312 Lübbecke<br />
Telefon (0 57 41) 2 36 01 38<br />
Diakoniestation Nord, (Stemwede/Rahden)<br />
Levern, Telefon (0 57 45) 14 23<br />
Rahden, Telefon (0 57 71) 9 17 98 75<br />
Diakoniestation Mitte, (Pr. Oldendorf/Espelkamp)<br />
Pr. Oldendorf, Telefon (0 57 42) 92 04 00<br />
Espelkamp, Telefon (0 57 72) 36 22<br />
Diakoniestation Süd, (Hüllhorst/Lübbecke)<br />
Lübbecke, Telefon (0 57 41) 31 03 35<br />
Tagespflege am MSZ<br />
Garnisonsring 30 · 32312 Lübbecke<br />
Telefon (0 57 41) 2 35 80 67<br />
Der Pflegedienst<br />
Ihrer Kirchengemeinde!<br />
NEUBAU 31<br />
... mehr als nur Pflege<br />
Stationäre Pflege<br />
Evangelisches Alten- und<br />
Pflegeheim Lübbecke<br />
Kirchplatz 3 · 32312 Lübbecke<br />
Telefon (0 57 41) 31 83-3<br />
Matthäus Seniorenzentrum (MSZ)<br />
Garnisonsring 28 · 32312 Lübbecke<br />
Telefon (0 57 41) 2 36 99-0<br />
Matthäus Seniorenzentrum<br />
Altenhilfe gGmbH<br />
kostenloses<br />
Pflegetelefon<br />
(0800) 3986767<br />
Unsere modernen Häuser bieten 120 bzw. 65 alten und<br />
pflegebedürftigen Menschen Wohnungen, Pflege und<br />
hauswirtschaftliche Versorgung auf der Grundlage des<br />
christlichen Menschenbildes. Gerontopsychiatrisch<br />
veränderten Menschen bieten wir in unseren Häusern eine<br />
schützende Umgebung.